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Title:
METHOD AND DEVICE FOR CONVEYING PLANAR PRODUCTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/077260
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for conveying planar products (10, 10', 20, 20'), in particular printing products, wherein a product group (100) composed of at least two products (10, 10', 20, 20') are gripped in the area of a product edge (12, 12', 22, 22') by a gripper (42) of a gripper conveyor (40), and conveyed in a direction of conveyance (F2). According to the invention, at least one of the products (10, 10', 20, 20') is displaced with respect to the other product(s) (10, 10', 20, 20') of the product group (100) in a displacement direction (A) defined by the product edge (12, 12', 22, 22') being gripped, in such a way that a projection (14, 24) is made in the displacement direction (A). A first projection (14) is thus associated with the at least one displaced product (10, 10', 20, 20') of the product group (100), and a second projection (24) is associated with the other product(s) (10, 10', 20, 20') of the product group (100). The invention enables the increase of conveying capacity for gripper conveyors in a simple manner and, when applicable, a simple later separation of the products gripped in groups.

Inventors:
STAUBER HANS ULRICH (CH)
AUF DER MAUR KONRAD (CH)
Application Number:
PCT/CH2007/000615
Publication Date:
July 03, 2008
Filing Date:
December 06, 2007
Export Citation:
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Assignee:
FERAG AG (CH)
STAUBER HANS ULRICH (CH)
AUF DER MAUR KONRAD (CH)
International Classes:
B65H29/02
Domestic Patent References:
WO2003053831A12003-07-03
WO2000024660A12000-05-04
Foreign References:
DE2922450C21995-06-29
US3032341A1962-05-01
EP1321410A12003-06-25
CH634530A51983-02-15
DE2417614A11975-10-23
Attorney, Agent or Firm:
FREI PATENTANWALTSBÜRO AG (Zürich, CH)
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Claims:

PATENT ANSPRüCHE

1. Verfahren zum Fördern von flächigen Produkten (10, 10% 20, 20'), insbesondere Druckereiprodukten, wobei eine Produktgruppe (100) bestehend aus wenigstens zwei Produkten (10, 10', 20, 20') im Bereich einer Produktkante (12, 12', 22, 22') von einem Greifer (42) eines Greiferförderers

(40) ergriffen und in einer Förderrichtung (F2) gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Produkte (10, 10', 20, 20') in einer durch die ergriffene Produktkante (12, 12', 22, 22') definierten Versatzrichtung (A) gegen das bzw. die übrigen Produkte (10, 10', 20, 20') der Produktegruppe (100) derart versetzt ist, dass in Versatzrichtung (A) jeweils ein überstand (14,,

24) gebildet ist, wobei ein erster überstand (14) dem wenigstens einen versetzten Produkt (10, 10', 20, 20') und ein zweiter überstand (24) dem bzw. den übrigen Produkten (10, 10', 20, 20') der Produktegruppe (100) zugeordnet ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Produkt (10, 10', 20, 20') der Produktgruppe (100) gefalzt ist und eine Falzkante (13, 13', 23, 23') aufweist, deren Richtung mit der Versatzrichtung (A) übereinstimmt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Produkte (10, 10', 20, 20') der Produktgruppe (100) gefalzt sind und ihre

Falzkanten (13, 13', 23, 23') parallel zueinander verlaufen.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Versatzrichtung (A) senkrecht zur Förderrichtung (F2) orientiert ist.

5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Produktgruppe (100) wenigstens zwei Produkte (10, 10', 20, 20') umfasst, die derart ineinander oder aufeinander liegend gefördert werden, dass sie in Bezug auf die ergriffene Produktkante (12, 12', 22, 22') bündig aneinander ausgerichtet sind.

6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Produktgruppe (100) wenigstens vier Produkte (10,

10', 20, 20') in jeweils wenigstens zwei Produktpaaren (30, 30') umfasst, wobei wenigstens ein Produkt (10, 10', 20, 20') eines Produktpaares (30, 30') zum jeweils anderen Produkt (10, 10', 20, 20') einen Versatz (d, d') in Versatzrichtung (A) aufweist.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ergriffenen Produktkanten (12, 12', 22, 22') der Produkte (10, 10', 20, 20') eines Produktpaares (30, 30') relativ den ergriffenen Produktkanten (12, 12', 22, 22') der Produkte (10, 10', 20, 20') eines weiteren Produktpaares (30, 30') in einer quer zur Versatzrichtung (A) verlaufenden Richtung verschoben sind.

8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (10, 10', 20, 20') in einer einlaufenden Schuppenformation (S) in einer Zuförderrichtung (Fl) gefördert und anschliessend von den Greifern (42) des Greiferförderers (40) im Bereich ihrer

vorlaufenden oder nachlaufenden Produktkante (12, 12', 22, 22') ergriffen werden.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die einlaufende Schuppenformation (S) aus mehreren Produkteinheiten, insbesondere Produktpaaren (30, 30'), besteht, wobei die Produkte einer Produkteinheit einander wenigstens teilweise überlappen und wobei wenigstens eines der Produkte (10, 10', 20, 20') einer Produkteinheit in einer durch die vorlaufende oder nachlaufende Produktkante (12, 12', 22, 22') definierten Versatzrichtung (A) gegen das bzw. die übrigen Produkte (10, 10', 20, 20') der Produkteinheit derart versetzt ist, dass in Versatzrichtung (A) jeweils ein überstand (14, 14',

24, 24') gebildet ist, wobei ein erster überstand dem wenigstens einen versetzten Produkt (10, 10', 20, 20') und ein zweiter überstand dem bzw. den übrigen Produkten (10, 10', 20, 20') der Produkteinheit zugeordnet ist, und wobei die Produkteinheiten zur Bildung einer Produktgruppe (100) gemeinsam in einen Greifer (42) überführt werden.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die einlaufende Schuppenformation (S) aus zwei übereinander liegenden Teil- Schuppenformationen (S 1 , S2) besteht.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Teil- Schuppenformationen (Sl, S2) mit einem Versatz (d) quer zur

Zuförderrichtung (Fl) aufeinandergelegt sind.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die einlaufende Schuppenformation (S) von einer Rotationsdruckmaschine erzeugt wird oder von einem Wickel abgewickelt wird.

13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (42) an einer übergabestelle (80, 82) geöffnet und die Produkte (10, 10', 20, 20') derart an eine Wegfördereinrichtung (60) übergeben werden, dass eine auslaufende Schuppenformation (S') hergestellt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die auslaufende Schuppenformation (S') hergestellt wird, indem die Produkte (10, 10', 20, 20') auf einem bereits bestehenden Schuppenstrom abgelegt werden.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die

Produkte (10, 10', 20, 20') in der auslaufenden Schuppenformation (S') an den

überständen (14, 14', 24, 24') ergriffen und in Versatzrichtung (A) auseinandergezogen werden, so dass die auslaufende Schuppenformation (S') in zwei Teilströme (Tl, T2) aufgeteilt wird.

16. Verfahren, insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, zum Fördern von flächigen Produkten (10, 10', 20, 20'), insbesondere Druckereiprodukten, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schuppenformation (S) aus Produktgruppen (100), insbesondere Produktpaaren (30, 30'), erzeugt und in eine Förderrichtung (Fl, F3) gefördert wird, wobei die Produktgruppen (100) einander mit einem konstanten Schuppenabstand (a) wenigstens teilweise überlappen und wobei wenigstens eines der Produkte (10, 10', 20, 20') einer

Produktgruppe (100) in einer quer zur Zuförderrichtung (Fl) verlaufenden Versatzrichtung (A) gegen das bzw. die übrigen Produkte (10, 10', 20, 20') der Produktgruppe (100) derart versetzt ist, dass in Versatzrichtung (A) jeweils ein überstand (14, 14', 24, 24') gebildet ist, wobei ein erster überstand dem wenigstens einen versetzten Produkt (10, 10', 20, 20') und ein zweiter überstand dem bzw. den übrigen Produkten (10, 10', 20, 20') der Produktgruppe (100) zugeordnet ist.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine

Produktgruppe (100) wenigstens zwei Produktpaare (30, 30') umfasst, die einander wenigstens teilweise überlappen und zueinander einen in

Zuförderrichtung (Fl) gesehenen Versatz (al) aufweisen, der kleiner ist als der

Schuppenabstand (a).

18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche mit einer Zufördereinrichtung (50) zum Zufördern von Produkten (10, 10', 20, 20') sowie mit einem Greiferförderer

(40), der imstande ist, jeweils eine Produktgruppe (100) derart zu ergreifen und zu fördern, dass jeweils wenigstens zwei der Produkte (10, 10', 20, 20') einer Produktgruppe (100) in Versatzrichtung (A) gegeneinander versetzt sind.

19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufördereinrichtung (50) ein Förderband (52) umfasst, welches zum Transport von Produkten (10, 10', 20, 20') in einer Schuppenformation (S, Sl, S2) geeignet ist.

20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, gekennzeichnet durch eine Wegfördereinrichtung (60), die imstande ist, die Produkte (10, 10', 20, 20') vom Greiferförderer (40) zu übernehmen und in einer auslaufenden Schuppenformation (S') in eine Wegförderrichtung (F3) zu fördern.

21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegfördereinrichtung (60) Haltemittel (72, 74) umfasst, die geeignet sind, die Produkte (10, 10', 20, 20') in der auslaufenden Schuppenformation (S') an den überständen (14, 14', 24, 24') zu ergreifen und in Versatzrichtung (A) auseinanderzuziehen, so dass die auslaufende Schuppenformation (S') in zwei Teilströme (T 1 , T2) aufgeteilt wird.

22. Verwendung eines Greiferförderers (40) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-17.

Description:

VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM FöRDERN VON FLäCHIGEN PRODUKTEN

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Fördertechnik für flächige Produkte, insbesondere auf dem Gebiet der Verarbeitung von Druckereiprodukten. Sie betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss Anspruch 18.

Die Leistung von Rotationsdruckmaschinen hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert. Gegenwärtig wird eine Grössenordnung von ca. 170'0OO Exemplaren pro Stunde erreicht. Dieses stellt entsprechend hohe Anforderungen an die nachverarbeitenden Prozesse. Um die Produkte einer Nachverarbeitung zuzuführen, z.B. dem Einführen von Beilagen, Adressieren etc., ist es üblich, die Produkte in einem Schuppenstrom mittels eines Bandförderers zu fördern und/oder sie einzeln in Greifer eines Greiferförderers zu überführen und durch die Greifer weiter zu transportieren. Schritte wie das Zwischenspeichern auf einem Wickel, in Lagen oder in Stapeln können dazwischengeschaltet sein.

Greiferfbrderer haben zur Zeit noch Schwierigkeiten, die oben erwähnten Förderleistungen zu bewältigen. Oft ist jedoch erwünscht, die Produkte mit einem Greiferfbrderer zu fördern, da ein solcher eine präzisere, definierte Handhabung ermöglicht und zur überwindung grosserer Distanzen mit hohen Geschwindigkeiten besser geeignet ist als ein Bandförderer. Ein Greiferfbrderer ermöglicht auch das

Vereinzeln der Produkte, beispielsweise zum Einfügen von Zusatzprodukten, Anbringen von Adressetiketten oder auch, um eine Formationsänderung einer ursprünglichen Schuppenformation zu bewirken. Letzteres ist vor allem dann von Interesse, wenn eine bestehende Schuppenformation nicht die für die Weiterverarbeitung geeignete Konfiguration hat, z.B. vorlaufende Kanten unten statt oben, Falzkanten nachlaufend statt vorlaufend.

Es ist z.B. aus der DE-A 2417614 oder der CH 634 530 bekannt, dass Rotationsdruckmaschinen gefalzte Produkte paarweise zu einem Schuppenstrom mit vorlaufenden Falzkanten auslegen, wobei jeweils ein Produkt eines Produktpaars im jeweils anderen Produkt angeordnet, jedoch relativ zu diesem in Richtung der Falzkanten versetzt ist. Die Paare werden in der Folge in Versatzrichtung auseinandergezogen, indem an den Produktbereichen angegriffen wird, die seitlich über das jeweils andere Produkt hinausstehen (im folgenden als überstand bezeichnet). Es entstehen zwei Schuppenströme mit jeweils der halben ursprünglichen Förderleistung. Diese können in der Regel problemlos von einem herkömmlichen Greiferförderer weitergefordert werden.

Aus der EP-A 0 936 169 ist bekannt, einen einfachen Schuppenstrom durch eine Ablenkung quer zu seiner Förderrichtung in einen Schuppenstrom umzuwandeln, bei dem jeweils zwei Produkte einander überlappend nebeneinander liegen. Jeweils zwei anfanglich hintereinander geforderte Produkte liegen in der auslaufenden Schuppenformation nebeneinander, wobei die anfänglich vorlaufende Kante seitlich orientiert ist. Die Paare werden in der Folge getrennt, indem wiederum an den überständen angegriffen wird. Es entstehen wiederum zwei Schuppenströme mit halber Förderleistung.

Aus der WO 00/24660, EP-A 1 321 410 oder EP-A 0 330 868 ist bekannt, dass ein Greifer eines Greiferförderers zwei Produkte gemeinsam ergreift und fordert. Die Produkte haben einen Versatz in einer quer zur ergriffenen Kante verlaufenden Richtung. Es gelingt somit eine Verdopplung der Förderkapazität bei gleichbleibender Geschwindigkeit der Greifer. Die Vereinzelung der Produkte in einem nachfolgenden Verarbeitungsschritt setzt jedoch voraus, dass wieder ein Förderer mit der ursprünglichen Förderleistung verwendet wird. Die EP-A 1 321 410 beschreibt beispielsweise, dass die zunächst paarweise ergriffenen Produkte einzeln in Greifer eines weiterfordernden Förderers überfuhrt werden. Dieser müsste wieder die ursprüngliche Förderleistung haben, was bei den eingangs erwähnten hohen Stückzahlen nicht praktikabel ist.

Im Zuge der Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Rotationsdruckmaschinen besteht das Bedürfnis nach einem Förderverfahren unter Beteiligung von Greiferförderern zur Bewältigung der erhöhten Stückzahlen, das vorzugsweise unter geringem technischen Aufwand umsetzbar ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Förderverfahren und eine zu seiner Durchführung geeignete Vorrichtung zur Verfugung zu stellen.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 18. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.

Beim erfindungsgemässen Verfahren zum Fördern von flächigen Produkten, insbesondere Druckereiprodukten, wird jeweils eine Produktgruppe bestehend aus wenigstens zwei Produkten von einem Greifer eines Greiferförderers gemeinsam ergriffen und in eine Förderrichtung gefördert. Es handelt sich in der Regel um in der

- A -

Aufsicht rechteckige Produkte, wobei alle Produktkanten parallel zueinander verlaufen bzw. senkrecht aufeinander stehen. Der Greifer ergreift die Produkte gemeinsam, so dass alle Produkte gehalten sind. Die dem Greifer am nächsten kommende Produktkante wird als ergriffene Produktkante bezeichnet. Erfindungsgemäss ist wenigstens eines der Produkte innerhalb der Produktgruppe relativ zu dem bzw. den übrigen Produkten der Produktgruppe in einer Versatzrichtung derart verschoben, dass in Versatzrichtung Produktbereiche der jeweils aussen liegenden Produkte über die jeweiligen anderen Produkte hinausstehen. Diese Produktbereiche werden im Folgenden auch als überstände bezeichnet. Die Versatzrichtung entspricht der Richtung der ergriffenen Produktkante. Sie verläuft bevorzugt, aber nicht notwendig, senkrecht zur Förderrichtung des Greiferförderers.

Bei gefalzten Produkten sind diese bevorzugt in Richtung der Falzkante gegeneinander verschoben, bei mehrfach gefalzten Produkten in Richtung des äussersten Falzes. Die Falzkante wird bevorzugt, aber nicht notwendig, vom Greifer ergriffen. In dieser Erfindungsvariante legt die Falzkante daher die Versatzrichtung fest.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfasst eine Zufördereinrichtung zum Zufördern von Produkten sowie einen Greiferförderer, der imstande ist, jeweils eine Produktgruppe derart zu ergreifen und zu fördern, dass jeweils wenigstens eines der Produkte einer Produktgruppe gegenüber den übrigen Produkten der Produktgruppe in Richtung der ergriffenen Produktkante oder der Falzkante versetzt ist. DE-A 292 2450 offenbart beispielsweise eine solche Vorrichtung.

Die Erfindung ermöglicht es, die Förderleistung an sich bekannter Greiferforderer auf einfache Weise zu verdoppeln oder sogar zu vervielfachen, indem Gruppen von Produkten gemeinsam von einem Greifer ergriffen werden. Durch überführen in Greifer können die Produkte auch über grossere Distanzen präzise und kontrolliert bewegt werden. Bevorzugt sind die Produkte innerhalb der Gruppe so angeordnet, dass die Kanten von zumindest zwei Produkten bündig aneinander ausgerichtet sind. Vorzugsweise ist eine dieser Kanten die ergriffene Produktkante. Die Produkte nehmen damit eine definierte räumliche Lage ein und können besonders zuverlässig gehalten werden. Die in Versatzrichtung über denjenigen Bereich, in dem die Produkte einander vollständig überlappen, herausragenden überstände an den Produktpaaren oder -gruppen ermöglichen, die Produkte auf einfache Weise durch Angreifen an den überständen und Bewegung mit einer Bewegungskomponente in Versatzrichtung wieder zu vereinzeln. Dies findet bevorzugt statt, nachdem die Produkte in Schuppenformation oder als einzelne Paare bzw. Gruppen auf einem Förderband abgelegt wurden. Hierbei kann eine Formation hergestellt werden, die an die Erfordernisse eines weiterverarbeitenden Prozesses angepasst ist.

Ein solcher Trennschritt kann beispielsweise wie in der DE-A 2417614, der CH 634 530 oder EP-A 0 936 169 beschrieben ausgeführt werden. Es entstehen zwei Schuppenströme mit jeweils der halben ursprünglichen Förderleistung. Vorrichtungsmässig ist hierzu bevorzugt eine Wegfördereinrichtung vorhanden, die imstande ist, die Produkte vom Greiferförderer zu übernehmen und in einem auslaufenden Schuppenstrom in eine Wegförderrichtung zu fördern. Zum Trennen in zwei Teilströme umfasst die Wegfördereinrichtung bevorzugt Haltemittel, die an den überständen angreifen, diese festhalten und eine Bewegung mit einer Bewegungskomponente in Versatzrichtung ausführen.

Die Produkte innerhalb einer Produktgruppe können identisch oder auch verschieden sein, insbesondere auch unterschiedliches Format haben. Es kann sich beispielsweise

um mehrere Zeitungen oder Signaturen handeln oder um eine Zeitung mit zusätzlichen Einlagen. Die Produkte können ungefalzt sein; bei Druckereiprodukten handelt es sich jedoch in der Regel um gefalzte Produkte. In diesem Fall stimmt die Versatzrichtung bevorzugt mit der Richtung der Falzkante überein. Falls ein Produkt mehrfach gefalzt ist, ist unter „Falzkante" die jeweils zuletzt angebrachte Falzkante zu verstehen. Falls mehrere Produkte einer Produktgruppe gefalzt sind, weisen die Falzkanten bevorzugt, aber nicht notwendig in dieselbe Richtung.

Bei nur zwei Produkten in einer Produktgruppe wird die Gruppe auch als Produktpaar bezeichnet. Bevorzugt ergreift ein Greifer zwei oder mehr Produktpaare, deren ergriffene Produktkanten aneinander ausgerichtet sind, so dass die Produkte einander weitgehend überlappen, oder die relativ zueinander quer zur Versatzrichtung versetzt sind. Eine solche Produktgruppe lässt sich auf besonders einfache Weise aus einer einlaufenden Schuppenformation übernehmen und auch wieder in eine auslaufende Schuppenformation zu überführen.

Die Erfindung ermöglicht es, die Tatsache auszunutzen, dass Rotationsdruckmaschinen gefalzte Produkte oft bereits als Produktpaare, bestehend aus jeweils zwei in Versatzrichtung gegeneinander versetzten, ineinander gefalzten und in Bezug auf die Falzkanten aneinander ausgerichteten Produkten, auslegen. Auf einen Trennschritt unmittelbar nach der Druckmaschine kann daher verzichtet werden, indem diese Produktpaare erfindungsgemäss direkt in Greifer übernommen werden.

Das erfindungsgemässe Verfahren kann jedoch auch in solchen Fällen zum Einsatz kommen, bei denen die beschriebenen Produktgruppen auf andere Weise hergestellt wurden. Beispielsweise können die zu übernehmenden Produkte in einer Schuppenformation angeordnet sein, die durch Abwickeln vom einem zur

Zwischenspeicherung verwendeten Wickel entsteht. Es ist ausserdem möglich, dass Produktpaare in einer Schuppenformation angeordnet sind, wobei die Produktpaare aus zwei aufeinander oder ineinander liegenden Produkten bestehen. Des weiteren ist es möglich, Produkte aus einer Formation zu entnehmen, die zwei oder mehreren übereinander liegenden Schuppenformationen entspricht, wie in WO-A 03/0538131 beschrieben, um die Produktgruppen herzustellen.

In einer bevorzugten Erfindungsvariante werden die Produkte in einer Schuppenformation zum Greiferförderer gefördert. Die Schuppenformation besteht beispielsweise bereits aus Produktegruppen, die in einem weiteren Schritt in einen Greifer überführt werden, z.B. aus den oben erwähnten Paaren ineinander gefalzter Produkte mit einem vorgegebenen Schuppenabstand. Alternativ können die Produktegruppen während des Förderns einer einfachen Schuppenformation hergestellt werden. Hier kommt z.B. das Verfahren gemäss EP-A 0 936 169 in Frage, d.h. Herstellung von Produktepaaren aus einem Schuppenstrom bestehend aus einfachen Produkten.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung dieser Erfϊndungsvariante besteht eine Schuppenformation aus Produktepaaren mit einem regelmässigen Schuppenabstand. Diese Paare werden in einem weiteren Verfahrensschritt zu Produktegruppen gruppiert, die jeweils in einen Greifer überführt werden. Insbesondere wird eine Schuppenformation hergestellt, die aus solchen Produktegruppen aus zwei oder mehr Produktepaaren besteht, wobei die Produktegruppen untereinander einen regelmässigen Schuppenabstand aufweisen. Innerhalb einer Produktegruppe können die Produktepaare deckungsgleich oder differenziert, d.h. mit einem Versatz, aufeinander liegen, wobei der Versatz grösser oder gleich Null und kleiner als der Schuppenabstand ist. Statt Produktepaaren können auch Einheiten mit mehr als zwei Produkten auf die beschriebene Weise angeordnet werden.

Ein Schuppenstrom aus einander überlappenden Produktegruppen wird beispielsweise wie in EP-A 00139 20 oder EP-A 1 321 410 für einfache Produkte beschrieben hergestellt.

Bevorzugte Ausfϊihrungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigen rein schematisch:

Fig. la-h verschiedene Beispiele für Produktgruppen aus mehreren Produkten;

Fig. li-m Beispiele für eine Schuppenformation bestehend aus mehreren Produktgruppen;

Fig. 2a eine Vorrichtung zur Durchführung des erfmdungsgemässen Förderverfahrens, wobei jeweils zwei Produkte von einem Greifer ergriffen sind;

Fig. 2b-e verschiedene Möglichkeiten für die Anordnung der Produkte innerhalb eines Greifers in einer Ansicht in Versatzrichtung bei einem Verfahren gemäss Fig. 2a;

Fig. 3a eine Vorrichtung zur Durchführung des erfmdungsgemässen Förderverfahrens, wobei jeweils vier Produkte von einem Greifer ergriffen sind;

Fig. 3b-e verschiedene Möglichkeiten für die Anordnung der Produkte innerhalb eines Greifers in einer Ansicht in Versatzrichtung bei einem Verfahren gemäss Fig. 3 a;

Fig. 4 das Aufteilen eines Schuppenstroms aus einer Mehrzahl von Produktgruppen in zwei Teilströme;

Fig. 5a+b ein weiteres Beispiel zur Durchfuhrung des erfindungsgemässen Verfahrens in Aufsicht bzw. Seitenansicht, wobei jeweils zwei Produkte aus einer Schuppenformation bestehend aus zwei übereinander liegenden Teil-Schuppenströmen übernommen werden;

Fig. 5c eine Abwandlung des Verfahrens gemäss Fig. 5a+b;

Fig. 6a+b, 7a+b weiteres Beispiele zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens in Aufsicht bzw. Seitenansicht, wobei jeweils vier Produkte aus einer Schuppenformation bestehend aus zwei übereinander liegenden Teil-Schuppenströmen übernommen werden;

Fig. 8 eine Abwandlung des Verfahrens gemäss Fig. 6a+b oder 7a+b;

Fig. 9 ein Beispiel zur Herstellung einer auslaufenden Schuppenformation bestehend aus zwei Teil-Schuppenformationen.

Fig. la-h zeigen beispielhaft verschiedene Produktgruppen 100 in Form von Produktpaaren 30, 30' (Fig. la-f) oder Paaren von Paaren (Fig. lg+h), die mit dem erfindungsgemässen Förderverfahren gemeinsam durch einen Greifer transportiert werden. Es handelt sich um Gruppen 100 aus jeweils zwei flächigen Produkten 10, 10', 20, 20' mit einer rechteckförmigen Grundform in einer definierten räumlichen Beziehung zueinander, d.h. mit einem Mindestmass an überlapp in einem überlappbereich 32 (schraffiert dargestellt). Im Normalfall verlaufen die Produktkanten parallel zueinander. Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens befindet sich jeweils eine der Produktkanten 12, 22 der Produkte 10, 20 in räumlicher Nähe zum Greifer, der bevorzugt im überlappbereich 32 angreift. Diese Produktkante 12, 22, 12', 22' wird auch als ergriffene Produktkante bezeichnet. Erfindungsgemäss haben die Produkte einer Produktgruppe 100 in einer durch die ergriffene Produktkante 12, 22, 12', 22' definierten Versatzrichtung A einen Versatz zueinander derart, dass jeweils ein seitlicher überstand 14, 24, 14', 24'

der Breite d bzw. d' gebildet wird, wobei d=d' sein kann. Die Produkte können innerhalb der Produktgruppe 100 einen Versatz s senkrecht zur Versatzrichtung A haben (Fig. Ia). Bei zwei Produktpaaren 30, 30' kann (alternativ oder zusätzlich zum Versatz innerhalb des Paares) zwischen diesen ein Versatz s' senkrecht zur Versatzrichtung A bestehen (Fig. Ig, Ih).

Fig. Ia zeigt in der Aufsicht den allgemeinsten Fall einer Produktgruppe 100 in Form eines Paares 30 mit zwei Produkten 10, 20, die gefalzt oder ungefalzt sind. Gemäss den Figuren lb-h ist wenigstens ein Produkt 10, 10', 20, 20' einer Produktgruppe 100 gefalzt und weist eine Falzkante 13, 13', 23, 23' auf, die hier mit der ergriffenen Kante 12, 12', 22, 22' übereinstimmt. Sofern innerhalb einer Gruppe 100 mehrere gefalzte Produkte 10, 10', 20, 20' vorhanden sind, sind die Falzkanten 13, 13', 23, 23' bevorzugt parallel zueinander. Der Versatz s innerhalb eines Paares ist häufig Null, insbesondere wenn die Produkte an ihren Falzkanten 13, 13', 23, 23' aneinander ausgerichtet sind.

In Fig. Ib ist ein Produktpaar 30 aus zwei ineinander gefalteten Produkten 10, 20 etwa gleicher Grosse dargestellt, deren ergriffene Kanten 12, 22, die den Falzkanten 13, 23 entsprechen, aneinander ausgerichtet sind. In Versatzrichtung A gesehen, werden überstände 14, 24 hier etwa gleicher Breite d bzw. d' gebildet. Eine solche Produktgruppe wird beispielsweise durch eine Rotationsdruckmaschine erzeugt, wie z.B. in der DE-A 2417614 oder der CH 634 530 beschrieben.

Fig. Ic zeigt eine Produktgruppe 100 aus zwei gefalteten Produkten 10, 20 etwa gleicher Grosse, die mit einem seitlichen Versatz d, d' in Versatzrichtung A aufeinander liegen. Es werden ebenfalls überstände 14, 24 etwa gleicher Breite d bzw. d' gebildet. Eine solche Produktgruppe kann beispielsweise analog zum in der

EP-A 0 936 169 beschrieben Verfahren oder durch Zusammenführen zweier Schuppenströme erzeugt werden.

Fig. Id und Ie zeigen eine weitere Produktgruppe 100 mit Produkten 10, 20 ungleicher Grosse. Das kleinere Produkt 20 ist bei Fig. Id mit seiner Falzkante 23 bündig auf die Falzkante 13 des grosseren Produkts 10 ausgerichtet (d.h. s=0).

Fig. If entspricht im wesentlichen Fig. Ib mit dem Unterschied, dass das innen liegende Produkt 20 nicht gefalzt ist. Das nicht gefalzte Produkt 20 könnte analog zu Fig. Ic auch auf dem gefalzten Produkt 10 aufliegen.

Fig. Ig und Ih zeigen Produktgruppen 100, die jeweils aus zwei Produktpaaren 30, 30' bestehen. Bei Fig. Ig entsprechen die Produktpaare 30, 30' Fig. Ib und liegen mit einem Versatz der Breite s' senkrecht zur Versatzrichtung A aufeinander. Bei Fig. Ih entsprechen die Produktpaare 30, 30' im wesentlichen Fig. Ic mit dem Unterschied, dass die ergriffenen Kanten 12, 22, 12', 22' innerhalb eines Paares um den Betrag s voneinander beabstandet sind. Zwischen den Produktpaaren 30, 30' besteht ebenfalls ein Versatz der Breite s' senkrecht zur Versatzrichtung A. In beiden Fällen kann der Versatz s, s' auch die Grosse Null haben (siehe Fig. Ii, Im). Schraffiert ist wieder der überlappbereich 32 gezeichnet, in dem die Greifer vorzugsweise angreifen. Zum Trennen wird an den seitlichen überständen 14, 14', 24, 24' angegriffen.

Fig. li-m zeigen verschiedene Beispiele für eine Anordnung der Produkte in einer Schuppenformation, insbesondere, aber nicht zwingend, mit dem Zweck, Gruppen aus mehreren Produkten in Greifer zu überführen.

In Fig. Ii besteht die Schuppenformation aus Produktgruppen 100, die jeweils zwei Produktpaare 30, 30' mit jeweils zwei Produkten 10, 10', 20, 20' umfassen. Die Produktpaare 30, 30' entsprechen Fig. Ib. Innerhalb einer Gruppe 100 liegen sie ohne Versatz aufeinander (s'=0). Der Schuppenabstand a zwischen zwei aufeinanderfolgenden Gruppen ist konstant. Diese Formation wurde bevorzugt aus einer einfachen Schuppenformation, bestehend aus Produktpaaren mit gleichem Abstand, hergestellt, z.B. nach dem Verfahren gemäss EP-A 0013920.

Die Schuppenformation gemäss Fig. Ik entspricht Fig. Ii mit dem Unterschied, dass die Produktpaare 30, 30' innerhalb einer Produktgruppe 100 um einen Versatz s' in Förderrichtung Fl versetzt sind (vgl. Fig. Ig).

Die Schuppenformation gemäss Fig. 11 ist eine einfache Schuppenformation mit Schuppenabstand a aus Produktpaaren 30, die gemäss Fig. Ic aufgebaut sind. Fig. Im entspricht Fig. Ii mit dem Unterschied, dass jeweils zwei gemäss Fig. Ic gestaltete Paare 30, 30' aufeinanderliegen.

Die gezeigten Schuppenformationen können durch das erfindungsgemässe Verfahren nicht nur als einlaufende Formation verwendet werden, sondern auch als auslaufende Formation nach Ablegen durch die Greifer erzeugt werden.

Fig. 2a zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfϊndungsgemässen Förderverfahrens. Sie umfasst einen Greiferförderer mit einer Mehrzahl von Greifern 42, die entlang einer Förderstrecke 44 bewegt werden. Sie umfasst des weiteren eine Zufördereinrichtung 50 sowie eine Wegfördereinrichtung 60. Beide sind vorliegend mit einem Förderband 52, 62 ausgestattet und dafür ausgelegt, die zu Produktpaaren 30 zusammengefassten Produkte 10, 20 in einer

einlaufenden bzw. auslaufenden Schuppenformation S, S' in eine Zu- bzw. Wegförderrichtung Fl, F3 zu fördern. Die einzeln steuerbaren Greifer 42 des Greiferförderers 40 übernehmen die Produktpaare 30 in an sich bekannter Weise aus der einlaufenden Schuppenformation S und legen sie in der auslaufenden Schuppenformation S' auf dem Förderband 62 der Wegfördereinrichtung 60 ab. Während des Förderns durch den Greiferförderer 40 können weitere, hier nicht dargestellte Schritte durchgeführt werden. Statt einer Wegfördereinrichtung 60 kann beispielsweise auch ein Stapelbüdungsmodul oder eine andere Einrichtung zur Nachverarbeitung vorgesehen sein.

Die einlaufende Schuppenformation S besteht bereits aus Produktpaaren 30, die beispielsweise wie in den Fig. la-c oder Ie aufgebaut sind, d.h. mit einem seitlichen Versatz ineinander oder aufeinander liegen, wodurch seitliche überstände 14, 24 gebildet werden. Die Produktpaare 30 haben konstante Schuppenabstände a. Die Versatzrichtung A ist senkrecht zur Zuförderrichtung Fl orientiert. Die Falzkanten 13, 23 liegen hier oben und in Zuförderrichtung Fl vorne und sollen vom Greifer ergriffen werden.

Die Greifer 42 ergreifen die Produktpaare 30 jeweils im Bereich der Falzkanten 13, 23. Die öffhungs- und Schliessbewegung wird beispielsweise in an sich bekannte Weise durch Steuerkulissen gesteuert. Durch den Greiferförderer 40 werden die Produktpaare 30 hier hängend in eine weitere Förderrichtung F2 gefördert, wobei das Greifermaul nach unten weist. Die Greifer 42 können jedoch auch eine Orientierung in oder entgegen der weiteren Förderrichtung F2 haben. Die den Falzkanten 13, 23 gegenüberliegenden Kanten der Produkte 10, 20 können frei herabhängen oder durch hier nicht dargestellte Mittel abgestützt sein.

In der auslaufenden Schuppenformation S' haben die Produktpaare 30 einen Schuppenabstand a', der mit dem ursprünglichen Schuppenabstand a identisch oder davon verschieden sein kann. Im gezeigten Beispiel entspricht die Orientierung der Produktpaare 30 in der auslaufenden Schuppenformation S' der der einlaufenden Schuppenformation S. Es können jedoch prinzipiell beliebige Formationen erzeugt werden, z.B. nachlaufende Falzkanten.

Fig. 2b-e zeigen Beispiele für Produktgruppen bzw. -paare 100, 30 während des Transports in den Greifern 42 gemäss Fig. 2a in einer Ansicht in Versatzrichtung A. Die überstände 14, 24 sind daher nicht sichtbar. Der Greifer 42 greift jeweils im überlappbereich 32 an (vgl. Fig. la-e). In Fig. 2b wird ein Produktpaar 30 gefördert, das wie in Fig. Ib oder Id aufgebaut ist. In Fig. 2c wird ein Produktpaar 30 gefördert, das wie in Fig. Ic aufgebaut ist. In Fig. 2d wird ein Produktpaar 30 gefördert, das wie in Fig. If aufgebaut ist. In Fig. 2e wird ein Produktpaar 30 gefördert, das wie in Fig. Ic aufgebaut ist mit dem Unterschied, dass eines der Produkte 20 nicht gefalzt ist.

Fig. 3 a zeigt die Vorrichtung aus Fig. 2a bei der Durchführung einer Variante des erfindungsgemässen Förderverfahrens, bei der eine Produktgruppe 100 aus jeweils vier Produkten 10, 10', 20, 20' (bzw. zwei Produktpaaren 30, 30') von einem Greifer 42 ergriffen ist. Die einlaufende Schuppenformation S ist dabei zunächst wie in Fig. 2a aus Produktpaaren 30, 30' mit einem konstanten Schuppenabstand a aufgebaut. Durch Verzögerungsmittel 54 werden die Schuppenabstände a geändert, so dass die Produkte zu Gruppen 100 aus zwei oder mehr Produktpaaren 30, 30' zusammengeschoben werden. Vorliegend sind einer Gruppe jeweils zwei Produktpaare 30, 30' zugeordnet (die Produktpaare 30, 30' können verschieden, jedoch auch identisch sein). Jeweils ein Produktpaar 30 hat zum nachfolgenden Produktpaar 30' einen verkleinerten Abstand al, der auch Null sein kann, sowie zum vorlaufenden Produktpaar 30' einen vergrösserten Abstand a2 (al+a2 entspricht dem

Schuppenabstand a). Das erwähnte Verzögerungsmittel 54 ist beispielsweise ein Anschlag, der getaktet in den Schuppenstrom S eingebracht wird und die Produktpaare 30, 30' beim Auflaufen darauf zusammenschiebt. Es allerdings sind auch andere Mechanismen möglich, um jeweils zwei oder mehr Produktpaare 30, 30' in einen Greifer 42 zu überführen. Es ist auch möglich, dass das Bilden der Produktgruppen 100 davon erst durch den Greifer 42 selbst erfolgt, ohne dass die Produktpaare 30, 30' zuvor schon zusammengeschoben wurden (siehe z.B. Fig. 5b).

Der Greifer 42 ergreift vorliegend jeweils zwei Produktpaare 30, 30' im Bereich der vorlaufenden Kanten 12, 22, 12', 22', die hier den Falzkanten 13, 23, 13', 23' entsprechen. Die Produktpaare 30, 30' haben im Greifer 42 einen Versatz s senkrecht zur Versatzrichtung A zueinander, der dem Abstand al entsprechen kann, aber nicht muss. Der Versatz a kann auch Null sein.

Die Greifer 42 legen die Produktpaare 30, 30' gruppenweise auf das Förderband 62 der Wegfδrdereinrichtung 60 ab. Die auslaufende Schuppenformation kann bereits beim Ablegen einen konstanten Schuppenabstand a' aufweisen, der z.B. dem Versatz s' entspricht. Alternativ können alternierende Schuppenabstände hergestellt und beibehalten oder später vergleichmässigt werden.

Fig. 3b-e zeigen Beispiele für Produktgruppen 100, bestehend aus jeweils zwei Produktpaaren 30, 30', während des Transports in den Greifern 42 der Vorrichtung gemäss Fig. 3a in einer Ansicht in Versatzrichtung A. Die Produktpaare 30, 30' haben jeweils einen Versatz s senkrecht zur Versatzrichtung A. In Fig. 3b sind zwei Produktpaare 30, 30' entsprechend Fig. Ig gehalten. In Fig. 3c sind zwei Produktpaare 30, 30' entsprechend Fig. Ih (mit s=0 und s'>0) gehalten. Fig. 3d und 3e entsprechen Fig. 3b bzw. 3c mit dem Unterschied, dass jeweils eines der Produkte 20, 20' des Produktpaars 30, 30' nicht gefalzt ist.

Fig. 4 zeigt eine Möglichkeit zur Weiterverarbeitung der auslaufenden Schuppenformation S', die geeignet ist, um die Produktpaare 30 wieder in einzelne Produkte 10, 20 aufzutrennen, die in jeweils getrennten Teil-Schuppenströmen Tl, T2 weitertransportiert werden. Eine Trennvorrichtung 70 umfasst dazu zwei Gruppen von Halteelementen 72, 74, die jeweils entlang einer ersten bzw. zweiten Bewegungsbahn 76, 78 bewegbar sind. Diese Halteelemente 72, 74 sind imstande, an den seitlichen überständen 14, 24 anzugreifen und die Produkte 10, 20 beim Transport in Wegförderrichtung F3 durch eine Bewegungskomponente quer zur Versatzrichtung A auseinander zu ziehen. Statt separaten, bewegten Halteelementen 72, 74 können auch kontinuierliche Bänder oder ortsfeste Förderrollen vorhanden sein. Eine Konstruktion wie in der DE-A 2417614, der CH 634 530 oder EP-A 0 936 169, auf die hier ausdrücklich verwiesen wird, kann verwendet werden.

Auf diese Weise können auch Formationen mit unregelmässigen Schuppenabständen, in Schuppenformation vorliegende Produkteinheiten aus mehreren in Stapelform deckungsgleich oder versetzt übereinander liegenden Produkten oder Formationen bestehend aus zwei oder mehreren übereinander liegenden Teil-Schuppenformationen quer zur Förderrichtung in Teil-Formationen getrennt werden.

Fig. 5a+b zeigen ein weiteres Beispiel zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens in Aufsicht bzw. Seitenansicht. Eine einlaufende Schuppenformation S besteht aus zwei Teil-Schuppenströmen Sl, S2 mit jeweils gleichem Schuppenabstand a, die auf einem Förderband 52 übereinander liegen. Die Teil- Schuppenströme Sl, S2 bestehen aus ersten bzw. zweiten Produkten 10, 20, die gefalzt sein können, aber nicht müssen. Die Produkte 10, 20 können auch Teilprodukte umfassen (hier nicht dargestellt, siehe aber Fig. 6b). Die später ergriffenen vorlaufenden Kanten 13, 23 der Produkte 10, 20 liegen jeweils auf dem vorlaufenden Produkt. Sie definieren eine quer zur Zuförderrichtung Fl liegende

Versatzrichtung A. In dieser Richtung haben die Teil-Schuppenströmen Sl, S2 vorliegend einen Versatz d, der hergestellt wird, indem die Produkte 10 des oberen Teil-Schuppenstrom Sl versetzt auf dem unteren Teil-Schuppenstrom S2 abgelegt werden. Ein Verfahren zum übereinanderlegen von Schuppenströmen ist in der WO 03/053831 beschrieben, die hier ausdrücklich mit einbezogen wird.

Erfindungsgemäss greift ein Greifer 42 hier jeweils zwei Produkte aus der resultierenden Schuppenformation S, wobei ein Produkt 10 aus dem oberen und ein Produkt 20 aus dem unteren Teil-Schuppenstrom Sl bzw. S2 erfasst wird. Wegen des Versatzes d der Teil-Schuppenströme Sl, S2 wird im Greifer 42 ein Produktpaar 30 gebildet, bei dem die einzelnen Produkte 10, 20 aufeinander liegen und ebenfalls um den Betrag d zueinander versetzt sind. Das Produktpaar 30 entspricht z.B. Fig. Ic.

Die Teil-Schuppenströme Sl, S2 können auch phasenverschoben sein, so dass ein Produktpaar mit einem Versatz d in Kantenrichtung sowie einem Versatz s quer dazu entsteht (Fig. Ia, Fig. 5c).

Fig. 6a+b, 7a+b zeigen in Seitenansicht (Fig. 6a, 7a) bzw. Aufsicht (Fig. 6b, 7b) weitere Beispiele eines erfindungsgemässen Verfahrens, bei dem die einlaufende Schuppenformation S aus zwei übereinander liegenden Teil-Schuppenströmen Sl, S2 besteht. Die Teil-Schuppenströme Sl, S2 bestehen jeweils aus mehreren Produkteinheiten aus hier schematisch zwei Teilprodukten, wobei die Produkteinheiten untereinander einen konstanten Schuppenabstand a haben. Die Figuren 6b, 7b zeigen zwei Varianten, wie die Teil-Schuppenströme Sl, S2 aussehen können, um das erfmdungsgemässe Ziel zu erreichen, in die Greifer 42 eine Produktgruppe 100 mit einem seitlichen Versatz wenigstens zweier Produkte quer

zur Richtung A der ergriffenen Kanten zu überführen. Die Seitenansicht Fig. 6a, 7a ist für beide Varianten gleich.

In Fig. 6b bestehen die Produkteinheiten jeweils aus zwei ohne Versatz aufeinander liegenden Teilprodukten 10a, 10b bzw. 20a, 20b und können jeweils mit einem Produkt 10, 20 aus den obigen Beispielen identifiziert werden. Wie in Fig. 5a+b werden die resultierenden Produkte 10, 20 in separaten Teil-Schuppenströmen Sl, S2 angeordnet und mit einem seitlichen Versatz d übereinander gelegt. Ein Greifer 42 ergreift jeweils zwei Produkte 10, 20, bestehend aus den genannten Teilprodukten 10a, 10b bzw. 20a, 20b. Die Teilprodukte 10a, 10b aus dem oberen Teil- Schuppenstrom Sl haben somit einen Versatz d zu den Teilprodukten 20a, 20b aus dem unteren Teil-Schuppenstrom S2, so dass insgesamt eine Produktgruppe 100 mit den gewünschten Eigenschaften hergestellt wird.

In Fig. 7b bestehen die Produkteinheiten aus Produktpaaren 30, 30' mit jeweils zwei Produkten 10, 20, 10', 20, die untereinander bereits einen Versatz d aufweisen. Die Produktpaare 30, 30' sind z.B. wie in Fig. la-f gestaltet. Die Teil-Schuppenströme Sl, S2 sind hier ohne seitlichen Versatz aufeinander gelegt. Die ergriffene Produktgruppe entspricht z.B. Fig. Ig oder Ih (mit s'=0).

Die Konzepte aus Fig. 6b und 7b können auch kombiniert werden, z.B. indem die Teil-Schuppenströme Sl, S2 mit einem zusätzlichen seitlichen Versatz aufeinander gelegt werden. Es können jeweils auch nur ein Produkt oder mehr als zwei Produkte in einer Produkteinheiten vorhanden sein; des weiteren muss die Anzahl der Produkte pro Produkteinheit in den Teil-Schuppenströmen nicht gleich sein.

Fig. 8 zeigt analog zu Fig. 5c das Bilden einer Produktgruppe 100, bei der zwischen jeweils zwei Produkten ein zusätzlicher Versatz s quer zur Versatzrichtung A hergestellt wird, indem eine Phasenverschiebung der Grosse s zwischen den Teil- Schuppenströmen Sl, S2 hergestellt wird.

In den Beispielen der Fig. 5a-c, 6a+b, 7a+b, 8 können auch mehr als zwei Teil- Schuppenströme mit konstantem Schuppenabstand a übereinander gelegt werden, um gemeinsam von einem Greifer 42 ergriffene Produktgruppen 100, bestehend aus mehr als zwei bzw. mehr als vier Produkten, zu erzeugen.

Fig. 9 zeigt schematisch ein weiteres Beispiel zur Herstellung einer auslaufenden Schuppenformation S', die durch eine Wegfördereinrichtung 60 weitertransportiert werden kann. Auf dem Förderband 62 der Wegfördereinrichtung 60 wurde bereits ein auslaufender Teil-Schuppenstrom Sl' gebildet, der aus einzelnen Produktpaaren 30' besteht. Durch Ablegen weiterer Produktpaare 30 darauf entsteht ein zweiter auslaufender Teil-Schuppenstrom S2', indem die Greifer 42 an einer gemeinsamen Auslösestelle bzw. übergabestelle 80 geöffnet werden. Der erste Teil- Schuppenstrom Sl ' kann beliebigen Ursprung haben, z.B. aus einem Wickel kommen.

Die gezeigten Beispiele machen deutlich, dass die Erfindung ein hohes Mass an Flexibilität ermöglicht. Insbesondere können nahezu beliebig ausgestaltete Produktgruppen, bestehend aus identischen oder auch unterschiedlichen gefalzten oder ungefalzten Produkten, in Greifer überfuhrt werden. Dies geschieht besonders einfach dadurch, dass die Produkte gruppenweise aus einer einfachen Schuppenformation oder einer komplexeren Formation, bestehend aus mehreren übereinander liegenden Teil-Schuppenströmen, übernommen werden. Hierdurch wird die Förderkapazität des Greiferförderers signifikant erhöht. Die spätere

Trennung der Produktgruppen ganz oder teilweise in einzelne Produkte ist, falls erwünscht, aufgrund der seitlichen überstände zwischen zumindest zwei Produkten einer Produktgruppe, auf einfache Weise zu bewerkstelligen. Bevorzugt werden die Produktgruppen dazu in einer auslaufenden Schuppenformation abgelegt.

Statt durch Greifer können die dargestellten Produktgruppen auch durch andere Fördermittel gefördert werden, die ein kontrolliertes und definiertes Bewegen ermöglichen. Hierzu kommt beispielsweise ein Bandtransporteur in Frage, der die Produkte vorzugsweise zwischen zwei Bändern einklemmt, bevorzugt in Schuppenformation. Die Produkte können auch an einer in Förderrichtung verlaufenden Kante eingeklemmt sein. In diesem Fall ist der Versatz der Produkte einer Produktgruppe bzw. eines -paars bevorzugt quer zur ergriffenen Kante, d.h. quer zur Förderrichtung.

Auch ohne das überführen in Greifer hat es grosse Vorteile, aus einer einfachen Schuppenformation eine Schuppenformation herzustellen, die aus Produktgruppen besteht, die ihrerseits zwei oder mehr Produkte umfassen, von denen wenigstens eines einen Versatz quer zur Förderrichtung oder quer zur Falzkante (Versatzrichtung) aufweist. Insbesondere bei einem Versatz quer zur Förderrichtung gelingt eine besonders einfache Trennung der Produktgruppen, indem das hervorstehende Produkt in Versatzrichtung herausgezogen wird.