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Title:
METHOD AND DEVICE FOR DETERMINING STATE VARIABLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/060682
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for determining temperatures (tqm, tqh, tom, tok) in an oil cooled transformer, whereby transformer terminal voltages, currents per winding (3) and ambient temperature (6) are measured. The status (5) of ventilators and pumps and the position (4) of a step switch are also determined. The variables (2, 3, 4, 5, 6) that are measured and determined are fed to a thermohydraulic model (7), whereby state variables (19) are calculated using auxiliary variables (9) i.e. transformer loss (10), heat transfer convection parameters (11), flow resistance (13) and oil flow (12). The state variables (19) are average temperatures (tqm) and hot spot temperatures (tqh) in transformer parts that produce losses and the average oil temperatures in branches (tom) and nodes (tok) of the hydraulic network of the oil circuit. Whenever the measured and determined variables (2, 3, 4, 5, 6) are modified, the auxiliary variables (9) are adjusted accordingly, the speed at which the state variables (19) are modified is determined and new state variables (19) are calculated. The inventive method enables temperatures (tqm, tqh, tom, tok) and modifications in the temperature to be determined without a temperature sensor. Optimum operation of the transformer is thus guaranteed, errors and risks are recognized at an early stage and the optimum moment to carry out service work can be specified.

Inventors:
SEITLINGER WALTER (AT)
Application Number:
PCT/AT1999/000110
Publication Date:
November 25, 1999
Filing Date:
May 06, 1999
Export Citation:
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Assignee:
VA TECH ELIN TRANSFORMATOREN G (AT)
SEITLINGER WALTER (AT)
International Classes:
H02H6/00; H02H7/04; (IPC1-7): H02H7/04; H02H6/00
Foreign References:
US4654806A1987-03-31
FR2526599A11983-11-10
Attorney, Agent or Firm:
Rieberer, Stefan (Serravagasse 10, Wien, AT)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Ermittlung von Zustandsgrößen, insbesondere der Temperaturen, in einem ö) geküh) ten Transformator, dadurch gekennzeichnet, dass Eingabegrößen (1), insbesondere die Spannungen (2) an den Transformatorklemmen, die Ströme (3) in den Wicklungen und die Umgebungstemperatur (6) gemessen wird bzw. werden, und der Status (5) der Kühlaggregate, welche Lüfter, Pumpen usw. sind, und gegebenenfalls die Schalterstellung (4) eines Stufenschalters od. dg
1. l. festgestellt wird, dass diese Eingabengrößen (1) sowie der Status (5) der Kühlaggregate und die Schalterstellung (4) des Stufenschalters einem thermohydraulischen Modell (7) zugeführt werden und dass im thermohydraulischen Modell (7) mit Hilfsgrößen (9), welche beispielsweise Verluste (10) im Transformator, Parameter für den Wärmeübergang (11), Strömungswiderstände (13) und die Strömung bzw.
2. Strömungsgeschwindigkeiten (12) im Ölkreislauf sind, und einem hydraulischen Netzwerk des Olkreislaufes, welches Zweige (43,44,45,46,47,48,49,50,55,56,57,58,59,60,64,65,66, 80,81) und Knoten (39,40,41,42,51,52, 53,54,61,62,63,70,71,72,82,83,84,85,86) aufweist, Zustandsgrößen (19) berechnet werden, wobei diese Zustandsgrößen (19) vorzugsweise die mittleren Temperaturen (tqm) und die HotspotTemperaturen (tqh) in verlusterzeugenden Transformatorteilen und die mittleren Öltemperaturen in Zweigen (tom) und in Knoten (tok) des hydraulischen Netzwerkes des Olkreislaufes sind und dass bei einer Änderung der Eingabegrößen (1) und/oder des Status (5) der Kühlaggregate und/oder der Schalterstellung (4) des Stufenschalters die Hilfsgrößen (9) entsprechend angepasst werden und anschließend die Änderungsgeschwindigkeit der Zustandsgrößen (19) berechnet wird und damit neue Zustandsgrößen (19) berechnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderungsgeschwindigkeit der Zustandsgrößen (19) und die Zustandsgrö#en (19) mit Differentialgleichungen berechnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit den gemessenen Sapnnungen (2) durch eine Zuordnungsmatrix der Zusammenhang zwischen diesen Spannungen (2) und dem magnetischen Fluss in den einzelnen Kernteilen des Transformators ermittelt wird, und dass anschließend mit einer durch Parameter definierten Kennlinie in Abhängigkeit dieses magnetischen Flusses die Leerlaufverluste ermittelt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass transformatorinterne Wicklungszweige definiert werden, die über eine Strom Zuordnungsmatrix mit den gemessenen Strömen (3), vorzugsweise den Klemmenströmen, verknüpft werden, wobei wegen der Notwendigkeit die Phasenlage zu berücksichtigen alle Ströme (3) als Zeiger mit zwei Komponenten dargestellt werden, und dass für jeden internen Wicklungszweig der Betrag des Stromes ermittelt wird, mit dem über den entsprechenden Widerstand die ohmschen Verluste berechnet werden, und dass mit Matrizen, welche sowohl für axiale als auch für radiale Komponenten definiert werden, aus der Verteilung der Ströme (3) auf die einzelnen Wicklungen (31,32,33,34) die Verteilung des magnetischen Streuflusses und daraus die Wirbelstromverluste in den Wicklungen (31,32,33,34) und den inaktiven Teilen des Transformators ermittelt werden, und dass durch eine Matrix der Zusammenhang zwischen den Strömen in Wicklungszweigen und dem für die verlusterzeugenden Zweige relevanten magnetischen Streufluss ermittelt wird, und mit Faktoren, die aus der Wicklungsgeometrie ermittelt werden, die Wirbelstromverluste berechnet werden.
6. Verfahren nach Ansprüchen 3, und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrizen und die relevante Zuordnungsmatrix und ohmschen Wicklungswiderstände schalterstellungsabhängig ausgeführt sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei jeder Änderung der Schalterstellung (4) des Stufenschalters ein Initialisierungsvorgang (8) durchgeführt wird, wobei die Zuordnungsmatrix Spannungmagnetischer Fluss, die Matrix Strömeinterne Wicklungsströme und die ohmschen Wicklungswiderstände überprüft und gegebenenfalls geändert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Status (5) der Kühlaggregate auf mindestens einen der Parameter des Wärmeüberganges (11) zwischen Öl und Umgebung einfließt und der entsprechende Zusammenhang zwischen Lüftern (36,37,38) und Kühlungszweigen 81) in einer Zuordnungsmatrix ausgedrückt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mittleren Temperaturen in verlusterzeugenden Transformatorteilen mit der Differentialgleichung d Vges wim tqm = dt cqg berechnet wird, wobei tqm (°C) die mittlere Temperatur eines verlusterzeugenden Transformatorteiles, Vges (kW) die Gesamtverluste des verlusterzeugenden Transformatorteiles, cqg (kWmin/K) die Wärmekapazität des verlusterzeugenden Transformatorteiles und wim (kW) die von dem verlusterzeugenden Transformatorteil an das vorbeiströmende Öl abgegebene Verlustleistung ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die an das vorbeiströmende Ö abgegebene Verlustleistung wim mit der Formel berechnet wird, wobei VOg (kW) Referenzverluste sind, g (K) die Differenz zwischen der mittleren Temperatur des verlusterzeugenden Transformatorteiles und der mittleren Temperatur des anliegenden Öles, als mittlerer Sprung bezeichnet, gO der mittlere Sprung bei stationärem Zustand und den Referenzverlusten und xg der Exponent für Wärmeübergang zwischen dem verlusterzeugenden Transformatorteil und dem Öl, in Abhängigkeit von Öltemperatur und Ölgeschwindigkeit,ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die HotspotTemperaturen in verlusterzeugenden Transformatorteilen mit der Differentialgleichung wihdVhot dt cqh berechnet wird, wobei tqh (°C) die HotspotTemperatur eines verlusterzeugenden Transformatorteiles, Vhot (kW) die mit einem"HotspotFaktor"multiplizierten Gesamtverluste des verlusterzeugenden Transformatorteiles, cqh (kWmin/K) die Wärmekapazität des verlusterzeugenden Transformatorteiles umgerechnet auf die Verhältnisse an der Stelle der maximalen Temperatur und wih (kW) die von der heißesten Stelle des verlusterzeugenden Transformatorteiles an das vorbeiströmende Öl abgegebene Verlustleistung ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die von einer Heißstelle an das vorbeiströmende Öl abgegebene Verlustleistung wih mit der Formel berechnet wird, wobei VOh (kW) Referenzverluste für die Heißstelle sind, h (K) die Differenz zwischen der maximalen Temperatur des verlusterzeugenden Transformatorteiles und der Oltemperatur an der heißesten Stelle des Transformatorteiles, als HotspotSprung bezeichnet, hO der HotspotSprung bei stationärem Zustand und den Referenzverlusten für die Heißstelle und xh der Exponent für Wärmeübergang zwischen dem verlusterzeugenden Transformatorteil und dem 01, in Abhängigkeit von Öltemperatur und Ölgeschwindigkeit,ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mittleren Öltemperaturen in Zweigen 49,50,55,56,57,58, 66,67,68,69,73,74,75,76,77,78,79,80,81) des hydraulischen Netzwerkes des Ölkreislaufes mit der Differentialgleichung <BR> <BR> <BR> d wamphz#D <BR> tom= dt coelz berechnet wird, wobei tom (°C) die mittlere Öltemperatur in einem ötströmungszweig, wim (kW) die von dem verlusterzeugenden Transformatorteil an das vorbeiströmende 01 abgegebene Verlustleistung, wam (kW) die von einem Zweig an die Umgebung abgegebene Wärmeleistung, phz (kW/K) der Ölfluss durch den Zweig, ausgedrückt in transponierte Wärmeleistung je Grad Temperaturdifferenz zwischen der Öltemperatur von Zweiganfang und Zweigende, D (K) die Temperaturdifferenz zwischen der Öltemperatur von Zweiganfang und Zweigende und coeiz (kWmin/k) die Wärmekapazität des Öles im Strömungszweig ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die von einem Zweig 65,66,67,68,69, 73,74,75,76,77,78,79,80,81) an die Umgebung abgegebene Wärmeleistung wam mit der Formel berechnet wird, wobei wamO (kW) der Referenzwert der abgegebenen Wärmeleistung ist, <BR> <BR> <BR> S (K) die Temperaturdifferenz zwischen der mittleren Öltemperatur im Zweig und der Umgebungstemperatur, So (K) der Referenzwert für die Temperaturdifferenz X, für den der Wert wamO definiert ist, xS der Exponent für den Wärmeübergang zwischen dem Öl und der Umgebung, in Abhängigkeit von der Kühlungsart, fup ein Faktor für den Einfluss der Umgebungstemperatur (6) und gegebenenfalls des Luftdruckes, VK (kW) die Streuverlustleistung im Kessel, und gegebenenfalls eines Kühlerzweiges, der eine Kesseloberfläche darstellt, und sun (kW) die Leistung der Sonneneinstrahlung ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mittleren Oltemperaturen in Knoten (39,40,41,42,51,52,53,54,61,62,63,70, 71,72,82,83,84,85,86) des hydraulischen Netzwerkes des Ölkreislaufes mit der Differentialgleichung berechnet wird, wobei tok (°C) die mittlere Öltemperatur in einem Knoten, nz die Anzahl der Zweige, die an diesem Knoten einmünden, phz (kW/K) der Ölfluss (12) durch einen der einmündenden Zweige, Teff (°C) die Temperatur des Oles an dem mit dem Knoten verbundenen Ende des Zweiges, welche wesentlich von der Strömungsrichtung abhängig ist, und coelK (kWmin/k) die Wärmekapazität des Öles in diesem Knoten ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Differentialgleichungen mit einem bekannten numerischen Verfahren, z. B. der Methode nach RungeKutta, gelöst werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass den Zweigen 65,66,67, 77,78,79,80,81) und auch den Knoten (39,40,41,42,51, 52,53,54,61,62,63,70,71,72,82,83,84,85,86) ein bestimmtes Ölvolumen zugeordnet wird, welches in der Summe dem GesamtÖlvolumen entspricht.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Lösung der Differentialgleichungen für die mittleren Öltemperaturen (tom) in den Zweigen (43,44,45,46,47,48,49,50,55,56,57,58,59,60,64,65,66,67, 74,75,76,77,78,79,80,81) und in den Knoten 51,52, 84,85,86) des hydraulischen Netzwerkes des Ölkreislaufes kontinuierlich der Strömungszustand durch ein Gleichungssystem für die Druckabfälle in allen Zweigen (43,44,45,46,47,48,49,50,55,56,57,58, 66,67,68,69,73,74,75,76,77,78,79,80,81) des gesamten hydraulischen Netzwerkes mitberechnet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Zweig 57,58,59,60,64,65,66,67, 75,76,77,78,79,80,81) im hydraulischen Netzwerk der Vektor für eine virtuelle treibende Druckdifferenz f f +pdg###ß##H#T ermittelt wird, wobei f (N/m2) die treibende Druckdifferenz, g (m/s2) die Erdbeschleunigung, p (kgim2) die Dichte des Öles, AusdehungskoeffizientdesÖlesßder AH (m) die Höhendifferenz zwischen Anfangsund Endpunkt des Zweiges T (°C) die mittlere Temperatur des Öles im Zweig und pd (N/m2), soferne vorhanden, die durch eine Pumpe verursachte Druckdifferenz im Zweig ist, und dass mit der Matrizengleichung (: p = TTRTT f der Vektor (p der öiströmung (12) in den einzelnen Zweigen 47,48, 60,64,65,66,67,68,69,73,74,75,76,77,78,79,80, 81) berechnet wird, wobei TTRTT eine Matrix ist, welche die Information über die hydraulischen Widerstände (13) in allen Zweigen (43,44,45,46,47,48,49,50,55, 56,57,58,59,60,64,65,66,67,68,69,73,74,75,76,77,78,79,80,81) und über die Struktur des hydraulischen Netzwerkes enthält.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Vektoren (p der öiströmung (12) in einem iterativen Prozess ermittelt werden, wobei dieser Prozess solange fortgesetzt wird, bis Ausgangswert und Ergebnis mit ausreichender Genauigkeit übereinstimmen.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine laufende Anpassung von Parametern mit zwei HilfsgröRen (9) durchgeführt wird, wobei eine Hilfsgröße (9) die Abhängigkeit der Verluste (10) von der Temperatur (tqm, tqh, tom, tok) und die zweite Hilfsgrö#e (9) die Abhängigkeit der Ölströmung (12) von der Temperatur (tqm, tqh, tom, tok) berücksichtigt, und dass das nichtlineare Verhalten der Öiströmung (12) hinsichtlich Druckabfall und Strömungsgeschwindigkeit durch eine Rückkopplung (23,24) von der Ölströmung (12) über die hydraulischen Widerstände (13) nachgebildet wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, das in einer Rückführung (20) der Zustandsgrößen (19) Temperaturen (tqm, tqh, tom, tok) auf die Hilfsgrößen Verluste (10) die Temperaturabhängigkeit des spezifischen Widerstandes des Leitermaterials berücksichtigt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass im thermohydraulischen Modell (7) eine Rückkopplung (22,25) der Zustandsgrößen (19) Temperaturen (tqm, tqh, tom, tok) auf die hydraulischen Widerstände (13) bzw. auf die Ölströmung (12) durchgeführt wird, wobei die Gesamtheit aller Ölströmungen (12), repräsentiert durch den Vektor #, in zweifacher Weise temperaturabhängig sind, nämlich einerseits von der treibenden Druckdifferenz und andererseits von der Viskosität des Öles und damit der hydraulischen Widerstände (13).
24. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dass ein Digitalrechner, der das thermohydraulische Modell (7) ermittelt mit Speichereinheiten, in denen die Algorithmen für das thermohydraulische Modell (7) abgelegt sind, vorgesehen ist, an den mindestens eine Eingabetastatur, mindestens eine Anzeigeeinrichtung, insbesondere ein Bildschirm, und Schnittstellen für die Aufbereitung der Eingabegrö#en (1) angeschlossen ist bzw. sind.
Description:
Verfahren und Anordnung zur Ermittiung von Zustandsgrößen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Zustandsgrößen, insbesondere der Temperaturen, in einem ölgekühiten Transformator.

Transformatoren sind elektrotechnische Geräte, die heute bereits einen sehr hohen Grad an technischer und technologischer Reife erreicht haben. Dennoch sind immer noch Weiterentwicklungen möglich und notwendig, die aber mit entsprechend hohem Aufwand und Risiko, auch in wirtschaftlicher Hinsicht, verbunden sind.

Im derzeit entstehenden Umfeld des freien Austauschs elektrischer Energie über große Entfernungen wird die Frage, wieweit ein Transformator mit Überlast betrieben werden kann, ohne dabei signifikant an Lebensdauer zu verlieren, zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zu schaffen, das Informationen über wichtige Temperaturen, z. B. die Hotspot-und Hot-Oil- Temperaturen, liefert und zusätzlich für Prognose, Simulation und Analyse genutzt werden kann.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass Eingabegrößen, insbesondere die Spannungen an den Transformatorklemmen, die Ströme in den Wicklungen und die Umgebungstemperatur gemessen wird bzw. werden, und der Status der Kühlaggregate, welcher Lüfter, Pumpen usw. sind, und gegebenenfalls die Schalterstellung eines Stufenschalters od. dgl. festgestellt wird, dass diese Eingabegrößen sowie der Status der Kühlaggregate und die Schalterstellung des Stufenschalters einem thermohydraulischen Modell zugeführt werden und dass im thermohydraulischen Modell mit Hilfsgrößen, welche beispielsweise Verluste im Transformator, Parameter für den Wärmeübergang, Strömungswiderstände und die Strömungsgeschwindigkeiten im Ölkreislauf sind, und einem hydraulischen Netzwerk des Ölkreislaufes, welches Zweige und Knoten aufweist, Zustandsgrößen berechnet werden, wobei diese Zustandsgrößen vorzugsweise die mittleren Temperaturen und die Hotspot-Temperaturen in verlusterzeugenden Transformatorteilen und die mittleren Öltemperaturen in Zweigen und in Knoten des hydraulischen Netzwerkes des Ölkreislaufes sind und dass bei einer Änderung der Eingabegrößen und/oder des

Status der Kühlaggregate und/oder der Schalterstellung des Stufenschalters die Hilfsgrößen entsprechend angepasst werden und anschließend die Änderungsgeschwindigkeit der Zustandsgrößen berechnet wird und damit neue Zustandsgrößen berechnet werden. Es ist mit diesem Verfahren somit erstmals möglich, die Betriebstemperaturen und auch die kritischen Temperaturen sowie deren Änderungen in Teilen des Transformators ohne Temperaturfühler zu ermitteln, wodurch der optimale Betrieb eines Transformators gewährleistet wird, eine Früherkennung von Fehlern und Risiken erfolgen und der optimale Zeitpunkt für Servicearbeiten festgelegt werden kann. Mit dem thermohydraulischen Modell des mit bl gekühlten Transformators wird das Verhalten der Temperaturen im Kern, den Wicklungen und im Öl, sowohl bei stationären als auch transienten Vorgängen ermittelt. Der Zusatz #hydraulisch" weist darauf hin, dass auch das hydraulische Verhalten des Öles durch das Modell beschrieben wird.

Vorteilhaft ist eine Ausbildung nach Anspruch 2, da dies die zielführendste Möglichkeit ist, die Änderungsgeschwindigkeit der Zustandsgrößen zu ermitteln.

Durch die Ausbildung nach Anspruch 3 ist es möglich, auf einem Digitalrechner die Leerlaufverluste in den einzelnen Teilen des Kerns direkt aus den Klemmenspannungen zu berechnen.

Nach einer Ausführungsvariante gemäß Anspruch 4 werden alle durch die gemessenen Ströme verursachten Erwärmungen von Teilen im Transformator ermittelt.

Durch die Ausbildung nach Anspruch 5 und auch nach Anspruch 6 wird der Einfluss der Schalterstellung auf die Verteilung des magnetischen Hauptflusses, die Verteilung der internen Ströme und auch auf die Werte der ohmschen Widerstände einzelner Wicklungszweige berücksichtigt.

Nach einer Ausführungsvariante gemäß Anspruch 7 wird der Einfluss des Betriebszustandes der Lüfter auf die Kühlung beschrieben.

Vorteilhaft ist die Ausgestaltung nach Anspruch 8, da mit dieser Differentialgleichung auf einfache Weise die mittleren Temperaturen in verlusterzeugenden Teilen ermittelt werden.

Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 9 ist von Vorteil, dass die an das vorbeiströmende 01 abgegebene Verlustleistung, welche in die Differentialgleichung für die mittleren Temperaturen eingeht, mit nur wenigen Rechenoperationen ermittelt wird.

Diese Verlustleistung ist immer die für jenen Teil, für den gerade mit der Differentialgleichung die mittlere Temperatur berechnet wird.

Von Vorteil ist auch eine Ausbildung nach Anspruch 10, da die Differentialgleichung für die Hotspot-Temperaturen in den verlusterzeugenden Teilen die gleichen Berechnungsvorgänge wie jene für die mittleren Temperaturen aufweist, können bei einer Lösung dieser Gleichungen auf einem Digitalrechner die gleichen Programmschritte verwendet werden. Die Unterschiede an der Heißsteile gegenüber den Mittelwerten hinsichtlich Verlusterzeugung, Wärmeübergang und Wärmekapazität können trotzdem über die entsprechenden Parameter exakt vorgegeben werden.

Vorteilhaft ist auch eine Ausgestaltung nach Anspruch 11, für die äquivalent das gleiche gilt wie für die Ausbildung nach Anspruch 10. Auch hier gilt, dass die Verlustleistung immer für jenen Teil ermittelt wird, für den gerade mit der Differentialgleichung die Hotspot-Temperatur festgelegt wird.

Bei der Ausbildung gemäß Anspruch 12 werden mit einer einfachen Differentialgleichung die mittleren Oltemperaturen in Zweigen des hydraulischen Netzwerkes des Ölkreislaufes berechnet.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung gemäß Anspruch 13 wird die von jenem Zweig an die Umgebung abgegebene Wärmeleistung ermittelt, für den anschließend mit der Differentialgleichung die mittlere Öltemperatur festgelegt wird.

Von Vorteil ist auch eine Ausbildung nach Anspruch 14, nach der die mittlere Oltemperatur in einem Knoten unter Einbeziehung des Ölflusses ermittelt wird, wobei jener Ölfluss herangezogen wird, der bereits bei der Berechnung der mittleren Öltemperatur durch einen der einmündenden Zweige verwendet wurde.

Die Weiterbildung nach Anspruch 15 ist wegen der vielfach auftretenden nichtlinearen Zusammenhänge und der zum Teil von der Strömungsrichtung des cules abhängigen Berechnungsmethode der einzelnen Temperaturen unbedingt erforderlich.

Vorteilhaft ist auch eine Ausbildung nach Anspruch 16, wobei eine Überprüfung des hydraulischen Netzwerkes durchgeführt wird.

Bei der Weiterbildung nach Anspruch 17 wird laufend der Strömungszustand, beschrieben durch die Zweiggrößen phz, der sich im hydraulischen Netzwerk aufgrund von transienten Vorgängen ändern kann, mitberechnet.

Von Vorteil ist auch eine Ausbildung nach Anspruch 18 mit der die treibenden Druckdifferenzen in den Strömungszweigen und daraus die Strömungsvektoren in den einzelnen Zweigen ermittelt werden. Die Strömung des Öles im hydraulischen Netzwerk wird bestimmt durch die hydraulischen Widerstände der einzelnen Strömungszweige, durch die Verteilung der Temperaturen des voies und, sofern vorhanden, durch die Druck-und Strömungscharakteristik von Pumpen.

Die Weiterbildung nach Anspruch 19 ist notwendig, da die hydraulischen Widerstände nichtlinear sind.

Vorteilhaft ist auch eine Ausbildung nach Anspruch 20, durch welche die hydraulischen Widerstände in den Zweigen und Knoten des hydraulischen Netzwerkes bei der Ermittlung der Vektoren der Ölströmung in den Zweigen eingehen.

Die Ausgestaltung nach Anspruch 21 ermöglicht bei der Berechnung der ohmschen und der Wirbelstromverluste in einem verlusterzeugenden Teil bei gegebenem Wicklungsstrom und gegebener Streuflussverteilung auch die Einbeziehung der Temperatur dieses Teiles.

Gemäß Anspruch 22 wird die Temperaturabhängigkeit der Ötströmung im thermohydraulischen Modell berücksichtigt.

Die in Anspruch 23 gekennzeichnete Anordnung zur Durchführung des Verfahrens weist den Vorteil auf, dass dies ein gängiger Personalcomputer ist, bei dem nur die

entsprechenden Schnittstellen eingebaut werden müssen. Der Computer sollte mindestens einen heutzutage üblichen Pentium-Prozessor mit sehr hoher Taktfrequenz aufweisen.

Die Erfindung wird im Nachfolgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigen : Fig. 1 die Struktur des thermohydraulischen Modells als Blockschaltbild Fig. 2 die Struktur des hydraulischen Netzwerkes für das thermohydraulische Modell.

Einführend wird festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsbeispielen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. mit gleichen Bauteilbezeichnungen versehen sind, wobei in der gesamten Beschreibung enthaltene Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbeziechnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z. B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.

Bei Fig. 1 sind die Eingabegrößen 1 als Block dargestellt, diese sind die Klemmenspannungen 2 am Transformator, die Ströme 3 in den Wicklungen, die Schalterstellungen 4 eines Stufenschalters, der Zustand bzw. Status 5 der Kuhlaggregate und die Umgebungstemperatur 6 des Transformators. Der Zustand 5 der Kühlaggregate gibt an, wie viele und welche Lüfter in Betrieb sind, sowie deren Drehzahl, wie viele und welche Pumpen eingeschaltet sind und deren Leistungsaufnahme. Im thermohydraulischen Modell 7 bedeutet der Block 8 eine Initialisierung vor einem Neustart des Ablaufes im thermohydraulischen Modell 7, welche entweder bei einer Änderung der Spannung 2, des Stromes 3, der Schalterstellung 4 des Stufenschalters und/oder des Status 5 der Kühlaggregate oder in regelmäßigen Abständen erfolgt. Im Block 9 werden die Hilfsgrößen 9 ermittelt, welche die Verluste 10 im Transformatorkern, in den Wicklungen, in den

Stahlbauteilen, wie Gehäuse, Pressbolzen, usw., die Parameter 11 für den Wärmeübergang, die Strömungswiderstände 13 im Ölkreislauf und die Ölströmung 12 selbst sind. Der Block 15 schematisiert die Berechnung der Differentialquotienten für die Temperaturen tqm, tqh, tom, tok. Der Block 16-Zustandsgrößenänderung- beschreibt die differentielle Änderung der Temperaturen tqm, tqh, tom, tok. Die numerische Lösung der Differentialgleichungen stellt der Block 18 dar. Im Block 19 sind die Zustandsgrößen 19 der Temperaturen tqm, tqh, tom, tok abgespeichert. Der Block 14 repräsentiert eine laufende Parameteranpassung 14 über eine entsprechende Rückkopplung.

Die Rechtecke im hydraulischen Netzwerk des Transformators in Fig. 2 symbolisieren der Reihe nach den Transformatorkern 30, die Niederspannungswicklungen 31, die Stammwicklungen 32, die Grobstufenwicklungen 33, die Feinstufenwicklungen 34, den Transformatorkessel 35 und Kühler 36,37,38, insbesondere die Lüfter. Die Kreise und Langkreise sind die Knoten und die Verbindungen zwischen diesen sind die Zweige.

Es befindet sich der Knoten 39 im Bodenteil des Transformatorkessels 35, der Knoten 40 an den unteren Enden der Wicklungen der Knoten 41 an deren oberen Wicklungsenden und der Knoten 42 im Kessel 35 oberhalb des Transformators.

Die Zweige 43,44,45,46,47,48,49,50 sind die Strömungen durch die Wicklungen 31,32,33,34 mit den Sammel-und Verzweigungsknoten 51,52,53,54. Der Transformatorkern 30 sowie auch der-kessel 35 sind ebenfalls in das hydraulische Netzwerk einbezogen, wobei für den Kern 30 die Zweige 55,56,57,58,59,60 und die Knoten 61,62,63 und für den Kessel 35 die Zweige 64,65,66,67,68,69 und die Knoten 70,71,72 vorgesehen sind. Weiters ist die Ölströmung zu und von den Kühlern 36,37,38 ebenfalls mit Zweigen 79,80,81 und Knoten 82,83, 84,85,86 dargestellt.

Alle Datenwerte, die im thermohydraulischen Modell 7 verarbeitet werden, lassen sich in vier Kategorien einteilen : 1.) Eingabegrößen 1, welche unter anderem erfasste Messwerte 2,3 sind 2.) Interne Hilfsgrößen 9 3.) Zustandsgrößen 19 Dies sind Temperaturen tqm, tqh, tom, tok, die den thermischen Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt vollständig beschreiben.

4.) Änderungen der Zustandsgrößen 16 Da das Verhalten des Modells 7 durch Differentialgleichungen beschrieben wird, spielen die Änderungen der Zustandsgrößen 19 bzw. deren Änderungsgeschwindigkeit eine wesentliche Rolle.

Die Eingabegrößen 1 sind unmittelbar von Sensoren gemessene Daten, die über Meßwertumsetzer in eine für das Computerprogramm, mit dem das Verfahren realisiert ist, lesbare Form gebracht werden. Dies sind Spannungen 2 an Transformatorklemmen, Ströme 3 in Wicklungen, Schalterstellungen 4 eines Stufenschalters, der Status 5 (ein/aus) von Pumpen und Lüftern und die Umgebungstemperatur.

Die Hilfsgrößen 9 werden zur Ermittlung des Temperaturverhaltens benötigt. Sie haben zum Teil zusätzlich auch informativen Wert für den Transformatorbetreiber. Diese Größen 9 werden aus den Eingabegrößen 1 aus dem momentanen Zustand und aus festen von der Geometrie und von Materialeigenschaften bestimmten Transformatordaten errechnet.

Die Zustandsgrößen 19 bzw. Zustandsgrö#enänderungen 16 beschreiben den augenblicklichen Temperaturzustand des Transformators. Dies sind die Temperatur tqm, welche die mittlere Temperatur verlusterzeugender Teile, wie Kern, Wicklungen, usw., die Temperatur tqh, welche die Hotspot-Temperatur in verlusterzeugenden Teilen, die Temperatur tom, welche die mittlere Öltemperatur in den Zweigen z. B. 43, 44 des hydraulischen Netzwerkes und die Temperatur tok, welche die mittlere Oltemperatur in den Knoten z. B. 51,52 des hydraulischen Netzwerkes ist. Diese Temperaturen tqm, tqh, tom, tok liegen zu jedem Zeitpunkt im Modell 7 vor. Die eigentliche Rechenarbeit im Modell 7 betrifft die Änderungen dieser Temperaturen tqm, tqh, tom, tok, daher liegt aus Sicht des Informationsflusses noch die Kategorie Zustandsgrößenänderung 16 zwischen den Hilfsgrößen 9 und den eigentlichen Zustandsgrößen 19.

Auch die Rechenarbeit innerhalb des Modells 7 ist in einzelne Kategorien unterteilt.

Das primäre Unterscheidungsmerkmai ist die Häufigkeit, mit der ein bestimmter Algorithmus aktiviert wird. In der Struktur des thermohydraulischen Modells 7 in Fig. 1 ist diese Datenverarbeitung durch jene Rechtecke dargestellt, die von den

Datenflussen durchlaufen werden. Am wenigsten oft aufgerufen wird die Initialisierung 8. Eine Initialisierung 8 muß prinzipiell nur dann erfolgen, wenn sich irgend ein Wert der Eingabegrößen 1 signifikant ändert.

Praktisch geschieht eine Initialisierung immer am Anfang eines Rechenvorganges, der entweder in regelmäßigen Abständen oder durch die Änderung eines Eingabeparameters 5,6 ausgelöst wird.

Während der Initialisierung 8 werden aus den Werten von Spannung 2 und Strom 3 die Basisparameter der Verluste 10 ermittelt, ebenso hat die Stellung 4 des Stufenschalters Einfluss auf die Verteilung der Verluste 10 auf die einzelnen Wicklungen 31,32,33,34.

Eine Zu-oder Abschaltung von Lüftern oder Pumpen hat eine Änderung der Wärmeübergangsparameter 11 zur Folge, die ebenfalls im Rahmen der Initialisierung 8 berücksichtigt wird.

Eine weitere Kategorie bei der Rechenarbeit ist die laufende Anpassung 14 von Parametern. Fast alle wesentlichen Parameter des thermohydraulischen Modells 7 sind stark von der Temperatur tqm, tqh, tom, tok abhängig. Wenn sich die Temperatur tqm, tqh, tom, tok während eines Rechenvorganges ändert, müssen diese Parameter in regelmäßigen Abständen neu berechnet werden. Das betrifft vor allem Strömungswiderstände 13 und die (51strömung 12, weiters auch die Verluste 10, da sowohl deren ohmscher als auch der Wirbelstromanteil von der Temperatur tqm, tqh, tom, tok abhängig ist. Dies ist durch Rückführungen 20,21,22,23,24,25 in der Fig. 1 dargestellt.

Der zeitliche Abstand zwischen zwei Parameteranpassungen 14 ist einstellbar, wobei bei großen Systemen ein Kompromiss zwischen maximaler Genauigkeit und ausreichender Rechengeschwindigkeit zu finden ist.

Eine dritte Kategorie ist die Berechnung der Differentialquotienten 15 und die numerische Lösung der Differentialgleichungen 18. Das ist ein Simulationsprozess, der den höchsten Anteil an Rechenleistung erfordert. Hier wird in kleinen Zeitschritten, abhängig von den Zeitkonstanten des Modells 7, die zeitliche Änderung aller

Zustandsgrößen 19, d. h. aller Temperaturen tqm, tqh, tom, tok im Transformator, errechnet.

Die Differentialquotienten ergeben sich aus den physikalischen Gesetzen der Wärmespeicherung und der Wärmeübertragung. Als mathematische Methode für die Lösung der Differentialgleichungen 18 wird ein bekanntes numerisches Verfahren eingesetzt, z. B. die Methode nach Runge-Kutta.

Die gemessenen Klemmenspannungen 2 werden benötigt, um über den magnetischen Hauptfluss den Anteil der Leerlaufverluste 10 in den einzelnen Teilen des Kerns 30 zu ermitteln. Dazu wird eine Zuordnungsmatrix verwendet, die den Zusammenhang zwischen den Klemmenspannungen 2 und dem magnetischen Fluss in den einzelnen Kernteilen beschreibt. Die Veriuste 10 werden dann mit Hilfe einer durch wenige Parameter definierte Kennlinie in Abhängigkeit dieses Flusses ermittelt.

Die gemessenen Ströme 3 haben Einfluss auf den ohmschen Anteil der Wicklungsverluste, den Wirbelstromanteil der Wicklungsverluste, der bei der Betrachtung von Heißstellen wesentlich ist, und zusätzliche Streuverluste in inaktiven Teilen, wie Presskonstruktion und Kessel 35.

Bei der Erstellung des Modells 7 werden interne Wicklungszweige definiert, die über eine Strom-Zuordnungsmatrix mit den messbaren Klemmenströmen 3 verknüpft werden. Grundsätzlich muss bei der Ermittlung des Einflusses der Ströme 3 die gegenseitige Phasenlage der einzelnen Wicklungsströme berücksichtigt werden, was bedeutet, dass alle Ströme als Zeiger mit zwei Komponenten darzustellen sind. Das ist bei Transformatoren mit mehr als zwei Wicklungssystemen nicht trivial.

Für die ohmschen Verluste 10 wird für jeden internen Wicklungszweig der Betrag des zugehörigen Stromes ermittelt, mit dem dann über den entsprechenden ohmschen Widerstand die Veriuste 10 berechnet werden.

Zur Ermittlung der Wirbelstromverluste in den Wicklungen 31,32,33,34 als auch in den inaktiven Teile des Transformators muss zunächst die Verteilung des magnetischen Streuflusses aus der Verteilung der Ströme auf die einzelnen Wicklungen 34 abgeleitet werden. Dies erfolgt mit sogenannten Streufluss-

Matrizen, die sowohl für die axialen als auch die radialen Komponenten definiert werden müssen. Auch hier ist die Berücksichtigung der Phasenlage wesentlich, weswegen wieder die Zeigerdarstellung mit zwei Komponenten erforderlich ist.

Eine Streufluss-Matrix beschreibt den Zusammenhang zwischen den Strömen in internen Wicklungszweigen und die für die einzelnen verlusterzeugenden Zweige relevanten magnetischen Streuflüsse. Sind die Beträge dieser Streuflüsse bekannt, können über entsprechende Faktoren, die sich aus der Wicklungsgeometrie ergeben, die Komponenten der Wirbelstromveriuste berechnet werden.

Die Schalterstellung 4 eines Stufenschalters kann grundsätzlich Einfluss auf die Verteilung des magnetischen Hauptflusses, die Verteilung der internen Ströme und auch auf die Werte der ohmschen Widerstände einzelner Wicklungszweige haben.

Dieser Einfluss wird berücksichtigt, indem die entsprechenden Komponenten der oben beschriebenen Zuordnungsmatrizen schaltersteilungsabhängig gemacht werden. Zur Berücksichtigung der Änderung ohmscher Widerstände müssen auch die entsprechenden Werte der ohmschen Wicklungswiderstände abhängig von der Schalterstellung sein. In der praktischen Abwicklung eines Initialisierungsvorganges 8 heißt das, dass bei jeder Änderung der Schalterstellung 4 die Elemente der Zuordnungsmatrix Klemmenspannung 2-magnetischer Fluss, der Zuordnungsmatrix Klemmenströme 3-interne Wicklungsströme und der ohmschen Wicklungswiderstände überprüft und gegebenenfalls geändert werden müssen, bevor die oben beschriebenen Rechenoperationen zur Verlustberechnung 10 durchgeführt werden.

Eine eingeschaltete Pumpe wird berücksichtigt, indem die entsprechende Pumpencharakteristik, das ist der Zusammenhang zwischen der Druckdifferenz zwischen Ein-und Ausgang der Pumpe und der Ölströmung durch die Pumpe, in das hydraulische Netzwerk zur Beschreibung der Ölströmung 12 bzw. (p bzw. phz eingebaut ist.

Das Zu-oder Abschalten eines Lüfters hat Einfluss auf einen der Parameter des Wärmeüberganges 11 zwischen Öl und Umgebung. Grundsätzlich enthält jeder Zweig z. B. 73,76,81 mit externer Kühlung eine Komponente, die vom Betriebszustand der Lüfter abhängig ist. Der entsprechende Zusammenhang wird durch eine

Zuordnungsmatrix zwischen Lüftern und Kühlungszweigen z. B. 73,76,81 beschreiben.

Die Umgebungstemperatur 6, welche auch mehrere sein können, hat unmittelbar Einfluss auf den Warmefluss zwischen einem Zweig z. B. 73,76,81 mit externer Kühlung und der Umgebung. Das ist aus der Differentialgleichung für die mittlere Temperatur tom des tales in einem Zweig z. B. 73,76,81 zu ersehen, wo die Temperaturdifferenz # zwischen mittlerer Öltemperatur im Zweig und Umgebungstemperatur unmittelbar in den Ausdruck eingeht.

In der kontinuierlichen Anpassung 14 von Rechenparametern werden im Wesentlichen zwei Abhängigkeiten von Hilfsgrößen 9 abgebildet, nämlich die Abhängigkeit der Verluste 10 und der Olströmung 12 von der Temperatur tqm, tqh, tom, tok. Dies ist durch die Rückführungen 20 und 22 in Fig. 1 dargestellt. Zusätzlich wird das nichtlineare Verhalten der Ölströmung 12 bzw. (p bzw. phz hinsichtlich Druckabfall und Strömungsgeschwindigkeit durch eine entsprechende Rückkopplung 23,24 von der Ölströmung 12 auf die Hilfsgröße 9 hydraulische Strömungswiderstände 13 nachgebildet.

Sowohl die ohmschen als auch die Wirbelstromverluste sind bei gegebenem Wicklungsstrom und gegebener Streuflussverteilung von der Temperatur tqm, tqh, tom, tok der Verlustquelle abhängig. In beiden Fällen ist die Ursache die Temperaturabhängikeit des spezifischen Widerstandes des Leitermaterials, der normalerweise mit zunehmender Temperatur ebenfalls zunimmt. Für die ohmschen Verluste heißt das, dass sie mit zunehmender Temperatur tqm zunehmen, während die Wirbelstromverluste mit zunehmender Temperatur tqm abnehmen. In einer Rückführung 20 der Zustandsgrößen 19 Temperatur tqm, tqh, tok auf die Hilfsgrö#en 9 Verluste 10 wird diese Abhängigkeit berücksichtigt.

Die Strömung 12 bzw. (p bzw. phz des Öles in einem gegebenen hydraulischen Netzwerk wird bestimmt durch die hydraulischen Widerstände 13 der einzelnen Strömungszweige z. B. 43,44, durch die Verteilung der Temperaturen des Öles, und soferne vorhanden durch die Druck-/Strömungscharakteristik von Pumpen.

Im thermohydraulischen Modell 7 erfolgt dies konkret durch die folgende Methode : Im ersten Schritt wird für jeden Strömungszweig z. B. 43,44 eine virtuelle treibende Druckdifferenz f ermittelt. Mit dem ermittelten Vektor f der treibenden Druckdifferenzen wird dann mit einer Matrizengieichung der Vektor (p bzw. phz der Strömung in den einzelnen Zweigen z. B. 43,44 berechnet. Die Matrix zur Berechnung des Vektors (p bzw. phz enthält die Information über die hydraulischen Widerstände 13 aller Zweige z. B. 43,44 und über die Struktur des hydraulischen Netzwerkes.

Es gibt unterschiedliche Typen für hydraulische Widerstände, abhängig von der konkreten Geometrie. So haben z. B. Rohrleitungen eine andere Charakteristik als Strömungsverzweigungen oder Umlenkungen. Unabhängig davon gilt in vielen Fällen, <BR> <BR> <BR> dass der hydraulische Widerstand 13 abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit ist.

Das bedeutet, dass das Ergebnis der Auswertung der Matrizengleichung zur Berechnung des Vektors (p bzw. phz der Strömung, Einfluss auf die dabei verwendete <BR> <BR> <BR> Matrix hat, da darin die Momentanwerte der hydraulischen Widerstände 13 stecken. In weiterer Folge heißt das, dass die Ermittlung der Ölströmungen # bzw. phz in einem iterativen Prozeß erfolgen muss. Ausgehend von einem Anfangswert (po für den Vektor # werden hydraulische Widerstände 13 berechnet und damit ein neuer Vektor #1. Die Differenz zwischen (po und (pi wird dazu benutzt, einen neuen, verbesserten Wert für # zu berechnen. Dieses Verfahren wird solange fortgesetzt, bis Ausgangswert und Ergebnis mit ausreichender Genauigkeit übereinstimmen.

Die Gesamtheit aller Ölströmungen, dargestellt durch den Vektor #, ist in zweifacher Weise temperaturabhängig : 1.) Im Ausdruck für die treibende Druckdifferenz f ist unmittelbar die mittlere Temperatur T bzw. tom des Kühtmediums im Strömungszweig z. B. 43,44 enthalten.

2.) Die Viskosität von Öl, und damit der hydraulische Widerstand 13 eines Strömungszweiges z. B. 43,44, ist sehr stark von der Temperatur abhängig.

In Form einer geeigneten Rückführung 25 der Zustandsgrößen Temperatur tom, tok auf die hydraulischen Widerstände 13 bzw. die öiströmung 12 sind die beiden obigen Gesetzmäßigkeiten im thermohydraulischen Modell 7 enthalten.

Dieses Verfahren zur Ermittlung von Temperaturen und Temperaturänderungen in einem ölgekühiten Transformator, der meistens ein Drehstromtransformator ist, ist ein wesentlicher Teil eines"Transformator-Monitoring"-Systems.

Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der obigen Beschreibung entnommen werden.