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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CONTROLLING A CLOSING MOVEMENT OF A DOOR OF A LIFT CAR IN THE EVENT OF A POWER FAILURE, METHOD FOR RETROFITTING A DOOR OF A LIFT CAR, DOOR FOR A LIFT CAR, AND LIFT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/227359
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for controlling a closing movement of a door (104) of a lift car (100) during a power failure, wherein, during a control operation of the door (104), electrical power is buffered and, in response to the power failure, the power is provided as backup power (128) to a control device (110) of the door (104) in order to decelerate the closing movement.

Inventors:
STOCKER HANSUELI (CH)
Application Number:
PCT/EP2023/062192
Publication Date:
November 30, 2023
Filing Date:
May 09, 2023
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B5/00; B66B13/14; B66B13/26
Foreign References:
JPH0459587A1992-02-26
JPH1121052A1999-01-26
US20210292129A12021-09-23
JPH0459587A1992-02-26
JPH1121052A1999-01-26
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Steuern einer Schließbewegung einer Tür (104) einer Aufzugkabine (100) bei einem Stromausfall, wobei während eines Regelbetriebs der Tür (104) elektrische Energie gepuffert wird und ansprechend auf den Stromausfall die Energie als Ersatzenergie (128) für ein Steuergerät (110) der Tür (104) bereitgestellt wird, um die Schließbewegung abzubremsen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ersatzenergie (128) intermittierend bereitgestellt wird.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Ersatzenergie (128) nach dem Stromausfall um eine vordefmierte Verzögerungsdauer (130) verzögert bereitgestellt wird.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Ersatzenergie (128) bereitgestellt wird, wenn ein Beginn der Schließbewegung erkannt wird.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bereitstellen nach einer vordefmierten Bereitstellungsdauer (132) unterbrochen wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Bereitstellen unterbrochen wird, wenn das Abbremsen erkannt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Bereitstellen unterbrochen wird, wenn ein Aufstarten des Steuergeräts (110) erkannt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Ersatzenergie (128) nach dem Unterbrechen um eine vordefmierte Verzögerungsdauer (130) verzögert erneut bereitgestellt wird.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Ersatzenergie (128) bereitgestellt wird, bis die gepufferte Energie verbraucht ist.

9. Vorrichtung (122) zum Steuern einer Schließbewegung einer Tür (104) einer Aufzugkabine (100) bei einem Stromausfall, wobei die Vorrichtung (122) dazu ausgebildet ist, das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche in entsprechenden Einrichtungen auszuführen, umzusetzen und/oder anzusteuem.

10. Vorrichtung (122) nach Anspruch 9, wobei die Vorrichtung (122) Steckverbinder (134) zum Einschleifen der Vorrichtung (122) in eine Energieleitung (120) zwischen einer Energieversorgung (112) des Steuergeräts (110) und dem Steuergerät (110) aufweist.

11. Verfahren zum Nachrüsten einer Tür (104) einer Aufzugkabine (102), wobei eine Vorrichtung (122) nach einem der Ansprüche 9 bis 10 in eine Energieleitung (120) zwischen einer Energieversorgung (112) des Steuergeräts (110) und dem Steuergerät (110) eingeschleift wird.

12. Tür (104) für eine Aufzugkabine (102), wobei die Türe (104) einen mechanischen Schließmechanismus (116) zum Schließen der Tür (104) bei einem Stromausfall aufweist, wobei eine Vorrichtung (122) nach einem der Ansprüche 9 bis 10 in eine Energieleitung (120) zwischen einer Energieversorgung (112) des Steuergeräts (110) und dem Steuergerät (110) eingeschleift ist und im Regelbetrieb die elektrische Energie von der Energieversorgung (112) puffert.

13. Aufzuganlage (100) mit zumindest einer Tür (104) nach Anspruch 12.

Description:
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM STEUERN EINER SCHLIEßBEWEGUNG EINER TÜR EINER AUFZUGKABINE BEI EINEM STROMAUSFALL, VERFAHREN ZUM NACHRÜSTEN EINER TÜR EINER AUFZUGKABINE, TÜR FÜR EINE AUFZUGKABINE UND AUFZUGANLAGE

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Schließbewegung einer Tür einer Aufzugkabine bei einem Stromausfall, eine entsprechende Vorrichtung, ein Verfahren zum Nachrüsten einer Tür einer Aufzugkabine, eine Tür für eine Aufzugkabine sowie eine Aufzuganlage.

Eine Aufzuganlage kann stromlos schließende Türen aufweisen. Dazu kann pro Tür ein mechanischer Energiespeicher vorhanden sein, der bei einem Stromausfall freigegeben wird und die Tür schließt. Beispielsweise ist an der Aufzugtür ein Mechanismus vorgesehen sein, der z.B. über eine vorgespannte Feder oder ein Spanngewicht verfügt und der dazu ausgelegt ist, die Aufzugtür automatisiert zu schließen, sobald diese nicht mehr aktiv von einem im Normalbetrieb strombetriebenen Aktor kraftbeaufschlagt und damit offen gehalten wird.

Das Schließen kann dabei ungebremst erfolgen. Die Tür kann stark beschleunigt werden und gegen einen Türanschlag prallen. Das kann zu einer starken Geräuschentwicklung führen.

Um die Geräuschentwicklung zu vermeiden kann die Tür mit einer Reibungsbremse ausgerüstet werden. Durch dieses im Regelbetrieb nicht verwendete Bauteil werden zusätzliche Kosten verursacht. Alternativ kann ein Antriebsmotor der Tür bei Stromausfall als dynamische Bremse verwendet werden, indem der Antriebsmotor als während des Stromausfalls fix als Generator beschältet ist. Dies bedingt eine spezielle Konstruktion des Antriebsmotors.

Beispielsweise beschreibt die US 2021/292129 Al ein Steuergerät für eine Aufzugtür.

Die JP1992059587A beschreibt einen Türantrieb, der unter Verwendung einer eingebauten Batterie die Schliessbewegung kontrolliert. Die JP1999021052A zeigt einen Türantrieb, der bei einem Stromausfall die Türbewegung bremst und die Türe wieder öffnet.

Es kann unter anderem ein Bedarf an einem verbesserten Verfahren zum Steuern einer Schließbewegung einer Tür einer Aufzugkabine bei einem Stromausfall bestehen. Weiterhin kann ein Bedarf an einer verbesserten Vorrichtung bestehen, welche im Rahmen eines solchen Verfahrens einsetzbar ist.

Einem solchen Bedarf kann durch ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert und in der Beschreibung beschrieben.

Bei dem hier vorgestellten Ansatz wird ein Türantrieb einer Aufzugkabine zum Bremsen einer Schließbewegung einer Tür der Aufzugkabine verwendet. Dabei wird eine Bremsleistung des Türantriebs beim stromlosen Schließen der Tür kontrolliert, um die Tür sanft zum Stillstand zu bringen. Dazu wird ein elektrischer Pufferspeicher mit einer Steuerungselektronik zwischen eine Energieversorgung eines Steuergeräts des Türantriebs und das Steuergerät geschaltet. Der Pufferspeicher wird geladen solange die Energieversorgung funktioniert. Wenn die Energieversorgung durch einen Stromausfall ausfällt, wird die gepufferte Energie von der Steuerungselektronik kontrolliert an das Steuergerät abgegeben, um den Türantrieb dosiert als dynamische Bremse zu verwenden. Dabei ist das Steuergerät des Türantriebs so ausgestaltet, dass bei ausbleibender Energieversorgung der Türantrieb im Wesentlichen frei drehen kann, und dass nach dem Einsetzen der Energieversorgung der Türantrieb blockiert ist.

Durch den hier vorgestellten Ansatz kann ein Türantrieb einer Aufzugstüre kostengünstig und einfach als steuerbare dynamische Bremse verwendet werden Die hier vorgestellte Vorrichtung kann im Allgemeinen ohne weitere Anpassungsmaßnahmen nachgerüstet werden.

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern einer Schließbewegung einer Tür einer Aufzugkabine bei einem Stromausfall vorgestellt, wobei während eines Regelbetriebs der Tür elektrische Energie gepuffert wird und ansprechend auf den Stromausfall die Energie als Ersatzenergie für ein Steuergerät der Tür bereitgestellt wird, um die Schließbewegung abzubremsen.

Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Steuern einer Schließbewegung zumindest einer Tür einer Aufzugkabine bei einem Stromausfall vorgestellt, wobei die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, das Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung in entsprechenden Einrichtungen auszuführen, umzusetzen und/oder anzusteuem.

Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Nachrüsten einer Tür einer Aufzugkabine vorgestellt, wobei eine Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt der Erfindung in eine Energieleitung zwischen einer Energieversorgung des Steuergeräts und dem Steuergerät eingeschleift wird.

Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird eine Tür für eine Aufzugkabine vorgestellt, wobei die Türe einen mechanischen Schließmechanismus zum Schließen der Tür bei einem Stromausfall aufweist, wobei eine Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt der Erfindung in eine Energieleitung zwischen einer Energieversorgung des Steuergeräts und dem Steuergerät eingeschleift ist und im Regelbetrieb die elektrische Energie von der Energieversorgung puffert.

Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung wird eine Aufzuganlage mit zumindest einer Tür nach dem vierten Aspekt der Erfindung vorgestellt.

Eine Aufzuganlage kann eine Personentransportanlage sein. Die Aufzuganlage kann zumindest eine Aufzugkabine mit zumindest einer Tür aufweisen. Die Tür kann insbesondere eine Schiebetür sein. Die Tür kann durch einen Türantrieb motorisch geöffnet und geschlossen werden. Solange der Türantrieb mit elektrischer Energie versorgt wird, kann der Türantrieb Kraft auf die Türe ausüben und die Türe öffnen, schließen oder halten. Bei einem Stromausfall kann der stromlose Türantrieb die Tür nicht mehr halten oder bewegen. Die dadurch ungebremste Tür kann durch eine Schließmechanik geschlossen werden. Die Schließmechanik kann einen mechanischen Energiespeicher aufweisen. Der Energiespeicher kann beispielsweise eine vorgespannte Feder und/oder ein aufgezogenes Gewicht sein. Die Feder kann bei einer Öffnungsbewegung der Tür gespannt werden. Das Gewicht kann bei der Öffnungsbewegung nach oben gezogen werden. Die im Energiespeicher gespeicherte Energie treibt eine einmalige Schließbewegung der Tür an. Nach der Schließbewegung ist die im Energiespeicher gespeicherte Energiemenge im Wesentlichen verbraucht.

Der Türantrieb wird durch ein Steuergerät betrieben. Das Steuergerät wird von einer Energieversorgung mit elektrischer Energie versorgt. Die Energieversorgung stellt eine Versorgungsspannung bereit. Die Versorgungsspannung kann insbesondere eine Kleinspannung, wie beispielsweise 24 Volt Gleichspannung sein. Das Steuergerät bestromt den Türantrieb unter Verwendung der Versorgungsspannung, um die Türe zu betreiben.

Bei dem hier vorgestellten Ansatz wird die Versorgungsspannung für das Steuergerät in einem elektrischen Energiespeicher einer zwischengeschalteten Vorrichtung nach dem zweiten Aspekt der Erfindung gepuffert. Der elektrische Energiespeicher kann beispielsweise eine Batterie und/oder eine Kapazität sein. Wenn der Strom ausfällt und folglich die Versorgungsspannung aussetzt, wird die gepufferte elektrische Energie durch eine Steuerungselektronik der Vorrichtung kontrolliert abgegeben. Die gepufferte Energie kann als Ersatzenergie für die Versorgungsspannung des Steuergeräts bereitgestellt werden. Dadurch kann das Steuergerät den Türantrieb weiter bestromen und der Türantrieb kann die durch die Schließmechanik angetriebene Schließbewegung kontrollieren.

Die Ersatzenergie wird intermittierend bereitgestellt werden, d.h. die Ersatzenergie kann mit zeitlichen Unterbrechungen bereitgestellt werden. Anders ausgedrückt kann die Ersatzenergie nicht durchgehend bereitgestellt werden. In den Unterbrechungen kann die Türe durch die Schließmechanik beschleunigt werden. Während die Ersatzenergie bereitgestellt wird, kann die Türe gebremst werden. Dadurch kann sich die Türe schubweise beziehungsweise schrittweise schließen. Während einer Unterbrechung kann die Türe reagierend auf eine Krafteinwirkung der Schließmechanik auf eine geringe Geschwindigkeit beschleunigt werden. Wenn die Ersatzenergie bereitgestellt wird, kann die geringe Geschwindigkeit wieder abgebremst werden. Die Ersatzenergie kann nach dem Stromausfall um eine vordefinierte Verzögerungsdauer verzögert bereitgestellt werden. Durch eine Verzögerung vor dem Bereitstellen der Ersatzenergie kann die Türe von der Schließmechanik beschleunigt werden, um die Schließbewegung beginnen zu lassen. Nach der Verzögerungsdauer wird die Ersatzenergie bereitgestellt und die Türe gebremst. Die Verzögerungsdauer kann von einer Ausführung der Tür, der Schließmechanik und/oder des Türantriebs abhängig sein. Beispielsweise kann die Verzögerungsdauer kürzer als 5s, kürzer als 2s, kürzer als 1s oder kürzer als 0,5s sein. Die Verzögerungsdauer kann beispielsweise bei einer Inbetriebnahme der Aufzuganlage beziehungsweise beim Nachrüsten der Vorrichtung parametriert werden.

Alternativ oder ergänzend kann die Ersatzenergie bereitgestellt werden, wenn ein Beginn der Schließbewegung erkannt wird. Die Schließbewegung kann durch einen Sensor erfasst werden. Ein Signal des Sensors kann ausgewertet werden. Der Beginn der Schließbewegung kann erkannt werden, wenn die Türe eine Mindeststrecke zurückgelegt hat, beziehungsweise eine Mindestgeschwindigkeit erreicht hat.

Das Bereitstellen kann nach einer vordefmierten Bereitstellungsdauer unterbrochen werden. Während einer Bereitstellungsdauer kann die Türe durch den Türantrieb bis auf eine gewünschte Zielgeschwindigkeit abgebremst werden. Während der Bereitstellungsdauer kann die Türe auch bis zum Stillstand abgebremst werden. Nach der Bereitstellungsdauer kann die Türe durch die Schließmechanik erneut beschleunigt werden. Die Bereitstellungsdauer kann von dem Steuergerät abhängig sein. Die Bereitstellungsdauer kann von einer Dauer eines Bootvorgangs des Steuergeräts abhängig sein. Das Steuergerät kann Spulen des Türantriebs während des Bootvorgangs kurzschließen. Durch das Kurzschließen kann die Schließbewegung gebremst werden. Die Bereitstellungsdauer kann auch von einer Masse der Tür abhängig sein. Die Bereitstellungsdauer kann beispielsweise bei einer Inbetriebnahme der Aufzuganlage beziehungsweise beim Nachrüsten der Vorrichtung parametriert werden.

Alternativ oder ergänzend kann das Bereitstellen unterbrochen werden, wenn das Abbremsen erkannt wird. Die Schließbewegung kann durch einen Sensor erfasst werden. Ein Signal des Sensors kann ausgewertet werden. Das Abbremsen kann erkannt werden, wenn die Türe langsamer als eine Zielgeschwindigkeit ist. Alternativ kann das Bereitstellen unterbrochen werden, wenn ein Aufstarten des Steuergeräts erkannt wird. Das Steuergerät kann seinen Status als Datensignal senden. Wenn der Bootvorgang abgeschlossen ist, kann die Ersatzenergie wieder unterbrochen werden.

Die Ersatzenergie kann nach dem Unterbrechen um eine vordefinierte Verzögerungsdauer verzögert erneut bereitgestellt werden. Während der Verzögerungsdauer kann die Schließbewegung erneut beginnen. Mit der Verzögerungsdauer kann ein neuer Zyklus aus erneutem Beschleunigen der Tür und erneutem Abbremsen der Tür beginnen. Durch die vordefinierte Verzögerungsdauer und die vordefinierte Bereitstellungsdauer kann die Schließbewegung ohne Datenaustausch zwischen der Vorrichtung und dem Steuergerät kontrolliert werden.

Die Ersatzenergie kann bereitgestellt werden, bis die gepufferte Energie verbraucht ist. Das Bereitstellen und Unterbrechen kann so lange fortgesetzt werden, bis der Energiespeicher leer ist. Das Bereitstellen und Unterbrechen kann auch erfolgen, wenn die Türe geschlossen ist.

Die Vorrichtung kann Steckverbinder zum Einschleifen der Vorrichtung in eine Energieleitung zwischen der Energieversorgung des Steuergeräts und dem Steuergerät aufweisen. Die Steckverbinder können als gegengleiche Stecker und Buchse ausgeführt sein. Die Vorrichtung kann durch die Steckverbinder einfach in eine existierende Trennstelle zwischen der Energieversorgung und dem Steuergerät eingesetzt werden. Das Nachrüsten ist so besonders einfach.

Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen von Verfahren einerseits und von Vorrichtungen andererseits beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen. Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefugte Zeichnung beschrieben, wobei weder die Zeichnung noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind.

Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer Aufzuganlage gemäß einem Ausführungsbeispiel.

Die Figur ist lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche oder gleichwirkende Merkmale.

Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer Aufzuganlage 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Aufzuganlage 100 hat zumindest eine Aufzugkabine 102. Die Aufzugkabine 102 weist eine Tür 104 auf. Die Tür 104 wird durch einen Türantrieb 106 angetrieben. Der Türantrieb 106 wirkt über einen Seilzug oder Riemen auf die Tür 104. Die Tür 104 weist hier zwei gegenläufige Türblätter 108 auf. Der Seilzug oder Riemen bewegt die Türblätter 108 hier also jeweils in entgegengesetzte Richtungen.

Der Türantrieb 106 wird über ein Steuergerät 110 angesteuert. Das Steuergerät 110 wird von einer Energieversorgung 112 beziehungsweise einem Netzgerät mit einer Versorgungsspannung 114 versorgt. Die Energieversorgung 112 wandelt hier Wechselstrom aus einem Stromnetz in Gleichstrom mit einer Kleinspannung, um die Versorgungsspannung 114 zu erzeugen. Die Versorgungsspannung 114 beträgt dabei beispielsweise 24 Volt.

Das Steuergerät 110 bestromt den Türantrieb 106 unter Verwendung der Versorgungsspannung 114. So lange der Türantrieb 106 bestromt wird, kann er die Tür 104 bewegen oder halten. Wenn der Türantrieb 106 stromlos ist, kann er keine Kraft mehr auf die Tür 104 ausüben.

Für einen Stromausfall weist die Tür 104 einen Schließmechanismus 116 auf. Der Schließmechanismus 116 ist über den Seilzug oder Riemen mit der Tür 104 und dem Türantrieb 106 gekoppelt. Der Schließmechanismus 116 weist einen mechanischen Energiespeicher 118 auf. In dem Energiespeicher 118 wird mechanische Energie zum einmaligen Schließen der Tür 104 bei Stromausfall gespeichert. Der Energiespeicher 118 ist hier als Feder ausgeführt, kann aber ebenso als Gewicht ausgeführt sein. Der Energiespeicher 118 wird bei jeder Öffhungsbewegung der Tür 104 durch den Türantrieb 106 geladen beziehungsweise gespannt und bei jeder Schließbewegung entladen beziehungsweise entspannt und unterstützt dabei den Türantrieb 106. Wenn die Tür 104 offen ist und der Türantrieb 106 durch den Stromausfall keine Kraft mehr auf die Tür 104 ausüben kann, zieht die im Energiespeicher 118 gespeicherte mechanische Energie die Türe 104 mit einer Schließbewegung zu.

Bei dem hier vorgestellten Ansatz ist in eine Energieleitung 120 zwischen der Energieversorgung 112 und dem Steuergerät 110 eine Vorrichtung 122 zum Steuern der Schließbewegung der Tür 104 bei einem Stromausfall eingeschleift. Die Vorrichtung 122 weist eine Steuerungselektronik 124 und einen elektrischen Energiespeicher 126 auf. Der Energiespeicher 126 kann beispielsweise als Akkumulator und/oder Kapazität ausgeführt sein.

Im Energiespeicher 126 wird während eines Regelbetriebs der Aufzuganlage 100 elektrische Energie gepuffert. Der Energiespeicher 126 wird also im Regelbetrieb durch die Steuerungselektronik 124 mit der Versorgungsspannung 114 geladen. Während eines Stromausfalls stellt die Steuerungselektronik 124 die gespeicherte Energie als Ersatzenergie 128 für das Steuergerät 110 bereit.

In einem Ausführungsbeispiel wird die Ersatzenergie 128 bei dem Stromausfall impulsweise bereitgestellt, beispielsweise mit periodisch an das Steuergerät 110 übertragenen Strompulsen. Während die Ersatzenergie 128 bereitgestellt wird, bestromt das Steuergerät 110 den Türantrieb 106 und der Türantrieb 106 wirkt der von dem Schließmechanismus 116 angetriebenen Schließbewegung entgegen. Dadurch wird die Schließbewegung abgebremst oder gestoppt. Wenn die Ersatzenergie 128 unterbrochen wird, wird der Türantrieb 106 nicht mehr vom Steuergerät 110 bestromt. Dadurch kann der Türantrieb 106 der Kraft des Schließmechanismus 116 nicht mehr entgegenwirken und die Schließbewegung wird wieder durch den Schließmechanismus 116 angetrieben. Anschließend wird wieder Ersatzenergie 128 bereitgestellt und die Schließbewegung erneut gebremst. Durch eine wiederholte Abfolge aus Bereitstellen der Ersatzenergie 128 und Abschalten der Ersatzenergie 128 kann die Schließbewegung ruckartig oder impulsartig erfolgen. Eine mittlere Geschwindigkeit der Schließbewegung kann so wesentlich reduziert werden. In einem Ausführungsbeispiel wird die Ersatzenergie 128 nach dem Stromausfall nicht sofort bereitgestellt. Mit dem ersten Bereitstellen von Ersatzenergie wird eine vordefmierte Wartezeit beziehungsweise Verzögerungsdauer 130 gewartet. Während der Verzögerungsdauer 130 kann die Schließbewegung beginnen. Nach der Verzögerungsdauer 130 wird die Ersatzenergie 128 bereitgestellt und das Steuergerät 110 kann den Türantrieb 106 bestromen, wodurch die Schließbewegung wieder abgebremst wird.

In einem Ausführungsbeispiel wird das Bereitstellen der Ersatzenergie 128 nach einer vordefmierten Bereitstellungsdauer 132 unterbrochen. Während der Bereitstellungsdauer 132 wird die Ersatzenergie 128 bereitgestellt. Die Bereitstellungsdauer 132 ist lang genug, dass der Türantrieb 106 die Schließbewegung abbremsen kann.

In einem Ausführungsbeispiel ist die Bereitstellungsdauer 132 abhängig von einer Initialisierungsdauer des Steuergeräts 110. Das Steuergerät 110 benötigt einen Moment nach einem Empfang der Ersatzenergie 128, bis der Türantrieb 106 bestromt wird. Die Bereitstellungsdauer 132 kann länger als die Initialisierungsdauer sein, damit sich die Bremswirkung des Türantriebs 106 entfalten kann.

In einem Ausführungsbeispiel sind die Verzögerungsdauer 130 und die Bereitstellungsdauer 132 abhängig von einer Größe beziehungsweise Masse der Tür 104 und einer Stärke des Schließmechanismus 116. Die Bereitstellungsdauer 132 ist ferner abhängig von einer Bremsleistung des Türantriebs 106. Die Verzögerungsdauer 130 und die Bereitstellungsdauer 132 können für unterschiedliche Aufzuganlagen 100 unterschiedlich sein. Wenn die Vorrichtung 122 nachgerüstet wird, können die Verzögerungsdauer 130 und die Bereitstellungsdauer 132 beim Nachrüsten parametriert werden.

In einem Ausführungsbeispiel wird nach dem Unterbrechen des Bereitstellens erneut die Verzögerungsdauer 130 abgewartet, bis die Ersatzenergie 128 erneut bereitgestellt wird. Dieser Wechsel aus Bereitstellen und nicht Bereitstellen kann fortgesetzt werden, bis die im elektrischen Energiespeicher 126 gepufferte Energie aufgebraucht ist. Dies kann unabhängig von einer Position der Türe 104 erfolgen. Das Bereitstellen und Unterbrechen können auch geregelt erfolgen. Dazu kann insbesondere eine Bewegung der Tür sensorisch erfasst und ausgewertet werden. Die Ersatzenergie 128 kann beispielsweise bereitgestellt werden, wenn ein Beginn der Schließbewegung erkannt wird. Das Bereitstellen kann unterbrochen werden, wenn das Abbremsen der Schließbewegung erkannt wird.

Das Bereitstellen kann auch unterbrochen werden, wenn das Initialisieren beziehungsweise Aufstarten des Steuergeräts 110 signalisiert wird.

In einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung 122 Steckverbinder 134 auf, über die die Vorrichtung 122 in die Energieleitung 120 eingeschleift ist. Dabei ist die Vorrichtung 122 unabhängig von der Tür 104 und überwacht nur die Versorgungsspannung 114. Nachdem die Versorgungsspannung 114 einbricht, wird die gepufferte Energie als die Ersatzenergie 128 bereitgestellt. Aufgrund der Steckverbinder 134 lässt sich die Vorrichtung 122 besonders einfach bei bestehenden Aufzuganlagen 100 nachrüsten.

Nachfolgend werden mögliche Ausgestaltungen der Erfindung nochmals zusammengefasst bzw. mit einer geringfügig anderen Wortwahl dargestellt.

Es werden eine Vorrichtung zum Einbau in eine Aufzugstüre, eine Aufzugstüre, ein Aufzug, eine Methode zum Nachrüsten eines Aufzugs und eine Methode zum langsamen Schließen einer Türe bei Stromausfall vorgestellt.

Aufzugstüren haben einen Mechanismus, der dazu dient, die Türe ohne weitere Krafteinwirkung zu schließen. Dies sind meist Federn oder Spanngewichte. Falls bei geöffneter Türe ein Stromausfall eintritt, liefert ein Türantrieb keine Kraft mehr, die die Türe offenhält, und die Türe fällt sehr schnell zu. Dies führt zu einem lauten Knall und kann die Türe schädigen.

Durch den hier vorgestellten Ansatz wird die Türe langsam geschlossen, wenn ein Stromausfall bei geöffneter Türe auftritt. Dazu wir in die Stromversorgung des Türantriebs ein Gerät eingeschleift. Bei intakter Stromversorgung leitet dieses die 24 V DC einfach weiter zum Türantrieb und lädt gleichzeitig eine Kapazität oder eine Batterie.

Bei Stromausfall wird der Türantrieb abwechselnd jeweils kurz mit 24 V versorgt, und wieder von den 24 V getrennt.

Das langsame Schließen wird dadurch erreicht, dass der Türantrieb, sobald er mit Strom versorgt wird, bootet, und dann die Spulen des Motors kurzschließt. Dadurch wird der Antrieb blockiert. Wenn die Spannungsversorgung wieder abfällt, wird der Motor wieder freigegeben. Die Türe kann also immer ein kleines Stück zufallen und wird dann wieder angehalten. Dadurch fällt sie am Schluss mit weniger Energie zu. Das Gerät kann auch nach dem Schließen unbeirrt weitermachen.

Das Gerät kann einfach nachgerüstet werden, da kein Teil des Aufzuges an dieses Gerät angepasst werden muss. In Regionen, die oft Stromausfälle haben, kann das Gerät von vomeherein eingebaut werden, ohne die anderen Komponenten an das Vorhandensein des Gerätes anpassen zu müssen.

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie „aufweisend“, „umfassend“, etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.