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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR DECONTAMINATING BULK FOOD AND/OR FEED MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/067255
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for decontaminating bulk food and/or feed material, in particular raw food and/or feed materials, comprising the following method steps: - inserting the bulk material into a rotary tube dryer, - increasing the temperature of the bulk material by means of at least one infrared radiator up to a defined treatment temperature range while at the same time rotating the bulk material, - maintaining the temperature of the bulk material in the treatment temperature range during a treatment phase by means of the infrared radiator while at the same time rotating the bulk material, - reducing the temperature of the bulk material to a discharge temperature while at the same time rotating the bulk material, - discharging the bulk material from the rotary tube dryer.

Inventors:
KRAUSS SIEGFRIED (DE)
Application Number:
PCT/DE2014/200491
Publication Date:
May 14, 2015
Filing Date:
September 19, 2014
Export Citation:
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Assignee:
PS PERFECT SOLUTIONS GMBH TRADING CONSULTING (DE)
International Classes:
F26B3/30; A23L5/20; F26B11/04
Foreign References:
JP2001086932A2001-04-03
JP2011250725A2011-12-15
KR20090097546A2009-09-16
JP2002059131A2002-02-26
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
ULLRICH & NAUMANN (DE)
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Claims:
A n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Dekontamination von Nahrungs- und/oder Futtermittelschüttgut, insbesondere von Nahrungs- und/oder Futtermittelrohstoffen, mit folgenden Verfahrensschritten:

Eingeben des Schüttguts in einen Drehrohrtrockner,

Erhöhung der Schüttguttemperatur mittels mindestens eines Infrarot- Strahlers bis zu einem definierten Behandlungstemperaturbereich bei gleichzeitiger Rotierung des Schüttguts,

Halten der Schüttguttemperatur in dem Behandlungstemperaturbereich während einer Behandlungsphase mittels des Infrarot- Strahlers bei gleichzeitiger Rotierung des Schüttguts,

- Verringerung der Schüttguttemperatur auf eine Ausgabetemperatur bei gleichzeitiger Rotierung des Schüttguts,

Ausgabe des Schüttguts aus dem Drehrohrtrockner.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut zusätzlich mittels mindestens eines Ultraviolett-Strahlers behandelt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schüttguttemperatur während einer Anreizphase in einem Anreiztemperaturbereich gehalten wird, um die Sporen von sporenbildenden Keimen zur Keimung anzureizen.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Wasser, vorzugsweise ein Wasseraerosol oder gesättigter Dampf, zur schnelleren Erhöhung der Schüttguttemperatur in den Drehrohrtrockner eingesprüht wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser über eine in den Lichtkegel des Infrarot- und/oder Ultraviolett-Strahlers installierte Injektionsinstallation oder Vorrichtung zur Wassereinsprühung eingesprüht wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut zur Einstellung einer definierten Restfeuchte vor, während oder nach der Abkühlung auf die Ausgabetemperatur mittels des mindestens einen Infrarot- und/oder Ultraviolett-Strahlers nachgetrocknet wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut vor, während oder nach der Abkühlung vakuumbehandelt wird. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schüttguttemperatur während der Behandlungsphase, vorzugsweise mehrmals, über den Behandlungstemperaturbereich erhöht wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schüttguttemperatur während der Behandlungsphase, vorzugsweise mehrmals, unter den Behandlungstemperaturbereich verringert wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schüttguttemperatur durch eine Änderung der Intensität des mindestens einen Infrarot- und/oder Ultraviolett-Strahlers und/oder durch Einsprühen von Wasser, vorzugsweise von Wasseraerosol oder gesättigtem Dampf, beeinflusst wird.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut vor dem Eingeben in den Drehrohrtrockner und/oder während der Dekontamination in dem Drehrohrtrockner befeuchtet wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das - vorzugsweise getrocknete - Schüttgut in dem Drehrohrtrockner zur Entfaltung der Zellstruktur und damit zur Freisetzung des Aromas, befeuchtet wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut während der Dekontamination, vorzugsweise vor und/oder während der Behandlungsphase, mit flüssigen Zusatzstoffen beaufschlagt wird, die dadurch unnnittelbar in die Zellstruktur des Schüttguts eingetrocknet werden.

Description:
VERFAHREN ZUR DEKONTAMINATION VON NAHRUNGSUND/ODER FUTTERMITTELSCHÜTTGUT

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dekontamination von Nahrungs- und/oder Futtermittelschüttgut, insbesondere von Nahrungs- und/oder Futtermittelroh- stoffen.

Die Kontannination von Nahrungs- bzw. Futternnitteln kann durch unterschiedliche Faktoren verursacht werden. In Betracht hierfür kommen bspw. der bewusste Einsatz von Pestiziden, Fungiziden oder Mitteln zum Vorratsschutz. Ferner können die Nahrungs- und Futtermittel durch belastete Böden, Schimmelpilz- oder Schädlingsbefall kontaminiert sein. Aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung nimmt die Umweltverschmutzung und damit die Kontamination der Nahrungs- und Futtermitteln immer weiter zu. Daher werden in den letzten Jahren Gesetzgeber, Hersteller und Verbraucher stark für die Problematik kontaminierter Nahrungsmittel sensibilisiert. Die weltweiten unbelasteten Anbauflächen nehmen trotz Bio-Zertifizierung rapide ab, die Ansprüche an Qualität, Preis, Menge und ein nahezu normiertes Aussehen der Nahrungs- und/oder Futtermittel seitens der Industrie und der Verbraucher zwingt die Erzeuger zum Einsatz immer weiterer Chemikalien.

Aufgrund der globalen Beschaffungs- und Absatzmärkte mit all ihren unterschiedlichen Metalitäten, Traditionen, Normen und Gesetzen, verschärft sich diese Problematik zusehends. Ferner werden die Analysemöglichkeiten der Nahrungs- und/oder Futtermittel immer weiter verbessert und die Grenzwerte, die diese Waren nicht überschreiten dürfen, durch den Gesetzgeber nach und nach verringert. Somit besteht ein erheblicher Bedarf, durch Keime, Toxine, Pflanzenschutzmittel oder andere Schadstoffe kontaminierte Ware, die den zulässigen Grenzwert überschreitet, derart zu behandeln, dass diese nicht verworfen werden muss. Ein Verfahren zu Dekontamination von Nahrungs- und/oder Futtermitteln, das die genannten Kontaminanten so weit reduziert, dass die Nahrungs- und/oder Futtermittel verwertet werden können, ist bisher nicht bekannt. Daher werden ganze Chargen von Nahrungs- und/oder Futtermitteln entsorgt, wenn bei einer gezogenen Probe die zulässigen Grenzwerte überschritten sind.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Dekontamination von Nahrungs- und/oder Futtermittelschüttgut der eingangs genannten Art derart auszugestalten, dass mit möglichst einfachen Mitteln eine Reduzierung der Kontamination erreicht wird, so dass die Nahrungs- und/oder Futtermittel die vorgegebenen Grenzwerte nicht überschreiten und somit der weiteren Verwertung zugeführt werden können.

Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach weist das in Rede stehende Verfahren die folgenden Verfahrensschritte auf:

Eingeben des Schüttguts in einen Drehrohrtrockner,

Erhöhung der Schüttguttemperatur mittels mindestens eines Infrarot- Strahlers bis zu einem definierten Behandlungstemperaturbereich bei gleichzeitiger Rotierung des Schüttguts,

Halten der Schüttguttemperatur in dem Behandlungstemperaturbereich während einer Behandlungsphase mittels des Infrarot- Strahlers bei gleichzeitiger Rotierung des Schüttguts,

- Verringerung der Schüttguttemperatur auf eine Ausgabetemperatur bei gleichzeitiger Rotierung des Schüttguts,

Ausgabe des Schüttguts aus dem Drehrohrtrockner.

Zunächst sei darauf hingewiesen, dass zur Vereinfachung von Schüttgut die Rede ist, wobei darunter Nahrungs- und/oder Futtermittelschüttgut zu verstehen ist.

In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst erkannt worden, dass die zugrundeliegende Aufgabe in verblüffend einfacher Weise durch eine geschickte Behandlung des Nahrungs- und/oder Futtermittelschüttguts in einem Drehrohr- trockner gelöst werden kann. Dazu wird das Schüttgut in den Drehrohrtrockner eingegeben und mittels Infrarotstrahlung bis zu einem definierten Behandlungstemperaturbereich erhitzt. Während dieses Vorgangs wird das Schüttgut rotiert. Durch die Rotierung des Schüttguts ist gewährleistet, dass die einzelnen Partikel jeweils gleichmäßig durch die Infrarotstrahlung erhitzt werden. Die Infrarotstrahlung hat den Vorteil, dass das Schüttgut von Innen heraus erwärmt und die verdampfende Feuchtigkeit nach außen weggetragen wird. Somit ist mit geringem Energieeinsatz und bei schonender Behandlung des Nahrungsund/oder Futtermittels das Ausdampfen von Kontaminanten ermöglicht. Ferner werden Keime, Hefen und Schimmelpilze durch die Infrarotstrahlung abgetötet.

Mit Erreichen des Behandlungstemperaturbereichs wird die Schüttguttemperatur mittels der Infrarotstrahlung in diesem Bereich gehalten, wobei gleichzeitig das Schüttgut weiter rotiert wird. Durch die Infrarotstrahlung werden dabei Kontaminanten, bspw. Pflanzenschutzmittel und andere Schadstoffe, aus dem Schüttgut heraus gedampft und des Weiteren die Keim-, Hefen- und Schimmelbelastung reduziert.

Im Anschluss wird die Schüttguttemperatur auf eine Ausgabetemperatur reduziert, wobei gleichzeitig das Schüttgut rotiert wird. Schließlich wird das dekontaminierte Schüttgut aus dem Drehrohrtrockner ausgegeben. Der Behandlungstemperaturbereich, die Dauer der Behandlungsphase, sowie die weiter angegebenen Parameter können in Abhängigkeit der zu dekontaminierenden Nahrungsund/oder Futtermittel sowie der vorhandenen Kontaminanten jeweils angepasst werden.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Begriff Dekontamination im weitesten Sinne zu verstehen ist. Dieser umfasst nämlich die Reduzierung der Belastung von Nahrungs- und/oder Futtermittelschüttgut mit mikrobiologischen Verunreinigungen und/oder Keimbelastungen und/oder Hefen und/oder Schimmelpilzen und/oder Schädlingen bzw. deren Ausscheidungen und/oder Mykotoxinen und/oder Rückständen von Pflanzenschutzmitteln und/oder beliebigen anderen Stoffen, die für Mensch und/oder Tier schädlich sind. Bei dem Nahrungs- und/oder Futtermittelschüttgut kann es sich um Gewürze - bspw. Pfeffer - und/oder Tee und/oder Kaffee und/oder Kräuter und/oder Pilze und/oder Gemüse - bspw. Schnittlauch - handeln. Diese können pulvrig bis feinstückig mit einem beliebigen Durchmesser, bspw. von 500 μηη bis 5 cm vorliegen.

In vorteilhafter Weise emittiert der Infrarotstrahler nahes Infrarot mit einer Wellenlänge im Bereich von 0,78 bis 3,0 μηη und/oder mittleres Infrarot mit einer Wellenlänge im Bereich von 3 bis 50 μηη. Des Weiteren ist denkbar, dass das Schüttgut mit mehreren Infrarotstrahlern behandelt wird, die Infrarotstrahlen mit unterschiedlichen Wellenlängen emittieren.

In vorteilhafter Weise wird das Schüttgut zusätzlich mittels mindestens eines Ultraviolett-Strahlers behandelt. Hierdurch wird einerseits die Ausdampfung weiterer Kontaminanten ermöglicht und andererseits werden etwaige Keime, Sporen, Hefen, Schimmelpilze oder Schädlinge vernichtet.

In besonders raffinierter Weise wird die Schüttguttemperatur während einer Anreizphase in einem Anreiztemperaturbereich gehalten. Dadurch werden die Sporen von sporenbildenden Keimen zur Keimung angereizt. Im Gegensatz zu den Sporen sind Keime wesentlich leichter abzutöten. Die gekeimten Sporen können daher in einem der folgenden Verfahrensschritte in einfacher und zuverlässiger Weise vernichtet werden. Zur schnelleren Erhöhung der Schüttguttemperatur kann Wasser in den Drehrohrtrockner eingesprüht werden. Das Wasser kann dabei bspw. als Wasseraerosol oder gesättigter Dampf eingesprüht werden. Des Weiteren ist denkbar, dass das Wasser erhitzt worden ist, d.h. dass die Wassertemperatur über der Schüttguttemperatur liegt. Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn das Wasser, Wasseraerosol oder der gesättigter Dampf über eine in den Lichtkegel des Infrarot- und/oder Ultraviolett-Strahlers installierte dampfführende Injektionsinstallation bzw. über eine in den Lichtkegel des Infrarot- und/oder Ultraviolett-Strahlers installierte Vorrichtung zur Wassereinsprühung eingesprüht wird. Dadurch wird die Wirkung eines Dampftrockners bzw. Nachheizers erzeugt. In weiter vorteilhafter Weise kann das Schüttgut zur Einstellung einer definierten Restfeuchte mittels des Infrarot- und/oder Ultraviolett-Strahlers nachgetrocknet werden. Die Nachtrocknung kann dabei vor, während oder nach der Abkühlung auf die Ausgabetemperatur erfolgen. Das Schüttgut wird folglich in einem Arbeitsgang dekontaminiert und lagerstabil getrocknet. Somit ist ein Rohstoffkonzentrat geschaffen, das ohne den Einsatz von Konservierungsstoffen, Kältetechnik, thermischer Energie oder Spezialverpackungen lagerstabil vorliegt und unproblematisch zu transportieren ist. Des Weiteren ist denkbar, dass das Schüttgut vor, während oder nach der Abkühlung vakuumbehandelt wird. Durch diesen Verfahrensschritt wird eine weitere keimabtötende bzw. schädlingsabtötende Behandlung realisiert und des Weiteren das Schüttgut in idealer Weise für die Lagerung vorbereitet. Um auf besonders schonende Weise das Ausgasen von Kontaminanten zu ermöglichen, kann während der Behandlungsphase die Schüttguttemperatur kurzzeitig über den Behandlungstemperaturbereich erhöht werden. Diese kurzzeitige Schüttguttemperaturerhöhung kann auch intervallmäßig mehrfach wiederholt werden, so dass die Schüttguttemperatur während der Behandlungs- phase mehrmals über den Behandlungstemperaturbereich ansteigt.

Um das Schüttgut zu schonen, kann die Schüttguttemperatur während der Behandlungsphase unter den Behandlungstemperaturbereich verringert werden. In vorteilhafter Weise wird die Schüttguttemperatur während der Behandlungs- phase intervallmäßig mehrfach wiederholt unter den Behandlungstemperaturbereich verringert. Insbesondere bei empfindlichen Nahrungsmitteln wie bspw. Schnittlauch wird dadurch eine schonende Dekontamination gewährleistet.

Des Weiteren ist denkbar, die Schüttguttemperatur während der Behandlungsphase abwechselnd kurzzeitig über den Behandlungstemperaturbereich zu erhöhen und danach unter den Behandlungstemperaturbereich zu verringern oder erst zu verringern und danach zu erhöhen. Diese Wechsel der Schüttguttemperatur können auch mehrfach hintereinander durchgeführt werden. Somit werden Kontaminanten aus dem Schüttgut ausgegast, während das Schüttgut in idealer Weise geschont wird. In besonders raffinierter Weise kann die Schüttguttemperatur durch eine Änderung der Intensität des Infrarot- und/oder Ultraviolett-Strahlers und/oder durch Einsprühen von Wasser beeinflusst werden. In weiter vorteilhafter Weise wird dazu ein Wasseraerosol oder gesättigter Dampf eingesprüht. Je nachdem, um was für ein Nahrungs- und/oder Futtermittel es sich handelt, kann es vorteilhaft sein, dieses vor dem Eingeben in den Drehrohrtrockner und/oder während der Dekontamination in dem Drehrohrtrockner zu befeuchten. Dadurch wird eine zu starke Erhitzung und damit einhergehende Zerstörung des Nahrungs- und/oder Futtermittelschüttguts verhindert.

In weiter vorteilhafter Weise wird das - vorzugsweise getrocknete - Schüttgut in dem Drehrohrtrockner befeuchtet. Dadurch wird die Zellstruktur des Schüttguts entfaltet, so dass Aromen freigesetzt werden. Ferner kann das Schüttgut während der Dekontamination mit flüssigen Zusatzstoffen beaufschlagt werden, die dadurch unmittelbar in die Zellstruktur des Schüttguts eingetrocknet werden. In vorteilhafter Weise wird das Schüttgut vor und/oder während der Behandlungsphase mit den flüssigen Zusatzstoffen beaufschlagt.

Um die Dekontamination zu beschleunigen, kann das Schüttgut zu Beginn des Verfahrens für eine geringe Zeit über den Behandlungstemperaturbereich aufgeheizt werden (sog. „Aufheiz-Peak"). Dadurch wird die Dauer der Dekontamination verringert. Eine geringere Dauer der Dekontamination hat sich als besonders vorteilhaft für die Qualität des behandelten Schüttguts erwiesen.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 ein Ablaufprotokoll der Dekontamination von Schnittlauch als

Nahrungsmittelschüttgut und Fig. 2 den Temperaturverlauf des Schüttguts bei der Dekontamination des

Schüttguts gemäß Fig. 1.

Fig. 1 zeigt die Dekontamination von Schnittlauch, das getrocknet mit einem Durchmesser von 1 bis 2,5 mm als Schüttgut vorliegt.

Wie dem Protokoll aus Fig. 1 zu entnehmen ist, wird das Schüttgut mit einer vorab festgelegten Infrarot-Strahlungsintensität auf den gewünschten Behandlungstemperaturbereich in dem Drehrohrtrockner aufgeheizt. Im hier vorliegenden Ausführungsbeispiel liegt der Behandlungstemperaturbereich bei ca. 93 °C bis 96 °C. Um das Schüttgut zu schützten und zur schnelleren Erhöhung der Schüttguttemperatur wird während des Aufheizens des Schüttguts Wasser auf das Schüttgut aufgesprüht. Um etwaige Sporen von sporenbildenden Keimen zur Keimung anzuregen, wird die Schüttguttemperatur bevor der Behandlungstemperaturbereich erreicht ist, während einer Anreizphase in einem Anreiztemperaturbereich gehalten. Somit keimen die Sporen aus und können daher leichter abgetötet werden. Nach ca. 1300 Sekunden hat die Schüttguttemperatur den Behandlungstemperaturbereich erreicht. Während der Behandlungsphase werden die Kontaminanten bzw. Schadstoffe aus dem Schüttgut ausgedampft, so dass das Schüttgut dekontaminiert wird. Im hier dargestellten Beispiel wird die Schüttguttemperatur kurzfristig über den Behandlungstemperaturbereich bis auf ca. 125 °C erhöht (sog. „Aufheiz-Peak"). Durch dieses schnelle Aufheizen verringert sich die Dauer der Dekontamination, was sich besonders produktschonend auswirkt.

Im Anschluss daran wird die Schüttguttemperatur während der Behandlungsphase in dem Behandlungstemperaturbereich gehalten, wobei intervallmäßig die Schüttguttemperatur kurzzeitig über den Behandlungstemperaturbereich erhöht wird. Dadurch wird die Ausgasung von Schadstoffen aus dem Schüttgut erhöht, wobei der besonders empfindliche Schnittlauch in idealer Weise vor zu hohen Temperaturen geschützt wird.

Nach ca. 2100 Sekunden wird das Schüttgut auf die Austrittstemperatur von ca. 50 °C abgekühlt. Das abgekühlte und dekontaminierte Schüttgut wird schließlich aus dem Drehrohrtrockner entnommen.

Fig. 2 zeigt die Schüttguttemperatur bei der Dekontamination von Schnittlauch gemäß Fig. 1 als Funktion der Zeit. Aus Fig. 2 ist deutlich die Erhöhung der Schüttguttemperatur bis über die den Behandlungstemperaturbereich - Aufheiz- Peak - zu erkennen. Die Behandlungsphase beginnt bei ca. 1300 Sekunden und endet bei ca. 2100 Sekunden. Während der Behandlungsphase wird die Schüttguttemperatur im Behandlungstemperaturbereich gehalten und intervallmäßig für kurze Zeit jeweils über den Behandlungstemperaturbereich erhöht. Zur Vermeidung von Wiederholungen sei an dieser Stelle auf die Ausführungen zu Fig. 1 verwiesen.

Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.

Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.