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Title:
METHOD FOR CONTROLLING A PROTECTIVE GAS ATMOSPHERE IN A PROTECTIVE GAS CHAMBER FOR THE TREATMENT OF A METAL STRIP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/103563
Kind Code:
A1
Abstract:
The subject matter of said invention is formed by a method for controlling the atmosphere in a protective gas chamber (2) for the continuous treatment of metal strips (3). Here, the metal strip (3) is guided into and out of the protective gas chamber (2) via locks (4). At least one lock (4) has at least two sealing elements (5, 6) for the metal strip (3) which runs through it, with the result that a sealed chamber (7) is formed between the two sealing elements (5, 6). According to the invention, the gas pressure (P2, PD) is measured in the protective gas chamber (2) and in the sealed chamber (7) of the lock (4) and the pressure (PD) in the sealed chamber (7) is regulated, to be precise in such a way that, during operation, the differential pressure between the protective gas chamber (2) and the sealed chamber (7) is kept as far as possible to an optimum value.

Inventors:
HAMMAN MARTIN (FR)
VALLEE JEROME (FR)
Application Number:
PCT/AT2012/000013
Publication Date:
August 09, 2012
Filing Date:
January 30, 2012
Export Citation:
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Assignee:
ANDRITZ TECH & ASSET MAN GMBH (AT)
HAMMAN MARTIN (FR)
VALLEE JEROME (FR)
International Classes:
F27B9/28; C21D9/56; F27B9/40
Domestic Patent References:
WO2008000945A12008-01-03
Foreign References:
JPH083652A1996-01-09
Attorney, Agent or Firm:
SCHWEINZER, FRIEDRICH (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Kontrollieren der Schutzgasatmosphäre in einer

Schutzgaskammer (2) zur kontinuierlichen Behandlung von Metallbändern (3), wobei das Metallband (3) über Schleusen (4) in und aus der Schutzgaskammer (2) geführt wird und wobei zumindest eine der Schleusen (4) zwei Dichtungselemente (5, 6) für das hindurchlaufende Metallband (3) aufweist, sodass sich zwischen den beiden Dichtungselementen (5, 6) eine Dichtungskammer (7) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasdruck (P2, PD) in der Schutzgaskammer (2) und in der Dichtungskammer (7) der Schleuse (4) gemessen wird und dass der Druck (PD) in der Dichtungskammer (7) geregelt wird und zwar so, dass im Betrieb der Differenzdruck (APDiChtung) zwischen der Schutzgaskammer (2) und der

Dichtungskammer (7) weitestgehend über oder unter einem vorgegebenen Wert für den kritischen Differenzdruck (APoichtung.k) gehalten wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Druck (PD) in der Dichtungskammer (7) über ein Regelventil (10) und eine Gaszufuhr (8) geregelt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Druck (PD) in der Dichtungskammer (7) über ein Regelventil (10) und eine

Unterdruckquelle (9) geregelt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Druck (PD) in der Dichtungskammer (7) über zwei Regelventile (10), eine Gaszufuhr (8) und eine Unterdruckquelle (9) geregelt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleuse (4) zwischen der Schutzgaskammer (2) und einer weiteren Behandlungskammer (1 ) mit einer Schutzgasatmosphäre angeordnet ist.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das

Metallband (3) zuerst durch die weitere Behandlungskammer (1 ) und danach durch die Schutzgaskammer (2) geführt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das

Metallband (3) zuerst durch die Schutzgaskammer (2) und danach durch die weitere Behandlungskammer (1 ) geführt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass, der kritische Wert für den Differenzdruck (APoichtung.k) über ein

mathematisches Modell berechnet wird, das die Geschwindigkeit des

Metallbandes, die Spaltöffnung der beiden Dichtungselemente (5, 6), die

Eigenschaften des Schutzgases und die Dicke des Metallbandes (3)

berücksichtigt.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die optimale Spaltöffnung der beiden Dichtungselemente (5, 6) anhand der Eigenschaften des Schutzgases und der Dicke des Metallbandes (3) errechnet wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der im Betrieb eingestellte Wert für den Differenzdruck (APDiChtUng,) möglichst nahe am kritischen Wert für den Differenzdruck (APoichtung, k) gehalten wird, sodass des Gasfluss (F2) aus oder in die Schutzgaskammer (2) minimiert wird.

Description:
Verfahren zum Kontrollieren einer Schutzgasatmosphäre in einer Schutzgaskammer zur Behandlung eines Metallbandes

Den Gegenstand dieser Erfindung bildet ein Verfahren zum Kontrollieren der Atmosphäre in einer Schutzgaskammer zur kontinuierlichen Behandlung von Metallbändern, wobei das Metallband über Schleusen in und aus der

Schutzgaskammer geführt wird und wobei zumindest eine der Schleusen zwei oder mehrere Dichtungselemente für das hindurchlaufende Metallband aufweist, sodass sich zwischen den Dichtungselementen zumindest eine Dichtungskammer bildet.

In kontinuierlich arbeitenden Wärmebehandlungsöfen für Flachmaterial wird das Band gegen Oxidation geschützt, indem eine reduzierende Atmosphäre aus einem Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch verwendet wird. Üblicherweise wird der

Wasserstoffgehalt im ganzen Ofen unter 5 % gehalten.

Die Stahlindustrie verlangt nun aber auch immer mehr nach Ofenanlagen, die mit zwei verschiedenen Schutzgasatmosphären betrieben werden können.

Beispielsweise wird bei der Herstellung von hochfesten Stahlgüten im

Schnellabkühlungsbereich (jet cooling section) ein hoher Wasserstoffgehalt (15 bis 80 % H2) im) und im restlichen Ofenbereich ein niedriger Wasserstoffgehalt (<5 % H2) gefordert.

Bei der die Herstellung von Elektrostahl werden in den Aufwärm-, Tauch- und Langsamkühlbereichen ein hoher Wasserstoffgehalt (50 bis 100%) und im restlichen Ofenbereich ein mittlerer Wasserstoffgehalt (0 bis 70% H2) gefordert.

Diese einzelnen Ofenbereiche müssen durch entsprechende Schleusen

voneinander getrennt werden und zwar so, dass das zu behandelnde Metallband die einzelnen Ofenbereiche mit den jeweiligen Gasatmosphären durchlaufen kann, ohne dass dabei zuviel Gas durch die Schleusen entweichen kann.

Außerdem muss der Ofen gegenüber der Umgebung und gegenüber weiteren Aggregaten durch entsprechende Schleusen abgedichtet werden. Der Gasfluss zwischen unterschiedlichen Ofenkammern bzw. zwischen einer Ofenkammer und der Umgebung wird durch folgende Faktoren verursacht: a. ) Unausgeglichenheit der Atmosphärengasströme (Einlauf/Auslauf): Die in eine bestimmte Kammer eingedüste Gasmenge entspricht nicht der von derselben Kammer entnommenen Gasmenge, weshalb die Differenzmenge in die

Nebenkammer oder ins Freie strömt.

b. ) Konvektionswirkung auf Grund der Temperaturunterschiede zwischen zwei Kammern (in Vertikalöfen): Das leichteste (heißeste) Gas strömt nach oben und das schwerste (kälteste) Gas strömt nach unten, wodurch ein Atmosphärengas- Kreislauf in den Kammern geschaffen wird.

c. ) Ausdehnung oder Zusammenziehen des Atmosphärengases infolge von Temperaturschwankungen im Gas: Die Temperaturschwankungen entstehen durch den Prozess selbst (Änderung der Ofentemperatur, Änderung der

Betriebsgeschwindigkeit der Linie, Ein-/Ausschalten eines Umwälzventilators, usw. ...) und sind unvermeidbar.

d. ) Bandbewegung: Wegen der Viskosität des Gases strömt das Gas in Bandnähe auch in Bandlaufrichtung. Daher wird eine gewisse Gasmenge mit dem Band von einer Kammer in die Nächste mitgezogen.

Gegenwärtig werden primär zwei unterschiedliche Schleusentypen verwendet. Einerseits verwendet man Einfachdichtungen, die durch ein Paar von metallischen Dichtwalzen, oder ein Paar von Dichtklappen, oder eine Kombination von einer Dichtklappe und einer Dichtwalze gebildet werden. Das Metallband wird dann durch den Walzenspalt/Klappenspalt in den Ofen geführt.

Andererseits verwendet man Doppeldichtungen mit Stickstoffeindüsung. Hierbei handelt es sich um ein doppeltes metallisches Dichtwalzenpaar oder um ein doppeltes Klappenpaar, oder um eine doppelte Dichtklappe -Dichtwalze

Einrichtung oder eine Kombination von zwei obengenannten Dichteinrichtungen, wobei Stickstoff in den Raum zwischen den beiden Dichteinrichtungen eingedüst wird. Der Stickstoff wird dabei mit einer fixen oder durch den Bedienungsmann verstellbaren Durchflussmenge eingeleitet. Es ist keine automatische Regelung der Durchflussmenge im Verhältnis zu den Prozessparametern vorgesehen. Derartige Dichtschleusen werden beispielsweise in kontinuierlichen Glühanlagen und in kontinuierlichen Verzinkungsanlagen eingesetzt, um eine Trennung zwischen der Ofenatmosphäre und dem Außenbereich (Einlaufdichtungen oder Ausgussdüsendichtung) sowie zwischen zwei unterschiedlichen Brennkammern zu erzielen. Dabei kann beispielsweise eine Brennkammer mit direkter Feuerung und die zweite Brennkammer mittels Strahlrohen beheizt werden.

Diese Dichtungen liefern zufriedenstellende Ergebnisse, wenn ein Gasfluss durch die Schleuse in einer bestimmten Richtung vermieden werden muss, wobei aber ein relativ hoher Gasfluss in der Gegenrichtung erlaubt wird.

Beispielsweise ist das Strömen von Verbrennungsprodukten aus einem Ofen mit direkter Feuerung in einen mit Strahlrohren beheizten Ofen verboten, aber in der Gegenrichtung dürfen größere Mengen Gas durchströmen. Ebenso ist ein Ausströmen von Abgasen aus dem direkt befeuerten Ofen ins Freie verboten, wobei jedoch ein gewisser Luftzustrom aus der Umgebung in den Ofen erlaubt ist. In mit Strahlrohren befeuerten Ofenkammern ist der Lufteintritt zu vermeiden, wobei es erlaubt ist, dass eine gewisse Menge von Schutzgas aus dem Ofen in die Umgebung austritt. Gleiches gilt im Rüsselbereich, wenn der Zinktopf entfernt wird.

Typischerweise liegt die Gasdurchfluss zwischen zwei Ofenkammern durch herkömmliche Schleusen hindurch in einer Richtung bei Null und in der

Gegenrichtung im Bereich von 200 bis 1000 Nm 3 /h. Derartige Durchflussmengen werden nur dann erreicht, wenn der Druck in beiden Ofenkammern innerhalb einer gewissen Toleranz geregelt werden kann.

Wenn aber in einer der beiden Ofenkammern der Druck außerhalb dieser

Toleranz schwankt, ist die Schleuse nicht mehr effektiv.

Die einfachen Dichtungen bewältigen die bei wechselnden Betriebsbedingungen auftretenden Druckschwankungen nicht zufriedenstellend. Die chemische

Zusammensetzung des Atmosphärengases kann dadurch nicht präzise geregelt werden, da unvermeidbare Druckschwankungen in beiden Kammern eine abwechselnde Atmosphärengasströmung in die eine oder andere Richtung hervorrufen würden. Eine herkömmliche Doppeldichtung mit Eindüsung einer konstanten Stickstoffmenge ist ebenfalls empfindlich gegenüber den Druckschwankungen in den Brennkammern. Die chemische Zusammensetzung des Atmosphärengases in den Brennkammern kann nicht präzise geregelt werden, da der eingedüste

Stickstoff je nach Druckverhältnissen abwechselnd in die eine Kammer, oder in die andere Kammer, oder in beide Kammern fließt.

Folglich trennen diese herkömmlichen Dichtungssysteme das Atmosphärengas nicht ausreichend und führen teilweise zu einem erheblichen Anstieg im

Atmosphärengasverbrauch .

Eine herkömmliche Doppeldichtung, die eine gute atmosphärische Trennung gewährleistet, ist in der WO 2008/000945 A1 beschrieben. Der Schwachpunkt dieser Technologie liegt jedoch im hohen Atmosphärengasverbrauch, der höhere Betriebskosten verursacht und eine Anwendung in Öfen für Siliziumstahl sogar untersagt.

Bei Öfen für Siliziumstahl besteht die Einlaufdichtung üblicherweise aus einem Dichtungswalzenpaar aus Metall sowie einer Reihe von Vorhängen. Die

atmosphärische Trennung innerhalb des Ofens erfolgt normalerweise durch eine einfache Öffnung in einer Schamottewand und die Ausgangsdichtung besteht entweder aus weich beschichteten Walzen (Hypalon oder Elastomer) oder aus feuerfesten Fasern.

Ein derartiges Dichtungssystem hat den Nachteil, dass bei der Einlaufdichtung eine ständige Leckage von wasserstoffhaltigen Atmosphärengas durch den Walzenspalt (1 bis 2 mm) erfolgt. Dieses Gas brennt ständig. Die Innendichtung führt zu einer schlechten Trennleistung auf Grund der Öffnungsgröße (100 bis 150 mm) und die Ausgangsdichtung ist bei hoher Temperatur >200°C nicht einsetzbar.

Das Ziel der Erfindung ist es, ein Regelverfahren für die Regelung des Gasflusses durch die Schleuse anzubieten, das ein hohes Maß an Atmosphärengastrennung gewährleistet und den Atmosphärengasverbrauch senkt.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Regelverfahren, bei dem der Gasdruck in zumindest einer Schutzgaskammer und in der Dichtungskammer der Schleuse gemessen wird und bei dem der Druck in der Dichtungskammer geregelt wird und zwar so, dass im Betrieb der Differenzdruck (APoichtung) zwischen der

Schutzgaskammer und der Dichtungskammer weitestgehend über oder unter einem vorgegebenen Wert für den kritischen Differenzdruck (AP D ichtung,k) gehalten wird.

Der kritischen Differenzdruck (APoichtung.k) ist dabei jener Wert, bei dem sich der Gasfluss zwischen Schutzgaskammer und Schleuse umkehrt. Beim kritischen Differenzdruck (AP DiC htung,k) sollte also kein Gasfluss zwischen der

Schutzgaskammer und der Dichtungskammer stattfinden. Der kritische

Differenzdruck (AP D i C htung,k) muss aber nicht notwendigerweise den Wert Null haben, zwar wären bei diesem Wert die Drücke in der Schutzgaskammer und in der Dichtungskammer gleich groß, es kann aber trotzdem zu einem Gasfluss zwischen diesen Kammern kommen, da das Metallband an seiner Oberfläche eine gewisse Gasmenge mittransportiert.

Auf Grund des kleinen Volumens der Dichtungskammer kann der Druck in dieser Kammer durch Eindüsung oder Abfuhr einer kleinen Menge Gas schnell und präzise geregelt werden.

Auf Grund der präzisen Druckreglung in der Dichtungskammer, kann

vorzugsweise der Differenzdruck (APoichtung) nahe dem Wert für den kritischen Differenzdruck (APoichtung.k) gehalten werden. Dadurch wird die Durchflussmenge des Atmosphärengases in oder aus der Schutzgaskammer auf ein Minimum reduziert.

Es ist vorteilhaft, wenn der eingestellte Differenzdruck (AP D ic tung) auf einen konstanten Abstand vom kritischen Differenzdruck (APoichtung.k) gehalten wird, wobei jedoch der Abstand möglichst klein gehalten werden sollte.

Typischerweise liegt der kritische Differenzdruck (AP D ichung, k) zwischen 0 und 100 Pa, und der Abstand zwischen eingestelltem und kritischem Differenzdruck zwischen 5 und 20 Pa.

Dieses Verfahren ermöglicht eine hohe Trennleistung der Atmosphären zwischen Schutzgaskammern bei relativ niedrigem Schutzgasverbrauch (von 10 bis 200 Nm 3 /h). Es ermöglicht auch eine gute Abtrennung der Schutzgaskammer gegenüber der Umgebung.

Der Druck in der Dichtungskammer kann entweder über ein Regelventil und eine Gaszufuhr oder über ein Regelventil und eine Unterdruckquelle geregelt werden. Die Unterdruckquelle kann beispielsweise ein Sauglüfter, ein Kamin oder die Umgebung sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders gut für NGO

Siliziumstahllinien. Bei derartigen Anlagen muss eine Atmosphäre mit 95% H2 in einer Kammer von einer Atmosphäre mit 10% H2 in einer zweiten Kammer getrennt werden, wobei der Wasserstoffverbrauch durch die Schleuse weniger als 50 Nm 3 /h betragen soll.

Außerdem eignet sich das Verfahren gut für die schnelle Abkühlung in

kontinuierlichen Glühlinien oder Verzinkungslinien für C-Stahl. Hierbei muss eine Atmosphäre mit 30 - 80% H2 von einer Atmosphäre mit 5% H2 getrennt werden, wobei der Wasserstoffverbrauch durch die Schleuse weniger als 100 Nm 3 /h betragen soll.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auch in Verzinkungslinien die Übertragung von Zinkstaub vom Rüssel in den Ofen minimiert werden und zwar insbesondere bei Anlagen zur Zink-Aluminium Beschichtung von Metallbändern.

In einer Ausführungsform der Erfindung ist die erfindungsgemäße Schleuse zwischen der Schutzgaskammer und einer weiteren Behandlungskammer mit einer Schutzgasatmosphäre angeordnet.

Das Metallband kann dabei entweder zuerst durch die weitere

Behandlungskammer und danach durch die Schutzgaskammer geführt werden, bzw. kann es zuerst durch die Schutzgaskammer und danach durch die weitere Behandlungskammer geführt werden. Es ist vorteilhaft, wenn der vorgegebene Wert für den kritischen Differenzdruck (APoichtung.k) über ein mathematisches Modell berechnet wird, das vorzugsweise die Geschwindigkeit des Metallbandes, die Spaltöffnung der beiden

Dichtungselemente, die Eigenschaften des Schutzgases und die Dicke des Metallbandes berücksichtigt.

Es ist sinnvoll, wenn die optimale Spaltöffnung der beiden Dichtungselemente anhand der Eigenschaften des Schutzgases und der Dicke des Metallbandes errechnet wird.

Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine erste Variante der Erfindung mit einem Gaszuführungssystem für die Dichtungskammer;

Fig. 2 den Druckverlauf in den Kammern für ein Regelverfahren für die erste Variante gemäß Fig. 1 ;

Fig. 3 den Druckverlauf in den Kammern für ein weiteres Regelverfahren für die erste Variante gemäß Fig. 1 ;

Fig. 4 eine zweite Variante der Erfindung bei der die Dichtungskammer mit einem Unterdrucksystem verbunden ist;

Fig. 5 den Druckverlauf in den Kammern für ein Regelverfahren für die zweite Variante gemäß Fig. 4;

Fig. 6 den Druckverlauf in den Kammern für ein weiteres Regelverfahren für die zweite Variante gemäß Fig. 4;

Das Regelverfahren wird nun an Hand einer Schleuse 4 zwischen einer

Nebenkammer 1 (weiteren Behandlungskammer 1 ) und einer Schutzgaskammer 2 erläutert. Dasselbe Prinzip gilt auch, wenn sich die Schleuse 4 zwischen einer Schutzgaskammer 2 und dem Außenbereich befindet, wobei der Außenbereich als eine mit konstantem Luftdruck befüllte Nebenkammer 1 betrachtet wird.

Die in den Figuren dargestellten Drücke P und Durchflussmengen F sind folgendermaßen definiert:

P1 = Druck in der Nebenkammer 1 bzw. des Außenbereichs 1

P2 = Druck in der Schutzgaskammer 2

PD = Druck in der Dichtungskammer 7

APKammer = Ρ2 - Ρ1 (= Differenzdruck zwischen der Schutzgaskammer 2 und der Nebenkammer 1 bzw. Differenzdruck zwischen der

Schutzgaskammer 2 und des Außenbereiches)

APDichtung = PD - P2 (= Differenzdruck zwischen der Dichtungskammer 7 und der Schutzgaskammer 2)

APpichtung, k = kritischer Differenzdruck zwischen der Dichtungskammer 7 und der Schutzgaskammer 2 = jener Differenzdruck (PQ - P2), bei dem sich die Gasflussrichtung F2 zwischen der Schutzgaskammer 2 und der

Dichtungskammer 7 ändert (umkehrt)

F2 = Durchflussmenge des Atmosphärengases zwischen der

Schutzgaskammer 2 und der Dichtungskammer 7

F1 = Durchflussmenge des Atmosphärengases zwischen der

Dichtungskammer 7 und der Nebenkammer 1

F D = Durchflussmenge des in die Dichtungskammer 7 eingedüsten oder abgeleiteten Atmosphärengases

In Figur 1 sind die Nebenkammer 1 und die Schutzgaskammer 2 mit der dazwischen liegenden Schleuse 4 dargstellt. Die Schleuse 4 besteht aus einem ersten Dichtungselement 5 und aus einem zweiten Dichtungselement 6, dazwischen befindet sich die Dichtungskammer 7.

Die Zusammensetzungen des Schutzgases (N 2 -Gehalt, H2-Gehalt, Taupunkt) in den beiden Kammern 1 und 2 und der jeweilige Druck P1 und P2 in den Kammern 1 und 2 werden durch zwei separate Mischstationen geregelt. Diese Regelung der Mischstationen erfolgt an Hand herkömmlicher Steuerungen. D.h. die chemische Zusammensetzung der Schutzgasatmosphäre wird durch Anpassung des N2-, H2-, und des H 2 O-Gehalts im eingedüsten Atmosphärengas geregelt und die

Druckregelung erfolgt durch Anpassung der Durchflussmenge des in die Kammern 1 , 2 eingedüsten Atmosphärengases. Das Atmosphärengas wird durch fest eingestellte oder verstellbare Öffnungen aus den Kammern 1 , 2 ausgetragen.

Die Dichtungselemente 5 und 6 können jeweils durch zwei Walzen oder zwei Klappen oder eine Walze und eine Klappe gebildet werden, zwischen denen das Metallband 3 hindurchgeführt wird. Der Spalt zwischen den Walzen oder Klappen wird unter Berücksichtigung der Eigenschaften (chemische Zusammensetzung, Temperatur) des Atmosphärengases in Kammer 1 (bzw. 2) und der Banddicke definiert. Er kann fest eingestellt oder verstellbar sein, je nach Schwankungsbreite der Eigenschaften des Atmosphärengases und der Bandabmessungen. Ist der Spalt verstellbar, wird er gemäß Banddicke, chemischer Zusammensetzung des Atmosphärengases sowie gemäß der Bandtemperatur voreingestellt.

Die Größe der Öffnung in den Dichtungselementen 5 und 6 ist vom Spalt, von den Bandabmessungen (Breite, Dicke), sowie von den restlichen

konstruktionsbedingten Öffnungen abhängig. Um eine gute Dichtleistung zu erzielen, muss die Öffnung in den Dichtungselementen 5, 6 entsprechend klein sein.

Der Druck P D in der Dichtungskammer 7 zwischen den beiden

Dichtungselementen 5, 6 kann durch das Regelventil 10 verstellt werden. Das Regelventil 10 regelt die Durchflussmenge des in die Dichtungskammer 7 eingedüsten oder abgeführten Gases. In Fig. 1 ist das Regelventil 10 mit einer Gaszufuhr 8 verbunden, die Druckregelung in der Dichtungskammer 7 erfolgt also über eine Regelung der Gaszufuhr in die Dichtungskammer 7.

Die Kammerdrücke P1 und P2 werden von zwei unabhängigen Druckregelkreisen geregelt. Für die Regelung der Schleuse 4 wird der Druck P D in der

Dichtungskammer 7 und in der Schutzgaskammer 2 gemessen. Der Druck P D wird nahe dem Druck P2 in der Schutzgaskammer 2 gehalten. In dem in Figur 1 dargestellten Beispiel wird APoichtung mit P D - P2 festgelegt. Der Druck PD wird so geregelt, dass APoichtung weitestgehend konstant bleibt, auch wenn der Druck P2 variiert.

Mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 lassen sich beispielsweise zwei

Druckregelstrategien für die Schleuse 4 verfolgen:

1.) Eine Verunreinigung der Schutzgaskammer 2 soll vermeiden werden:

Das Ziel besteht darin, den Eintritt von Atmosphärengas durch die Schleuse 4 in die Schutzgaskammer 2 zu vermeiden, damit die chemische Zusammensetzung in dieser Kammer geregelt werden kann. Ziel ist es aber auch das Entweichen von Atmosphärengas aus der Schutzgaskammer 2 zu minimieren, damit der

Gasverbrauch der Schutzgaskammer 2 minimiert werden kann.

Figur 2 zeigt den Druckverlauf in den Kammern 1 , 2, und7. Der Druck P1 in der Nebenkammer 1 wird niedriger als der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2 eingestellt, während der Druck in der Dichtungskammer PD zwischen P1 und P2, jedoch nur leicht geringer als der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2, eingestellt wird.

Ändert sich der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2, wird der Druck P D

entsprechend verstellt, um die Druckdifferenz APoichtung = PD - P2 möglichst konstant zu halten. APoichtung ist hier negativ. Die Durchflussmenge F2 des

Atmosphärengases in oder aus der Schutzgaskammer 2 wird über den

Differenzdruck APoichtung geregelt.

Wird APoic tung unterhalb des Wertes für den kritischen Differenzdruck APoichtung k gehalten, tritt kein Atmosphärengas in die Schutzgaskammer 2 ein. Durch die Regelung von APoichtung möglichst nahe am Wert APoichtung k, kann die

Durchflussmenge F2 des entweichenden Atmosphärengases aus der

Schutzgaskammer 2 minimiert werden. Die Durchflussmenge FD wird durch den Druckregelkreis für die Regelung von APoichtung bestimmt, während sich die

Durchflussmenge F1 aus F2 + F D ergibt. Diese Regel Strategie eignet sich für Anwendungen, bei denen die chemische Zusammensetzung in der Schutzgaskammer 2 optimal geregelt werden muss. Diese Strategie kann beispielsweise gut in kontinuierlichen Glühanlagen (CAL) und in kontinuierlichen Verzinkungsanlagen (CGL) mit hohem H2-Gehalt eingesetzt werden. Die Kammer mit dem hohen H 2 -Gehalt bildet dabei die zuvor erwähnte Schutzgaskammer 2. Diese Regelstrategie eignet sich auch für die Aufwärm-, Tauch- und Strahlrohrkühlkammern mit hohem h^-Gehalt bei der Elektrostahlwärmebehandlung. Auch hier bildet die Kammer mit dem hohen H 2 - Gehalt die Kammer 2.

2.) Eine Leckage von Schutzgas aus der Schutzgaskammer 2 soll vermeiden werden:

Das Ziel ist, eine Leckage von Atmosphärengas aus der Schutzgaskammer 2 zu vermeiden, damit die Nebenkammer 1 nicht durch eine Komponente aus der Schutzgaskammer 2 verunreinigt wird. Es soll aber auch der Eintritt von

Atmosphärengas in die Schutzgaskammer 2 minimiert werden.

Figur 3 zeigt den Druckverlauf in den Kammern 1 , 2 und 7, wobei der Druck P1 in der Nebenkammer 1 so eingestellt wird, dass er niedriger als der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2 ist. Der Druck P D in der Dichtungskammer 7 wird höher als P1 und P2, jedoch nur geringfügig höher als der Druck P2 in der

Schutzgaskammer 2, eingestellt.

Ändert sich der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2, so wird der Druck P D entsprechend angepasst, um die Druckdifferenz AP DiC htung = PD - P2 möglichst konstant zu halten. AP D icntung ist hier positiv. Die Durchflussmenge F2 des

Atmosphärengases in oder aus Kammer 2 wird über den AP D i C htung-Wert geregelt.

Wird APoichtung oberhalb des Wertes für den (berechneten) kritischen

Differenzdruck AP D ichtung k gehalten, so entweicht kein Atmosphärengas aus der Schutzgaskammer 2. Durch die Regelung von AP D ichtung möglichst nahe am Wert APDichtung k kann die Durchflussmenge F2 des in Kammer 2 strömenden Atmosphärengases minimiert werden. Die Durchflussmenge FD wird durch den Druckregelkreis für die Regelung von APoichtung bestimmt, während sich die Durchflussmenge F1 aus F D - F2 ergibt.

Diese Regelstrategie eignet sich für Anwendungen, bei denen kein

Atmosphärengas aus der Schutzgaskammer 2 entweichen darf und bei denen die Schutzgaskammer 2 nicht durch Atmosphärengas aus der Nebenkammer 1 verunreinigt werden darf. Sie kann beispielsweise zur Regelung der Eingangsoder Ausgangsschleuse in FAL, CAL und CGL eingesetzt werden. Der Ofen bildet dabei die Schutzgaskammer 2. Ebenso eignet sie sich für die Schleusensteuerung in Zink-Aluminium-Beschichtungsverfahren (der Rüssel bildet dabei die

Schutzgaskammer 2) oder für Verfahren mit Kammern mit unterschiedlichen Taupunkten. Die Kammer mit dem hohen Taupunkt bildet dann die

Schutzgaskammer 2.

In Figur 4 ist nun eine Variante dargestellt, bei der die Dichtungskammer 7 mit einer Unterdruckquelle 9 verbunden ist. In Figur 4 erfolgt also im Gegensatz zu Fig.1 die Regelung des Gasdrucks in der Dichtungskammer 7 über eine

Gasabfuhr F D .

Durch die Verstellung der Durchflussmenge FD des aus der Dichtungskammer 7 strömenden Gases wird der Druck PD in der Dichtungskammer 7 kontinuierlich angepasst. Die Durchflussmenge F D des ausströmenden Gases wird über ein Steuerventil 10 geregelt, wobei der Unterduck mittels eines Sauglüfters oder durch den natürlichen Kaminzug erzeugt wird.

In dem in Figur 4 dargestellten Beispiel läuft das Metallband aus der

Schutzgaskammer 2 hinaus in die Schleuse 4. Die Regelstrategie ist jedoch nicht von der Bandlaufrichtung abhängig. Der Druck in der Dichtungskammer PD wird so geregelt, dass AP D i C htung möglichst konstant bleibt, auch wenn der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2 variiert.

Mit der Vorrichtung gemäß Fig. 4 lassen sich beispielsweise zwei unterschiedliche Druckregelstrategien verfolgen: 1.) Eine Leckage aus der Schutzgaskammer 2 soll vermeiden werden:

Das Ziel ist, eine Leckage von Atmosphärengas aus der Schutzgaskammer 2 zu vermeiden, damit die Nebenkammer 1 nicht durch eine Komponente aus der Schutzgaskammer 2 verunreinigt wird, aber auch den Eintritt von Atmosphärengas in die Schutzgaskammer 2 zu minimieren, damit die chemische

Zusammensetzung in der Schutzgaskammer 2 geregelt werden kann.

Figur 5 zeigt den Druckverlauf in den Kammern 1 , 2 und 7 für eine Schleuse 4 gemäß Fig. 4. Der Druck P1 in der Nebenkammer 1 wird so eingestellt, dass er höher als der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2 ist. Der Druck P D in der Dichtungskammer 7 wird zwischen P1 und P2, jedoch nur geringfügig höher als der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2, eingestellt.

Ändert sich der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2, so wird der Druck PD entsprechend angepasst, um die Druckdifferenz APoichtung = PD - P2 möglichst konstant zu halten. APoichtung ist hier also positiv. Die Durchflussmenge F2 des Atmosphärengases in oder aus Kammer 2 wird über den APoichtung-Wert geregelt.

Wird APoichtung oberhalb des kritischen Wertes für den Differenzdruck APoichtung.k gehalten, entweicht kein Atmosphärengas aus der Schutzgaskammer 2. Regelt man die Größe APoichtung möglichst nahe am Wert APoichtung k, dann kann die Durchflussmenge F2 des in die Schutzgaskammer 2 strömenden

Atmosphärengases minimiert werden. Die Durchflussmenge Fo wird durch den Druckregelkreis für die Regelung von APoichtung bestimmt, während sich die Durchflussmenge F1 sich aus F2 + F D ergibt.

Diese Regelstrategie eignet sich für Anlagen bei denen kein Atmosphärengas aus der Schutzgaskammer 2 entweichen darf und bei denen die Zuströmung in die Schutzgaskammer 2 minimiert werden muss. Die Anwendungen sind gleich wie die Anwendungen für Fig. 3, jedoch für den Fall, dass der Druck P2 in der

Schutzgaskammer 2 niedriger ist als in der Nebenkammer 1. 2.) Eine Verunreinigung der Schutzgaskammer 2 soll vermeiden werden:

Das Ziel besteht darin, den Eintritt von Atmosphärengas in die Schutzgaskammer 2 zu vermeiden (damit die chemische Zusammensetzung in der

Schutzgaskammer 2 geregelt werden kann), aber auch das Entweichen von Atmosphärengas aus der Schutzgaskammer 2 zu minimieren (damit der

Gasverbrauch der Schutzgaskammer 2 minimiert werden kann).

Figur 6 zeigt den Druckverlauf in den Kammern 1 , 2 und 7. Der Druck P1 in der Nebenkammer 1 wird höher als der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2 eingestellt, während der Druck P D in der Dichtungskammer 7 geringer als P1 und P2, jedoch nur leicht geringer als der Druck P2 in der Schutzgaskammer 2, eingestellt wird.

Ändert sich der Druck P2, wird der Druck Po entsprechend verstellt, um die Druckdifferenz APoichtung = PD - P2 möglichst konstant zu halten. APoichtung ist hier negativ. Die Durchflussmenge F2 des Atmosphärengases in oder aus Kammer 2 wird über den APoicntung-Wert geregelt.

Wird APoichtung unterhalb des Wertes für den kritischen Differenzdruck AP D i Ch tung k gehalten, tritt kein Atmosphärengas in Kammer 2. Regelt man die Größe APoichtung möglichst nahe am Wert APoichtung k, dann kann die Durchflussmenge des entweichenden Atmosphärengases F2 aus Kammer 2 minimiert werden. Die Durchflussmenge F D wird durch den Druckregelkreis für die Regelung von

APDichtung bestimmt, während Durchflussmenge F1 sich aus FD + F1 ergibt.

Diese Regelstrategie eignet sich gut, wenn die chemische Zusammensetzung in der Schutzgaskammer 2 optimal geregelt werden muss, aber die Ausströmung von Atmosphärengas aus der Schutzgaskammer 2 minimiert werden muss bzw. wenn die chemische Zusammensetzung in beiden Kammern 1 , 2 optimal geregelt werden muss. Da die Leckage-Menge des Gases durch ein Dichtungselement (5, 6) hindurch nicht gemessen werden kann, wurde für deren Berechnung ein mathematisches Modell entwickelt.

Das Modell ermöglicht die Berechnung des Differenzdrucks AP D ichtun g zwischen der Schutzgaskammer 2 und der Dichtungskammer 7 (AP D ichtung = PD - P2) in Abhängigkeit von folgenden Parametern:

• physikalische Eigenschaften des Atmosphärengases (wie beispielsweise spezifisches Gewicht und Viskosität): Diese Eigenschaften werden aus der chemischen Zusammensetzung (Prozentsatz an H 2 und N2, usw.) und der Temperatur des durch die Dichtungselemente strömenden

Atmosphärengases berechnet.

• offene Fläche in den Dichtungselementen 5, 6: Die offene Fläche hängt vom in den Dichtungselementen eingestellten Spalt sowie den

Bandabmessungen (Dicke, Breite) ab.

• Liniengeschwindigkeit: Die Liniengeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit des behandelten Bandes.

• Durchfluss des Atmosphärengases FD, F1 , F2: Der Durchfluss F1 oder F2 des Atmosphärengases durch die Dichtungselemente 5, 6 gilt als zu regelnder Parameter.

• Aufbau der Schleuse 4: Es stehen mehrere Technologien für den Aufbau zur Verfügung (Klappen, Walzen, sonstige ...). Das mathematische Modell berücksichtigt die jeweilige Technologie.

Das mathematische Modell basiert auf einer Formel, die den Zusammenhang zwischen den Parametern darstellt. Die Berechnung erfordert nur wenig

Rechenaufwand und kann daher in Ofensteuerungen integriert werden.

Das mathematische Modell lautet wie folgt:

APoichtung = f1 ( , μ, h, Vs) + f2 ( , μ, h, Vg)

APoichtung = Druckdifferenz zwischen der Dichtungskammer 7 und der Schutzgaskammer 2 ρ = spezifisches Gewicht des Atmosphärengases

μ = dynamische Viskosität des Atmosphärengases

h = geometrischer Faktor

Vg = Durchflussgeschwindigkeit des in die oder aus der Dichtungskammer

7 strömenden Atmosphärengases

Vs = Liniengeschwindigkeit = Bandgeschwindigkeit

f1 und f2 sind mathematische Formeln, die von dem Aufbau der Schleuse 4

(Walzen, Klappen) sowie von der Art der Gasströmung (laminar, turbulent) abhängig sind.

Die Parameter des mathematischen Modells werden mittels computergesteuerter Simulationssoftware im Offline-Betrieb abgestimmt.

Das Modell liefert den Wert für den kritischen Differenzdruck AP DiC htung,k zwischen der Dichtungskammer 7 und der Schutzgaskammer 2, der zu keinem Gasfluss zwischen der Schutzgaskammer 2 und der Dichtungskammer 7 führt (Vg=0). Dieser kritische Wert AP D i C Mung,k dient als Referenz für die Druckregelung in der Dichtungskammer 7. Der Sollwert für den Differenzdruck AP D i C htung richtet sich nach dem berechneten kritischen Differenzdruck AP DiC htung,k, wie dies in den oben genannten Beispielen beschrieben wurde.

Wenn der Differenzdruck APoichtung höher ist als dieser kritische Wert AP D ichtung,k, dann strömt das Atmosphärengas aus der Dichtungskammer 7 in die

Schutzgaskammer 2. Es ist wichtig, dass man hier auch die jeweiligen Vorzeichen der Differenzdrücke AP D ichtung und AP D i C htung,k berücksichtigt.„Höher" oder „oberhalb" ist gleichbedeutend mit dem Ausdruck "weiter im positive

Zahlenbereich" liegend.

Liegt der Differenzdruck APoichtung unterhalb des Wertes für den kritischen

Differenzdruck AP D i C tung,k, so strömt das Atmosphärengas aus der

Schutzgaskammer 2 in die Dichtungskammer 7.

Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass der Differenzdruck AP D i C htung auch negativ sein kann (z. B. in Fig. 2 und Fig. 6). Die Bemerkung, dass der

Differenzdruck APoichtung unterhalb des Wertes für den kritischen Differenzdruck APDichtung.k liegt, ist dann so zu verstehen, dass der Wert für den Differenzdruck APDichtung weiter im negativen Bereich liegt, als der Wert für den kritischen

Differenzdruck AP D i C htung,k-

Das mathematische Modell wird einerseits für die Berechnung des einzustellenden Spalts der beiden Dichtungselemente 5, 6 unter Berücksichtigung der

Eigenschaften des Atmosphärengases und der Banddicke verwendet.

Andererseits wird es für die Berechnung des Wertes für den kritischen

Differenzdruck APoichtung.k zwischen Dichtungskammer 7 und Schutzgaskammer 2 herangezogen. Mit Hilfe des berechneten kritischen Differenzdruckes AP D i C htung,k wird dann der einzustellenden Differenzdruck APoichtung (Sollwert) festgelegt.

Die mit dem mathematischen Modell berechneten Einstellparameter bilden die Sollwerte für die Steuerung der Schleuse.