Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR CALIBRATING A FUEL METERING SYSTEM OF A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/143187
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for calibrating a fuel metering system of an internal combustion engine, in particular of a motor vehicle, in which a first injector is actuated with a first test injection with a first actuation duration and a second injector is actuated with a second test injection with a second actuation duration, and a resulting overall excitation is detected as a superposition of a first excitation of the first injector and a second excitation of the second injector, wherein from said overall excitation there is determined an overall vibration from which the first excitation of the first injector and the second excitation of the second injector are reconstructed, and on the basis of the respective excitation as a respective quantity signal, a zero quantity calibration is performed for the respective injector independently of the other injector, whereby a respective minimum actuation duration for a respective injector is determined. A corresponding device is also provided.

Inventors:
WALTER MICHAEL (DE)
BOLLINGER STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/054641
Publication Date:
October 26, 2012
Filing Date:
March 16, 2012
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
WALTER MICHAEL (DE)
BOLLINGER STEFAN (DE)
International Classes:
F02D41/14; F02D41/24
Domestic Patent References:
WO1998003783A11998-01-29
Foreign References:
DE102007019099A12008-10-30
DE10359306A12005-07-21
DE19945618A12001-03-29
DE102008002482A12009-12-24
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Kalibrierung eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bei dem ein erster Injektor mit einer ersten Testeinspritzung mit einer ersten Ansteuerdauer und ein zweiter Injektor mit einer zweiten Testeinspritzung mit einer zweiten Ansteuerdauer angesteuert wird und eine sich daraus ergebende Gesamtanregung als Überlagerung einer ersten Anregung des ersten Injektors und einer zweiten Anregung des zweiten Injektors erfasst wird, wobei daraus eine Gesamtschwingung ermittelt wird, aus der die erste Anregung des ersten Injektors und die zweite Anregung des zweiten Injektors rekonstruiert werden, und auf Basis der jeweiligen Anregung als jeweiligem Mengensignal für den jeweiligen Injektor unabhängig vom anderen Injektor eine Nullmengenkalibrierung durchgeführt wird, wodurch für einen jeweiligen Injektor eine jeweilige Min- destansteuerdauer ermittelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Gesamtschwingung mit einem Betrag und einer Phase ermittelt wird, woraus durch Anwendung von Vektoraddition die erste Anregung des ersten Injektors und die zweite Anregung des zweiten Injektors rekonstruiert werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die erste Testeinspritzung für den ersten Injektor und die zweite Testeinspritzung für den zweiten Injektor im Schub und in etwa zeitgleich vorgenommen werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , 2 oder 3, wobei der erste Injektor und der zweite Injektor zueinander orthogonal liegen.

5. Verfahren nach Anspruch 1 , 2 oder 3, wobei der erste Injektor und der zweite Injektor gegenphasig zueinander liegen. Verfahren nach Anspruch 1 , 2 oder 3, wobei der erste Injektor und der zweite Injektor so zueinander liegen, dass sie einen Winkel τ einschließen, mit τ ΐ η - 90°, n = 0, 1 ,2,....

Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die ermittelten jeweiligen Anregungen als jeweilige Mengensignale für einen jeweiligen Injektor in ein jeweiliges Ansteuerdauerkennfeld eingetragen und in diesem gespeichert werden.

Vorrichtung zur Kalibrierung eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit Steuermitteln zur An- steuerung eines ersten Injektors mit einer ersten Testeinspritzung mit einer ersten Ansteuerdauer und eines zweiten Injektors mit einer zweiten Testeinspritzung mit einer zweiten Ansteuerdauer, mit Sensormitteln zur Erfassung einer sich daraus ergebenden Gesamtanregung als Überlagerung einer ersten Anregung des ersten Injektors und einer zweiten Anregung des zweiten Injektors und zur Ermittlung einer sich daraus ergebenden Gesamtschwingung, und mit Rechenmitteln, die dazu konfiguriert sind, aus der Gesamtschwingung die erste Anregung des ersten Injektors und die zweite Anregung des zweiten Injektors zu rekonstruieren, und auf Basis der jeweiligen Anregung als jeweiligem Mengensignal für den jeweiligen Injektor unabhängig vom anderen Injektor eine Nullmengenkalibrierung durchzuführen, wodurch für einen jeweiligen Injektor eine jeweilige Mindestansteuerdauer zu ermitteln ist.

Vorrichtung nach Anspruch 8, insbesondere zur Anwendung in einem Com- mon-Rail-Einspritzsystem.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren und Vorrichtung zur Kalibrierung eines Kraftstoffzumesssystems eines Kraftfahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kalibrierung eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs.

Stand der Technik

In modernen Kraftstoffeinspritzsystemen der hier betroffenen Art, wie bspw. in Common-Rail-Diesel-Einspritzsystemen, erfolgen zur Verbesserung einer Gemischaufbereitung zeitgleich vor oder nach einer entsprechenden Haupteinspritzung Teileinspritzungen mit relativ kleinen Kraftstoffmengen. Die genannte Haupteinspritzung wird dabei in der Regel auf Basis einer Momentenanforderung eines entsprechenden Fahrers berechnet. Die Einspritzmengen der genannten Teileinspritzungen sollen möglichst gering sein, um Emissionsnachteile zu vermeiden. Andererseits müssen die Einspritzmengen groß genug sein, damit unter Berücksichtigung aller Toleranzquellen stets die für den entsprechenden Ver- brennungsprozess notwendige Mindestmenge abgesetzt wird. Eine derart verbesserte Gemischaufbereitung ermöglicht reduzierte Abgasemissionen sowie verringerte Verbrennungsgeräusche.

Die geringen Kraftstoffmengen bei den genannten Teileinspritzungen erfordern eine präzise Zumessung der jeweiligen Einspritzmengen. Fällt eine Teileinspritzung gänzlich weg, bspw. weil eine vorliegende Einspritzkomponente, bei Com- mon-Rail-Einspritzsystemen ein Injektor, aufgrund von üblichen Toleranzen bei einem zugrundeliegenden Ansteuersignal noch nicht einspritzt, hat dies erhebliche Auswirkungen auf den Betrieb der Brennkraftmaschine, was sich bspw. durch erhöhte Geräuschentwicklung bei der Verbrennung äußert. Eine wesentli- che Toleranzquelle für die Mengengenauigkeit der Voreinspritzung ist eine sogenannte Drift des jeweiligen Injektors.

Bei den genannten Common-Rail-Diesel-Einspritzsystemen werden mittels eines Hochdruckspeichers, eines sogenannten "Rails" Druckerzeugung und Einspritzung voneinander entkoppelt, wobei der Einspritzdruck unabhängig von der Motordrehzahl und der Einspritzmenge erzeugt wird und in dem Hochdruckspeicher für die Einspritzung zur Verfügung steht. Der jeweilige Einspritzzeitpunkt und die jeweilige Einspritzmenge werden dabei in einem elektronischen Motorsteuergerät berechnet und von den entsprechenden Injektoren jedes Zylinders der Brennkraftmaschine über ferngesteuerte Ventile zugesetzt. Es ist dabei zu gewährleisten, dass die genannten Teileinspritzungen stets mit möglichst hoher Präzision verwirklicht werden. Bei Herstellung von Injektoren eines entsprechenden Kraftstoffzumesssystems auftretende Fertigungstoleranzen bedingen Unterschiede in den Betriebskenngrößen der einzelnen Injektoren, welche oft erst über die Lebensdauer der jeweiligen Injektoren bzw. des Kraftstoffzumessystems auftreten oder während der Lebensdauer sogar noch verstärkt werden. Dazu kommt, dass die Injektoren ei- nes Kraftstoffzumessystems üblicherweise unterschiedliche Mengenkennfelder aufweisen, d. h. unterschiedliche Abhängigkeiten zwischen Einspritzmengen, Raildruck und Ansteuerdauer. Dies führt dazu, dass die verschiedenen Injektoren den entsprechenden Verbrennungsraum auch bei sehr präziser Ansteuerung mit unterschiedlichen Mengen an Kraftstoff füllen.

Eine Zumessung der genannten Minimalmengen erfolgt auf Grundlage einer sogenannten Nullmengenkalibrierung. Diese ist bspw. in der Druckschrift DE 199 45 618 A1 beschrieben. Dabei wird im sogenannten Schubbetrieb der jeweiligen Brennkraftmaschine ein einzelner Injektor angesteuert und die Ansteuerdauer so lange schrittweise erhöht, bis sich bei einer Mindestansteuerdauer eine Änderung eines Mengenersatzsignals (kurz: Mengensignal) einstellt, bspw. eine an der Brennkraftmaschine messbare Drehmomentenerhöhung, anhand derer kenntlich ist, dass nunmehr eine Einspritzung bzw. Injektion stattgefunden hat. Die dann vorliegende Ansteuerdauer entspricht einem Betriebszustand, bei dem die Einspritzung für die betreffende Brennkraftmaschine, d. h. den Zylinder der

Brennkraftmaschine gerade einsetzt. Diese Vorgehensweise wird bezüglich aller Injektoren bzw. Zylindern der Brennkraftmaschine entsprechend durchgeführt. Die dabei gewonnenen Ansteuerdauern werden in einem sogenannten Ansteuerkennfeld gespeichert, welches bei einer nachfolgenden Ansteuerung der Injektoren im Rahmen einer Nullmengenkalibrierung angewendet wird, wobei ein aktueller Wert der Ansteuerdauer jeweils in einen Korrekturwert für die zuzuführende Kraftstoffmenge umgesetzt wird.

Aus der DE 10 2008 002 482 A1 ist ferner ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kalibrierung eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine bekannt, bei dem wenigstens ein Injektor mit einer ersten Testeinspritzung mit einer ersten

Testeinspritzmenge angesteuert wird und ein sich dabei ergebenes erstes Mengensignal erfasst wird. Dabei wird eine erste Mindestansteuerdauer bestimmt und es ist ferner vorgesehen, dass der wenigstens eine Injektor mit wenigstens einer zweiten Testeinspritzung mit einer von der ersten Einspritzmenge abwei- chenden zweiten Einspritzmenge angesteuert wird und ein sich dabei ergebenes wenigstens zweites Mengensignal erfasst wird, wobei zu dieser wenigstens zweiten Einspritzmenge eine wenigstens zweite Mindestansteuerdauer bestimmt wird. Auf Grundlage der ersten Mindestansteuerdauer und der wenigstens zweiten Mindestansteuerdauer sowie des ersten Mengensignals und des mindestens zweiten Mengensignals wird sodann eine Regressionsberechnung durchgeführt.

Mit Hilfe des darin vorgestellten Verfahrens kann das Lernverfahren bei der Nullmengenkalibrierung verbessert werden, indem die für das Lernen eines Kalibrierwertes benötigte Zeit verringert wird. Offenbarung der Erfindung

Bei der oben bereits erwähnten Nullmengenkalibrierung werden im Schub auf einem Zylinder bzw. dem diesem zugeordneten Injektor Testeinspritzungen mit variabler Ansteuerdauer durchgeführt. Zu jeder Ansteuerdauer wird das zugehörige Mengenersatzsignal, das durch Aufbereitung des gemessenen Drehzahlsignals bspw. gewonnen werden kann, berechnet. Die Ansteuerdauer wird hierbei so lange variiert, bis ein vorgegebener Sollwert des Mengensignals erreicht ist. In einem darauffolgenden Schritt wird ein Ansteuerdauer-Lernwert berechnet und nicht flüchtig abgespeichert. Das Verfahren wird dabei für jeden Injektor bei meh- reren Raildruckstufen einzeln angewendet. Die Kalibrierung der einzelnen Injektoren bei den einzelnen Raildruckstufen erfolgt demnach sequenziell.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nunmehr die Ermittlung der obi- gen Lernwerte zu beschleunigen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 bzw. einer entsprechenden Vorrichtung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 8. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den jeweiligen Unteransprüchen formuliert.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen zur Kalibrierung eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs einen ersten Injektor mit einer ersten Testeinspritzung und einer ersten Ansteuerdauer und einen zweiten Injektor mit einer zweiten Testeinspritzung und einer zweiten Ansteuerdauer anzusteuern und eine sich daraus ergebende Gesamtanregung als Überlagerung einer ersten Anregung des ersten Injektors und einer zweiten Anregung des zweiten Injektors zu erfassen. Daraus wird sodann eine Gesamtschwingung ermittelt, aus der die erste Anregung des ersten Injektors und die zweite Anregung des zweiten Injektors rekonstruiert werden. Auf Basis der jeweiligen Anregung als jeweiligem Mengensignal für den jeweiligen Injektor wird dann unabhängig von dem anderen Injektor eine Nullmengenkalibrierung durchgeführt, wodurch für einen jeweiligen Injektor eine jeweilige Mindestansteuerdauer ermittelt wird.

Die Ermittlung von Lernwerten erfolgt dabei wie bei der normalen Nullmengenkalibrierung im Schub. Allerdings wird das vorgeschlagene Verfahren hinsichtlich des Lernvorgangs jeweils autark auf zwei Injektoren parallel durchgeführt. Aus jeder Testeinspritzung der beiden Injektoren ergibt sich eine Anregung des An- triebsstrangs. Diese Anregungen, da parallel bzw. in etwa zeitgleich, werden auf dem Antriebsstrang überlagert. Eine entsprechende Drehzahlsignalauswertung ermittelt daraus eine Gesamtschwingung mit Betrag und Phase. Daraus lässt sich dann nach dem Prinzip der Vektoraddition die Anregung der jeweiligen einzelnen Injektoren rekonstruieren. Auf Basis des für den jeweiligen Injektor rekon- struierten Mengensignals erfolgt sodann eine Kalibrierung für jeden Injektor autark wie bei einer zuvor erwähnten "normalen" Nullmengenkalibrierung. Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens ist die Möglichkeit, die Kalibriergeschwindigkeit zu verdoppeln ohne eine Verschlechterung im Signal- /Rausch-Abstand in Kauf nehmen zu müssen.

Gemäß einer Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens werden die erste Testeinspritzung für den ersten Injektor und die zweite Testeinspritzung für den zweiten Injektor im Schub und in etwa zeitgleich vorgenommen.

Gemäß einer möglichen Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens liegen der erste Injektor bzw. der ihm zugeordnete erste Zylinder und der zweite Injektor bzw. der ihm zugeordnete zweite Zylinder dabei zueinander orthogonal.

Alternativ dazu können der erste Injektor und der zweite Injektor bzw. die jeweiligen Zylinder auch gegenphasig zueinander liegen oder gemäß einer noch weiteren Ausführungsform auch so zueinander liegen, dass sie einen Winkel τ einschließen, wobei T ungleich einem Vielfachen von 90° beträgt.

Ferner kann vorgesehen sein, dass die ermittelten jeweiligen Anregungen als jeweilige Mengensignale für einen jeweiligen Injektor in ein jeweiliges Ansteuer- dauerkennfeld eingetragen und in diesem gespeichert werden.

Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im Schub zwei Injektoren gleichzeitig mit jeweiligen Testeinspritzungen beaufschlagt. Jede dieser Testeinspritzung bewirkt eine Anregung der schwingungsfähigen Bauteile des Antriebsstrangs. Die resultierende Überlagerung dieser beiden angeregten Schwingungen kann mittels eines Drehzahlsensors gemessen werden. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden sodann aus dem überlagerten Signal die Amplituden der zu den jeweiligen Injektoren gehörenden Einzelsignalen rekonstruiert.

Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Kalibrierung eines Kraftstoffzumesssystems einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs. Die Vorrichtung umfasst Steuermittel zur Ansteuerung eines ersten Injektors mit einer ersten Testeinspritzung mit einer ersten Ansteuerdauer und eines zweiten Injektors mit einer zweiten Testeinspritzung mit einer zweiten Ansteuerdauer. Ferner sind Sensormittel vorgesehen, die dazu konfiguriert sind, eine sich daraus ergebende Gesamtanregung als Überlagerung einer ersten Anregung des ersten Injektors und einer zweiten Anregung des zweiten Injektors zu erfassen und eine sich daraus ergebende Gesamtschwingung zu ermitteln. Ferner umfasst die vorgeschlagene Vorrichtung Rechenmittel, die dazu konfiguriert sind, aus der Gesamtschwingung die erste Anregung des ersten Injektors und die zweite Anregung des zweiten Injektors zu rekonstruieren. Ferner kann mit Hilfe der vorgesehenen Rechenmittel auf Basis einer jeweiligen Anregung als jeweiligem Mengensignal für einen jeweiligen Injektor unabhängig vom anderen Injektor eine Nullmengenkalibrierung durchgeführt werden, wodurch für einen jeweiligen Injektor eine jeweilige Mindestansteuerdauer zu ermitteln ist.

Die vorgeschlagene Vorrichtung kann insbesondere in einem Common-Rail- Diesel-Einspritzsystem zur Anwendung kommen.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.

Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweiligen angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Figur 1 zeigt eine grafische Darstellung am Beispiel eines 4-Zylindersystems einer Überlagerung von Amplitudensignalen zweier orthogonaler Injektoren bzw. Zylindern und deren nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführten Separierung in jeweilig einzelne Amplitudensignale der zwei einzelnen Injektoren.

Figur 2 zeigt ein Ansteuerdauerkennfeld eines zweiten Injektors der gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zusammen mit einem ersten Injektor parallel kalibriert wurde, wobei die Ansteuerdauer des ersten Injektors dabei als Parameter eingeht. Figur 3 zeigt ein Ansteuerdauerkennfeld eines ersten Injektors, der gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zusammen mit einem zweiten Injektor parallel kalibriert wurde, wobei hier die Ansteuerdauer des zweiten Injektors als Parameter eingeht.

Figur 4 zeigt in grafischer Darstellung eine Überlagerung von zwei Amplitudensignalen zweier Injektoren, die so zueinander liegen, dass sie einen Winkel τ einschließen, welcher ungleich einem Vielfachen von 90° ist.

Figur 5 zeigt ein Übersichtsblockdiagramm einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

In Figur 1 ist als Teil einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Rekonstruieren von Anregungen zweier zeitgleich mit jeweiligen Testeinspritzungen beaufschlagten Injektoren aus einer gemessenen Anregung von schwingungsfähigen Bauteilen des Antriebsstrangs innerhalb einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs gezeigt. Die gemessene Anregung bzw. Schwingung ergibt sich dabei als eine Überlagerung von Schwingungen, angeregt durch die jeweiligen einzelnen zwei mit jeweiligen Testeinspritzungen beaufschlagten Injektoren.

Im vorliegenden Fall wird nunmehr am Beispiel eines 4-Zylindersystems angenommen, dass die zwei mit jeweiligen Testeinspritzungen beaufschlagten Injektoren bzw. die entsprechend zugeordneten Zylinder orthogonal zueinander liegen. Demnach ist der erste Injektor bzw. der zugehörige Zylinder 1 durch die Ordinate gekennzeichnet, während der zweite Injektor bzw. Zylinder 2 durch die Abszisse dargestellt ist. Die nunmehr gemessene Schwingung wird zunächst durch eine Amplitude A12 und eine entsprechende Phase α dargestellt. Dies kann bspw. als Fouriertransformation eines entsprechenden Drehzahlsignals vorgenommen werden. Die jeweiligen Phasen einer reinen Anregung bzw.

Schwingung auf dem ersten Zylinder 1 oder dem zweiten Zylinder 2 sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden, wie bereits voranstehend erwähnt, in dem hier dargestellten Koordinatensystem als Achsen verwendet. Das gemessene Signal mit Amplitude A12 und Phase α wird sodann gemäß trigonometrischem Standard auf die beiden Achsen projiziert. Dies lautet dann wie folgt: A1 = A12 sin (<x)

A2 = A12 cos (a) wobei

A12 die Amplitude der Gesamtschwingung d. h. der Überlagerung der beiden durch die jeweiligen Injektoren verursachten Schwingungen ist, A1 die rekonstruierte Amplitude von Zylinder 1 und A2 die rekonstruierte Amplitude von Zylinder 2 darstellt, α ergibt sich aus der Phase bzw. Phasenverschiebung der gemesse- nen Anregung gegenüber der Phase von Zylinder 2 bzw. Zylinder 1.

Dadurch lassen sich in einfacher Weise die beiden die Gesamtanregung verursachenden Einzelanregungen der Injektoren 1 und 2 separieren. Sodann wird für jeden der beiden Injektoren, den ersten Injektor 1 und den zweiten Injektor 2 ein Suchalgorithmus gemäß dem Stand der Technik durchgeführt, wobei eine Ansteuerdauer eines jeweiligen Injektors so lange nachgeführt wird, bis eine vorgegebene Zielmenge erreicht ist und anschließend wird daraus ein voranstehend erwähnter Lernwert gemäß Stand der Technik bestimmt.

Figur 2 gibt ein Testergebnis wieder, welches an einem Kraftfahrzeug mit einem 4-Zylinder-Motor nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten wurde. Dabei wurde ein erhaltenes Ansteuerdauerkennfeld eines zweiten Injektors 2 dreimal ermittelt. Die jeweilige Ansteuerdauer eines ersten Injektors 1 war dabei als Parameter eingesetzt und nahm jeweils die Ansteuerdauer 140 με,

180 με und 220 με an. Die drei ermittelten Ansteuerdauerkennlinien 10, 20, 30 sind hierbei in einem Schaubild, welches ein jeweiliges bestimmtes Mengensignal S2 des zweiten Injektors 1 über die Ansteuerdauer T, gemessen in με, aufzeigt, eingetragen. Dabei stellt das Ansteuerdauerkennfeld 10 das Ansteuerdau- erkennfeld des zweiten Injektors 2 dar, bei einer Ansteuerdauer des ersten Injektors von 140 με. Das Ansteuerdauerkennfeld 20 wurde bei einer Ansteuerdauer des ersten Injektors von 180 με aufgenommen und das Ansteuerdauerkennfeld 30 wurde für eine Ansteuerdauer des ersten Injektors von 220 με aufgenommen. Die drei ermittelten Ansteuerdauerkennfelder des zweiten Injektors 2 liegen dabei im Rahmen der Messgenauigkeiten des eingesetzten Drehzahlauswertverfahrens exakt aufeinander. In Figur 3 ist ein entsprechendes Schaubild für entsprechende Ansteuerdauer- kennfelder des ersten Injektors 1 aufgezeigt, wobei hier quasi gegenüber Figur 2 Injektor 1 und Injektor 2 ihre Rollen "getauscht" haben. In dem hier dargestellten Schaubild wurde ein jeweiliges bestimmtes Mengensignal S1 des ersten Injektors

1 über die Ansteuerdauer T, gemessen in με, aufgetragen. Die Ansteuerdauer des zweiten Injektors 2 war dabei als Parameter verwendet und betrug für An- steuerdauerkennfeld 10' 140 με, für Ansteuerdauerkennfeld 20' 180 με und für Ansteuerdauerkennfeld 30' 220 με. Auch hier sind die drei für Injektor 1 ermittel- ten Ansteuerdauerkennfelder im Rahmen der Messgenauigkeiten des Drehzahlauswerteverfahrens exakt aufeinander.

Alternativ zum genannten Szenario, in welchem zwei orthogonale Injektoren 1 und 2 bzw. entsprechende Zylinder mit jeweiligen Testeinspritzungen beauf- schlagt werden, können auch zwei gegenphasig liegende Injektoren bzw. Zylinder angeregt werden. Die beiden Schwingungen löschen sich dann exakt aus, wenn die Einspritzmengen für die jeweiligen Injektoren gleich groß sind. Dies kann bspw. dazu verwendet werden, zwei Injektoren exakt aufeinander abzugleichen, wenn ein Absolutbetrag der jeweiligen Einspritzung für die der Abgleich er- folgt, nicht relevant ist.

Figur 4 zeigt nunmehr eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgenommene Rekonstruktion von durch einen ersten Injektor und einen zweiten Injektor jeweils angeregten Schwingungen aus einer durch die beiden Schwingungen sich ergebenden und gemessenen Gesamtschwingung. Dabei schließen die Injektoren 1 und 2 einen Winkel τ ein, der ungleich eines Vielfachen von 90° beträgt. Entsprechend zu Figur 1 ist diese Konstellation ebenfalls in einem Koordinatensystem dargestellt, wobei der zweite Zylinder 2 bzw. Injektor 2 auf einer horizontalen Achse und der erste Zylinder 1 bzw. Injektor 1 auf einer gegenüber der horizontalen Achse um τ gedrehten Achse gekennzeichnet ist. Die Koordinatenachsen dieses Koordinatensystems schließen demnach einen Winkel τ ein. Das gemessene Signal wird wiederum in eine Darstellung mit Amplitude und Phase umgewandelt und in diesem Koordinatensystem entsprechend eingezeichnet. Dabei ist die Amplitude A12 mit einem Winkel α zum Injektor 2 eingetragen. Eine Rekonstruktion der Einzelamplituden A1 bzw. A2 ergibt sich hier durch Anwen- dung des Sinussatzes analog zu der Rekonstruktion in Figur 1. Dadurch ergibt sich eine verallgemeinerte Auswertebeziehung wie folgt:

A1 = A12 sin (a) / sin (180°-τ) A2 = A12 sin (τ - a) / sin (180°-τ)

Figur 5 zeigt eine vereinfachte Blockdarstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Steuerung eines Kraftstoffzumesssystems. Gezeigt ist eine Brennkraftmaschine 10, die von einer Kraftstoffzumesseinheit 30 eine bestimmte Kraftstoffmenge zu einem bestimmten Zeitpunkt zugemessen bekommt. Dabei sind Sensormittel in Form verschiedener Sensoren 40, insbesondere eines Drehzahlsensors, vorhanden, die Messwerte 15 erfassen, die den Betriebszustand der Brennkraftmaschine 10 charakterisieren und diese entspre- chend an ein Steuergerät 20 weiterleiten. Dem Steuergerät 20 werden darüber hinaus Ausgangssignale 25 weiterer vorhandener Sensoren 45 zugeleitet, die Größen erfassen, die den Zustand der Kraftstoffzumesseinheit 30 und/oder Umweltbedingungen charakterisieren. Ein solche Größe 25 ist bspw. ein gegebener Fahrerwunsch. Bei den weiteren Größen 25 kann sich bspw. auch um Druck und Temperatur der Umgebungsluft handeln. Das Steuergerät 20 berechnet ausgehend von den Messwerten 15 und den weiteren Größen 25 Ansteuerimpulse 35, mit denen die Kraftstoffzumesseineheit 30 beaufschlagt wird.

Bei der Brennkraftmaschine handelt es vorzugsweise um eine Direkteinspritzung und/oder eine selbstzündende Brennkraftmaschine.

Die Kraftstoffzumesseinheit 30 kann verschieden ausgestaltet sein. Sie kann bspw. als voranstehend bereits erwähntes und beschriebenes Common-Rail- Einspritzsystem ausgebildet sein. Bei einem derartigen System verdichtet eine Hochdruckpumpe Kraftsoff in einem Speicher. Von diesem Speicher gelangt dann der Kraftstoff über Injektoren in jeweilige Brennräume der Brennkraftmaschine. Die Dauer und/oder der Beginn der Kraftstoffeinspritzung wird mittels der Injektoren gesteuert. Dabei beinhalten die Injektoren vorzugweise jeweils ein Magnetventil bzw. einen piezoelektrischen Aktor. Pro Zylinder wird jeweils ein elektrisch betätigbares Ventil vorgesehen. Im Folgendem wird das Magnetventil und/oder der piezoelektrischen Aktor, der die Kraftstoffzumessung beeinflusst als elektrisch betätigbares Ventil bezeichnet. Ein elektrisch betätigbares Ventil ist so angeordnet, dass durch Öffnungsdauer bzw. durch Schließdauer des Ventils eine einzuspritzende Kraftstoffmenge festgelegt wird.

Zur Kalibrierung des Kraftstoffzumesssystems verfügt nun das Steuergerät 20 erfindungsgemäß über Steuermittel 50 zur Ansteuerung eines ersten Injektors mit einer ersten Testeinspritzung mit einer ersten Ansteuerdauer mittels Ansteuerim- puls 35_1 und zur Ansteuerung eines zweiten Injektors mit einer zweiten Testeinspritzung mit einer zweiten Ansteuerdauer mittels Ansteuerimpuls 35_2. Ferner sind die Sensoren 40, insbesondere ein vorgesehener Drehzahlsensor, dazu konfiguriert, eine sich daraus ergebene Gesamtanregung als Überlagerung einer ersten Anregung des ersten Injektors und einer zweiten Anregung des zweiten Injektors zu erfassen und eine sich daraus ergebende Gesamtschwingung zu ermitteln. Das Steuergerät 20 verfügt des weiteren über Rechenmittel 55, die dazu konfiguriert sind, aus der Gesamtschwingung die erste Anregung des ersten Injektors und die zweite Anregung des zweiten Injektors zu rekonstruieren und auf Basis der jeweiligen Anregungen als jeweiligem Mengensignal für den jeweiligen Injektor unabhängig vom anderen Injektor eine Nullmengenkalibrierung durchzuführen. Dadurch wird eine jeweilige Mindestansteuerdauer für einen jeweiligen Injektor bestimmt.