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Title:
METHOD FOR CONTROLLING THE VISCOSITY OF A MIXTURE CONTAINING AT LEAST TWO COMPONENTS HAVING DIFFERENT VISCOSITIES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/135614
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling the viscosity of a mixture (125; 210) containing at least two components having different viscosities, comprising the following steps: • (a) determining the viscosity (132; 222) of the mixture (125; 210) by means of ultrasound measurements, • (b) standardizing the determined viscosity (132; 222) to standard conditions, • (c) comparing the standardized viscosity (14) with a specified target value (134; 224), • (d) adjusting the viscosity of the mixture (125; 210) by increasing or decreasing the fraction of at least one component of the mixture.

Inventors:
THIELE KAI (BE)
Application Number:
PCT/EP2013/054843
Publication Date:
September 19, 2013
Filing Date:
March 11, 2013
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
BASF SCHWEIZ AG (CH)
International Classes:
G05D11/12; G05D11/13; G05D24/00
Domestic Patent References:
WO2005030841A12005-04-07
Foreign References:
GB1500080A1978-02-08
US20070117997A12007-05-24
US4452265A1984-06-05
FR2091976A11972-01-21
EP1480033A12004-11-24
US20040177679A12004-09-16
CN2881601Y2007-03-21
Attorney, Agent or Firm:
SCHUCK, Alexander (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Regelung der Viskosität eines mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität enthaltenden Gemischs (125; 210), folgende Schritte umfassend:

(a) Ermitteln der Viskosität des Gemischs (125; 210) mittels Ultraschallmessungen,

(b) Normieren der ermittelten Viskosität (132; 222) auf Standardbedingungen,

(c) Vergleichen der normierten Viskosität mit einem vorgegeben Sollwert (134;

224),

(d) Anpassen der Viskosität des Gemischs (125; 210) durch Erhöhen oder Verringern des Anteils mindestens einer Komponente des Gemischs, wobei die Ultraschallmessungen gemäß Schritt (a) an oder in einer das Gemisch führenden Leitung oder in einem Behälter erfolgen.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das aus mehreren Komponenten zusammengesetzte Gemisch (125) durch Destillation oder Kristallisation aus einem Roh-Gemisch (1 12) gewonnen wird, wobei mindestens eine Komponente zumindest teilweise abgetrennt wird.

Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des durch Destillation oder Kristallisation erhaltenen Gemischs (125) mittels Ultraschallmessungen (130) im Ablaufstrom ermittelt wird.

Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen der Viskosität im Schritt (d) des Verfahrens durch Vergrößern oder Verkleinern der abgetrennten Menge von mindestens einer durch die Destillation oder Kristallisation abgetrennten Komponente durch Änderung der Energiezufuhr oder Energieabfuhr erfolgt.

Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen der Viskosität im Schritt (d) des Verfahrens durch Beimischen einer Teilmenge von mindestens einer durch die Destillation oder Kristallisation abgetrennten Komponente oder durch Beimischen eines Rohproduktgemischs mit einer anderen Zusammensetzung erfolgt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Roh-Gemisch Ergebnis eines Herstellungsprozesses ist und zur Anpassung der Viskosität im Schritt (d) des Verfahrens die Zusammensetzung des Roh- Gemischs durch Ändern der Prozessparameter des Herstellungsprozesses ge- ändert wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen der Viskosität im Schritt (d) des Verfahrens so durchgeführt wird, dass die Menge der mindestens einen abgetrennten Komponente oder die Menge des durch Destillation oder Kristallisation gewonnenen Gemischs konstant ist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität enthaltende Gemisch in einem Behälter (200) aufbewahrt wird und über eine Abfülleinrichtung abgefüllt werden kann und dass die Messung der Viskosität des Gemischs im Schritt (a) des Verfahrens an einer Verbindungsleitung (210) zwischen dem Behälter und der Abfülleinrichtung vorgenommen wird.

Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei zu geringer Viskosität des im Behälter (200) aufbewahrten Gemischs die Viskosität durch Zufuhr von einem Gemisch mit höherer Viskosität als dem im Behälter (200) aufbewahrtem Gemisch erhöht wird und dass bei einer zu hohen Viskosität des im Behälter (200) aufbewahrten Gemischs die Viskosität durch Zufuhr von einem Gemisch mit niedrigerer Viskosität als dem im Behälter (200) aufbewahrten Gemisch verringert wird.

Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Regelungen kaskadiert werden, wobei in einer ersten Stufe die Viskosität des dem Behälter (200) zugeführten Gemischs über ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 geregelt wird und mit diesem frischen Gemisch in einer zweiten Stufe die Viskosität des in dem Behälter (200) aufbewahrten Gemischs eingestellt wird, wobei in die Berechnung des Sollwerts (134) der ersten Stufe die an der Verbindungsleitung (210) zwischen dem Behälter und der Abfülleinrichtung gemessene Viskosität und der Sollwert der Viskosität der zweiten Stufe berücksichtigt werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität enthaltende Gemisch in mindestens zwei Behältern aufbewahrt wird und über eine Abfülleinrichtung abgefüllt werden kann, wobei das Mischungsverhältnis der Komponenten des Gemischs zueinander in den jeweiligen Behältern unterschiedlich ist, und dass das Gemisch aus den einzelnen Behältern vor dem Abfüllen in einer Mischeinrichtung vermischt wird und die Viskosität der Mischung über Ultraschallmessungen an einer Verbindungsleitung zwischen der Mischeinrichtung und der Abfülleinrichtung ermittelt wird, wobei über die Auswahl des Mischungsverhältnis die Viskosität der abgefüllten Mischung eingestellt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 1 1 , wobei als Mischeinrichtung (200) ein weiterer Behälter oder ein statischer Mischer verwendet wird. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität enthaltende Gemisch monomore Diphenylmethandiisocyanate sowie oligomere Diphenyl- methandiisocyanate enthält. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität enthaltende Gemisch monomore Diphenylmethandiisocyanate sowie oligomere Diphenylmethandiisocyanate enthält und dass bei der Destillation oder Kristallisation die monomoren Diphenylmethandiisocyanate zumindest teilweise aus dem Gemisch abgetrennt werden.

15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ultraschallmessung gemäß Schritt (a) mittels Messen der Abstrahlverluste einer im von dem Gemisch umgebenen Ultraschallsonde erfolgt.

16. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Normierung der ermittelten Viskosität auf Standardbedingungen im Schritt (b) des Verfahrens Messabweichungen aufgrund einer von den Standardbedingungen abweichenden Gemischtemperatur kompensiert werden.

Description:
Verfahren zur Regelung der Viskosität eines mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität enthaltenden Gemischs

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Viskosität eines mindestens zwei Komponenten unterschiedlicher Viskosität enthaltenden Gemischs, insbesondere von Monomeren und Oligomeren der Reihe der Diphenylmethandiisocyanaten (MDI).

Bei der Herstellung eines Produkts, welches sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt, sind dessen Eigenschaften vom Mischungsverhältnis der Komponenten abhängig. Häufig entstehen solche Mischungen als Ergebnis einer oder mehrerer chemischer Reaktionen und das Mischungsverhältnis ist abhängig von den bei der Reaktion herrschenden Bedingungen. Trotz aller Anstrengungen die Bedingungen bei der Reaktion konstant zu halten, kommt es immer wieder zu Variationen mit der Folge, dass die Eigenschaften des erhaltenen Produkts den geforderten Eigenschaften nicht mehr entsprechen. Beispielsweise entsteht bei der Synthese von Diaminodiphenylmethan (MDA) aus Anilin und Formaldehyd mittels saurer Katalyse ein Gemisch aus 3 verschiedenen Isomeren des Monomers (monomeres MDA) sowie verschiedener langkettiger Oligomere. Aus diesem Roh-MDA Gemisch wird durch Umsetzung des Roh-MDA mit Phosgen ein Roh-Diphenylmethandiisocyanate (Roh-MDI) enthaltendes Gemisch gewonnen. Auch das Roh-MDI ist ein Gemisch von 3 verschiedenen Isomeren des Monomers (monomeres MDI) mit verschiedenen langkettigen Oligomeren, wobei das Verhältnis der Komponenten zueinander im Wesentlichen dem des Roh-MDA entspricht. Aus dem Roh-MDI wird ein Gemisch aus Diphenylmethandiisocyanaten (MDI) gewonnen, dem ein Teil der im Ausgangsgemisch enthaltenen Monomere abgetrennt wird. Die verblei- bende Restfraktion ist ein MDI Gemisch, welches das oligomere MDI und den Restanteil an monomerem MDI enthält, und wird oft als„Polymer-MDI" bezeichnet. Das Poly- mer-MDl (PMDI) Gemisch wird aus dieser Trennstufe in ein Tanklager abgeführt. Das gewonnene monomere MDI kann in einer weiteren sich anschließenden Trennstufe (Destillation oder Kristallisation) in verschiedene Monomer-MDI Produkte aufgetrennt werden.

Für die Eigenschaften des so erhaltenen PMDI Gemischs, insbesondere für dessen Viskosität, ist der Anteil an monomerem MDI im Gemisch entscheidend. Die Viskosität wird durch einen abnehmenden Anteil an monomerem MDI erhöht und verringert sich bei Erhöhung des monomeren MDI Anteils. Zur Kontrolle der Produkteigenschaften, insbesondere der Viskosität, werden deswegen bei der Produktion regelmäßig Proben entnommen und anschließend im Labor auf ihre Eigenschaften untersucht. Werden Abweichungen von den Solleigenschaften fest- gestellt, werden die Parameter des Produktionsprozesses angepasst. Nachteilig an dieser Prozedur ist, dass zwischen der Probenentnahme und eventuell erforderlichen Anpassungen am Prozess eine erhebliche Zeitspanne liegt, in der der Produktionspro- zess nicht geregelt werden kann. Sind die festgestellten Abweichungen in den Produkteigenschaften dabei zu groß, wird in dieser Zeit nur nicht verwertbarer Ausschuss produziert. Eine kontinuierliche Überwachung der Viskosität ist deswegen erforderlich, um gleichbleibende Produkteigenschaften garantieren zu können.

Aus der EP 1 480 033 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung der Isomerenzusammensetzung bei Isocyanat-Herstellprozessen bekannt. In dem offen- barten Verfahren wird die Zusammensetzung in einem Isocyanat-Isomerengemisch so bestimmt, dass beispielsweise online ein Spektrum des Isomerengemisches mit einem optischen Sensor mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie, Mittelinfrarot-Spektroskopie oder Raman-Spektroskopie aufgenommen wird. Das gemessene Spektrum wird dann in ein chemometrisches Kalibrationsmodell eingegeben, das zuvor für die Mischung dieser Isomeren erstellt worden ist. Durch die Auswertung des Spektrums in dem chemomet- rischen Kalibrationsmodell erhält man die Isomerenkonzentrationen in dem Isomerengemisch. Durch Vergleich der so ermittelten Ist-Konzentration der Isomere mit spezifizierten Soll-Konzentrationen kann die Isomerentrennanlage entsprechend nachgeregelt werden.

Nachteilig an dem Verfahren ist, dass zu Beginn das chemometrische Modell durch häufige Probenentnahme und Analysen für jedes verwendete Isomerengemisch neu geeicht werden muss. Des Weiteren müssen auch im späteren Betrieb permanent Proben zur Optimierung dieses statistischen Modells entnommen und analysiert wer- den. Auch wenn im Durchschnitt nur eine geringe Standardabweichung resultiert, können im Einzelfall große absolute Abweichungen auftreten. Folglich ist die quantitative Zuverlässigkeit des Spektroskopie-Geräts nicht groß genug für eine wirksame Kontrolle des Prozesses. Die weiterhin erforderliche permanente Probenentnahme und die erforderlichen empfindlichen Sensoren bringen einen großen Wartungsaufwand sowie erhöhte Risiken und Aufwendungen bezüglich des Arbeits- und Umweltschutzes mit sich.

Aus der US 2004/0177679 A1 sind ein Rotationsviskosimeter und ein Verfahren zur Messung der Viskosität einer Flüssigkeit bekannt. Dabei wird gemessen, wie groß die Reibung zwischen der Flüssigkeit und einem rotierenden Bauteil ist. Das rotierende Teil wird mit einem Motor angetrieben und steht mit der Flüssigkeit in Kontakt, wobei ein Trennelement die mit der Flüssigkeit in Kontakt stehenden Teile vom Motor trennt. Dabei wird auf der Motorseite des Trennelements ein Druck aufgebaut, der über dem der Flüssigkeit liegt. Dadurch soll verhindert werden, dass Flüssigkeit in das Rotations- viskosimeter eindringt.

In CN 2881601 Y wird eine Vorrichtung zur Messung der Viskosität einer Flüssigkeit mit Temperaturkompensation offenbart. Die Messvorrichtung umfasst eine Stahlkugel, die sich in einer Glasröhre bewegt, wobei die Stahlkugel durch die zu testende Flüssigkeit gebremst wird. Die Flüssigkeit wird aus einer Hauptleitung über eine Bypass- Leitung entnommen und in die Messvorrichtung geleitet. Die Bewegung der Stahlkugel wird über Annäherungsschalter registriert. Zudem wird für eine Korrektur der gemessenen Werte die Temperatur gemessen.

Von Nachteil bei diesen und weiteren mechanischen Messverfahren ist, dass diese anfällig für Leckagen sind und/oder diese sehr aufwändig abgedichtet werden müssen. Des Weiteren sind die mechanischen Messelemente anfällig für Verstopfungen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, durch welches eine vorgegebene Soll-Viskosität eines mindestens zwei Komponenten mit unter- schiedlicher Viskosität enthaltenen Gemisches sichergestellt werden kann.

Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Regelung der Viskosität eines mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität enthaltenden Gemischs, umfassend folgende Verfahrensschritte:

(a) Ermitteln der Viskosität des Produkts mittels Ultraschallmessungen,

(b) Normieren der ermittelten Viskosität auf Standardbedingungen, (c) Vergleichen der normierten Viskosität mit einem vorgegeben Sollwert,

Anpassen der Viskosität des Gemischs durch Erhöhen oder Verringern des Anteils mindestens einer Komponente des Gemischs, wobei die Ultraschallmessungen gemäß Schritt (a) an oder in einer das Gemisch führenden Leitung oder in einem Behälter erfolgen.

Das Gemisch, dessen Viskosität geregelt werden soll, ist ein Gemisch von mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität, wobei die Eigenschaften des Ge- mischs, insbesondere dessen Viskosität, vom Mischungsverhältnis der Komponenten abhängig sind. Bei den Komponenten kann es sich um verschiedene Isomere und/oder verschiedene Oligomere einer chemischen Verbindung handeln. Das Gemisch kann das Ergebnis einer chemischen Reaktion sein, wobei die bei der Reaktion herrschenden Bedingungen Einfluss auf das Mischungsverhältnis der Komponenten haben. Das Gemisch kann auch das Produkt eines Verarbeitungsschrittes sein, durch das dem Gemisch Komponenten hinzugefügt oder entzogen werden. Des Weiteren kann sich das Mischungsverhältnis bei der Lagerung durch weiterhin ablaufende Reaktionen ändern.

Im ersten Schritt (a) des Verfahrens wird die Viskosität des Gemischs ermittelt. Dies erfolgt durch Ultraschallmessungen an oder in einer das Gemisch führenden Leitung oder in einem Behälter, der das Gemisch aufnimmt. Die verwendete Ultraschall- Messeinrichtung kann dabei direkt an eine das Gemisch führende Leitung angebracht werden, beispielsweise auf einem Flansch einer Rohrleitung, wobei eine Messsonde der Ultraschall-Messeinrichtung in das Gemisch hineinragt. Ebenso ist es möglich, über einen Bypass einen Teil des Gemischs aus der Leitung zu entnehmen und der Messeinrichtung zuzuführen. Bei der Messung der Viskosität des Gemischs in einem Behälter wird die Messeinrichtung bevorzugt an einer Wand des Behälters angebracht oder in diese integriert. Im nachfolgenden Schritt (b) des Verfahrens wird der im ersten Schritt (a) ermittelte Messwert auf Standardbedingungen normiert. Die Standardbedingungen umfassen eine vorgegebene Standardtemperatur. Hierzu wird die Temperatur des mindestens zwei Komponenten enthaltenden Gemischs gemessen und zusammen mit einem Modell zur Normierung auf die Standardtemperatur genutzt. Als Standardtemperatur wird beispielsweise eine Temperatur im Bereich von 20°C bis 50°C gewählt. Dabei können bereits mit einem einfachen Modell, welches einen Proportionalitätsfaktor B und einen Temperaturkorrekturfaktor y vorsieht, gute Ergebnisse erzielt werden:

U 25 . c = B- 1 -Q-(T/25) y (I)

Dabei ist U 2 5°c die auf eine Temperatur von 25°C normierte Viskosität, Q die gemessene Viskosität und T die gemessene Temperatur. Der Proportionalitätsfaktor B und der Temperaturkorrekturfaktor y werden durch Analyse einiger Proben des Gemischs im Labor und anschließende Kurvenanpassung ermittelt.

Mit einer zusätzlichen Konstante kann das Modell in einer anderen Temperatureinheit, zum Beispiel in Kelvin verwendet werden:

U298K = B- 1 Q ((T+A)/273,14) y (II)

Die Konstante A, der Proportionalitätsfaktor B und der Temperaturkorrekturfaktor y werden durch Analyse einiger Proben des Gemischs im Labor ermittelt. Im dritten Verfahrensschritt (c) wird der auf Standardbedingungen normierte Viskositätsmesswert als Ist-Wert mit einem vorgegebenen Soll-Wert verglichen. Weichen Ist- und Soll-Wert voneinander ab, wird im letzten Schritt (d) des Verfahrens die Viskosität des Gemischs angepasst, indem das Mischungsverhältnis der einzelnen Komponenten zueinander geändert wird. Dies wird erreicht, indem der Anteil mindestens einer Komponente des Gemischs erhöht oder verringert wird.

Das aus mehreren Komponenten zusammengesetzte Gemisch wird in einer Ausfüh- rungsform des Verfahrens durch Destillation oder Kristallisation aus einem Roh- Gemisch gewonnen, wobei mindestens eine Komponente zumindest teilweise abgetrennt wird. Dabei wird die Viskosität des durch Destillation oder Kristallisation erhaltenen Gemischs mittels Ultraschallmessungen im Ablaufstrom ermittelt. Das Anpassen der Viskosität im Schritt (d) des Verfahrens erfolgt dann beispielsweise durch Vergrößern oder Verkleinern der abgetrennten Menge der mindestens einen durch die Destillation oder Kristallisation abgetrennten Komponente. Eine weitere Variante zum Anpassen der Viskosität ist das Beimischen einer Teilmenge der mindestens einen durch die Destillation oder Kristallisation abgetrennten Komponente.

Sofern das Roh-Gemisch Ergebnis eines Herstellungsprozesses ist, kann zur Anpassung der Viskosität im Schritt (d) des Verfahrens die Zusammensetzung des Roh- Gemischs durch Ändern der Prozessparameter des Herstellungsprozesses geändert werden.

Dabei ist es je nach Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens denkbar, neben den drei soeben beschriebenen Möglichkeiten zur Anpassung der Viskosität auch eine Kombination mehrerer dieser Möglichkeiten einzusetzen. Dabei ist es des Weiteren möglich, das Anpassen der Viskosität so durchzuführen, dass die Menge der mindestens einen abgetrennten Komponente oder die Menge des durch Destillation oder Kristallisation gewonnenen Gemischs konstant ist.

Ein Beispiel für ein mindestens zwei Komponenten mit unterschiedler Viskosität enthaltenes Gemisch ist Diisocyanatodiphenylmethan (MDI). Die Herstellung von MDI erfolgt in mehreren Stufen. In der ersten Stufe wird Diaminodiphenylmethan (MDA) aus Anilin und Formaldehyd mittels saurer Katalyse synthetisiert. Das so erhaltene Roh-MDA ist ein Gemisch aus 3 verschiedenen Isomeren des Monomers (monomeres MDA) sowie verschiedener langkettiger Oligomere. In der zweiten Stufe des Herstellungsverfahrens wird Phosgen aus Kohlenmonoxid und Chlor synthetisiert, das in der dritten Stufe mit dem Roh-MDA aus der ersten Stufe in einem Lösungsmittel zu Roh-MDI umgesetzt wird. Als Lösungsmittel wird in der Regel Mono- oder Dichlorbenzol eingesetzt.

Auch das Roh-MDI ist ein Gemisch von 3 verschiedenen Isomeren des monomeren MDI mit verschiedenen langkettigen Oligomeren, wobei das Verhältnis der Komponenten zueinander im Wesentlichen dem des Roh-MDA entspricht. Aus dem Roh-MDI wird ein Gemisch aus Diphenylmethandiisocyanaten (MDI) gewonnen, indem ein Teil des im Ausgangsgemisch enthaltenen monomeren MDI mittels Destillation im Vakuum abgetrennt wird. Das verbleibende MDI-Gemisch, enthaltend das oligomere MDI und den Restanteil an monomerem MDI, wird„Polymer-MDI" (PMDI) genannt und wird aus dieser Trennstufe in einen Lagertank abgeführt. Das gewonnene monomere MDI wird in einer weiteren sich anschließenden Trennstufe, zum Beispiel Destillation oder Kristalli- sation, in verschiedene MDI-Produkte aufgetrennt. Die Hauptprodukte sind 4,4'-MDI mit einer Reinheit von ca. 98% und ein Gemisch aus 2,4'- und 4,4'-MDI mit einem Mischungsverhältnis von ungefähr 50:50, wobei letzteres und das nach der Destillation verbleibende PMDI Gemisch geringe Mengen an 2, 2'-lsomer enthalten. Für die Eigenschaften des so erhaltenen PMDI Gemischs, insbesondere für dessen Viskosität, ist der Anteil an monomerem MDI entscheidend. Die Viskosität wird durch einen abnehmenden Anteil an monomerem MDI erhöht und verringert sich bei Erhöhung des monomeren MDI Anteils. Die Viskosität des PMDI Gemischs ist demnach abhängig davon, wie viel monomeres MDI bei der Destillation abgetrennt wird. Dies wiederum ist abhängig von den Prozessbedingungen sowie der ursprünglichen Zusammensetzung des Roh-MDI. Zudem kommt es bei der Lagerung von frischem MDI zu Nebenreaktionen, durch die der Anteil an monomerem MDI abnimmt und sich die Viskosität erhöht.

Wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem Prozess eingesetzt, bei dem ein PMDI-Gemisch durch Abtrennen von monomerem MDI mittels Destillation aus einem Roh-MDI Gemisch gewonnen wird, wird die Viskosität bevorzugt durch Ultraschallmessungen am Ablaufstrom des Produkts ermittelt.

Mit Hilfe der ermittelten, auf Standardbedingungen normierten Viskositätsmesswerte, kann eine Regelung erfolgen, so dass der gemessene Ist-Wert an einen vorgegebenen Soll-Wert angenähert wird. Eine solche Regelung kann durch Ändern der Prozessparameter bei der Destillation erfolgen, so dass in Abhängigkeit der ermittelten Viskosität die Menge des aus dem Roh-MDI Gemischs abgetrennten monomerem MDI geregelt wird. Dies kann beispielsweise durch Regelung der zugeführten Energie bzw. Wärme erfolgen.

Die Regelung kann auch dadurch erfolgen, dass ein Teil des durch Destillation abgetrennten monomeren MDI dem PMDI-Gemisch wieder beigemischt wird, wobei die beizumischende Menge abhängig von der gemessenen und normierten Ist-Viskosität und der vorgegebenen Soll-Viskosität des MDI-Gemischs ist.

Des Weiteren kann in Abhängigkeit der ermittelten Viskosität die Zusammensetzung des Roh-MDI Gemischs geregelt werden. Da die Isomeren-Zusammensetzung des Roh-MDI im Wesentlichen der des ursprünglichen Roh-MDA entspricht, kann dies durch eine Anpassung der Prozessbedingungen bei der MDA Synthese erzielt werden. Dabei lässt sich beispielsweise der Anteil der Isomeren im Roh-MDA Gemisch durch Ändern des Mengenverhältnisses von Anilin zu Formaldehyd und/oder der eingesetzten Menge sauren Katalysators beeinflussen.

Je nach Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann einer der drei soeben genannten Regelungsansätze alleine, oder auch eine Kombination aus mehreren der beschriebenen Regelungsansätze verwendet werden. Wird dabei die Menge an zugeführtem Roh-MDA konstant gehalten und die Zusammensetzung des Roh- MDA Gemischs nicht verändert, variieren die Mengen an abgetrenntem monomerem MDI und verbleibendem PMDI-Gemisch. Durch zusätzliches Regeln der Roh-MDA Zusammensetzung und/oder der Menge an zugeführtem Roh-MDA, kann zusätzlich zur Viskosität des PMDI-Gemischs auch das Verhältnis zwischen dem produzierten PMDI-Gemisch und der abgetrennten Menge monomeren MDI beeinflusst werden.

Ein weiteres Anwendungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich aus der Tatsache, dass die Viskosität von frisch produziertem MDI-Gemisch über die Zeit der Lagerung ansteigt. Ursache für diesen Effekt sind in dem Gemisch ablaufende Nebenreaktionen, die zur Bildung von längerkettigen Oligomeren mit höherer Viskosität führen. Dies hat jedoch zur Folge, dass das gelagerte Gemisch nicht mehr in jedem Fall die geforderten Eigenschaften aufweist.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Viskosität eines mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität enthaltenen Gemischs durch Änderung von dessen Zusammensetzung zu regeln, wobei die Messung der Viskosität des Gemischs an einer Leitung zwischen einem Behälter, der das aus mindestens zwei Komponenten zusammengesetzte Gemisch enthält, und einer Abfülleinrichtung durchgeführt wird. Abhängig von der ermittelten normierten Viskosität des Gemischs kann dann die Zusammensetzung des im Behälter aufbewahrten Gemischs geändert werden. Dies kann beispielsweise durch die Zufuhr von einem weiteren Gemisch bewerkstelligt werden, wobei bei zu geringer Viskosität des Gemischs im Behälter ein Gemisch mit höherer Viskosität als das im Lagertank aufbewahrte Gemisch zugegeben wird und bei zu hoher Viskosität des Gemischs im Behälter ein Gemisch mit geringerer Viskosität als das im Behälter aufbewahrte Gemisch zugegeben wird.

Im Falle eines PMDI-Gemischs als mindestens zwei Komponenten mit unterschiedli- eher Viskosität enthaltendes Gemisch wird frisch produziertes PMDI einem Behälter, in dem PMDI aufbewahrt wird, zugeführt, wobei die Viskosität des frisch produzierten Produkts gegebenenfalls durch Verändern des Soll-Werts für die Viskosität bei der Produktion beeinflusst wird. Dieser Soll-Wert wiederum wird so gewählt, dass die Viskosität des im Behälter gelagerten PMDI sich der beim Abfüllen gewünschten Viskosi- tät annähert.

Wird das dem Behälter zugeführte PMDI-Gemisch durch Abtrennen von monomerem MDI mittels Destillation oder Kristallisation gewonnen, so kann das erfindungsgemäße Verfahren kaskadiert werden. Dabei wird in einer ersten Stufe nach einem der oben beschriebenen Verfahren die Viskosität eines frisch produzierten PMDI-Gemischs geregelt und mit diesem in einer zweiten Stufe die Viskosität eines in einem Behälter gelagerten PMDI-Gemischs eingestellt. Dabei werden die Ist- und Sollwerte der zweiten Stufe verwendet, um den Sollwert für die Viskosität in der ersten Stufe zu berechnen. Der Sollwert der zweiten Stufe ist die an der Abfülleinrichtung geforderte Viskosität, der Istwert der Viskosität der zweiten Stufe wird an der Verbindungsleitung zwischen dem Behälter und der Abfülleinrichtung gemessen. Der Istwert der ersten Stufe ist die an einer Verbindungsleitung zwischen der Einrichtung, in der das frische PMDI-Gemisch gewonnen wird, und dem Behälter gemessene Viskosität. Der Sollwert der ersten Stufe ist der Sollwert für die Viskosität des dem Behälter zugeführten frischen PMDI- Gemischs und wird demnach in Abhängigkeit der an der Verbindungsleitung zwischen dem Behälter und der Abfülleinrichtung gemessenen Ist-Viskosität eingestellt. Des Weiteren geht in die Berechnung des Sollwerts der ersten Stufe auch die für das abgefüllte PMDI-Gemisch geforderte Soll-Viskosität ein. Durch diese Verkettung der Viskositätsregelungen von Produktion und Lagerung wird ein frisches PMDI-Gemisch er- zeugt, dessen Ist-Viskosität geeignet ist die Viskosität des im Behälter gelagerten PMDI-Gemischs der an der Abfülleinrichtung geforderten Soll-Viskosität anzunähern.

In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität enthaltende Gemisch in mindes- tens zwei Behältern aufbewahrt, wobei das Mischungsverhältnis der Komponenten des Gemischs zueinander in den jeweiligen Behältern unterschiedlich ist. Dabei ist vorge- sehen, das Gemisch aus den Behältern über eine Abfülleinrichtung abzufüllen, das Gemisch aus den einzelnen Behältern vor dem Abfüllen in einer Mischeinrichtung zu vermischen und die Viskosität der Mischung über Ultraschallmessungen an einer Verbindungsleitung zwischen der Mischeinrichtung und der Abfülleinrichtung zu ermitteln. Die Auswahl des Mischungsverhältnisses bestimmt dann die Viskosität der abgefüllten Mischung. Die Mischeinrichtung kann ein statischer Mischer, ein weiterer Behälter oder ein Lagertank sein, der über entsprechende Rohrleitungen mit den einzelnen Behältern und der Abfüllanlage in Verbindung steht. Neben der Messung der Viskosität der Mischung können über zusätzliche Messeinrichtungen auch die Viskositäten der in den verschiedenen Behältern gelagerten Gemische gemessen werden. Diese zusätzlichen Messeinrichtungen sind beispielsweise direkt in den Behältern oder an den entsprechenden Verbindungsleitungen angeordnet.

Da im Falle von PMDI als mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlicher Visko- sität enthaltendes Gemisch die fortschreitende Erhöhung der Viskosität aus einer Abnahme des Gehalts an monomerem MDI resultiert, wird in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zusätzlich zu dem gelagerten PMDI in mindestens einem weiteren Behälter monomeres MDI aufbewahrt. Dadurch kann in Abhängigkeit der gemessenen Gemischviskosität vor dem Abfüllen des PMDI in einer Mischeinrich- tung monomeres MDI beigemischt werden. Die Viskositätsmessung erfolgt bevorzugt mittels Ultraschall an einer Verbindungsleitung zur Abfüllanlage.

Als Mischeinrichtung dient in den oben beschriebenen Fällen beispielsweise ein weiterer Lagertank oder ein statischer Mischer wie er beispielsweise in WO 2005 030841 beschrieben ist.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen und der folgenden Beschreibung näher beschrieben. Darin zeigen: Figur 1 : Eine schematische Darstellung der Viskositätsregelung bei der Trennung von Isomeren,

Figur 2: die Normierung von Ultraschall-Viskositätsmessungen auf Standardbedingungen,

Figur 3: eine schematische Darstellung der Viskositätsregelung bei der Mischung oder Lagerung von Isomeren.

In Figur 1 ist das Regelschema einer Isomerentrennung mit Viskositätsregelung darge- stellt. Das Rohmaterial 1 12 wird in eine Trennvorrichtung 100 eingegeben, in der mindestens eine Komponente 120 ganz oder teilweise abgetrennt wird. Das verbleibende Gemisch 125 fließt aus der Trennvorrichtung 100 heraus zu einem Ablauf 126. Die Viskosität des verbleibenden Gemischs 125 ist abhängig davon, wie viel der mindestens einen Komponente 120 noch in dem Gemisch 125 enthalten ist. Zwischen der Trennvorrichtung 100 und dem Ablauf 126 ist eine Viskositäts-Messvorrichtung 130 angeordnet. Die Messvorrichtung 130 bestimmt die Viskosität des Gemischs 125 mit Hilfe von Ultraschall. Die gemessene Viskosität wird von der Messvorrichtung 130 auf Standardbedingungen normiert. Für die Normierung werden die Temperatur sowie gegebenenfalls der Massenstrom des Gemischs 125 berücksichtigt. Die normierte Viskosität wird als Ist-Viskosität 132 in einen Regler 136 eingegeben. Im Regler 136 wird die Ist-Viskosität mit einer vorgegebenen Soll-Viskosität 134 verglichen. Bei Abweichung der Ist- von der Soll-Viskosität werden je nach Ausführungsform ein oder mehrere Steuersignale 140, 142, 144 generiert. Über das Steuersignal 140 werden Prozessparameter der Trenn- Vorrichtung 100 beeinflusst und somit die abgetrennte Menge der mindestens einen Komponente 120 gesteuert. Durch das Steuersignal 142 wird ein Regelventil 122 angesteuert, über das ein Teil der abgetrennten mindestens einen Komponente 120 dem Gemisch 125 beigemischt werden kann. Wird ein Gemisch aus mindestens zwei Komponenten 120 abgetrennt, welches in einem nachfolgenden Prozessschritt weiter auf- getrennt wird, können auch Teile einer oder mehrerer der aufgetrennten Komponenten 120 dem Gemisch 125 beigemischt werden. Mit dem Steuersignal 144 werden die Prozessparameter bei der Rohmaterialherstellung 1 10 beeinflusst, wodurch sich dessen Zusammensetzung ändert. Ebenfalls möglich ist es, mit dem Steuersignal 144 die Menge an zugeführten Rohmaterial 1 12 zu steuern.

Im Fall der PMDI Herstellung ist die Rohmaterialherstellung 1 10 die Synthese des Roh- MDI und die Trennvorrichtung 100 ist beispielsweise als Destillationsvorrichtung ausgeführt. Wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem Prozess eingesetzt, bei dem das mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlichen Viskositäten enthaltende Gemisch ein Gemisch ist, das durch Abtrennen von monomerem MDI mittels Destillation aus einem Roh-MDI Gemisch gewonnen wird, wird die Viskosität bevorzugt durch Ultraschallmessungen am Ablaufstrom des Produkts ermittelt. Dabei ist das monomere MDI die abgetrennte Komponente 120 und besteht aus einem Gemisch der verschiedenen Isomere des monomeren MDI.

Die Viskosität des PMDI-Gemischs wird in der zum Ablauf 126 führenden Leitung mit einer als Ultraschall-Messvorrichtung ausgebildeten Viskositäts-Messvorrichtung 130 ermittelt, wobei in der Viskositäts-Messvorrichtung 130 auch eine Temperaturkompensation sowie gegebenenfalls eine Kompensation für den Massestrom erfolgt. Mit Hilfe der ermittelten, auf Standardbedingungen normierten Viskositätsmesswerte 132, kann nun über den Regler 136 eine Regelung erfolgen, so dass die gemessene Ist- Viskosität 132 an eine vorgegebene Soll-Viskosität 134 angenähert wird. Eine solche Regelung kann über das Regelsignal 140 durch Ändern der Prozessparameter bei der Destillation 100 erfolgen, so dass in Abhängigkeit der ermittelten Viskosität 132 die Menge des aus dem Roh-MDI Gemisch 1 12 abgetrennten monomeren MDI-Gemischs 120 geregelt wird. Dies kann beispielsweise durch Regelung der zugeführten Wärme bzw. Energie erfolgen.

Die Regelung kann auch dadurch erfolgen, dass über ein Ventil 122 ein Teil des durch Destillation abgetrennten monomeren MDI 120 dem PMDI-Gemisch 125 wieder beigemischt wird, wobei die beizumischende Menge abhängig von der gemessenen und normierten Ist-Viskosität 132 und der vorgegebenen Soll-Viskosität 134 des PMDI- Gemischs ist und über das Regelsignal 142 an das Ventil 122 übermittelt wird. Nach demselben Prinzip kann auch ein Teil einer oder mehrerer Komponenten des in einem folgenden Prozessschritt noch weiter aufgetrennten monomeren MDI-Gemischs 120 dem PMDI-Gemisch 125 zugeführt werden. Des Weiteren kann über das Steuersignal 144 in Abhängigkeit der ermittelten Ist- Viskosität 132 die Menge und Zusammensetzung des Roh-MDI Gemischs 1 12 geregelt werden. Da die Isomeren-Zusammensetzung des Roh-MDI Gemischs 1 12 im Wesentlichen der des als Zwischenprodukt anfallenden Roh-MDA entspricht, kann dies durch eine Anpassung der Prozessbedingungen bei der MDA Synthese erzielt werden. Dabei lässt sich beispielsweise der Anteil an Monomeren im Roh-MDA-Gemisch durch Ändern des Mengenverhältnisses von Anilin zu Formaldehyd und/oder der eingesetzten Menge sauren Katalysators beeinflussen.

Je nach Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine der drei soeben genannten Regelungsansätze alleine, oder auch eine Kombination aus mehreren der beschriebenen Regelungsansätze verwendet werden.

In der Figur 2 ist eine Messung der Viskosität von MDI in Abhängigkeit der Temperatur mit und ohne Normierung dargestellt.

In dem in Figur 2 dargestellten Diagramm ist die Viskosität einer MDI Probe gegen die Temperatur aufgetragen. Dabei zeigt die Y-Achse die Viskosität [U] und auf der X- Achse ist die Temperatur [T] aufgetragen, wobei die X-Achse einen Temperaturbereich von 0°C bis 60°C umfasst. Die Kurve 12 zeigt dabei die gemessene Viskosität der Pro- be. Der Messpunkt bei einer Temperatur von 25°C wird verwendet, um die Viskosität der Probe auf Standardbedingungen zu normieren. Das Ergebnis der Normierung ist als Kurve 14 im Diagramm dargestellt.

In Figur 3 ist das Regelschema zur Viskositätsregelung bei der Lagerung bzw. Abfül- lung eines mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlichen Viskositäten enthaltenden Gemischs dargestellt.

Bevor das mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlichen Viskositäten enthaltende Gemisch über die Abfüllleitung 212 abgefüllt wird, wird dessen Viskosität mit einer Ultraschall-Messvorrichtung 220 ermittelt. Die gemessene Viskosität des Gemischs wird von der Messvorrichtung 220 auf Standardbedingungen normiert. Die auf Standardbedingungen normierte Ist-Viskosität 222 wird in einem Regler 230 mit einer vorgegebenen Soll-Viskosität 224 verglichen. Bei Abweichungen der Ist-Viskosität 222 von der Soll-Viskosität 224 werden ein oder mehrere Regelsignale 232 generiert, mit denen die Zufuhr von einem oder mehreren Gemischen 240 in die Mischvorrichtung 200 gesteuert wird.

Im Falle von PMDI als mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlichen Viskositäten enthaltendem Gemisch kann der Regler 230 abhängig von der Abweichung der Ist- Viskosität 222 von der Soll-Viskosität 224 über ein Regelsignal 232 die Zufuhr von frisch produziertem PMDI in eine als Tank ausgeführte Mischvorrichtung 200 regeln. Dabei kann gegebenenfalls die Viskosität des frisch produzierten PMDI durch Verändern des Soll-Werts für die Viskosität bei der Produktion beeinflusst werden. Stehen mehrere verschiedene MDI Gemische mit unterschiedlichen Viskositäten zur Verfügung, kann über den Regler 230 das Verhältnis, in dem die verschiedenen MDI- Gemische der Mischvorrichtung 200 zugeführt werden, eingestellt werden. Da in einem PMDI-Gemisch die fortschreitende Erhöhung der Viskosität aus einer Abnahme des Gehalts an monomerem MDI resultiert, wird in einer Ausführungsform des erfindungs- gemäßen Verfahrens zusätzlich zu dem gelagerten PMDI-Gemisch in mindestens einem weiteren Lagertank monomeres MDI aufbewahrt. Dadurch kann in Abhängigkeit der gemessenen Ist-Viskosität 222 des Gemischs über das Regelsignal 232 vor dem Abfüllen des PMDI-Gemischs in einer Mischeinrichtung 200 monomeres MDI beigemischt werden.

In einer Variante des Verfahrens kann die Viskosität des mindestens zwei Komponenten mit unterschiedlichen Viskositäten enthaltenden Gemischs in einer als Tank ausgeführten Mischvorrichtung 200 ermittelt werden, ohne das Gemisch abzufüllen. Dazu wird das Gemisch über die Leitung 210 an der Ultraschall-Messvorrichtung 220 vorbei- geführt, und gelangt über die Rückführleitung 214 zurück in den Tank 200. Bezugszeichenliste

[U] Viskosität

[T] Temperatur

12 Viskosität

14 normierte Viskosität

100 Trennvorrichtung

1 10 Roh-MDI Produktion

1 12 Rohmaterial

120 abgetrennte Komponente (monomeres MDI)

122 Ventil

124 zurückgeführtes 2 Kern-MDI

125 verbleibendes Gemisch

126 Ablauf (PMDI-Gemisch)

130 Viskositätsmessvorrichtung

132 Ist-Viskosität

134 Soll-Viskosität

136 Regler

140 Steuersignal (Destillation/Kristallisation) Trennung

142 Steuersignal Rückführung

144 Steuersignal MDI Produktion

200 Mischvorrichtung

212 Abfüllleitung

214 Rückführleitung

220 Messvorrichtung

222 Ist-Viskosität

224 Soll-Viskosität

230 Regler

232 Regelsignal

240 Gemisch