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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR DETERMINING PROPERTIES OF A HYDROCARBON-CONTAINING GAS MIXTURE AND DEVICE FOR THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/082875
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for determining the properties of a hydrocarbon-containing gas mixture flowing through a measuring arrangement, comprising: determining a thermal conductivity value, a density measurement and a viscosity measurement as well as the respective associated temperature and pressure measurements of the flowing gas mixture; determining a hydrogen content of the gas mixture on the basis of the thermal conductivity value and the associated temperature and pressure measurements; determining a density measurement and the associated temperature and pressure measurements of the flowing gas mixture; determining a value for the mean molar mass or the standard density of the gas mixture on the basis of the density measurement and the associated temperature and pressure measurements; determining a value for the mean molar mass or the standard density of a hydrogen-free residual gas mixture on the basis of the mean molar mass or the standard density of the gas mixture and the hydrogen fraction; determining a value for the Wobbe index of the residual gas mixture on the basis of the viscosity measurement and the associated temperature and pressure measurements; determining a first value for the calorific value of the residual gas mixture on the basis of the mean molar mass or the standard density of the residual gas mixture and the Wobbe index of the residual gas mixture.

Inventors:
HUBER CHRISTOF (CH)
REITH PATRICK (CH)
BADARLIS ANASTASIOS (CH)
Application Number:
PCT/EP2017/075798
Publication Date:
May 11, 2018
Filing Date:
October 10, 2017
Export Citation:
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Assignee:
FLOWTEC AG (CH)
TRUEDYNE SENSORS AG (CH)
International Classes:
G01N33/22; C10L3/06; G01N9/32; G01N9/36
Domestic Patent References:
WO2013092104A12013-06-27
Foreign References:
EP2042850A22009-04-01
EP0967483A21999-12-29
EP1193488A12002-04-03
EP2993472A12016-03-09
DE1017735B1957-10-17
DE19900129A12000-08-03
DE2928739B11980-06-19
GB2296091A1996-06-19
DE69231977T22002-04-04
US5311447A1994-05-10
GB2296091A1996-06-19
DE102015117468A12017-04-20
Other References:
DVGW DEUTSCHER VEREIN DES GAS- UND WASSERFACHES E. V.: "Technische Regel - Arbeitsblatt DVGW G 260 (A) Gasbeschaffenheit", TECHNISCHE REGELN, March 2013 (2013-03-01), XP002775713, ISSN: 0176-3490
Attorney, Agent or Firm:
ANDRES, Angelika (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Bestimmen von Eigenschaften eines kohlen- wasserstoffhaltigen Gasgemisches, welches insbesondere Erdgas oder Biogas aufweist, umfassend:

Strömen Lassen des Gasgemischs durch eine Messanordnung;

Bestimmen eines druck- und temperaturabhängigen Wärmeleitfähigkeitswerts, eines zugehörigen Temperaturmesswerts und eines zugehörigen Druckmesswerts des strömenden Gasgemischs;

Bestimmen eines Wasserstoffanteils des Gasgemischs auf Basis des

Wärmeleitfähigkeitswerts, des zugehörigen Temperaturmesswerts und des zugehörigen Druckmesswerts;

Bestimmen eines druck- und temperaturabhängigen Dichtemesswerts eines zugehörigen Temperaturmesswerts und eines zugehörigen Druckmesswerts des strömenden Gasgemischs;

Ermitteln eines Werts für die mittlere molare Masse oder der Standarddichte des Gasgemischs auf Basis des Dichtemesswerts, des zugehörigen Temperaturmesswerts und des zugehörigen Druckmesswerts;

Ermitteln eines Werts für die mittlere molare Masse bzw. der Standarddichte eines um den Wasserstoffanteil reduzierten Restgasgemischs auf Basis der mittleren molaren Masse oder der Standarddichte des Gasgemischs und des Wasserstoffanteils

Bestimmen eines druck- und temperaturabhängigen Viskositätsmesswerts, eines zugehörigen Temperaturmesswerts und eines zugehörigen Druckmesswerts des strömenden Gasgemischs;

Ermitteln eines Werts für den Wobbe-Index des Restgasgemischs auf Basis des Viskositätsmesswerts, des zugehörigen Druckmesswerts und des zugehörigen

Tem peratu rmesswerts ;

Ermitteln eines ersten Werts für den Brennwert des Restgasgemischs auf Basis der mittleren molaren Masse bzw. der Standarddichte des Restgasgemischs und des Wobbe-Indexes des Restgasgemischs.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , weiterhin umfassend:

das Ermitteln des Inertgasanteils des Restgasgemischs auf Basis des ersten Werts für den Brennwert und der mittleren molaren Masse bzw. der Standarddichte des Restgasgemischs.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Ermitteln des Inertgasanteils die folgenden Schritte umfasst:

Ermitteln eines zweiten Werts für den Brennwert auf Basis der mittleren molaren Masse bzw. der Standarddichte des Restgasgemischs mittels einer Funktion, die unabhängig vom Wobbe-Index ist;

Ermitteln des Inertgasanteils als Funktion des ersten Werts für den Brennwert des Restgasgemischs und des zweiten Werts für den Brennwert des Restgasgemischs.

4. Verfahren nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche.wobei dem Ermitteln des Werts für den Wobbe-Index das Ermitteln eines Standardviskositätswerts des strömenden Gasgemischs voraus geht, den das strömende Gasgemisch bei einer Standardtemperatur und einem Standarddruck aufweisen würde, auf Basis des Viskositätsmesswerts, des zugehörigen Temperaturmesswerts und des zugehörigen Druckmesswerts, wobei das Ermitteln des Wobbe-Indexes mittels des Standardviskosi- tätswerts des Gasgemischs erfolgt.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Ermitteln des

Inertagsanteils anhand eines Verhältnisses zwischen dem zweiten Wert für den Brennwert des Restgases und dem ersten Wert für den Brennwert des Restgases erfolgt.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend:

Ermitteln eines Werts für den Inertgasanteil des strömenden Gasgemischs auf Basis des Werts für den Inertgasanteils des Restgasgemischs.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend: Ermitteln eines Werts für den Brennwert des strömenden Gasgemischs auf Basis des Werts für den Wasserstoffanteil, des spezifischen Brennwerts von Wasserstoff und des Brennwerts des Restgasgemischs.

8. Verfahren nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bestimmen des Inertgasanteils unter der Annahme erfolgt, dass das Inertgas im Wesentlichen Kohlenstoffdioxyd und Stickstoff umfasst.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zum Ermitteln der molaren Masse des strömenden Gasgemischs zunächst ein Wert für die Standarddichte- des strömenden Gases bei Standardbedingungen auf Basis des druck- und temperaturabhängigen Dichtemesswerts des zugehörigen Temperaturmesswerts und des zugehörigen Druckmesswerts des strömenden Gasgemischs ermittelt wird. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

Bestimmung der Viskosität und der Dichte des Gasgemischs, mittels eines vibronischen Sensors erfolgt, wobei der vibronische Sensor insbesondere ein MEMS-Sensor ist, welcher mindestens ein durchströmtes, schwingendes Messrohr und/oder mindestens einen vom strömenden Gasgemischs umgebenen Oszillator, insbesondere in Form mindestens eines schwingenden Kragträgers oder einer schwingenden Stimmgabel aufweist.

11. Vorrichtung zum Bestimmen von Eigenschaften eines

kohlenwasserstoffhaltigen Gasgemisches mit einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung umfasst: eine von dem Gasgemisch durchströmbare Messanordnung, mit einem Temperatursensor, einem Drucksensor und einem vibronischen Sensor zum Bestimmen eines Viskositätsmesswerts und ggf. eines Dichtemesswerts des strömenden Gasgemischs; einen Wärmeleitfähigkeitssensor; und eine Auswertungseinheit zum Berechnen von Eigenschaften des strömenden Gasgemischs.

12. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei der vibronische Sensor ein MEMS- Sensor ist, welcher mindestens ein durchströmbares, schwingfähiges Messrohr und/oder mindestens einen vom strömenden Gasgemisch umgebenen Oszillator, insbesondere in Form mindestens eines schwingfähigen Kragträgers oder einer schwingfähigen

Stimmgabel aufweist.

Description:
Verfahren zum Bestimmen von Eigenschaften eines

kohlenwasserstoffhaltigen Gasgemisches und Vorrichtung dafür

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen von

Eigenschaften eines kohlenwasserstoffhaltigen Gasgemisches und eine Vorrichtung dafür. Die relevanten Gasgemische sind insbesondere Erdgas oder Biogas.

Erdgas ist ein fossiler Energieträger. Es hat eine lagerstättenabhängige

Zusammensetzung. Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan, mit einem molaren Anteil von beispielsweise 75 % bis 99 %. Häufig enthält Erdgas auch größere Anteile an Ethan (1 % bis 15 %), Propan (1 % bis 10 %), Butan und Ethen. Weitere Nebenbestandteile sind Schwefelwasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf.

Biogas ist ein brennbares Gasgemisch unterschiedlicher Zusammensetzung, das durch Vergärung von Biomasse jeder Art entsteht. Es enthält im Rohzustand insbesondere Methan (bis zu 60%) und Kohlenstoffdioxid als Hauptkomponenten. Weiterhin sind Stickstoff, Sauerstoff, Schwefelwasserstoff, Wasserdampf und Ammoniak enthalten. Schwefelwasserstoff und Ammoniak müssen vor dem Verbrennen bzw. vor dem Einspeisen ins Erdgasnetz entfernt werden. Ebenso ist es vorteilhaft Kohlenstoffdioxid vor der Verbrennung abzuscheiden.

Um Verbrennungsprozesse zuverlässig steuern zu können, ist es erforderlich, den aktuellen Brennwert eines Gasgemischs, das gerade einem Prozess zugeführt wird, schnell zu erkennen.

Als technisch relevantere Charakterisierung des Brennwerts dient der Wobbe- Index W, welcher definiert ist als der Quotient aus dem Brennwert pro Volumeneinheit H und der Wurzel aus der relativen Dichte. Die relative Dichte ist der Quotient aus der Dichte p des Brenngases und der Dichte trockener Luft p 0 unter gleichen Druck- und Temperaturbedingungen:

Gasgemische von Erdgas mit gleichem Wobbe-Index können beim Betrieb eines Brenners ohne weiteres ausgetauscht werden. Anstelle eines Vergleichs des

Dichtequotienten kann auch der dazu äquivalente Koeffizient der mittleren molaren Massen des Gases und trockener Luft verwendet werden.

Die Patentschrift DE 69 231 977 T2 und US 5 31 1 447 A1 offenbaren Verfahren zur Bestimmung des Brennwerts eines Gasgemischs aus der Wärmeleitfähigkeit, der Wärmekapazität, der optischen Absorption und der Viskosität des Gasgemischs.

Veröffentlichung GB 2 296 091 A beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung des Brennwerts bzw. des Wobbe-Indexes eines Gasgemischs auf Basis von dessen Wärmeleitfähigkeit, Dichte, Viskosität, und Schallgeschwindigkeit. Die MEMS AG bietet unter der Bezeichnung Gas QS einen Sensor an, der auf Basis der Wärmeleitfähigkeit, der Wärmekapazität und der Dichte eines Gasgemischs dessen Brennwert bzw. Wobbe- Index bestimmt.

Die noch unveröffentlichte Patentanmeldung DE 1020151 17468.5 offenbart ein Verfahren zum Verfahren zum Bestimmen des Wobbe-Indexes bzw. des Brennwerts wowie des Inertgasanteils von Gasgemischen, welche insbesondere Erdgas oder Biogas aufweisen, auf der Basis der Viskosität und der Dichte bzw, Schallgeschwindigkeit.

Das Gasnetz dient jedoch mit steigender Tendenz als Energiespeicher für alternativ erzeugtes Gas aus "Power to Gas" (H 2 ) und "Biogas" (CH 4 + C0 2 ) welches mit Flüssiggas (C 2 H 6 +C 3 H 8 ) angereichert wird. Damit verändert sich die

Gaszusammensetzung im Netz signifikant. Die Gasqualität beim Verbraucher schwankt stark und es können schnelle Änderungen auftreten. Der Wasserstoffanteil kann bis zu 20% betragen. Der Wobbe-Index ist als Maß für eine gute Brennerregelung nur noch bedingt geeignet, da sich H 2 anders verhält als Erdgas.

Es besteht daher Bedarf an einem einfachen, robusten und zuverlässigen Verfahren und einer entsprechenden Messvorrichtungen zur Bestimmung von

Eigenschaften eines Gasgemisches, insbesondere dessen Brennwert, wenn es

Wasserstoff enthält. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung bereitzustellen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das Verfahren gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 und die Vorrichtung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 1. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen von Eigenschaften eines kohlenwasserstoffhaltigen Gasgemisches, welches insbesondere Erdgas oder Biogas aufweist, umfasst:

Strömen Lassen des Gasgemischs durch eine Messanordnung;

Bestimmen eines druck- und temperaturabhängigen Wärmeleitfähigkeitswerts, eines zugehörigen Temperaturmesswerts und eines zugehörigen Druckmesswerts des strömenden Gasgemischs;

Bestimmen eines Wasserstoffanteils X H 2 des Gasgemischs auf Basis des Wärmeleitfähigkeitswerts, des zugehörigen Temperaturmesswerts und des zugehörigen Druckmesswerts;

Bestimmen eines druck- und temperaturabhängigen Dichtemesswerts eines zugehörigen Temperaturmesswerts und eines zugehörigen Druckmesswerts des strömenden Gasgemischs;

Ermitteln eines Werts für die mittlere molare Masse oder die Standarddichte des Gasgemischs auf Basis des Dichtemesswerts, des zugehörigen Temperaturmesswerts und des zugehörigen Druckmesswerts;

Ermitteln eines Werts für die mittlere molare Masse oder die Standarddichte eines um den Wasserstoffanteil reduzierten Restgasgemischs auf Basis der mittleren molaren Masse des Gasgemischs und des Wasserstoffanteils

Bestimmen eines druck- und temperaturabhängigen Viskositätsmesswerts, eines zugehörigen Temperaturmesswerts und eines zugehörigen Druckmesswerts des strömenden Gasgemischs;

Ermitteln eines Werts für den Wobbe-Index des Restgasgemischs auf Basis des Viskositätsmesswerts, des zugehörigen Druckmesswerts und des zugehörigen

Temperaturmesswerts; und

Ermitteln eines ersten Werts CV W für den Brennwert des Restgasgemischs auf Basis der mittleren molaren Masse bzw. der Standarddichte des Restgasgemischs und des Wobbe-Indexes des Restgasgemischs.

In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin das Ermitteln des Inertgasanteils des Restgasgemischs auf Basis des ersten Werts für den Brennwert und der mittleren molaren Masse bzw. der Standarddichte des Restgasgemischs.

In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Ermitteln des Inertgasanteils die folgenden Schritte: Ermitteln eines zweiten Werts CV M für den Brennwert auf Basis der mittleren molaren Masse bzw. der Standarddichte des Restgasgemischs mittels einer Funktion, die unabhängig von der Viskosität bzw. vom Wobbe-Index ist; und

Ermitteln des Inertgasanteils als Funktion des ersten Werts für den Brennwert des Restgasgemischs und des zweiten Werts für den Brennwert des Restgasgemischs. Dem Bestimmen des Wärmeleitfähigkeitswerts λ bei einem gegebenen Druck und einer gegebenen Temperatur folgt in einer Ausgestaltung der Erfindung eine Umrechnung in eine Standardwärmeleitfähigkeit A ref bei Standardbedingungen, beispielsweise mit einem Polynom in λ, p und T, insbesondere wobei i= 0 ... k ein Index der Summanden ist, und die A, deren Koeffizienten sowie tj, lj und v, ganzzahlige Exponenten sind. Beispielsweise gilt:

A r e f = A 0 + A r T +Α 2 ·Τ 2 3 ·ρ + Α 4 · λ+Α 5 · λ·Τ.

In einer Ausgestaltung der Erfindung wird der Wasserstoffanteil X^ als Funktion der Standardwärmeleitfähigkeit berechnet.

Das Bestimmen der mittleren molaren Masse M des Gasgemisches umfasst in einer Ausgestaltung der Erfindung das Berechnen der mittleren molaren Masse als Funktion der Dichte, des Drucks und der Temperatur

M = f (p, T, p) beispielsweise mittels eines Polynoms in p, p und T, also

M = Σ B, li · p ri · p vi , wobei i= 0 ... k ein Index der Summanden ist, und die B, deren Koeffizienten sowie tj, η und v, ganzzahlige Exponenten sind. Beispielsweise gilt:

B 0 + B- i · p · T / p + B 2 · p 2 · T / p + B 3 · p 2 / p + B 4 · (p · T / p) 2 +B 5 · p,

Die mittlere molare Masse M R des Restgasgemischs lässt sich aus der mittleren molaren Masse und dessen Wasserstoffanteil X H 2 berechnen als:

M R = (M - X H 2 · M H 2) / (1 - ΧΗΣ), wobei M H 2 die molare Masse von Wasserstoff ist.

In einer Weiterbildung der Erfindung geht dem Ermitteln des Werts für den Wobbe-Indexes das Ermitteln eines Standardviskositätswerts des strömenden

Gasgemischs voraus, den das strömende Gasgemisch bei einer Standardtemperatur und einem Standarddruck aufweisen würde, auf Basis des Viskositätsmesswerts, des zugehörigen Temperaturmesswerts und des zugehörigen Druckmesswerts, wobei das Ermitteln des Wobbe-Indexes des strömenden Gasgemischs mittels des Standardviskositätswerts des Gasgemischs erfolgt. Die Standardviskosität resp. Standardviskosität kann beispielsweise bestimmt werden mit einem Polynom in η, p, p und T, also: n ref = C i ti · ρ νΙ · η ηΙ · ρ Γ1 , wobei i= 0 ... k ein Index der Summanden ist, und die Q deren Koeffizienten sowie tj, V, , n, und η ganzzahlige Exponenten sind. Beispielsweise gilt:

Hre f = Co + Ci · η + C 2 · p + C 3 · T + C 4 · T 2 .

In einer Ausgestaltung dieser Weiterbildung der Erfindung wird der Wobbe-Index des mit einem Polynom, insbesondere einer quadratischen oder linearen Funktion des Standardviskositätswerts berechnet werden gemäß:

W = X A n ref ni , wobei i= 0 ... k ein Index der Summanden ist, und die A, deren Koeffizienten sowie n, ganzzahlige Exponenten sind. Beispielsweise gilt:

W = A 0 + A| n ref .

Der erste Wert CV W für den Brennwert des Restgases kann gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung als Produkt des Wobbe-Indexes mit der Wurzel aus dem Quotienten der mittleren molaren Masse des Restgases geteilt durch die mittlere molare Masse trockener Luft berechnet werden, also:

CV w = W - (M R / M Luft ) 2

Der zweite Wert CV M für den Brennwert des Restgases kann gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung als, insbesondere lineare Funktion der mittleren molaren Masse M des Restgases berechnet werden, beispielsweise: wobei die D, Konstanten sind.

In einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt das Ermitteln des Inertgasanteils Xinert-R-c im Restgas anhand eines Verhältnisses zwischen dem zweiten Wert für den Brennwert des Restgases und dem ersten Wert für den Brennwert des Restgases, beispielsweise

Xinert-R-C = E · (CVM / CVyv - 1 ), wobei E eine Konstante ist.

In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin das Ermitteln eines Werts für den Inertgasanteil X in ert des strömenden Gasgemischs auf Basis des Werts für den Inertgasanteil des Restgasgemischs X in ert-R und des

Wasserstoffanteils X H 2, beispielsweise gemäß

Xinert = Xinert-R ' 0 X|H2)-

In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin das Ermitteln eines Werts für den Brennwert des strömenden Gasgemischs auf Basis des Werts für den Wasserstoffanteil, des spezifischen Brennwerts von Wasserstoff und des Brennwerts des Restgasgemischs, beipielsweise gemäß

CVtotal = CVw · (1 — XH2) + CVH2 · XH2-

In einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt das Bestimmen des Inertgasanteils unter der Annahme, dass das Inertgas im Wesentlichen Kohlenstoffdioxyd und Stickstoff umfasst.

In einer Weiterbildung der Erfindung wird zum Ermitteln der molaren Masse des strömenden Gasgemischs zunächst ein Wert für die Standarddichtewert für die Dichte des strömenden Gases bei Standardbedingungen auf Basis des druck- und temperaturabhängigen Dichtemesswerts des zugehörigen Temperaturmesswerts und des zugehörigen Druckmesswerts des strömenden Gasgemischs ermittelt.

In einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Bestimmung der Viskosität und der Dichte des Gasgemischs, mittels eines vibronischen Sensors, wobei der vibronische Sensor insbesondere ein MEMS-Sensor ist, welcher mindestens ein durchströmtes, schwingendes Messrohr und/oder mindestens einen vom strömenden Gasgemischs umgebenen Oszillator, insbesondere in Form mindestens eines schwingenden Kragträgers oder einer schwingenden Stimmgabel aufweist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bestimmen von Eigenschaften eines kohlenwasserstoffhaltigen Gasgemisches, insbesondere mit einem erfindungsgemäßen Verfahren umfasst: eine von dem Gasgemisch durchströmbare Messanordnung, mit einem Temperatursensor, einem Drucksensor und einem vibronischen Sensor zum Bestimmen eines Viskositätsmesswerts und ggf. eines Dichtemesswerts des strömenden Gasgemischs; einen Wärmeleitfähigkeitssensor; und eine

Auswertungseinheit zum Berechnen von Eigenschaften des strömenden Gasgemischs.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist der vibronische Sensor ein MEMS- Sensor, welcher mindestens ein durchströmbares, schwingfähiges Messrohr und/oder mindestens einen vom strömenden Gasgemisch umgebenen Oszillator, insbesondere in Form mindestens eines schwingfähigen Kragträgers oder einer schwingfähigen

Stimmgabel aufweist.

Die Erfindung wird nun anhand der in den Zeichnungen dargestellten

Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 : ein Diagramm typischer Zusammensetzungen von Brenngasen; Fig. 2: ein Diagramm der Stantdardviskosität und der Standardwärmeleitfähigkeit von reinen Gasen als Funktion des Brennwerts;

Fig. 3a: ein Diagramm des Wasserstoffanteils von Gasgemischen als Funktion der Standardärmeleitfähigkeit;

Fig. 3b: ein Diagramm des auf Basis der Standardwärmeleitfähigkeit ermittelten Wasserstoffanteils von Gasgemischen über dem tatsächlichen Wasserstoffanteil;

Fig. 4a: ein Diagramm des Wobbe-Indexes von um den Wasserstoffanteil bereinigten Restgasgemischen über der Standardviskosität der den Wasserstoffanteil enthaltenden Gasgemische; Fig. 4b: ein Diagramm des Energiegahalts von um den Wasserstoffanteil bereinigten Restgasgemischen auf Basis von deren in Fig. 4a dargestellten Wobbe- Index;

Fig. 5: ein Korrelationsdiagramm des tatsächlichen Gehalts an Kohlenstoffdioxid und Stickstoff verschiedener Restgasgemische über der Abweichung zwischen den mittels Korrelationsrechnung mit Berücksichtigung des Viskositätswerts ermittelten Brennwerten und den mittels Korrelationsrechnung ohne Berücksichtigung des

Viskositätswerts ermittelten Brennwerten der Restgasmischungen;

Fig. 6a: ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 6b: ein Flussdiagramm eines optionalen Aspekts des Ausführungsbeispiels aus Fig. 6a;

Fig. 7 eine Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Die Erfindung beruht auf der statistischen Analyse der physikalischen

Eigenschaften von mehreren hundert Proben von Gasgemischen, die Erdgas und Wasserstoff enthalten ergänzt durch im Bereich der in der Figur 1. Dargestellten Zusammensetzungsbereiche zufällig generierten Gasgemische. Die jeweilige

Zusammensetzung der Gasgemische wurde mittels Gaschromatographie bestimmt, oder zufällig generiert und für die ermittelten Zusammensetzungen wurden die physikalischen Eigenschaften der Gasgemische bei verschiedenen Druck- und Temperaturwerten rechnerisch ermittelt. Gleichermaßen wurden die physikalischen Eigenschaften einiger reiner Gase berechnet. Für die rechnerische Ermittlung der physikalischen

Eigenschaften wurde ein Programm des NIST verwendet, nämlich„Reference Fluid Thermodynamic and Transport Properties Database", kurz REFPROP, Version 9.1 , welches unter der Adresse http://www.nist.gov/srd/nist23.cfm zugänglich ist. Eine experimentelle Bestimmung der physikalischen Größen ist gleichermaßen möglich, bedeutet aber einen größeren Aufwand. Zu den rechnerisch ermittelten physikalischen Größen gehören:

Dichte: p(T,p)

■ Die mittlere Molare Masse: M ■ Dynamische Viskosität: η(Τ,ρ)

■ Oberer und unterer Brennwert: bzw. Brennwert und Heizwert CV - Wobbe-Index: Wl = CV / (M/M Luft) 0 ' 5

Die auf Basis der obigen Daten durchgeführte Entwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Folgenden näher erläutert.

In Fig. 1 ist der Bereich von typischen molaren Anteilen von reinen Gasen in typischen Brenngasgemischen dargestellt. Es sind neben den kohlenwasserstoffhaltigen Gasen weiterhin Stickstoff, Kohlenstoffdioxyd, Sauerstoff und bis zu 20% Wasserstoff festzustellen.

In Fig. 2 sind die dynamische Viskosität und die Wärmeleitfähigkeit einiger reiner Gase über deren Brennwert dargestellt. Die Gase sind Stickstoff, Sauerstoff,

Kohlenstoffdioxid, Wasserstoff, Methan, Ethylen, Ethan, Propen, Propan, iso-Butan, und n-Butan.

Es ist erkennbar, dass Gase allgemein mit geringerem Brennwert eine höhere dynamische Viskosität haben. Dies gilt jedoch nicht für Wasserstoff, der eine niedrige Viskosität als Methan aufweist, obwohl sein Brennwert niedriger ist. Insofern kann die Viskosität nicht ohne weiteres als Messgröße zur Bestimmung des Brennwerts herangezogen werden. Andererseits weist Wasserstoff eine erheblich größere

Wärmeleitfähigkeit auf als die anderen in Fig. 2 repräsentierten Gase. Damit bietet sich ein Ansatz anhand der Wärmeleitfähigkeit eines Gasgemischs dessen Wasserstoffanteil zu bestimmen, um den Wasserstoffanteil aus dem Gasgemisch herauszurechnen und anschließend für das Restgasgemisch auf Basis der Viskosität weitere Eigenschaften berechnen zu können, beispielsweise den Wobbe-Index oder den Brennwert.

Wie in Fig. 3a dargestellt, korreliert der tatsächliche Anteil von Wasserstoff in Gemischen von Brenngasen mit der Wärmeleitfähigkeit. Der Wasserstoffanteil sollte daher mit hinreichender Genauigkeit als Funktion der Wärmeleitfähigkeit darstellbar sein, insbesondere als lineare Funktion der Wärmeleitfähigkeit, wobei letztere vorzugsweise zunächst als Wärmeleitfähigkeit bei Standardbedingungen berechnet wird gemäß einem Polynom in λ, p und T, insbesondere

A r ef = A 0 + A +Α 2 ·Τ 2 3 ·ρ + Α 4 · λ+Α 5 · λ·Τ, ( 1 ) wobei die λ die p und T gemessene Wärmeleitfähigkeit ist, und die A, Konstanten sind. Dies wird durch Fig. 3b bestätigt, in der die mittels der obigen Funktion auf Basis der Wärmeleitfähigkeit ermittelte Wasserstoffanteil sowie die Abweichung zwischen dem ermittelten Wasserstoffanteil und tatsächlichem Wasserstoffanteil jeweils über dem tatsächlichen Wasserstoffanteil dargestellt sind. Die Fehlerspanne ist für den Zweck der Charakterisierung eines Brenngases hinreichend klein.

Wie schon in Patentanmeldung DE 10 2015 1 17 468.5 detailliert ausgeführt, korreliert der Wobbe-Index eines wasserstoffarmen Brenngasgemischs gut mit dessen Viskosität. Die Untersuchungen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung haben ergeben, dass die Viskositätswerte für wasserstoffhaltige Brenngasgemische mit dem Wobbe-Index der um den jeweiligen Wasserstoffanteil bereinigten

Restgasgemische korrelieren, wie in Fig. 4 dargestellt ist. Damit lässt sich anhand der dynamischen Viskosität des gesamten strömenden Gasgemischs der Wobbe-Index des um den Wasserstoffanteils bereinigten Restgasgemischs ermitteln.

Es ist vorteilhaft, zunächst aus einem aktuellen Viskositätswert η(Τ,ρ) bei einem gegebenen Druck p und einer gegebenen Temperatur T zunächst eine

Standardviskosität bei Standardbedingungen r| ref zu bestimmen, wobei dann der Wobbe Index auf Basis der Standardviskosität bei Standardbedingungen zu berechnen ist. Die Standardviskosität r| re f ist aus einem aktuellen Viskositätswert beispielsweise zu berechnen mit einem Polynom in η, p und T, insbesondere: ri ref = Co + Ci · η + C 2 · p + C 3 · T + C 4 · T 2 (2) wobei die C, Konstanten sind.

Der Wobbe-Index W für das Restgasgemisch wird dann als lineare Funktion der Standardviskosität bestimmt, also wobei A und B Konstanten sind.

Aus dem auf Basis der Viskositätsmessung ermittelten Wobbe-Index für das um den Wasserstoffanteil bereinigten Restgasgemisch lässt sich durch Multiplikation mit der Wurzel aus dessen spezifischem Gewicht dessen Brennwert bestimmen, also

CV w = W - (M R / M Luft ) 1/2

(4) Die für die Berechnung erforderliche mittlere molare Masse M R des Restgasgemischs wird bestimmt anhand der Dichte des Gasgemischs und dessen Wasserstoffanteil.

M =

B 0 + B-i · p · T / p + B 2 · p 2 · T / p

+ Β 3 · ρ 2 / ρ + Β 4 · (ρ · Τ / ρ) 2 5 · ρ, (5) wobei die B, Konstanten sind.

Die mittlere molare Masse M R des Restgasgemischs lässt sich aus der mittleren molaren Masse und dessen Wasserstoffanteil X H 2 berechnen als:

M R = (M - X H2 - MH2) / (1 - X H2 ), (6) wobei M H 2 die molare Masse von Wasserstoff ist.

Mit der so ermittelten mittleren molaren Masse MR des Restgasgemischs kann nun dessen Brennwert auf CV W auf Basis des Wobbe-Indexes bestimmt werden gemäß Gleichung 2.

Andererseits zeigt der Brennwert eines Gasgemischs eine gute Korrelation zu dessen spezifischem Gewicht, solange die Inertgase Stickstoff und Kohlenstoffdioxid keine Rolle spielen. In diesem Fall kann der Brennwert CV M auf Basis der mittleren molaren Masse gut abgeschätzt werden mit wobei die D, Konstanten sind.

Kommen jedoch die Inertgase Stickstoff und Kohlenstoffdioxid hinzu, gilt die Korrelation nicht mehr und der Brennwert wird überschätzt. Dies macht sich die vorliegende Erfindung zu Nutze, um anhand der Abweichung zwischen dem Brennwert auf Basis der Viskosität und dem Brennwert ausschließlich auf Basis der mittleren molaren Masse eine den Anteil an Inertgasen Xinen-R-c im Restgasgemischs zu berechnen gemäß

Xinert-R-C _ E · (CVM / CVyv - 1 ), (8) wobei E eine Konstante ist Anhand von Fig. 5 ist zu erkennen, dass dies ein valider Ansatz zur Bestimmung des Inertgasanteils Xinen-R im Restgasgemisch ist. Die Rauten zeigen den tatsächlichen Inertgasanteil X ine rt-R über der Abweichung der Brennwerte des Restgasgemischs CV M / CV W - 1. Die Steigung der Im diagramm dargestellten Ausgleichsgeraden entspricht der obigen Konstante E. Die Kreuze zeigen den relativen Fehler, des gemäß der obigen Gleichung berechneten Inertgasanteils Xinen-R-c jeweils bezogen auf den tatsächlichen Xinen-R- Im Ergebnis ist die vorgeschlagene Vorgehensweise zur Berechnung des Inertgasanteils zufriedenstellend. Der Inertgasanteil bezogen auf das gesamte Gasgemisch wird berechnet als

Xinert - Xinert-R-C · (1 hß)- (9)

Der Brennwert des gesamten Gasgemischs CV to tai wird berechnet gemäß CV total = CV W · (1 - X H2 ) + CV H2 · X H2 . (10)

Mit den ermittelten Kenngrößen ist das Gasgemisch umfassend charakterisiert. Zusammenfassend wird nun in Fig. 6 ein Flussdiagramme eines

Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgestellt.

Ein in Fign. 6a und 6b dargestelltes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst in einem Schritt 10 das Erfassen eines Wärmeleitfähigkeitsmesswerts, eines Dichtemesswerts, eines Viskositätsmesswerts η, eines Temperaturmesswerts T und eines Druckmesswerts p des strömenden Gasgemischs, wobei die genannten Messwerte möglichst gleichzeitig zu erfassen sind und die dazu erforderlichen Sensoren vorzugsweise möglichst nahe beieinander angeordnet sind, so dass die Messwerte ein Wertetupel des Gasgemisches in einem thermodynamischen Zustand bilden. Die Messung der Viskosität und der Dichte erfolgt beispielsweise mit einem vibronischen Sensor, insbesondere einem schwingenden Cantilever, der von dem Gasgemisch umgeben ist.

In einem Schritt 20 wird auf Basis des Wärmeleitfähigkeitsmesswerts sowie der zugehörigen Druck- und Temperaturmesswerte der Wasserstoffanteil des Gasgemischs bestimmt, insbesondere als lineare Funktion der Wärmeleitfähigkeit bei

Standardbedingungen, welche hier gemäß Gleichung 1 berechnet wird.

In einem Schritt 30 wird auf Basis des Dichtemesswerts sowie der zugehörigen Druck- und Temperaturmesswerte die mittlere molare Masse des Gasgemischs gemäß Gleichung 5 bestimmt. In einem Schritt 40 wird auf Basis der mittleren molaren Masse des

Gasgemischs und des Wasserstoff anteils die mittlere Molare Masse eines vom

Wasserstoff befreiten Restgasgemischs berechnet.

In einem Schritt 50 wird auf Basis der Viskosität der Wobbe-Index des

Restgasgemischs ermittelt.

In einem Schritt 60 wird auf Basis der mittleren molaren Masse des

Restgasgemischs und des Wobbe-Indexes des Restgasgemischs der Brennwert des Restgasgemischs gemäß Gleichung 4 ermittelt.

Optional kann in einem Schritt 70 auf Basis des Brennwerts des Restgasgemischs und des Wasserstoffgehalts der Gesamtbrennwert des Gasgemischs gemäß Gleichung 10 ermittelt werden.

Als weitere Option kann in einem Schritt 80 der Inertgasanteil X ine r t des

Gasgemischs ermittelt werden, Einzelheiten hierzu sind in dem Flussdiagram in Fig. 6b dargestellt.

Zunächst wird dazu in einem Schritt 82 ein zweiter Brennwert für das

Restgasgemisch auf Basis der mittleren molaren Masse des Restgasgemischs gemäß Gleichung 7 ermittelt.

Anschließend wird in einem Schritt 84 auf Basis des Verhältnisses des zweiten Brennwerts für das Restgasgemisch zu dem über den Wobbe-Index ermittelten

Brennwert der Inertgasanteil Xinen-R-c des Restgasgemischs gemäß Gleichung 8 berechnet.

Daraus wird in einem Schritt 86 der Inertgasanteil des Gasgemischs gemäß Gleichung 9 berechnet.

Das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur

Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst eine von dem Gasgemisch durchströmbare Messzelle 110, in welcher hier nur schematisch dargestellte

Sensorelemente, nämlich ein Cantileverschwinger 122 zum Bestimmen der Viskosität und der Dichte eines Gasgemischs in der Messzelle, ein Drucksensor 124, ein

Temperatursensor 126, und ein Wärmeleitfähigkeitssensor 128 angeordnet sind. Die Sensorelemente sind vorzugsweise in MEMS-Technologie realisiert. Die einzelnen Sensorprinzipien sind dem Fachmann im vorliegenden Sachgebiet an sich bekannt und brauchen hier nicht näher erläutert zu werden. Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine Betriebs- und Auswerteeinheit 120 zum Treiben der Sensorelemente, zum Auswerten von deren Signalen, um die primären Messgrößen, wie Viskosität, Druck, Temperatur, Wärmeleitfähigkeit und Dichte zu bestimmen, und zum Ermitteln der mittleren molaren Masse, des Wasserstoffanteils, des Wobbe Index und/oder des Brennwerts und/oder des Inertgasanteils eines die Messzelle 110 durchströmenden Gasgemischs. Die Betriebs- und Auswerteeinheit umfasst hierzu eine Recheneinheit, die kompakt oder modular aufgebaut sein kann, und insbesondere räumlich voneinander getrennte Module umfassen kann. Die Messzelle 1 10 ist insbesondere in einer Bypassanordnung an eine Gasleitung 130 angeschlossen, wobei ein Volumenstrom des Gasgemischs mittels einer Druckdifferenz über der Messzelle 1 10, beispielsweise aufgrund einer Blende bzw. einer Venturidüse in der Rohrleitung, oder mittels einer hier nicht dargestellten Pumpe durch die Messzelle 1 10 getrieben werden kann.