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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR COMBINING OVERLAPPING FLOWS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/089586
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for combining overlapping flows (S1, S2) of flat products (10, 20), particularly of printed products, to a common product flows (P3). The products (10, 20) from the first or second overlapping flows (S1, S2) are received by an intermediate conveyor (50), and transported to a first product flow (P1), or a second product flow (P2), by means of the intermediate conveyor (50). The distance (d) of the product flows (P1, P2) is successively reduced so that the product flows (P1, P2) form the common product flow (P3). According to the invention, the products (10, 20) are conveyed at least directly before combining the product flows (P1, P2) such that a space (12, 22) is located at least between the groups of products (10, 20) within the first, or within the second product flow (P1, P2). The products (10, 20) of at least one of the product flows (P1, P2) are displaced in a direction extending substantially perpendicular to the surface normal (14, 24) relative to the products (10, 20) of the other product flow (P1, P2), and are inserted into the spaces (12, 22) inside the other product flow (P1, P2) at a substantially horizontal orientation of the surface normal (14, 24) in order to produce the common product flow (P3).

Inventors:
MUELLER ERWIN (CH)
Application Number:
PCT/CH2007/000527
Publication Date:
July 31, 2008
Filing Date:
October 23, 2007
Export Citation:
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Assignee:
FERAG AG (CH)
MUELLER ERWIN (CH)
International Classes:
B65H29/66; B65H39/06
Foreign References:
EP0399188A21990-11-28
EP0155633A21985-09-25
EP0189896A21986-08-06
EP1456106B12006-10-11
Attorney, Agent or Firm:
FREI PATENTANWALTSBÜRO AG (Zürich, CH)
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Claims:
PATENT ANSPRüCHE

1. Verfahren zum Zusammenführen von wenigstens einem ersten und einem davon beanstandeten zweiten Schuppenstrom (Sl, S2) aus flächigen Produkten (10, 20), insbesondere Druckereiprodukten, zu einem gemeinsamen Produktestrom (P3) bestehend aus Produkten (10, 20) aus dem ersten und dem zweiten Schuppenstrom (Sl, S2), wobei die Produkte (10, 20) aus dem ersten bzw. zweiten Schuppenstrom (Sl, S2) durch einen Zwischenförderer (50) übernommen werden und durch den Zwischenförderer (50) in einem ersten Produktestrom (Pl) bzw. in einem zweiten Produktestrom (P2) gefördert werden, wobei der Abstand (d) der Produkteströme (Pl, P2) sukzessive vermindert wird, so dass die Produkteströme (Pl, P2) zumindest annähernd denselben Raumbereich (18, 28) überstreichen und den gemeinsamen Produktestrom (P3) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einzelnen Produkten (10, 20) oder zwischen Gruppen von Produkten (10, 20) innerhalb des ersten bzw. zweiten Produktestroms (Pl, P2) Beabstandungen (12, 22) hergestellt werden, und dass die Produkte (10, 20) wenigstens eines der Produkteströme (Pl, P2) mit im wesentlichen horizontaler Orientierung ihrer Flächennormale (14, 24) in die Beabstandungen (12, 22) innerhalb des anderen Produktestroms (Pl, P2) eingeschoben werden, um den gemeinsamen Produktestrom (P3) herzustellen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (10, 20) zumindest während des Vereinigens der Produkteströme (Pl, P2) eine gleichbleibende Ausrichtung ihrer Kanten und ihrer Flächennormale (14, 24) im Raum aufweisen.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (10, 20) beider Produkteströme (Pl, P2) derart zueinander ausgerichtet gefördert werden, dass einander entsprechende Kanten und ihre Flächennormalen (14, 24) parallel zueinander verlaufen, und während des Vereinigens relativ zueinander senkrecht zu ihren Flächennormalen (14, 24) verschoben werden.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenförderer zwei Gruppen (51, 51') von ersten bzw. zweiten Fördermitteln (52, 52'), insbesondere Greifern, aufweist, die entlang einer ersten bzw. zweiten Förderstrecke (53, 53') bewegt werden, wobei die Produkte (10, 20) aus dem ersten bzw. zweiten Schuppenstrom (Sl,

S2) durch die ersten bzw. zweiten Fördermittel (52, 52') übernommen, durch eine Relativbewegung der ersten bzw. zweiten Fördermittel (52, 52') zu dem gemeinsamen Produktestrom (P3) zusammengeführt und dabei durch die ersten und/oder zweiten Fördermittel (52, 52') weitergefördert werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (10, 20) wenigstens eines der Produkteströme (Pl, P2) an ihrer in der Schuppenformation (Sl, S2) vorlaufenden oder nachlaufenden Kante gehalten und zumindest unmittelbar vor dem Vereinigen der Produkteströme (Pl, P2) hängend und/oder stehend gefördert werden.

6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Förderstrecke (53) nach dem Vereinigen der Produkteströme (Pl, P2) parallel zur zweiten Förderstrecke (53') und in horizontaler Richtung davon beabstandet verläuft.

7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Förderstrecke (53) zumindest während des Vereinigens der Produkteströme (Pl, P2) parallel zur zweiten Förderstrecke (53') und in vertikaler Richtung davon beabstandet verläuft.

8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenförderer (50) eine drehbare Fördertrommel (80) mit einer Mehrzahl von sich in radialer Richtung öffnenden Förderabteilen (82) ist, wobei Produkte (10, 20) aus dem ersten und zweiten Schuppenstrom (Sl, S2) jeweils einem gemeinsamen Förderabteil (82) an axial voneinander beabstandeten übergabestellen (62, 62') zugeführt werden und wobei die in einem gemeinsamen Förderabteil (82) angeordneten Produkte (10, 20) während der Drehung der Fördertrommel (80) relativ zueinander derart in axialer Richtung verschoben werden, dass sie einander überlappen.

9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der gemeinsame Produktestrom (P3) aus in alternierender

Abfolge angeordneten einzelnen Produkten (10, 20) oder Gruppen von

Produkten (10, 20) besteht, die jeweils aus dem ersten oder dem zweiten

Schuppenstrom (Sl, S2) stammen.

10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche mit Fördermitteln (52, 52', 82), die Produkte aus dem ersten bzw. zweiten Schuppenstrom (Sl, S2) zu übernehmen und in einem ersten Produktestrom (Pl) bzw. in einem zweiten Produktestrom (P2) derart zu fördern imstande sind, dass Beabstandungen (12, 22) innerhalb des ersten bzw. zweiten Produktestroms (Pl, P2) hergestellt werden, mit Mitteln zum Vermindern des Abstands (d) der Produkteströme (Pl, P2) derart, dass die

Produkteströme (Pl, P2) zumindest annähernd denselben Raumbereich (18, 28) überstreichen und einen gemeinsamen Produktestrom (P3) bilden, wobei die Mittel zum Vermindern des Abstands (d) Mittel zum Verschieben der Produkte (10, 20) wenigstens eines der Produkteströme (Pl, P2) mit im wesentlichen horizontaler Orientierung ihrer Flächennormale (14, 24) in die Beabstandungen (12, 22) innerhalb des anderen Produktestroms (Pl, P2) umfassen.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei voneinander unabhängige Gruppen (51, 51') von ersten bzw. zweiten Fördermitteln (52, 52'), insbesondere Greifern, umfasst, die entlang einer ersten bzw. zweiten Förderstrecke (53, 53') bewegbar sind, wobei die erste und zweite Förderstrecke (53, 53') einen sich im Verlauf der Förderstrecken (53, 53') verändernden Abstand (d, d') voneinander aufweisen.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Förderstrecke (53, 53') in horizontaler Richtung voneinander beabstandet angeordnet sind.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von ersten und zweiten Führungsstangen (57, 57'), die parallel zueinander orientiert sind und jeweils entlang einer geschlossenen, senkrecht zu den Führungsstangen (57, 57') orientierten ersten bzw. zweiten Umlaufbahn bewegbar sind, wobei die erste und zweite Umlaufbahn parallel zueinander verlaufen und wobei die ersten und zweiten Fördermittel (52, 52') an jeweils einer Führungsstange (57, 57') gelagert und zur Veränderung des Abstands der Fördermittel (52, 52') entlang dieser verschiebbar sind.

14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Förderstrecke (53) in vertikaler Richtung oberhalb der zweiten Förderstrecke (53') angeordnet ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Fördermittel (52') imstande sind, die durch die ersten Fördermittel (52) geförderten Produkte (10) zu übernehmen und erste und zweite Produkte (10, 20) gemeinsam zu fördern.

16. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine drehbare Fördertrommel (80) mit einer Mehrzahl von sich in radialer Richtung öffnenden Förderabteilen (82) umfasst und dass die Mittel zum Vermindern des Abstands imstande sind, die in einem gemeinsamen Förderabteil (82) angeordneten Produkte (10, 20) während der Drehung der Fördertrommel (80) relativ zueinander derart in axialer Richtung zu verschieben, dass sie einander überlappen.

Description:

VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM ZUSAMMENFüHREN VON SCHUPPENSTRöMEN

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Fördertechnik für flächige Produkte, insbesondere Druckereiprodukte, und betrifft ein Verfahren zum Zusammenfuhren von wenigstens einem ersten und einem davon beabstandeten zweiten Schuppenstrom mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchfuhrung des Verfahrens mit den Merkmalen von Anspruch 10.

Insbesondere im Bereich der Verarbeitung von Druckereiprodukten besteht häufig die Aufgabe, zwei voneinander getrennte Schuppenströme aus flächigen Produkten zu einem gemeinsamen Produktestrom zusammenzuführen. Der gemeinsame Produktestrom kann wieder ein Schuppenstrom sein, jedoch auch anders ausgebildet sein, z.B. ein Strom von durch Greifern einzeln oder gruppenweise ergriffenen Produkten oder ein oder mehrere Stapel aus mehreren Produkten. Beispielsweise legen manche Rotationsdruckmaschinen Druckereiprodukte paarweise mit einem seitlichen Versatz ineinander gefalzt in einer Schuppenformation aus. Zwei getrennte Schuppenströme werden erzeugt, indem diese Schuppenformation in Versatzrichtung, d.h. quer zur Förderrichtung, auseinander gezogen wird. Für die Weiterverarbeitung ist es erwünscht, diese getrennten Schuppenströme wieder zu einem gemeinsamen Produktestrom zusammenzuführen.

Unter flächigen Produkten werden solche Produkte verstanden, deren Dicke deutlich geringer ist als ihre Länge und Breite. Wenn von einer Flächennormale der Produkte gesprochen wird, ist die Flächennormale der Front- oder Rückfläche gemeint, d.h. die Flächennormale in Richtung der Dicke bzw. der geringsten Ausdehnung des Produkts. In der Regel ist das Fördern in einer räumlich kompakten Formation erwünscht, bei der die Abstände der Produkte, z.B. die Abstände der Vorlaufkanten, zu jedem Zeitpunkt deutlich kleiner als die Länge oder Breite der Produkte sind.

Der Stand der Technik zeigt bereits verschiedene Verfahren bzw. Vorrichtungen zum Vereinigen von zwei Schuppenströmen.

So schlägt beispielsweise EP-B 0 155 633 vor, zwei liegend geförderte Schuppenströme reissverschlussartig zu vereinigen. Die Schuppenströme werden mit einem Versatz von einer halben Produktlänge unter einem spitzen Winkel aufeinander zu gefördert. Die Produkte liegen, d.h. ihre Flächennormalen weisen im wesentlichen in vertikale Richtung. Am Ort des Zusammentreffens wird jeweils ein Produkt eines der Schuppenströme aus der gemeinsamen Transportebene bereichsweise nach oben ausgelenkt, so dass jeweils ein Produkt aus dem anderen Schuppenstrom einfahren kann. Auf diese Weise greifen die beiden Schuppenströme reissverschlussartig ineinander und werden dann quer zur Transportrichtung zusammengeschoben. Da die einlaufenden Schuppenformationen nicht aufgelöst werden, kann es hierbei vorkommen, dass die Produkte aufgrund der Reibung gestaucht werden oder sogar verknicken, insbesondere wenn diese dünn oder vom Druck noch feucht sind.

Die EP-A 0189896 offenbart ein Verfahren zum Zusammenfuhren von zwei

Schuppenströmen, bei dem ein erster und ein zweiter Schuppenstrom in zwei übereinander liegenden Transportebenen gefördert werden. Der Abstand der

Vorlaufkanten (Schuppenabstand) wird dann ohne änderung der Orientierung der Produkte so weit vergrössert, dass vereinzelte liegende Produkte vorliegen, d.h. der Abstand ist grösser als die in Förderrichtung gemessene Länge der Produkte. Diese werden zu einer auslaufenden Formation kombiniert, die aus hintereinander geförderten einzelnen Produkten oder Sätzen aus jeweils zwei aufeinander liegenden Produkten besteht. Alternativ wird nach dem Vereinzeln wieder eine Schuppenformation aus abwechselnd abgelegten einzelnen Produkten aus dem ersten bzw. zweiten Schuppenstrom gebildet. Ein Vereinzelungsschritt, wie hier notwendig, ist jedoch nur bei niedrigen Förderleistungen praktisch durchführbar, da die Produkte in Förderrichtung stark beschleunigt werden müssen. Bei den zur Zeit üblichen Förderleistungen und — geschwindigkeiten stehen hierzu momentan keine geeigneten Vorrichtungen, z.B. Greiferförderer mit der entsprechenden Förderkapazität, zur Verfügung. Zum anderen ist in der Regel erwünscht, ohne eine derartige Beschleunigung der Produkte auszukommen, um diese keinen hohen Belastungen auszusetzen.

Die WO 88/00919 offenbart eine Vorrichtung zum Zusammenführen von zwei Schuppenströmen zu einem gemeinsamen Schuppenstrom mittels einer rotierenden Trommel mit einer Mehrzahl von Förderabteilen. Die Böden der Förderabteile liegen auf einem Zylindermantel mit einem Radius, der kleiner ist als der Radius der Trommel. Sie sind gegenüber der radialen Richtung gekippt, so dass die Produkte liegend eingeschoben werden können. Jeweils ein Produkt aus den zwei Schuppenströmen wird abwechselnd mit Versatz in axialer Richtung in jeweils ein Förderabteil eingeführt. Das Förderabteil hat einen so geringen öffnungswinkel, dass es jeweils nur ein Produkt aufnehmen kann. Die Förderabteile haben jeweils einen Schieber, der seitlich, und zwar abwechselnd links bzw. rechts, von den eingeführten Produkten angeordnet und in axialer Richtung beweglich ist. Durch Bewegung der Schieber werden die Produkte zentriert. Sie werden dann zu einer auslaufenden gemeinsamen Schuppenformation ausgelegt. Die Verarbeitungskapazität dieser Trommel ist vorgegeben durch die Anzahl der Förderabteile und ihre maximale

Drehzahl. Zur Verarbeitung hoher Förderleistungen müsste die Trommel mit einer hohen Anzahl von Förderabteilen ausgestattet werden, was entsprechende räumliche Abmessungen mit sich bringt.

Eine Vorrichtung zum Zusammenfuhren zweier Ströme von durch Greifer gehaltenen Produkten ist in der EP-A 0 399 188 offenbart. Hier werden die Produkte hängend durch Greifer gehalten und entlang von zwei Förderstrecken gefördert, wobei die gehaltene Produktkante quer zur Förderrichtung orientiert ist. Die Abstände der Förderstrecken verringern sich in einem ersten Bereich kontinuierlich, wobei die Förderstrecken in einem zweiten Bereich parallel zueinander verlaufen. Die Produkteströme werden reissverschlussartig zu einem gemeinsamen Produktestrom vereinigt, indem die Greifer der einen Förderstrecke in Förderrichtung einen Versatz zu den Greifern der anderen Förderstrecke aufweisen. Jeweils ein Produkt des ersten Produktestroms schwenkt dabei zwischen jeweils zwei Produkten des zweiten Produktestroms ein, wobei die entsprechenden Flächennormalen im ersten Bereich einen sich kontinuierlich verringernden Winkel zueinander aufweisen und im vereinigten Produktestrom parallel zueinander sind. Optional kann im zweiten Bereich eine übernahme durch Greifer eines weiteren Greiferförderers erfolgen. Da die Produkte eine gewisse Ausdehnung in Querrichtung haben, muss die Bewegungsbahn der Greifer und ihr Abstand auf die Produktbreite abgestimmt sein. Insbesondere sind bei breiten Produkten entsprechend grosse Abstände zwischen den Greifern notwendig, um die beschriebene Schwenkbewegung nicht zu behindern. Hinweise auf die Verarbeitung von Schuppenströmen finden sich nicht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Zusammenführen von Schuppenströmen und eine Vorrichtung zur Durchführung des

Verfahrens anzugeben, das bzw. die die genannten Nachteile vermeidet,

insbesondere auch bei hohen Förderleistungen geeignet ist und einfach durchzuführen ist.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens und der Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dargestellt.

Das erfindungsgemässe Verfahren geht davon aus, dass flächige Produkte in zwei räumlich voneinander getrennten Schuppenströmen, d.h. in einer kompakten Formation mit einem gewissen überlapp der Produkte, gefördert werden. Da die Produkte in einer Schuppenformation normalerweise liegen, sind die Flächennormalen in der Regel im wesentlichen vertikal und damit im wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung orientiert. Die Ströme werden von einem Zwischenförderer übernommen und als erster bzw. zweiter Produktestrom weitergefördert. Dabei werden zwischen einzelnen Produkten oder zumindest zwischen Gruppen von Produkten, die in der ursprünglichen Formation einander unmittelbar überlappend gefördert wurden, Beabstandungen hergestellt. Unter einer Beabstandung wird verstanden, dass jeweils zwei Produkte voneinander entfernt sind, so dass zumindest eine Front- oder Rückfläche eines Produkts vorzugsweise im wesentlichen vollständig freigestellt ist. In diese Beabstandungen können jeweils ein oder mehrere Produkte des jeweils anderen Produktestroms weitgehend ohne aneinander zu reiben in schonender Weise eingeführt werden. Um ein platzraubendes und mechanisch belastendes Auseinanderziehen der Produkte in der Ebene der Produkte zu vermeiden, wird die Orientierung der Produkte zumindest eines der Produkteströme so geändert, dass ihre Flächennormalen unmittelbar vor dem Vereinigen der Produkteströme im wesentlichen in horizontale Richtung weisen. Diese Orientierungsänderung kann ohne grossen Aufwand durch Ausnutzen der Schwerkraft bewirkt werden. Es entsteht eine räumlich kompakte Formation mit

Beabstandungen, ohne die Produkte in Förderrichtung wesentlich beschleunigen zu müssen. Die Produkte wenigstens eines der Produkteströme werden dann mit im wesentlichen horizontaler Orientierung ihrer Flächennormalen bzw. in hängender oder stehender Lage in die Beabstandungen innerhalb des anderen Produktestroms eingeschoben.

Gemäss einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung haben die Produkte in den beiden zusammenzuführenden Produkteströmen zumindest während des Vereinigens der Produkteströme im wesentlichen die gleiche Orientierung, d.h. ihre Flächennormalen und einander entsprechende Kanten weisen in jeweils die gleiche Richtung. Relativ zueinander findet nur eine Parallelverschiebung statt, um die Produkte oder Produktegruppen zu einem gemeinsamen Produktestrom zu vereinigen. Die Produkte werden bevorzugt durch Greifer oder sonstige Fördermittel, die Produkte einzeln oder gruppenweise bewegen, gefördert. Anders als bei der EP-A 0 399 188 ist daher bei der Erfindung im Prinzip eine Beabstandung ausreichend, die etwas grösser als die Dicke der Produkte ist. Die Kantenlänge der Produkte hat keinen Einfluss auf die Grosse der Beabstandung.

Alternativ kann zwischen den Flächennormalen der Produkte der beiden Produkteströme ein kleiner Winkel eingeschlossen werden, der vorzugsweise zwischen 0 und 45° liegt und sich vorzugsweise während des Vereinigens nicht wesentlich verändert. Erst wenn die Produkteströme einander weitgehend überlappen, werden die Orientierungen der Produkte aneinander angepasst.

Beim Vereinigen der Produkteströme werden die Produkteströme so zusammengeführt, dass der von den Produkten des ersten Produktestroms überstrichene Raumbereich mit dem von den Produkten des zweiten Produktestroms überstrichenen Raumbereich wenigstens teilweise zusammenfallt, vorzugsweise

vollständig. Der Abstand der Produkteströme ist der Abstand zweier einander entsprechender Punkte innerhalb dieser Raumbereiche, z.B. der in Förderrichtung oben und rechts liegenden Ecken. Dieser Abstand wird vorzugsweise auf Null verringert.

Ausgehend von einer Schuppenformation mit konstantem Schuppenabstand werden die oben beschriebenen Beabstandungen bevorzugt erzeugt, indem eine Produktkante durch einen Greifer ergriffen oder in eine Tasche überfuhrt und das Produkt dann hängend oder aufrecht stehend gefördert wird. Je nach Orientierung der Greifer oder Taschen können flexible Produkte auch aufgrund der Schwerkraft gebogen sein. Das freie Ende kann durch eine Auflage abgestützt sein; auch hierdurch können die Produkte gebogen sein. Bei einer solchen Biegung der Produkte werden die abgebogenen Teile zur Bestimmung der Richtung der Flächennormale bevorzugt nicht in Betracht gezogen. Die beschriebenen Bewegungen der Produkte werden durch entsprechende Bewegung der sie haltenden Fördermittel veranlasst.

Es können auch mehrere Produkte gruppenweise von einem Greifer ergriffen oder in eine Tasche überfuhrt werden; die Beabstandung befindet sich in diesem Fall zwischen den Gruppen.

Als Alternative können die Beabstandungen erzeugt werden, indem die Produkte einzeln oder bevorzugt gruppenweise in Förderabteile einer drehbaren Fördertrommel eingebracht werden. Sie werden von oben eingeführt, vorzugsweise aufgrund der Schwerkraft mit horizontaler Ausrichtung ihrer Flächennormalen. Nach dem Ablegen im Förderabteil weist die Flächennormale der Produkte in Richtung der Flächennormale der Stützfläche der Förderabteile, deren Richtung bevorzugt mit der Förderrichtung übereinstimmt. Ein Förderabteil nimmt jeweils Produkte aus dem ersten und zweiten Schuppenstrom auf. Diese werden an unterschiedlichen axialen

Positionen zugeführt und durch ein zusätzliches Schiebemittel oder die Schwerkraft in axialer Richtung aufeinandergeschoben. Wenn die axiale Verschiebung der Produkte aus dem ersten Produktestrom vor dem Zufuhren der Produkte aus dem zweiten Produktestrom erfolgt, gelingt eine besonders schonende Behandlung der Produkte, da ein Aneinanderreihen der Produktflächen weitgehend vermieden wird.

Der gemeinsame Produktestrom besteht aus einander abwechselnden Produkten bzw. Gruppen von Produkten aus dem ersten bzw. zweiten Schuppenstrom. Es ist beispielsweise möglich, die Produkte einzeln (1:1) oder in gleich grossen Gruppen (2:2, 3:3, ... n:n) oder auch in unterschiedlich grossen Gruppen (1:2, 1:3, ..., l:n, 2:3, 2:4, ..., m:n) hintereinander anzuordnen. Die ursprünglich in separaten Schuppenströmen geförderten Produkte können somit in beliebiger Folge weiterverarbeitet werden. Bei der Förderung in Gruppen gelingt durch den Mehrfachnutzen des Zwischenförderers eine erhebliche Kapazitätssteigerung. Der ursprüngliche Schuppenstrom kann ebenfalls aus schuppenartig aufeinander liegenden Stapeln von Produkten und/oder aus komplex aufgebauten Produkten bestehen.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfasst Fördermittel, die Produkte aus dem ersten bzw. zweiten Schuppenstrom zu übernehmen und in einem ersten Produktestrom bzw. in einem zweiten Produktestrom zu fördern imstande sind. Solche Fördermittel sind beispielsweise Greifer, Taschen oder auch Förderabteile einer Fördertrommel. Die Produkte werden so gefördert, dass die oben beschriebenen Beabstandungen zumindest kurzzeitig hergestellt werden. Ausserdem sind Mittel zum Verschieben der Produkte des ersten Produktestroms vorhanden, die diese in einer im wesentlichen senkrecht zur Flächennormalen verlaufenden Ebene relativ zueinander in die Beabstandungen innerhalb des zweiten Produktestroms bewegen. Hierdurch wird auch der Abstand der Produkteströme vermindert und schliesslich ein gemeinsamer Produktestrom

bestehend aus Produkten aus dem ersten und dem zweiten Schuppenstrom gebildet. Diese Mittel können beispielsweise durch sich aneinander annähernde Förderstrecken der Greifer bzw. Taschen realisiert sein. Bei einem Förderabteil, das Produkte aus dem ersten bzw. zweiten Schuppenstrom an verschiedenen axialen Positionen aufnimmt, können diese Mittel durch einen in axialer Richtung wirkenden Schieber realisiert sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch die Schwerkraft ausgenutzt werden, z.B. indem Produkte von oben in Taschen, Greifer oder Förderabteile, in denen sich bereits Produkte befinden, hineingleiten.

Eine andere kompakte Zuführung als in Schuppenformation ist ebenfalls denkbar, z.B. in Stapeln.

Die Erfindung ermöglicht ein schonendes, platzsparendes Vereinigen von zwei Produkteströmen und beim gleichzeitigen Fördern mehrerer Produkte das Erzielen einer signifikanten Kapazitätssteigerung. Teilweise werden hierzu an sich bekannte Fördervorrichtungen in neuer Weise eingesetzt. Die Erfindung lässt sich daher ohne grossen konstruktiven Aufwand realisieren.

Beispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigen rein schematisch:

Fig. 1 eine Prinzipskizze des erfindungsgemässen Verfahrens beim

Vereinigen von Produkteströmen bestehend aus einfachen Produkten;

Fig. 2 eine Prinzipskizze des erfindungsgemässen Verfahrens beim

Vereinigen von Produkteströmen bestehend aus Produktepaaren;

Fig. 3 eine Prinzipskizze des erfindungsgemässen Verfahrens beim

Vereinigen von Schuppenströmen, in denen ineinander gefalzte Produkte gefördert werden;

Fig. 4 eine Prinzipskizze des Verfahrens gemäss Fig. 3, wobei die Produkte zu Produktpaaren zusammengefasst werden;

Fig. 5-7 verschiedene Ansichten einer ersten Variante einer Vorrichtung zur

Durchführung des Verfahrens mit einem Greiferförderer, der zwei nebeneinander angeordnete Sets von Greifern umfasst ;

Fig. 8, 9 eine zweite Variante einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit zwei übereinander angeordneten Greiferförderern in

Ansicht von der Seite bzw. von oben;

Fig. 10 die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens mit einer

Fördertrommel;

Fig. 11 die Fördertrommel aus Fig. 10 bei der Verarbeitung eines einzigen Schuppenstroms;

Fig. 12 eine Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens zur flexiblen

Verarbeitung von Produkten, die in einer Sammelhefttrommel zusammengestellt wurden.

Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze des erfindungsgemässen Verfahrens zur Vereinigung von zwei Schuppenströmen Sl, S2 zu einem gemeinsamen Produktestrom P3.

Dargestellt ist eine Aufsicht auf die Schuppen- bzw. Produkteströme. Die

Schuppenströme Sl, S2 bestehen jeweils aus liegend mit einem Schuppenabstand s einander überlappend angeordneten Produkten 10, 20. Die Produkte 10, 20 können identisch oder unterschiedlich sein. Vorliegend handelt es sich um gefalzte Produkte 10, 20, z.B. Zeitungen oder Zeitschriften.

Die Schuppenströme Sl, S2 werden zunächst in Produkteströme Pl, P2 aus vereinzelten Produkten 10, 20 umgewandelt. Hierzu werden die Produkte 10, 20 beispielsweise einzeln durch Greifer eines Zwischenförderers übernommen (vgl. Fig. 5-8). Die Produkte 10, 20 werden in eine hängende Lage gebracht; die Flächennormalen 14, 24 weisen in horizontale Richtung und die Vorlauf- bzw. Seitenkanten 10a, 20a bzw. 10b, 20b in horizontale bzw. vertikale Richtung. Die Produkteströme Pl, P2 sind vorliegend nebeneinander in derselben Horizontalebene angeordnet. Sie können sich jedoch auch übereinander befinden (vgl. z.B. Fig. 8); in diesem Fall könnte der mittlere Bereich von Fig. 1 als ein Schnitt in einer Vertikalebene angesehen werden. Die Greifer können in beiden Fällen beispielsweise an der Vorlaufkante 10a, 20a, der Nachlaufkante (nicht dargestellt) oder an einer Seitenkante 1 Ob, 20b angreifen.

Die Produkte 10, 20 werden entlang zunächst voneinander beabstandeter Bewegungsbahnen 16, 26 gefördert und nach dem Vereinigen entlang einer gemeinsamen Bewegungsbahn 36. Der Abstand d zwischen den Bewegungsbahnen 16, 26 vermindert sich daher bis auf Null. Als Bewegungsbahn des Produkts kann die Bewegungsbahn eines einem Produkt 10, 20 fest zugeordneten Punkts angesehen werden, z.B. seines Schwerpunktes oder einer Kantenmitte. Die Bewegungsbahn kann mit der Förderstrecke eines Greifers übereinstimmen oder parallel dazu verlaufen.

Der von den Produkten 10, 20 bzw. Produkteströmen Pl, P2, P3 überstrichene Raumbereich 18, 28, 38 bzw. seine seitliche Begrenzung ist gestrichelt dargestellt. Der Vereinigungsbereich 39 beginnt dort, wo der überlapp der Produkteströme Pl, P2 beginnt, und endet beim Erreichen eines maximalen überlappe. In diesem Bereich sind die Flächennormalen 14, 24 der Produkte 10, 20 parallel zueinander (wie auch in den übrigen Bereichen). Die Orientierung der Produkte 10, 20 im Raum wird nicht

geändert, d.h. es findet auch kein Drehen um die Flächennormale 14, 24 statt und die Orientierung aller Kanten 10a, 10b, 20a, 20b bleibt beim Vereinigen gleich.

Die Schuppenströme Sl, S2 werden mit gleicher Geschwindigkeit und in Förderrichtung Fl, F2 gesehen mit einem Versatz v gefördert, der etwa dem halben Schuppenabstand s entspricht. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Produkte 10, 20 beim Vereinigen der Schuppenströme die richtige Phasenverschiebung aufweisen. Alternativ kann eine der Bewegungsbahnen 16, 26 um einen geeigneten Betrag länger sein als die andere. Es versteht sich, dass die Bewegungen der Produkte 10, 20 auch anderer geeigneter Weise synchronisiert sein können.

Durch das Aufrichten der Produkte 10, 20 werden zwischen den Produkten Beabstandungen 12, 22 gebildet. Der Abstand a der Produkte 10, 20 im Produktestrom Pl, P2 bzw. die Breite der Beabstandungen 12, 22 entspricht hier etwa dem Schuppenabstand s, kann jedoch bei unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten auch davon abweichen; er ist bevorzugt kleiner oder gleich dem Schuppenabstand s. Die Breite a der Beabstandungen 12, 22 ist grösser als die Dicke b der Produkte 10, 20, jedoch deutlich kleiner als die Länge der Seitenkanten 10b, 20b.

Zum Vereinigen der Produkteströme Pl, P2 werden diese so zusammengeführt, dass jeweils ein Produkt 10 des ersten Produktestroms Pl in eine entsprechende Beabstandung 22 im zweiten Produktestrom P2 einfahrt. Erfindungsgemäss gelingt dies in besonders platzsparender Weise, indem die Flächennormalen 14, 24 der Produkte 10, 20 die gleiche Orientierung aufweisen, die Produkte 10, 20 also parallel zueinander ausgerichtet sind. Sie verändern ihre Orientierung im Raum nicht. Durch eine Bewegung parallel zur Produktfläche können die Produkteströme Pl, P2 daher

kammartig ineinander bewegt werden. Die Beabstandung 12, 22 muss dazu nur geringfügig breiter als die Produktbreite b sein.

Nach dem Vereinigen kann der noch aus isolierten Produkten 10, 20 bestehende gemeinsame Produktestrom P3 optional wieder in einen Schuppenstrom S3 umgewandelt werden, z.B. durch Ablegen auf einem Förderband.

Figur 2 zeigt eine Abwandlung des Verfahrens aus Fig. 1. Hierbei wird der ursprüngliche Schuppenstrom Sl, S2 in einen Schuppenstrom Sl', S2' umgewandelt, bei dem jeweils zwei Produkte 10, 20 deckungsgleich oder mit einem kleinen Versatz aufeinander liegen und Produktpaare 11, 21 bilden. Die Produktpaare 11, 21 werden dann wie in Fig. 1 die einzelnen Produkte 10, 20 z.B. durch Greifer ergriffen und zur Bildung von Beabstandungen 12, 22 aufgerichtet. Die Produkteströme Pl, P2 werden wie bei Fig. 1 kammartig ineinander bewegt. Der gemeinsame Produktestrom P3 kann wieder in eine Schuppenformation S3 umgewandelt werden, die aus deckungsgleich oder leicht versetzt übereinander liegenden Paaren von Produkten 10, 20 besteht.

Es können auch mehr als zwei Produkte zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Die Beabstandungen befinden sich dann zwischen den Gruppen. Durch diese Massnahme kann die Förderkapazität eines zum Zufordern verwendeten Förderers und die des Zwischenförderers verdoppelt bzw. vervielfacht werden oder die Fördergeschwindigkeit entsprechend gesenkt werden.

Figur 3 zeigt ebenfalls eine Abwandlung des Verfahrens aus Fig. 1, bei dem statt einfachen Produkten solche Produkte 10, 20 gefördert werden, die aus zwei ineinander gefalzten Produkten 10', 10", 20', 20" bestehen. Die Produkte 10', 10",

20', 20" können identisch oder auch verschieden sein. Die einlaufenden Schuppenformationen Sl, S2 stammen beispielsweise aus einer Rotationsdruckmaschine, die solche ineinander gefalzten Produkte auslegt. Die Handhabung dieser Produkte 10, 20 bis zum Erzeugen des gemeinsamen Produktestroms P3 bzw. der daraus erzeugten Schuppenforrnation S3 entspricht Figur 1. Es kann sich, wie hier schematisch angedeutet, ein Schritt anschliessen, bei dem der Schuppenstrom S3 in zwei Teil-Schuppenströme S3', S3" aufgetrennt wird. Ein solcher Trennschritt kann beispielsweise wie in der DE-A 2417614, der CH 634 530 oder EP-A 0 936 169 beschrieben ausgeführt werden.

Das in Figur 4 gezeigte Verfahren entspricht dem aus Fig. 2 mit dem Unterschied, dass die Produkte 10, 20 wie in Fig. 3 aus zwei ineinander gefalzten Produkten 10', 10", 20', 20" bestehen. Es werden nach Auftrennnen des gemeinsamen Produktestroms P3 bzw. der daraus erzeugten Schuppenformation S3 zwei Teil- Schuppenströme S3', S3" erzeugt, die jeweils Paare aus deckungsgleich übereinander liegenden Produkten 10', 20' bzw. 10", 20" umfassen.

Figur 5 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in Seitenansicht. Die Figuren 6 und 7 zeigen schematisch Schnitte entlang der Linien A-A und B-B.

Die Vorrichtung umfasst eine Zufördereinrichtung 40, einen Zwischenförderer 50 und eine Wegfördereinrichtung 70. Zu- und Wegfördereinrichtung 40, 70 sind vorliegend als Bandförderer ausgebildet, auf deren Förderbändern die Produkte 10, 20 in Schuppenformation Sl, S2, S3 transportiert werden. Die Zufördereinrichtung 40 umfasst zwei Bandförderer, von denen in der vorliegenden Darstellung nur einer sichtbar ist. Zusätzlich ist jeweils ein an jedem Bandförderer anschliessender Taktförderer 42 vorhanden, der einen konstanten Produktabstand einstellt und

Unregelmässigkeiten in der einlaufenden Schuppenformation Sl, S2 ausgleichen kann.

Der Zwischenförderer 50 ist als Greiferförderer mit einer Mehrzahl von Greifern 52, 52' ausgebildet und übernimmt die Produkte 10, 20 in einem übernahmebereich 60 von der Zuförderemrichtung 40/42. Wie die Ansichten senkrecht zur Förderrichtung F des Greiferförderers in Fig. 6 und 7 zeigen, ist eine erste Gruppe 51 von Greifern 52 in horizontaler Richtung von einer zweiten Gruppe 51' von Greifern 52' beabstandet. Jeweils die Greifer 52, 52' einer Gruppe 51, 51' werden entlang einer gemeinsamen Förderstrecke 53, 53' bewegt. Die Förderstrecke 53, 53' ist die Bewegungsbahn eines beliebigen Punkts eines Greifers 52, 52', hier beispielhaft eines seiner Führungselemente 54, 54'. Die Förderstrecken 53, 53' weisen daher quer zur Förderrichtung F einen Abstand d' voneinander auf. In der Seitenansicht Fig. 5 fallen die Förderstrecken 53, 53' zusammen. Durch eine geeignete Steuerkulisse 55, 55', die mit den Führungselementen 54, 54' zusammenwirkt, wird der Abstand d' der Gruppen 51, 51' von Greifern 52, 52' in Abhängigkeit von ihrer Position entlang der Förderstrecken 53, 53' eingestellt.

Wie Fig. 5 zeigt, sind die Greifer 52 der ersten Gruppe 51 zusätzlich in Förderrichtung F des Greiferförderers an jedem Punkt ihrer Förderstrecke 55 um den Betrag a relativ zu den Greifern 52' der zweiten Gruppe 51 ' versetzt. Die Anordnung der Produkte 10, 20 entspricht Fig. 1.

Der Abstand d' ist so gewählt, dass die von den verschiedenen Gruppen 51, 51' von Greifern 52, 52' erfassten Produkte 10, 20 bei der übernahme durch die Greifer 52, 52 von der Zufördereinrichtung 40/42 einander in einer Projektion in Förderrichtung F nicht überlappen. Diese Situation ist in Fig. 6 dargestellt. Hier befinden sich die

Produkte 10, 20 nebeneinander, und die entsprechenden Produkteströme Pl, P2 überlappen nicht.

Der Abstand d' wird im Verlauf der Vorwärtsbewegung der Greifer 52, 52' mittels der Steuerkulisse 55, 55' vermindert. Hierdurch werden die Produkteströme Pl, P2 kammartig ineinander geschoben. In der Ansicht gemäss Fig. 7 befindet sich nun ein von einem Greifer 52 der ersten Gruppe 51 gehaltenes Produkt 10 in Förderrichtung F gesehen direkt vor bzw. hinter einem von einem Greifer 52' der zweiten Gruppe 51 ' gehaltenen Produkt 20.

Die Produkte 10, 20 werden anschliessend an einer übergabestelle 62 auf dem Förderband der Wegfördereinrichtung 70 abgelegt.

Der Zwischenförderer 50 soll im Folgenden detaillierter beschrieben werden: Die beiden Gruppen 51, 51' vom Greifern 52, 52' und ihre Führungs- und Antriebsvorrichtungen sind mit Bezug auf eine vertikale Ebene spiegelsymmetrisch gestaltet. Die Greifer 52, 52' bestehen aus einem Grundkörper 56, 56', der an einer länglichen Führungsstange 57, 57' angeordnet und entlang dieser verschiebbar ist. Die Greifer 52, 52' umfassen des weiteren ein Greifermaul 58, 58'. Dieses hält die Produkte 10, 20 an einer parallel zur Führungsstange 57, 57' verlaufenden Kante; im Prinzip können die Produkte jedoch auch an einer senkrecht dazu verlaufenden Kante gehalten werden. Das Greifermaul 58, 58' ist bezüglich des Grundkörpers 56, 56' ausladend, d.h. nicht symmetrisch, angeordnet; in Fig. 6 und 7 ragen die Greifermäuler 58 der rechts angeordneten Gruppe 51 nach links und umgekehrt. Damit können die Produkte 10, 20 mittig an einer Kante ergriffen und in Förderrichtung F gesehen in überlapp gebracht werden, ohne dass sich die Förderstrecken 53, 53' der Greifer 52, 52' kreuzen oder überlappen. Es ist auch

denkbar, dass einzeln bewegbare Greifer in eine gemeinsame Förderstrecke zusammengeführt werden.

Die Führungsstangen 57, 57' sind horizontal ausgerichtet. Sie sind in einer seitlichen Führung 59, 59', z.B. einer Führungsnut in einer vertikal orientierten Platte, geführt. Die Führungsstangen 57, 57' laufen entlang einer elliptischen Bewegungsbahn; diese Bewegung entspricht mit Ausnahme der Querverschiebung auch der Bewegung der Greifer 52, 52'. Angetrieben werden die Führungsstangen 57, 57' beispielsweise durch ein hier nicht dargestelltes Bewegungsorgan, z.B. ein Zugorgan.

Durch hier ebenfalls nicht dargestellte Steuerkulissen werden die Greifer 52, 52' an der übernahmestelle 60 geschlossen und an der übergabestelle 62 wieder geöffnet. Sie werden leer über den oberen Teil der Förderstrecke 53, 53' wieder zur übernahmestelle 60 transportiert.

Um zu verhindern, dass sich die Produkte 10, 20 an ihrem freien Ende auffächern, ist unterhalb des Zwischenförderers 50 ein Wendelförderer oder Schraubenförderer 64 angeordnet.

Fig. 8 und 9 zeigen eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens in einer Ansicht von der Seite (Fig. 8) bzw. von oben (Fig. 9). Sie umfasst einen Zwischenförderer 50, der zwei voneinander unabhängige Greiferförderer 50', 50" enthält. Diese fördern eine erste bzw. zweite Gruppe 51, 51' von Greifern 52, 52' entlang einer ersten bzw. zweiten Förderstrecke 53, 53'. Die Förderstrecken 53, 53' befinden sich übereinander. In der Aufsicht verlaufen die Förderstrecken 53, 53' in einem ersten Abschnitt mit sich verringerndem Abstand nebeneinander und in einem zweiten Abschnitt in derselben

Vertikalebene. Die von den Produkteströmen Pl, P2 überstrichenen Raumbereiche 18, 28 sind daher zunächst horizontal und vertikal voneinander beabstandet. Derjenige Bereich, in dem ihr überlapp beginnt, ist der Vereinigungsbereich 39.

Der obere Greiferfbrderer 50' ergreift aus einem ersten Schuppenstrom Sl stammende Produkte 10 an ihrer oberen Kante und fordert diese hängend bzw. bereichsweise auch mit ihren freien Kanten durch eine Auflage 65 abgestützt. Der untere Greiferfδrderer 50" ergreift aus einem zweiten Schuppenstrom S2 stammende Produkte 20 an ihrer unteren Kante und fordert diese in einer im wesentlichen stehenden, hier leicht in Fördeπichtung F geneigten Lage. Vor dem Vereinigungsbereich 39 nähern sich die Greiferfbrderer 50', 50" sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung aneinander an. Vor dem Vereinigungsbereich 39 sind die Flächennormalen 14 der oberen Produkte 10 im wesentlichen horizontal ausgerichtet. Durch das Erfassen der Produkte 20 durch die unteren Greifer 52' werden zwischen den unteren Produkten 20 Beabstandungen 22 gebildet. In diese können die oberen Produkte 10 eingeführt werden. Nachdem ihr freies Ende in eine solche Beabstandungen 22 eingebracht wurde, werden die Produkte 10, 20 in vertikaler Richtung relativ zueinander bewegt. Dieses wird hier zum einen dadurch bewirkt, dass die Förderstrecke 52' des unteren Greiferförderers 50" schräg nach oben gerichtet ist, zum anderen, indem die oberen Produkte 10 durch die ihnen zugeordneten Greifer 52 losgelassen und aufgrund der Schwerkraft in die unteren Greifer 52' gleiten. Die unteren Greifer 52' fördern damit zwei Produkte 10, 20 und als gemeinsamen Produktestrom P3.

An sich ist zum Vereinigen der Produkteströme Pl, P2 eine Abstandsänderung der

Förderstrecken 53, 53' der Greiferfδrderer 50', 50" notwendig, die etwa einer Produktbreite entspricht. Vorliegend wird diese Grosse dadurch vermindert, dass die

Auflage 65 die freien Kanten der oberen Produkte 10 ablenkt und so die effektive

Produktbreite verkürzt. Als Flächennormale im oben beschriebenen Sinne gilt diejenige des nicht abgebogenen Produktteils.

Auch bei diesem Beispiel können die Greifer statt an der oberen bzw. unteren Kante an einer Seitenkante angreifen, um die beschriebenen Bewegungen auszuführen.

Statt eines Greiferförderers 50" kann für die untere Förderstrecke auch ein Taschenförderer mit Taschen, die die Produkte 10, 20 von unten abstützen, eingesetzt werden. Die Stützwände der Taschen können ähnlich wie hier die Klemmelemente des Greifers 52' vertikal gerichtet sein oder auch aus der Vertikalen geneigt sein.

Die Produkte 10, 20 werden beispielsweise in einer Schuppenformation SO, bestehend aus ineinander gefalzten Produkten 10, 20 zugeführt. Diese Formation SO wird mit hier nicht gezeigten Mitteln in zwei einfache Schuppenströme Sl, S2 aufgeteilt und durch Zufördereinrichtungen 40', 40" gefördert. Die Produkte 10 des Schuppenstroms Sl werden durch die oberen Greifer 52 übernommen. Der andere Schuppenstrom S2 wird noch bis kurz vor den Vereinigungsbereich 39 weitergefördert. Seine Produkte 20 werden dann, hier nach einem zusätzlichen Ausrichten bzw. Takten durch einen Taktförderer 42 vom unteren Greiferförderer 50" übernommen und als gemeinsamer Produktestrom P3 weitergefördert. Anschliessend können die Produkte 10, 20 auf ein Förderband abgelegt oder anderweitig weiterverarbeitet werden.

Figur 10 zeigt eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens mit einer an sich bekannten Fördertrommel 80 als Zwischenförderer 50 in einer Ansicht von oben. Die um ihre Längsachse 84 drehbare Fördertrommel 80

umfasst eine Mehrzahl von Förderabteilen 82, die sich in radialer Richtung öffnen und radial ausgerichtete Stützwände 83 haben. Mit einer zwei Förderbänder umfassenden Zufördereinrichtung 40 werden Produkte 10, 20 in einer Schuppenformation Sl, S2 zu zwei übernahmestellen 60, 60' gefördert. Diese liegen sowohl in axialer als auch in radialer Richtung voneinander beabstandet oberhalb der Fördertrommel 80. An der ersten übernahmestelle 60 werden erste Produkte 10 einzeln oder zu mehreren zugeführt. Während der Drehung der Trommel werden diese mit geeigneten Verschiebemitteln in axialer Richtung verschoben, so dass sie etwa die axiale Position der zweiten übernahmestelle 60' einnehmen. Diese Verschiebung erfolgt bevorzugt, bevor das Förderabteil 82 die zweite übernahmestelle 60' erreicht und die zweiten Produkte 20 zugeführt werden. Die zweiten Produkte 20 werden daher von oben in die bereits mit ersten Produkten 10 gefüllten Förderabteile 82 eingeführt. Ein Aneinanderreihen der Produkte wird weitgehend vermieden. Ihre Relativbewegung beim Zuführen der zweiten Produkte 20 ist in der Produktebene bzw. in vertikaler Richtung. Die ersten Produkte 10 können ebenso gerichtet oder demgegenüber leicht geneigt sein, wenn sie sich an der Stützwand 83 abstützen. Eine Beabstandung 12, 22 im Produktestrom Pl, P2 besteht, da einzelne Produkte 10, 20 bzw. Gruppen davon aus der zugeführten Schuppenformation Sl, S2 abgetrennt und in die Förderabteile 82 eingebracht werden. An der übergabestelle 62 werden die Produkte in einem gemeinsamen Produktestrom P3 abgelegt.

Wie bei Fig. 8 und 9 können die einlaufenden Schuppenformationen Sl, S2 aus einer Schuppenformation SO aus ineinander gefalzten Produkten hervorgehen.

Statt Schuppenformationen Sl, S2 können die Produkte auch in beliebiger anderer Anordnung zugeführt werden, z.B. in Form von Stapeln oder einzeln.

Fig. 11 zeigt den Fall, bei dem statt zwei Schuppenformationen Sl, S2 nur eine Schuppenformation S transportiert werden soll. In diesem Fall kann die Fördertrommel überbrückt werden. Als Alternative können die Produkte an einer übernahmestelle 60' in die Förderabteile 82 eingebracht und stromabwärts wieder an der übergabestelle 62 abgelegt werden. Dieser Fall tritt z.B. dann ein, wenn von der Rotation Produkte mit hohen Seitenzahlen hergestellt werden.

Fig. 12 zeigt ein Beispiel für die Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens im Zusammenhang mit der Herstellung von Produkten 10, 20 mit einer Sammelhefttrommel 100. Solche Sammelhefttrommem sind an sich bekannt, z.B. aus der EP-A 0 341 425 oder der EP-A 0 550 828. Sie werden insbesondere bei der Zeitschriftenproduktion eingesetzt, um aus einzelnen Produktteilen ein Gesamtprodukt zusammenzustellen. Die Produktteile, z.B. einzelne Druckbogen und/oder Beilagen, werden dabei an mehreren in axialer Richtung versetzt angeordneten Zuführstationen 110, 112 der Sammelhefttrommel 100 zugeführt, in axialer Richtung transportiert, und in einem Entnahrnebereich optional nach einer Heftung wieder entnommen. Vorliegend besteht die Sammelhefttrommel 100 aus zwei Modulen 102, 104, die aneinander gekoppelt sind. Jedes Modul 102, 104 ist im wesentlichen gleich aufgebaut und weist Zuführstationen 110 bzw. 112, Heftmodule 106 bzw. 108 und Entnahmebereiche El bzw. E2 auf.

Die in jeweils einem der Module 102, 104 hergestellten Produkte 10, 20 werden in einem ersten Modus an den Entnahmebereichen El, E2 entnommen, weiterverarbeitenden Stationen 114, 116 zugeführt und jeweils unabhängig voneinander weiterverarbeitet. Die in den Modulen 102, 104 hergestellten Produkte 10, 20 können identisch oder voneinander verschieden sein.

Für manche Anwendungen kann es wünschenswert sein, ein zusammengesetztes Endprodukt herzustellen, das mehr Produktteile umfasst, als mit einem einzelnen Modul 102, 104 verarbeitet werden kann. In einem zweiten Modus werden daher die Produkteströme Pl, P2, die an den Entnahmebereichen El, E2 der beiden Module 102, 104 entstehen, mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens bzw. einer erfindungsgemässen Vorrichtung entlang der Förderwege 16, 26 zu einem gemeinsamen entlang des gemeinsamen Förderwegs 26 bewegten Produktestrom P3 zusammengeführt. Die in den Modulen 102, 104 hergestellten Produkte 10, 20 sind in diesem Fall bevorzugt gleich. Der erfindungsgemäss hergestellte gemeinsame Produktestrom P3 besteht aus Paaren von Produkten 10, 20. Diese werden dann der weiterverarbeitenden Station 116 zugeführt, während die andere weiterverarbeitende Station 114 inaktiv ist.

Vorliegend sind die an den Entnahmebereichen El, E2 der beiden Module 102, 104 entstehenden Produkteströme Pl, P2 schematisch als Greiferströme gezeigt, hier können jedoch ebenso Schuppenströme entstehen, die anschliessend in Greifer überführt oder als Schuppenströme weiterverarbeitet werden können.

Die gezeigte Anordnung hat den Vorteil, dass je nach den Anforderungen voneinander unabhängige Produkte 10, 20 mit jeweils nl bzw. n2 Produktteilen oder komplexere Produkte mit nl+n2 Produktteilen hergestellt werden können, wobei nl bzw. n2 der Anzahl der Zuführstationen 110, 112 des jeweiligen Moduls entspricht. Hierdurch wird die Flexibilität bekannter Verarbeitungseinrichtungen deutlich erhöht. Selbstverständlich können statt einer modular aufgebauten Sammelhefttrommel 100 auch mehrere voneinander unabhängige Sammelhefttrommeui zum Einsatz kommen.