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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CARRYING OUT A PERCRESTALE SINUS LIFT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/062225
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for carrying out a percrestale sinus lift, wherein a bore channel is created with the aid of a boring, milling and/or hammering method, the Schneider membrane is lifted from the jaw bone using a flowable medium that is supplied via the opened bore channel, bone replacement material is introduced, a supply line is introduced into the bore channel prior to introducing the flowable liquid and is sealingly fixed in a detachable manner to the bore channel or onto the edge thereof and the flowable medium in introduced through the supply line. The invention also relates to a surgical instrument (1) for introducing a flowable medium for lifting the Schneider membrane from the jaw bone whilst carrying out a percrestale sinus lift. Said instrument comprises a supply line that can be introduced into the bore channel and that has at least one sealing element for sealing and detachably fixing the supply line to the bore channel or to the edge thereof, a displaceable sleeve (4) on the supply line is guided in the axial direction in relation to the supply line and the sealing element (7) is arranged between a front surface of the sleeve (4) and a surface, preferably a ring surface (6), protruding in the radial direction from the supply line, and can be deformed by axially pressing the sleeve (4) in the radial direction and can be pressed counter to the inner wall of the bore channel (3).

Inventors:
WATZEK GEORG (AT)
UNGER EWALD
Application Number:
PCT/AT2008/000414
Publication Date:
May 22, 2009
Filing Date:
November 14, 2008
Export Citation:
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Assignee:
UNIV WIEN MED (AT)
WATZEK GEORG (AT)
UNGER EWALD
International Classes:
A61C3/02; A61B17/34; A61C8/00
Domestic Patent References:
WO1998050104A11998-11-12
Foreign References:
US20060084034A12006-04-20
US20070066990A12007-03-22
EP1362561A22003-11-19
US7377897B12008-05-27
DE102007059226A12008-06-26
Attorney, Agent or Firm:
HAFFNER UND KESCHMANN PATENTANWÄLTE OG (Wien, AT)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zur Durchführung eines percrestalen Sinusliftes, bei welchem ein Bohrkanal mit Hilfe von Bohr-, Fräs- und/oder Schlagverfahren geschaffen wird, die Schneidersehe Membran vom Kieferknochen unter Verwendung eines über den eröffneten Bohrkanal zugeführten fließfähigen Mediums abgehoben und Knochenersatzmaterial eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Zuführen des fließfähigen Mediums eine Zuführleitung in den Bohrkanal eingeführt und dichtend im Bohrkanal oder an dessen Rand lösbar festgelegt wird, und dass das fließfähige Medium durch die Zuführleitung eingebracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführleitung mit Hilfe einer flexiblen Ringdichtung im Bohrkanal oder an dessen Rand festgelegt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringdichtung in radialer Richtung verformt bzw. aufgeweitet und gegen die Innenwand des Bohrkanals gedrückt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine als Schlauch- oder Ballondichtung ausgebildete Ringdichtung durch Druckzufuhr gegen die Innenwand des Bohrkanals gedrückt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführleitung an ihrem in Einführrich- tung vorderen Ende dichtend im Bohrkanal festgelegt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekennzeichnet, als fließfähiges Medium ein Gel verwendet wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als fließfähiges Medium ein pastöses Kno- chenersatzmaterial gewählt wird.

8. Chirurgisches Instrument zum Einbringen eines fließfähigen Mediums zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Kieferknochen bei der Durchführung eines percrestalen Sinusliftes, wobei das Instrument eine in den Bohrkanal einführbare Zuführleitung mit wenigstens einem Dichtungselement zum dichtenden und lösba- ren Festlegen der Zuführleitung im Bohrkanal oder an dessen Rand aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Zuführungsleitung eine in axialer Richtung relativ zur Zuführungsleitung verschiebliche Hülse (4) geführt ist und dass das Dichtungselement (7) zwischen einer Stirnfläche der Hülse und einer in ra- dialer Richtung von der Zuführleitung vorspringenden Fläche, insbesondere Ringfläche (6), angeordnet und durch axiales Andrücken der Hülse (4) in radialer Richtung verformbar und gegen die Innenwand des Bohrkanals (3) pressbar ausgebildet ist.

9. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (7) wenigstens eine flexible Ringdichtung aufweist.

10. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringdichtung in radialer Richtung verformbar und gegen die Innenwand des Bohrkanals (3) pressbar ausgebildet ist.

11. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 8, 9 oder 10, da- durch gekennzeichnet, dass die Ringfläche (6) Sicherungsmittel zur Verhinderung des Abrutschens des Dichtungselements (7) aufweist.

12. Chirurgisches Instrument nach einem der Ansprüche 8 bis

11, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Dichtungselement (7) zugewandte Stirnfläche der Hülse (4) als von der Zuführleitung wegweisende geneigte, insbesondere kegelstumpfförmige Fläche ausgebildet ist.

13. Chirurgisches Instrument nach einem der Ansprüche 8 bis

12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) mit einem Spann- und/oder Feststellelement zum Spannen oder Fixieren der Hülse (4) in einer an das Dichtungselement (7) gedrückten Position zusammenwirkt .

14. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Spann- und/oder Feststellelement von einer gegen die Hülse (4) in axialer Richtung schraubbaren Schraube (11) gebildet ist.

15. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Spann- oder Feststellelement von einem nach Art eines Keils wirkenden Schiebers (22) gebildet ist, dessen relativ zur Achse der Hülse (4) geneigte Fläche beim seitlichen Einschieben mit einer Auflauffläche (24) der Hülse (4) zusammenwirkt, um die Hülse (4) in axialer Richtunggegen das Dichtungselement (7) zu drücken.

16. Chirurgisches Instrument nach einem der Ansprüche 8 bis

15, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (7) an dem in Einführrichtung vorderen Ende der Zuführleitung angeordnet ist.

17. Chirurgisches Instrument nach einem der Ansprüche 8 bis

16, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführleitung und/oder die Hülse (4) einen Anschlag (14) zur Begrenzung der Einführtiefe in den Bohrkanal (3) aufweist.

18. Instrumentenset zur Durchführung eines percrestalen Sinusliftes, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend ein Bohr-, Fräs- und/oder Schlaginstrument zur Schaffung eines Bohrkanals ( 3 ) , ein Instrument (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 17 zum Zuführen eines fließfähigen Mediums über den Bohrkanal zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Kieferknochen und ein von den anderen Instrumenten vorzugsweise gesondertes Instrument zum Einbringen eines Knochenersatzmaterials.

19. Bohrerset zur Verwendung bei der Durchführung eines percrestalen Sinusliftes, gekennzeichnet durch wenigstens einen Bohrer eines ersten Typs (29), der als Pilotbohrer ausgebildet ist, und wenigstens einen ersten Bohrer eines zweiten Typs (31), der einen nicht schneidenden zylindrischen Körper (32) mit einem den Bohrdurchmesser des Bohrers des ersten Typs (29) nicht übersteigenden Durchmesser und einen von der distalen Stirnfläche des zylindrischen Körpers (32) um eine definierte Länge vorspringenden Bohrstift aufweist.

20. Bohrerset nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zweiter Bohrer des zweiten Typs (36) einen Bohrstift (37) aufweist, welcher um eine größere definierte Länge von der distalen Stirnfläche des zylindrischen Körpers vorspringt als jene Länge des Bohrstifts (34) des ersten Bohrers des zweiten Typs (31).

21. Bohrerset nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrer des ersten und des zweiten Typs (29,31) jeweils

Kanäle zur Zu- und/oder Ableitung von Kühl- und/oder Spülflüssigkeit aufweisen, wobei in bevorzugter Weise die Kanäle für die Zuleitung der Kühl- und/oder Spülflüssigkeit im Bereich des Bohrstifts (34,37) münden.

22. Bohrerset nach Anspruch 19, 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrstift des wenigstens einen Bohrers des zweiten Typs (31) als Kanonenbohrer mit einer halbrunden Bohrspitze ausgebildet ist.

23. Bohrerset nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrstift (34) des wenigstens einen Bohrers zweiten Typs (31) als diamantierte Bohrspitze ausgebildet ist.

Description:

Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines percrestalen Sinusliftes

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung eines percrestalen Sinusliftes, bei welchem ein Bohrkanal mit Hilfe von Bohr-, Fräs- und/oder Schlagverfahren geschaffen wird, die Schneidersche Membran vom Kieferknochen unter Verwendung eines über den eröffneten Bohrkanal zugeführten fließfähigen Mediums abgehoben und Knochenersatzmaterial eingebracht wird. Weiters betrifft die Erfindung ein chirurgisches Instrument zum Einbringen eines fließfähigen Mediums zum Abheben der Schneider- schen Membran vom Kieferknochen bei der Durchführung eines percrestalen Sinusliftes sowie ein Instrumentenset zur Durchführung eines percrestalen Sinusliftes.

Bei bestehender Zahnlosigkeit ist wegen der Pneumatisierung der Kieferhöhle meist ein geringes Knochenangebot zur Verankerung eines enossalen Zahnimplantats vorhanden. Dieser Knochenmangel kann durch eine so genannte Sinusliftoperation, bei der Kno- chenersatzmaterial zwischen Knochen und Schneiderscher Membran eingebracht wird, behoben werden. Für diese Operationstechnik ist es notwendig, die Schneidersche Membran von der Kieferhöhle intakt abzulösen, um einen Hohlraum für das einzubringende Knochenmaterial zu schaffen. Hierbei wird das Bohrloch für das Implantat bis dicht an die Schneidersche Membran vorangebracht und ggf. mit einem weiteren Instrument, wie beispielsweise einem Osteotom, die verbleibende Knochenlamelle durchbrochen, woraufhin die Schneidersche Membran beispielsweise mit Hilfe eines Ballonkatheters vom Boden der Kieferhöhle abgelöst werden kann. Jedoch birgt dieses Verfahren ein nicht unerhebliches Risiko, die äußerst empfindliche Schneidersche Membran zu zerstören, sodass es wünschenswert erscheint, das Abheben der Membran noch schonender und unter Vermeidung von Spannungsspitzen in der Membran durchzuführen.

In der EP 1 362 561 A2 ist eine Vorrichtung zum Ablösen der Kieferhöhlenschleimhaut beschrieben. Die Präparationsvorrichtung für eine Sinusbodenelevation weist dabei eine gesteuerte oder geregelte Pumpe auf, die ein Präparationsmittel durch eine Schlauchverbindung bis zu einer im Kieferknochen auszuführenden Zugangsöffnung fördert, wobei die Präparationsvorrichtung ein Befestigungsmittel aufweist, das durch Erzeugung eines Unterdrucks in einer Art Saugglocke eine Befestigung des Schlauchs am Kieferknochen ermöglicht. Der durch die Zugangsöffnung hindurchtretende Strahl des Präparationsmittels wird gegen die Kieferhöhlenschleimhaut gerichtet, um diese sanft vom Kieferknochen abzulösen. Die Zugangsöffnung zur Kieferhöhlenschleimhaut wird hierbei mit herkömmlichen Instrumenten geschaffen. Nachteilig bei dieser Vorrichtung und dem entsprechenden Verfahren ist unter anderem, dass ein nicht unerheblicher apparativer Aufwand betrieben werden muss, um das Befestigungsmittel am Kieferknochen durch Unterdruck festzulegen und das Präparationsmittel einzubringen, wobei ein sicherer Sitz des Befesti- gungsmittels am Kieferknochen nicht immer gewährleistet werden kann. Als besonders nachteilig ist anzusehen, dass dann, wenn das Präparationsmittel nicht gleichzeitig das für die im Folgenden stattfindende Sinuselevation verwendete Knochenersatzmaterial ist, dieses in bedeutendem Ausmaß in Kontakt mit den Schnittflächen im Kieferknochen tritt und in die spongiose Struktur des Knochens eindringen kann, was insbesondere bei Mitverwendung eines Röntgenkontrastmittels im Präparationsmittel von Nachteil ist.

Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren zur Durchführung eines percrestalen Sinusliftes zu schaffen, bei welchem die Schneidersche Membran schonend unter Verwendung eines über den eröffneten Alveolarkanal oder den definierten Bohrkanal zugeführten fließfähigen Mediums vom Kieferknochen abgehoben

werden kann, wobei die oben genannten Nachteile vermieden werden sollen.

Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemäße Verfah- ren zur Durchführung eines percrestalen Sinusliftes im Wesentlichen darin, dass vor dem Zuführen des fließfähigen Mediums eine Zuführleitung in den Bohrkanal eingeführt und dichtend im Bohrkanal oder an dessen Rand lösbar festgelegt wird, und dass das fließfähige Medium durch die Zuführleitung eingebracht wird. Dadurch kann eine Zuführleitung mit geringem apparativen Aufwand festgelegt werden, wobei gleichzeitig sichergestellt ist, dass die Schnittflächen des Kieferknochens nicht mit dem fließfähigen Medium in Kontakt geraten, sodass dieses nicht in den spongiosen Knochen eindringen kann. Das fließfähige Medium zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Kieferknochen kann hierbei unmittelbar das Knochenersatzmaterial oder ein von diesem Material verschiedenes Medium sein, wobei im Falle der Verwendung eines vom Knochenersatzmaterial verschiedenen Mediums dieses nach dem Liftvorgang aus dem Raum zwischen Kieferknochen und Schneiderscher Membran entfernt werden muss.

Das Verfahren kann hierbei bevorzugt so weitergebildet sein, dass die Zuführleitung mit Hilfe einer flexiblen Ringdichtung im Bohrkanal oder an dessen Rand festgelegt wird, wobei die Ringdichtung in bevorzugter Weise in radialer Richtung verformt bzw. aufgeweitet und gegen die Innenwand des Bohrkanals gedrückt wird. Auf diese Weise gelingt eine einerseits schonende und die Einleitung von Kraftspitzen in den Kieferknochen vermeidende Festlegung der Zuführleitung unter gleichzeitiger op- timaler Abschirmung der Spongiosa-Struktur des Kieferknochens gegen das einzubringende fließfähige Material. Insbesondere kann dadurch, dass die Zuführleitung ihren wirksamen Durchmesser erst nach dem Einführen in den Bohrkanal erlangt, ein Ein-

brechen der unter Umständen äußerst dünnen maxillaren Knochenstruktur beim Einführen der Zuführleitung vermieden werden.

In bevorzugter Weise kann das Verfahren hierbei derart weiter- gebildet sein, dass eine als Schlauch- oder Ballondichtung ausgebildete Ringdichtung durch Druckzufuhr gegen die Innenwand des Bohrkanals gedrückt wird, was die Spannungsbelastungen im Bohrkanal weiter vermindert.

Das Verfahren wird hierbei mit Vorteil so ausgeführt, dass die Zuführleitung an ihrem in Einführrichtung vorderen Ende dichtend im Bohrkanal festgelegt wird. Dadurch gelingt es, einerseits möglichst den gesamten angeschnittenen Bereich des Kieferknochens vor einer unerwünschten Perfusion mit dem fließfä- higen Medium zu schützen und andererseits das Risiko, die Schneidersche Membran durch Bereiche der Zuleitung, welche distal über die Ringdichtung hinausreichen, zu beschädigen, zu minimieren.

Mit Vorteil wird zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Boden der Kieferhöhle als fließfähiges Medium ein Gel verwendet. Die Verwendung eines Gels bietet in diesem Zusammenhang den Vorteil, dass ein Gel einerseits eine gleichmäßige Spannungsverteilung in der Schneiderschen Membran gewährleistet und somit das Auftreten von unerwünschten Spannungsspitzen in der Schneiderschen Membran beim Abheben vom Kieferknochen weitgehend vermeidet, andererseits aber den Bereich, in welchem die Schneidersche Membran vom Boden der Kieferhöhe abgehoben werden soll, im Vergleich zu einem weniger viskosen Medium relativ eng begrenzt. Dies bietet eine optimale Kontrolle des Erfolges des Lifts anhand des Volumens des eingebrachten fließfähigen Mediums.

Wie oben bereits erwähnt, kann das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt dahingehend weitergebildet sein, dass als fließfähiges Medium ein pastöses Knochenersatzmaterial gewählt wird, sodass ein Herausspülen des zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Boden der Kieferhöhle verwendeten Materials entfallen kann und das Implantat ggf. direkt im Anschluss an den Sinuslift gesetzt werden kann.

Die Erfindung betrifft weiters ein chirurgisches Instrument zum Einbringen eines fließfähigen Mediums zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Kieferknochen bei der Durchführung eines percrestalen Sinusliftes, welches sich insbesondere zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens eignet. Das Instrument weist hierbei eine in den Bohrkanal einführbare Zuführleitung mit wenigstens einem Dichtungselement zum dichtenden und lösbaren Festlegen der Zuführleitung im Bohrkanal oder an dessen Rand auf und ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Zuführungsleitung eine in axialer Richtung relativ zur Zuführungsleitung verschiebliche Hülse geführt ist und dass das Dich- tungselement zwischen einer Stirnfläche der Hülse und einer in radialer Richtung von der Zuführleitung vorspringenden Fläche, insbesondere Ringfläche, angeordnet und durch axiales Andrücken der Hülse in radialer Richtung verformbar und gegen die Innenwand des Bohrkanals pressbar ausgebildet ist. Auf diese Weise kann das chirurgische Instrument, ohne den Kieferknochen zu beanspruchen, in die gewünschte Position gebracht werden und hierauf durch Verschieben der Hülse, was zu einer radialen Expansion der Ringdichtung führt, im Bohrkanal oder an dessen Rand lösbar festgelegt werden.

Mit Vorteil ist das chirurgische Instrument bevorzugt dahingehend weitergebildet, dass das Dichtungselement wenigstens eine flexible Ringdichtung aufweist, wobei die Ringdichtung mit Vorteil in radialer Richtung verformbar und gegen die Innenwand

des Bohrkanals pressbar ausgebildet ist. Ein solches Dichtungselement kann mit der Schnittfläche im Kieferknochen in besonders schonender Weise zur Anlage gebracht werden, sodass eine optimale Abschirmung der spongiosen Struktur des Kieferknochens unter gleichzeitiger Vermeidung der Einleitung von Kraftspitzen in den Knochen erfolgen kann.

Mit Vorteil ist das chirurgische Instrument bevorzugt so ausgebildet, dass die Ringfläche Sicherungsmittel zur Verhinderung des Abrutschens des Dichtungsmittels aufweist. Solche Sicherungsmittel können beispielsweise eine nach proximal gerichtete, umlaufende Erhebung sein. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, die Ringfläche derart auszubilden, dass sie in Einführrichtung nach innen geneigt ist, sodass das Dichtungmit- tel nach radial innen gehalten wird.

Das chirurgische Instrument ist hierbei bevorzugt derart weitergebildet, dass die dem Dichtungselement zugewandte Stirnfläche der Hülse als von der Zuführleitung wegweisende, geneigte, insbesondere kegelstumpfförmige Fläche ausgebildet ist, wodurch schon bei Aufbringen einer nur geringen Kraft in Axialrichtung durch den Operateur eine ausreichend große radiale Kraft vom Dichtungselement auf den umliegenden Kieferknochen aufgebracht wird, wobei gleichzeitig sichergestellt wird, dass die radiale Ausdehnung der Ringdichtung innerhalb vertretbarer Grenzen bleibt und somit eine Beschädigung des Kieferknochens verhindert wird.

Das chirurgische Instrument kann mit Vorteil dahingehend wei- tergebildet sein, dass die Hülse mit einem Spann- und/oder Feststellelement zum Spannen oder Fixieren der Hülse in einer an das Dichtungselement gedrückten Position zusammenwirkt, sodass das chirurgische Instrument, wenn es einmal in die gewünschte Position gebracht wurde, ohne weiteres Zutun in der

gewünschten Position verbleibt. Das Spann- und/oder Feststellelement kann hierbei gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung von einer gegen die Hülse in axialer Richtung schraubbaren Schraube gebildet sein, was eine besonders einfa- che Festlegung des chirurgischen Instruments im Bohrkanal oder an dessen Rand ermöglicht. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das Spann- oder Feststellelement von einem nach Art eines Keils wirkenden Schieber gebildet ist, dessen relativ zur Achse der Hülse geneigte Fläche beim seitlichen Einschieben mit einer Auflauffläche der Hülse zusammenwirkt, um die Hülse in axialer Richtung gegen das Dichtungselement zu drücken. Eine derartige Ausführungsform des Spann- und/oder Feststellelements gestattet es, das chirurgische Instrument mit nur einer Hand im Bohrkanal zu verankern. Als eine weitere mögliche Ausführungsform des Spann- und/oder Feststellelements kann ein Exzenterhebel vorgesehen sein, welcher an einem Teil des Körpers des chirurgischen Instruments festgelegt ist und durch Umlegen die Hülse nach distal bewegt.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das Dichtungselement an dem in Einführrichtung vorderen Ende der Zuführleitung angeordnet ist, wodurch es möglich wird, das chirurgische Instrument in nächster Nähe zur Schneiderschen Membran zu verankern. Die Anordnung des Dichtungselements an dem in Einführrichtung vorderen Ende der Zuführleitung gestattet somit einerseits den Schutz des Kieferknochens über seine gesamte angeschnittene Fläche, wobei gleichzeitig vermieden wird, dass Bereiche des chirurgischen Instruments, welche distal zu weit über die Ringdichtung hinausreichen, die Schneidersche Membran beschädigen können.

Um die Schneidersche Membran optimal vor einer Perforation durch das einzuführende chirurgische Instrument zu schützen, ist es gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Zuführleitung und/oder die Hülse einen An- schlag zur Begrenzung der Einführtiefe in den Bohrkanal aufweist. Der Anschlag zur Begrenzung der Einführtiefe in den Bohrkanal kann hierbei in entsprechendem Abstand vom Dichtungselement angeordnet sein und/oder mit Distanzelementen wie beispielsweise Ringscheiben definiert sein, sodass das chirurgi- sehe Instrument gefahrlos in den Bohrkanal bis zum Zusammenwirken des Anschlags am chirurgischen Instrument mit dem Zahnfleisch oder einer Implantationsschiene eingeführt werden kann, woraufhin die Festlegung des chirurgischen Instruments im Bohrkanal oder an dessen Rand erfolgt.

Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass die Ringdichtung als aufblähbare Schlauch- oder Ballondichtung ausgebildet ist, wobei ein in einen Hohlraum der Dichtung mündender Kanal für die Zufuhr eines Druckmediums vorgesehen ist, sodass die Ring- dichtung bei Druckzufuhr aufgebläht wird und gegen die Innenwand des Bohrkanals pressbar ist. Auf diese Weise gelingt eine besonders schonende Abdichtung des Sinusliftbereiches zur Einbringung des fließfähigen Mediums.

Die Erfindung betrifft weiters ein Instrumentenset zur Durchführung eines percrestalen Sinusliftes. Das Instrumentenset umfasst ein Bohr-, Fräs- und/oder Schlaginstrument zur Schaffung eines Zugangs zur Schneiderschen Membran, ein erfindungsgemäßes Instrument, wie oben beschrieben, zum Zuführen eines fließfähigen Mediums über den Bohrkanal zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Kieferknochen und ein von den anderen Instrumenten vorzugsweise gesondertes Instrument zum Einbringen eines Knochenersatzmaterials. Ein derartiges Set bietet optimale Voraussetzungen zur Durchführung des beschriebenen Verfah-

rens, indem das bzw. die Instrument (e) zur Schaffung eines Bohrkanals, das chirurgische Instrument zum Einbringen eines fließfähigen Mediums zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Kieferknochen gemäß einem der Ansprüche 8 bis 17 und ein weite- res, vorzugsweise von der anderen Instrumenten gesondertes Instrument, zum Einbringen von Knochenersatzmaterial zur Verfügung gestellt werden.

Insbesondere beim Einbringen der Bohrung in den Kieferknochen und beim Durchbruch vom Bohrkanal in den Sinus ist ein Einreißen der Kieferhöhlenschleimhaut zu befürchten, wenn der Bohrer den Knochen durchstößt und nicht rechtzeitig abgesetzt wird.

Um nun Verletzungen der Schneiderschen Membran zu verhindern, wurde bereits vorgeschlagen, für den chirurgischen Eingriff nicht lediglich einen Bohrer, sondern ein Bohrerset einzusetzen, bei welchem ein im wesentlichen halbkugelförmiger Bohrkörper zumindest teilweise glatte Oberflächen aufweist, wobei der glatte Teil des Bohrkörpers kalotten- oder teilkugelmantelför- mig ausgebildet sein kann und ggf. als gesonderter Teil gegenüber dem mit einer materialabtragenden Oberflächenstrukturie- rung versehenen Bohrkörper stationär gehalten werden kann. Sobald mit einem derartigen Bohrer der glatte Teil des Bohrkörpers in Kontakt mit der Schneiderschen Membran gelangt, soll zum einen sichergestellt werden, dass dieser Teil nicht weiter rotiert, um Beschädigungen der Membran zu vermeiden, und zum anderen, dass ein Bohren mit den verbleibenden Bereichen mit einer materialabtragenden Oberflächenstrukturierung weiterhin möglich ist. Derartige Bohrer sind in aller Regel mit Einrich- tungen zum Zu- und Abführen einer Kühl- und/oder Spülflüssigkeit versehen, wobei solche Bohrer und Bohrersets zum einen apparativ relativ aufwendig sind, da die Bohrer bei nur geringen Abmessungen mehrteilig ausgebildet sind, und zum anderen auch mit diesen Bohrern eine Perforation der Schneiderschen

Membran nicht ausgeschlossen werden kann, wenn das Durchdringen des Kieferknochens vom Operateur nicht rechtzeitig erkannt wird.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Bohrerset zu schaffen, mit welchem ein zu weites Eindringen des Bohrers in die Kieferhöhle und damit eine Perforation der Schneiderschen Membran wirksam vermieden und damit das Risiko für den Patienten minimiert werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung weiters ein Bohrerset zur Verwendung bei der Durchführung eines perc- restalen Sinusliftes, welches wenigstens einen Bohrer eines ersten Typs, der als Pilotbohrer ausgebildet ist, und wenigs- tens einen ersten Bohrer eines zweiten Typs, der einen nicht schneidenden zylindrischen Körper mit einem den Bohrdurchmesser des Bohrers des ersten Typs nicht übersteigenden Durchmesser und einen von der distalen Stirnfläche des zylindrischen Körpers um eine definierte Länge vorspringenden Bohrstift auf- weist. Ein solches Bohrerset bietet die Möglichkeit, mit dem Bohrer des ersten Typs eine Bohrung im Kieferknochen bis knapp vor die Schneidersehe Membran zu setzen, woraufhin ein Bohrer des zweiten Typs zum Einsatz gelangen kann, um den tatsächlichen Durchbruch zur Schneiderschen Membran zu bewerkstelligen. Der Bohrer zweiten Typs bildet auf dem nichtschneidenden zylindrischen Körper einen Anschlag, welcher mit dem Grund der Bohrung, die mit dem Bohrer des ersten Typs geschaffen wurde, zusammenwirkt, sodass ein Vordringen des Bohrstiftes lediglich um die definierte Länge, welche der Bohrstift vom zylindrischen Körper vorspringt, möglich ist. Es ist mit bekannten bildgebenden Verfahren möglich, die Pilotbohrung beispielsweise bis in einen geplanten Bereich 2 mm vor der Schneiderschen Membran zu setzen, sodass dann, wenn der Bohrstift, welcher vom zylindrischen Körper des ersten Bohrers des zweiten Typs vorspringt,

beispielsweise eine Länge aufweist, welche 2 mm weniger des Darstellungsfehlers des bildgebenden Verfahrens und der Auswertung beträgt, ein Perforieren der Schneiderschen Membran ausgeschlossen werden kann, da selbst wenn der Bohrer des ersten Typs im Kieferknochen wegen des Fehlers nicht genau positioniert werden kann, dennoch ein zu weites Eindringen in die Kieferhöhle sicher ausgeschlossen ist.

Mit Vorteil ist das erfindungsgemäße Bohrerset dahingehend wei- tergebildet, dass zumindest ein zweiter Bohrer des zweiten Typs einen Bohrstift aufweist, welcher um eine größere definierte Länge von der distalen Stirnfläche des zylindrischen Körpers vorspringt als jene Länge des Bohrstifts des ersten Bohrers des zweiten Typs. Mit einem solchen Bohrerset kann wiederum eine wie oben beschriebene Pilotbohrung gesetzt werden und ein Herantasten an den Durchbruch zur Schneiderschen Membran mit einer Mehrzahl von Bohrern des zweiten Typs realisiert werden, wobei der nicht schneidende zylindrische Körper der Bohrer zweiten Typs jeweils mit dem Grund der Pilotbohrung in Wirkung tritt und der Vorschub der Bohrung jeweils über die schrittweise Vergrößerung der jeweiligen Bohrstifte der Bohrer zweiten Typs erfolgt. In der Folge kann wiederum das chirurgische Instrument gemäß den Ansprüchen 8 bis 17 zum Einbringen des fließfähigen Mediums zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Kieferkno- chen zum Einsatz gebracht werden. Wenn die Schneidersche Membran einmal abgehoben ist, kann mit dem Pilotbohrer, ohne das Risiko einer Verletzung der Schneiderschen Membran, der Durchbruch im Kieferknochen auf den tatsächlich erwünschten Durchmesser erweitert werden, woraufhin ggf. unter Verwendung eines weiteren Instruments die gewünschte Menge an Knochenersatzmaterial in den Sinus eingebracht werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Bohrersets weisen die Bohrer des ersten und des zweiten Typs

jeweils Kanäle zur Zu- und/oder Ableitung von Kühl- und/oder Spülflüssigkeit auf, wobei in bevorzugter Weise die Kanäle für die Zuleitung der Kühl- und/oder Spülflüssigkeit im Bereich des Bohrstifts münden. Eine Kühlung des Operationssitus ist in al- ler Regel bei der Ausführung solcher Kanäle zur Vermeidung der Nekrotisierung des Knochengewebes durch Hitzeeinwirkung unabdingbar, wobei zum anderen dann, wenn die Kanäle für die Zuleitung der Kühl- und/oder Spülflüssigkeit im Bereich des Bohrstifts münden, bei Durchbrechen des Kieferknochens zur Schnei- derschen Membran vor dem Bohrstift ein schwimmender Wasserschirm ausgebildet wird, welcher die Membran vom rotierenden Bohrstift fernhält.

Mit Vorteil ist das erfindungsgemäße Bohrerset dahingehend wei- tergebildet, dass der Bohrstift des wenigstens einen Bohrers des zweiten Typs als Kanonenbohrer mit einer halbrunden Bohrspitze ausgebildet ist, wobei sich diese Geometrie einer halbrunden Bohrspitze auf dem Gebiet der Erfindung bereits bewährt hat. Sie gestattet sowohl präzises als auch minimal traumati- sches Entfernen des Knochenmaterials sowie einen zufriedenstellenden Abtransport des geschnittenen Materials.

Mit Vorteil ist das Bohrerset dahingehend weitergebildet, dass der Bohrstift des wenigstens einen Bohrers zweiten Typs als diamantierte Bohrspitze ausgebildet ist. Diamantierte Bohrspitzen zeichnen sich auf dem Gebiet der Erfindung insbesondere dadurch aus, dass sie effizientes Schneiden von Knochenmaterial ermöglichen, wobei Weichteile, wie insbesondere die Schneider- sche Membran, besonders geschont werden.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine Schnittdarstellung eines chirurgischen Instruments zum Einbringen eines fließfähigen Mediums zum

Abheben der Schneiderschen Membran vom Kieferknochen bei der Durchführung eines percrestalen Sinusliftes entsprechend der vorliegenden Erfindung, Fig. 2 ein Instrument entsprechend der Fig. 1, bei welchem der Dichtungsring zur Festlegung des In- struments im Bohrkanal radial verformt wurde, die Figuren 3 und 4 ein analoges chirurgisches Instrument mit einer alternativen Ausführung des Dichtungselements, die Figuren 5 und 6 ein chirurgisches Instrument mit einer weiteren alternativen Ausführungsform des Dichtungselements, die Figuren 7 und 8 ein erfin- dungsgemäßes chirurgisches Instrument in einer Seitenansicht mit einem alternativen Spann- und/oder Feststellelement, Fig. 9 eine Bohrsequenz im Schnitt unter Verwendung des erfindungsgemäßen Bohrersets, Fig. 10 eine Detailansicht von Fig. 9 C, die Figuren 11 und 12 eine alternative Ausführungsform des Spann- und/oder Feststellelements und Fig. 13 eine Detailansicht einer alternativen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments .

In Fig. 1 ist mit 1 ein chirurgisches Instrument zum Einbringen eines fließfähigen Mediums zum Abheben der Schneiderschen Membran vom Kieferknochen bei der Durchführung eines percrestalen Sinusliftes gezeigt. Das Instrument besteht aus einem Körper 2, wobei sich eine Hülse 4 um den länglichen Körper 2 des chirurgischen Instruments 1 erstreckt. Am distalen Ende 5 des Körpers 2 ist eine Ringfläche 6 angeordnet, an welcher ein Dichtungselement bzw. eine Ringdichtung 7 anliegt. Im Inneren des Körpers 2 ist ein Kanal 9 für die Zuleitung von fließfähigem Medium angeordnet, welches über den Anschluss 10 zugeführt wird. Mit 11 ist eine Fixierschraube bezeichnet, welche mit dem Ge- winde 12 zusammenwirkt. Die Eindringtiefe des chirurgischen Instruments in den Bohrkanal 3 des Kieferknochens 13 wird durch Anschläge 14 und 15 begrenzt, wobei in Gebrauch der Anschlag 14 auf dem Zahnfleisch zu liegen kommt und der Anschlag 15 zur Wirkung gelangt, wenn bei der Operation Implantationsschienen

verwendet werden und in beiden Fällen mit zylindrischen Scheiben auf die geplante Tiefe fein abgestimmt wird.

In Fig. 2 ist das chirurgische Instrument gemäß Fig. 1 darge- stellt, wobei hier die verschiebliche Hülse 4 relativ zum Körper 2 in Richtung des Pfeils 16 verschoben wurde, sodass die Ringdichtung 7, welche an der Ringfläche 6 anliegt, komprimiert und radial nach außen verformt wurde, sodass die Ringdichtung 7 an der Schnittfläche 17 des Kieferknochens 13 in Anlage ge- langt. Diese vorgeschobene Position der Hülse 4 kann, wie in Fig. 2 gezeigt, mittels der Schraube 11, welche am Gewinde 12 vorgeschraubt wurde, fixiert werden.

In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäßes chirurgisches Instrument in einer alternativen Ausführungsform gezeigt, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Bei dieser Ausführungsform weist lediglich die Ringdichtung 7 einen alternativen Aufbau auf. Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Ringdichtung 7 nicht als O-Ringdichtung sondern als Dichtungsprofil ausgeführt, welches wiederum durch Verschieben der Hülse 4 komprimiert und radial nach außen verformt werden kann.

In Fig. 4 ist das chirurgische Instrument gemäß Fig. 3 wiederum in gespanntem Zustand dargestellt, wobei die Hülse 4 relativ zum Körper 2 in Richtung des Pfeils 16 verschoben ist, die Ringdichtung bzw. das Dichtungselement 7 radial nach außen verformt ist und an den Schnittflächen 17 des Kieferknochens 13 zur Anlage kommt.

In Fig. 5 ist eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen chirurgischen Instruments gezeigt, bei welcher das Dichtungselement in Form eines aufblähfähigen Ballons ausgeführt ist. Bei dieser Ausführungsform kann die Hülse entfallen, wobei in diesem Fall im Körper 2 des chirurgischen Instruments

ein Kanal 18 angeordnet ist, welcher über einen Anschluss 19 mit einem Medium gespeist werden kann, welches einen Hohlraum 20, der von einer Ausnehmung im Körper 2 des chirurgischen Instruments und einer Hülle 21 gebildet wird, füllen kann.

Fig. 6 zeigt das chirurgische Instrument gemäß Fig. 5 in im Bohrkanal festgelegtem Zustand, wobei zu erkennen ist, dass durch das Einbringen eines Mediums in den Anschluss 19 das Medium durch den Kanal 18 in den Hohlraum 20 die Hülle 21 ballon- förmig aufgebläht ist und an der Schnittfläche 17 des Kieferknochens 13 zur Anlage gelangt. In diesem Zustand kann wiederum das fließfähige Medium zum Abheben der Schneiderschen Membran von Kieferknochen 13 über den Anschluss 10 und den Kanal 9 eingebracht werden.

In den Figuren 7 und 8 ist nun eine alternative Ausführungsform dargestellt, in welcher zur Fixierung der Hülse 4 in der gespannten Position anstatt einer Schraube ein Schieber 22 vorgesehen ist, welcher eine schräg zur Achse des chirurgischen In- struments 1 angeordnete Fläche 23 aufweist, welche mit einer entsprechenden Fläche 24 an der Hülse 4 des chirurgischen Instruments 1 zusammenwirkt, sodass durch Schieben des Schiebers in Richtung des Pfeils 25 ein Verschieben der Hülse 4 in Richtung des Pfeils 26 erfolgt, wodurch sich die Ringdichtung 10 in einem entspannten Zustand befindet. Bei Verschieben des Schiebers 22 in Richtung des Pfeils 27 in Fig. 8 wird die Hülse 4 in Richtung des Pfeils 28 relativ zum Körper 2 verschoben, wodurch die Ringdichtung 10 komprimiert und radial nach außen verformt wird.

In Fig. 9 ist nun das Bohrerset zur Verwendung bei der Durchführung eines percrestalen Sinusliftes dargestellt, wobei zu erkennen ist, dass eine Pilotbohrung mittels des Bohrers des ersten Typs 29 bis knapp an das sinusseitige Ende 30 des Kie-

ferknochens 13 gesetzt wird. Mit einem ersten Bohrer des zweiten Typs 31, dessen zylindrischer Körper 32 nicht schneidend ausgeführt ist, und welcher somit am Grund der Bohrung 33 in Anlage kommt, kann nun mittels des Bohrstifts 34 ohne das Risi- ko der Perforierung der Schneiderschen Membran 35 nahe an diese herangebohrt werden, wobei bei ausreichender Länge des Bohrstifts 34 bereits in diesem Schritt der Durchbruch zur Membran 35 erfolgen kann. Gegebenenfalls kann jedoch mittels eines weiteren Bohrers des zweiten Typs 36, dessen Bohrstift 37 eine größere Länge hat, der Durchbruch durch den Kieferknochen 13 erfolgen.

Wie in Fig. 10 gezeigt, erfolgt an der Spitze des Bohrstifts 37 auf herkömmliche Weise eine Kühlung und Spülung beispielsweise mit Ringerlösung 38, sodass sich bei Durchbrechen des sinussei- tigen Rands 30 des Kieferknochens 13 ein schwimmender Schirm 39 ausbildet, welcher die Schneidersche Membran 35 vor der rotierende Spitze des Bohrstifts 37 schützt.

Die Figuren 11 und 12 zeigen die Funktion eines Exenterhebels als Spann- und/oder Feststellelement. Der Exzenterhebel 40 ist drehbar am Körper 2 des chirurgischen Instruments 1 festgelegt. Bei Umlegen des Hebels, wie in Fig. 12 gezeigt, drückt der vordere Bereich des Exzenterhebels 40 auf die Oberkante der Hülse 4, sodass diese nach distal und relativ zum Körper verschoben wird. Dies führt zu der gewünschten Verformung des Dichtungselements 7.

Fig. 13 zeigt ein Detail einer alternativen Ausführungsform des chirurgischen Instruments 1, bei welcher die Ringfläche 6 Mittel zur Sicherung des Dichtungselements 7 gegen Abrutschen aufweist. Im radial äußeren Bereich der Ringfläche 6 ist hierbei eine umlaufende Erhebung 41 angeordnet, welche das Dichtungselement sicher auf der Ringfläche hält.