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Title:
METHOD AND DEVICE FOR ACTIVATING AN OVERTAKING ASSISTANCE FUNCTION OF A SINGLE-TRACK MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/242924
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for activating an overtaking assistance function of a single-track motor vehicle by means of an operating element of a direction indicator, which operating element can be actuated by the driver, wherein the single-track motor vehicle has in addition a distance and/or speed control function, in which - the duration of actuation of the operating element is determined and - in the event that the duration of actuation exceeds a predetermined threshold value, interventions of the distance and/or speed control function are temporarily suppressed during the driver-independent acceleration phase of the overtaking assistance function.

Inventors:
VETTER DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/055287
Publication Date:
November 24, 2022
Filing Date:
March 02, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60W30/14; B60W30/18
Foreign References:
DE112018001539T52020-01-02
DE102019101662A12020-07-23
DE102010041620A12012-03-29
US20170327114A12017-11-16
DE102019208484A12020-12-17
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Aktivierung einer Überholassistenzfunktion eines einspurigen Kraftfahrzeugs mittels eines durch den Fahrer betätigbaren Bedienelements eines Fahrtrichtungsanzeigers, wobei das einspurige Kraftfahrzeug zusätzlich eine Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion aufweist, bei dem die Betätigungsdauer des Bedienelements ermittelt wird und für den Fall, dass die Betätigungsdauer einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet (101), Eingriffe der Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion während der fahrerunabhängigen Beschleunigungsphase der Überholassistenzfunktion vorübergehend unterdrückt werden (102).

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bedienelement um einen Blinkerhebel handelt.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überholassistenzfunktion nach ihrer Aktivierung durch den Fahrer eine fahrerunabhängige Beschleunigung des Kraftfahrzeugs während eines Zeitintervalls vorgegebener Länge durchführt.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion auf einer Umfeldsensorik basiert, dass mittels der Umfeldsensorik ermittelt wird, ob sich das Kraftfahrzeug auf einer ein- oder mehrspurigen Fahrbahn befindet und im Fall des Vorliegens einer einspurigen Fahrbahn die Überholassistenzfunktion nicht aktivierbar ist.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitintervall vorgegebener Länge einen Wert zwischen 1 Sekunde und 2 Sekunden hat. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem einspurigen Kraftfahrzeug um ein Motorrad handelt.

7. Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren und Vorrichtung zur Aktivierung einer Überholassistenzfunktion eines einspurigen Kraftfahrzeugs

Stand der Technik

Aus der DE 10 2019 208 484 Al ist ein Verfahren zur fahrerunabhängigen Einstellung der Längsbeschleunigung eines einspurigen Kraftfahrzeugs bekannt, bei dem- mittels einer Umfeldsensorik das dem einspurigen Kraftfahrzeug vorausfahrende Vorderfahrzeug ermittelt und als Zielobjekt festgelegt wird, mittels derselben oder einer anderen Umfeldsensorik fahrdynamische Daten des Zielobjekts ermittelt werden, abhängig von den fahrdynamischen Daten die Längsbeschleunigung des einspurigen Kraftfahrzeugs eingestellt wird, ermittelt wird, ob das Zielobjekt mittels der Umfeldsensorik noch erfasst wird und für den Fall, dass das Zielobjekt nicht mehr erfasst wird, die Geschwindigkeit des einspurigen Kraftfahrzeugs auf einen vorgegebenen Wert eingestellt wird, wobei die Heranführung der Geschwindigkeit auf den vorgegebenen Wert derart erfolgt, dass ein vorgegebener Beschleunigungsgrenzwert nicht überschritten wird.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aktivierung einer Überholassistenzfunktion eines einspurigen Kraftfahrzeugs mittels eines durch den Fahrer betätigbaren Bedienelements eines Fahrtrichtungsanzeigers, wobei das einspurige Kraftfahrzeug zusätzlich eine Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion aufweist, bei dem die Betätigungsdauer des Bedienelements ermittelt wird und für den Fall, dass die Betätigungsdauer einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, Eingriffe der Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion während der fahrerunabhängigen Beschleunigungsphase der Überholassistenzfunktion vorübergehend unterdrückt werden.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Bedienelement um einen Blinkerhebel handelt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Überholassistenzfunktion nach ihrer Aktivierung durch den Fahrer eine fahrerunabhängige Beschleunigung des Kraftfahrzeugs während eines Zeitintervalls vorgegebener Länge durchführt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion auf einer Umfeldsensorik basiert, dass mittels der Umfeldsensorik ermittelt wird, ob sich das Kraftfahrzeug auf einer ein- oder mehrspurigen Fahrbahn befindet und im Fall des Vorliegens einer einspurigen Fahrbahn die Überholassistenzfunktion nicht aktivierbar ist.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitintervall vorgegebener Länge einen Wert zwischen 1 Sekunde und 2 Sekunden hat.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem einspurigen Kraftfahrzeug um ein Motorrad handelt.

Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung, enthaltend Mittel, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um ein Steuergerät, in welchem der Programmcode zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren hinterlegt ist. Die Zeichnung umfasst Figur 1.

In Fig. 1 ist der grundlegende Ablauf einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.

Eine Überholassistenzfunktion ist hauptsächlich für den Einsatz auf mehrspurigen Straßen vorgesehen. Dazu führt diese Funktion eine fahrerunabhängige Beschleunigung des Kraftfahrzeugs durch, so dass ein für den Fahrer komfortabler Überholvorgang ermöglicht wird. Während des Überholvorgangs kann sich der Fahrer dadurch besser auf die Überwachung der aktuellen Verkehrssituation konzentrieren.

Die Überholassistenzfunktion ist häufig Bestandteil bzw. Unterfunktion einer Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion. Eine Abstands und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion erfasst mittels einer geeigneten Umfeldsensorik, z.B. Radar- oder Videosensorik, den vor dem Fahrzeug liegenden Bereich und stellt dadurch sicher, dass sich das eigene Fahrzeug nicht zu stark oder zu schnell einem mittels der Umfeldsensorik detektierten vorausfahrenden Fahrzeug annähert.

Setzt der der Fahrer auf einer mehrspurigen Fahrbahn zu einem Überholvorgang von einem auf derselben Fahrspur vorausfahrenden Fahrzeug an und aktiviert eine Überholassistenzfunktion, dann kann eine Situation auftreten, in welcher die angeforderte Beschleunigung im Widerspruch zu den Abstands- und/oder Annäherungsgeschwindigkeitserfordernissen der Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion steht. Diese unterdrückt dann die fahrerunabhängige Beschleunigung solange, bis das vorausfahrende Fahrzeug weit genug entfernt vom eigenen Fahrzeug ist.

In diesem Fall würde der Fahrer beim Einleiten des Überholvorgangs dann ohne Unterstützung durch die angeforderte Beschleunigung auf die benachbarte Fahrspur wechseln und die angeforderte fahrerunabhängige Beschleunigung würde sich erst nach Erreichen der neuen Fahrspur einstellen. Dieses Verhalten würde sich für den Fahrer sehr unnatürlich anfühlen. Eine solche Situation kann verhindert werden, wenn während der Beschleunigungsphase der Überholassistenzfunktion Eingriffe der Abstands und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion unterdrückt werden.

Neben einer vollständigen Unterdrückung der Eingriffe der Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion ist es auch denkbar, deren Eingriffe nur dann zuzulassen, wenn eine unmittelbare Kollisionsgefahr mit dem vorausfahrenden Fahrzeug droht.

Die Sicherheit der Überholassistenzfunktion kann weiter erhöht werden, wenn z.B. mittels der Umfeldsensorik ermittelt wird, ob sich das Fahrzeug auf einer ein- oder mehrspurigen Straße bzw. Fahrbahn befindet. Beim Vorliegen einer einspurigen Fahrbahn ist es auch denkbar, die Aktivierung der Überholassistenzfunktion zu unterbinden.

Der grundlegende Ablauf einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 1 dargestellt. Nach dem Start in Block 100 wird ermittelt, ob die Betätigungsdauer eines Bedienelements zur Aktivierung einer Überholassistenzfunktion einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. Ist das nicht der Fall, dann wird zu Block 100 zurückgekehrt. Wird der Schwellenwert überschritten, dann werden anschließend in Block 102 Eingriffe einer Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelungsfunktion während der fahrerunabhängigen Beschleunigungsphase der Überholassistenzfunktion vorübergehend unterdrückt.