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Title:
METHOD FOR CONNECTING METAL PARTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/002698
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for connecting metal parts (1a to d), especially for closing a crack (4). According to the inventive method, welding is done underwater using a friction stir welding method.

Inventors:
PELLKOFER DIETER (DE)
ENGELHARD GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/004571
Publication Date:
January 20, 2000
Filing Date:
July 01, 1999
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
PELLKOFER DIETER (DE)
ENGELHARD GERHARD (DE)
International Classes:
B23K20/12; (IPC1-7): B23K20/12
Domestic Patent References:
WO1996038256A11996-12-05
Foreign References:
GB2306366A1997-05-07
EP0810055A11997-12-03
EP0460901A21991-12-11
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (Postfach 22 16 34 München, DE)
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (Postfach 22 16 34 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Verbinden metallischer Teile (la bis d), insbesondere zum Verschließen eines Risses (4), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß bevorzugt unter Wasser mit dem ReibRührSchweißverfahren geschweißt wird.
2. Verfahren nach Anspruch l, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Teile (la*, la**) die Ränder eines Risses (4) bilden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Material der Teile (la bis d) im zu verbindenden Bereich plastisch verformbar und nicht flüssig gemacht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Riß (4) nur im Bereich der Oberfläche der angrenzenden Teile (la*, la**) verschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Teile (la bis d) aus Stahl bestehen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Teile (la bis d) Bestandteile eines Kernmantels (1) oder einer Beckenauskleidung oder Rohre sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß den Teilen (la bis ld) am zu verbindenden Bereich ein Schutzgas zugeleitet wird.
Description:
Beschreibung Verfahren zum Verbinden metallischer Teile Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden metalli- scher Teile, insbesondere zum Verschließen von Rissen.

In verschiedenen Industrieanlagen oder Kraftwerken sind Anla- genteile aus Metall vorhanden, die sich betriebsbedingt be- vorzugt unter Wasser befinden. Ein Beispiel dafür sind Kern- einbauten, z. B. der Kernmantel im Reaktordruckbehälter eines Kernkraftwerkes, der beim Betrieb des Kernkraftwerkes vom Re- aktorwasser bedeckt ist. Es gibt auch in wassergefüllten Bek- ken Auskleidungen aus Metall.

Zum Sanieren unter Wasser befindlicher Bauteile wurden be- reits Schweißverfahren eingesetzt. Diese Schweißverfahren er- forderten aber, daß die zu verschweißende Stelle zuvor trok- kengelegt wird. Sowohl das Verbinden von zwei metallischen Teilen an einem Kernmantel oder an einer Beckenauskleidung, als auch das Verschließen eines Risses war bisher nur mög- lich, wenn am Schweißort kein Wasser vorhanden war. Daher wurde bisher der Wasserspiegel bis unter den späteren Schweißort abgesenkt. In einem Reaktordruckbehälter eines Kernkraftwerks war dann wegen der hohen Kontamination der trockengelegten Teile ein sofortiges Arbeiten nicht möglich.

Vielmehr mußte zunächst in aufwendiger Weise eine Dekontami- nation der zu verschweißenden Teile erfolgen. Es ist auch vorstellbar, daß die Teile aus dem Wasser herausgehoben wer- den, sofern notwendig dekontamiert und auf eine trockene Ab- stellposition gebracht werden, um sie dort zu bearbeiten.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verbinden metallischer Teile anzugeben, zu dessen Durchfüh- rung Wasser, das die Teile überdeckt, nicht entfernt werden muß.

Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß be- vorzugt unter Wasser mit dem Reib-Rühr-Schweißverfahren ge- schweißt wird.

Dieses als Rührreibschweißen oder Friction Stir Welding (FSW) für den Einsatz an trockenen Bauteilen bekannte Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß an der zu verschweißenden Stelle ein fester Dorn in Rotation versetzt wird, so daß das Metall durch die Reibungswärme plastisch verformbar wird und so zwei Teile verbindet oder einen Riß schließt.

Die Erkenntnis der Erfindung liegt darin, daß dieses Reib- Rühr-Schweißverfahren anders als ein Lichtbogen-Schweißver- fahren unter Wasser einsetzbar ist. Damit wird der Vorteil erzielt, daß der Wasserspiegel nicht abgesenkt werden muß und auch nicht an der Schweißstelle eine dichte Haube, auf der das Wasser abgepumpt werden müßte, notwendig ist.

Da das Wasser nicht entfernt oder zurückgedrängt werden muß, wird mit dem Verfahren nach der Erfindung insbesondere der Vorteil erzielt, daß zwei Teile schnell und zuverlässig und auch kostengünstig miteinander verbunden werden können. Häu- fig ist ein Stillegen der Anlage, in der geschweißt werden soll, nicht erforderlich. Insbesondere entfällt bei Reaktor- druckbehältern die aufwendige Dekontamination vor dem Schwei- ßen.

Beispielsweise bilden die Teile, die verschweißt werden sol- len, die Ränder eines Risses. Mit dem Reib-Rühr-Schweißver- fahren wird der Riß verschlossen. Falls es sich um einen Riß handeln sollte, der durch interkristalline Spannungsrißkorro- sion entstanden ist, wird vorteilhafterweise durch einen ge- genüber üblichen Schweißverfahren mit Lichtbogen reduzierten Zugspannungseintrag eine stabile Verbindung geschaffen. Das ist darauf zurückzuführen, daß der Wärmeeintrag deutlich kleiner als bei bekannten Verfahren ist. Ebenso kann eine

durch interkristalline Spannungsrißkorrosion geschädigte Schweißnahtwurzel, z. B. an einem Rohr, saniert werden.

Darüber hinaus wird im allgemeinen gegenüber üblichem Schwei- ßen die Materialbeeinflussung durch Wärme deutlich vermin- dert. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß bei- spielsweise das Material der zu verschweißenden Teile beim Reib-Rühr-Schweißverfahren im zu verbindenden Bereich, bzw. an der Schweißstelle, nur plastisch verformbar und nicht flüssig gemacht wird, wozu vorteilhafterweise ein geringerer Wärmeeintrag als für eine Verflüssigung ausreichend ist.

Falls ein Riß zu verschließen ist, reicht es beispielsweise aus, daß dieser nur im Bereich der Oberfläche der angrenzen- den Teile des Bauteiles, in dem sich der Riß befindet, ver- schlossen wird. Es ist vorteilhafterweise nicht erforderlich, den Riß bis zu seinem Grund hin durch Schweißen zu verschlie- ßen. Damit wird der Vorteil erzielt, daß der Riß bei gleicher Zuverlässigkeit schneller und kostengünstiger verschlossen wird.

Die Teile, die zu verbinden sind, bzw. an denen ein Riß zu verschließen ist, bestehen beispielsweise aus Stahl. Sie sind beispielsweise Bestandteile eines Kernmantels in einem Reak- tordruckbehälter oder einer Beckenauskleidung oder sie sind Rohre. Bisher wurde das Reib-Rühr-Schweißverfahren nur an re- lativ weichen Metallen, wie z. B. Aluminium, eingesetzt. Ein Einsatz zum Verschweißen von Stahlteilen oder zum Beseitigen eines Risses in einem Stahlteil ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung erst dadurch möglich, daß ein Schweißkopf ver- wendet wird, der aus einem Material besteht, das härter als Stahl ist. Ein solches Material kann z. B. Titan sein.

Das Verfahren nach der Erfindung kann insbesondere zum Längs- schweißen und zum Konturenschweißen eingesetzt werden. Es können Kehlnähte aber auch Stumpfnähte gebildet werden.

Da unter Wasser mit dem Reib-Rühr-Schweißverfahren das Mate- rial der zu verschweißenden Teile, insbesondere beim Ver- schließen von Rissen, nur relativ wenig erhitzt wird, kann es auch nicht zu einer Korrosion in Folge des Schweißens kommen.

Die geschweißten Teile sind also korrosionsbeständig.

Beispielsweise wird den Teilen am zu verbindenden Bereich ein Schutzgas zugeleitet. Dazu können dem Schweißkopf eine oder mehrere Schutzgasdüsen zugeordnet sein. Diese können ringför- mig um den Schweißkopf verteilt sein. Durch das Schutzgas wird das Entstehen von Anlauffarben am geschweißten Material minimiert.

Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird insbesondere der Vorteil erzielt, daß metallische Teile, insbesondere Kernein- bauten in Reaktordruckbehältern von Kernkraftwerken, unter Wasser saniert werden können. Es muß weder Wasser abgelassen werden, was ein aufwendiges Dekontaminieren nachsichziehen würde, noch muß die Schweißstelle mit einer aufwendigen dich- ten Haube überdeckt werden.

Ein Ort, wo das Verfahren zum Verbinden metallischer Teile nach der Erfindung besonders vorteilhaft eingesetzt werden kann, wird anhand der Zeichnung näher erläutert : Die Zeichnung zeigt einen Ausschnitt eines Kernmantels 1 als Beispiel für ein Bauteil, an dem Schweißnähte 3a bis 3c anzu- bringen sind. Der Kernmantel 1 befindet sich innerhalb eines Reaktordruckbehälters 2, der mit Wasser gefüllt ist. Der Kernmantel 1 besteht aus mehreren Teilen la bis ld, die durch Schweißnähte 3a bis 3c zusammengefügt sind. Bei einer Repara- tur in einem Kernkraftwerk kann das Austauschen eines Teiles lc des Kernmantels 1 erforderlich sein. Dazu wird ein neues Teil lc durch Bilden der Schweißnähte 3b und 3c mit dem Reib- Rühr-Schweißverfahren unter Wasser befestigt. Mit dem glei- chen Verfahren kann auch ein Riß 4, der zwei Teile la* und la** des Kernmantels 1 voneinander trennt, unter Wasser ver-

schlossen werden. Es ist also mit einfachen Mitteln eine Sa- nierung des Kernmantels 1 möglich. Es muß weder Reaktorwasser abgelassen werden, was eine aufwendige Dekontamination nach- sichziehen würde, noch muß eine dichte Haube, die das Schweißgerät umgibt und die zu behandelnde Bauteiloberfläche überdeckt, positioniert werden, was aufwendig wäre.

Um Schutzgas zur Schweißposition zu bringen, ist ein Schweiß- kopf 5 mit einem Leitungsring 6 umgeben, der in Richtung der Schweißposition ausgerichtete bzw. auf den Schweißkopf 5 hin gerichtete Düsen 7 für Schutzgas aufweist, das über eine Lei- tung 8 zugeführt wird. Das Schutzgas verdrängt das Wasser an der Schweißposition während des Schweißvorganges und mini- miert das Entstehen von Anlauffarben am Kernmantel 1.