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Title:
METHOD AND DEVICE FOR AUTOMATICALLY STOPPING A POWER LOOM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/005203
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for automatically stopping a power loom, for example when a monitoring device (6) detects a serious defect in the web of material. The power loom is provided with a warp stop motion (101). Warp breakage is simulated on the warp stop motion (101) by means of specifically provided effective elements, for example contact electrodes (21, 22) and corresponding connecting lines (31, 32), thereby prompting the warp stop motion (101) to automatically stop the power loom. The warp stop motion (101) is easily accessible in almost all generations and types of power looms for fastening the effective elements (21, 22, 31, 32), thereby eliminating the need for complex solutions involving special cables and complicated layout of cables.

Inventors:
GEHRIG RETO (CH)
JOSS ROLF (CH)
Application Number:
PCT/CH2005/000362
Publication Date:
January 19, 2006
Filing Date:
June 30, 2005
Export Citation:
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Assignee:
USTER TECHNOLOGIES AG (CH)
GEHRIG RETO (CH)
JOSS ROLF (CH)
International Classes:
D03D51/18; (IPC1-7): D03D51/18
Foreign References:
US4546802A1985-10-15
FR2486972A11982-01-22
US3929171A1975-12-30
US1078215A1913-11-11
CH636387A51983-05-31
EP0162134A21985-11-27
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Abstellen einer mit einer selbsttätigen Anhaltevorrichtung (101) ausgestatteten Webmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ereignis simuliert wird, welches die Anhaltevorrichtung (101) veranlasst, die Webmaschine selbsttätig abzustellen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Ereignis ein Fadenbruch, vorzugsweise ein Kett, Schuss, Fang oder Dreherfadenbruch, simuliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die selbsttätige Anhaltevorrichtung (101) als Kettfadenwächter mit Kontaktlamellen (104) ausgeführt ist, eine Kontaktlamelle (4) von einem betätigbaren Halteelement (51) gehalten wird und das Halteelement (51) derart betätigt wird, dass die Kontaktlamelle (4) in gleicher Weise ' wie bei einem Kettfadenbruch einen Stromkreis schliesst.
4. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die selbsttätige Anhaltevorrichtung (101) , , vorzugsweise als Kettfadenwächter ausgeführt, zwei voneinander elektrisch isolierte Stromschienen (121, 122) beinhaltet, welche mittels jeweils einer elektrischen Leitung (31, 32) kontaktiert werden und die beiden Leitungen (31, 32) elektrisch kurzgeschlossen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die beiden Leitungen (31, 32) gemäss einem vorbestimmten Signalmuster, bspw. nur während einer vorbestimmten Zeitdauer (T) , kurzgeschlossen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, ■ wobei eine mit der selbsttätigen Anhaltevorrichtung (101) verbundene Auswerteeinheit, vorzugsweise eine Prozesssteuerungseinheit der Webmaschine und/oder ein Datenerfassungs oder Expertensystem, feststellt, ob ein Kurzschluss oder eine Sequenz von mehreren Kurzschlüssen gemäss dem vorbestimmten Signalmuster vorliegt, und einen Kurzschluss nur dann als Fadenbruch erfasst, wenn er nicht dem vorbestimmten Signalmuster entspricht, andernfalls hingegen nicht.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine von der Webmaschine hergestellte Warenbahn mittels einer Überwachungsvorrichtung (6) überwacht wird und das simulierte Ereignis von der Überwachungsvorrichtung (6) initiiert wird.
8. Vorrichtung (1) zum Ausführen des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Wirkmittel (21, 22, 31, 32, 4, 5), welche geeignet sind, derart auf die Anhaltevorrichtung (101) einzuwirken, dass diese veranlasst wird, die Webmaschine selbsttätig abzustellen.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, wobei die selbsttätige Anhaltevorrichtung (101) als Kettfadenwächter ... mit Kontaktlamellen (104) . ausgeführt ist und die Wirkmittel (4, 5) eine von einem betätigbaren Halteelement (51) gehaltene Kontaktlamelle (4) beinhalten, welches Halteelement (51) derart betätigbar ist, dass durch die Kontaktlamelle (4) in gleicher Weise wie bei einem Kettfadenbruch ein Stromkreis schliessbar ist.
10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, wobei die selbsttätige Anhaltevorrichtung als Kettfadenwächter (101) mit zwei voneinander elektrisch isolierten Stromschienen (.121, 122) ausgeführt ist und die Wirkmittel zwei elektrische Leitungen (31, 32) , welche mit jeweils einer der beiden Stromschienen (121, 122) kontaktiert und miteinander kurzschliessbar sind, beinhalten.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, wobei ein Schaltelement (61) , bspw. ein Relais, ein Transistor oder ein Opto Koppler, zum Kurzschliessen der beiden Leitungen (31, 32) vorhanden ist.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 811, wobei die Vorrichtung (1) mindestens eine Leitung (31, 32) zum Übertragen eines Abstellsignals von einer Überwachungsvorrichtung ( 6) zur Überwachung einer von der Webmaschine hergestellten Warenbahn beinhaltet .
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen Abstellen einer Webmaschine

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum selbsttätigen Abstellen einer Webmaschine, gemäss Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.

Einerseits sind selbsttätige Anhaltevorrichtungen für Webmaschinen bekannt, z. B. aus den Schriften CH-636'387 oder CH-639'151. Solche Anhaltevorrichtungen, die z. B. als elektrische Kettfadenwächter ausgebildet sein können, beinhalten typischerweise ein über die Breite der Warenbahn parallel zueinander angeordnetes, elektrisch gegenseitig isoliertes Stromschienenpaar. Die zu überwachenden Kettfäden tragen jeweils eine. Kontaktlamelle. Jede Kontaktlamelle ist derart beschaffen und angeordnet, dass sie bei einem Kettfadenbruch das Stromschienenpaar miteinander elektrisch verbindet und so einen Stromkreis schliesst. Wird der Stromkreis geschlossen, übermittelt eine entsprechende elektrische Schaltung ein Abstellsignal an den Maschinenantrieb. Andererseits wird seit längerer Zeit versucht, bei Webmaschinen die entlang einer Bewegungsrichtung bewegte Warenbahn fortlaufend automatisch zu überwachen. Ein automatisches ÜberwachungsSystem für eine Warenbahn ist z. B. aus der EP-O'162'134 bekannt. Derartige Überwachungssysteme tasten üblicherweise die Warenbahn entlang ihrer Breite mit einem einen optoelektronischen Sensor enthaltenden Abtastkopf ab. Das Sensorsignal wird in einem Prozessor ausgewertet. Die Auswertung beinhaltet den Aufbau des Bildes eines Teils der Warenbahn, die Erkennung von möglichen Fehlern und die . Auslösung einer einem erkannten Fehler zugeordneten Aktion. Eine derartige Aktion kann in bestimmten Fällen das selbsttätige Abstellen der Webmaschine sein, etwa beim Feststellen eines groben bzw. unzulässigen Fehlers in der Warenbahn.

In der Theorie stellt das Abstellen einer Webmaschine kein Problem dar: Es müsste dem Fachmann möglich sein, die Überwachungsvorrichtung mittels eines geeigneten Verbindungskabels mit dem Steuerschrank der Webmaschine derart zu verbinden, däss die Übermittlung eines Abstellsignals über das Verbindungskabel ein Abstellen der Webmaschine bewirkt. In der Praxis ist jedoch ein solch direktes Vorgehen mit nicht zu unterschätzenden Schwierigkeiten verbunden. Es gibt wohl mehrere Dutzend Webmaschinentypen verschiedenen Alters von verschiedenen Herstellern. Die im Einsatz stehenden Webmaschinen weisen eine grosse Vielfalt an Schnittstellen für Verbindungskabel der genannten Art auf. Deshalb müsste entweder das Verbindungskabel individuell an die betreffende Webmaschine angepasst werden, oder mit jeder ÜberwachungsVorrichtung müsste ein Satz von mehreren Dutzend Verbindungskabeln zur Verfügung gestellt werden, von denen hoffentlich eines zur zu überwachenden Webmaschine passen würde. Beide Alternativen sind aufwändig und kostspielig.

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum selbsttätigen Abstellen einer Webmaschine anzugeben, welche die obigen Nachteile vermeiden.

Die Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Vorrichtung, wie sie in den' unabhängigen Patentansprüchen definiert sind. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.

Die Lösungsidee für die gestellte Aufgabe geht von der Erkenntnis aus, dass die meisten Webmaschinen mit Anhaltevorrichtungen ausgestattet sind, welche die Webmaschine selbsttätig abstellen, wenn ein Fadenbruch festgestellt wird. Derartige Anhaltevorrichtungen sind in der Regel gut zugänglich. Diesen Feststellungen entsprang die Lösungsidee, einen Fadenbruch zu simulieren, um die Webmaschine mittels einer bereits vorhandenen Anhaltevorrichtung anzuhalten. Ein direkter Zugriff auf die Maschinensteuerung, welcher aufwändige Lösungen mit Spezialkabeln oder -adaptern und komplizierter KabelVerlegung erfordern würde, erübrigt sich somit.

Dementsprechend wird im erfindungsgemässen Verfahren zum Abstellen einer mit einer selbsttätigen Anhaltevorrichtung ausgestatteten Webmaschine ein Ereignis simuliert, welches die Anhaltevorrichtung veranlasst, die Webmaschine selbsttätig abzustellen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Fadenbruch, vorzugsweise ein Kett-, Schuss-, Fang-, Dreherfadenbruch oder andere Kategorien von Fadenbrüchen, simuliert.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Ausführen des erfindungsgemässen Verfahrens beinhaltet Wirkmittel, welche geeignet sind, derart auf die Anhaltevorrichtung einzuwirken, dass diese veranlasst wird, die Webmaschine selbsttätig abzustellen.

Dank dem erfindungsgemässen Verfahren bzw. der erfindungsgemässen Vorrichtung ist es möglich, eine Webmaschine auf einfache Weise abzustellen. Es können praktisch alle im Einsatz stehenden Generationen, Typen und Untervarianten von Webmaschinen auf einfache Art abgedeckt werden.

•Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung detailliert erläutert. Dabei zeigen schematisch: Fig. 1 einen selbsttätigen Kettfadenwächter gemäss dem Stand der Technik in einer teilweise aufgeschnittenen perspektivischen Ansicht, Fig. 2 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Prozessstoppvorrichtung in einer teilweise aufgeschnittenen perspektivischen Ansicht, Fig. 3 einen Adapter zum Einsatz in der Prozessstoppvorrichtung gemäss Fig.2, Fig. 4 eine •• zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Prozessstoppvorrichtung in einer teilweise aufgeschnittenen perspektivischen Ansicht, Fig. 5 ein theoretisches, von einem Kettfadenbruch verursachtes elektrisches Signal eines Kettfadenwächters in Abhängigkeit von der Zeit, und Fig. 6 ein theoretisches, gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren erzeugtes elektrisches Signal eines Kettfadenwächters in Abhängigkeit von der Zeit.

In Figur 1 ist ein selbsttätiger Kettfadenwächter 101 gemäss dem Stand der Technik dargestellt. Der Kettfadenwächter 101 weist eine in Schussrichtung verlaufende Kontaktschiene 102 auf. Die Kontaktschiene 102 beinhaltet eine U-förmige erste Stromschiene 121, in welche eine zweite Stromschiene 122 unter Zwischenlage einer elektrischen Isolation 123 untergebracht ist. An einem ungebrochenen, zu überwachenden Kettfaden 107 hängt jeweils eine Kontaktlamelle 104, die zumindest teilweise aus elektrisch leitendem Material gefertigt ist. Im Fall eines Kettfadenbruchs fällt die KontaktlamelIe 104 wegen der Schwerkraft in eine tiefere Stellung und verbindet elektrisch die erste Stromschiene 121 mit der zweiten Stromschiene 122. Dadurch wird ein Stromkreis geschlossen und die (nicht dargestellte) Webmaschine abgestellt.

Im erfindungsgemässen Verfahren wird nun ein Kettfadenbruch simuliert, um auf einfache Weise ein Abstellen der Webmaschine zu erzwingen. Die Simulation kann unmittelbar oder mittelbar erfolgen, wie die nachfolgenden Figuren 2 bzw. 4 erläutern.

Figur 2 zeigt eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung 1, im Folgenden „Prozessstoppvorrichtung" genannt, zur Ausführung eines „unmittelbaren" erfindungsgemässen Abstellverfahrens. Gemäss dieser Ausführungsform werden die erste Stromschiene 121 und die zweite Stromschiene 122 jeweils mittels geeigneter, in Fig. 2 bloss sehr schematisch angedeuteter Kontaktelektroden 21, 22 direkt kontaktiert. Die Kontaktelektroden 21, 22 können auf einem Adapter 2 gemäss Fig. 3 angebracht sein, der auf die Kontaktschiene 102 aufsetzbar ist.

Das erforderliche Abstellsignal wird von einer an sich bekannten ÜberwachungsVorrichtung 6 für die gewobene (nicht dargestellte) Warenbahn, bspw. mittels zweier Anschlussleitungen 31, 32, an die Prozessstoppvorrichtung 1 übermittelt. Die Überwachungsvorrichtung 6 kann zu diesem Zweck z. B. ein Abstellrelais 61 beinhalten, das als Schalter zum Schliessen des durch die Stromschienen 121, 122,- die Kontaktelektroden 21, 22 und die Anschlussleitungen 31, 32 gebildeten Stromkreises wirkt. Das Abstellrelais 61 seinerseits wird über einen Treiber von einem Programm gesteuert, welches auf einem in der Überwachungsvorrichtung 6 vorhandenen oder der Überwachungsvorrichtung 6 zugewiesenen (nicht dargestellten) Prozessor läuft. Das Programm bewirkt typischerweise dann ein Abstellen der Webmaschine, wenn während der automatischen Überwachung ein grober bzw. unzulässiger Fehler in der Warenbahn festgestellt wird. Selbstverständlich kann an Stelle eines Relais ein anderes Schaltelement mit analoger Funktion, z. B. ein Transistor, ein Opto-Koppler etc., verwendet werden.

Ein Beispiel für einen Adapter 2, der zur Kontaktierung der Stromschienen 121, 122 verwendet werden kann, ist in Figur 3 dargestellt. Der Adapter 2 ist als aus zwei Teilen 23, 24 zusammengesetzter Block ausgeführt, welcher die Kontaktschiene 102 umschliesst. Die Stromschienen 121, 122 (vgl. Fig. 2) sind in entsprechenden Kontaktelektroden 21, 22 des Adapters 2 eingebettet. Die Kontaktelektroden 21, 22 können mittels Anschlussleitungen 31, 32 mit der in Fig. 2 angedeuteten Überwachungsvorrichtung 6 verbunden werden.

Da im anhand -von Fig. 2 erläuterten erfindungsgemässen Abstellverfahren die Stromschienen 121, 122 direkt kontaktiert werden, kann es als „unmittelbar" bezeichnet werden. Im Gegensatz dazu zeigt Figur 4 eine mögliche Ausführungsform einer Prozessstoppvorrichtung 1 zur Ausführung eines „mittelbaren" erfindungsgemässen Abstellverfahrens. Diese zweite Ausführungsform beinhaltet einen auf die Kontaktschiene 102 montierbaren Lamellenträger 5. Der Lamellenträger 5 weist ein betätigbares Halteelement 51 für eine eigene Simulations-Kontaktlamelle 4 auf. Die Simulations-Kontaktlamelle 4 hängt im dargestellten Bereitschaftszustand auf dem Halteelement 51, in ähnlicher Weise wie die übrigen Kontaktlamellen 104 jeweils an den ihnen zugeordneten Kettfäden 107 hängen,- vgl. Fig. 1. Das Halteelement 51 ist mittels eines (nicht dargestellten) Betätigungselementes derart betätigbar, dass es als Reaktion auf ein entsprechendes Abstellsignal die Simulations- Kontaktlamelle 4 auf die Kontaktschiene 102 fallen lässt. Ein geeignetes Betätigungselement kann z. B. als Elektromagnet ausgeführt sein, mit dessen beweglichem Anker das fingerförmige Halteelement 51 wirkverbunden ist. Ein Fallenlassen der Simulations-Kontaktlamelle 4 hat ein Abstellen der Webmaschine zur Folge, weil die Anhaltevorrichtung nicht zwischen der Simulations- Kontaktlamelle und einer anderen Kontaktlamelle unterscheidet.

Das Betätigungselement ist bspw. über zwei elektrische Anschlussleitungen 31, 32 mit dem Abstellrelais 61 in der ÜberwachungsVorrichtung 6 verbunden. Eine derartige Überwachungsvorrichtung 6 mit Abstellrelais 61 ist bereits in Fig. 2 angedeutet. Das Abstellrelais 61 steuert das Betätigungselement 51 und bewirkt dessen Betätigung, wenn die Webmaschine abgestellt werden soll. Zu diesem Zweck können z. B. die Relaiskontakte mit der Speisung eines Elektromagneten verbunden sein, der als Betätigungselement im Lamellenträger 5 vorhanden sein kann. Selbstverständlich kann das Betätigungselement 51 auch auf andere, dem Fachmann bekannte Weise angesteuert werden.

Bei der Ausführung der Erfindung ist dem folgenden Aspekt Aufmerksamkeit zu widmen. Bei modernen Webmaschinen sind die vorhandenen Sensoren, also auch die Anhaltevorrichtungen 101, mit einer Auswerteeinheit verbunden, welche die Sensorsignale auswertet. Oft übernimmt eine in die Webmaschine integrierte Prozesssteuerungseinheit der Webmaschine diese Aufgabe; stattdessen oder zusätzlich kann ein externes Datenerfassungssystem oder Expertensystem die Auswertung ausführen. Die Auswerteeinheit kann unter Anderem eine Statistik über die festgestellten Abstellungen führen. Eine solche Statistik könnte durch das erfindungsgemässe Verfahren auf unerwünschte Weise verfälscht werden, weil ja im erfindungsgemässen Verfahren, ein Fadenbruch simuliert wird, welcher keiner ist, aber in der Statistik als solcher erfasst wird. Zumindest in der Ausführungsform von Fig. 2 und 3 kann jedoch eine Verfälschung der Statistik vermieden werden, wie nachfolgend gezeigt wird. Die Idee zur Vermeidung einer Statistikverfälschung basiert auf der Erkenntnis, dass eine wegen Fadenbruchs hinunterfallende Kontaktlamelle 104 und ein schliessendes Abstellrelais 61 unterschiedliche elektrische Signale an den beiden Stromschienen 121, 122 verursachen. Zudem kann das Abstellrelais 61 auf kontrollierte Art und Weise, z. B. während einer vordefinierten Zeit, betätigt werden.

In Figur 5 ist ein theoretisches, von' einem Fadenbruch verursachtes elektrisches Signal 91 als Funktion der Zeit t aufgezeichnet. Das Signal 91 ist zunächst auf einem ersten Niveau, z. B. auf dem Wert „0", konstant. Beim Kettfadenbruch zeigt das Signal 91 ein typisches Einschwingverhalten mit einer Vielzahl von Signalspitzen, das durch das teilweise elastische Abprallen der Kontaktlamelle 104 von der Kontaktschiene 102 zu erklären ist. Erst nachdem die Kontaktlamelle 104 durch Dämpfung zur Ruhe gekommen ist, bleibt das Signal 91 auf einem zweiten Niveau, z. B. auf dem Wert „1", konstant. Das zweite Signalniveau „lw bleibt so lange erhalten, bis der Fadenbruch behoben ist und die Kontaktlamelle 104 sich wieder im aufgehängten Bereitschaftszustand befindet. Das Signal könnte gegebenenfalls auch bereits im Kettfadenwächter entprellt werden, so dass allfällige Signalspitzen bereits ausgefiltert wären.

Vom Signal 91 bei echtem Fadenbruch kann das Signal 92 bei simuliertem Fadenbruch unterschieden werden. Das letztere ist, ebenfalls theoretisch und in Funktion der Zeit t, in Figur 6 aufgezeichnet. Auch dieses Signal 92 weist beim Einschalten des Abstellrelais 61 einige durch Schwingungsvorgänge verursachte Signalspitzen auf, und auch dieses Signal könnte gegebenenfalls auch bereits im Kettfadenwächter entprellt werden, so dass allfällige Signalspitzen ausgefiltert wären. Wichtig für die Unterscheidung des Signals 92 (Fig. 6) von Signal 91 (Fig. 5) ist die Tatsache, dass das Abstellrelais 61 für die Simulation des Fadenbruchs nur während eines definierten Zeitintervalls T eingeschaltet bleibt und danach wieder ausgeschaltet werden kann. Mit anderen Worten: Die Webmaschine wird durch einen Puls von wohldefinierter Pulsdauer T abgestellt. Die Pulsdauer T kann deutlich kürzer gewählt werden als die Zeit, die benötigt wird, um- einen Fadenbruch zu beheben, bspw. zwischen Bruchteilen einer Sekunde und einigen wenigen Sekunden. Die Auswerteeinheit der Webmaschine, z. B. die Prozesssteuerungseinheit und/oder das entsprechende Datenerfassungs- oder Expertensystem, kann mit einer einfachen Routine feststellen, wie lange das Signal auf dem zweiten Signalniveau „1"' verbleibt. Ist die Verweilzeit auf dem zweiten Signalniveau „lλλ nur kurz - eben die vordefinierte Pulsdauer T -, so handelt es sich um einen simulierten Fadenbruch, der in der Statistik nicht berücksichtigt werden darf. Bei einer längeren Verweilzeit auf dem zweiten Signalniveau „1" handelt es sich um einen echten Fadenbruch, der in die Statistik einfHessen muss. Selbstverständlich ist das oben Gesagte analog in dem • Fall anzuwenden, wo das erste Signalniveau höher ist (bspw. „1") als das zweite (bspw. „0") .

Als Erweiterung des anhand von Fig. 6 erläuterten Verfahrens kann statt bloss eines Pulses mit wohldefinierter Pulsdauer T eine wohldefinierte Sequenz von Pulsen und dazwischen liegenden Pausen, nach einem vorbestimmten Signalmuster, zum Abstellen der Webmaschine verwendet werden. Über die Anschlussleitungen 31, 32 (Fig. 2, 3) können somit Signale mit unterschiedlichen Formen und Bedeutungen an die Kontaktschiene und an die Auswerteeinheit der Webmaschine übermittelt werden.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die hier beispielhaft aufgeführten Ausführungsformen beschränkt-. Bei Kenntnis der Erfindung ist der Fachmann durchaus in der Lage, weitere Ausführungsformen herzuleiten. Insbesondere können nicht nur Kettfadenbrüche, sondern auch andere Fadenbrüche wie Schuss-, Fang- oder Dreherfadenbrüche simuliert werden, um ein Abstellen der Webmaschine zu bewirken. Eine weitere Variante der Erfindung ' besteht darin, auf eine Ausgangsleitung eines bereits vorhandenen Fadenwächters zuzugreifen und an diese ein elektrisches Signal anzulegen, welches einem Abstellsignal des Fadenwächters entspricht und die Webmaschine abstellt. Alternativ kann ein derartiges Abstellsignal auch an eine geeignete Stelle direkt in den Steuerkasten der Webmaschine eingeleitet werden, um ein Abstellen der Webmaschine zu bewirken. Bezugszeichenliste:

1 Prozessstoppvorrichtung

2 Adapter 21, 22 Kontaktelektroden 23, 24 Adapterteile

31, 32 Anschlussleitungen

4 Simulations-Kontaktlamelle

5 Lamellenträger 51 Halteelement

β Überwachungsvorrichtung 61 Abstellrelais

91 Signal bei Abstellen wegen Fadenbruchs 92 Signal bei Abstellen wegen simulierten Fadenbruchs

101 Anhaltevorrichtung 102 Kontaktschiene 121, 122 Stromschienen 123 Isolation 104 Kontaktlamelle zur Überwachung von Kettfadenbrüchen 107 Kettfaden