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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR CHECKING A COMPONENT, IN PARTICULAR A COIL OR A BLANK, FOR PRODUCING AT LEAST ONE PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/099718
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for checking a first component (1) for producing at least one product, in which method by means of an electronic computing device (12) a first property value is determined, which characterises a property of the first component (1). By means of the electronic computing device (12), a limit value range is calculated from second property values that characterise the same property of a plurality of second components (10) for producing products. To check the first component (1), the electronic computing device (12) is used to determine whether the first property value is inside or outside the limit value range.

Inventors:
HEINLE INGO (DE)
FRANKE TONY (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/078987
Publication Date:
May 16, 2024
Filing Date:
October 18, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
G05B19/401; G05B19/418
Foreign References:
FR3113729A32022-03-04
DE102018210174A12019-12-24
CN106226152B2018-06-01
EP3516084B12022-06-08
Other References:
ARIF OSAMA H.: "Statistical process control by quantile approach", HTTPS://CORE.AC.UK/DOWNLOAD/PDF/154423369.PDF, 1 October 2000 (2000-10-01), XP093116397, Retrieved from the Internet [retrieved on 20240105]
WUEST THORSTEN ET AL: "An approach to monitoring quality in manufacturing using supervised machine learning on product state data", JOURNAL OF INTELLIGENT MANUFACTURING, SPRINGER US, NEW YORK, vol. 25, no. 5, 24 March 2013 (2013-03-24), pages 1167 - 1180, XP035378128, ISSN: 0956-5515, [retrieved on 20130324], DOI: 10.1007/S10845-013-0761-Y
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Claims:
Patentansprüche Verfahren zum Prüfen eines ersten Bauelements (1) zum Herstellen wenigstens eines Produkts, bei welchem:

- mittels einer elektronischen Recheneinrichtung (12) ein erster Eigenschaftswert ermittelt wird, welcher eine Eigenschaft des ersten Bauelements (1) charakterisiert;

- mittels der elektronischen Recheneinrichtung (12) aus zweiten Eigenschaftswerten, welche die gleiche Eigenschaft von mehreren, zweiten Bauelementen (10) zum Herstellen von Produkten charakterisieren, ein Grenzwertbereich berechnet wird; und

- zum Prüfen des ersten Bauelements (1) mittels der elektronischen Recheneinrichtung (12) ermittelt wird, ob der erste Eigenschaftswerts innerhalb des Grenzwertbereiches oder außerhalb des Grenzwertbereiches liegt. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass:

- ein vorgegebenes oder vorgebbares, erstes Quantil der zweiten Eigenschaftswerte berechnet wird; und

- ein vorgegebenes oder vorgebbares, von dem ersten Quantil unterschiedliches, zweites Quantil der zweiten Eigenschaftswerte berechnet wird. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grenzwertbereich in Abhängigkeit von dem Quantil derart berechnet wird, dass:

- das erste Quantil als ein zu dem Grenzwertbereich gehörender, oberer Grenzwert verwendet wird, bei welchem der Grenzwertbereich endet; und

- das zweite Quantil als ein zu dem Grenzwertbereich gehörender, unterer Grenzwert verwendet wird, bei welchem der Grenzwertbereich beginnt. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass als das erste Quantil das 95%-Quantil berechnet wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als das zweite Quantil das 5%-Quantil berechnet wird. Verfahren zum Prüfen eines ersten Bauelements (1) zum Herstellen wenigstens eines Produkts, bei welchem:

- mittels einer elektronischen Recheneinrichtung (12) aus zweiten Eigenschaftswerten, welche jeweils eine Eigenschaft eines jeweiligen, zweiten Bauelements (10) zum Herstellen wenigstens eines Produkts charakterisieren, ausgewählt wird;

- mittels der elektronischen Recheneinrichtung (12) aus dem ausgewählten, zweiten Eigenschaftswert ein Grenzwertbereich berechnet wird;

- ein erster Eigenschaftswert ermittelt wird, welcher die gleiche Eigenschaft des ersten Bauelements (1) charakterisiert; und

- zum Prüfen des ersten Bauelements (1) mittels der elektronischen Recheneinrichtung (12) ermittelt wird, ob der erste Eigenschaftswerts innerhalb des Grenzwertbereiches oder außerhalb des Grenzwertbereiches liegt. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grenzwertbereich aus den zweiten Eigenschaftswerten derart berechnet wird, dass:

- ein zu dem Grenzwertbereich gehörender, oberer Grenzwert ermittelt wird, bei welchem der Grenzwertbereich endet; und

- ein zu dem Grenzwertbereich gehörender, unterer Grenzwert ermittelt wird, bei welchem der Grenzwertbereich beginnt. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der ausgewählte, zweite Eigenschaftswert genau in der Mitte zwischen den Grenzwerten liegt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Eigenschaftswert und die zweiten Eigenschaftswerte mittels eines Sensors

(8) erfasst werden, welcher wenigstens ein Signal bereitstellt, welches den jeweiligen Eigenschaftswert charakterisiert, wobei die elektronische Recheneinrichtung (12) das Signal empfängt und dadurch den jeweiligen Eigenschaftswert ermittelt. Vorrichtung, welche zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen eines Bauelements, insbesondere eines Coils oder einer Platine, zum Herstellen wenigstens eines Produkts

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen eines Bauelements, insbesondere eines Coils oder einer Platine, zum Herstellen wenigstens eines Produkts. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung.

Der CN 106226152 B ist ein Testsystem zum Testen einer mechanischen Eigenschaft eines Materials als bekannt zu entnehmen. Des Weiteren offenbart die EP 3 516 084 B1 ein Verfahren zum Herstellen von Stahlflachprodukten.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mittels welchem Bauelemente besonders vorteilhaft geprüft werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 , durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen wenigstens eines ersten Bauelements zum Herstellen wenigstens eines Produkts. Dies bedeutet, dass es sich bei dem ersten Bauelement um ein erstes Ausgangselement handelt, aus welchem das wenigstens eine Produkt hergestellt wird. Wieder mit anderen Worten ausgedrückt weist das wenigstens eine Produkt in seinem vollständig hergestellten Zustand zumindest das erste Bauelement auf. Beispielsweise handelt es sich bei dem ersten Bauelement um ein Coil, welches auch als Wickel bezeichnet wird. Das Coil ist ein Wickel aus einem insbesondere aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere Blech, gebildeten Band. Mit anderen Worten ist das Coil ein aufgewickeltes Band oder durch ein aufgewickeltes Band gebildet, wobei das Band beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus Blech und ganz insbesondere aus Stahl oder Aluminium, gebildet sein kann. Wieder mit anderen Worten ausgedrückt ist somit das auch als Bandmaterial bezeichnete Band zu dem Coil, mithin zu dem Wickel, aufgewickelt. Ferner ist es denkbar, dass es sich bei dem ersten Bauelement beispielsweise um ein Flachprodukt, das heißt um ein Flächenelement handelt, welches beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus Blech und ganz insbesondere aus einem Stahl oder Aluminium, gebildet sein kann, wobei das Flachprodukt beispielsweise auch als Platine bezeichnet wird. Somit kann es sich bei dem ersten Bauelement beispielsweise um eine Platine handeln, welche insbesondere aus einem metallischen Werkstoff und ganz insbesondere aus Blech und/oder aus einem Stahl oder Aluminium, gebildet sein kann. Bei einem Herstellungsverfahren zum Herstellen des wenigstens einen Produkts aus dem ersten Bauelement wird beispielsweise dann, wenn das erste Bauelement als das genannte Coil ausgebildet ist, das Coil, mithin das Band, abgewickelt. Bei dem Herstellungsverfahren werden beispielsweise von dem Band Bandteile des Bands abgetrennt, sodass beispielsweise das Band in Bandteile unterteilt wird, insbesondere durch Schneiden des Bands. Bei den Bandteilen kann es sich beispielsweise um Platinen handeln, sodass aus dem Coil Platinen hergestellt werden können. Dabei ist es insbesondere denkbar, dass aus den aus dem Coil hergestellten Platinen mehrere Produkte, das heißt das wenigstens eine Produkt und wenigstens ein weiteres Produkt hergestellt werden. Beispielsweise wird die jeweilige, insbesondere aus dem Coil hergestellte Platine bei dem Herstellungsverfahren, insbesondere mechanisch, bearbeitet. Dabei ist insbesondere denkbar, dass die jeweilige, aus dem Coil hergestellte Platine beispielsweise durch Schneiden, insbesondere Stanzen, bearbeitet wird und/oder die jeweilige, aus dem Coil hergestellte Platine wird beispielsweise bei dem Herstellungsverfahren umgeformt, insbesondere tiefgezogen. Die vorigen und folgenden Ausführungen zu dem Coil und der jeweiligen, aus dem Coil hergestellten Platine kann auch insbesondere dann auf das erste Bauelement übertragen werden, wenn das erste Bauelement eine Platine ist. Mit anderen Worten kann es sich bei dem ersten Bauelement um ein Halbzeug, wie beispielsweise eine Platine, handeln. Bei dem zuvor genannten Herstellungsverfahren zum Herstellen des wenigstens einen Produkts wird beispielsweise das erste Bauelement, insbesondere die Platine, bearbeitet, insbesondere mechanisch bearbeitet. Beispielsweise wird bei dem Herstellungsverfahren das erste Bauelement durch Schneiden, insbesondere Stanzen, bearbeitet und/oder das erste Bauelement wird umgeformt, insbesondere tiefgezogen. Insbesondere ist es denkbar, dass bei dem Herstellungsverfahren das erste Bauelement durch wenigstens eine Presse bearbeitet, insbesondere schneidend bearbeitet und/oder umgeformt, insbesondere tiefgezogen, wird. Insbesondere ist denkbar, dass das erste Bauelement bei dem Herstellungsverfahren mittels einer Pressenstraße bearbeitet wird, welche die genannte Presse und wenigstens eine weitere Presse umfassen kann. Bei dem wenigstens einen Produkt kann es sich beispielsweise um ein Fahrzeug, insbesondere um ein Kraftfahrzeug, ganz insbesondere um einen Kraftwagen, wie beispielsweise einen Personenkraftwagen, handeln, sodass beispielsweise bei dem Herstellungsverfahren wenigstens ein Fahrzeug aus dem ersten Bauelement hergestellt wird. Wieder mit anderen Worten ausgedrückt wird bei dem Herstellungsverfahren beispielsweise das erste Bauelement zum Herstellen eines Fahrzeugs verwendet. Dabei ist es insbesondere denkbar, dass aus dem ersten Bauelement ein Karosseriebauteil einer insbesondere als selbstragende Karosserie ausgebildeten Karosserie des Fahrzeugs hergestellt wird, welches in seinem vollständigen hergestellten Zustand die Karosserie aufweist.

Beispielsweise wird das Herstellungsverfahren durch einen Hersteller durchgeführt, welcher somit das wenigstens eine Produkt aus dem ersten Bauelement herstellt oder herstellen möchte. Beispielsweise bezieht der Hersteller das erste Bauelement von einem von dem Hersteller unterschiedlichen Lieferanten, der beispielsweise das erste Bauelement an einem von dem Hersteller vorgegeben Ort transportiert an den Ort anliefert. Insbesondere dann, wenn der Hersteller eine Produktion, wie eine Serien- oder Massenproduktion durchführt, durch welche mehrere Produkte, nämlich das wenigstens eine Produkt und wenigstens ein weiteres oder mehrere, weitere Produkte aus den mehreren, ersten Bauelementen hergestellt wird oder werden, wird der Hersteller von dem Lieferanten mit mehreren ersten Bauelementen beliefert, die beispielsweise durch den Lieferanten hergestellt werden. Dabei ist es denkbar, dass beispielsweise eines der ersten Bauelemente Bestandteil einer ersten Charge und ein anderes der ersten Bauelemente Bestandteil einer von der ersten Charge unterschiedlichen, zweiten Charge ist. Die Chargen, das heißt die jeweiligen, zu den Chargen gehörenden, ersten Bauelemente können hinsichtlich ihrer Eigenschaften schwanken, was auch als Chargenschwankungen bezeichnet wird.

Üblicherweise ist es ein Ziel des Herstellers, die Produkte mit der gleichen, hohen Qualität herzustellen, sodass es für den Hersteller wünschenswert ist, die zuvor genannten, etwaigen Chargenschwankungen, mithin etwaige Unterschiede zwischen den Chargen beziehungsweise zwischen den ersten Bauelementen zu identifizieren. Dies ist üblicherweise sehr zeit- und damit kostenintensiv und kann übermäßig von wenigstens einer Person oder von mehreren Personen, das heißt von einer Erfahrung einer Person abhängen und in der Folge nicht hinreichend reproduzierbar und/oder nicht hinreichend präzise durchgeführt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es nun, das erste Bauelement, insbesondere mehrere, erste Bauelemente zeit- und kostengünstig, reproduzierbar und präzise zu prüfen, um in der Folge etwaige, übermäßige Chargenschwankungen identifizieren zu können. Wird oder wurde eine solche, übermäßige Chargenschwankung identifiziert, so kann eine entsprechende Gegenmaßnahme eingeleitet werden. Die Gegenmaßnahme kann umfassen, dass eine Charge, welche beispielsweise wenigstens eine Anforderung nicht erfüllt, nicht angenommen und/oder zurück zu dem Lieferanten geliefert wird, oder das Herstellungsverfahren kann entsprechend angepasst, das heißt variiert werden, um Chargenschwankungen zu kompensieren. Die vorigen und folgenden Ausführungen zu dem ersten Bauelement können ohne Weiteres auch auf die anderen, übrigen ersten Bauelemente übertragen werden und umgekehrt.

Um nun das erste Bauelement zeit- und kostengünstig, reproduzierbar und präzise prüfen zu können, ist es bei dem ersten Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass mittels einer elektronischen Recheneinrichtung ein erster Eigenschaftswert ermittelt wird, welcher eine Eigenschaft des ersten Bauelements charakterisiert, das heißt beschreibt oder angibt. Es ist denkbar, dass der erste Eigenschaftswert in einem insbesondere elektronischen oder elektrischen Datenspeicher gespeichert ist und mittels der elektronischen Recheneinrichtung aus dem Datenspeicher abgerufen wird, wodurch die elektronische Recheneinrichtung den ersten Eigenschaftswert ermittelt. Ferner ist es denkbar, dass der erste Eigenschaftswert mittels einer Erfassungseinrichtung erfasst wird. Die Erfassungseinrichtung kann dabei ein insbesondere elektrisches Signal bereitstellen, welches den erfassen, ersten Eigenschaftswert charakterisiert, das heißt beschreibt.

Dabei empfängt beispielsweise die elektronische Recheneinrichtung das Signal, wodurch die elektronische Recheneinrichtung den ersten Eigenschaftswert ermittelt. Insbesondere ist es denkbar, dass die Erfassungseinrichtung eine Messgröße erfasst und den die erfasste Messgröße charakterisierenden, ersten Eigenschaftswert ermittelt. Dies kann insbesondere auch so ausgedrückt werden, dass die Erfassungseinrichtung den ersten Eigenschaftswert erfasst. Beispielsweise erfasst die Erfassungseinrichtung die Messgröße beziehungsweise den ersten Eigenschaftswert optisch. Hierzu tastet beispielsweise die Erfassungseinrichtung zumindest einen Teilbereich des ersten Bauelements, insbesondere berührungslos, das heißt, ohne dass eine Berührung zwischen der Erfassungseinrichtung und dem ersten Bauelement erfolgt, ab, wodurch die Messgröße beziehungsweise der erste Eigenschaftswert mittels der Erfassungseinrichtung erfasst wird. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die elektronische Recheneinrichtung den ersten Eigenschaftswert automatisch, das heißt ohne Zutun einer Person ermittelt. Insbesondere ist es denkbar, dass die Erfassungseinrichtung den ersten Eigenschaftswert automatisch, das heißt ohne Zutun einer Person erfasst.

Des Weiteren ist es bei dem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass mittels der elektronischen Recheneinrichtung aus mehreren, zweiten Eigenschaftswerten ein Grenzwertbereich, insbesondere automatisch, berechnet wird. Die zweiten Eigenschaftswerte charakterisieren oder beschreiben die gleiche Eigenschaft von mehreren, zweiten Bauelementen zum Herstellen von Produkten. Dies bedeutet, dass sowohl der erste Eigenschaftswert als auch die zweiten Eigenschaftswerte die gleiche Eigenschaft beschreiben. Der erste Eigenschaftswert gibt die Eigenschaft des ersten Bauelements an, und der jeweilige, zweite Eigenschaftswert gibt die Eigenschaft des jeweiligen, zugehörigen, zweiten Bauelements an. Die vorigen und folgenden Ausführungen zu dem ersten Bauelement können ohne Weiteres auch auf das jeweilige, zweite Bauelement übertragen werden und umgekehrt. Somit wird beispielsweise das jeweilige, zweite Bauelement verwendet, um das wenigstens eine Produkt oder die mehreren Produkte herzustellen. Mit anderen Worten ist es denkbar, dass das erste Bauelement und die zweiten Bauelemente zum Herstellen des wenigstens einen Produkts oder der mehreren Produkte verwendet werden. Es ist denkbar, dass der jeweilige, zweite Eigenschaftswert in dem genannten Datenspeicher oder in einem weiteren, insbesondere elektrischen oder elektronischen Datenspeicher gespeichert ist und mittels der elektronischen Recheneinrichtung abgerufen und dadurch ermittelt wird. Ferner ist es denkbar, dass der jeweilige, zweite Eigenschaftswert mittels derselben Erfassungseinrichtung oder aber mittels einer weiteren Erfassungseinrichtung, insbesondere optisch, erfasst wird, wobei die vorigen und folgenden Ausführungen zu dem ersten Eigenschaftswert auch auf den jeweiligen, zweiten Eigenschaftswert übertragen werden können, und wobei die vorigen und folgenden Ausführungen zu der Erfassungseinrichtung ohne Weiteres auch auf die weitere Erfassungseinrichtung übertragen werden können und umgekehrt.

Um das erste Bauelement, insbesondere automatisch, zu prüfen, wird mittels der elektronischen Recheneinrichtung ermittelt, ob der erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches oder außerhalb des Grenzwertbereichs liegt. Wird beispielsweise ermittelt, dass der erste Eigenschaftswert in dem Grenzwertbereich beziehungsweise innerhalb des Grenzwertbereiches liegt, so wird in der Folge beispielsweise das erste Bauelement verwendet, um das wenigstens eine Produkt herzustellen, mithin wird dann das wenigstens eine Produkt bei dem Herstellungsverfahren aus dem ersten Bauelement hergestellt. Wird beispielsweise ermittelt, dass der erste Eigenschaftswert außerhalb des Grenzwertbereichs liegt, so unterbleibt beispielsweise in der Folge ein Herstellen des wenigstens einen Produkts aus dem ersten Bauelement oder aber das auch als Herstellungsprozess bezeichnete Herstellungsverfahren wird variiert, derart, dass es auf eine andere Art durchgeführt wird als wenn der erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches läge. Wird beispielsweise ermittelt, dass der erste Eigenschaftswert außerhalb des Grenzwertbereichs liegt, so kann dann auf einen übermäßigen Unterschied zwischen dem ersten Bauelement oder dessen Charge und den zweiten Bauelementen oder deren Charge oder Chargen rückgeschlossen werden. Dieser übermäßige Unterschied wird auch als übermäßige Chargenschwankung bezeichnet. In der Folge kann beispielsweise eine Maßnahme getroffen werden, um beispielsweise eine übermäßige Qualitätsschwankung der Produkte resultierend aus der übermäßigen Chargenschwankung zu vermeiden. Insbesondere ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren, eine automatisierte Berechnung des Grenzwertbereichs und eine, insbesondere automatisierte, Ermittlung, ob der erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches oder außerhalb des Grenzwertbereichs liegt. Somit ist es vorzugsweise vorgesehen, dass zum Prüfen des ersten Bauelements mittels der elektronischen Recheneinrichtung automatisch ermittelt wird, ob der erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches oder außerhalb des Grenzwertbereichs liegt. In der Folge kann beispielsweise eine etwaige Chargenschwankung automatisch, das heißt automatisiert mittels der elektronischen Recheneinrichtung ermittelt werden. Insbesondere ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren eine Bewertung, insbesondere eine statistische Bewertung, von Chargenschwankungen der insbesondere als Halbzeuge ausgebildeten, ersten Bauelemente anhand des, insbesondere automatisiert oder automatisch, ermittelten Grenzwertbereichs. Somit ist es insbesondere vorgesehen, dass das wenigstens eine Produkt in Abhängigkeit von der Ermittlung, ob der erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches beziehungsweise in dem Grenzwertbereich oder außerhalb des Grenzwertbereichs liegt, hergestellt wird. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass das Herstellungsverfahren in Abhängigkeit von der Ermittlung durchgeführt wird, ob der erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches oder außerhalb des Grenzwertbereichs liegt.

Um das erste Bauelement besonders zeit- und kostengünstig prüfen zu können, ist es bei einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass ein vorgegebenes oder vorgebbares, auch als empirisches Quantil bezeichnetes, erstes Quantil der zweiten Eigenschaftswerte berechnet wird. Außerdem wird vorzugsweise ein vorgegebenes oder vorgebbares, von dem ersten Quantil unterschiedliches, auch als empirisches Quantil bezeichnetes, zweites Quantil der zweiten Eigenschaftswerte berechnet wird. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass der Grenzwertbereich in Abhängigkeit von den berechneten Quantilen berechnet und somit ermittelt wird. Insbesondere können hierdurch besonders vorteilhaft und präzise übermäßige Chargenschwankungen identifiziert werden.

Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Grenzwertbereich in Abhängigkeit von dem Quantil derart berechnet wird, dass das erste Quantil als ein zu dem Grenzwertbereich gehörender, oberer Grenzwert verwendet wird, bei welchem der Grenzwertbereich endet. Außerdem ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das zweite Quantil als ein zu dem Grenzwertbereich gehörender, unterer Grenzwert verwendet wird, bei welchem der Grenzwertbereich beginnt. Somit ist der Grenzwertbereich nach oben hin durch den oberen Grenzwert begrenzt oder abgeschlossen, und somit wird oder ist der Grenzwertbereich nach unten hin durch den unteren Grenzwert begrenzt oder abgeschlossen. Unter dem Merkmal, dass der jeweilige Grenzwert zu dem Grenzwertbereich gehört, ist zu verstehen, dass dann, wenn der erste Eigenschaftswert gleich dem oberen Grenzwert oder gleich dem unteren Grenzwert ist, der erste Eigenschaftswert in dem Grenzwertbereich beziehungsweise innerhalb des Grenzwertbereiches liegt. Außerdem liegt der erste Eigenschaftswert in dem Grenzwertbereich beziehungsweise innerhalb des Grenzwertbereiches, wenn der erste Eigenschaftswert größer als der untere Grenzwert und kleiner als der obere Grenzwert ist. Der erste Eigenschaftswert liegt außerhalb des Grenzwertbereichs, wenn der erste Eigenschaftswert größer als der obere Grenzwert oder kleiner als der untere Grenzwert ist. Hierdurch kann das erste Bauelement besonders zeit- und kostengünstig sowie präzise und reproduzierbar geprüft werden, insbesondere dahingehend, ob der erste Eigenschaftswert in dem Grenzwertbereich, das heißt innerhalb des Grenzwertbereiches liegt oder nicht.

Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn als das erste Quantil beispielsweise das 95%-Quantil berechnet wird. Es wurde gefunden, dass einerseits hierdurch übermäßige Chargenschwankungen vorteilhaft, präzise sowie zeit- und kostengünstig identifiziert werden können. Andererseits können etwaige Unterschied beziehungsweise geringe Chargenschwankungen toleriert werden, ohne dass es hierdurch zu einer übermäßigen Qualitätsverschlechterung des herzustellenden Produkts kommt. Schließlich hat es sich zur Realisierung einer besonders vorteilhaften Prüfung des ersten Bauelements als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn als das zweite Quantil das 5%- Quantil berechnet wird.

Es ist erkennbar, dass der obere Grenzwert und der untere Grenzwert ein Intervall, Toleranzintervall oder Toleranzband begrenzen, wobei die Grenzwerte können durch oder als Quantile ermittelt werden können, mithin Quantile sein können. Das Quantil ist somit eine mögliche, statistische Methode, um die Grenzwerte zu bestimmen. Das empirische Quantil ist nur eine Möglichkeit, den Grenzwertbereich zu ermitteln. Beispielsweise wäre es alternativ oder zusätzlich denkbar, den Interquartilenabstand zu halbieren und diesen mit einem Faktor zu multiplizieren, um dadurch einen Wert zu berechnen oder zu erhalten. Den erhaltenen Wert kann man dann vom Median abziehen oder hinzuaddieren. Der Faktor kann dabei auch für die untere und obere Grenze unterschiedlich gewählt werden.

Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen eines ersten Bauelements zum Herstellen wenigstens eines Produkts. Die sich auf den ersten Aspekt der Erfindung beziehenden Ausführungen des ersten Bauelements gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung können ohne Weiteres auch auf das erste Bauelement gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung übertragen werden und umgekehrt. Gleiches gilt für das wenigstens eine Produkt.

Bei dem zweiten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass mittels einer elektronischen Recheneinrichtung aus zweiten Eigenschaftswerten, welche jeweils eine Eigenschaft, mithin die gleiche Eigenschaft eines jeweiligen, zweiten Bauelements zum Herstellen wenigstens eines Produkts charakterisieren, insbesondere automatisch und/oder in Abhängigkeit von wenigstens einem Kriterium ausgewählt wird.

Beispielsweise sind die zweiten Eigenschaftswerte in einem insbesondere elektronischen oder elektrischen Datenspeicher gespeichert. Vorteile, vorteilhafte Ausgestaltungen und die Ausführungen zum ersten Aspekt der Erfindung können ohne Weiteres auch auf den zweiten Aspekt der Erfindung übertragen werden und umgekehrt. Dementsprechend können die sich auf den ersten Aspekt der Erfindung beziehenden Ausführungen zum ersten Eigenschaftswert, zum ersten Bauelement, zum jeweiligen, zweiten Eigenschaftswert und zum jeweiligen, zweiten Bauelement ohne Weiteres auch auf den zweiten Aspekt der Erfindung übertragen werden und umgekehrt. Bei dem zweiten Aspekt der Erfindung ist es ferner vorgesehen, dass mittels der elektronischen Recheneinrichtung aus dem ausgewählten, zweiten Eigenschaftswert, insbesondere automatisch, ein Grenzwertbereich berechnet wird. Bei dem zweiten Aspekt der Erfindung wird, insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung und/oder automatisch, ein erster Eigenschaftswert ermittelt, welcher die gleiche Eigenschaft des ersten Bauelements charakterisiert. Hierunter ist, wie bereits zum ersten Aspekt der Erfindung ausgeführt, zu verstehen, dass der erste Eigenschaftswert und die zweiten Eigenschaftswerte die gleiche Eigenschaft, mithin beispielsweise die gleiche Messgröße charakterisieren, beschreiben oder angeben. Die Eigenschaft kann beispielsweise eine auch als Oberflächenqualität bezeichnete Qualität einer Oberfläche des jeweiligen Bauelements und/oder wenigstens eine mechanische Eigenschaft sein. Ferner ist es denkbar, dass die Eigenschaft eine auch als Schmierfilmdicke bezeichnete Dicke eines Schmierfilms des jeweiligen Bauelements ist oder umfasst, wobei beispielsweise der Schmierfilm auf einer jeweiligen Oberfläche des jeweiligen Bauelements angeordnet und insbesondere durch ein Schmiermittel wie beispielsweise ein Öl gebildet ist.

Des Weiteren ist es bei dem zweiten Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass zum Prüfen des ersten Bauelements mittels der elektronischen Recheneinrichtung ermittelt wird, ob der erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches, das heißt in dem Grenzwertbereich oder außerhalb des Grenzwertbereichs liegt. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts der Erfindung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt. Insbesondere ermöglicht es die Erfindung, das erste Bauelement zeit- und kostengünstig sowie präzise und reproduzierbar zu prüfen und dabei beispielsweise ungünstige menschliche Einflüsse beispielsweise aus menschlichen Erfahrungen zu vermeiden. Dadurch können etwaige, übermäßige Unterschiede zwischen dem ersten Bauelement und dem jeweiligen, zweiten Bauelement, insbesondere übermäßige Chargenschwankungen, sicher, präzise und reproduzierbar ermittelt werden, sodass das wenigstens eine Produkt, insbesondere mehrere Produkte, in einer hinreichend hohen Qualität hergestellt werden kann beziehungsweise können. Somit ist es vorzugsweise auch bei dem zweiten Aspekt der Erfindung beispielsweise vorgesehen, dass das wenigstens eine Produkt in Abhängigkeit von der Ermittlung, ob der erste Eigenschaftswert in dem Grenzwertbereich (innerhalb des Grenzwertbereiches) oder außerhalb des Grenzwertbereichs liegt, hergestellt wird.

Eine Ausführungsform des zweiten Aspekts der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Grenzwertbereich aus den zweiten Eigenschaftswerten, insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung und/oder automatisch, derart berechnet wird, dass ein zu dem Grenzwertbereich gehörender, oberer Grenzwert ermittelt wird, bei welchem der Grenzwertbereich endet. Des Weiteren wird ein zu dem Grenzwertbereich gehörender, unterer Grenzwert ermittelt, bei oder an welchem der Grenzwertbereich beginnt. Außerdem wird beispielsweise der Grenzwertbereich derart berechnet, dass der ausgewählte, zweite Eigenschaftswert in dem Grenzwertbereich, das heißt innerhalb des Grenzwertbereiches zwischen dem oberen Grenzwert und dem unteren Grenzwert liegt. Je nach statistischem Verfahren könnten einzelne zweite Bauelemente Eigenschaftswerte aufweisen, die außerhalb des Grenzwertbereichs liegen.

Dem ersten Aspekt der Erfindung liegt insbesondere die Idee zugrunde, die mehreren, zweiten Bauelemente beziehungsweise deren zweite Eigenschaftswerte zu verwenden, um daraus den Grenzwertbereich zu berechnen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es sich bei den zweiten Bauelementen um solche Bauelemente handelt, die bereits zum Herstellen wenigstens eines Produkts oder mehrerer Produkte verwendet wurden und zu einer hinreichend hohen Qualität dieses Produkt beziehungsweise dieser Produkte geführt haben. Wird dann beispielsweise ermittelt, dass der erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches liegt, und wird dann beispielsweise das erste Bauelement zum Herstellen des wenigstens einen Produkts verwendet, so führt dies mit einer hohen Wahrscheinlichkeit dazu, dass das wenigstens eine Produkt ebenfalls eine hinreichend hohe Qualität aufweist.

Dem zweiten Aspekt der Erfindung liegt insbesondere die Idee zugrunde, sozusagen aus den mehreren, zweiten Bauelementen eines der zweiten Bauelemente auszuwählen und als Referenzelement zu verwenden. Dies erfolgt derart, dass aus den mehreren, zweiten Eigenschaftswerten der eine zweite Eigenschaftswert ausgewählt und als Referenzwert verwendet wird, wobei in Abhängigkeit von dem Referenzwert der Grenzwertbereich berechnet wird. Hintergrund dabei ist insbesondere, dass beispielsweise, insbesondere vor dem Berechnen des Grenzwertbereichs, aus den zweiten Bauelementen wenigstens ein Produkt oder mehrere Produkte hergestellt wurden, wobei insbesondere das Referenzelement beziehungsweise dessen Verwendung, um ein Produkt herzustellen, zu einer besonders hohen Qualität des einen Produkts geführt hat. Um dabei jedoch etwaige Unterschied zwischen dem ersten Bauelement und dem Referenzelement beziehungsweise zwischen deren Eigenschaftswerten zu tolerieren, wird aus dem Referenzwert, insbesondere automatisch beziehungsweise automatisiert und dabei insbesondere mittels der elektronischen Recheneinrichtung, der Grenzwertbereich ermittelt. Hintergrund ist insbesondere, dass nicht jedes Bauelement, aus welchem ein Produkt hergestellt werden soll, qualitativ so hochwertig wie das Referenzelement sein kann, jedoch trotzdem zu einer hinreichend hohen Qualität eines herzustellenden Produkts führen kann, insbesondere dann, wenn beispielsweise der Eigenschaftswert des Bauelements innerhalb des Grenzwertbereiches (in dem Grenzwertbereich) liegt.

Eine weitere Ausführungsform des zweiten Aspekts der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der ausgewählte, zweite Eigenschaftswert genau in der Mitte zwischen den Grenzwerten liegt. Dadurch kann eine zeit- und kostengünstige sowie präzise reproduzierbare Prüfung des ersten Bauelements gewährleistet werden.

Schließlich hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn der erste Eigenschaftswert und die zweiten Eigenschaftswerte mittels eines, insbesondere optischen, Sensors, insbesondere desselben, insbesondere optischen, Sensors erfasst werden.

Beispielsweise kann der Sensor die zuvor genannte Erfassungseinrichtung sein oder Bestandteil der Erfassungseinrichtung sein. Der Sensor stellt ein auch als Sensorsignal bezeichnetes Signal bereit, wobei das Sensorsignal beispielsweise ein elektrisches Signal ist. Das Sensorsignal beschreibt oder charakterisiert den jeweiligen Eigenschaftswert, wobei die elektronische Recheneinrichtung das Signal empfängt und dadurch den jeweiligen Eigenschaftswert ermittelt. Der jeweilige Eigenschaftswert kann insbesondere erfasst werden, während beispielsweise das zuvor beschriebene Coil beziehungsweise das das Coil bildende Band abgewickelt wird. Dabei wird beispielsweise das Band, insbesondere während es von dem Coil abgewickelt wird, relativ zu dem Sensor und dabei insbesondere durch einen Erfassungsbereich des Sensors hindurchbewegt, wobei der Sensor den jeweiligen Eigenschaftswert erfasst, während das Band durch den Erfassungsbereich hindurchbewegt und dabei insbesondere von dem Coil abgewickelt wird. Dadurch kann eine zeit- und kostengünstige Erfassung des jeweiligen Eigenschaftswerts und somit in der Folge eine besonders zeit- und kostengünstige Prüfung des ersten Bauelements gewährleistet werden.

Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche zum Durchführen eines Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und/oder gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung ausgebildet ist. Insbesondere ist oder umfasst die Vorrichtung die zuvor genannte Presse und/oder Pressenstraße.

Der Erfindung liegen insbesondere die folgenden Überlegungen und Erkenntnisse zugrunde: Es sind bereits Einrichtungen bekannt, um die Qualität von Halbzeugen, die beispielsweise in Presswerken verarbeitet werden, während eines jeweiligen Prozesses zur Herstellung von Platinen zu erfassen und in einer zentralen Datenbank abzulegen, das heißt zu speichern. Hierfür umfasst die jede Einrichtung beispielsweise wenigstens einen Sensor, mittels welchem beispielsweise ein Band, insbesondere optisch, erfasst wird, während das Band von einem Coil abgewickelt wird und insbesondere während aus dem Band die Platinen hergestellt werden. Wie bereits zuvor beschrieben, kann es sich bei der jeweiligen Platine um das erste Bauelement oder um das jeweilige, zweite Bauelement handeln. Somit sind beispielsweise unter den genannten Halbzeugen das erste Bauelement und die zweiten Bauelemente zu versehen. Darunter, dass beispielsweise mittels der Sensoren die Qualität der Halbzeuge erfasst wird, ist zu verstehen, dass der jeweilige Sensor die genannte Eigenschaft beziehungsweise den jeweiligen Eigenschaftswert erfasst. Mit anderen Worten ist oder beschreibt beispielsweise die zuvor genannte Eigenschaft eine Qualität des jeweiligen Bauelements. Insbesondere kann die Qualität die zuvor genannte Schmierfilmdicke sein oder umfassen. Dabei vorgesehen sein kann eine, insbesondere automatische, Kennzeichnung des jeweiligen Halbzeugs (Bauelement) insbesondere während die Halbzeuge, insbesondere Platinen, hergestellt, insbesondere geschnitten und dabei beispielsweise von dem Band abgeschnitten, werden. Beispielsweise wird das jeweilige Halbzeug mit einer optisch erfassbaren Markierung versehen, welche beispielsweise dem jeweiligen erfassten Eigenschaftswert beschreibt, charakterisiert oder angibt. Insbesondere kann die optische Markierung mittels des Sensors erfasst werden. Die mittels der Sensoren erfassten Eigenschaftswerte, die beispielsweise durch Messdaten der Sensoren beschrieben werden, können eindeutig den jeweiligen Halbzeugen (Platinen) zugeordnet werden. Bei einer weiteren Verarbeitung der Halbzeuge in einer Pressenstraße können die auch als Kennzeichnung oder Kennzeichnungen bezeichneten Markierungen ausgelesen, insbesondere optisch erfasst werden. Somit können jeder verarbeiteten Platine auch entsprechend verwendete Prozessparameter der Pressenstraße zugeordnet werden. Gegebenenfalls können damit auch Daten bezüglich einer Qualität von Bauteilen, die für jedes produzierte Teil während der Produktion aufgezeichnet werden, eindeutig den ursprünglichen Platinen zugeordnet werden.

Personen, die die Pressenstraßen betreiben und auch als Anlagenführer oder Anlagenführerin bezeichnet werden, können in diesem Zusammenhang Visualisierungen bereitgestellt werden, die es erlauben, die Eigenschaften der zur Verarbeitung anstehenden Halbzeuge (Platinen) zu analysieren. Beispielsweise wird eine auch als Schmierstoffmenge bezeichnete Menge des zuvor genannten, auch als Schmierstoff bezeichneten Schmiermittels für 20 Messspuren vor einem Schneiden der Platinen auf einer jeweiligen Ober- und Unterseite der Platine aufgezeichnet, das heißt erfasst. Insbesondere ist oder beschreibt die Schmierstoffmenge die Schmierfilmdicke. Unter der jeweiligen Messspur ist insbesondere eine beispielsweise linienförmige, insbesondere gedachte Spur zu versehen, die sich in Längserstreckungsrichtung des Bands und/oder in eine Bewegungsrichtung oder entlang einer Bewegungsrichtung erstreckt, entlang welcher das Band bewegt wird, während das Band von dem Coil abgewickelt wird. Entlang einer senkrecht zur Längserstreckungsrichtung und/oder zur Bewegungsrichtung verlaufenden Anordnungsrichtung sind mehrere solcher Messspuren, beispielsweise wenigstens oder genau 20 solcher Messspuren, aufeinanderfolgend angeordnet, sodass beispielsweise die jeweilige Eigenschaft besonders vorteilhaft an mehreren, jeweiligen Stellen des jeweiligen Bauelements beispielsweise mittels eines gemeinsamen Sensors oder mittels jeweiliger Sensoren erfasst werden kann. Somit ist beispielsweise pro Messspur wenigstens oder genau ein Sensor vorgesehen oder die Messspuren werden mittels eines gemeinsamen Sensors erfasst. Die so ermittelten Eigenschaftswerte sind Ergebnisse, die beispielsweise in einer insbesondere zweidimensionalen Matrix zusammengefasst, das heißt notiert werden können, wobei die Matrix beispielsweise genau eine Zeile und mehrere Spalten oder genau eine Spalte und mehrere Zeilen oder mehrere Spalten und mehrere Zeilen umfassen kann. Sind beispielsweise 20 Messspuren vorgesehen, so enthält jede Zeile beispielsweise sowohl 20 Messwerte wie auch eine zugehörige Bandposition. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass die Bandpositionen in Längserstreckungsrichtung des Bands und/oder entlang der Bewegungsrichtung des Bands aufeinanderfolgend angeordnet sind. Insbesondere wird die jeweilige Eigenschaft je Messspur an der jeweiligen Bandposition erfasst, sodass beispielsweise dann, wenn 20 Messspuren und 1000 Bandpositionen vorgesehen sind, die Matrix eine 20x1000-Matrix ist. Die Anzahl der Messspuren und/oder die Anzahl der Bandpositionen kann von 20 beziehungsweise 1000 unterschiedliche sein. Die Matrix hat somit dann 20000 Felder, wobei in das jeweilige Feld ein jeweiliger Eigenschaftswert eingetragen ist. Der jeweilige Eigenschaftswert charakterisiert dann die Eigenschaft an der jeweiligen, zugehörigen Bandposition und in der jeweiligen zugehörigen Messspur, wobei beispielsweise in der jeweiligen Zeile die Eigenschaftswerte eingetragen sind, die entlang der jeweiligen Messspur an der jeweiligen Bandposition erfasst werden oder wurden. Eine solche Matrix kann sowohl für die Oberseite als auch für die Unterseite des jeweiligen Halbzeugs und somit beispielsweise des Bands erzeugt werden, aus welchem die Halbzeuge insbesondere in Form von Platinen hergestellt werden. Auf dieser Basis ist es beispielsweise möglich, für die Abszisse die Bandposition zu verwenden und die Ordinate für die Zuordnung der Messspuren zu verwenden. Das heißt, für jede einzelne Messung wird ein Feld der Matrix verwendet, derart, dass in das jeweilige Feld der jeweilige Eigenschaftswert eingetragen ist. Beispielsweise wird diese Matrix auf einer insbesondere elektrischen oder elektronischen Anzeige angezeigt und kann somit von einer Person wie beispielsweise dem zuvor genannten Anlagenführer oder der Anlagenführerin optisch wahrgenommen werden. Dabei wird beispielsweise das jeweilige Feld der Matrix als Rechteck, insbesondere Quadrat, auf der Anzeige dargestellt. Ferner ist es möglich, das jeweilige Feld farbig darzustellen, das heißt mit einer Farbe darzustellen oder zu füllen. Die jeweilige Farbe des jeweiligen Felds wird beispielsweise aus dem jeweiligen, in das jeweilige Feld eingetragenen und auch als Messwert bezeichneten Eigenschaftswert ermittelt. Mit anderen Worten ist der jeweilige Eigenschaftswert beispielsweise ein jeweiliger Messwert, dabei ist der jeweilige Eigenschaftswert insbesondere mittels der genannten Erfassungseinrichtung erfasst und somit gemessen wird. Es ist erkennbar, dass eine Stelle oder Position des jeweiligen Eigenschaftswerts in der Matrix von einer durch die Bandposition und die Messspur insbesondere in der Art eines kartesischen Koordinatensystems definierten Stelle abhängt, an welcher der jeweilige Eigenschaftswert erfasst wird oder wurde. Abmessungen des Felds, insbesondere des Rechtecks beziehungsweise des Quadrats, werden beispielsweise derart gewählt, dass sich keine Abstände zwischen den farbigen Feldern ergeben. Ein Resultat kann insbesondere sein, dass die Matrix mit den farbigen Feldern wie eine Bitmap dargestellt wird. Für diese Art der Darstellung wird üblicherweise der Begriff „Heatmap“ verwendet. Mit anderen Worten bildet die genannte Matrix dann, wenn sie auf der elektronischen oder elektrischen Anzeige angezeigt wird und wenn die Felder der Matrix mit Farben gefüllt sind, eine auch als Heatmap bezeichnete Wärmekarte, die die erfassten Eigenschaftswerte und insbesondere deren Positionen einer die Anzeige betrachtenden Person visualisiert. Handelt es sich beispielsweise bei der genannten Eigenschaft um die Schmierfilmdicke oder die Schmierstoffmenge, so repräsentiert also die Heatmap wenigstens eine Halbzeugeigenschaft wie zum Beispiel die Schmierstoffmenge eines Coils. Grundsätzlich können auch Heatmaps erzeugt oder berechnet werden, die sich auf einzelne, durch Platinen gebildete Stapel oder auf alle Platinen, die im Rahmen eines Fertigungsauftrags von der Pressenstraße verarbeitet oder erzeugt wurde, beziehen. Grundsätzlich kann auch für die oben eingeführte beziehungsweise beschriebene Matrix ein anderer Bezug als die Bandposition verwendet werden. Denkbar wäre beispielsweise auch ein Bezug zu einer hergestellten Platine zu verwenden. In diesem Fall würde jede Zeile der Matrix genau eine produzierte Platine repräsentieren. Üblicherweise werden Schwankungen der Eigenschaft von Bauelementen wie beispielsweise Coils oder ganzen Chargen anhand von Grenzwerten untersucht. Grenzwerte ergeben sich dabei beispielsweise aus Spezifikationen der Eigenschaft und/oder Anforderungen aus Folgeprozessen. Ferner können innerhalb von Prozessschritten Grenzwerte definiert werden, um einen robusten Ablauf des Prozesses zu gewährleisten. Mit Hilfe von solchen Grenzwerten können dann beispielsweise Anomalien bezüglich der Halbzeugeigenschaft (Eigenschaft) erkannt werden. Konkret könnte es sich dabei beispielsweise um einen Grenzwert der maximalen Schmierstoffmenge handeln.

Der Verlauf der Feldgrößen bezüglich der Länge des insbesondere als Coil ausgebildeten, ersten Bauelements wie auch der Breite des beispielsweise als Coil ausgebildeten Bauelements ist in der Regel nicht konstant. Beispielsweise finden bei der Lagerung von Coils Umlagerungsprozesse statt, die häufig dazu führen, dass sich an den Rändern der Coils Schmierstoff anlagert und in der Mitte der Coils beziehungsweise der jeweiligen Bänder die Schmierstoffmenge abnimmt. Andere Halbzeugeigenschaften wie beispielsweise eine auch als Wanddicke oder Banddicke bezeichnete Dicke des jeweiligen Bands können ebenfalls keinen konstanten Verlauf in Richtung der Breite oder Länge des Bands aufweisen. Somit kann es problematisch sein, eine Halbzeugeigenschaft anhand eines einzelnen Grenzwerts zu beurteilen.

Es kann auch sinnvoll sein, den Grenzwert nicht auf das gesamte Band anzuwenden. Beispielsweise könnte bei der Schmierstoffmenge in der Mitte des Bands ein anderer Grenzwert als am Rand angewendet werden, wenn die oben erwähnten Umlagerungsprozesse wiederholt auftreten. Anhand der oben beschriebenen Visualisierung von Halbzeugeigenschaften, mithin der Eigenschaftswerte insbesondere anhand der Heatmap, ist es üblicherweise kaum möglich, lokale Überschreitungen von Grenzwerten zu überwachen. Insbesondere, wenn sich die Definition mehrerer Zonen als sinnvoll erweist, kann eine manuelle Definition und Überwiegend nicht mehr handhabbar sein. Ferner sollte für eine Beurteilung der Überschreitung von Grenzwerten immer mehrere Coils beziehungsweise Bänder betrachtet werden, um ein Ergebnis beispielsweise mit einer Häufigkeit eines Auftretens bei anderen Coils in Bezug setzen zu können. Ein manuelles Vergleichen von Ergebnissen, insbesondere dargestellt durch eine Heatmap, kann in der Regel nur für sehr wenige Coils durchgeführt werden. Bei der Darstellung des Felds einer Halbzeugeigenschaft in Form einer Heatmap kann es auch schwierig sein, Zonen, die eine Grenzwertüberschreitung aufweisen, optisch zu erkennen. Dies ist insbesondere problematisch, wenn ein Grenzwert nur geringfügig überschritten oder unterschritten wird. Werden signifikante Überschreitungen von Grenzwerten festgestellt, können, wenn erforderlich, beispielsweise frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um einen robusten Produktionsprozess aufrechtzuerhalten.

Die zuvor genannten Probleme und Nachteile können nun durch die Erfindung vermieden werden. Erfindungsgemäß wird beispielsweise vorgeschlagen, für jeden Punkt auf der Heatmap eine Ableitung von Grenzwerten durchzuführen. Somit können besonders einfach physikalisch bedingte Inhomogenitäten von Feldern wie zum Beispiel die erwähnte Umverteilung des Schmierstoffs bei der Lagerung von Coils berücksichtigt werden. Dabei kann für jeden Punkt, wenn Daten von zahlreichen Coils vorliegen, ein oberer und unterer Grenzwert anhand von statistischen Kennzahlen, wie zum Beispiel die Werte von Quantilen, bestimmt werden. Somit berücksichtigt ein solcher Grenzwert beispielsweise auch die Varianz an dem jeweiligen Punkt auf dem Band, da es durchaus zu erwarten ist, dass die Varianz nicht in dem gesamten Bereich des Bands konstant ist. Anhand der in jedem Punkt ermittelten Grenzwerte kann somit eine Überwachung von Grenzwertüberschreitungen erfolgen. Die Wahl des Grenzwerts, wie zum Beispiel die Quantile beziehungsweise deren Werte, kann zum Beispiel von einer Prozessstabilität abhängen und sollten gegebenenfalls abhängig vom Einzelfall bestimmt werden.

Zusätzlich oder alternativ können Bauelemente wie beispielsweise ein Coil als Referenz, mithin als Referenzelement ausgewählt werden oder der Median in jedem Punkt als Referenz dienen. Anschließend wird beispielsweise bezüglich des Referenzwerts an jedem Punkt eine Grenzwertüberschreitung anhand einer konstanten positiven wie auch negativen Abweichung überwacht. Dabei wird beispielsweise der Betrag der maximalen positiven Abweichung nicht notwendigerweise gleich dem Betrag der negativen Abweichung gewählt. Grundsätzlich wäre es auch denkbar, konstante untere und obere Grenzen zu definieren, die für jeden Punkt gelten oder für einen bestimmten definierten Bereich, der durch die Wahl der Ausdehnung bezüglich der Bandlänge wie auch der Bandbreite festgelegt werden kann. Die Werte dieser Grenzen könnten wiederum anhand der oben ermittelten individuellen Grenzen für jeden einzelnen Punkt abgeleitet werden. Anhand der ermittelten Grenzen, mithin Grenzwerte kann beispielsweise für alle betrachteten Bauelemente wie beispielsweise Coils oder Chargen eine Ermittlung einer Anzahl von Grenzwertüberschreitungen erfolgen. Als Ergebnis kann beispielsweise einem Nutzer oder einer Nutzerin mitgeteilt werden, bei wie vielen Coils oder Chargen eine Grenzwertüberschreitung erfolgt. Dies erfolgt beispielsweise durch Darstellen oder Anzeigen wenigstens eines optischen Hinweises, insbesondere auf der zuvor genannten Anzeige. Dabei ist es denkbar, die Anzahl der Grenzwertüberschreitungen je Coil oder Charge für die Berechnung dieser Aussage zu berücksichtigen. Tritt eine Grenzwertüberschreitung nur bei einem einzelnen oder sehr wenigen Punkten auf, so könnte diese Überschreitung ignoriert werden. In diesem Zusammenhang könnte gefordert werden, dass nur Punkte, bei denen eine Grenzwertüberschreitung erkannt wurde, berücksichtigt werden, bei denen auch in unmittelbarer Nachbarschaft Grenzwertüberschreitungen vorliegen. Damit lässt sich sicherstellen, dass nur signifikante Überschreitungen von Grenzwerten berücksichtigt werden und beispielsweise ein Rauschen der Messwerte nicht zu fehlerhaften Einschätzungen führt.

Werden anhand der beschriebenen Analyse kritische Coils oder Chargen (Bauelemente) identifiziert, so könnten die Grenzwertüberschreitungen für jede einzeln betrachtete Größe wie zum Beispiel die Schmierstoffmenge angezeigt werden. Dabei wird beispielsweise vorgeschlagen, zunächst die ermittelten oberen und unteren Grenzen (Grenzwerte) in zwei Matrizen zu berechnen. Dabei repräsentiert ein jeweiliger Eintrag in der jeweiligen Matrix einen jeweiligen Grenzwert für einen jeweiligen Punkt. Diese beiden Matrizen können anschließend als Heatmap visualisiert werden. Somit kann der Verlauf der für die oben beschriebene Analyse verwendeten Grenzwerte dargestellt werden.

Ferner ist es denkbar, eine Matrix zu bestimmen, zu erzeugen und zu berechnen, die die Werte (Eigenschaftswerte) an allen Punkten einer Größe (Eigenschaft) wie zum Beispiel der Schmierstoffmenge eines Coils oder einer Charge (Bauelement) enthält. Es kann eine Darstellung der Punkte mittels einer Heatmap erfolgen. Anschließend werden alle Punkte, für die eine Grenzwertüberschreitung vorliegt, mit einer Markierung versehen.

Beispielsweise könnte man die Farben aller Punkte, für die eine Grenzwertüberschreitung festgestellt wurde, in der Visualisierung modifizieren. Diesbezüglich wäre zum Beispiel denkbar, die Punkte gedimmt beziehungsweise mit einer gewissen Transparenz oder Durchlässigkeit darzustellen.

Es hat sich in diesem Zusammenhang als vorteilhaft erwiesen, die Bandposition in Intervalle wie zum Beispiel 20 m zu unterteilen. Innerhalb des jeweiligen Intervalls wird beispielsweise je Messspur aus allen verfügbaren Messwerten zum Beispiel ein Mittelwert gebildet. Damit wird, je nach Wahl der Größe des Intervalls, eine Glättung der Messwerte erzielt. Als Ergebnis kann sich eine Matrix ergeben, die für jedes Intervall genau eine Zeile mit gemittelten Messwerten die Messspur beinhaltet. Dies kann es erlauben, das beschriebene Verfahren auch für Coils (Bauelemente) durchzuführen, wenn die zu den Messwerten gehörenden Bandpositionen nicht exakt gleich sind, insbesondere von Bauelement zu Bauelement. Beispielsweise wird das Verfahren nur für solche Bauelemente eingesetzt oder verwendet, die anhand der gleichen Spezifikation beim Lieferanten produziert wurden. Die beschriebene Vorgehensweise lässt sich für beliebige Halbzeugeigenschaften wie zum Beispiel die Blechdicke beziehungsweise Wanddicke oder eine Rauigkeit, insbesondere einer jeweiligen Oberfläche des jeweiligen Bauelements, nutzen. Insbesondere können durch die Erfindung zumindest die folgenden Vorteile realisiert werden: einfache Bewertung der Qualität von Halbzeugeigenschaften beziehungsweise Halbzeugen anhand von gegebenen oder berechneten Grenzwerten

Grenzwerte, die von der Stelle beziehungsweise von dem Ort auf dem Band abhängen, können die Aussagefähigkeit von Analysen erheblich steigern automatisierte Ableitung von Grenzwerten anhand historischer Daten übersichtliche Visualisierung einer Überschreitung von Grenzwerten.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit den zugehörigen Zeichnungen. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Prüfen eines

Bauelements; und

Fig. 2 eine schematische Perspektivansicht eines Coils, welches abgewickelt wird.

In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Im Folgenden wird anhand von Fig. 1 und 2 ein Verfahren zum Prüfen wenigstens eines ersten Bauelements 1 beschrieben. Bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem ersten Bauelement 1 um ein Coil, welches durch ein zu dem Coil aufgewickeltes Band 2 gebildet ist. Somit kann unter dem ersten Bauelement 1 das genannte, auch als erstes Coil bezeichnete Coil oder das Band 2, welches auch als erstes Band bezeichnet wird, verstanden werden. Das Band 2 ist ein Metallband, welches aus Blech, insbesondere Stahl- oder Aluminiumblech, gebildet und zu dem ersten Coil aufgewickelt ist. Das erste Bauelement 1 wird verwendet, um wenigstens ein Produkt wie beispielsweise ein Fahrzeug herzustellen. Hierfür wird beispielsweise das erste Bauelement 1 (erstes Coil) abgewickelt und schneidend bearbeitet, derart, dass von dem ersten Coil erste Halbzeuge in Form von ersten Platinen hergestellt werden. Dies bedeutet insbesondere, dass die ersten Platinen aus dem ersten Band 2 hergestellt werden, insbesondere dadurch, dass die jeweilige, erste Platine von dem ersten Band 2 abgeschnitten wird. Hierfür wird das erste Coil beispielsweise abgewickelt, und die jeweilige, erste Platine wird von dem ersten Band 2 abgeschnitten. Beispielsweise werden die ersten Platinen aus dem ersten Band 2 bei oder in einem auch als Herstellungsprozess bezeichneten Herstellungsverfahren durchgeführt, welches auch als erstes Herstellungsverfahren bezeichnet wird. Das Verfahren zum Prüfen des ersten Bauelements 1 wird beispielsweise bei dem ersten Herstellungsverfahren durchgeführt, sodass beispielsweise bei dem ersten Herstellungsverfahren oder während des ersten Herstellungsverfahrens das erste Bauelement 1 geprüft wird.

Das genannte Abwickeln des ersten Coils (erstes Bauelement 1) ist in Fig. 2 veranschaulicht. In Fig. 2 ist durch einen Pfeil 3 eine Bewegungsrichtung veranschaulicht, welche in Längserstreckungsrichtung des Bands 2 verläuft, dessen Länge entlang der Längserstreckungsrichtung des Bands 2 verläuft. Durch einen Doppelpfeil 4 ist eine Anordnungsrichtung veranschaulicht, welche senkrecht zur Bewegungsrichtung verläuft. Insbesondere verläuft entlang der Anordnungsrichtung eine Breite des Bands 2. Die Länge des Bands 2 wird auch als Bandlänge bezeichnet, und die Breite des Bands 2 wird auch als Bandbreite bezeichnet. Während das erste Coil abgewickelt wird, wird das Band 2 in die Bewegungsrichtung insbesondere relativ zu einer in Fig. 2 besonders schematisch dargestellten Erfassungseinrichtung 5 bewegt. In Fig. 2 dargestellt sind auch Messspuren 6a, 6b und 6c, die entlang der Anordnungsrichtung aufeinanderfolgend angeordnet und insbesondere voneinander beabstandet sind. Die jeweilige Messspur 6a- c verläuft entlang der Bewegungsrichtung. Ebenfalls schematisch dargestellt sind in Fig. 2 Bandpositionen 7a und 7b, welche entlang der Bewegungsrichtung aufeinanderfolgend angeordnet und insbesondere voneinander beabstandet sind. Beispielsweise ist oder umfasst die Erfassungseinrichtung 5 eine insbesondere optische Erfassungseinrichtung 8. Die optische Erfassungseinrichtung 8 ist oder umfasst wenigstens einen Sensor. Beispielsweise ist vorgesehen, dass je Messspur 6a-c und je Bandposition 7a-b eine jeweilige, auch als Messstelle des Bands 2 mittels der Erfassungseinrichtung 8, insbesondere berührungslos und ganz insbesondere optisch, erfasst wird, wodurch für die jeweilige Messstelle ein jeweiliger erster Eigenschaftswert erfasst wird. Die ersten Eigenschaftswerte charakterisieren oder beschreiben eine Eigenschaft des Bands 2, mithin des ersten Coils. Mit anderen Worten beschreiben oder charakterisieren die ersten Eigenschaftswerte die gleiche Eigenschaft des Bands 2, jedoch an den jeweiligen, voneinander unterschiedlichen und insbesondere voneinander beabstandeten Stellen. Die Eigenschaft ist oder umfasst beispielsweise eine Schmierstoffmenge. Unter der Schmierstoffmenge ist eine Menge eines auf einer Oberfläche 9 des Bands 2 angeordneten Schmierstoffes zu verstehen, welcher auch als Schmiermittel bezeichnet wird.

In Fig. 1 besonders schematisch dargestellt sind auch mehrere, zweite Bauelemente 10. Die Bauelemente 10 sind bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls Coils, welche auch als zweite Coils bezeichnet werden. Das jeweilige, zweite Coil ist durch ein jeweiliges, zu dem jeweiligen, zweiten Coil aufgewickeltes, zweites Band 11 gebildet. Dabei können die vorigen und folgenden Ausführungen zu dem ersten Coil und zu dem ersten Band 2 ohne Weiteres auch auf das jeweilige, zweite Coil und das jeweilige, zweite Band 11 übertragen werden und umgekehrt. Das zuvor genannte, erste Herstellungsverfahren, bei welchem das erste Band 2 beziehungsweise das erste Coil abgewickelt und aus dem ersten Band 2 die ersten Platinen hergestellt werden, wird beispielsweise zeitlich nach dem zweiten Herstellungsverfahren durchgeführt, die auch als zweite Herstellungsprozesse bezeichnet werden. Dabei ist es denkbar, dass die zweiten Herstellungsverfahren zeitlich aufeinanderfolgend oder zeitlich zumindest teilweise parallel durchgeführt wurden oder werden. Bei dem jeweiligen, zweiten Herstellungsprozess wurde das jeweilige, zweite Coil, wie bereits zu dem ersten Coil beschrieben, abgewickelt, und bei dem jeweiligen, zweiten Herstellungsverfahren wurden aus dem jeweiligen, zweiten Coil, wie es bereits bezüglich des ersten Coils beschrieben wurde, jeweilige, zweite Platinen hergestellt. Wie bereits bezüglich des ersten Herstellungsverfahrens und des ersten Coils beschrieben, wurden bei dem jeweiligen, Herstellungsverfahren mittels der Erfassungseinrichtung 8 oder mittels einer weiteren Erfassungseinrichtung, auf die die vorigen und folgenden Ausführungen zur Erfassungseinrichtung 8 ohne Weiteres übertragen werden können und umgekehrt, zweite Eigenschaftswerte erfasst, welche die gleiche Eigenschaft an jeweiligen Stellen des jeweiligen, zweiten Bands 11 charakterisieren. Dies bedeutet, dass, wie bereits bezüglich des ersten Coils beschrieben, für das jeweilige, zweite Coil bei dem jeweiligen, zweiten Herstellungsverfahren die jeweiligen, zweiten Eigenschaftswerte ermittelt wurden, die die gleiche Eigenschaft an jeweiligen Stellen des jeweiligen, zweiten Coils beziehungsweise zweiten Bands 11 angeben, beschreiben oder charakterisieren. Bezogen auf die zweiten Bauelemente 10 bilden somit die für die zweiten Bauelemente 10 erfassten, zweiten Eigenschaftswerte Datensätze. Dabei ist ein jeweiliger der Datensätze einem jeweiligen der zweiten Bauelemente 10 zugeordnet. Dabei umfasst der jeweilige, dem jeweiligen, zweiten Bauelement 10 zugeordnete Datensatz diejenigen der zweiten Eigenschaftswerte, welche die Eigenschaft an den Stellen des jeweiligen, zweiten Bauelements 10 charakterisieren, dem der jeweilige Datensatz zugeordnet ist. Da die zweiten Herstellungsverfahren zeitlich vor dem ersten Herstellungsverfahren durchgeführt wurden, wurden die zweiten Eigenschaftswerte ermittelt und somit erfasst, bevor die ersten Eigenschaftswerte ermittelt beziehungsweise erfasst werden. Die zweiten Eigenschaftswerte sind somit historische Daten, wobei, wie im Folgenden noch genauer erläutert wird, das erste Bauelement 1 in Abhängigkeit von historischen Daten geprüft wird.

Insbesondere ist es vorgesehen, dass für das jeweilige Bauelement 1 , 10 die jeweiligen Messspuren 6a-c und die jeweiligen Bandpositionen 7a, b definiert werden. Somit ist beispielsweise der erste Eigenschaftswert, der für das erste Band 10 in der Messspur 6a an der Bandposition 7a ermittelt wird, vergleichbar mit dem zweiten Eigenschaftswert, der beispielsweise für das jeweilige, zweite Band 11 in der Messspur 6a an der Bandposition 7a erfasst und somit ermittelt wird. Somit ist es insbesondere möglich, den jeweiligen, ersten Eigenschaftswert in Abhängigkeit von dem jeweiligen, zweiten Eigenschaftswert zu prüfen. Dies kann insbesondere auf folgende Weise erfolgen:

Bei dem Verfahren wird mittels einer in Fig. 1 besonders schematisch dargestellten, elektronischen Recheneinrichtung 12 der jeweilige, erste Eigenschaftswert ermittelt, welcher die Eigenschaft des ersten Bauelements 1 charakterisiert. Mittels der elektronischen Recheneinrichtung 12 wird aus den zweiten Eigenschaftswerten insbesondere automatisch ein Grenzwertbereich berechnet. Bei diesen zweiten Eigenschaftswerten, aus denen der Grenzwertbereich berechnet wird, handelt es sich beispielsweise um die Eigenschaftswerte, die für die zweiten Bauelemente 10 an der gleichen, durch die jeweilige Messspur 6a-c und durch die jeweilige Bandposition 7a, b insbesondere nach Art eines kartesischen Koordinatensystems charakterisierte, gleiche Stelle erfasst wurden. Zum Prüfen des ersten Bauelements 1 wird mittels der elektronischen Recheneinrichtung 12 ermittelt, ob der jeweilige, erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches oder außerhalb des Grenzwertbereichs liegt. Als die zweiten Eigenschaftswerte werden beispielsweise solche Eigenschaftswerte von solchen zweiten Bauelementen 10 verwendet, die zu einer hohen Qualität von Produkten, die aus den zweiten Bauelementen 10 hergestellt wurden, geführt haben. Liegt beispielsweise der jeweilige, erste Eigenschaftswert innerhalb des jeweiligen Grenzwertbereiches, so kann davon ausgegangen werden, dass dann, wenn aus dem ersten Bauelement 1 wenigstens ein Produkt hergestellt wird, auch dieses Produkt eine hinreichend hohe Qualität aufweist. Somit wird beispielsweise dann, wenn der jeweilige, erste Eigenschaftswert innerhalb des Grenzwertbereiches liegt, das erste Bauelement 1 verwendet, um aus dem ersten Bauelement wenigstens ein oder mehrere Produkte herzustellen. Dadurch kann ein qualitativ hochwertiger sowie zeit- und kostengünstiger Produktionsprozess dargestellt werden.

Bezugszeichenliste erstes Bauelement

Band

Pfeil

Doppelpfeil

Einrichtung a-c Messspur a, b Bandposition

Erfassungseinrichtung

Oberfläche 0 zweites Bauelement 1 Band 2 elektronische Recheneinrichtung