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Title:
METHOD AND DEVICE FOR THE CONTINUOUS PRODUCTION OF STEEL USING METAL CHARGE MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/068995
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and device for the continuous production of steel using metal charge material (8) that is preheated in an upper part of a melting vessel (2), is then melted in a lower part (9) of the melting vessel l(2) with fossil fuels (23) and the molten material (16) is continuously discharged into a treatment vessel (3) in which the desired steel quality is adjusted while gases (22) are introduced into the melting vessel (2) from the exterior to afterburn the melting exhaust gases (13). The aim of the invention is to improve the aforementioned afterburn step while at the same time reducing oxidation of the iron-containing charge materials. For this purpose, the process gases (13) are step-wise afterburned when ascending in the melting vessel (2) by introducing the afterburn gases (22) into the interior of the charge material column by way of an interior shaft (5) that projects into the material column and in whose walls (20) inlet openings (21) for the gases (22) are disposed and form afterburn planes (E1, E2) arranged one on top of the other. The invention also relates to a device for carrying out the inventive method.

Inventors:
MONHEIM PETER (DE)
REICHELT WOLFGANG (DE)
WEISCHEDEL WALTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/000123
Publication Date:
August 21, 2003
Filing Date:
January 09, 2003
Export Citation:
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Assignee:
SMS DEMAG AG (DE)
MONHEIM PETER (DE)
REICHELT WOLFGANG (DE)
WEISCHEDEL WALTER (DE)
International Classes:
C21B13/02; C21B13/14; C21C5/56; F27B1/02; F27B3/06; F27B3/08; F27D3/16; F27D17/00; F27B1/16; F27B3/19; F27D3/12; F27D19/00; F27D99/00; (IPC1-7): C21C5/56; C21B13/02; C21B13/14
Domestic Patent References:
WO2001018259A12001-03-15
Foreign References:
DE8437922U11987-10-29
DE101952C
Other References:
LIUYI ZHANG ET AL: "SIMULATIONSMODELL ZUR BERECHNUNG DER SCHROTTVORWARMUNG MIT GESTUFTER NACHVERBRENNUNG", STAHL UND EISEN, VERLAG STAHLEISEN GMBH. DUSSELDORF, DE, vol. 115, no. 5, 15 May 1995 (1995-05-15), pages 75 - 82, XP000511498, ISSN: 0340-4803
LANGHAMMER, H.-J. E.A.: "Entwicklung eines kontinuierlichen Einschmelzverfahrens", STAHL UND EISEN, vol. 92, no. 11, 25 May 1972 (1972-05-25), pages 501 - 518, XP002239204
Attorney, Agent or Firm:
Valentin, Ekkehard (Gihske Gross, Hammerstrasse 2 Siegen, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Verfahren zur kontinuierlichen Stahlherstellung unter Einsatz von metall schen Einsatzmaterialien (8), wobei die Einsatzmaterialien (8) in einem oberen Teil eines Einschmelzgefäßes (2) vorgewärmt werden, anschlie ßend in einem unteren Teil (9) des Einschmelzgefäßes (2) mit fossilen Brennstoffen (23) geschmolzen werden und das Schmelzgut (16) konti nuierlich in ein Behandlungsgefäß (3) abgeführt wird, in dem die ge wünschte Stahlqualität eingestellt wird, wobei in das Einschmelzgefäß (2) von außen Gase (22) zur Nachverbrennung der Prozessgase (13) ein geführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessgase (13) beim Aufsteigen im Einschmelzgefäß (2) stufenweise in übereinander angeordneten Nachverbrennungsebenen (E1E4) nachverbrannt werden und dass hierzu auch in das Innere einer Einsatzmaterialsäule Nachverbrennungsgase (22) durch einen in die Materialsäule hineinragenden Innenschacht (5) durch Eintrittsöffnungen (21) in der Wandung (20) des Innenschachtes (5) eingeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge, Art und/oder Zusammensetzung der Nachverbren nungsgase (22) in Abhängigkeit der Eigenschaften der Prozessgase (13) über die Höhe des Einschmelzgefäßes (2) eingestellt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge, Art und/oder Zusammensetzung der fossilen Brenn stoffe (23) sowie die Position mindestens einer Brennereinrichtung (14), die im Innenschacht (5) verfahrbar angeordnet ist, in Abhängigkeit der Eigenschaften der Prozessgase über die Höhe des Einschmelzgefäßes (2) eingestellt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachverbrennungsebenen durch Veränderung der Anordnung des Innenschachtes (5) zum Einschmelzgefäß (2) in der Höhe und/oder durch Drehung des lnnenschachtes (5) um seine Längsachse eingestellt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilung der Nachverbrennungsgase (22) auf die einzelnen Nachverbrennungsebenen (E1E4) so eingestellt wird, dass ein lokales Überhitzen der Oberfläche des Einsatzmaterials oberhalb von 90% der Schmelztemperatur des eine Oxidationsschicht bildenden Eisenoxyds vermieden wird und dass der Nachverbrennungsgrad am oberen Austritt aus dem Einschmelzgefäß etwa 100% beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Prozessgase (13) neben den Einschmelzabgasen auch die bei der Einstellung der Stahlqualität im Behandlungsgefäß (3) entstehenden Bearbeitungsabgase, die durch eine Verbindung der Gasräume der Ge fäße (2,3) in den unteren Teil des Einschmelzgefäßes (2) strömen, wäh rend des Aufsteigens im Einschmelzgefäß die Einsatzmaterialien (8) vorwärmen und stufenweise nachverbrannt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Bearbeitung der Schmelze (16) im Behandlungsgefäß (3) notwendige Energie wenigstens zu einem Teil durch fossile Brennstoffe eingebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachverbrennungsgase (22) und/oder die für das Einschmeizen notwendigen Gase vorgewärmt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der nachzuverbrennenden Prozessgase (113) abgezogen wird und deren Nachverbrennung außerhalb der Einsatzma terialsäule stattfindet und die nachverbrannten Prozessgase (113') an schließend wieder in die Einsatzmaterialsäule auf eine höher liegenden Ebene als die Abzugsebene zurückgeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessgase (113) zur Nachverbrennung in entlang der Ge fäßwand (107) des Einschmelzgefäßes oder außerhalb des Einschmelz gefäßes und/oder in der Innenschachtwand oder innerhalb des Innen schachtes angeordneten Nachverbrennungsräume (146) geführt wird und in diese Nachverbrennungsräume (146) die Nachverbrennungsgase (122) eingeführt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachverbrennungsgase (122) in die Nachverbrennungsräume (146) gezielt mit einer InjektorWirkung eingeführt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennung der fossilen Brennstoffe (23) zur Aufschmelzung der Einsatzmaterialien unterstöchiometrisch erfolgt.
13. Vorrichtung (1) zur kontinuierlichen Herstellung von Stahl unter Einsatz von metallischen Einsatzmaterialien (8), umfassend ein Einschmelzgefäß (2) mit mindestens einer die metallischen Einsatzmaterialien in einem unteren Teil (9) des Einschmelzgefäß (2) beaufschlagbaren Brennerein richtung (14) für fossile Brennstoffe (23) sowie ein mit dem unteren Teil (6) des Einschmelzgefäßes (2) über eine Abstichöffnung (10) verbunde nes Behandlungsgefäß (3), in das das Schmelzgut (16) kontinuierlich abgeführt wird und in dem dem die gewünschte Stahlqualität eingestellt wird, wobei die Einsatzmaterialien (8) in einem oberen Teil des Ein schmelzgefäßes (2) mittels der Prozessgase (13) vorgewärmt werden und in das Einschmelzgefäß (2) von außen Gase (22) zur Nachverbren nung der Prozessgase (13) eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Einschmelzgefäß (2) mittig einen hohlen Innenschacht (5) auf weist, der längs der Längsachse des Einschmelzgefäßes (2) in dieses von oben hineinragt und dass der Innenschacht (5) in seine Wandung (20) eingebrachte Ein trittsöffnungen (21) zur Einführung von Nachverbrennungsgasen (22) aufweist, die entlang des Innenschaftmantels übereinander angeordnet sind zur stufenweisen Nachverbrennung der Prozessgase (13) in über einander angeordneten Nachverbrennungsebenen (E1E4).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichent, dass sie Mittel (35) zur Bestimmung der Prozessgaseigenschaften über die Höhe des Einschmeizgefäßes (2) und Mittel (39) zur Einstellung der Art, Menge und Zusammensetzung der Nachverbrennungsgase (22) für eine stufenweise Nachverbrennung der Prozessgase (13) mit einem be stimmten Nachverbrennungsgrad umfasst.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Umfangs des Innenschaftes (5) jeweils auf bestimmten Höhen eine Mehrzahl von Eintrittsöffnungen (21) mit separaten Zuführ leitungen (18) für Nachverbrennungsgase (22) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die auf einer jeweiligen Ebene (E3, E4) angeordneten Eintrittsöff nungen (42) des Einschmelzgefäßes (2) im Verhältnis zu zwei unterein ander angeordneten Ebenen (E1, E2) von Eintrittsöffnungen (21) des In nenschachtes (5) versetzt angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (40) zum Verstellen des Innenschachts längs der Längsachse des Einschmelzgefäßes (2) und/oder Mittel (41) zur Drehung des Innen schachtes (5) um seine Längsachse vorgesehen sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenschaft (5) an seinem in die Einsatzmaterialsäule (8) ra genden Ende (15) mindestens eine Brennereinrichtung (14) aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (43) zum Verstellen der jeweiligen Brennereinrichtung (14) innerhalb des Innenschachtes (5) vorgesehen sind und Mittel (39) zur Einstellung der Art, Menge und Zusammensetzung der fossilen Brenn stoffe (23) und Oxydanten.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenschacht (5) Zuführleitungen (19) zur Heranführung der fossilen Brennstoffe (23) und Oxydanten an die jeweiligen Brennerein richtungen (14) aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberes Gefäßteil (12) des Behandlungsgefäßes (3) eine Gas austrittsleitung aufweist, die gasdicht mit dem unteren Teil (6) des Ein schmelzgefäßes in Verbindung steht, wobei die bei der Einstellung der Stahlqualität im Behandlungsgefäß (3) entstehenden Prozessgase (13) in den unteren Teil des Einschmelzgefäßes (2) strömen und während des Aufsteigens im Einschmelzgefäß die Einsatzmaterialien (8) vorwär men.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintrittsöffnungen (42) in der Gefäßwand (7) des Einschmelz gefäßes (2) zu den im Innenschacht (5) angeordneten Eintrittsöffnungen (21) in einem Winkelversatz bis zu 0, 5 (p angeordnet sind, wobei (p der Winkel zwischen zwei nebeneinander angeordneten Eintrittsöffnungen (42) in der Gefäßwand (7) in einer Nachverbrennungsebene mit dem Zentrum des Innenschachtes als Scheitel ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass zur Nachverbrennung die Prozessgase (113) außerhalb der Ein satzmaterialsäule angeordnete Nachverbrennungsräume (146) entlang der Gefäßwand (107) des Einschmeizgefäßes oder außerhalb des Ein schmelzgefäßes und/oder in der Innenschachtwand oder innerhalb des Innenschachtes angeordnet sind, wobei die Eintrittsöffnungen (142) für die Nachverbrennungsgase (122) bzw. die Oxydanten in die Verbren nungsräume (146) münden.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Wärmeaustauschaggregat (24) aufweist, durch das die die Nachverbrennung unterstützenden Gase (22) sowie die Gase (23) für die Brenneinrichtungen (14) im Gegenstrom zu den heißen Abgasen (13) fließen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsgefäß (3) so ausgebildet ist, dass es im Ganzen oder als Teil verfahrbar und austauschbar ist und als Puffer für die me tallurgische Prozesslinie zwischen Einschmelzgefäß (2) und weiterverar beitenden Prozessteilen, insbesondere einer Stranggießanlage, dient.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Stahlherstellung unter Einsatz von metallischen Einsatzmaterialien Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Stahlherstellung unter Einsatz von metallischen Einsatzmaterialien, wie Schrott, Eisenschwamm oder dergleichen, wobei die Einsatzmaterialien in einem oberen Teil eines Ein- schmelzgefäßes vorgewärmt werden, anschließend in einem unteren Teil des Einschmelzgefäßes mit fossilen Brennstoffen geschmolzen werden und wobei das Schmelzgut kontinuierlich in ein Behandlungsgefäß abgeführt wird, in dem die gewünschte Stahlqualität eingestellt wird, wobei in das Einschmelzgefäß von außen Gase zur Nachverbrennung der Prozessgase eingeführt werden.

Zudem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Stahl unter Einsatz von metallischen Einsatzmaterialien, umfassend ein Einschmelzgefäß mit mindestens einer die metallischen Einsatzmaterialien in einem unteren Teil des Einschmelzgefäßes beaufschlagbaren Brennereinrich- tung für fossile Brennstoffe sowie ein mit dem unteren Teil des Einschmelzge- fäßes über eine Abstichöffnung verbundenes Behandlungsgefäß, in das das Schmeizgut kontinuierlich abgeführt wird und in dem dem die gewünschte Stahlqualität eingestellt wird, wobei die Einsatzmaterialien in einem oberen Teil des Einschmelzgefäßes mittels der Prozessgase vorgewärmt werden und in das Einschmelzgefäß von außen Gase zur Nachverbrennung der Prozessgase eingeführt werden. In dem Behandlungsgefäß wird die Eisenschmeize zur Stahlherstellung insbesondere überhitzt und eine Legierungsbehandlung durchgeführt.

Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus der DT 2 325 593 bekannt. Es wird ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Stahl mit Einsatzmaterialien, wie Schrott, Eisenschwamm oder dergleichen beschrieben,

die in einem Schachtofen als Einschmelzgefäß kontinuierlich von unten durch eine Brennerlanze aufgeschmolzen werden und die Schmelze in ein beheiztes Durchlaufgefäß gefüllt wird, in dem kontinuierlich eine Schlackenabscheidung erfolgt, und wobei das im Gefäß befindliche Material überhitzt und durch Zuga- be entsprechender Legierungs-und Desoxidationszuschläge die gewünschte Stahlanalyse eingestellt wird. Hierbei werden die Überhitzung und Schlacken- reduktion elektrisch vorgenommen. Das Durchlaufgefäß wird hierzu induktiv beheizt oder mittels eines Lichtbogens. In den Schachtofen wird mit Hilfe einer Lanzenführung ein lanzenförmiger Öl-Sauerstoffbrenner in das Innere des Ein- schmelzgefäßes in vertikaler Richtung beweglich eingeführt, wobei die von dem Brenner erzeugte Flamme das Einsatzmaterial von unten beaufschlagt und kontinuierlich aufschmilzt. Durch einen Ringspalt im Mantel des Schachtofens kann Luft zur Nachverbrennung der Einschmelzabgase eingeführt werden, die zur Vorwärmung des einzuschmelzenden Materials dienen. Das Einschmeiz- gefäß ist im Inneren im wesentlichen zylinderförmig und kann einen sich nach unten leicht vergrößernden Durchmesser aufweisen.

In Stahl und Eisen, 92 (1972), Nr. 11, S. 501 ist dieses kontinuierliche Ein- schmelzverfahren von Schrott nach dem Gegenstromprinzip ebenfalls be- schrieben. Bei dieser Arbeitsweise wird eine Schrottsäule von unten mit einem Erdöl/Sauerstoff-Brenner aufgeschmolzen. Das geschmolzene Metall läuft zu- sammen mit der gebildeten Eisenoxidschlacke kontinuierlich aus dem Ein- schmelzgefäß heraus. Gleichzeitig wird die Schrottsäule durch laufendes Nach- setzen aufgefüllt. Hierbei erweist sich als problematisch, dass zwar die fühlbare Wärme genutzt wird, der Anteil an chemisch gebundener Abgaswärme für das Vorwärmen aber ungenutzt bleibt. Zudem ist das Verfahren mit dem Problem einer hohen Eisenverschlackung durch Verwendung fossiler Brennmaterialien in Kombination mit Sauerstoff verbunden.

Eine hierzu andere Entwicklungsrichtung ist in Stahl und Eisen 115 (1995) Nr.

5, S. 75 beschrieben. Hierbei wird Schrott in einer Vorwärmsäule vorgewärmt und in einem Eisenbadreaktor eingeschmolzen. Das Vorheizen kann entweder

im Eisenbadreaktor selbst zeitlich vor dem Einschmelzen erfolgen, oder der Schrott wird in einem oberhalb des Einschmeizreaktors angeordneten Korb vorgeheizt und anschließend in den Reaktor fallen gelassen. Beim Einschmel- zen wird Kohle zusammen mit Sauerstoff in das Eisenbad geblasen, wobei die Abgase oberhalb der Schmelze im Reaktor noch nachverbrannt werden kön- nen. Um eine Oxidation des Schrotts bei der Vorwärmung zu minimieren, wird das Heizgas beim Vorheizen stufenweise verbrannt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Vorrichtung bei einer Schmelzenergieeinbringung durch fossile Brennstoffe und bei Nutzung auch der chemischen Abgaswärme zur Vorwärmung des Einsatzmaterials zu optimieren.

Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.

Vorteilhafte Weiterentwicklungen sind in den Unteransprüchen sowie in der Be- schreibung der Ausführungsbeispiele dargestellt.

Verfahrensgemäß werden die Prozessgase beim Aufsteigen im Einschmeizge- fäß stufenweise in übereinander angeordneten Nachverbrennungsebenen (E1- E4) nachverbrannt, wobei hierzu neben den von außen in die Einsatzmaterial- säule eingebrachten Nachverbrennungsgasen auch in das Innere der Einsatz- materialsäule Nachverbrennungsgase, d. h. Oxydatoren wie Sauerstoff, Luft oder eine Mischung hiervon, durch einen in die Materialsäule hineinragenden Innenschacht eingeführt bzw. eingedüst werden.

Durch die Kombination eine stufenweisen Nachverbrennung mit dem Einbrin- gen von Nachverbrennungsgasen sowohl von außen als auch von innen in die Einsatzmaterialsäule wird eine optimale Nachverbrennung bei geringer Oxidati- on des Einsatzmaterials und damit ein hoher Wirkungsgrad bei der Ausnutzung der chemischen Wärme der Abgase erreicht. Aufgrund des Innenschachtes kann fossile Energie effektiv in die Einsatzmaterialsäule eingebracht werden, so

dass eine günstige Wärmeübertragung und geringere Eisenoxydation erreicht werden. Das Nachverbrennungsgas muss nur kurze Wege für eine Vermi- schung und damit Nachverbrennung der Prozessgase zurücklegen.

Vorteilhafterweise werden die Menge, Art und/oder Zusammensetzung der Nachverbrennungsgase in Abhängigkeit der Eigenschaften der Prozessgase über die Höhe des Einschmelzgefäßes, vorzugsweise in jeder oder den meisten Nachverbrennungsebenen, und der gewollten Nachverbrennungsgrade in einer bestimmten Höhe eingestellt, beispielsweise durch entsprechende Dosierung und Mischung von Luft und Sauerstoff. Ebenfalls wird vorgeschlagen, die Nach- verbrennung unter anderem durch Einstellung der Menge, Art und/oder Zu- sammensetzung der Oxydatoren und der fossilen Brennstoffe sowie durch die Position der Brennerenrichtung im Verhältnis zum Innenschaft zu beeinflussen.

Insbesondere wird vorgeschlagen, die Nachverbrennungsebenen durch Verän- derung der Anordnung des Innenschachtes zum Einschmelzgefäß in der Höhe und/oder durch Drehung des Innenschachtes um seine Längsachse einzustel- len. Auf diese Weise können die Nachverbrennungsebenen, die durch den Ein- tritt von Nachverbrennungsgasen von außen und innen gebildet werden, varia- bel zueinander eingestellt werden.

Nach einer besonders bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung wird min- destens ein Teil der nachzuverbrennenden Prozessgase aus der Einsatzmate- rialsäule abgezogen und deren Nachverbrennung außerhalb der Einsatzmateri- alsäule, insbesondere außerhalb des Einschmelzgefäßes, durchgeführt. Die nachverbrannten Prozessgase werden anschließend wieder in die Einsatzmate- rialsäule über eine höher liegenden Ebene als die Abzugsebene zurückgeführt.

Die Nachverbrennung findet in entsprechenden von der Materialsäule getrenn- ten Verbrennungsräumen statt, in die die Nachverbrennungsgase eingeführt werden. Hierzu münden Zuführleitungen für die Nachverbrennungsgase in die Verbrennungsräume, wobei das Nachverbrennungsgas mit den durch die Ver- brennungsgase zirkulierenden Prozessgasen in Kontakt kommt. Besonders

vorteilhaft ist ein Einführen der Nachverbrennungsgase mit einer Injektor- Wirkung aufgrund eines Mitnahme-Effektes.

Vorrichtungsgemäß weist das Einschmelzgefäß mittig einen hohlen Innen- schacht auf, der längs der Längsachse des Einschmelzgefäßes in dieses von oben hineinragt. Auf diese Weise entsteht ein Ringschacht-Ofen. Der Innen- schacht umfasst in die Wandung des Innenschachtes eingebrachte Eintrittsöff- nungen für Nachverbrennungsgase, die entlang des Innenschaftmantels über- einander angeordnet sind und die übereinander angeordnete Nachverbren- nungsebenen bilden. Die Eintrittsöffnungen sind insbesondere mit separaten Zuführgasleitungen verbunden. Auf diese Weise wird erreicht, die Nachver- brennungsgase bzw. Oxydatoren von innen in das Einsatzmaterial Schrottsäule entsprechend der gewollten Nachverbrennungsverteilung einzubringen.

Vorzugsweise sind Meßeinrichtungen zur Bestimmung der Prozessgaseigen- schaften über die jeweilige Höhe des Einschmelzgefäßes, vorzugsweise an je- der oder ausgewählten Nachverbrennungsebene, und Mittel zur entsprechen- den Einstellung der Art, Menge und/oder Zusammensetzung der eintretenden Gase zur Nachverbrennung vorgesehen.

Es wird vorgeschlagen, dass die auf einer jeweiligen Ebene angeordneten Ein- trittsöffnungen im Einschmelzgefäß im Verhältnis zu zwei untereinander ange- ordneten Ebenen von Eintrittsöffnungen des Innenschachtes versetzt angeord- net sind, d. h., es werden abwechselnd jeweils durch die Innenschacht- Eintrittsöffnungen und die Eintrittsöffnungen in der Gefäßwand übereinander angeordnete Nachverbrennungsebenen gebildet, die durch Verstellen des In- nenschachtes zum Einschmelzgefäß variierbar sind. Auf diese Weise sind nicht nur Art/Menge und Zusammensetzung der Nachverbrennungsgase einstellbar, sondern auch die Nachverbrennungsebenen.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden nicht nur die bei der Einschmelzung entstehenden Prozessgase zur Nutzung der chemischen

Energie nachverbrannt, sondern auch die bei der Bearbeitung der Schmelze im Behandlungsgefäß gebildeten Prozessgase. Hierzu sind die Gasräume der bei- den Gefäßes miteinander gasdicht verbunden.

Der Energieeinsatz erfolgt überwiegend mittels fossiler Brennstoffe in Kombina- tion mit Oxydatoren, wie beispielsweise ein Ergas bzw. Erdöl/Sauerstoff- Gemisch, ohne Umwandlung in elektrische Form. Hierbei soll auch das Be- handlungsgefäß wenigstens zu einem Teil mittels fossiler Energie betrieben werden, der andere Teil wird durch elektrische Energie bereitgestellt.

Um die unerwünschte Oxidation der eisenhaltigen Einsatzmaterialien während einer Nachverbrennung noch weiter zu reduzieren, soll mindestens einen Teil, vorzugsweise einen großen Teil, der Nachverbrennung der Gase an einem von der Einsatzmaterialsäule räumlich getrennten Ort durchgeführt werden und zwar in den Nachverbrennungs-bzw. Zwischenräumen, die in die Gefäßwand des Einschmelzgefäßes oder außerhalb des Einschmelzgefäßes und/oder in dem Innenschacht integriert sind und in die die Zuführleitungen für Nachver- brennungsgase münden und in denen das aus den Eintrittsöffnungen austre- tende Gas zur Unterstützung der Nachverbrennung mit dem in den Zwischen- raum zirkulierenden Abgasen in Kontakt kommt. Vorzugsweise können diese Zwischenräume auch im Mündungsbereich der Eintrittsöffnungen in der Wan- dung des Innenschaftes vorgesehen sein. Die Nachverbrennung der Abgase in den von der Schrottsäule abgetrennten Verbrennungsräumen hat zudem den Vorteil, dass der Schrott nicht überhitzt wird. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich ein Verbrennungsraum ringförmig um das Ein- schmelzgefäß. Alternativ können mehrere unabhängige, insbesondere auf glei- cher Höhe nebeneinander angeordnete Räume vorgesehen sein. Nach einer anderen Ausführungsform sind die Verbrennungsräume als Leitungen ausge- bildet, in die das Prozessgas auf einer (unteren) Ebene eingesogen wird und die das nachverbrannte Prozessgas auf einer höher gelegenen Ebene wieder in den Schacht leiten. Der Absaugeffekt ist dadurch begründet, dass der Strö-

mungswiderstand durch die Materialsäule für die Prozessgase höher ist als derjenige durch die Leitungen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteran- sprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert werden. Dabei sind neben den oben aufgeführten Kombinationen von Merkmalen auch Merk- maie alleine oder in anderen Kombinationen erfindungswesentlich. Es zeigen : Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Stahl mit einem Einschmelzgefäß und einem Behandlungsgefäß ; Fig. 2 eine Teilansicht von Fig. 1 zur Darstellung der Mess-und Reglungstech- nik zur Durchführung der stufenweisen Nachverbrennung ; Fig. 3 einen Querschnitt durch das Einschmelzgefäß mit Innenschacht ; Fig. 4 eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform des Einschmelz- gefäßes mit einem ringförmigen Verbrennungsraum ; Fig. 5 eine Detailansicht der Fig. 4.

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur kontinuierlichen Herstellung von Stahl unter Einsatz von metallischen Einsatzmaterialien, insbesondere von Schrott. Sie be- steht aus einem Einschmelzgefäß 2 und einem neben diesem angeordneten Überhitzungs-und Behandlungsgefäß 3, d. h. einem Ofen, in dem eine Überhit- zung der im Einschmelzgefäß 2 hergestellten Schmelze sowie Legierungsein- stellungen des Stahls durchgeführt werden. Das Einschmelzgefäß 3 besteht aus einem Schacht 4, in den von oben gasdicht ein Innenschacht 5 nicht bis ganz zum unteren Teil 6, hier zum Boden, des Schachtes 4 hineinragt. Auf die- se Weise entsteht ein Ringschachtofen. Das Einschmelzgefäß 3 wird nachfol-

gend als Schachtofen bezeichnet. In der gezeigten Ausführungsform ist die Gefäßwandung 7 des Schachtofens mindestens im Bereich der noch festen Schrottsäule mit einer nach unten aufweitenden Konizität geformt, während der Innenschacht 5 mit einer gegenüber dieser Form gegenläufigen Konizität ge- formt ist. Durch diesen sich aufweitenden Aufbau des Schachtofens wird er- reicht, dass die Schrottsäule 8, die von oben chargiert wird, von oben nach un- ten beweglicher ist und durch den sich nach unten bildenden Freiraum ausrei- chend Schrott von oben nach unten nachrücken kann. Im Bereich des Auf- schmelzens 9, d. h. im unteren Drittel des Schachtofens, kann der Schachtofen auch wieder zylindrisch oder mit einer gegenläufigen Konizität ausgeformt sein.

Die gegenläufige Konizität des Innenschachtes 5 verstärkt diesen Freiraum nach unten ; der Innenschacht kann aber auch zylindrisch geformt sein.

Der Schachtofen ist über eine im unteren Teil eingerichtete Abstichöffnung 10 und eine Feuerfestdichtung mit dem Behandlungsgefäß 3 verbunden. Dieses besteht in der hier gezeigten Ausführungsform im wesentlichen aus einem unte- ren Schmelzbad-Gefäßteil 11 und einem oberen Gefäßteil 12. Für den Prozess wird Schrott 8 von oben in den Schachtofen chargiert. Die Schrottsäule wird durch die gegenläufig strömenden heißen Abgase 13 aus dem Behandlungs- gefäß 3 und dem Schachtofen vorgewärmt und im unteren Teil 9 des Schach- tofens mittels einer Brenneinrichtung 14, die in der Spitze 15 des Innenschach- tes 5 integriert ist, aufgeschmolzen. Die Schmelze 16 fließt kontinuierlich durch die Abstichöffnung 10 in den unteren Schmelzbad-Gefäßteil 11 des Behand- lungsgefäßes 3 ab. In entgegengesetzer Richtung können Abgase aus dem Behandlungsgefäß 3 durch die Öffnung 10 oder eine separate Gasleitung in das Schmelzgefäß strömen.

Der Innenschacht 5, der mittig in die Schrottsäule 8 hineinragt, weist in seinem hohlen Innenraum 17 Zuführleitungen 18,19 auf sowie in seiner Wandung 20 Eintrittöffnungen 21, um durch die Zuführleitungen 18 heran transportierte Nachverbrennungsgase bzw. Oxydatoren 22 gezielt aus dem Innenschacht 5 in die Schrottsäule 8 zu befördern. Die Eintrittsöffnungen 21 sind jeweils auf über-

einander angeordneten Ebenen E1, E2 quer zur Längsachse des Innen- schachtes 5 radial in der Innenschachtwandung 20 angeordnet und bilden auf diese Weise Nachverbrennungsebenen E1, E2, die durch die Strömung des Abgases sich zu Abschnitten vergrößern können. Es können ebenso mehrere Öffnungen, die unmittelbar übereinander angeordnet sind, zu einem Abschnitt angeordnet sein. Die durch den Schrott 8 strömenden heißen Abgase 13 wer- den entsprechend der jeweiligen Nachverbrennungsebene E1, E2 sowie des für die jeweilige Nachverbrennungsebene eingestellten Gemisches an Nachver- brennungsgasen 22 nachverbrannt.

Zusätzlich weist der Innenschacht 5 an seiner zum Boden 6 des Schachtofens 4 weisenden Spitze 15 die Brennereinrichtung 14 für fossile Brennstoffe 23 auf, die mittels einer separaten Zuführleitung 19 versorgt wird. Die fossilen Energie- träger 23 sind vorzugsweise Gas/ÖI, die mit Oxydanten (zum Beispiel Sauer- stoff, Luft oder deren Gemische), über eine separate Leitung beigeführt, in der Brenneinrichtung gemischt und verbrannt werden. Vorzugsweise erfolgt die Verbrennung der fossilen Brennstoffe zur Aufschmelzung des Schrotts 8 un- terstöchiometrisch. Auf diese Weise steht weniger Sauerstoff zur Verfügung, der das Eisen verschlacken könnte.

Aufgrund der Zuführung der die Nachverbrennung unterstützenden Gase 22 sowie der für das Einschmelzen notwendigen Brennstoffe 23 durch den Innen- schacht 5 werden diese bereits vorgewärmt. Um den Vorwärmgrad zu erhöhen, kann ein Wärmeaustauschaggregat 24 außerhalb des Innenschachtes 5 ange- ordnet sein, in dem die Gase bzw. Brennstoffe 22,23 mittels vorbeigeführten heißen Abgasen 13 vorgewärmt werden.

Nach Vorwärmen und Aufschmelzen des Schrotts 8 wird die Schmelze 16 kon- tinuierlich in das Behandlungsgefäß 3 überführt. Das Behandlungsgefäß 3 ist drehbar ausgeführt. Nach Abschluss der Bearbeitung des Stahls werden durch Drehung des Gefäßes um eine horizontal zum Boden 25 verlaufende Schwen- kachse 26 zuerst die Schlacke, danach die Stahlschmelze über ein Abstichloch

27 im unteren Gefäßteil 11 abgestochen. Hierzu ist der untere Gefäßteil 11 in einer Drehvorrichtung 28 gelagert. Es kann mittels einer verfahrbaren Boden- platte 25 an das Einschmelzgefäß 2 herangefahren werden. Bei der gezeigten Ausführungsform ist das Behandlungsgefäß 3 als Lichtbogenofen ausgebildet mit zwei Elektroden 29,30, die über eine Haltevorrichtung 31 im Ofen positio- niert sind. Die Energiezufuhr kann aber auch mit Drehstrom über drei Elektro- den ausgeführt werden. Die notwendige Energie für die Bearbeitung der Schmelze kann auch über fossile Brennstoffe eingebracht werden. Das Be- handlungsgefäß 3 wird durch ein oberes Gefäßteil 12 bzw. einen Deckel abge- schlossen. Im Deckel ist zur Durchführung der Überhitzung und Schaumbildung der Schlacke eine Lanze 32 für die Zugabe von Kohlenstoffträgern und/oder Sauerstoff oder Luft vorgesehen. Zudem weist das Gefäß 3 eine Beschickungs- vorrichtung 34 auf zur Zugabe von Zuschlägen für die metallurgische Behand- lung der Schmelze.

Die Positionierung der Nachverbrennungsebenen E1, E2 im Verhältnis zum Einschmelzgefäß und damit zu den Nachverbrennungsebenen E2, E4 sowie die Eigenschaften der austretenden Gase 22 werden in Abhängigkeit der Eigen- schaften der Prozessgase über der Höhe des Einschmelzgefäßes in den jewei- ligen Nachverbrennungsebenen gesteuert bzw. geregelt. Dies wird in Fig. 2 dargestellt. In jeder oder einzelnen ausgewählten Nachverbrennungsebenen sind Mittel 35 zur Bestimmung der jeweiligen Prozessgaseigenschaften in der jeweiligen Höhe des Einschmelzgefäßes angeordnet, die Gasproben nehmen und weiterführen oder die Zusammensetzung und die Temperatur der heißen Prozessgase bestimmen bzw. messen. In den Nachverbrennungsebenen ge- nommene Prozessgasproben können in einem Analysegerät 36a analysiert werden. In Abhängigkeit dieser Ergebnisse, die über Meßleitungen 36 an eine Rechnereinheit 37 weitergegeben werden, werden die Eigenschaften der ein- tretenen Gase 22 für die Nachverbrennung berechnet und über Steuerleitungen 38 entsprechende Mittel 39 zur Einstellung aktiviert. Diese umfassen beispiels- weise Dosierungs-und Mischvorrichtungen für Luft und Sauerstoff, d. h. einen Verteiler der Oxisationsmittel für die einzelnen Nachverbrennungsebenen.

Die Beeinflussung der Nachverbrennung erfolgt neben der Einstellung der Pa- rameter der Gase 22 auch durch Variation der Anordnung des Innenschachtes 5 zum Schachtofen oder durch Variation der Position des Brennereinrichtung 14 im Innenschacht 5. Der Innenschacht 5 ist mittels Verfahrmitteln bzw. einer Verfahreinrichtung 40 längs der Längsachse des Schachtofens verstellbar. Zu- dem können Drehmittel 41 vorhanden sein, so dass der Innenschacht 5 um sei- ne Längsachse gedreht werden kann. Vorzugsweise ist der Innenschacht 5 drehbar bis zu einem Winkel von mindestens 0, 5 (p im Verhältnis zu dem Schachtofen (vgl. Fig. 3), um die Eintrittsöffnungen 21 im Innenschacht 5 im Verhältnis zu Eintrittsöffnungen 42 in der Gefäßwandung 7 des Außenschach- tes günstig zu positionieren. Auf die Eintrittsöffnungen 42 wird weiter unten ein- gegangen. Die bzw. mehrere Brennereinrichtungen 14 sind jeweils innerhalb des Innenschachtes 5 mittels Verfahrmitteln 43 verstellbar.

Gleichzeitig sind Meßeinrichtungen 44 zur Erfassung der Position des Innen- schachtes 5 im Verhältnis zum Schachtofen sowie Meßeinrichtungen 45 zur Erfassung der Position der Brennereinrichtung 14 im Innenschacht 5 vorgese- hen. Auch diese Meßergebnisse werden zu der Rechnereinheit 37 geleitet und gehen in die Steuerung oder Regelung der Eigenschaften der Gase 22,23 zur Nachverbrennung durch entsprechenden Antrieb der Verfahr-bzw. Drehmittel 40,41, 43 ein. Diese erfolgt vorzugsweise derart, dass in keiner Nachverbren- nungsebene oder keinem-abschnitt ein lokales Überhitzen der Oberfläche des Schrotts oberhalb 90% der Schmelztemperatur von Eisenoxyd erreicht wird und der Nachverbrennungsgrad des aus dem Einschmelzgefäß austretenden Abga- ses annähernd 100% beträgt.

Neben den Eintrittsöffnungen 21 im Innenschaft 5 sind in der Gefäßwand 7 des Einschmelzgefäßes 4 Eintrittsöffnungen 42 angeordnet, die jeweils mit Zuführ- leitungen für Nachverbrennungsgase 22 verbunden sind. Hierbei sind die durch die Innenschacht-Eintrittsöffnungen 21 bzw. Gefäßwand-Eintrittsöffnungen 42 gebildeten Ebenen E1, E2 bzw. E3, E4 jeweils versetzt zueinander angeordnet,

so dass jeweils von unten nach oben abwechselnd eine Nachverbrennungse- bene mit Eintrittsöffnungen 42 von außen und eine Nachverbrennungsebene mit Eintrittsöffnungen 21 aus dem Innenschacht 5 von innen gebildet werden.

Der Versatz beträgt hierbei bis zu 50% des Abstandes zwischen den Ebenen der Eintrittsöffnungen. Durch diese versetze Anordnung wird verhindert, dass es an einzelnen Stellen in der Schrottsäule 8 zu heiß wird, während andere Be- reiche zu kalt bleiben, so dass keine Nachverbrennung stattfindet. Die Anord- nung der äußeren und inneren Eindüsöffnungen bzw.-schlitze erfolgt derart, dass sich die Öffnungen nicht gegenseitig behindern, sondern durch ihre An- ordnung zueinander eine günstige Gasverteilung in der Schrottsäule schaffen.

Darüber hinaus verdeutlicht Fig. 3 eine bevorzugte Anordnung des Winkels der Öffnungen 21,42 zueinander. Die Eintrittsöffnungen 42 in der Gefäßwand 7 des Einschmelzgefäßes 2 sind zu den im fnnenschacht 5 angeordneten Eintrittsöff- nungen 21 in einem Winkelversatz bis zu 0, 5 (p, vorzugsweise in einem Winkel- versatz von 0, 5 (p, angeordnet, wobei (p der Winkel zwischen zwei nebeneinan- der angeordneten Eintrittsöffnungen 42 in einer Nachverbrennungsebene ist.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die mit den Fig. 4 und 5 verdeutlicht wird, ist die Gefäßwandung 107 des Schachtofens auf Höhe der Eintrittsöffnungen 142 mit einem ringförmigen Zwischen-oder Verbrennungs- raum 146 versehen.

Dieser Verbrennungsraum 146 besteht in der gezeigten Ausführung aus einer nach außen gewölbten Ausstülpung 147 der Gefäßwandung 107, wobei der Innenraum des Verbrennungsraums 146 durch eine die Innenseite 148 der Gefäßwand 7 weiterführende Zwischenwand 149 von dem Innenraum des Schachtofens und damit von der Schrottsäule 8 abgegrenzt ist. Diese Zwi- schenwand 149 ist hierbei so an dem Verbrennungsraum 146 positioniert, dass unten ein Eintrittsbereich 150 für vorbeiströmende Prozessgase 113 und oben ein Austrittsbereich 151 für nachverbrannte Gase 113 entsteht. Auf diese Wei- se wird erreicht, dass die Prozessgase 113 durch den Verbrennungs-bzw. Zwi-

schenraum 146 zirkulieren und die Nachverbrennung zu einem großen Teil in dem Verbrennungs-bzw. Zwischenraum 146 stattfindet. In Fig. 5 wird die An- ordnung der Eintrittsöffnungen 142 in der Gefäßwand 107 des Schachtofens im Verhältnis zur Zwischenwand 149 verdeutlicht. Der sich durch die Mündung der Eintrittsöffnungen 142 bzw.-schlitzes ergebende Winkel a zwischen der Ver- längerung der Mündungsgeraden zur Zwischenwand 149 kann Werte zwischen 90 und-90° annehmen. Vorzugsweise wird der Mündungswinke so bestimmt, dass sich ein Mitnahmeffekt für das einfließende Prozessgas ergibt. Die Ein- trittsöffnung 142 kann auch als Lavaldüse ausgebildet sein, d. h. einer Düse, die sich erst verengt und dann wieder erweitert, um eine Beschleunigung der Gase zu erreichen.

Insgesamt bieten das vorgeschlagene Verfahren bzw. die Vorrichtung eine ef- fektive Möglichkeit der Stahlherstellung unter Nutzung von fossiler Energie und ist daher auch für Einsatzorte interessant, die schlecht mit elektrischer Energie versorgt werden.