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Title:
METHOD FOR CONSTRUCTING AT LEAST ONE TOOL SET HAVING AT LEAST TWO TOOLS, DEVICE FOR DATA PROCESSING, COMPUTER PROGRAM AND COMPUTER-READABLE STORAGE MEDIUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/083465
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for constructing at least one tool set (5), which comprises at least two first tools (6, 7), by means of which at least two first components (8, 9) can be processed simultaneously in one stroke of a press (1). For respective, several, executed manufacturing processes, which each comprise at least one work operation that was carried out several times in succession in the respective manufacturing process, wherein during the respective work operation at least two further components were processed in a respective stroke of the press (1) or of a further press simultaneously by means of two further tools of a respective further tool set, at least one respective performance characteristic value belonging to the respective manufacturing process is determined, said performance characteristic value characterising the respective associated manufacturing process (step S1). The first tool set (5) is constructed depending on the determined performance characteristic values (step S2).

Inventors:
HEINLE, Ingo (Inzell, DE)
MAQSOOD, Irum (München, DE)
DEGROOTE, Aurelie (München, DE)
Application Number:
PCT/EP2023/076712
Publication Date:
April 25, 2024
Filing Date:
September 27, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
International Classes:
G06F30/15; G06F30/17; G06F113/24
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Claims:
Patentansprüche Verfahren zum Konstruieren wenigstens eines ersten Werkzeugsets (5), welches wenigstens zwei erste Werkzeuge (6, 7) umfasst, mittels welchen in einem Hub einer Presse (1) wenigstens zwei erste Bauteile (8, 9) gleichzeitig bearbeitbar sind, mit den Schritten:

- für jeweilige, mehrere, durchgeführte Herstellprozesse, welche jeweils wenigstens einen jeweiligen Arbeitsvorgang umfassen, der bei dem jeweiligen Herstellprozess mehrmals aufeinanderfolgend durchgeführt wurde, wobei bei dem jeweiligen Arbeitsvorgang wenigstens zwei weitere Bauteile in einem jeweiligen Hub der Presse (1) oder einer weiteren Presse gleichzeitig mittels zweier weiterer Werkzeuge eines jeweiligen, weiteren Werkzeugsets bearbeitet wurden: Ermitteln wenigstens eines jeweiligen, zu dem jeweiligen Herstellprozess gehörenden Leistungskennwerts, welcher den jeweiligen, zugehörigen Herstellprozess charakterisiert (Schritt S1); und

- Konstruieren des ersten Werkzeugsets (5) in Abhängigkeit von den ermittelten Leistungskennwerten (Schritt S2). Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass gemäß einer vorgegebenen oder vorgebbaren Vorschrift eine Reihenfolge der Leistungskennwerte erstellt wird, wobei das erste Werkzeugset (5) in Abhängigkeit von der Reihenfolge der Leistungskennwerte konstruiert wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass:

- erste der Herstellprozesse in Abhängigkeit von wenigstens einem ersten Kriterium einem ersten Herstellprozesstyp zugeordnet werden; und

- zweite der Herstellprozesse einem in Abhängigkeit von wenigstens einem zweiten Kriterium zweiten Herstellprozesstyp zugeordnet werden. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass: - die ersten Herstellprozesse dem ersten Herstellprozesstyp zugeordnet werden, wenn das erste Kriterium erfüllt ist, wobei das erste Kriterium erfüllt ist, wenn wenigstens eine Differenz zwischen einem ersten Wert und einem zweiten Wert geringer als ein vorgebbarer oder vorgegebener Schwellenwert ist, wobei: o der erste Wert:

■ wenigstens eines der weiteren Bauteile charakterisiert, die bei den Arbeitsvorgängen der ersten Herstellprozesse bearbeitet wurden; und/oder

■ wenigstens einen der ersten Herstellprozesse charakterisiert; und o der zweite Wert:

■ wenigstens ein anderes der weiteren Bauteile charakterisiert, die bei den Arbeitsvorgängen der ersten Herstellprozesse bearbeitet wurden; und/oder

■ wenigstens einen anderen der ersten Herstellprozesse charakterisiert; und

- die zweiten Herstellprozesse dem zweiten Herstellprozesstyp zugeordnet werden, wenn das zweite Kriterium erfüllt ist, wobei das zweite Kriterium erfüllt ist, wenn wenigstens eine Differenz zwischen einem dritten Wert und einem vierten Wert geringer als ein vorgebbarer oder vorgegebener Schwellenwert ist, wobei: o der dritte Wert:

■ wenigstens eines der weiteren Bauteile charakterisiert, die bei den Arbeitsvorgängen der zweiten Herstellprozesse bearbeitet wurden; und/oder

■ wenigstens einen der zweiten Herstellprozesse charakterisiert; und o der vierte Wert:

■ ein anderes der weiteren Bauteile charakterisiert, die bei den Arbeitsvorgängen der zweiten Herstellprozesse bearbeitet wurden; und/oder

■ wenigstens einen anderen der zweiten Herstellprozesse charakterisiert. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Werte die gleiche Eigenschaft des jeweiligen Bauteils und/oder des jeweiligen Herstellprozesses charakterisieren. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenschaft eine Wanddicke und/oder ein Werkstoff, aus welchem das jeweilige Bauteil gebildet ist, und/oder ein Umformgrad und/oder eine Abmessung ist oder umfasst. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für den jeweiligen Herstellprozesstyp aus den Leistungskennwerten der Herstellprozesse, die dem jeweiligen Herstellprozesstyp zugeordnet sind, wenigstes ein den jeweiligen Herstellprozesstyp charakterisierender Gesamtkennwert ermittelt wird. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Werkzeugset in Abhängigkeit von den Gesamtkennwerten konstruiert wird. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß einer vorgegebenen oder vorgebbaren Vorschrift eine Reihenfolge der Gesamtkennwerte erstellt wird. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Werkzeugset (5) in Abhängigkeit von der Reihenfolge der Gesamtkennwerte konstruiert wird. Vorrichtung zur Datenverarbeitung, umfassend Mittel zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Computerprogramm, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Computerprogramms durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 auszuführen. Computerlesbares Speichermedium, umfassend Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 auszuführen.

Description:
Verfahren zum Konstruieren wenigstens eines Werkzeugsets mit wenigstens zwei Werkzeugen, Vorrichtung zur Datenverarbeitung, Computerprogramm sowie computerlesbares Speichermedium

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konstruieren wenigstens eines Werkzeugsets mit wenigstens zwei Werkzeugen. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Datenverarbeitung. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Computerprogramm sowie ein computerlesbares Speichermedium.

Die US 9 922 345 B2 offenbart ein computerimplementiertes Verfahren. Außerdem ist aus der US 8 560 366 B2 ein computerimplementiertes Verfahren bekannt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren, eine Vorrichtung zur Datenverarbeitung, ein Computerprogramm und ein computerlesbares Speichermedium zu schaffen, sodass wenigstens ein Werkzeugset mit wenigstens zwei Werkzeugen zum Bearbeiten, insbesondere Umformen, von Bauteilen besonders vorteilhaft konstruiert und in der Folge beispielsweise hergestellt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 , durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 , durch ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 sowie durch ein computerlesbares Speichermedium mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konstruieren und beispielsweise in der Folge zum Herstellen wenigstens eines ersten Werkzeugsets, welches wenigstens oder genau zwei erste Werkzeuge umfasst. Die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset sind vorgesehen, dazu ausgebildet oder werden dafür konstruiert und insbesondere hergestellt, in einem, insbesondere einzigen, Hub einer Presse wenigstens zwei erste Bauteile gleichzeitig zu bearbeiten, insbesondere umzuformen, ganz insbesondere tiefzuziehen, und/oder zu beschneiden, ganz insbesondere zu stanzen. Dies bedeutet, dass die beispielsweise hydraulische oder mechanische Presse in ihrem vollständig hergestellten Zustand das erste Werkzeugset und somit die ersten Werkzeuge umfasst, wobei bei dem oder durch das erfindungsgemäße Verfahren die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset zu konstruieren, insbesondere herzustellen, sind. Das Konstruieren der ersten Werkzeuge und somit des ersten Werkzeugsets wird auch als, insbesondere konstruktives, Auslegen der ersten Werkzeuge und somit des ersten Werkzeugsets bezeichnet. Insbesondere sind mittels der ersten Werkzeuge die zwei ersten Bauteile derart gleichzeitig in dem genannten Hub der Presse bearbeitbar, dass in dem oder bei dem oder durch dem Hub der Presse eines der ersten Bauteile mittels eines der Werkzeuge und das andere der ersten Bauteile mittels des anderen der ersten Werkzeuge bearbeitbar ist oder bearbeitet wird, wobei oder während beispielsweise die ersten Bauteile und somit insbesondere die ersten Werkzeuge nebeneinander angeordnet sind, insbesondere in oder entlang einer horizontalen Ebene betrachtet. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass in dem Hub ein Bearbeiten des einen der ersten Bauteile durch das andere der ersten Werkzeuge unterbleibt, und insbesondere ist es vorgesehen, dass in dem Hub ein Bearbeiten des anderen der ersten Bauteile durch das eine der ersten Werkzeuge unterbleibt. Mehrere Werkzeugsets, beispielsweise in einer Pressenstraße oder Pressenlinie, bilden einen Werkzeugsatz. Mit anderen Worten, alle Werkzeuge einer Pressenstraße oder Pressenlinie werden zusammenfassend auch als Werkzeugsatz bezeichnet, mithin bilden einen Werkzeugsatz.

Allgemein ausgedrückt bilden Bauteile, die in einem Hub einer Presse insbesondere auf die zuvor beschriebene Weise gleichzeitig beziehungsweise parallel bearbeitet werden, eine auch als Variante, Bauteilvariante oder Bauteilkombination bezeichnete Kombination, sodass beispielsweise bezogen auf die ersten Werkzeuge und die ersten Bauteile die ersten Bauteile eine auch als erste Variante, erste Bauteilvariante oder erste Bauteilkombination bezeichnete, erste Kombination bilden. Dies soll an folgendem Beispiel näher erläutert werden: Bei einer Massen- oder Serienproduktion von Fahrzeugen, die beispielsweise als Kraftfahrzeuge, insbesondere als Kraftwagen und ganz insbesondere als Personenkraftwagen, ausgebildet sind, werden beispielsweise für eine Fahrzeugbaureihe oder für ein Fahrzeugderivat sowohl Frontklappen als auch Heckklappen hergestellt, um aus den hergestellten Frontklappen und aus den hergestellten Heckklappen mehrere, einzelne Fahrzeuge der jeweiligen Fahrzeugbaureihe beziehungsweise des jeweiligen Fahrzeugderivats herzustellen. In seinem vollständig hergestellten Zustand umfasst somit das jeweilige Fahrzeug der einfach auch als Baureihe bezeichneten Fahrzeugbaureihe, insbesondere genau, eine der hergestellten Frontklappen und, insbesondere genau, eine der hergestellten Heckklappen. Die jeweilige Frontklappe wird beispielsweise aus wenigstens einem jeweiligen Frontklappenbauteil hergestellt, und die jeweilige Heckklappe wird beispielsweise aus wenigstens einem jeweiligen Heckklappenbauteil hergestellt. Hierfür werden beispielsweise das jeweilige Frontklappenbauteil und das jeweilige Heckklappenbauteil bearbeitet, insbesondere umgeformt und/oder beschnitten. Um die Frontklappen und die Heckklappen und somit die Fahrzeuge zeit- und kostengünstig herstellen zu können, bilden beispielsweise, insbesondere genau, eines der Frontklappenbauteile und, insbesondere genau, eines der Heckklappenbauteile, insbesondere genau, eine jeweilige Bauteilkombination, die bearbeitet wird. Hierunter ist zu verstehen, dass das jeweilige Frontklappenbauteil der jeweiligen Bauteilkombination und das jeweilige Heckklappenbauteil der jeweiligen Bauteilkombination in einem Hub einer Presse wie beispielsweise der zuvor genannten Presse gleichzeitig mittels jeweiliger Werkzeuge bearbeitet werden, insbesondere während beispielsweise das Frontklappenbauteil der Bauteilkombination und das Heckklappenbauteil der Bauteilkombination nebeneinander angeordnet sind, insbesondere entlang einer horizontalen Ebene betrachtet. In diesem Beispiel kann beispielhaft das Frontklappenbauteil als das eine der ersten Bauteile und das Heckklappenbauteil als das andere der ersten Bauteile angesehen werden. Entsprechend können beispielsweise die Werkzeuge, mittels welchen das jeweilige Frontklappenbauteil der jeweiligen Bauteilkombination und das jeweilige Heckklappenbauteil der jeweiligen Bauteilkombination bearbeitet werden, als die ersten Werkzeuge angesehen werden. Das Bearbeiten der Bauteile kann vereinfacht ausgedrückt auch als Bearbeiten der jeweiligen Bauteilkombination bezeichnet werden und umgekehrt. Mit anderen Worten, wenn im Folgenden die Rede davon ist, dass eine oder die jeweilige Bauteilkombination bearbeitet ist, wird oder wurde, so ist darunter zu verstehen, dass die Bauteile der Bauteilkombination bearbeitet sind, werden oder wurden.

Üblicherweise werden für neu herzustellende Fahrzeuge einer neu entwickelten und demzufolge neu herzustellenden Fahrzeugbaureihe Werkzeugsets und somit Werkzeuge neu entwickelt, konstruiert und hergestellt, was üblicherweise ein zeit- und kostenaufwendiger Prozess ist. Wie im Folgenden noch genauer erläutert wird, ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren, auf bereits und somit in der Vergangenheit durchgeführte Produktionsprozesse zurückzugreifen, in denen oder durch die Bauteilkombinationen bearbeitet wurden, um hierdurch beispielsweise Fahrzeuge einer älteren Fahrzeugbaureihe herzustellen.

Um nun also die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset besonders zeit- und kostengünstig konstruieren sowie beispielsweise in der Folge herstellen zu können, ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass für mehrere, bereits durchgeführte Herstellprozesse wenigstens ein jeweiliger, zu dem jeweiligen Herstellprozess gehörender Leistungskennwert, insbesondere mittels einer elektronischen Recheneinrichtung, ermittelt wird. Dies bedeutet vorzugsweise, dass das Verfahren durch die genannte, elektronische Recheneinrichtung durchgeführt wird. Der jeweilige, zu dem jeweiligen Herstellprozess gehörende Leistungskennwert charakterisiert oder beschreibt den jeweiligen, zugehörigen, mithin zu dem jeweiligen Leistungskennwert gehörenden Herstellprozess, insbesondere im Hinblick auf eine erfolgreiche Durchführung des jeweiligen Herstellprozesses und/oder im Hinblick auf eine Produktivität des jeweiligen Herstellprozesses. Insbesondere können die Herstellprozesse die zuvor genannten Produktionsprozesse sein, auf die bei dem Verfahren rückgegriffen wird. Unter dem Merkmal, dass die Herstellprozesse bereits durchgeführt sind oder wurden, ist zu verstehen, dass die Herstellprozesse insbesondere bezüglich eines ersten Zeitpunkts, zu welchem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt, insbesondere gestartet, wird, in der Vergangenheit, das heißt vor dem ersten Zeitpunkt, liegen und insbesondere vor dem ersten Zeitpunkt abgeschlossen sind oder wurden, mithin beendet sind oder wurden.

Der jeweilige, bereits durchgeführte Herstellprozess umfasst wenigstens einen jeweiligen, zugehörigen, das heißt zu dem jeweiligen Herstellprozess gehörenden Arbeitsvorgang. Der jeweilige Arbeitsvorgang wurde, insbesondere über eine Zeitspanne hinweg betrachtet, bei dem jeweiligen, zugehörigen Herstellprozess mehrmals aufeinanderfolgend durchgeführt. Bei dem jeweiligen Arbeitsvorgang des jeweiligen, zugehörigen Herstellprozess wurden wenigstens zwei weitere Bauteile in einem jeweiligen Hub der zuvor genannten Presse oder einer weiteren Presse gleichzeitig mittels zweier weiterer Werkzeuge eines jeweiligen, weiteren Werkzeugsets bearbeitet, insbesondere umgeformt und ganz insbesondere tiefgezogen, und/oder beschnitten, insbesondere gestanzt. Dies soll an folgendem Beispiel erläutert werden: Beispielsweise handelt oder handelte es sich bei den jeweiligen zwei weiteren Bauteilen um jeweilige Halbzeuge wie beispielsweise Platinen, insbesondere Blechplatinen. Beispielsweise wurden bei dem jeweiligen Arbeitsvorgang die jeweiligen zwei Platinen in die Presse oder die weitere Presse eingelegt und durch den jeweiligen Hub der Presse oder der weiteren Presse gleichzeitig mittels der weiteren zwei Werkzeuge derart bearbeitet, dass die jeweiligen zwei Platinen gleichzeitig umgeformt, insbesondere tiefgezogen, und/oder beschnitten, insbesondere gestanzt wurden. Somit bildeten die jeweilige zwei Platinen bei dem jeweiligen Arbeitsvorgang eine jeweilige Bauteilkombination. Des Weiteren ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass das erste Werkzeugset, mithin die ersten Werkzeuge, in Abhängigkeit von den ermittelten Leistungskennwerten, insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung, konstruiert und insbesondere hergestellt wird beziehungsweise werden.

Üblicherweise werden Werkzeugsets und somit Werkzeuge für Werkzeugsets insbesondere ausschließlich auf Basis von menschlicher Erfahrung konstruiert. Dies kann zur Folge haben, dass mehrere, gegebenenfalls zeitlich und kostentechnisch aufwendige Prototypen aufgebaut und/oder Versuchsreihen durchgeführt werden müssen, um beispielsweise die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset derart zu konstruieren, dass die ersten Bauteile mittels des ersten Werkzeugsets wie gewünscht, das heißt insbesondere hinreichend zeit- und kostengünstig und mit einer hinreichenden Qualität bearbeitet werden können. Dies kann zu einem zeit- und kostenaufwendigen Prozess führen. Die Erfindung ermöglicht es demgegenüber nun, auf die bereits durchgeführten Arbeitsvorgänge und somit die bereits durchgeführten Herstellprozesse zurückzugreifen beziehungsweise die bereits durchgeführten Arbeitsvorgänge und Herstellprozesse zu berücksichtigen, um hieraus, das heißt aus den Leistungskennwerten, zumindest einen vorteilhaften Ausgangspunkt zu schaffen, um ausgehend von dem Ausgangspunkt die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset zeit- und kostengünstig derart konstruieren und insbesondere in der Folge herstellen zu können, um insbesondere nach Herstellung des ersten Werkzeugsets und somit der ersten Werkzeuge die ersten Bauteile vorteilhaft, insbesondere zeit- und kostengünstig, bearbeiten zu können.

Die Leistungskennwerte können Leistungskennzahlen sein oder umfassen oder auch als Leistungskennzahlen bezeichnet werden, wobei die jeweilige Leistungskennzahl auch als KPI (Key Performance Indicator) bezeichnet wird. Die Leistungskennzahlen charakterisieren oder beschreiben beispielsweise, ob und/oder wie oft der Hub der Presse oder der weiteren Presse bei den Herstellprozessen, insbesondere bei deren jeweiliger Durchführung, störungsfrei durchgeführt wurde. Alternativ oder zusätzlich beschreiben oder charakterisieren die Leistungskennwerte beispielsweise eine Stundenleistung, also eine Anzahl von Hüben in einer Produktion pro Auftragszeit. Alternativ oder zusätzlich beschreiben oder charakterisieren die Leistungskennwerte eine Hubausbringung pro Stunde und/oder einen Leistungsindikator, insbesondere je Anlage und Zeitraum. Alternativ oder zusätzlich beschreiben oder charakterisieren die Leistungskennwerte beispielsweise eine Direktläuferquote, die sich ergibt aus einer Differenz geteilt durch eine Ist-Menge, wobei sich die Differenz ergibt aus der Ist-Menge abzüglich einer Menge eines Ausschusses, mithin von Ausschussteilen abzüglich einer Nacharbeit, also ist die Direktläuferquote ein Anteil von direkt zu einem Kunden oder Abnehmer gelieferten Teilen gegenüber den produzierten Teile, insbesondere mit Berücksichtigung der Nacharbeit, je Anlage. Insbesondere beschreiben oder charakterisieren die Leistungskennwerte beispielsweise eine problemfreie Durchführung oder einen Grad einer problemfreien Durchführung der Herstellprozesse. Insbesondere ist es denkbar, dass die Leistungskennwerte eine Ausschussrate und/oder einen Nacharbeitsaufwand und/oder eine Produktivität der Herstellprozesse beschreiben oder charakterisieren.

Durch das Berücksichtigen der bereits durchgeführten Herstellprozesse kann beispielsweise wenigstens oder genau einer der bereits durchgeführten Herstellprozesse als Referenzprozess verwendet werden. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass die bei dem Referenzprozess verwendeten, weiteren Werkzeuge insbesondere als Ausgangsbasis verwendet werden können, von der ausgehend die ersten Werkzeuge zeit- und kostengünstig konstruiert und in der Folge insbesondere hergestellt werden können. Hierdurch kann beispielsweise ein übermäßig erfahrungs- und/oder zufallsbasierter Beginn des Konstruierens der ersten Werkzeugteile vermieden werden. Insbesondere werden beispielsweise durch die Leistungskennwerte die Herstellprozesse und somit die Bauteilkombinationen, die bei den Herstellprozessen bearbeitet wurden, bewertet, insbesondere relativ zueinander. Diese Bewertung ermöglicht die Schaffung einer vorteilhaften Ausgangsbasis, von der ausgehend die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset besonders zeit- und kostengünstig konstruiert und in der Folge vorzugsweise hergestellt werden können. Die Erfindung ermöglicht es somit, die Bewertung der Herstellprozesse und somit der Bauteilkombinationen zu verwenden, um die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset und in der Folge einen neuen, weiteren Herstellprozess zu gestalten, bei dem die ersten Bauteile mittels der ersten Werkzeuge bearbeitet werden oder werden können.

Um eine besonders vorteilhafte Ausgangsbasis für die Konstruktion der ersten Werkzeuge und somit des ersten Werkzeugsets schaffen zu können, sodass die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset besonders zeit- und kostengünstig konstruiert und insbesondere in der Folge hergestellt werden können, ist es bei einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass, insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung, gemäß einer vorgegebenen oder vorgebbaren Vorschrift eine Reihenfolge der Leistungskennwerte erstellt wird, wobei das erste Werkzeugset, das heißt die ersten Werkzeuge, in Abhängigkeit von der Reihenfolge der Leistungskennwerte konstruiert wird beziehungsweise werden. Beispielsweise wird der Herstellprozess als Referenzprozess verwendet, dessen Leistungskennwert oder -kennwerte am größten oder geringsten sind. Insbesondere wird beispielsweise der in der Reihenfolge der Leistungskennwerte erste oder letzte Herstellprozess als Referenzprozess verwendet, um in der Folge die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset besonders zeit- und kostengünstig konstruieren und insbesondere in der Folge herstellen zu können. Die Reihenfolge der Leistungskennwerte wird auch als Leistungskennwertreihenfolge bezeichnet.

In der Leistungskennwertreihenfolge sind beispielsweise die Leistungskennwerte sortiert, insbesondere derart, dass sie aufsteigend oder absteigend sortiert sind. Ist beispielsweise bei der aufsteigenden Sortierung der größte Leistungskennwert der beste, dann wird beispielsweise der in der Leistungskennwertreihenfolge letzte Leistungskennwert beziehungsweise der durch den in der Leistungskennwertreihenfolge letzten Leistungskennwert charakterisierte Herstellprozess als Referenzprozess verwendet. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn der jeweilige Leistungskennwert eine jeweilige Qualität des jeweiligen, zugehören Herstellprozess charakterisiert. Ist beispielswese bei der absteigenden Sortierung der Leistungskennwerte der größte Leistungskennwert der beste, dann wird beispielsweise der in der Leistungskennwertreihenfolge erste Leistungskennwert beziehungsweise der durch den in der Leistungskennwertreihenfolge ersten Leistungskennwert charakterisierte Herstellprozess als Referenzprozess verwendet. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn der jeweilige Leistungskennwert die jeweilige Qualität des jeweiligen, zugehören Herstellprozess charakterisiert.

Ist beispielsweise bei der aufsteigenden Sortierung der kleinste Leistungskennwert der beste, dann wird beispielsweise der in der Leistungskennwertreihenfolge erste Leistungskennwert beziehungsweise der durch den in der Leistungskennwertreihenfolge ersten Leistungskennwert charakterisierte Herstellprozess als Referenzprozess verwendet. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn der jeweilige Leistungskennwert eine Ausschussrate oder eine Taktzeit des jeweiligen, zugehören Herstellprozess charakterisiert. Ist beispielswese bei der absteigenden Sortierung der Leistungskennwerte der kleinste Leistungskennwert der beste, dann wird beispielsweise der in der Leistungskennwertreihenfolge letzte Leistungskennwert beziehungsweise der durch den in der Leistungskennwertreihenfolge letzten Leistungskennwert charakterisierte Herstellprozess als Referenzprozess verwendet. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn der jeweilige Leistungskennwert die Ausschussrate oder die Taktzeit des jeweiligen, zugehören Herstellprozess charakterisiert. Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass, insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung, erste der Herstellprozesse in Abhängigkeit von wenigstens einem ersten Kriterium einem ersten Herstellprozesstyp zugeordnet werden. Ferner ist es vorgesehen, dass , insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung, zweite der Herstellprozesse einem in Abhängigkeit von wenigstens einem zweiten Kriterium zweiten Herstellprozesstyp zugeordnet werden. Somit werden die Herstellprozesse in Abhängigkeit von den Kriterien in die Herstellprozesstypen eingeteilt. Hierdurch kann eine vorteilhafte Vergleichbarkeit realisiert werden, insbesondere derart, dass beispielsweise nur die Herstellprozesse berücksichtigt werden, deren weitere Bauteile untereinander und/oder in Bezug auf die herzustellenden, ersten Bauteilen gleich oder zumindest ähnlich sind. Somit können die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset besonders zeit- und kostengünstig konstruiert werden.

Beispielsweise umfasst das jeweilige Kriterium jeweilige Namen oder Bezeichnungen der jeweiligen Bauteile. Somit ist das erste Kriterium erfüllt, wenn die Namen oder Bezeichnungen der weiteren Bauteile, die bei den Arbeitsvorgängen der ersten Herstellprozesse bearbeitet wurden, gleich sind. Dementsprechend ist beispielsweise das zweite Kriterium erfüllt, wenn die Namen oder Bezeichnungen der weiteren Bauteile, die bei den Arbeitsvorgängen der zweiten Herstellprozesse bearbeitet wurden, gleich sind.

Bei einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die ersten Herstellprozesse dem ersten Herstellprozesstyp zugeordnet werden, wenn das erste Kriterium erfüllt ist. Dabei ist das erste Kriterium erfüllt, wenn wenigstens eine Differenz zwischen einem ersten Wert und einem zweiten Wert geringer als ein vorgebbarer oder vorgegebener Schwellenwert ist. Der erste Wert charakterisiert oder beschreibt wenigstens eines der weiteren Bauteile, die bei den Arbeitsvorgängen der ersten Herstellprozesse bearbeitet wurden. Alternativ oder zusätzlich charakterisiert oder beschreibt der erste Wert wenigstens einen der ersten Herstellprozesse. Der zweite Wert beschreibt oder charakterisiert ein anderes der weiteren Bauteile, die bei den Arbeitsvorgängen der ersten Herstellprozess bearbeitet wurden. Alternativ oder zusätzlich charakterisiert oder beschreibt der zweite Wert wenigstens einen anderen der ersten Herstellprozesse.

Alternativ oder zusätzlich ist beispielsweise das erste Kriterium erfüllt, wenn wenigstens eine Differenz zwischen einem jeweiligen, auch als erster Vergleichswert bezeichneten Wert und wenigstens einem auch als erster Bauteilwert bezeichneten Wert geringer als ein vorgebbarer oder vorgegebener Schwellenwert ist. Beispielsweise charakterisiert oder beschreibt der erste Vergleichswert das jeweilige weitere Bauteil, das bei dem jeweiligen Arbeitsvorgang der ersten Herstellprozesse bearbeitet wurde. Alternativ oder zusätzlich charakterisiert oder beschreibt der erste Vergleichswert beispielsweise den jeweiligen, ersten Herstellprozess. Beispielsweise beschreibt oder charakterisiert der erste Bauteilwert welcher wenigstens oder genau eines der herzustellenden, ersten Bauteile und/oder einen mittels der ersten Werkzeuge durchführenden, geplanten Herstellprozess, welcher beispielsweise wenigstens einen geplanten Arbeitsvorgang umfasst, bei welchem die ersten Bauteile mittels der ersten Werkzeuge bearbeitet werden.

Außerdem ist es vorgesehen, dass die zweiten Herstellprozesse dem zweiten Herstellprozesstyp zugeordnet werden, wenn das zweite Kriterium erfüllt ist, wobei das zweite Kriterium erfüllt ist, wenn wenigstens eine Differenz zwischen einem dritten Wert und einem vierten Wert geringer als ein vorgebbarer oder vorgegebener Schwellenwert ist. Der dritte Wert beschreibt oder charakterisiert eines der weiteren Bauteile, die bei den Arbeitsvorgängen der zweiten Herstellprozess bearbeitet wurden. Alternativ oder zusätzlich charakterisiert oder beschreibt der dritte Wert wenigstens einen der zweiten Herstellprozesse. Der vierte Wert charakterisiert oder beschreibt ein anderes der weiteren Bauteile charakterisiert, die bei den Arbeitsvorgängen der zweiten Herstellprozess bearbeitet wurden. Alternativ oder zusätzlich beschreibt oder charakterisiert der vierte Wert wenigstens einen anderen der zweiten Herstellprozesse.

Alternativ oder zusätzlich ist beispielsweise das zweite Kriterium erfüllt, wenn wenigstens eine Differenz zwischen einem jeweiligen, auch als zweiter Vergleichswert bezeichneten Wert und wenigstens einem auch als zweiter Bauteilwert bezeichneten Wert geringer als ein vorgebbarer oder vorgegebener Schwellenwert ist. Beispielsweise charakterisiert oder beschreibt der zweite Vergleichswert das jeweilige weitere Bauteil charakterisiert, das bei dem jeweiligen Arbeitsvorgang der zweiten Herstellprozesse bearbeitet wurde. Alternativ oder zusätzlich charakterisiert oder beschreibt der zweite Vergleichswert beispielsweise den jeweiligen, zweiten Herstellprozess. Der zweite Bauteilwert beschreibt oder charakterisiert beispielsweise wenigstens oder genau eines der herzustellenden, ersten Bauteile und/oder den geplanten Herstellprozess.

Hierdurch kann beispielsweise sichergestellt werden, dass für das Konstruieren des ersten Werkzeugsets nur die Herstellprozesse berücksichtigt werden, bei welchen die weiteren Bauteile bearbeitet wurden, die untereinander zumindest ähnlich oder gleich sind und/oder die zumindest ähnlich oder gleich sind in Bezug auf die herzustellenden, ersten Bauteile. Dadurch kann auf besonders zeit- und kostengünstige Weise eine besonders vorteilhafte Ausgangsbasis realisiert werden, von der ausgehend die ersten Werkzeuge und somit das erste Werkzeugset besonders zeit- und kostengünstig konstruiert und insbesondere in der Folge hergestellt werden können.

Somit charakterisieren oder beschreiben beispielsweise die genannte Differenzen Ähnlichkeiten zwischen den weiteren Bauteilen untereinander und/oder Ähnlichkeiten zwischen den bereits bearbeiteten, weiteren Bauteilen und den herzustellenden beziehungsweise zu bearbeitenden, ersten Bauteilen. Die Ähnlichkeiten beschreiben beispielsweise Ähnlichkeiten hinsichtlich einer jeweiligen, insbesondere als Blechdicke ausgebildeten Wanddicke der Bauteile, sodass beispielsweise nur solche Herstellprozesse berücksichtigt werden, bei denen Bauteile bearbeitet wurden, die untereinander und/oder bezogen auf die ersten Bauteile eine ähnliche oder gleiche Wanddicke, insbesondere Blechdicke, aufweisen oder aufwiesen. Zusammengefasst und vereinfacht ausgedrückt ist somit das jeweilige Kriterium dann erfüllt, wenn die weiteren Bauteile untereinander zumindest ähnlich oder gleich sind und/oder wenn die weiteren Bauteile zumindest ähnlich zu oder gleich mit den ersten Bauteilen sind.

Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn die Werte die gleiche Eigenschaft des jeweiligen Bauteils und/oder des jeweiligen Herstellprozess charakterisieren. Dies bedeutet, dass sich beispielsweise der erste Wert und der zweite Wert auf die gleiche Eigenschaft des einen der weiteren Bauteile und des einen der ersten Bauteile beziehen, sodass eine besonders zeit- und kostengünstig durchführbare Konstruktion und insbesondere Herstellung der ersten Werkzeuge dargestellt werden kann. Die Eigenschaft des jeweiligen Herstellprozess kann beispielsweise Anzahl von Pressen in einer Pressenstraße, die bei dem jeweiligen Herstellprozess verwendet werden, ein jeweiliger Typ der jeweiligen Presse etc. sein oder umfassen.

Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Eigenschaft eine Wanddicke und/oder ein Werkstoff, aus welchem das jeweilige Bauteil gebildet ist, und/oder ein Umformgrad und/oder eine insbesondere äußere Abmessung, insbesondere des jeweiligen Bauteils, ist oder umfasst. Dadurch kann auf besonders zeit- und kostengünstige Weise gewährleistet werden, dass nur solche, bereits durchgeführte und somit in der Vergangenheit liegende Herstellprozesse berücksichtigt werden, deren Bauteile zumindest ähnlich zu den herzustellenden beziehungsweise zu bearbeitenden ersten Bauteilen waren beziehungsweise sind. Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass für den jeweiligen Herstellprozesstyp aus den Leistungskennwerten der Herstellprozesse, die dem jeweiligen Herstellprozesstyp zugeordnet sind, wenigstes ein den jeweiligen Herstellprozesstyp charakterisierender Gesamtkennwert ermittelt wird. Der Gesamtkennwert beschreibt oder charakterisiert somit den jeweiligen, zugehörigen Prozesstyp, sodass diese besonders gut, schnell und einfach miteinander verglichen werden können.

Um das erste Werkzeugset besonders zeit- und kostengünstig konstruieren und in der Folge beispielsweise herstellen zu können, ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das erste Werkzeugset in Abhängigkeit von den Gesamtkennwerten konstruiert wird.

Um die Prozesstypen besonders vorteilhaft, einfach und schnell miteinander vergleichen zu können, ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass gemäß einer vorgegebenen oder vorgebbaren Vorschrift eine auch als Gesamtkennwertreihenfolge bezeichnete Reihenfolge der Gesamtkennwerte erstellt wird, insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung. Die vorigen und folgenden Ausführungen zu der Reihenfolge der Leistungskennwerte können ohne weiteres auch auf die Reihenfolge der Gesamtkennwerte übertragen werden und umgekehrt.

Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn das erste Werkzeugset in Abhängigkeit von der Reihenfolge der Gesamtkennwerte konstruiert wird. Hierdurch können die ersten Werkzeuge besonders zeit- und kostengünstig konstruiert und beispielsweise in der Folge hergestellt werden.

Die Herstellprozesse und die Prozesstypen sollen nun an folgendem Beispiel näher erläutert werden: Bei einem auch als erster Klappenprozess bezeichneten, ersten der Herstellprozesse werden beispielsweise Frontklappenaußenteile und Frontklappeninnenteile für eine erste Baureihe eines Kraftfahrzeugs hergestellt. Hierfür werden beispielsweise bei dem Arbeitsvorgang des ersten Klappenprozesse jeweils zwei der weiteren Bauteile gleichzeitig bearbeitet, um aus einem ersten der jeweils zwei weiteren Bauteilen eines der Frontklappenaußenteile für die erste Baureihe und aus dem zweiten der jeweils zwei weiteren Bauteile eines der Frontklappeninnenteile für die erste Baureihe herzustellen. Da der Arbeitsvorgang des ersten Klappenprozesses mehrmals aufeinanderfolgend durchgeführt wird, werden bei dem oder durch den ersten Klappenprozess die mehreren Frontklappenaußenteile für die erste Baureihe und die mehreren Frontklappeninnenteile für die erste Baureihe hergestellt.

Bei einem auch als zweiter Klappenprozess bezeichneten, zweiten der Herstellprozesse werden beispielsweise Frontklappenaußenteile und Frontklappeninnenteile für eine zweite Baureihe eines Kraftfahrzeugs hergestellt. Hierfür werden beispielsweise bei dem Arbeitsvorgang des zweiten Klappenprozesse jeweils zwei der weiteren Bauteile gleichzeitig bearbeitet, um aus einem ersten der jeweils zwei weiteren Bauteilen eines der Frontklappenaußenteile für die zweite Baureihe und aus dem zweiten der jeweils zwei weiteren Bauteile eines der Frontklappeninnenteile für die zweite Baureihe herzustellen. Da der Arbeitsvorgang des zweiten Klappenprozesses mehrmals aufeinanderfolgend durchgeführt wird, werden bei dem oder durch den zweiten Klappenprozess die mehreren Frontklappenaußenteile für die zweite Baureihe und die mehreren Frontklappeninnenteile für die zweite Baureihe hergestellt.

Bei einem auch als erster Radhausprozess bezeichneten, dritten der Herstellprozesse werden beispielsweise erste Radhausteile und zweite Radhausteile für eine dritte Baureihe eines Kraftfahrzeugs hergestellt. Hierfür werden beispielsweise bei dem Arbeitsvorgang des ersten Radhausprozesses jeweils zwei der weiteren Bauteile gleichzeitig bearbeitet, um aus einem ersten der jeweils zwei weiteren Bauteilen eines der ersten Radhausteile für die dritte Baureihe und aus dem zweiten der jeweils zwei weiteren Bauteile eines der zweiten Radhausteile für die dritte Baureihe herzustellen. Da der Arbeitsvorgang des ersten Radhausprozesses mehrmals aufeinanderfolgend durchgeführt wird, werden bei dem oder durch den ersten Radhausprozess die mehreren ersten Radhausteile für die dritte Baureihe und die mehreren zweiten Radhausteile für die dritte Baureihe hergestellt.

Bei einem auch als zweiter Radhausprozess bezeichneten, vierten der Herstellprozesse werden beispielsweise dritte Radhausteile und vierte Radhausteile für eine vierte Baureihe eines Kraftfahrzeugs hergestellt. Hierfür werden beispielsweise bei dem Arbeitsvorgang des zweiten Radhausprozesses jeweils zwei der weiteren Bauteile gleichzeitig bearbeitet, um aus einem ersten der jeweils zwei weiteren Bauteilen eines der dritten Radhausteile für die vierte Baureihe und aus dem zweiten der jeweils zwei weiteren Bauteile eines der vierten Radhausteile für die vierte Baureihe herzustellen. Da der Arbeitsvorgang des zweiten Radhausprozesses mehrmals aufeinanderfolgend durchgeführt wird, werden bei dem oder durch den zweiten Radhausprozess die mehreren dritten Radhausteile für die vierte Baureihe und die mehreren vierten Radhausteile für die vierte Baureihe hergestellt.

Beispielsweise sind der erste Klappenprozess und der zweite Klappenprozess die ersten Herstellprozesse, die dem ersten Prozesstyp zugeordnet werden. Beispielsweise sind der erste Radhausprozess und der zweite Radhausprozess die zweiten Herstellprozesse, die dem zweiten Prozesstyp zugeordnet werden.

Beispielsweise werden der erste Klappenprozess und der zweite Klappenprozess dem ersten Prozesstyp zugeordnet, da beispielsweise die Frontklappenaußenteile des ersten Klappenprozesses und/oder die Frontklappeninnenteile des ersten Klappenprozesses ähnlich oder gleich zu den Frontklappenaußenteilen des zweiten Klappenprozesses und/oder zu den Frontklappeninnenteile des zweiten Klappenprozesses sind und/oder da die Frontklappenaußenteile des ersten Klappenprozesses und/oder die Frontklappeninnenteile des ersten Klappenprozesses und/oder die Frontklappenaußenteile des zweiten Klappenprozesses und/oder die Frontklappeninnenteile des zweiten Klappenprozesses gleich oder ähnlich zu den ersten Bauteilen sind.

Beispielsweise werden der erste Radhausprozess und der zweite Radhausprozess dem zweiten Prozesstyp zugeordnet, da beispielsweise die ersten Radhausteile des ersten Radhausprozesses und/oder die zweiten Radhausteile des ersten Radhausprozess ähnlich oder gleich zu den dritten Radhausteilen des dritten Radhausprozesses und/oder zu den vierten Radhausteilen des vierten Radhausprozesses sind und/oder da die ersten Radhausteile des ersten Radhausprozesses und/oder die dritten Radhausteile des dritten Radhausprozesses und/oder die vierten Radhausteile des vierten Radhausprozesses gleich oder ähnlich zu den ersten Bauteilen sind.

Insbesondere ist es denkbar, dass jeweilige, zuvor genannte Reihenfolge, mithin die Reihenfolge der Leistungskennwerte und/oder die Reihenfolge der Gesamtkennwerte in Abhängigkeit von der beschriebenen Ähnlichkeit der weiteren Bauteile untereinander und/oder in Bezug auf die ersten Bauteile gebildet wird. Hierfür wird beispielsweise die jeweilige Ähnlichkeit, das heißt beispielsweise ein jeweiliger, die jeweilige Ähnlichkeit beschreibender Ähnlichkeitswert als Gewichtung, mithin als Wichtungsfaktor verwendet, wobei beispielsweise der jeweilige Leistungskennwert und/oder der jeweilige Gesamtkennwert mit dem jeweiligen Wichtungsfaktor multipliziert wird. Somit kann die jeweilige Ähnlichkeit beziehungsweise der jeweilige Ähnlichkeitswert ein Bestandteil der jeweiligen Vorschrift sein, gemäß welcher die jeweilige Reihenfolge gebildet wird. Insbesondere ist es denkbar, jeden einzelnen Leistungskennwert und/oder Gesamtwert einzeln zu gewichten, um dadurch beispielsweise den jeweiligen Gesamtkennwert aus den einzelnen, gewichtete Leistungskennwerten und/oder einen übergeordneten Gesamtwert aus den einzelnen, gewichteten Gesamtkennwerten zu berechnen. Hierfür werden beispielsweise die gewichteten, das heißt mit dem jeweiligen Wichtungsfaktor multiplizierten Leistungskennwerte beziehungsweise Gesamtkennwerte addiert.

Selbstverständlich ist es möglich, dass für den jeweiligen Herstellprozess mehrere, den jeweiligen Herstellprozess charakterisierende Leistungskennwerte ermittelt werden können, wobei die vorigen und folgenden Ausführungen zu dem jeweilige Leistungskennwert des jeweiligen Herstellprozesses ohne weiteres auch auf die mehreren Leistungskennwerte des jeweiligen Herstellprozesses übertragen werden können und umgekehrt.

Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Datenverarbeitung, wobei die Vorrichtung zur Datenverarbeitung Mittel zur Ausführung des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung umfasst. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts der Erfindung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.

Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein auch als Computerprogrammprodukt bezeichnetes Computerprogramm, welches auch einfach als Programm bezeichnet wird. Das Computerprogramm gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung umfasst Befehle, die bei der Ausführung des Computerprogramms durch einen Computer den Computer veranlassen, das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung auszuführen. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts und des zweiten Aspekts der Erfindung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltung des dritten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.

Schließlich betrifft ein vierter Aspekt der Erfindung ein computerlesbares Speichermedium, welches Befehle umfasst, die bei der Ausführung des computerlesbaren Speichermediums beziehungsweise der Befehle durch einen Computer den Computer veranlassen, das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung auszuführen.

Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts, des zweiten Aspekts und des dritten Aspekts der Erfindung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des vierten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt. Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit der zugehörigen Zeichnung. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Presse mit einem Werkzeugset, welches wenigstens zwei Werkzeuge umfasst, mittels welchen in einem Hub der Presse wenigstens zwei Bauteile gleichzeitig bearbeitet werden können; und

Fig. 2 ein Blockdiagramm zum Veranschaulichen eines Verfahrens zum

Konstruieren des Werkzeugsets der Presse.

In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Fig. 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Presse 1, welche beispielsweise Bestandteil einer Pressenstraße sein kann. Insbesondere kann die Presse 1 als eine mechanische Presse oder aber als eine hydraulische Presse ausgebildet sein. Die Presse 1 weist zwei auch als Werkzeughälften bezeichnete oder als Werkzeughälften ausgebildete Pressenteile 2 und 3 auf, die insbesondere in einer in Fig. 1 gezeigten Ausgangslage der Pressenteile 2 und 3 einander gegenüberliegen. Die Presse 1 kann einen Hub ausführen, in oder bei welchem die Pressenteile 2 und 3 entlang einer in Fig. 1 durch einen Doppelpfeil veranschaulichten Bewegungsrichtung derart relativ zueinander bewegt werden, dass die Pressenteile 2 und 3 aufeinander zubewegt werden.

Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Pressenteil 3 ein Werkzeugset 5, welches auch als erstes Werkzeugset bezeichnet wird. Das Werkzeugset 5 umfasst zwei Werkzeuge 6 und 7, welche auch als erste Werkzeuge bezeichnet werden. Mittels der Werkzeuge 6 und 7 können in oder bei dem genannten Hub der Presse 1 zwei Bauteile 8 und 9, welche auch als erste Bauteile bezeichnet werden, gleichzeitig, das heißt parallel, bearbeitet werden. Hierfür werden die Bauteile 8 und 9 entlang der Bewegungsrichtung betrachtet zwischen den Pressenteilen 2 und 3 angeordnet, insbesondere während sich die Pressenteile 2 und 3 in ihrer Ausgangslage befinden. Daraufhin führt die Presse 1 den Hub aus, wodurch die Bauteile 8 und 9 mittels der Werkzeuge 6 und 7 gleichzeitig bearbeitet werden. Aus Fig. 1 ist erkennbar, dass die Werkzeuge 6 und 7 und die Bauteile 8 und 9, insbesondere während des Hubs, nebeneinander angeordnet sind. Somit unterbleibt in dem Hub ein bearbeiten des Bauteils 8 durch das Werkzeug 7, und in dem Hub unterbleibt ein Bearbeiten des Bauteils 9 durch das Werkzeug 6. Wieder mit anderen Worten ausgedrückt wird in dem Hub das Bauteil 8 bezogen auf die Werkzeuge 6 und 7 ausschließlich mittels des Werkzeugs 6 bearbeitet, und in dem Hub wird das Bauteil 9 bezogen auf die Werkzeuge 6 und 7 ausschließlich mittels des Werkzeugs 7 bearbeitet. Das Bearbeiten des jeweiligen Bauteils 8, 9 kann beispielsweise ein Umformen, insbesondere ein Tiefziehen, des jeweiligen Bauteils 8, 9 umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das jeweilige Bearbeiten des jeweiligen Bauteils 8, 9 ein jeweiliges Beschneiden, insbesondere ein jeweiliges Stanzen, des jeweiligen Bauteils 8, 9 und/oder ein jeweilige Nachformen des jeweiligen Bauteils 8, 9 umfassen.

Die Bauteile 8 und 9 bilden eine Kombination 10, welche auch als erste Kombination bezeichnet wird. Die Kombination wird auch als Bauteilkombination, erste Bauteilkombination, Variante, erste Variante, erste Bauteilvariante oder Bauteilvariante bezeichnet. Vereinfacht ausgedrückt wird das Bearbeiten der Bauteile 8 und 9 in dem Hub auch als Bearbeiten der Kombination bezeichnet und umgekehrt.

Um nun die Werkzeuge 6 und 7 und somit das Werkzeugset 5 auf besonders zeit- und kostengünstige Weise konstruieren und in der Folge insbesondere herstellen zu können, wird ein Verfahren zum Konstruieren und insbesondere zum Herstellen des Werkzeugsets 5 und somit der Werkzeuge 6 und 7 durchgeführt. Diesbezüglich zeigt Fig. 2 ein Blockdiagramm, anhand dessen das Verfahren im Folgenden erläutert wird. Bei einem ersten Schritt S1 des Verfahrens werden für mehrere, bereits durchgeführte und somit bezüglich seines Zeitpunkts, zu welchem das Verfahren gestartet wird, in der Vergangenheit liegende Herstellprozesse wenigstens ein jeweiliger, zu dem jeweiligen Herstellprozess gehörender Leistungskennwert ermittelt, welcher den jeweiligen, zugehörigen Herstellprozess charakterisiert. Das Verfahren wird beispielsweise mittels einer elektronischen Recheneinrichtung durchgeführt, mittels welcher beispielsweise die Leistungskennwerte ermittelt werden.

Der jeweilige, bereits durchgeführte und somit in der Vergangenheit liegende Herstellprozess umfasst jeweils wenigstens jeweiligen Arbeitsvorgang, der bei dem jeweiligen Herstellprozess insbesondere über eine Zeitspanne hinweg betrachtet mehrmals aufeinanderfolgend durchgeführt wurde. Bei dem jeweiligen Arbeitsvorgang des jeweiligen Herstellprozess wurden wenigstens zwei weitere Bauteile in einem jeweiligen Hub der Presse 1 oder einer weiteren Presse gleichzeitig mittels zweier weiterer Werkzeuge eines jeweiligen, weiteren Werkzeugsets bearbeitet, sodass beispielsweise die zwei weiteren Bauteile auf die gleiche Weise, wie die Bauteile 8 und 9 die Kombination 10 bilden, eine weitere Kombination gebildet haben.

Bei einem zweiten Schritt S2 des Verfahrens werden die ersten Werkzeuge 6 und 7 und somit das erste Werkzeugset 5 in Abhängigkeit von den ermittelten Leistungskennwerten, insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung, konstruiert und insbesondere in der Folge hergestellt.

Dem beschriebenen Verfahren liegen insbesondere die folgenden Erkenntnisse und Überlegungen zugrunde: Das Herstellen von beispielsweise als Blechbauteilen ausgebildeten Teilen, insbesondere für Fahrzeuge und insbesondere für beispielsweise als selbsttragende Karosserien ausgebildete Karosserien von Fahrzeugen umfasst beispielsweise mehrere Prozessschritte entlang oder in einer auch als Pressenstraße bezeichneten Pressenlinie. Eine ursprüngliche Platine wird, beispielsweise durch Umformen und/oder Beschneiden der Platine, in eine gewünschte Form überführt. Hierfür wird beispielsweise die Platine umgeformt, insbesondere tiefgezogen, nachgeformt und/oder beschnitten und/oder gestanzt und/oder gelocht. Üblicherweise wird für jeden dieser Vorgänge ein teilespezifisches Werkzeug wie beispielsweise das jeweilige Werkzeug 6, 7 verwendet. Pressenstraßen mit einem großen Pressentisch bieten beispielsweise die Möglichkeit, die Herstellung mehrerer Teile in einem Werkzeugsatz zu kombinieren, wie es am Beispiel der Presse 1 erläutert wurde.

Eine solche Kombination aus Werkzeugen wie beispielsweise der Werkzeuge 6 und 7 und somit eine Bauteilkombination wie die Kombination 10 kann zu einer besonders vorteilhaften, insbesondere besonders hohen, Produktivität der Pressenstraße führen, weshalb dieser Aspekt in einer Planungsphase eines neuen Produkts sorgfältig berücksichtigt werden sollte. Die Kombination von Teilen wie beispielsweise die Kombination 10 der Bauteile 8 und 9 beziehungsweise die Kombination der Werkzeuge 6 und 7 ist keine triviale Aufgabe. So sollte beispielsweise eine Vermischung oder Kombination von ungünstigen Werkstoffen wie beispielsweise eine Kombination von Aluminium und Stahl vermieden werden, was insbesondere für eine Wiederverwendung, mithin für ein Recycling von Resten, relevant sein kann. Eine Vermischung von Werkstoffen beziehungsweise Materialien oder Materialtypen in Bezug auf Reste, die beispielsweise aus Beschneidungsoperationen wie beispielsweise Stanzoperationen resultieren und entsprechend übrig bleiben, kann zu einer starken Verringerung ihres Wertes führen. Zusätzlich sollte die Anzahl der Arbeitsgänge der Teile, die kombiniert werden, ähnlich sein. In diesem Zusammenhang sollte auch der Inhalt der Arbeitsgänge berücksichtigt werden. Werden mehrere Schieber benötigt, reicht der verfügbare Platz auf dem Pressentisch möglicherweise nicht aus. Ein weiterer Aspekt kann eine unterschiedliche Höhe von auch als Platinenstapel bezeichneten Stapeln sein, die zur Herstellung verschiedener Teile verwendet werden und dadurch gebildet sind, dass beispielsweise Platinen aufeinander gestapelt sind. Dabei ist beispielsweise das Bauteil 8 eine der Platinen eines Platinenstapels, und das Bauteil 9 ist beispielsweise eine Platine eines anderen Platinenstapels. Ein Roboterarm, der die jeweilige Platine beziehungsweise das jeweilige Bauteil 8, 9 zu der und insbesondere in die Presse 1 bewegt, insbesondere transportiert, kann üblicherweise nur dann mehrere Platinen aufnehmen, wenn eine aktuelle Höhendifferenz zwischen Höhen der Stapel unter einem maschinenabhängigen Schwellenwert liegt. Für einen Tiefziehvorgang können zusätzliche Aspekte berücksichtigt werden. Eine erforderliche, auch als Blechhalterkraft oder Haltekraft bezeichnete Kraft eines auch als Halter bezeichneten Blechhalters zum Halten der Teile wie beispielsweise der Bauteile 8 und 9 während des Hubs oder in dem Hub sollte gleich oder ähnlich sein, da die Binder (Blechhalter) der zugehörigen Ziehvorgänge mit einem einzigen, einfach auch als Kissen bezeichneten Ziehkissen in Kontakt sind. Auch ist es von Vorteil, die Ziehtiefe für alle zu ziehenden Platinen beziehungsweise Bauteile wie die Bauteile 8 und 9 gleich zu gestalten. Um diese Einschränkungen oder Randbedingungen zu umgehen, könnten Federn eingebaut werden. Darüber hinaus kann auch ein Kraftangriffspunkt von Presskräften eine wichtige Rolle spielen, um ein Verkanten eines Pressenstößels zu vermeiden. Vorteilhafterweise sollte der resultierende Kraftangriffspunkt des jeweiligen Werkzeugs zumindest in der Nähe eines Schnittpunkts von Symmetrielinien eines Pressentisches der Presse 1 liegen. Eine jeweilige Größe der jeweiligen, auch als Rohling bezeichneten Platine beziehungsweise des jeweiligen Bauteils 8, 9 kann sich gegebenenfalls auf eine Wahl der jeweiligen Kombination auswirken, da ein verfügbarer Platz auf dem Pressentisch begrenzt und maschinenabhängig sein kann, was eine maximale Ausdehnung des jeweiligen, beispielsweise als Tiefziehwerkzeug ausgebildeten Werkzeugs und folglich auch eine Ausdehnung der Rohlinge einschränken kann. Die Leistung einer Bauteilkombination wie beispielsweise der Kombination 10 kann anhand von Leistungskennzahlen wie beispielsweise den zuvor genannten Leistungskennwerten untersucht und/oder beurteilt werden, die während einer Produktion, mithin während der Durchführung des jeweiligen Herstellprozesses, erfasst werden. Solche Größen wie die Menge an Ausschuss, Nacharbeit oder die Produktivität können in Datenbanken verfügbar sein. Bei einer Interpretation solcher Kennzahlen und insbesondere bei einem Vergleich von Produktionsprozessen wie beispielsweise den Herstellprozessen sollte auch eine Ähnlichkeit der Bauteile berücksichtigt werden. Kriterien für die Bewertung der Ähnlichkeit von Bauteilen können deren Größe, der Werkstoff beziehungsweise das Material, die Art der Pressenlinie, die für die Produktion verwendet wird, und der entsprechende Fahrzeugtyp sein, für welchem die Bauteile 8 und 9 hergestellt beziehungsweise bearbeitet werden. Die Daten zur Ähnlichkeit können zum Beispiel in Datenbanken der Planungsprozesse zu finden sein.

Das Verfahren ermöglicht es, geeignete Kombinationen für einen bestimmten Teiletyp mit anderen Teiletypen zu ermitteln. In diesem Zusammenhang ist ein Teiletyp als eine Klasse zu betrachten, die ähnliche Teile in Bezug auf Geometrie und Funktionalität aus verschiedenen Produkten wie zum Beispiel Automobilprojekten umfasst. Um mögliche Kombinationen zu finden, wird beispielsweise der Inhalt einer Datenbank genutzt, die aktuell oder zukünftig in einem Presswerk eingesetzte Lösungen enthalten kann. Ein vorteilhafter Schritt in diesem Zusammenhang ist eine Definition von Teileklassen. Eine Klasse könnten alle Seitenkörper oder Seitenwände eines Fahrzeugs beziehungsweise einer Karosserie eines Fahrzeugs sein, die aktuell produziert werden oder in der Vergangenheit produziert wurden. Eine mögliche Lösung ist eine Ableitung von Klassen auf Basis von Teilenamen. Im Allgemeinen kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Teilenamen standardisiert sind. Dies bedeutet, dass sich Teile beziehungsweise Bauteile mit ähnlicher Geometrie und Funktionalität in Bezug auf ihren Namen unterscheiden können. Um diese Herausforderung zu umgehen oder zu meistern, könnte eine Standardisierung der Bauteilnamen durch Regeln und/oder künstliche Intelligenz (Kl) erfolgen. Auf der Grundlage einer solchen Standardisierung können Klassen von Teilenamen abgeleitet werden. Schließlich repräsentiert beispielsweise jeder eindeutige Teilename eine Klasse von Teilen. Insbesondere sind unter den Teilen Bauteile beziehungsweise die Bauteile zu verstehen. Auf der Grundlage einer Liste, die die standardisierten Teilenamen und Teile-Identifikationsnummern enthalten kann, kann der Inhalt der Klasse berechnet werden, das heißt eine Liste von Teileidentifikationsnummern, die sich auf mehrere Fahrzeugprojekte beziehen. Die Teileidentifikationsnummer ist eine Bezeichnung für ein Teil eines Produkts wie ein Auto und ist in der Regel für alle Produkte eines Unternehmens eindeutig. In diesem Zusammenhang wird der Begriff „Kombinationstyp“ eingeführt, der eine Kombination wie beispielsweise die Kombination 10 aus einer Klasse von auch als Bauteilen bezeichneten Teilen beschreibt. Außerdem wird beispielsweise der Begriff „hergestellte Kombination“ definiert, der eine Instanz eines Kombinationstyps darstellt, der eine Liste von Teileidentifikationsnummern umfasst. Zusätzlich werden beispielsweise für jede gefertigte oder hergestellte Kombination, die zu einem bestimmten Bauteiltyp gehört, zusätzlich Informationen aus allen verfügbaren Datenquellen der Prozesskette von der Planung bis zur Produktion abgefragt, um Hinweise für die Gestaltung eines neuen Produktionsprozesses zu erhalten. Naturgemäß ist der Informationsgehalt bei Produktionsprozessen, die eine geringe Leistung während der Produktion aufweisen, höher. In der Regel stehen für Produktionsprozesse mehrere Leistungsindikatoren zur Verfügung, wie zum Beispiel eine Ausschussrate, ein Nacharbeitsanteil und/oder die Produktivität. Alle geeigneten Indikatoren können beispielsweise mit der entsprechenden Fertigungskombination kombiniert werden. So lassen sich beispielsweise die Fertigungskombinationen mit dem höchsten Informationsgehalt ermitteln. Der Fall des höchsten Informationsgehalts kann durch die Analyse der Verteilung der kombinierten Leistungen in Bezug auf die verfügbaren Fertigungskombinationen ermittelt werden. Wenn zum Beispiel nur eine der hergestellten Kombinationen eine geringe Leistung aufweist, sollte diese den höchsten Informationsgehalt enthalten.

Ein Prozess mit guten Leistungskennwerten hat auch einen hohen Informationsgehalt. Dieser Prozess könnte als Referenz dienen. Die Analyse der Kombinationstypen kann zeigen, welche Kombinationen bisher eingesetzt wurden. Dies ermöglicht es, gezielter Zusammenlegungen von Bauteilen zu untersuchen.

Wenn sich Produkte oder Bauteile eines Unternehmens in ihrer Geometrie und/oder Funktionalität stark voneinander unterscheiden, kann beispielsweise ein Konstrukteur oder eine Konstrukteurin es vorziehen, sich auf Informationen zu den hergestellten Kombinationen ähnliche Produkte zu konzentrieren. Diese eingeführte Ähnlichkeit kann auf Bedingungen des Produktionsprozesses wie eine Art der Pressenlinie oder Pressenstraße oder einzelne Merkmale von Teilen wie das Material und/oder die Geometrie ausgedehnt werden. Folglich kann eine Größe berechnet werden, die eine Reihenfolge eines Übereinstimmungsgrads anzeigt, um einem Konstrukteur oder einer Konstrukteurin zu helfen, eine Referenzkombination zu finden. Den höchsten Rang erhalten die hergestellten Kombinationen, die die höchste Ähnlichkeit und die beste Leistung gemäß den oben eingeführten Leistungsindikatoren (Leistungskennwerte) aufweisen. Solche Kombinationen können als Referenz für den Entwurf eines neuen Produktionsprozesses beziehungsweise von neuen Werkzeugen wie den Werkzeugen 6 und 7 und somit des Werkzeugsets 5 verwendet werden. Zusätzlich können hergestellten beziehungsweise bearbeiteten Kombinationen weitere Informationen beigefügt werden, die jedoch keinen Einfluss auf die Rangfolge haben. Ein Beispiel könnte die Komplexität der Kombination sein. Ein sogenannter einfacher Fall könnte eine Kombination von zwei Teilen (Bauteilen) sein, die geometrisch durch eine Symmetrieebene verbunden sind. Die Komplexität steigt, wenn mehrere Teile ohne geometrischen Bezug zueinander kombiniert werden. Mehrere Leistungskennwerte eines Herstellprozesses können zu einem Rang oder einem Rangwert kombiniert werden. Ferner wäre es denkbar, die Leistungskennwerte und den Rang zu einem weitere Rang oder einem weiteren Rangwert zu kombinieren. Vor diesem Hintergrund könnten durch das Verfahren zumindest die folgenden Vorteile realisiert werden:

Überblick über alle bisher angewendeten beziehungsweise hergestellten Kombinationen eines Teiletyps, um schnell und einfach Anregungen für eine Gestaltung eines neuen Produktionsprozesses desselben Teiletyps zu erhalten. Anreicherung einer Übersicht durch eine automatische Bereitstellung von Statistiken über verschiedene Leistungsindikatoren und Ähnlichkeiten aus verschiedenen Datenquellen zur Empfehlung eines Referenzdesigns.

Das Verfahren ermöglicht eine Identifikation von Teilekombinationen mit dem höchsten Informationsgehalt und ermöglicht darüber hinaus weitere Analysen über bereitgestellte Statistiken hinaus auf Basis der ermittelten Teileidentifikationsnummern.

Das Verfahren verlangt von Personen wie beispielsweise Planern, Planerinnen, Konstrukteuren und Konstrukteurinnen von Produktionsprozessen keine übermäßigen Datenanalysefähigkeiten.

Bezugszeichenliste

Presse

Pressenteil

Pressenteil

Doppelpfeil Werkzeugset Werkzeug Werkzeug

Bauteil

Bauteil

Kombination erster Schritt zweiter Schritt