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Title:
METHOD FOR CONTROLLING FILM PRODUCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/197358
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method (100) for controlling film production, in which at least one film is produced according to at least one formula information (R), the following steps being carried out: initiation of execution (210) of a film production process such that a film is produced on the basis of a specific formulation information (R); determination of monitoring information (I) during the execution (210) of the process; determination of at least one fingerprint (F) on the basis of the specific formula information (R) and on the basis of the monitoring information (I) such that the execution (210) of the process is characterised on the basis of the fingerprint (F); and comparison of the fingerprint (F) with a control matrix (M) such that at least one comparative result is determined in order to control the film production on the basis of the control matrix (M) as an evaluation basis.

Inventors:
BACKMANN MARTIN (DE)
BUSSMANN MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/060189
Publication Date:
November 01, 2018
Filing Date:
April 20, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WINDMOELLER & HOELSCHER (DE)
International Classes:
B29C48/92; G05B19/418
Foreign References:
US20160009014A12016-01-14
DE10300375A12004-07-15
EP2392446A12011-12-07
Other References:
DOOR CHUNLING DU, LIHUA XIE: "Modeling and Control of Vibration in Mechanical Systems", 16 April 2010, CRC PRESS, ISBN: 9781439817988, pages: 86 - 86, XP002782809
EUGENE LAVRETSKY: "Advanced Topics in Systems and Control: Adaptive Control, Lecture 3", 16 April 2010 (2010-04-16), pages 23 - 31, XP002782810, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180705]
Attorney, Agent or Firm:
BALS & VOGEL PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Verfahren (100) zur Kontrolle einer Folienproduktion, bei welcher wenigstens eine Folie in Abhängigkeit von wenigstens einer Rezeptinformation (R) hergestellt wird,

wobei die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden:

Initiieren einer Prozessausführung (210) zur Folienproduktion, sodass eine Folie anhand einer spezifischen Rezeptinformation (R) hergestellt wird,

Ermitteln von Überwachungsinformationen (I) bei der Prozessausführung (210),

Bestimmen wenigstens eines Fingerprints (F) anhand der spezifischen Rezeptinformation (R) und anhand der Überwachungsinformationen (I), sodass anhand des Fingerprints (F) die Prozessausführung (210) charakterisiert ist,

Vergleichen des Fingerprints (F) mit einer Kontrollmatrix (M), sodass wenigstens ein Vergleichsergebnis zur Kontrolle der Folienproduktion anhand der Kontrollmatrix (M) als Bewertungsbasis bestimmt wird.

Verfahren (100) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Kontrollmatrix (M) wenigstens ein Vergleichskriterium für Werte des Fingerprints (F), insbesondere für Werte der Überwachungsinformationen (I), umfasst, wobei das Vergleichen des Fingerprints (F) anhand des Vergleichskriteriums erfolgt, sodass anhand des Vergleichsergebnisses die Prozessausführung (210) in Abhängigkeit von dem Vergleichskriterium kontrolliert, vorzugsweise bewertet und/oder angepasst und/oder visualisiert und/oder gesteuert und/oder geregelt, wird. Verfahren (100) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Kontrollmatrix (M) einen Toleranzwertebereich als Vergleichskriterium umfasst, und das Vergleichsergebnis direkt oder indirekt dadurch bestimmt wird, dass eine Relationsinformation, vorzugsweise eine Abstandsinformation und/oder eine Schwankungsinformation und/oder eine Information über ein Über- und/oder Unterschreiten, wenigstens eines Wertes aus dem Fingerprint (F) zu wenigstens einer Grenze, insbesondere Ober- und/oder Untergrenze, des Toleranzwertebereichs bestimmt wird.

Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der nachfolgende Schritt nach dem Vergleichen des Fingerprints (F) durchgeführt wird:

Bestimmen einer, vorzugsweise einer einzigen, Qualitätskennzahl anhand des Vergleichsergebnisses zur Kennzeichnung einer Qualität der Prozessausführung (210) und/oder der hergestellten Folie.

Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der nachfolgende Schritt nach dem Vergleichen des Fingerprints (F) durchgeführt wird:

Bewerten einer Qualität der Prozessausführung (210) und/oder der hergestellten Folie anhand des wenigstens einen Vergleichsergebnisses, sodass ein Bewertungsergebnis bestimmt wird, wobei vorzugsweise die Kontrollmatrix (M) unterschiedliche Vergleichskriterien für unterschiedliche Einzelparameter der Rezeptinformation (R) umfasst, für welche jeweils wenigstens ein Vergleichsergebnis bestimmt wird, wobei die Vergleichsergebnisse für das Bewerten der Qualität priorisiert ausgewertet werden. Verfahren (100) nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass wenigstens einer der nachfolgenden Schritte nach dem Bewerten der Qualität durchgeführt wird:

Automatisches Bewerten und/oder Anpassen der Rezeptinformation (R) anhand des Bewertungsergebnisses,

Automatisches Anpassen eines Toleranzwertebereiches der Kontrollmatrix (M) anhand des Bewertungsergebnisses,

Abspeichern des Bewertungsergebnisses, insbesondere als eine Qualitätskennzahl und/oder als eine Qualitätsvorhersage und/oder als ein Grad einer Qualitätsabweichung, vorzugsweise in Abhängigkeit von wenigstens einem Einzelparameter der Prozessausführung (210) und/oder laufmeterabhängig in Bezug auf die hergestellte Folie.

Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass wenigstens einer der nachfolgenden Schritte nach dem Vergleichen des Fingerprints (F) durchgeführt wird:

Initiieren eines Alarms und/oder eines Warnhinweises, wenn das wenigstens eine Vergleichsergebnis eine Alarm- und/oder Warnbedingung erfüllt, vorzugsweise wenn eine Relationsinformation eine Grenzüberschreitung indiziert,

Durchführen einer Plausibilitätsprüfung anhand des wenigstens einen Vergleichsergebnisses, wobei ein Warnhinweis initiiert wird, wenn die Plausibilitätsprüfung negativ ist.

8. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der nachfolgende Schritt nach dem Vergleichen des Fingerprints (F) durchgeführt wird:

Durchführen einer aktiven Kontrolle, insbesondere einer Steuerung und/oder Regelung, der Prozessausführung (210) in Abhängigkeit von dem wenigstens einen Vergleichsergebnis, vorzugsweise durch eine Kontrolle einer Folienproduktionsmaschine, wobei bevorzugt die Kontrolle zumindest teilweise automatisiert durchgeführt wird.

9. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass bei der Prozessausführung (210) wenigstens eine Messung durchgeführt wird, um die Überwachungsinformationen (I) zu ermitteln, wobei vorzugsweise die Messung für wenigstens einen Prozessparameter (B) und/oder wenigstens eine Prozessgröße (C) bei der Prozessausführung (210) durchgeführt wird.

10. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Rezeptinformation (R) für unterschiedliche Einzelparameter der Prozessausführung (210) jeweils wenigstens eine Information umfasst, insbesondere: wenigstens eine Information für die Materialmischung (A) bei der Prozessausführung (210),

wenigstens eine Information für wenigstens einen Prozessparameter (B) der Prozessausführung (210),

wenigstens eine Information für eine Prozessgröße (C) der Prozessausführung (210).

1 1 . Verfahren (100) nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass die nachfolgenden Schritte nacheinander beim und/oder nach dem Vergleichen des Fingerprints (F) durchgeführt werden:

Bestimmen von Vergleichsergebnissen für mehrere der Einzelparameter, insbesondere durch einen Vergleich der für die jeweiligen Einzelparameter spezifischen Werte der Überwachungsinformationen (I) mit wenigstens einem jeweiligen Vergleichskriterium der Kontrollmatrix (M),

Bestimmen jeweils einer Einzelqualitätskennzahl für jedes der Vergleichsergebnisse, sodass die Einzelqualitätskennzahl für einen bestimmten Einzelparameter spezifisch ist,

Bestimmen einer einzigen Qualitätskennzahl anhand der Einzelqualitätskennzahlen zur Kennzeichnung einer Qualität der Prozessausführung (210) und/oder der hergestellten Folie, wobei vorzugsweise die Einzelqualitätskennzahlen zur Bestimmung priorisiert werden.

12. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass vor dem Initiieren der Prozessausführung (210) die Kontrollmatrix (M) unter Berücksichtigung einer Vielzahl vorangegangener Prozessausführungen und/oder Vergleichsergebnissen bestimmt wird.

13. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Kontrollmatrix (M) anhand des Vergleichsergebnisses und/oder wenigstens einer Produkteigenschaft (D) der durch die Prozessausführung (210) hergestellten Folie angepasst wird, sodass die Kontrollmatrix (M) für eine vorgegebene Produkteigenschaft (D) optimiert wird.

14. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die nachfolgenden Schritte zur Bestimmung der Kontrollmatrix (M) vor dem Initiieren der Prozessausführung (210) als eine nachfolgende Prozessausführung (21 1 ) durchgeführt werden:

Bewerten einer Korrelation für vorangegangene Prozessausführungen in Bezug auf die Produkteigenschaften (D) der dabei hergestellten Folien, vorzugsweise anhand jeweils wenigstens eines bestimmten Fingerprints (F) für die vorangegangenen Prozessausführungen, sodass ein Korrelationsergebnis bestimmt wird,

Bestimmen und/oder Anpassen eines Toleranzwertebereiches der Kontrollmatrix (M) anhand des Korrelationsergebnisses, um die nachfolgende Prozessausführung (21 1 ) und/oder weitere nachfolgende Prozessausführungen anhand der Kontrollmatrix (M) unter Berücksichtigung der Korrelation anzupassen.

15. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass bei der Prozessausführung (210) und/oder bei jeder weiteren Prozessausführung die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden:

- Bewerten einer Korrelation für die Prozessausführung (210) und/oder die weiteren Prozessausführungen zwischen wenigstens einer Produkteigenschaft (D) der dabei hergestellten wenigstens einen Folie und des dabei jeweils bestimmten Fingerprints (F), sodass ein Korrelationsergebnis bestimmt wird,

Anpassen der Kontrollmatrix (M) anhand des Korrelationsergebnisses, sodass die Kontrollmatrix (M) für wenigstens eine vorgegebene Produkteigenschaft (D) spezifisch ist.

16. Verfahren (100) nach Anspruch 14 oder 15,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Bewertung der Korrelation rezeptübergreifend für verschiedene Prozessausführungen erfolgt, durch welche jeweils eine Folie anhand unterschiedlicher Rezeptinformationen (R) hergestellt wird.

17. Kontrollsystem (10) zur Kontrolle einer Folienproduktion, bei welcher wenigstens eine Folie anhand wenigstens einer Rezeptinformation (R) herstellbar ist, aufweisend:

wenigstens eine Überwachungsvorrichtung (20) zur Ermittlung von Überwachungsinformationen (I) bei einer Prozessausführung (210) zur

Folienproduktion,

wenigstens eine Verarbeitungsvorrichtung (30) zur Bestimmung von wenigstens einem Fingerprint (F) anhand einer spezifischen Rezeptinformation (R) für die Prozessausführung (210) und anhand der ermittelten Überwachungsinformationen (I), sodass anhand des Fingerprints (F) die Prozessausführung (210) charakterisierbar ist,

wobei die Verarbeitungsvorrichtung (30) dazu ausgeführt ist, den Fingerprint (F) mit einer Kontrollmatrix (M) zu vergleichen, sodass wenigstens ein Vergleichsergebnis zur Kontrolle der Folienproduktion anhand der Kontrollmatrix (M) als Bewertungsbasis bestimmbar ist.

18. Kontrollsystem (10) nach Anspruch 17,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Bewertungsvorrichtung (40) vorgesehen ist, welche elektrisch und/oder über Funk mit der Verarbeitungsvorrichtung (30) in Datenverbindung steht, um die

Kontrollmatrix (M) für die Verarbeitungsvorrichtung (30) bereitzustellen und/oder die Kontrollmatrix (M) anhand des Vergleichsergebnisses anzupassen.

19. Kontrollsystem (10) nach Anspruch 17 oder 18,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Kontrollsystem (10) dazu ausgeführt ist, ein Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 16 durchzuführen.

20. Computerprogrammprodukt zur Kontrolle einer Folienproduktion, bei welcher wenigstens eine Folie in Abhängigkeit von wenigstens einer spezifischen Rezeptinformation (R) hergestellt wird, wobei das Computerprogrammprodukt dazu ausgeführt ist, durch eine Verarbeitungsvorrichtung (30) verarbeitet zu werden, sodass die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden:

Ermitteln von Überwachungsinformationen (I) bei einer Prozessausführung (210),

Bestimmen wenigstens eines Fingerprints (F) anhand der spezifischen Rezeptinformation (R) und anhand der Überwachungsinformationen (I), sodass anhand des Fingerprints (F) die Prozessausführung (210) charakterisiert wird,

Vergleichen des Fingerprints (F) mit einer Kontrollmatrix (M), sodass wenigstens ein Vergleichsergebnis zur Kontrolle der Folienproduktion anhand der Kontrollmatrix (M) als Bewertungsbasis bestimmt wird. 21 . Computerprogrammprodukt nach Anspruch 20,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Computerprogrammprodukt dazu ausgeführt ist, durch die Verarbeitungsvorrichtung (30) verarbeitet zu werden, sodass ein Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 16 durchgeführt wird.

Description:
Verfahren zur Kontrolle einer Folienproduktion

B e s c h r e i b u n g

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontrolle einer Folienproduktion, bei welcher wenigstens eine Folie in Abhängigkeit von wenigstens einer Rezeptinformation hergestellt wird. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Kontrollsystem sowie auf ein Computerprogrammprodukt.

Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass Folien in Abhängigkeit von einer Produktionsinformation, dem sogenannten Rezept, hergestellt werden. Dieses Rezept dient dabei zur zumindest teilweisen automatischen Parametrisierung der Folienproduktion durch eine Festlegung von diversen Einzelparametern, wie z. B. einer Materialmischung oder verschiedenen Prozessparametern für die Folienproduktionsmaschine. Die Folie wird dabei bspw. im Blasverfahren hergestellt, und die Folienproduktionsmaschine ist z. B. eine Extrusionsmaschine oder dergleichen. Ebenfalls ist es bekannt, dass bei solchen Folienproduktionsmaschinen eine Überwachung von Produktionsparametern durchgeführt wird, d. h. es erfolgt eine Kontrolle der Produktion anhand von ermittelten Überwachungsinformationen. So ist bspw. eine Temperaturüberwachung oder eine Überwachung der Foliendicke vorgesehen. Insbesondere wird dabei durch einen Bediener der Folienproduktionsmaschine anhand der Überwachungsinformationen manuell Einfluss auf die Produktion genommen.

Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen zur Kontrolle der Folienproduktion ist, dass die Überwachung und Qualitätssicherung bei der Produktion sich oft als aufwendig herausstellt. Insbesondere ist dabei auch die technische Realisierung der Überwachung und Qualitätssicherung schwierig und kostenaufwendig. So ist es üblich, dass die Folie erst nach der Folienproduktion oder nach der weiteren Verarbeitung bspw. mittels Labortests untersucht wird, um die Qualität der Folie zu überprüfen. Falls die Folie nicht den Qualitätsanforderungen entspricht, muss die Folie ausgetauscht werden. Dies führt zu einem zusätzlichen Zeit- und Kostenaufwand bei der Folienherstellung und -nutzung.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Folienproduktion zu ermöglichen, bei welcher eine hinreichende Folienqualität gewährleistet werden kann. Insbesondere soll dabei die Folienproduktion vereinfacht sowie kostengünstiger umgesetzt werden können.

Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , durch ein Kontrollsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 17 sowie durch ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 20. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Kontrollsystem sowie dem erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukt, und jeweils umgekehrt, so dass bzgl. der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann. Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Verfahren zur Kontrolle einer Folienproduktion, insbesondere Blasfolienproduktion, bei welcher wenigstens eine Folie, insbesondere Kunststofffolie, vorzugsweise Blasfolie, bevorzugt Stretch-Folie, besonders bevorzugt als Endlosprodukt, in Abhängigkeit von wenigstens einer Rezeptinformation (Rezept) hergestellt wird.

Vorzugsweise wird die Folienproduktion, d. h. insbesondere wenigstens eine Prozessausführung der Folienproduktion, derart ausgeführt, dass anhand der Rezeptinformation eine manuelle oder zumindest teilweise automatische Parametrisierung der Folienproduktion erfolgt, insbesondere durch eine Festlegung von diversen Einzelparametern, wie z. B. einer Materialmischung oder verschiedenen Prozessparametern für eine Folienproduktionsmaschine, wie einen Extruder.

Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass zumindest einer der nachfolgenden Schritte durchgeführt wird, wobei vorzugsweise die Schritte nacheinander oder in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden, wobei bevorzugt einzelne Schritte auch wiederholt durchgeführt werden können:

Initiieren (wenigstens) einer Prozessausführung zur Folienproduktion, sodass (wenigstens) eine Folie anhand einer (jeweiligen) spezifischen Rezeptinformation hergestellt wird,

Ermitteln von Überwachungsinformationen bei der (jeweiligen) Prozessausführung,

Bestimmen wenigstens eines (jeweiligen) Fingerprints anhand der (jeweiligen) spezifischen Rezeptinformation und/oder anhand der (jeweiligen ermittelten) Überwachungsinformationen, sodass anhand des Fingerprints die (jeweilige) Prozessausführung charakterisiert ist,

Vergleichen des (jeweiligen) Fingerprints mit einer Kontrollmatrix, sodass wenigstens ein Vergleichsergebnis zur Kontrolle der Folienproduktion anhand der Kontroll matrix als Bewertungsbasis bestimmt wird.

Dies hat den Vorteil, dass in einfacher und schneller Weise die Prozessausführung, insbesondere eine Qualität der hierbei hergestellten Folie, kontrolliert werden kann. Bevorzugt kann dabei die Kontrolle der Qualität (d. h. insbesondere der Vergleich des Fingerprints mit der Kontrollmatrix) bereits während der Prozessausführung anhand der Kontrollmatrix durchgeführt werden.

Vorzugsweise ist es möglich, dass auch bei weiteren Prozessausführungen die erfindungsgemäßen Schritte (zumindest teilweise) durchgeführt werden, sodass auch für weitere Prozessausführungen Fingerprints bestimmt werden und/oder das Vergleichen der jeweiligen Fingerprints mit der Kontrollmatrix durchgeführt wird. Bspw. kann hierbei die Kontrollmatrix fortdauernd angepasst werden, sodass für weitere Prozessausführungen eine verbesserte bzw. optimierte Kontrolle angestrebt wird. Bspw. können mehr als 10 oder mehr als 100 oder mehr als 1000 oder mehr als 10000 Prozessausführungen durchgeführt werden, um gemäß der Folienproduktion bspw. eine Folie als Endlosprodukt oder mehrere Folien herzustellen. Es kann möglich sein, dass die Kontrollmatrix hierbei durch das Vergleichen zur Prognose der Folienqualität dient. Ggf. kann dabei die Kontrollmatrix fortdauernd (im Laufe der Prozessausführungen) derart angepasst werden, dass bei der 1000sten Prozessausführung der Vergleich mit der Kontroll matrix eine bessere Prognose ermöglicht als dies bei der 10ten Prozessausführung der Fall ist. In anderen Worten kann eine Optimierung der Kontrollmatrix im Laufe der Folienproduktion erfolgen. Des Weiteren kann es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass die Kontrolle einer Prozessausführung (nur) anhand des Fingerprints (im Vergleich mit der Kontrollmatrix) erfolgt, vorzugsweise ohne eine Ergebnisinformation dieser Prozessausführung, wie eine Produkteigenschaft der dabei hergestellten Folie, auszuwerten oder bestimmen zu müssen. Somit kann bspw. eine aktive oder vollständig durchgeführte Prozessausführung schnell und/oder unmittelbar bewertet werden, um festzustellen bzw. zu prognostizieren, ob die Qualität der Folie ausreichend ist. Dies ermöglicht es, schon vor aufwendigen Laborprüfungen oder dergleichen die Folienqualität anhand des Fingerprints zu bewerten. Optional kann die Ergebnisinformation dann dennoch anhand der hergestellten Folie, z. B. anhand von Labordaten und/oder Daten von Folgemaschinen (Weiterverarbeitungsdaten), bestimmt werden. Dies kann dann aber insbesondere dazu dienen, die nachfolgende Kontrolle nachfolgender weiterer Prozessausführungen zu verbessern, insbesondere durch eine Optimierung der Kontrollmatrix.

Insbesondere wird im Rahmen der Erfindung unter „Kontrolle" verstanden, dass eine Überwachung und/oder Überprüfung und/oder Bewertung und/oder Anpassung und/oder Steuerung und/oder Regelung der Folienproduktion, insbesondere der wenigstens einen Prozessausführung, vorzugsweise einer dabei verwendeten Folienproduktionsmaschine und/oder von Einzelparametern, erfolgt. Dies kann bspw. auch eine Kontrolle, d. h. insbesondere eine Überwachung und/oder Bewertung, eines Ergebnisses der Prozessausführung umfassen, also bspw. der hergestellten Folie. Auch kann die Prozessausführung, d. h. insbesondere die hierbei vorgesehenen Einzelparameter zum Betrieb wenigstens einer Folienproduktionsmaschine, wie eines Extruders, kontrolliert, d. h. bspw. geregelt und/oder gesteuert werden. Vorzugsweise umfasst in diesem Fall die Kontrolle die Anpassung anhand eines (gemessenen) Ist-Wertes der Einzelparameter im Vergleich mit einem jeweiligen Soll-Wert für die Einzelparameter. Insbesondere können dabei Rahmenbedingungen für die Ist- bzw. Soll-Werte durch die Kontroll matrix vorgegeben sein, bspw. durch einen Toleranzwertebereich der Kontrollmatrix, wie Ober- und Untergrenzen für die Werte. Die Kontrolle, insbesondere das Steuern und/oder Regeln und/oder Bewerten, kann sich dabei auch auf die Berücksichtigung dieses Toleranzwertebereichs beziehen. Bspw. wird hierzu der Toleranzwertebereich mit den Ist- und/oder Soll-Werten verglichen, welche bei der Prozessausführung verwendet werden. Dies hat den Vorteil, dass eine Qualität der Prozessausführung und/oder der dabei hergestellten Folie durch einen Vergleich eines Fingerprints mit der Kontrollmatrix bewertet und/oder gewährleistet werden kann. Die Kontrollmatrix stellt daher eine Bewertungsbasis dar, welche die Rahmenbedingungen zur Erzielung einer gewünschten Qualität der Folie vorgibt.

In anderen Worten kann die Kontrollmatrix mindestens eine Information umfassen, welche zur Kontrolle, insbesondere zur Bewertung, der Folienproduktion bzw. der Prozessausführung dient. Eine solche Information ist bspw. wenigstens ein Toleranzwertebereich, d. h. bspw. eine Ober- und Untergrenze für Werte der Überwachungsinformationen und/oder der Rezeptinformation eines Fingerprints. So wird bspw. die Qualität der Folie durch die Rezeptinformation maßgeblich beeinflusst, welche insbesondere Vorgaben, bspw. Soll-Werte, für Einzelparameter (als ein sogenanntes Rezept zur Folienherstellung) umfasst. Insbesondere können dabei die Vorgaben wenigstens einen Soll-Wert für die Einzelparameter umfassen, um eine entsprechende Kontrolle der Prozessausführung durchzuführen (bspw. durch eine Regelung bei der Folienproduktionsmaschine, wie eine Temperaturregelung). Dagegen können die Überwachungsinformationen bspw. gemessene Ist-Werte der Einzelparameter der Prozessausführung umfassen. Vorzugsweise kann dabei die Kontroll matrix zusätzliche Vorgaben oder Kontrollkriterien umfassen, wie bspw. einen Toleranzwertebereich, in welchem die Ist- und/oder Soll-Werte der Einzelparameter bei der Prozessausführung sich befinden sollten. Die Einhaltung dieses Toleranzwertebereiches kann bspw. durch den Vergleich der Kontrollmatrix mit dem Fingerprint festgestellt werden. Insbesondere wenn der Toleranzwertebereich nicht eingehalten wird, kann dies eine entsprechende Kontrolle, d. h. bspw. eine negative Bewertung der Qualität oder auch eine aktive Gegensteuerung oder Regelung der Prozessausführung oder auch eine Anpassung der Rezeptinformation zur Gewährleistung der Qualität zur Folge haben. Der Vergleich und/oder die Kontrolle wird dabei bspw. anhand der Überwachungsinformationen möglich, welche bspw. das Ergebnis einer Überwachung der Einzelparameter bei einer Prozessausführung sind.

Optional kann der Toleranzwertebereich direkt mit den Überwachungsinformationen verglichen werden, wobei die Überwachungsinformationen bspw. durch den Fingerprint insbesondere als digitale Daten bereitgestellt werden. Dies ermöglicht eine einfache und unmittelbare Überwachung, Bewertung und/oder Gewährleistung der Qualität bei der Prozessausführung.

Insbesondere ermöglicht die Nutzung einer Kontrollmatrix als Bewertungsbasis eine einfache Festlegung von Bewertungskriterien, welche durch die Informationen der Kontroll matrix (wie einem Toleranzwertebereich) bereitgestellt sind. Vorzugsweise können durch eine Bestimmung und/oder auch Anpassung der Kontrollmatrix die Bewertungskriterien bspw. durch eine Auswertung von Fingerprints während einer oder mehrerer Folienproduktionen zur Erzielung einer gewünschten Qualität optimiert werden. Gleichzeitig kann der Vorteil erzielt werden, dass durch die Bestimmung von Fingerprints und/oder durch den Vergleich der Fingerprints mit der Kontrollmatrix eine einfache und flexible Qualitätskontrolle ermöglicht wird, welche bspw. auch computergestützt und/oder vernetzt und/oder automatisiert durchgeführt werden kann.

Bspw. wird wenigstens eine Kontrollmatrix dadurch bestimmt und/oder angepasst, dass eine Auswertung von Fingerprints und/oder Ergebnisinformationen von vorgegangenen Prozessausführungen durchgeführt wird, sodass vorzugsweise ein Auswerteergebnis bestimmt wird. Insbesondere kann dann die Kontrollmatrix anhand des Auswerteergebnisses bestimmt werden. Die Auswertung kann bspw. eine Analyse von unterschiedlichen Fingerprints und/oder Ergebnisinformationen, insbesondere eine statistische Analyse, umfassen. Hierzu wird bspw. eine Zuordnung der Fingerprints zu zugehörigen Ergebnisinformationen durchgeführt, welche für die jeweiligen Fingerprints spezifisch sind (d. h. bspw. dass die jeweilige Ergebnisinformation anhand einer Folie bestimmt wurde, welche durch diejenige Prozessausführung hergestellt wurde, die der Fingerprint charakterisiert). Insbesondere kann dabei die Auswertung auch eine Ermittlung einer Korrelation unterschiedlicher Fingerprints und/oder unterschiedlicher Ergebnisinformationen untereinander umfassen (Autokorrelation). Bspw. umfasst die Auswertung auch die Nutzung von komplexen (statistischen) Analysen, wie einer linearen Prädiktion und/oder einer Trendanalyse und/oder einer Mustererkennung und/oder neuronalen Netzwerken und/oder künstlicher Intelligenz und/oder dergleichen.

Vorzugsweise kann beim erfindungsgemäßen Verfahren der Fingerprint auch digital abgespeichert werden, optional mit weiteren Informationen (wie einer zugehörigen Kontrollmatrix und/oder eine Kennung für die Prozessausführung, wie einen Zeitstempel oder dergleichen), bevorzugt in einem elektronischen Datensystem (wie einem Datenbanksystem). Insbesondere umfasst der Fingerprint dabei auch die Rezeptinformation, sodass auf die in der zugehörigen Prozessausführung verwendeten Einzelparameter der Rezeptinformation auch zu einem späteren Zeitpunkt zugegriffen werden kann. Bspw. kann, wenn durch den Vergleich des Fingerprints mit der Kontroll matrix eine besonders gute Annäherung an ein Qualitätsergebnis festgestellt wird, die Rezeptinformation des Fingerprints entsprechend gekennzeichnet und/oder für nachfolgende Prozessausführungen genutzt werden. Auch kann ggf. durch eine Analyse von ein oder mehreren Fingerprints, insbesondere in Abhängigkeit von einem jeweiligen Vergleichsergebnis (des Vergleichs mit der Kontroll matrix), eine Korrelation der Rezeptinformation und dem dadurch erzielten Ergebnis (bspw. einer Ergebnisinformation über eine Qualität der in der dem Fingerprint zugehörigen Prozessausführung hergestellten Folie) bestimmt werden. Dies lässt Rückschlüsse auf eine besonders aussichtsreiche Rezeptinformation für ein bestimmtes Ergebnis zu.

Bevorzugt ist es vorgesehen, dass eine Vielzahl von Fingerprints für eine Vielzahl unterschiedlicher Prozessausführungen in einem Datensystem abgespeichert werden, und vorzugsweise anhand jeweiliger Ergebnisinformationen ausgewertet werden. Hierzu wird insbesondere eine Korrelation und/oder ein Trend der Fingerprints untereinander und/oder in Bezug auf die Ergebnisinformationen und/oder weiterer Daten ermittelt. Bspw. können die Ergebnisinformationen und/oder die weiteren Daten aus unterschiedlichen Datenquellen stammen. So können bspw. Daten bei der Weiterverarbeitung der Folie (Weiterverarbeitungsdaten) und/oder der Nutzung der hergestellten Folie ermittelt werden. Die Weiterverarbeitung umfasst bspw. die Verarbeitung durch einen Wckler, insbesondere wenn die Folie als eine Stretchfolie ausgeführt ist. Die Daten können dabei bspw. automatisiert ermittelt und/oder manuell eingegeben werden. Anhand der Auswertung kann dann z. B. die (aktive) Prozessausführung (insbesondere anhand eines Vergleichs des Fingerprints der Prozessausführung mit der Kontrollmatrix) direkt kontrolliert werden und/oder es können anhand der Auswertung nachfolgende Prozessausführungen kontrolliert werden. Es ist insbesondere möglich, dass die Prozessausführung eine gesamte Produktion oder ein Produktionsschritt oder ein Teilprozess einer Produktion einer Folie umfasst. Hierbei wird insbesondere eine Folienproduktionsmaschine, bspw. als Teil einer Extrusionsanlage zur Produktion einer Blasfolie, anhand der Rezeptinformation kontrolliert, d. h. bspw. angesteuert und/oder geregelt. Es ist dabei möglich, dass eine Veränderung der Rezeptinformation unmittelbar eine Veränderung der hergestellten Folie bewirkt, da hierdurch bspw. eine Materialmischung verändert wird. Entsprechend kann durch den Fingerprint die Prozessausführung eindeutig charakterisiert werden, und somit von anderen Prozessausführungen eindeutig anhand der jeweiligen Fingerprints unterschieden werden. Es kann dabei möglich sein, dass mehrere Fingerprints für mehrere unterschiedliche Prozessausführungen bestimmt werden. Bspw. kann für jeden der Fingerprints der Vergleich mit der Kontrollmatrix erfolgen, um die Folienproduktion fortdauernd zu kontrollieren, bspw. die Qualität der dabei hergestellten Folien zu überwachen und/oder anzupassen. Auch kann bei jedem dieser Vergleiche ggf. eine Anpassung der Kontroll matrix erfolgen, insbesondere um die Qualität bei der Folienproduktion zu optimieren. Diese Anpassung erfolgt bspw. dadurch, dass ein Ergebnis der jeweiligen Prozessausführungen (insbesondere durch eine Ergebnisinformation, wie eine Produkteigenschaft der dabei hergestellten Folie, vorzugsweise automatisiert) ausgewertet wird. Bspw. kann dann in Abhängigkeit von einer Abweichung dieser Ergebnisinformation zu einem vorgegebenen gewünschten Ergebnis die Kontrollmatrix (automatisiert) angepasst werden, um bei einer nachfolgenden Prozessausführung ein verändertes Ergebnis zu erzielen. Diese Anpassung kann derart erfolgen, dass eine Optimierung der Kontroll matrix zur Erzielung des gewünschten Ergebnisses erfolgt. Dies kann bspw. durch die iterative Bewertung der Ergebnisinformation und Anpassung in Abhängigkeit von dieser Bewertung erfolgen. Auch kann es möglich sein, dass die Bewertung auch eine Bewertung der Rezeptinformation und/oder die Anpassung auch eine Anpassung der Rezeptinformation umfasst. Damit kann in Abhängigkeit von dem Ergebnis die Rezeptinformation dahingehend optimiert werden, dass das gewünschte Ergebnis bei einer Prozessausführung anhand der Rezeptinformation erzielt wird. Insbesondere kann die jeweilige Rezeptinformation für die verschiedenen Prozessausführungen identisch oder unterschiedlich sein. Bei unterschiedlichen Rezeptinformationen ist somit eine rezeptübergreifende Kontrolle von Prozessausführungen denkbar. Andernfalls wird lediglich eine rezeptinterne Kontrolle durchgeführt. Bspw. kann hierzu eine rezeptübergreifende bzw. eine rezeptinterne Bewertung (einer Korrelation oder eines Trends) der Fingerprints vorgesehen sein.

Weiter kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren möglich sein, dass zur Ermittlung der Überwachungsinformationen eine Erfassung (insbesondere Messung) von Einzelparametern, insbesondere von Eigenschaften der Materialmischung und/oder von Prozessparametern und/oder Prozessgrößen bei der Prozessausführung, durchgeführt wird. Vorzugsweise ermöglicht dabei der Vergleich dieser Überwachungsinformationen mit der Kontrollmatrix, die Qualität bei der Prozessausführung zu gewährleisten.

Unter der Qualität der Prozessausführung wird bspw. verstanden, dass wenigstens eine Ergebnisinformation der Prozessausführung bewertet wird, bspw. eine Produkteigenschaft der dabei hergestellten Folie. Für eine vorgegebene Qualität muss dabei diese Ergebnisinformation bestimmte Kriterien erfüllen, bspw. muss eine vorgegebene Reißfestigkeit der Folie erzielt werden oder dergleichen. In anderen Worten bezieht sich die Qualität vorzugsweise auf (Produkt-) Eigenschaften der Folie. Diese Produkteigenschaften können dabei bspw. zur Ermittlung der Ergebnisinformation direkt während der Prozessausführung (inline) oder auch außerhalb der Prozessausführung (offline) bestimmt werden. Bspw. kann die Ergebnisinformation wenigstens eine quantitative Information umfassen (bspw. eine gemessene Eigenschaft als Produkteigenschaft, wie ein Grad der Reißfestigkeit, eine Spannungsdehnungskurve, eine Dicke bzw. Geometrie der Folie, ein Flächengewicht oder dergleichen) oder wenigstens eine qualitative Information umfassen (bspw. eine Nutzerrückmeldung, ob eine Beschädigung der Folie aufgetreten ist). Des Weiteren kann die Ergebnisinformation auch eine Zuordnung zu einer Position (d. h. eine Positionsinformation) aufweisen. Dies ermöglicht bspw. eine laufmeterabhängige Zuordnung der Produkteigenschaften zu Positionen der Folie bei der Folienherstellung. Insbesondere ermöglicht die Positionsinformation dabei auch einen Rückschluss auf den Fingerprint bzw. auf die Werte des Fingerprints, welche bei der Herstellung der Folie an einer bestimmten Position ermittelt wurden. Diese Werte des Fingerprints sind bspw. Überwachungsinformationen. Anhand der Ergebnisinformation kann somit ggf. auch gefolgert werden, in welchem Umfang die Überwachungsinformationen von einem bestimmten Toleranzwertebereich abweichen dürfen, um dennoch das gewünschte Ergebnis zu erzielen. In anderen Worten kann gemäß einer weiteren Ausführungsform anhand der Ergebnisinformation auch der Toleranzwertebereich der Kontrollmatrix angepasst werden, sodass die Kontroll matrix optimiert wird. Bevorzugt umfasst dabei die Überwachungsinformation wenigstens eine Information über die Einzelparameter, und wird bspw. durch eine Erfassung (insbesondere Messung) von Eigenschaften der Materialmischung und/oder Prozessparameter und/oder Prozessgrößen bei der Prozessausführung ermittelt. Dabei kann der Fingerprint bspw. sowohl die Überwachungsinformationen umfassen, welche bei einer bestimmten Prozessausführung ermittelt wurden, als auch die bei dieser Prozessausführung verwendete Rezeptinformation. Dies ermöglicht es, anhand des Fingerprints die zugehörige Prozessausführung sehr umfassend zu charakterisieren. Somit kann anhand des Fingerprints die Prozessausführung auch nachträglich bewertet und/oder analysiert werden, und/oder bei einem guten Ergebnis auch sehr einfach die zugehörige Prozessausführung in ähnlicher Weise wiederholt werden, um das hierbei erzielte Ergebnis (d. h. insbesondere die Produkteigenschaften der hierbei hergestellten Folie) zu reproduzieren. Eine Analyse verschiedener Fingerprints kann bspw. dadurch erfolgen, dass die Fingerprints mit den jeweils bei den zugehörigen Prozessausführungen erzielten Ergebnisinformationen und/oder untereinander verglichen werden. Damit kann bspw. ein optimaler Fingerprint ermittelt werden, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.

Allerdings ist es oft nicht möglich, eine nachfolgende Prozessausführung derart durchzuführen, dass die frühere Prozessausführung, auf die dieser optimale Fingerprint basiert, vollständig nachgebildet wird. Es treten daher ggf. Abweichungen bei den Einzelparametern auf, welche bspw. durch die Überwachungsinformationen erfasst werden können. Der Vergleich dieser Überwachungsinformationen mit der Kontrollmatrix ermöglicht dabei zu gewährleisten, dass diese Abweichungen eine vorgegebene Grenze nicht überschreiten. Auch die Kontrollmatrix kann bspw. anhand der Analyse bestimmt und optimiert werden, insbesondere anhand einer Korrelation einer Vielzahl von bereits bestimmten Fingerprints und/oder zugehörigen Ergebnisinformationen, um so nachfolgende Prozessausführungen derart durchzuführen, dass ein bestimmtes Ergebnis in ausreichender Annäherung reproduziert wird. Für die Analyse können die Fingerprints bspw. dauerhaft (nicht-flüchtig) in einem Datensystem gespeichert und bereitgestellt werden. Insbesondere kann die Ergebnisinformation auch eine Fehlerinformation umfassen, um durch die Analyse eine Fehlerursache zu bestimmen. Die Korrelation kann bspw. eine Autokorellation (der Fingerprints) umfassen, sodass eine Ursache für einen Fehler bei der Prozessausführung zuverlässig identifiziert werden kann. Die Ergebnisinformation kann bspw. auch folienproduktionsspezifische Informationen über ein Verblocken und/oder einen Kantenbruch und/oder ein Stippenlevel und/oder einen Durchhang umfassen.

Gemäß einem weiteren Vorteil umfasst die Rezeptinformation wenigstens eine Information über wenigstens einen Einzelparameter zur Parametrisierung der Folienproduktion, insbesondere der Prozessausführung, vorzugsweise wenigstens einer Folienproduktionsmaschine. Der Einzelparameter ist bspw. eine Materialmischung und/oder ein Prozessparameter und/oder eine Prozessgröße, durch welche jeweils die Prozessausführung beeinflusst werden kann. Hierzu kann bspw. eine Folienproduktionsmaschine, wie ein Extruder, anhand der durch die Rezeptinformation vorgegebenen Werte wenigstens einiger der Einzelparameter eingestellt werden. Auch beeinflussen wenigstens einige der Einzelparameter, wie die Materialmischung, die Zusammensetzung der herzustellenden Folie. Die Materialmischung umfasst dabei bspw. wenigstens einen Parameter eines Rohstoffs der Folie (z. B. pro Schicht der Folie) bzw. eines Materials der Folie. Auch kann die Materialmischung wenigstens einen Parameter der Schichten der Folie, wie bspw. eine Schichtdicke und/oder eine Schichtfolge und/oder eine Schichtanzahl, umfassen. Auch kann die Materialmischung ein Mischungsverhältnis pro Schicht betreffen. Hingegen kann der Prozessparameter eine regelbare Größe umfassen, wie bspw. eine Foliengeschwindigkeit und/oder eine Frostlinie der Folie und/oder eines Drucks und/oder eine Temperatur bei der Folienherstellung, wie eine Schmelzetemperatur und/oder Kühllufttemperatur und/oder Massetemperatur, und/oder ein Druck bei der Folienherstellung. Insbesondere liegt dabei bei dem Prozessparameter eine „einfache Abhängigkeit" vor, d. h. der Prozessparameter gibt einen Soll-Wert vor, um gemäß einer Regelung bei der Prozessausführung einen ermittelten Ist-Wert an den Soll-Wert anzugleichen. Dagegen kann der Einzelparameter „Prozessgröße" solche Parameter umfassen, die eine„komplexe Abhängigkeit" aufweisen. Damit ist gemeint, dass ggf. keine einfache Regelung der Prozessgrößen im Sinne der Prozessparameter möglich ist. Die Prozessgrößen werden dabei bspw. signifikant durch eine Mehrzahl von Einflussfaktoren bestimmt, welche eine aufwendigere Regelung und/oder einen manuellen Eingriff bei der Prozessausführung erfordern.

Vorteilhafterweise kann bei der Erfindung vorgesehen sein, dass die Kontroll matrix wenigstens ein Vergleichskriterium für Werte des Fingerprints, insbesondere für Werte der Überwachungsinformationen, umfasst, wobei insbesondere das Vergleichen des Fingerprints anhand des Vergleichskriteriums erfolgt, sodass anhand des Vergleichsergebnisses die Prozessausführung in Abhängigkeit von dem Vergleichskriterium kontrolliert, vorzugsweise bewertet und/oder angepasst und/oder visualisiert und/oder gesteuert und/oder geregelt, wird. Weiter kann es ggf. auch vorgesehen sein, dass die Prozessausführung und/oder eine nachfolgende Prozessausführung anhand des Vergleichsergebnisses angepasst wird, um die Folienqualität zu verbessern. Bspw. erfolgt dabei der Vergleich durch eine Bestimmung einer Relation (Relationsinformation) der Werte des Fingerprints zum Vergleichskriterium. Somit kann durch die Kontrollmatrix ein Vergleichskriterium bereitgestellt werden, um die Qualität einer Prozessausführung einfach und zuverlässig zu bewerten. Damit kann auch automatisiert und/oder durch eine Datenverarbeitung die Qualität der hergestellten Folie ermittelt werden, ohne dass aufwendige Untersuchungen an der Folie notwendig sind.

Dabei kann es möglich sein, dass die Überwachungsinformationen direkt bei der Prozessausführung mit der Kontrollmatrix verglichen werden und/oder indirekt dadurch verglichen werden, dass diese im Fingerprint hinterlegt sind, wobei dann der Fingerprint direkt mit der Kontrollmatrix verglichen wird. Auch kann es möglich sein, dass die Informationen der Überwachungsinformationen und/oder der Kontrollmatrix und/oder des Vergleichsergebnisses für einen Bediener bzw. Nutzer der Folienproduktionsmaschine und/oder der Folie visualisiert werden, bspw. durch eine Farbkodierung. Auch kann die Visualisierung der Überwachungsinformationen in Trendform und/oder durch die Darstellung einer Qualitätskennzahl (ggf. ebenfalls in Trendform) erfolgen, insbesondere während einer aktiven Prozessausführung. Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Kontroll matrix einen Toleranzwertebereich als Vergleichskriterium umfasst, und das Vergleichsergebnis direkt oder indirekt dadurch bestimmt wird, dass eine Relationsinformation, vorzugsweise eine Abstandsinformation und/oder eine Schwankungsinformation und/oder eine Information über ein Über- und/oder Unterschreiten, wenigstens eines Wertes aus dem Fingerprint zu wenigstens einer Grenze, insbesondere Ober- und/oder Untergrenze, des Toleranzwertebereichs bestimmt wird. Dies ermöglicht die Berücksichtigung von„Qualitätsgrenzen", um die Folie mit einer gewünschten Qualität innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches herzustellen. Bspw. können dabei auch unterschiedliche Toleranzwertebereiche für unterschiedliche Einzelparameter (der Rezeptinformation) vorgesehen sein.

Es kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass der nachfolgende Schritt, insbesondere nach dem Vergleichen des Fingerprints, durchgeführt wird:

Bestimmen einer, vorzugsweise einer einzigen, Qualitätskennzahl anhand des Vergleichsergebnisses zur Kennzeichnung einer Qualität der Prozessausführung und/oder der hergestellten Folie.

Diese Qualitätskennzahl kann z. B. zur (dauerhaften) Kennzeichnung der hergestellten Folie genutzt werden oder während des Prozesses (d. h. der Prozessausführung) für einen Bediener einer Folienproduktionsmaschine visualisiert werden. Dies ermöglicht die einfache und sichere Kontrolle der Folienproduktion.

In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass der nachfolgende Schritt, vorzugsweise nach dem Vergleichen des Fingerprints, durchgeführt wird:

Bewerten einer Qualität der Prozessausführung und/oder der hergestellten Folie anhand des wenigstens einen Vergleichsergebnisses, sodass ein

Bewertungsergebnis bestimmt wird, wobei vorzugsweise die Kontroll matrix (M) unterschiedliche Vergleichskriterien für unterschiedliche Einzelparameter der Rezeptinformation (R) umfasst, für welche jeweils wenigstens ein Vergleichsergebnis bestimmt wird, und wobei bevorzugt die Vergleichsergebnisse priorisiert ausgewertet werden, um die Qualität zu bewerten.

Besonders bevorzugt ist dabei die Qualität mit einer Übereinstimmung wenigstens einer ermittelten (tatsächlichen) Produkteigenschaft der hergestellten Folie und einer vorgegebenen Produkteigenschaft korreliert, wobei die Kontroll matrix für die vorgegebene Produkteigenschaft spezifisch ist. Bspw. ist die vorgegebene Produkteigenschaft eine Vorgabe für die Anforderungen, welche die Folie (d. h. die Produkteigenschaften der Folie) erfüllen muss. Insbesondere ist die Qualität umso höher, je größer diese Übereinstimmung ist. Dies ermöglicht eine einfache und schnelle Kontrolle der Folienproduktion. Auch ist es optional möglich, dass wenigstens einer der nachfolgenden Schritte nach dem Bewerten der Qualität durchgeführt wird:

Automatisches Bewerten und/oder Anpassen der Rezeptinformation anhand des Bewertungsergebnisses, - Automatisches Anpassen wenigstens eines Toleranzwertebereiches der Kontrollmatrix anhand des Bewertungsergebnisses, insbesondere zur Optimierung der Kontroll matrix, sodass vorzugsweise bei einer Einhaltung des Toleranzwertebereichs durch die Überwachungsinformationen eine vorgegebene Qualität erzielt wird, - Abspeichern des Bewertungsergebnisses, insbesondere als eine Qualitätskennzahl und/oder als eine Qualitätsvorhersage und/oder als ein Grad einer Qualitätsabweichung, vorzugsweise in Abhängigkeit von wenigstens einem Einzelparameter der Prozessausführung (insbesondere einer Rollenkennung) und/oder laufmeterabhängig in Bezug auf die hergestellte Folie, wobei bevorzugt das Bewertungsergebnis normiert abgespeichert wird (bspw. zwischen 0 und 1).

Insbesondere können somit anhand des Bewertungsergebnisses relevante Einzelparameter ausgewertet werden und/oder auf eine Position der Folie bei der Herstellung geschlossen werden, bei welche die Qualität den Anforderungen genügt. Dies ermöglicht zudem eine optimale Auswertung, um die Kontrollmatrix und/oder die Rezeptinformation zu verbessern. Insbesondere kann dabei auch eine Korrelation dieser Informationen mit einer Ergebnisinformation bestimmt werden, sodass für die Auswertung auch Labordaten, Daten von Folgemaschinen (Weiterverarbeitungsdaten) oder dergleichen Berücksichtigung finden können.

Bspw. erfolgt ein automatisches Anpassen der Kontrollmatrix anhand des Bewertungsergebnisses, und ggf. auch anhand weiterer Vergleichsergebnisse und/oder weiterer anhand dieser Vergleichsergebnisse bestimmten Bewertungsergebnisse weiterer Prozessausführungen und/oder wenigstens einer Produkteigenschaft der hierbei jeweils hergestellten Folie. Die laufmeterabhängige Abspeicherung ermöglicht dabei eine einfache und eindeutige Zuordnung der Bewertungsergebnisse zu dem hierfür relevanten Laufmeterbereich der Folie, um so die Position für eine bewertete Qualität abzuspeichern. Das Bewertungsergebnis kann somit auch zum Nachweis der Qualität der Folie dienen. Auch ist es denkbar, dass das Bewertungsergebnis als Entscheidungshilfe verwendet wird, ob in die Prozessausführung eingegriffen werden muss, um eine bestimmte Qualität zu gewährleisten.

Es kann von Vorteil sein, wenn im Rahmen der Erfindung wenigstens einer der nachfolgenden Schritte, vorzugsweise nach dem Vergleichen des Fingerprints, durchgeführt wird:

Initiieren eines Alarms und/oder eines Warnhinweises, wenn das wenigstens eine Vergleichsergebnis eine Alarm- und/oder Warnbedingung erfüllt, vorzugsweise wenn eine Relationsinformation eine Grenzüberschreitung indiziert,

Durchführen einer Plausibilitätsprüfung anhand des wenigstens einen Vergleichsergebnisses, wobei ein Warnhinweis initiiert wird, wenn die Plausibilitätsprüfung negativ ist.

Bspw. können hierbei die Alarm- und/oder Warnbedingung und/oder Plausibilitätskriterien für die Plausibilitätsprüfung vordefiniert sein, wobei die Alarm- und/oder Warnbedingung und/oder die Plausibilitätskriterien z. B. empirisch ermittelt werden. Dies ermöglicht es, einfach und sicher eine Folienproduktion durchzuführen. Insbesondere kann durch den Warnhinweis ein Defekt der Folienproduktionsmaschine gemeldet werden, wie bspw. ein defekter Sensor oder dergleichen.

Es kann außerdem möglich sein, dass wenigstens einer der nachfolgenden Schritte, vorzugsweise nach dem Vergleichen des Fingerprints, durchgeführt wird, wobei bevorzugt die Schritte nacheinander durchgeführt werden, wobei einzelne Schritte auch wiederholt durchgeführt werden können:

Bestimmen einer Qualitätsvorhersage anhand des wenigstens einen Vergleichsergebnisses, wobei vorzugsweise hierzu die Vergleichsergebnisse priorisiert ausgewertet werden,

Bestimmen einer Kennzeichnung für die hergestellte Folie anhand der Qualitätsvorhersage und/oder anhand eines Bewertungsergebnisses,

Bestimmen eines Grades einer Qualitätsabweichung anhand des wenigstens einen Vergleichsergebnisses, wobei vorzugsweise hierzu die Vergleichsergebnisse priorisiert ausgewertet werden, Dies ermöglicht eine verbesserte Kontrolle der Qualität der Folie. Vorzugsweise kann das Initiieren des Alarms/Warnhinweises und/oder das Durchführen der Plausibilitätsprüfung und/oder das Bestimmen der Qualitätsvorhersage und/oder das Bestimmen der Kennzeichnung und/oder das Bestimmen des Grades der Qualitätsabweichung auch indirekt anhand des Vergleichsergebnisses, z. B. anhand des Bewertungsergebnisses, durchgeführt werden.

Insbesondere können auch mehrere Vergleichsergebnisse vorgesehen sein, bspw. für unterschiedliche Einzelparameter. Dabei können die Vergleichsergebnisse bspw. dadurch priorisiert ausgewertet werden, dass die Vergleichsergebnisse unterschiedlich gewichtet sind, und somit mit unterschiedlicher Gewichtung in die Qualitätsvorhersage und/oder eine Bewertung eingehen.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass der nachfolgende Schritt, insbesondere nach dem Vergleichen des Fingerprints, durchgeführt wird:

Durchführen einer aktiven Kontrolle, insbesondere einer Steuerung und/oder Regelung, der Prozessausführung in Abhängigkeit von dem wenigstens einen Vergleichsergebnis, vorzugsweise durch eine Kontrolle (insbesondere Ansteuerung und/oder Regelung) einer Folienproduktionsmaschine, wobei bevorzugt die Kontrolle zumindest teilweise automatisiert durchgeführt wird.

Dies hat den Vorteil, dass eine automatische Optimierung der Qualität ermöglicht werden kann. Dabei können für die Kontrolle die Vergleichsergebnisse ggf. auch priorisiert ausgewertet werden, bspw. anhand einer vorgegebenen Gewichtung der Vergleichsergebnisse. Die Gewichtung kann bspw. durch die Rezeptinformation und/oder durch die Kontroll matrix vorgegeben sein.

Bevorzugt kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass bei der Prozessausführung wenigstens eine Messung durchgeführt wird, um die Überwachungsinformationen zu ermitteln, wobei vorzugsweise die Messung für wenigstens einen Prozessparameter und/oder wenigstens eine Prozessgröße bei der Prozessausführung durchgeführt wird. Bspw. können die Überwachungsinformationen auch eine Laufmeterposition der hergestellten Folie umfassen, sodass eine Zuordnung der ermittelten Überwachungsinformationen zu einer Folienposition möglich ist. Damit kann dann bspw. auch ein bestimmter Positionsbereich der Folie ermittelt werden, für welchen eine bestimmte Qualität anhand des Vergleichs des Fingerprints mit der Kontrollmatrix bestimmt wurde. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Überwachungsinformationen wenigstens eine Wertefolge umfassen, welche für wenigstens ein Messergebnis bei der Prozessausführung spezifisch ist, wobei vorzugsweise das Messergebnis durch eine Messung bei wenigstens einer Folienproduktionsmaschine, insbesondere an einer bestimmten Position der Folie, bestimmt wird. Vorzugsweise indiziert dabei die Positionsinformation diese Position der Folie. Es kann dabei auch möglich sein, dass bei der Prozessausführung auch mehrere (räumlich getrennte) Folienproduktionsmaschinen eingesetzt werden, sodass der Prozess auch mehrere (zeitlich aufeinanderfolgende und/oder räumlich getrennt) Teilprozesse umfassen kann. In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die Rezeptinformation für unterschiedliche Einzelparameter der Prozessausführung jeweils wenigstens eine Information umfasst, insbesondere wenigstens eine der nachfolgenden Informationen: wenigstens eine Information für die Materialmischung bei der Prozessausführung, insbesondere über Schichten der Folie und/oder über einen Rohstoff für wenigstens eine der Schichten und/oder über eine Dicke wenigstens einer der Schichten und/oder über wenigstens eine Schichtenfolge und/oder -anzahl und/oder über ein Mischungsverhältnis wenigstens einer der Schichten, wenigstens eine Information für wenigstens einen Prozessparameter der Prozessausführung, vorzugsweise über eine Foliengeschwindigkeit und/oder über eine Temperatur und/oder über einen Druck bei der Prozessausführung, insbesondere bei einer Folienproduktionsmaschine, wenigstens eine Information für eine Prozessgröße der Prozessausführung.

Dies ermöglicht eine umfassende Bewertung der Rezeptinformation und/oder der Überwachungsinformationen. Weiter kann es möglich sein, dass die Prozessgröße von dem Prozessparameter und/oder von physikalischen und/oder äußeren Einflüssen durch und/oder auf eine Folienproduktionsmaschine abhängig ist, insbesondere gemäß einer komplexen Abhängigkeit. Zudem ist im Rahmen der Erfindung optional möglich, dass die nachfolgenden Schritte (insbesondere nacheinander) beim und/oder nach dem Vergleichen des Fingerprints durchgeführt werden:

Bestimmen jeweils eines Vergleichsergebnisses für mehrere der Einzelparameter, insbesondere durch einen Vergleich der für die jeweiligen Einzelparameter spezifischen Werte der Überwachungsinformationen mit wenigstens einem jeweiligen Vergleichskriterium der Kontrollmatrix,

Bestimmen jeweils einer Einzelqualitätskennzahl für jedes der Vergleichsergebnisse, sodass die Einzelqualitätskennzahl für einen bestimmten Einzelparameter spezifisch ist,

Bestimmen einer einzigen Qualitätskennzahl anhand der Einzelqualitätskennzahlen zur Kennzeichnung einer Qualität der Prozessausführung und/oder der hergestellten Folie, wobei vorzugsweise die Einzelqualitätskennzahlen zur Bestimmung priorisiert werden.

Bspw. können die Überwachungsinformationen als spezifische Werte gemessene Werte für die Einzelparameter umfassen, wie bspw. eine bei der Folienproduktionsmaschine gemessene Temperatur oder Foliengeschwindigkeit oder dergleichen. Diese Werte können dann bspw. mit dem entsprechenden Vergleichskriterium der Kontroll matrix verglichen werden, wie z. B. mit einem dafür spezifischen Toleranzwertebereich. Es kann bspw. dann, wenn die Werte innerhalb des Toleranzwertebereiches liegen, eine positive Einzelqualitätskennzahl bestimmt werden. Andernfalls kann eine negative Einzelqualitätskennzahl bestimmt werden (wobei hier auch mehrere Qualitätsabstufungen für die Einzelqualitätskennzahl denkbar sind). Dieser Vorgang kann für unterschiedliche Einzelparameter wiederholt werden. Anschließend kann die einzige Qualitätskennzahl als übergeordnete Qualitätskennzahl aus den Einzelqualitätskennzahlen bestimmt werden, um in einfacher weise die Prozessausführung bewerten zu können.

Es kann von Vorteil sein, wenn im Rahmen der Erfindung vor dem Initiieren der Prozessausführung die Kontrollmatrix unter Berücksichtigung einer Vielzahl vorangegangener Prozessausführungen und/oder Vergleichsergebnissen bestimmt wird. Die Berücksichtigung kann dabei bspw. durch eine statistische Analyse, wie eine Trend-Analyse, der Fingerprints und/oder zugehöriger Ergebnisinformationen erfolgen. Dies ermöglicht eine deutliche Qualitätssteigerung bei der Folienproduktion. Alternativ oder zusätzlich kann es möglich sein, dass anhand der vorangegangenen Prozessausführungen jeweils Fingerprints und/oder zugehörige Ergebnisinformationen gespeichert werden, insbesondere in einem Datensystem. Bspw. können somit bestimmte vorangegangene Ergebnisinformationen reproduziert werden, insbesondere dadurch, dass eine Folienproduktionsmaschine, wie ein Extruder, entsprechend des Fingerprints (automatisch) parametrisiert wird.

In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die Kontrollmatrix, insbesondere automatisch, anhand des Vergleichsergebnisses und/oder wenigstens einer Produkteigenschaft der durch die Prozessausführung hergestellten Folie angepasst wird, sodass die Kontrollmatrix für eine vorgegebene Produkteigenschaft optimiert wird. Dies ermöglicht eine schnelle und einfache Verbesserung der Qualität bei der Folienproduktion. Insbesondere kann hierzu eine Verarbeitungsvorrichtung eingesetzt werden, welche eine entsprechende automatische Anpassung anhand der gesammelten Daten (wie den Fingerprints und/oder den Ergebnisinformationen) durchführt.

Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn im Rahmen der Erfindung die nachfolgenden Schritte zur Bestimmung der Kontrollmatrix, insbesondere vor dem Initiieren der - Prozessausführung als eine nachfolgende Prozessausführung -, durchgeführt werden, vorzugsweise nacheinander:

Bewerten einer Korrelation für vorangegangene Prozessausführungen in Bezug auf die Produkteigenschaften der dabei hergestellten Folien, vorzugsweise anhand jeweils wenigstens eines bestimmten Fingerprints für die vorangegangenen Prozessausführungen, sodass ein Korrelationsergebnis bestimmt wird, - Bestimmen und/oder Anpassen eines Toleranzwertebereiches der Kontrollmatrix anhand des Korrelationsergebnisses, um vorzugsweise die nachfolgende Prozessausführung und/oder weitere nachfolgende Prozessausführungen anhand der Kontroll matrix unter Berücksichtigung der Korrelation anzupassen. Insbesondere können dabei ein oder mehrere Prozessausführungen vorgesehen sein, um die Korrelation durchzuführen, und die Qualität weiter zu verbessern. Ferner kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass bei der Prozessausführung und/oder bei jeder weiteren Prozessausführung die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden, vorzugsweise nacheinander:

Bewerten einer Korrelation für die Prozessausführung und/oder für die weiteren Prozessausführungen zwischen wenigstens einer Produkteigenschaft der dabei hergestellten wenigstens einen Folie und des dabei jeweils bestimmten Fingerprints, sodass ein Korrelationsergebnis bestimmt wird,

Anpassen der Kontrollmatrix anhand des Korrelationsergebnisses, sodass die Kontroll matrix für wenigstens eine vorgegebene Produkteigenschaft spezifisch ist.

Vorzugsweise kann dabei die Anpassung der Kontrollmatrix selbstlernend erfolgen, d. h., es können Ergebnisinformationen nachfolgender Prozessausführungen automatisch berücksichtigt werden, um die Kontrollmatrix anzupassen, bspw. durch eine Folienproduktionsmaschine selbst. Bspw. kann hierzu die Folienproduktionsmaschine wenigstens einen Toleranzwertebereich (d. h. die entsprechenden Grenzen) der Kontrollmatrix selbst anpassen, insbesondere in Abhängigkeit von einer Auswertung von mehreren Fingerprints vorangegangener Prozessausführungen und/oder in Abhängigkeit von den Ergebnisinformationen. Insbesondere kann dabei auch eine laufmeterabhängige Optimierung erfolgen, wenn die Ergebnisinformation bspw. zusätzlich eine Positionsinformation umfasst. Damit können bspw. bestimmte Werte des Fingerprints und/oder der Überwachungsinformationen als besonders aussichtsreich bewertet werden, wenn für diese Werte (an dieser Position) eine besonders gute Qualität der Folie anhand der Ergebnisinformation ermittelt wird. Dieser Vorgang kann für weitere Prozessausführungen wiederholt werden. So kann mit jeder neuen Produktion diese Produktionsgrenze genauer/schärfer definiert werden.

Die Ergebnisinformation, welche bspw. wenigstens eine Information über wenigstens eine Produkteigenschaft der Folie umfasst, kann dabei bspw. durch Labormessungen erfasst werden oder durch einen Nutzer der Folie eingegeben werden. Insbesondere kann durch eine Einbeziehung von Ergebnisinformationen, wie Weiterverarbeitungsdaten und/oder Labordaten, bei der Auswertung und/oder dem Vergleich eine Aussage über die aktuell produzierte Folienqualität der aktiven Prozessausführung getroffen werden. Auch kann ggf. durch eine exakte Zuordnung von einzelnen Folienrollen zu den Überwachungsinformationen und/oder der Rezeptinformation (bspw. mittels einer Codierung) laufmetergenau rückwirkend ein Rückschluss auf die Ursachen möglicher Abweichungen getroffen werden.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Bewertung der Korrelation rezeptübergreifend für verschiedene Prozessausführungen erfolgt, durch welche jeweils eine Folie anhand unterschiedlicher Rezeptinformationen hergestellt wird. Damit kann bspw. auch eine Korrelation unterschiedlicher Rezepte ausgewertet werden, um bspw. Zusammenhänge für bestimmte Einzelparameter rezeptübergreifend zu bestimmen. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die Bewertung der Korrelation nur für Prozessausführungen erfolgt, welche eine identische Rezeptinformation nutzen (rezeptintern).

Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Kontrollsystem zur Kontrolle einer Folienproduktion, bei welcher eine Folie anhand einer spezifischen Rezeptinformation herstellbar ist. Hierbei umfasst das Kontrollsystem insbesondere: wenigstens eine Überwachungsvorrichtung, insbesondere ein Monitoringsystem, zur Ermittlung von Überwachungsinformationen bei wenigstens einer Prozessausführung zur Folienproduktion, wenigstens eine Verarbeitungsvorrichtung zur Bestimmung von wenigstens einem Fingerprint anhand einer spezifischen Rezeptinformation für die (jeweilige) Prozessausführung und anhand der ermittelten Überwachungsinformationen, sodass anhand des Fingerprints die (jeweilige) Prozessausführung charakterisierbar ist.

Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass die Verarbeitungsvorrichtung dazu ausgeführt ist, den Fingerprint mit einer Kontrollmatrix zu vergleichen, sodass wenigstens ein Vergleichsergebnis zur Kontrolle der Folienproduktion anhand der Kontroll matrix als Bewertungsbasis bestimmbar ist. Damit bringt das erfindungsgemäße Kontrollsystem die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren beschrieben worden sind. Zudem kann das Kontra II System geeignet sein, gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren betreibbar zu sein. Bspw. kann dabei die Überwachungsvorrichtung und/oder die Verarbeitungsvorrichtung jeweils als ein oder mehrere oder als ein gemeinsamer Computer und/oder jeweils eine Elektronik und/oder dergleichen ausgeführt sein. Bspw. kann der Computer bzw. die Elektronik in einer Folienproduktionsmaschine integriert sein. Es kann optional möglich sein, dass eine Bewertungsvorrichtung, insbesondere als wenigstens ein Computer, vorgesehen ist, welche elektrisch und/oder über Funk und/oder vernetzt mit der Verarbeitungsvorrichtung in Datenverbindung steht, um die Kontrollmatrix für die Verarbeitungsvorrichtung bereitzustellen und/oder die Kontroll matrix anhand des Vergleichsergebnisses anzupassen. Bspw. kann dabei die Bewertungsvorrichtung ein Datensystem, insbesondere ein Datenbanksystem, umfassen, um verschiedene Fingerprints aus verschiedenen Prozessausführungen bereitzustellen und/oder auszuwerten, sodass insbesondere die Kontroll matrix bestimmt wird. Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Computerprogrammprodukt zur Kontrolle einer Folienproduktion, bei welcher wenigstens eine Folie in Abhängigkeit von wenigstens einer spezifischen Rezeptinformation hergestellt wird. Hierbei ist vorgesehen, dass das Computerprogrammprodukt dazu ausgeführt ist, durch eine Verarbeitungsvorrichtung verarbeitet zu werden, sodass zumindest einer der nachfolgenden Schritte durchgeführt wird, insbesondere nacheinander:

Ermitteln von Überwachungsinformationen bei einer Prozessausführung,

Bestimmen wenigstens eines Fingerprints anhand der spezifischen Rezeptinformation und anhand der Überwachungsinformationen, sodass anhand des Fingerprints die Prozessausführung charakterisiert wird, - Vergleichen des Fingerprints mit einer Kontrollmatrix, sodass wenigstens ein Vergleichsergebnis zur Kontrolle der Folienproduktion anhand der Kontrollmatrix als Bewertungsbasis bestimmt wird.

Damit bringt das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren sowie ein erfindungsgemäßes Kontrollsystem beschrieben worden sind. Zudem kann das Computerprogrammprodukt dazu ausgeführt sein, durch die Verarbeitungsvorrichtung (insbesondere eines erfindungsgemäßen Kontrollsystems) verarbeitet zu werden, sodass vorzugsweise ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt wird. Das Computerprogrammprodukt kann dabei bspw. als ein Datenträger und/oder als ein computerlesbares Speichermedium und/oder als eine Firmware und/oder dergleichen ausgeführt sein, welche(s) ein Computerprogramm zur Durchführung der Schritte umfasst. Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:

Fig. 1 eine Darstellung zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 2 eine weitere Darstellung zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 3 eine weitere Darstellung zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,

Fig. 4 eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Kontrollsystems, Fig. 5 eine weitere Darstellung eines erfindungsgemäßen Kontrollsystems zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.

In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.

In Figur 1 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren 100 visualisiert. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass gemäß einer Rezeptinformation R eine Prozessausführung 210 durchgeführt wird. Durch diese Prozessausführung 210 wird in Abhängigkeit von der Rezeptinformation R eine Folie hergestellt. Die hergestellte Folie weist wenigstens eine Produkteigenschaft D auf, welche die Qualität der Folie bestimmt. Herkömmlicherweise kann dabei zur Prüfung der Qualität erst nach der (vollständigen) Prozessausführung 210 die hergestellte Folie im Labor untersucht werden oder eine Rückmeldung aus einer Weiterverarbeitung bzw. Nutzung der Folie herangezogen werden, um die Produkteigenschaft D zu ermitteln und somit Informationen über die Folienqualität zu erhalten. Das erfindungsgemäße Verfahren 100 ermöglicht dabei eine verbesserte Kontrolle der Folienproduktion und/oder Folienqualität, wobei insbesondere auch ohne eine aufwendige Laboruntersuchung Bewertungen der (voraussichtlichen) Folienqualität und/oder der Produkteigenschaft D bereitgestellt werden können. Dies kann vorzugsweise bereits während der Prozessausführung 210 und/oder zeitnah nach der Prozessausführung 210 erfolgen. Dieser Vorteil wird insbesondere dadurch erzielt, dass ein Fingerprint F für eine jeweilige Prozessausführung 210 bestimmt und mit einer Kontrollmatrix M verglichen wird. Mit anderen Worten kann die Kontrollmatrix M als Bewertungsbasis genutzt werden, um ohne aufwendige Untersuchungen der Folie, insbesondere bereits zum Zeitpunkt der Herstellung der Folie (d. h. während der aktiven Prozessausführung 210), anhand des Fingerprints F die Folienqualität zu bestimmen bzw. vorherzusagen. We in Figur 2 dargestellt ist, erfolgt dabei die Bestimmung des Fingerprints F anhand von Überwachungsinformationen I und einer Rezeptinformation R der zugehörigen Prozessausführung 210, sodass diese Informationen für den Vergleich mit der Kontroll matrix M herangezogen werden können.

Um die Kontrollmatrix M weiter zu verbessern, kann es vorgesehen sein, dass diese durch vorangegangene Prozessausführungen 210 und durch die Auswertung zugehöriger Fingerprints F und/oder zugehöriger ermittelter Ergebnisinformationen E angepasst wird. Hierzu können die Fingerprints F und Ergebnisinformation E auch von einer Vielzahl von vorangegangenen Prozessausführungen 210 gespeichert sein. Diese angepasste Kontrollmatrix M kann dann für eine nachfolgende Prozessausführung 21 1 genutzt werden. Um die Auswertung zu ermöglichen, werden insbesondere eine Vielzahl Fingerprints F und/oder Ergebnisinformationen E von vorangegangenen Prozessausführungen 210 in einem Datensystem 200 gespeichert und analysiert, insbesondere durch eine Bestimmung einer Korrelation und/oder durch eine Trendanalyse. Zur Ermittlung der Ergebnisinformationen E können dabei auch ggf. Laboruntersuchungen, manuelle Eingaben oder dergleichen eingesetzt werden. Durch die Auswertung ist es möglich, Zusammenhänge zwischen dem Fingerprint F und der Ergebnisinformation E zu erkennen. In Figur 3 ist gezeigt, dass die Rezeptinformation R Informationen über verschiedene Einzelparameter aufweisen kann, wie bspw. über wenigstens eine Materialmischung A und/oder über wenigstens einen Prozessparameter B und/oder über wenigstens eine Prozessgröße C. Diese Informationen können zumindest teilweise zur Parametrisierung wenigstens einer Folienproduktionsmaschine genutzt werden, um in einer Prozessausführung 210 eine Folie gemäß der Rezeptinformation R herzustellen.

In Figur 4 ist schematisch ein Kontrollsystem 10 gezeigt. Das Kontrollsystem 10 kann dabei wenigstens eine Überwachungsvorrichtung 20 zur Ermittlung von Überwachungsinformationen I bei einer Prozessausführung 210 zur Folienproduktion aufweisen. Weiter kann das Kontrollsystem 10 wenigstens eine Verarbeitungsvorrichtung 30 zur Bestimmung von wenigstens einem Fingerprint F anhand einer spezifischen Rezeptinformation R für die Prozessausführung 210 und anhand der ermittelten Überwachungsinformationen I aufweisen, sodass anhand des Fingerprints F die Prozessausführung 210 charakterisierbar ist.

Des Weiteren kann eine Bewertungsvorrichtung 40 für das Kontrollsystem 10 vorgesehen sein, welche elektrisch und/oder über Funk mit der Verarbeitungsvorrichtung 30 in Datenverbindung steht, um eine Kontrollmatrix M für die Verarbeitungsvorrichtung 30 bereitzustellen und/oder die Kontrollmatrix M anzupassen und/oder einen Vergleich der Kontroll matrix M mit einem Fingerprint F durchzuführen.

In Figur 5 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren 100 mit weiteren Einzelheiten visualisiert. Dabei kann es möglich sein, dass bei einer Vielzahl von Prozessausführungen 210 eine Vielzahl von Überwachungsinformationen I ermittelt wird. Diese können dann jeweils mit der Rezeptinformation R der jeweiligen Prozessausführung 210 als Fingerprint F dieser jeweiligen zugehörigen Prozessausführung 210 in einem Datensystem 200 des Kontrollsystems 10 bereitgestellt werden. Das Datensystem 200 umfasst hierzu bspw. eine Bereitstellungseinheit 310. Das Datensystem 200 ist vorzugsweise als Datenbanksystem ausgeführt, z. B. als Computersystem mit einer Datenbank oder als softwaremäßiges Datenbanksystem. Entsprechend kann die Bereitstellungseinheit 310 eine Elektronikkomponente des Computers, wie ein Prozessor oder eine Datenschnittstelle, oder eine Softwareschnittstelle (wie SQL) oder dergleichen umfassen.

Ein einzelner Fingerprint F umfasst somit wenigstens die spezifische Rezeptinformation R für eine zugehörige Prozessausführung 210 und auch die Überwachungsinformationen I der zugehörigen Prozessausführung 210, um so die zugehörige Prozessausführung 210 zu charakterisieren.

Weiter können zusätzlich die Ergebnisinformationen E ermittelt werden, welche bspw. Informationen über Produkteigenschaften D der hergestellten Folien umfassen. Diese können dann für eine Auswertung (insbesondere durch eine Auswerteeinheit 320, wie einem Computer oder Prozessor eines Computers) herangezogen werden, um eine Korrelation mit den Fingerprints F zu bestimmen. Um eine Zuordnung der Fingerprints F, welche jeweils einer bestimmten Prozessausführung 210 zugehörig sind und diese charakterisieren, mit denjenigen Ergebnisinformation E zu ermöglichen, welche für die in der entsprechenden jeweiligen Prozessausführung 210 hergestellten Folie spezifisch sind, kann die Ergebnisinformation E bspw. eine Kennung, Codierung und/oder Positionsinformation oder dergleichen umfassen, welche somit auf den zugehörigen Fingerprint F hinweist. Anhand der Auswertung kann dann bspw. eine Kontroll matrix M bestimmt, d. h. insbesondere auch eine bestehende Kontroll matrix M angepasst, werden.

Weiter kann es möglich sein, dass durch das Kontra II System 10 wenigstens eine Überwachungsinformation I bzw. eine Mehrzahl von Überwachungsinformationen I für unterschiedliche Einzelparameter mit einem Sollwert und/oder mit einem Toleranzwertebereich der Kontrollmatrix M verglichen werden. Ein Über- und/oder Unterschreiten des Toleranzwertebereiches bzw. des Sollwertes durch die Werte der Überwachungsinformationen I für die jeweiligen Einzelparameter kann bspw. eine ungenügende Qualität der Folie indizieren. In Abhängigkeit von dem Vergleich kann bspw. ein Warnhinweis ausgegeben werden. Auch ist es denkbar, dass eine Qualitätskennzahl in Abhängigkeit von diesem Vergleich bestimmt wird, um die Folienqualität der in dieser Prozessausführung 210 hergestellten Folie dauerhaft zu kennzeichnen.

Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

B ez u g s ze i c h e n l i ste

10 Kontrollsystem

20 Überwachungsvorrichtung

30 Verarbeitungsvorrichtung 40 Bewertungsvorrichtung

100 Verfahren

200 Datensystem

210 Prozessausführung

211 nachfolgende Prozessausführung

310 Bereitstellungseinheit 320 Auswerteeinheit

A Materialmischung

B Prozessparameter

C Prozessgröße

D Produkteigenschaft

E Ergebnisinformation

F Fingerprint

I Überwachungsinformationen

M Kontrollmatrix

R Rezeptinformation