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Title:
METHOD FOR DEODORISING EXHAUST AIR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/120748
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for deodorising exhaust air which is discharged from buildings or plant (1) and contains dust loaded with odorous substances and gaseous odorous substances. In the method, in a first method step, dust loaded with odorous substances in the exhaust air is removed from the exhaust air, and in a subsequent method step, the gaseous odorous substances in the dedusted exhaust air are deodorised. In order to completely avoid the accumulation of problematic waste in the form of sludge or wastewater in such a method, the invention proposes that the dedusting of the exhaust air is dry, without addition of liquid, and that the subsequent deodorising of the exhaust air is performed by spraying an airborne aerosol into the exhaust air, which aerosol consists of a 0.1% to 8% aqueous solution of an active ingredient, which in turn consists of 55-65 wt.% triethyl citrate, 17.5-22.5 wt.% 1,2-propanediol, and 17.5-22.5 wt.% dipropylene glycol methyl ether.

Inventors:
HÜGGENBERG UDO (DE)
HÜGGENBERG FRANZISKA (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/085099
Publication Date:
June 18, 2020
Filing Date:
December 13, 2019
Export Citation:
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Assignee:
GREENAIRSYSTEMS GMBH (DE)
International Classes:
A61L9/01; A61L9/14; A61L11/00; B01D53/32; B03C3/019; A01K1/00
Domestic Patent References:
WO2002013776A22002-02-21
Foreign References:
JP2016202557A2016-12-08
FR3019048A12015-10-02
US20140162932A12014-06-12
JPH11244730A1999-09-14
DE102010001678A2010-02-08
Attorney, Agent or Firm:
SCHNEIDERS & BEHRENDT PARTMBB et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Desodorierung von aus Gebäuden oder Anlagen

abgeführter Abluft,, welche mit Geruchsstoffen belasteten Staub und

gasförmige Geruchsstoffe enthält,, bei welchem in einem ersten

Verfahrensschritt aus der Abluft der darin enthaltene, mit Geruchsstoffen belastete Staub entfernt wird und in einem nachfolgenden Verfahrensschritt die in der entstaubten Abluft enthaltenen gasförmigen Geruchsstoffe

desodoriert werden. dadurch gekennzeichnet , dass die Entstaubung der Abluft trocken und ohne Zugabe von Flüssigkeit erfolgt, und dass die nachfolgende Desodorierung der Abluft durch Einsprühen eines luftgetragenen Aerosols in die Abluft erfolgt, welches aus einer 0,1 %igen bis 8%igen wässrigen Lösung eines Wirkstoffes besteht, welcher zu 55 - 65 Gew% aus Triethylcitrat, zu 17,5 - 22,5 Gew% aus 1 ,2 Propandiol und zu 17,5- 22,5 Gew% aus Di-Propylenglykol-Methylether besteht.

2. Verfahren nach Patentanspruch! , dadurch gekennzeichnet, dass die im ersten Verfahrensschritt erfolgende Entstaubung in einem elektrostatischen Staubabscheider (4) erfolgt.

3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des in die Abluft eingetragenen, luftgetragenen Aerosols mindestens 0.001 g pro m3 Abluft beträgt. 4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1-3, dadurch

gekennzeichnet, dass das Einsprühen des Aerosols mittels Zweistoffdüsen unter Zumischung von Druckluft mit einem Druck von 0,6-6, 3 bar und mit einer Tröpfchengröße von maximal 30 pm erfolgt. 5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1-4, dadurch

gekennzeichnet, dass bereits in die Zuluft des Gebäudes oder der Anlage in einer Menge von 0,001-0,03 g pro m3 ein luftgetragenes Aerosol eingegeben wird, welches aus einer 0,1 %igen bis 8%igen wässrigen Lösung eines Wirkstoffes besteht, welcher zu 55-65 Gew% aus Triethylcitrat, zu 17,5-22,5 Gew% aus 1 ,2 Propandiol und zu 17,5-22,5 Gew% aus Di-Propylenglykol -

Methylether besteht.

Description:
Verfahren zur Desodorierunq von Abluft

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Desodorierung von aus Gebäuden oder Anlagen abgeführter Abluft, welche mit Geruchsstoffen belasteten Staub und gasförmige Geruchsstoffe enthält, bei welchem in einem ersten Verfahrensschritt aus der Abluft der darin enthaltene Staub entfernt wird und in einem

nachfolgenden Verfahrensschritt die in der entstaubten Abluft enthaltenen gasförmigen Geruchsstoffe desodoriert werden. Unter Staub werden hier feinste, feste Partikel unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Ursprungs verstanden, welche für einen gewissen Zeitraum in Gasen, insbesondere in der Luft, suspendiert bleiben können.

Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der DE 10 2010 001 678 U1 bekannt. Dieses bekannte Verfahren wird zur Desodorierung der Abluft aus einem Viehstall verwendet, welche neben dem mit Geruchsstoffen belasteten Staub in erheblichem Umfange einen gasförmigen Geruchsstoff, nämlich Ammoniak enthält. Bei diesem bekannten Verfahren erfolgen sowohl die Entstaubung als auch die Nachbehandlung der weitestgehend entstaubten Abluft unter Zugabe von Wasser, sodass in erheblichem Umfange belastete Schlämme und Abwässer entstehen, deren Entsorgung hoch problematisch ist.

Die in der Abluft eines Viehstalles enthaltenen sichtbaren Verunreinigungen bestehen zu einem sehr großen Teil aus Staub. Staubquellen im Viehstall sind die Tiere selbst, das Futter, dass Einstreumaterial und getrocknete Fäkalien. Bei diesem Staub handelt es sich fast ausschließlich um organische Stoffe mit einem relativ hohen Anteil an Grobstaub. An den Staub angelagert sind meistens Keime, die ebenfalls von den Tieren selbst und/oder der Tiernahrung stammen.

Angelagert an den Staub sind weiterhin verschiedene Geruchsstoffe. Bei diesen Geruchsstoffen handelt es sich in der Regel um Vielstoffgemische

unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Eigenschaften der

Einzelsubstanzen hinsichtlich der Entstehungsart, der Löslichkeit und des spezifischen Gewichtes.

Als besonders unangenehm wird in der Abluft von Viehställen Ammoniak wahrgenommen. Ammoniak ist ein farbloses Gas mit durchdringendem, stechendem Geruch. Es entsteht im Viehstall beim Abbau von Eiweiß bzw.

Harnstoff durch anaerobe Bakterien. Die Ammoniakemissionen aus einem

Viehstall sind besonders intensiv, wenn die Verweilzeit von Kot und Harn im Stall verhältnismäßig lang ist und die durchstreichende Luft mit Harn und Kot intensiv in Berührung kommt. Wegen der besonders unangenehmen Geruchsbelästigung durch Ammoniak legen die nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren der Abluftreinigung besonderen Wert auf die möglichst vollständige Beseitigung von Ammoniak. Hierzu wird die Abluft im letzten Reinigungsschritt unter zusätzlicher Zugabe von Säure gewaschen, was zu besonders schädlichen Abwässern führt.

Die oben aufgezeigten Probleme treten allerdings nicht nur bei der Desodorierung der Abluft aus Viehställen auf, sondern überall dort, wo in der Landwirtschaft oder der Industrie Abluft zu desodorieren ist, die einerseits mit Geruchsstoffen belasteten Staub und andererseits zusätzlich gasförmige Geruchsstoffe enthält, z.B. Abluft aus Zuckerfabriken, Kaffeeröstereien, der Fischmehlproduktion etc. .

Es ist Aufgabe der Erfindung, das Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass problematische Schlämme und/oder Abwässer vollständig vermieden werden. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend vom Verfahren der eingangs genannten Art vor, dass die Entstaubung der Abluft trocken und ohne Zugabe von Flüssigkeit erfolgt, und dass die nachfolgende Desodorierung der Abluft durch Einsprühen eines luftgetragenen Aerosols in die Abluft erfolgt, welches aus einer 0,1 %igen bis 8%igen wässrigen Lösung eines Wirkstoffes besteht, welcher zu 55 - 65 Gew% aus Triethylcitrat, zu 17,5 - 22,5 Gew% aus 1 ,2 Propandiol und zu 17,5-22,5 Gew% aus Di-Propylenglykol-Methylether besteht.

Die Lehre der Erfindung geht davon aus, dass die besonders geruchsintensiven Geruchsstoffe bereits zu einem sehr großen Teil - angelagert an die Staubpartikel - im ersten Verfahrensschritt trocken aus der Abluft entfernt werden.

Infolgedessen gelingt es im nachfolgenden Schritt mithilfe eines im Wesentlichen ebenfalls trocken durchgeführten Verfahrens, die noch in der entstaubten Abluft verbliebenen gasförmigen Geruchsstoffe zu desodorieren.

Unter Desodorieren wird hier das beabsichtigte Verdecken bzw. das gezielte Entfernen von unerwünschten Gerüchen verstanden, was im vorliegenden Fall durch den im Patentanspruch 1 angegebenen Wirkstoff erfolgt, der als Bestandteil des in die Abluft eingebrachten Aerosols sowohl überdeckend als auch

katalytisch zersetzend auf die noch in der entstaubten Abluft vorhandenen, gasförmigen Geruchsstoffe einwirkt. Das als Lösungsmittel für den Wirkstoff verwendete Wasser verdunstet nach der Einbringung des Aerosols in die Abluft vollständig, sodass im Ergebnis auch der gesamte zweite Verfahrensschritt im Wesentlichen trocken d.h. ohne Anfall von Abwasser abläuft.

Als einziger verbleibender Abfall fällt beim Verfahren gemäß der Erfindung trockener Staub aus zum größten Teil organischem Material an, welcher problemlos in einer geeigneten Verbrennungsanlage für die Energiegewinnung gewinnbringend und umweltschonend verbrannt werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Anlagen zum Betreiben des Verfahrens nicht mehr den korrodierenden Einflüssen von Feuchtigkeit und Säure ausgesetzt sind. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens gemäß der

Erfindung sieht vor, dass die im ersten Verfahrensschritt erfolgende Entstaubung in einem elektrostatischen Staubabscheider erfolgt. Elektrostatische

Staubabscheider haben den besonderen Vorteil, dass sie weniger leicht verstopfen oder verkleben und auf einfache Weise mechanisch zu reinigen sind. Das ist bei einem Verfahren der vorliegenden Art deshalb besonders wichtig, weil der aus organischen Material bestehende Staub aus einem Viehstall oft verklebt oder verklumpt.

Weiterhin ist vorgesehen, dass die Menge des in die Abluft eingetragenen, luftgetragenen Aerosols mindestens 0,001 g pro m 3 Abluft beträgt. Diese geringe Menge an Aerosol reicht aus, genügend Wirkstoff nun in die entstaubte Abluft einzubringen.

Um eine möglichst große Kontaktfläche zwischen dem eingebrachten Wirkstoff und den in der entstaubten Abluft noch enthaltenen Geruchsstoffen zu erreichen, schlägt die Erfindung weiterhin vor, dass das Einsprühen des Aerosols mithilfe einer Zweistoffdüse unter Zumischung von Druckluft mit einem Druck von 0,6-6, 3 bar und mit einer Tröpfchengröße von maximal 30 pm erfolgt.

Weiterhin ist es für die wirksame Geruchsbekämpfung von Vorteil, wenn bereits in die Zuluft des Gebäudes oder der Anlage in einer Menge von0,001-0,o3g pro m 3 ein luftgetragenes Aerosol eingegeben wird, welches aus einer 0,1 %igen bis 8%igen wässrigen Lösung eines Wirkstoffes besteht, welcher zu 55 - 65 Gew% aus Triethylcitrat, zu 17,5 - 22,5 Gew% aus 1 ,2 Propandiol und zu 17,5 - 22,5 Gew% aus Di-Propylenglykol-Metylether besteht.

Wenn dieser auch zur Nachbehandlung der Abluft verwendete Wirkstoff in der angegebenen Menge als luftgetragenes Aerosol bereits in die Zuluft des

Gebäudes oder der Anlage eingegeben wird, vermindert sich die Ausbildung von üblen Gerüchen schon von vornherein erheblich. Schädliche Auswirkungen hat der Wirkstoff auf Menschen oder Tiere nicht, weil er nur lebensmitteltaugliche Inhaltsstoffe enthält. Durch die Verdunstung des den Wirkstoff verdünnenden Wassers ergibt sich darüber hinaus eine wohltuende Abkühlung der Atmosphäre in dem Gebäude oder der Anlage.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung (Figl ) näher erläutert, welche schematisch den Ablauf des Verfahrens gemäß Erfindung zeigt.

In der Zeichnung ist ein Viehstall (Gebäude oder Anlage) mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Dieser Viehstall 1 weist Luftzuführungsöffnungen 1 a für die

Zuführung von Frischluft und eine Luftabführungsöffnung 1 b für die Abführung von Abluft auf. Der Abluftöffnung 1 b ist ein Ventilator 2 zugeordnet, welcher die Abluft aus dem Viehstall 1 absaugt und einer Abluftreinigungsanlage zuführt, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 3 bezeichnet ist.

Die aus dem Viehstall 1 abgesaugte und der Abluftreinigungsanlage 3 zugeführte Abluft durchströmt zunächst einen trocken, beispielsweise elektrostatisch, arbeitenden Staubfilter 4, der auf einfache Weise, zum Beispiel durch Rütteln, trocken abgereinigt werden kann. Der mithilfe des Staubfilters 4 aus dem

Abluftstrom abgeschiedene, mit Geruchsstoffen beladene Staub wird trocken über geeignete Abfördereinrichtung 5 aus der Abluftreinigungsanlage 3 abgeführt und einer nutzbringenden Verwendung zugeführt, beispielsweise einer nicht dargestellten Verbrennungsanlage für die Energiegewinnung.

Die weitestgehend von Staub befreite Abluft wird anschließend durch eine in der Abluftreinigungsanlage 3 angeordnete Desodorierungskammer 6 geführt, in welcher in den Abluftstrom mithilfe von Zweistoffdüsen 7 ein luftgetragenes Aerosol eingesprüht wird. Dieses Aerosol besteht aus einer 0,1 %igen bis 8%igen wässrigen Lösung eines Wirkstoffes, welcher zu 55 - 65 Gew% aus Triethylcitrat, zu 17,5 - 22,5 Gew% aus 1 ,2 Propandiol und zu 17,5-22,5 Gew% aus Di-Propylenglykol-Methylether besteht. Die Menge Aerosol beträgt mindestens0,001 g pro m 3 Abluft. Die

Zweistoffdüsen 7 arbeiten unter Zumischung von Druckluft mit einem Druck von 0,6-6, 3 bar und einer Tröpfchengröße von maximal 30 pm.

Die für die Erzeugung des Aerosols benötigte wässrige Lösung des Wirkstoffes wird in einem Vorratstank 8 bereitgehalten und über eine Hochdruckpumpe 9 den Hochdruckdüsen 7 zugeführt. An die Desodorierungsgskammer 6 schließt sich ein Abluftrohrstutzen 10 an, über welchen die gereinigte und desodorierte Abluft in die Atmosphäre abgeblasen wird.

Die Desodorierung der entstaubten Abluft in der Desodorierungskammer 6 erfolgt durch Einwirken des mit dem Aerosol eingebrachten Wirkstoffes auf die noch in der entstaubten Abluft enthaltenen, gasförmigen Geruchsstoffe, und zwar durch Überdeckung und/oder katalytische Zersetzung. Das als Lösungsmittel für den Wirkstoff verwendete Wasser verdunstet vollständig, sodass die in die

Atmosphäre abströmende Abluft ausreichend trocken bleibt und kein Abwasser anfällt.

Zusätzlich - und in der Zeichnung nicht dargestellt - kann ein kleiner Teil der in dem Vorratstank 8 bereitgehaltenen Wirkstofflösung auch als luftgetragenes Aerosol bereits in die dem Gebäude oder der Anlage zugeführte Frischluft eingebracht werden, und zwar in einer Menge von 0,001 -0,03g pro m 3 Hierdurch wird die Ausbildung von üblen Gerüchen in dem Gebäude oder der Anlage von vornherein erheblich reduziert.