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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR DIVERTING A FLOW OF FLEXIBLE FLAT ITEMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/066665
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device and a method for rearranging flexible flat items (1), in particular printed products, which are delivered continuously in a delivery flow (S1, S2, S3), relative to the delivery direction (F1, F2, F3) of the delivery flow (S1, S2, S3). The items are delivered in an incoming delivery flow (S1) in a first delivery direction (F1) and with substantially identical orientation of the surface normals (N1) thereof, and in a predetermined cycle, to a diverting region (101). There, the delivery in the first delivery direction (F1) is ended and the individual items (1) are accelerated in a second delivery direction (F2), which is perpendicular to the first delivery direction (F1) and to the orientation of the surface normals (N1) in the incoming delivery flow (S1), by an acceleration element (130) which acts on the items (1) in the diverting region in a predetermined cycle. The delivery flow (S2) moving in the second delivery direction (F2) is subsequently diverted. After exiting the diverting region (101), the items (1) are conveyed onward in an outgoing delivery flow (S3) in a third delivery direction (F3) which is perpendicular to the first delivery direction (F1) and which encloses a non-zero angle with the second delivery direction (F2). The surface normals (N1, N2, N3) of the items (1) are aligned substantially perpendicular to the present delivery direction at all times. The invention has the advantage that a rearrangement of the items within the delivery flow and a simultaneous change of the delivery direction can be attained in a very small space without the continuous conveyance being interrupted. This is of interest in particular in conjunction with an upstream folding process.

Inventors:
TANNER ROLAND (CH)
Application Number:
PCT/CH2010/000302
Publication Date:
June 09, 2011
Filing Date:
November 29, 2010
Export Citation:
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Assignee:
FERAG AG (CH)
TANNER ROLAND (CH)
International Classes:
B65H29/00
Foreign References:
EP1748012A22007-01-31
JPS6481743A1989-03-28
JPS6175449U1986-05-21
US5421699A1995-06-06
JPH05270745A1993-10-19
US5415385A1995-05-16
JPH05116403A1993-05-14
DD109596A11974-11-12
US6234468B12001-05-22
EP0900757A21999-03-10
JPH03172269A1991-07-25
US7458926B22008-12-02
CH120909A1927-08-01
CH617408A51980-05-30
EP1375404B12006-05-31
EP1318095B12006-06-14
EP0900757A21999-03-10
Attorney, Agent or Firm:
FREI PATENTANWALTSBÜRO AG (CH)
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Claims:
PATENT ANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Umlagern flexibler, flächiger Gegenstände (1), insbesondere Druckereiprodukte, die in einem Förderstrom (Sl, S2, S3) kontinuierlich gefördert werden, relativ zur Förderrichtung (Fl, F2, F3) des Förderstroms (Sl, S2, S3) mit den folgenden Schritten:

Fördern der Gegenstände (1) in einem einlaufenden Förderstrom (Sl) in einer ersten Förderrichtung (Fl) und mit einer ersten Orientierung ihrer Flächennormalen (Nl) sowie in einem vorbestimmten Takt zu einem Umlenkungsbereich (101),

- Beenden der Förderung in erster Förderrichtung (Fl) und Beschleunigen einzelner Gegenstände (1) in einer zweiten Förderrichtung (F2), die senkrecht zur ersten Förderrichtung (Fl) und senkrecht zur ersten Orientierung der Flächennormalen (Nl) im einlaufenden Förderstrom (Sl) gerichtet ist, durch ein im Umlenkungsbereich (101) im vorbestimmten Takt auf die Gegenstände (1) einwirkendes Beschleunigungselement (130),

Umlenken des in zweiter Förderrichtung (F2) bewegten Förderstroms (S2) im Umlenkungsbereich (101) in eine dritte Förderrichtung (F3), die senkrecht zur ersten Förderrichtung (Fl) ist und mit der zweiten Förderrichtung (F2) einen von Null verschiedenen Winkel einschliesst, und Weiterfördern der Gegenstände (1) nach Verlassen des Umlenkungsbereichs (101) in einem auslaufenden Förderstrom (S3); wobei die Flächennormalen (Nl, N2, N3) der Gegenstände (1) zu jedem Zeitpunkt im Wesentlichen senkrecht zur momentanen Förderrichtung orientiert sind.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der einlaufende Förderstrom (Sl) ein Schuppenstrom, insbesondere ein Strom aus aufeinander oder ineinander liegenden Gegenständen (1), oder ein Strom aus voneinander beabstandeten einzelnen Gegenständen (1) ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der einlaufende Förderstrom (Sl) ein Schuppenstrom ist, bei dem eine Vorlaufkante eines Gegenstands (1) auf einer ersten Seite (T) des jeweils vorlaufenden Gegenstands

(1) aufliegt, und dass der auslaufende Förderstrom (S3) ein Schuppenstrom ist, bei dem ebenfalls eine Vorlaufkante eines Gegenstands (1) auf einer ersten Seite (T) des jeweils vorlaufenden Gegenstands (1) aufliegt, wobei die Gegenstände im Umlenkungsbereich optional vereinzelt werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der einlaufende Förderstrom (Sl) ein Schuppenstrom ist, bei dem eine Vorlaufkante eines Gegenstands (1) auf einer ersten Seite (T) des jeweils vorlaufenden Gegenstands (1) aufliegt, und dass der auslaufende Förderstrom (S3) ein Schuppenstrom ist, bei dem eine Vorlaufkante eines Gegenstands (1) auf einer zweiten Seite (R) des jeweils vorlaufenden Gegenstands (1) aufliegt, wobei die Gegenstände im Umlenkungsbereich vereinzelt werden.

5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände (1) aus dem einlaufenden Förderstrom (Sl) durch das Beschleunigungselement (130) vereinzelt werden und den Umlenkungsbereich als Strom (S2) aus voneinander beabstandeten Gegenständen (1) durchlaufen.

Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der auslaufende Förderstrom (S3) ein Schuppenstrom oder ein Strom aus voneinander beabstandeten einzelnen Gegenständen (1) ist.

Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände (1) im Umlenkungsbereich (101) um wenigstens 45° umgelenkt werden, vorzugsweise wenigstens um 90° und besonders bevorzugt um 90° oder 180°.

Vorrichtung zum Umlagern flexibler, flächiger Gegenstände (1), insbesondere Druckereiprodukte, die in einem Förderstrom (Sl, S2, S3) kontinuierlich gefördert werden, relativ zur Förderrichtung (Fl, F2, F3) des Förderstroms mit:

einem Eingang (102) zum Zuführen eines getaktet einlaufenden Förderstroms (Sl) in einer ersten Förderrichtung (Fl) und mit einer Orientierung der Flächennormalen (Nl) der Gegenstände (1) senkrecht zur ersten Förderrichtung (Fl);

wenigstens einem Beschleunigungselement (130), welches imstande ist, in einem vorbestimmten Takt auf die Gegenstände (1) einzuwirken und diese dadurch in einer zweiten Förderrichtung (F2) zu beschleunigen, wobei die zweite Förderrichtung (F2) senkrecht zur ersten Förderrichtung (Fl) und zur Orientierung der Flächennormalen (Nl) im einlaufenden Förderstrom (Sl) gerichtet ist; einem Zwischenförderer (120), der die Gegenstände (1) nach oder während der Beschleunigung durch das Beschleunigungselement (130) aufzunehmen und weiterzufördern imstande ist,

einem Ausgang (140) zum Abgeben eines auslaufenden Förderstroms (S3),

- wobei der Zwischenförderer (120) einen gekrümmten Förderweg (121) für die Gegenstände (1) definiert, der eingangsseitig in zweiter Förderrichtung (F2) und ausgangsseitig in einer dritten Förderrichtung (F3) orientiert ist, die senkrecht zur ersten Förderrichtung (Fl) ist und mit der zweiten Förderrichtung (F2) einen von Null verschiedenen Winkel einschliesst.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschleunigungselement (130) die Bewegung der Gegenstände (1) in erster Förderrichtung (Fl) unterbricht, insbesondere ohne dass diese gegen einen Anschlag laufen.

10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenförderer (120) wenigstens zwei miteinander kooperierende, gegenläufig angetriebene, über Umlenkungen geführte Förderbänder (124, 126, 127) umfasst, zwischen denen ein gekrümmter Förderspalt (122) ausgebildet ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschleunigungselement (130) einen Gegenstand (1) gegen eines der Förderbänder (124) zu drücken und dadurch in den Förderspalt (122) einzuführen imstande ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-11, gekennzeichnet durch einen Eingangsförderer (210), der dem Eingang (102) vorgelagert ist und der imstande ist, den einlaufenden Förderstrom (Sl) in der ersten Förderrichtung (Fl) und mit einer Orientierung der Flächennormalen (Nl) der Gegenstände senkrecht zur ersten Förderrichtung (Fl) dem Eingang (102) zuzuführen.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-12, gekennzeichnet durch einen AusgangsfÖrderer (310), der dem Ausgang (140) nachgelagert ist und der imstande ist, den auslaufenden Förderstrom (S3) zu übernehmen und weiterzufördern.

H. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch wenigstens ein am Ausgang (140) angeordnetes Positionierelement, welches imstande ist, in einem vorbestimmten Takt auf die Gegenstände einzuwirken, insbesondere um die Positionierung auf dem Ausgangsförderer (310) zu unterstützen.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-14, gekennzeichnet durch am Eingang (102) angeordnete Führungselemente (110, 112), die imstande sind, die

Gegenstände (1) in einer Lage zu halten, die der Lage im einlaufenden Förderstrom (Sl) entspricht.

16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Führungselemente (110, 112) synchron mit dem Beschleunigungselement (130) derart getaktet antreibbar ist, dass ein Gegenstand (1) durch die

Führungselemente (1 10, 112) freigegeben wird, sobald das Beschleunigungselement (130) auf diesen Gegenstand (1) einwirkt.

17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-15, gekennzeichnet durch eine unmittelbar vor dem Eingang (102) angeordnete Falzstation (220).

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-15, dadurch gekennzeichnet, dass die der Winkel zwischen der zweiten Förderrichtung (F2) und der dritten Förderrichtung (F3) wenigstens 45° beträgt, vorzugsweise wenigstens 90° und besonders bevorzugt 90° oder 180°.

Description:
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM WANDELN EINES STROMS AUS FLEXIBLEN FLACHEN GEGENSTÄNDEN

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Fördertechnik und betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Umlagern eines Förderstroms aus flexiblen flachen Gegenständen, insbesondere Druckereiprodukten. Unter Umlagern wird die Änderung der Lage der Gegenstände bzw. wenigstens einer ihrer Kanten relativ zur Förderrichtung des Förderstroms verstanden.

In der Druckereitechnik, aber auch in anderen Gebieten, werden Gegenstände, z.B. Druckereiprodukte, häufig in einem Förderstrom kontinuierlich hintereinander zwischen verschiedenen Bearbeitungsstationen gefördert. Dabei entspricht die Lage der Gegenstände mit Bezug auf die Förderrichtung und/oder die Orientierung im Raum beim Verlassen einer ersten Bearbeitungsstation häufig nicht der Lage, die für die Weiterverarbeitung notwendig ist. Beispielsweise verlassen Druckereiprodukte eine Falzstation häufig in einem Produktestrom, in dem die Falzkanten in Förderrichtung orientiert sind und in dem die Produkte stehen. Für die Weiterverarbeitung ist jedoch ein Produktestrom erwünscht, in dem die Falzkanten quer zur Förderrichtung orientiert sind und in dem die Produkte liegen. Um diese Umlagerung zu erreichen, werden beispielsweise Zwischenförderer eingesetzt, die den stehenden Produktestrom zunächst ablegen, d.h. um 90° um eine in Förderrichtung verlaufende Achse drehen. Anschliessend werden die Gegenstände vereinzelt auf ein quer zur ursprünglichen Förderrichtung verlaufendes Förderband abgelegt. Dies ist beispielsweise in der US 7,458,926 oder in der nicht vorveröffentlichten CH-Patentanmeldung Nr. 1209/09 beschrieben.

Aus der CH 617 408, der EP-B 1375 404 oder der EP-B 1 318 095 sind Vorrichtungen bekannt, mit denen die Förderrichtung einer liegend geförderten Schuppenformation von Druckereiprodukten unter Beibehaltung der horizontalen Förderebene um 90° gedreht werden kann. Hierzu werden die Gegenstände gegen einen Anschlag gefördert, wodurch die Bewegung in ihrer ursprünglichen Förderrichtung gestoppt wird. Im Bereich des Anschlags werden die Gegenstände dem Einfluss eines Wegförderers ausgesetzt, der quer zur ursprünglichen Förderrichtung fördert. Damit wird der Produktestrom um 90° umgelenkt die Schuppenformation beibehalten. Die Orientierung einer vorbestimmten Produktkante ändert sich jedoch relativ zur Förderrichtung. Da die Schuppenformation nicht zwischenzeitlich aufgelöst wird, sind die Einsatzmöglichkeiten solcher Vorrichtungen beschränkt. Insbesondere kann kein Schuppenstrom aus ineinander gefalzten Produkten in einen Schuppenstrom aus aufeinander liegenden Produkten umgewandelt werden.

Aus der EP-A 0 900 757 ist eine Umlenkvorrichtung bekannt, die einen Strom aus einzeln geförderten Druckereiprodukten, die den Ausgang eines Falztrichters einzeln in vertikaler Richtung verlassen, in einen in horizontaler Richtung geförderten Schuppenstrom umwandelt. Hierbei findet jedoch keine Änderung der Orientierung der Falzkante relativ zur Förderrichtung statt. Diese Vorrichtung ist insbesondere nicht für Falzanlagen geeignet, die einen Schuppenstrom falzen, der in Falzrichtung gefördert wird.

Nachteilig an den bekannten Umlagerungsvorrichtungen und -verfahren, bei denen die Produktlage im Raum und die Orientierung einer bestimmten Kante relativ zur Förderrichtung geändert werden soll, ist der verhältnismässig grosse Platzbedarf. Die Anlage gemäss US 7,458,926 oder CH-Patentanmeldung Nr. 1209/09 benötigt beispielsweise für das seitliche Ablegen des zuerst stehend geförderten Produktestroms eine Strecke von 1 bis 1 ,5 m.

Kompaktere Anlagen sehen die Bildung von Zwischenstapeln vor. Die Zwischenstapel werden in geeigneter Weise aufgelöst, so dass die Gegenstände im entstehenden Förderstrom die passende Orientierung haben. Hierbei müssen die Gegenstände jedoch vollständig abgebremst und wieder beschleunigt werden. Eine kontinuierliche Verarbeitung ist nicht möglich.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Umlagern eines kontinuierlich bewegten Förderstroms anzugeben, bei der bzw. bei dem die geschilderten Nachteile vermieden sind und eine kontinuierliche Förderung möglich ist. Insbesondere soll mit einfachen Mitteln eine Änderung der Lage einer vorbestimmten Gegenstandskante relativ zur Förderrichtung und eine Orientierungsänderung der Gegenstände im Raum erreicht werden.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 8. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.

Verfahrensmässig sind folgende Schritte vorhanden, wobei die Flächennormalen der Gegenstände zu jedem Zeitpunkt im Wesentlichen senkrecht zur momentanen Förderrichtung orientiert sind: Fördern der Gegenstände in einem einlaufenden Förderstrom in einer ersten Förderrichtung und mit einer ersten Orientierung ihrer Flächennormalen sowie in einem vorbestimmten Takt zu einem Umlenkungsbereich.

Beenden der Förderung in erster Förderrichtung und Beschleunigen einzelner Gegenstände in einer zweiten Förderrichtung, die senkrecht zur ersten

Förderrichtung und zur ersten Orientierung der Flächennormalen im einlaufenden Förderstrom gerichtet ist, durch ein im Umlenkungsbereich im vorbestimmten Takt auf die Gegenstände einwirkendes Beschleunigungselement.

Umlenken des in zweiter Förderrichtung bewegten Förderstroms im Umlenkungsbereich in eine dritte Förderrichtung, die senkrecht zur ersten

Förderrichtung ist und mit der zweiten Förderrichtung einen von Null verschiedenen Winkel (insbesondere grösser als 45°, vorzugsweise etwa 90° oder etwa 180°) einschliesst, und Weiterfördern der Gegenstände nach Verlassen des Umlenkungsbereichs in einem auslaufenden Förderstrom.

Durch das erfindungsgemässe Verfahren wird eine einfache Lageänderung einer beliebigen Kante eines Gegenstands, z.B. der Falzkante, relativ zur Förderrichtung erzielt. Dies entspricht einer Formationsänderung zwischen der einlaufenden und der auslaufenden Formation. Die zusätzliche Umlenkung in die dritte Förderrichtung ermöglicht es, auch die Orientierung der Flächennormalen im Raum anzupassen, um eine optimale Lage für die Weiterverarbeitung zu erreichen, z.B. liegendes Weiterfördern als Schuppenformation oder Übergabe einzelner Gegenstände an Greifer. Das erfindungsgemässe Verfahren, insbesondere das Beenden der Förderung in erster Förderrichtung und das vorzugsweise gleichzeitige Beschleunigen in dazu senkrecht verlaufender zweiter Förderrichtung kann auf sehr kleinem Raum durchgeführt werden. Im Prinzip reicht hierzu ein Umlenkungsbereich, dessen Abmessung in erster Förderrichtung gesehen etwas grösser als eine typische Gegenstandslänge ist. In diesen Umlenkungsbereich erfolgt auch die weitere Umlenkung in die dritte Förderrichtung. Indem im Umlenkungsbereich getaktet auf die Gegenstände zugegriffen wird, können diese auch bei hohen Fördergeschwindigkeiten in der einlaufenden Formation sehr präzise und schonend beschleunigt und nach Bedarf sogar vereinzelt werden. Dies ist bei den eingangs genannten Vorrichtungen nicht der Fall. Das Beenden der Förderung in erster Förderrichtung erfolgt bevorzugt dadurch, dass die Gegenstände durch das Beschleunigungselement einzeln aus dem Förderstrom abgezogen und in zweiter Förderrichtung beschleunigt werden. Auf einen Anschlag oder ein sonstiges Umlenkungselement, gegen das die Gegenstände laufen und durch das sie aus ihrer ursprünglichen Bewegungsrichtung abgelenkt werden, kann daher verzichtet werden. Der Förderweg in erster Förderrichtung ist daher vorzugsweise nicht durch einen Anschlag oder ein sonstiges Umlenkungselement begrenzt.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst folgende Komponenten:

- Einen Eingang zum Zuführen eines getakteten einlaufenden Förderstroms in einer ersten Förderrichtung und mit einer Orientierung der Flächennormalen der Gegenstände senkrecht zur ersten Förderrichtung. Dem Eingang kann ein Eingangsförderer vorgeschaltet sein. Vorzugsweise ist der Eingang in erster Förderrichtung nicht durch ein als Anschlag wirkendes Element begrenzt. Wenigstens ein Beschleunigungselement, welches imstande ist, in einem vorbestimmten Takt auf die Gegenstände einzuwirken und diese dadurch in einer zweiten Förderrichtung zu beschleunigen, wobei die zweite Förderrichtung senkrecht zur ersten Förderrichtung und zur Orientierung der Flächennormalen im einlaufenden Förderstrom gerichtet ist. Das Beschleunigungselement ist ausserdem imstande, die weitere Bewegung der Gegenstände in erster Förderrichtung zu unterbinden, z.B. indem es die Gegenstände von etwaigen in erster Förderrichtung förderaktiven Elementen wegzieht.

Einen Ausgang zum Abgeben eines auslaufenden Förderstroms. Dem Ausgang kann ein Ausgangsförderer nachgeschaltet sein, der die Gegenstände vom

Ausgang übernimmt. Hierbei kann eine weitere Formationsänderung erfolgen.

Einen zwischen Eingang und Ausgang angeordneten Zwischenförderer, der die Gegenstände nach oder während der Beschleunigung durch das Beschleunigungselement aufzunehmen und weiterzufördern imstande ist. Der Zwischenförderer definiert einen gekrümmten Förderweg für die Gegenstände, der eingangsseitig in zweiter Förderrichtung und ausgangsseitig in einer dritten Förderrichtung orientiert ist, die senkrecht zur ersten Förderrichtung ist und mit der zweiten Förderrichtung einen von Null verschiedenen Winkel einschliesst.

Gemäss der Erfindung bleibt die Orientierung einer bestimmten Gegenstandskante, z.B. des Bundes bei gefalzten, geklebten oder sonstwie gebundenen Druckereiprodukten, im Raum jeweils gleich. Das Umlagern wird durch Änderung der Förderrichtung und Änderung der Orientierung der Flächennormalen im Raum erreicht. Optional könne die Gegenstände zusätzlich vereinzelt werden. Verfahren und Vorrichtung lassen sich sehr flexibel zur Umlagerung verschiedener Formationen einsetzen: Der einlaufende Förderstrom kann ein Strom aus voneinander beabstandeten einzelnen Gegenständen sein oder ein Schuppenstrom, in dem der Abstand der vorlaufenden Kanten der Gegenstände kleiner ist als die in erster Förderrichtung gemessene Länge der Gegenstände. Im Fall eines Schuppenstroms können die Gegenstände teilweise aufeinander liegen. Es kann sich aber auch um eine Schuppenformation aus ineinander angeordneten Gegenständen handeln, wenn z.B. gefalzte, geklebte oder sonstwie gebundene Druckereiprodukte gefördert werden. Im auslaufenden Förderstrom können die Gegenstände ebenfalls einzeln oder als Schuppenformation vorliegen. Bei ein- und auslaufender Schuppenformation kann sich die Lage der Hauptflächen (z.B. Titel- und Rückseite) benachbarter Gegenstände zueinander ändern oder gleich bleiben. Beispielsweise liegt die (momentane) Vorlaufkante in der ein- und auslaufenden Schuppenformation auf der Titelseite auf (keine Lageänderung der Hauptflächen) oder befindet sich in der einlaufenden Formation auf der Titelseite und in der auslaufenden Formation auf der Rückseite (Lageänderung der Hauptflächen). Bei keiner Lageänderung ist auch kein Vereinzeln im Umlagerungsbereich notwendig, aber es ist möglich. Ein anschliessendes Überführen in eine Einzelförderung, z.B. in Greifer eines Greiferförderers, ist möglich.

Besondere Vorteile hat die Erfindung im Zusammenhang mit der eingangs erwähnten Falzanlage: Die Druckereiprodukte verlassen die Falzstation in einem Schuppenstrom, in dem die Falzkanten in üblicherweise horizontaler Förderrichtung orientiert sind und in dem die Produkte ineinander angeordnet sind und stehen, d.h. horizontal orientierte Flächennormalen haben. Für die Weiterverarbeitung gewünscht ist jedoch ein Förderstrom, in dem die Falzkanten der Druckereiprodukte mit Bezug auf die Förderrichtung vorlaufend sind und auf dem jeweils vorlaufenden Produkt aufliegen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung zieht die Produkte aus einem solchen einlaufenden Förderstrom nach oben oder nach unten ab (zweite Förderrichtung), vereinzelt diese dabei, und lenkt den so entstehendenden Strom wieder in eine horizontale oder schräg nach oben verlaufende dritte Förderrichtung um. Der Platzbedarf ist gegenüber Anlagen, die erst den Schuppenstrom seitlich ablegen, dann in erster Förderrichtung vereinzeln und anschliessend eine neue, quer geförderte Schuppenformation erzeugen, deutlich verringert.

Der auslaufende Förderstrom kann an einen Bandförderer übergeben werden, der die Gegenstände vorzugsweise mit im Wesentlichen vertikaler Orientierung ihrer Flächennormalen weiterfördert. Alternativ oder im Anschluss an den Bandförderer kann ein Greiferförderer vorgesehen sein, der die Gegenstände mit im Wesentlichen horizontaler Orientierung ihrer Flächennormalen, also hängend, weiterfördert.

Das Beschleunigungselement kann z. B. als Bauteil ausgebildet sein, welches im Stande ist, durch Übertragung eines Bewegungsimpulses auf die Oberfläche der Druckprodukte einzuwirken und diese in eine andere Förderrichtung umzulenken. Diese andere Förderrichtung kann zum Beispiel senkrecht zur Förderrichtung stehen, in welcher die Druckprodukte zugeführt werden. Das Beschleunigungselement kann z. B. ein Abschlagelement sein.

Beispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigen rein schematisch:

Fig. la-d Beispiele für stehend einlaufende und liegend auslaufende

Förderströme;

Fig. 2 ein Beispiel für einen liegend einlaufenden und liegend auslaufenden

Förderstrom; perspektivische Ansichten einer Umlagerungsvorrichtung während des Umlagerns von Schuppenströmen aus zwei verschiedenen Blickrichtungen;

Fig. 5+6 die Vorrichtung aus Fig. 1+2 in einer Ansicht von der Seite bzw. von oben;

Fig. 7+8 die Vorrichtung aus Fig. 1+2 beim Erstellen eines auslaufenden

Förderstroms, der aus einzelnen Gegenständen besteht;

Fig. 9 eine Variante, bei der sich an den Ausgangsförderer ein

Greifertransporteur anschliesst.

In den Fig. la-d und 2 sind Beispiele für ein- und auslaufende Förderströme Sl, S3 gezeigt, die eine als „Black Box" dargestellte erfindungsgemässe Umlagerungsvorrichtung 100 durchlaufen. Diese definiert einen Umlenkungsbereich 101. Der einlaufende Förderstrom Sl wird jeweils in einer horizontalen ersten Förderrichtung Fl zum Eingang 102 der Umlagerungsvorrichtung 100 gefördert.

Bei Fig. la-d stehen die Gegenstände 1 im einlaufenden Förderstrom Sl (horizontale Flächennormale Nl). Der auslaufende Förderstrom S3 verlässt den Ausgang 140 der Umlagerungsvorrichtung 100 in einer horizontalen dritten Förderrichtung F3, wobei die Gegenstände 1 liegen (vertikale Flächennormale N3). Innerhalb der Umlagerungsvorrichtung 100 durchlaufen die Gegenstände einen gelcrümmten Förderweg 121, der eingangsseitig senkrecht zur ursprünglichen Fördern chtung Fl orientiert ist (zweite Förderrichtung F2) und ausgangsseitig in dritter Förderrichtung F3 verläuft. Die Orientierung einer ausgezeichneten Kante 2, die hier z.B. die Falzkante ist, wird durch die Umlagerangsvorrichtung 100 relativ zur Förderrichtung Fl bzw. F3 verändert: Im einlaufenden Strom Sl ist die Kante 2 vorlaufend, im auslaufenden Strom S3 ist die Kante 2 in der momentanen Förderrichtung F3 orientiert. Des Weiteren wird die Orientierung der Flächennormalen Nl, N3 im Raum gedreht.

Bei Fig. la läuft eine Formation Sl ein, bei der die mit T bezeichneten Titelseiten im einlaufenden Strom Sl nach rechts weisen. Die Vorlaufkanten (Falzkanten 2) liegen auf der Titelseite T des vorlaufenden Gegenstands 1 auf. Die Gegenstände 1 werden nach unten abgezogen (Förderrichtung F2) und werden anschliessend durch Drehung um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn um die erste Förderrichtung Fl in horizontale Lage umgelenkt. Im auslaufenden Förderstrom S3 weisen die Titelseiten T nach oben und die ursprünglich nach unten orientierten Seitenkanten 3 nach vorne. Die Kanten 3 liegen ausserdem auf dem vorlaufenden Gegenstand 1 auf. Titel- und Rückseite benachbarter Gegenstände 1 verändern ihre relative Lage zueinander daher nicht (Rückseite eines Gegenstands berührt Titelseite des vorlaufenden Gegenstands). Innerhalb der Umlagerungsvorrichtung 100 kann, aber muss nicht vereinzelt werden, um den hier gezeigten auslaufenden Förderstrom S3 zu erzeugen.

Bei Fig. lb besteht die einlaufende Formation Sl aus einzelnen Gegenständen. Wie bei Fig. la weisen die Titel T nach rechts und die Falzkanten 2 sind die Vorlaufkanten. In der auslaufenden Formation S3 sind die ursprünglich unten liegenden Seitenkanten 3 die Vorlaufkanten. Die Gegenstände 1 sind auch hier einzeln. Innerhalb der Umlagerungsvorrichtung 100 können die Gegenstände 1 vereinzelt gefördert werden, um den hier gezeigten auslaufenden Förderstrom S3 zu erzeugen. Sie können die Umlagerungsvorrichtung 100 jedoch auch mit einem gegenseitigen Überlapp durchlaufen und erst am Ausgang 140 durch geeignete Wahl der Fördergeschwindigkeit des Wegforderers wieder vereinzelt werden. Bei Fig. lc weisen die Titel T wiederum nach rechts. Die Falzkanten 2 sind die unteren Kanten. Sie sind im einlaufenden Förderstrom Sl in erster Förderrichtung Fl orientiert. Eine Seitenkante 3 bildet die Vorlaufkante, die auf der Titelseite T des vorlaufenden Gegenstands 1 aufliegt. Innerhalb der Umlagerungsvorrichtung 100 machen die Gegenstände 1 eine Drehung im Uhrzeigersinn um die erste Förderrichtung Fl. Im auslaufenden Förderstrom S3 liegen daher die mit R bezeichneten Rückseiten (im einlaufenden Strom Sl links) oben. Die Falzkanten 2 sind im auslaufenden Förderstrom S3 quer zur dritten Förderrichtung F3 orientiert. Sie liegen jeweils unterhalb des vorlaufenden Gegenstands 1. Auch in diesem Beispiel kann innerhalb der Umlagerungsvorrichtung 100 vereinzelt werden. Dies ist jedoch nicht zwingend, da die relative Lage benachbarter Gegenstände 1 nicht verändert wird (Rückseite eines Gegenstands berührt Titelseite des vorlaufenden Gegenstands).

Bei Fig. ld läuft eine Formation Sl ein, bei der die mit T bezeichneten Titelseiten im einlaufenden Strom Sl nach rechts weisen. Im Gegensatz zu Fig. la liegen die Vorlaufkanten (Falzkanten 2) auf der Rückseite R des vorlaufenden Gegenstands 1 auf. Wie bei Fig. la werden die Gegenstände 1 nach unten abgezogen (Förderrichtung F2) und anschliessend durch Drehung um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn um die erste Förderrichtung Fl in horizontale Lage umgelenkt. Im auslaufenden Förderstrom S3 weisen die Titelseiten T nach oben und die ursprünglich nach unten orientierten Seitenkanten 3 nach vorne. Die Kanten 3 liegen ausserdem auf dem vorlaufenden Gegenstand 1 auf. Titel- und Rückseite benachbarter Gegenstände 1 verändern ihre relative Lage zueinander daher (Titelseite eines Gegenstands berührt Rückseite des vorlaufenden Gegenstands im einlaufenden Strom; Rückseite eines Gegenstands berührt Titelseite des vorlaufenden Gegenstands im auslaufenden Strom). Innerhalb der Umlagerungsvorrichtung 100 muss daher vereinzelt werden, um den hier gezeigten auslaufenden Förderstrom S3 zu erzeugen. Je nach Fördergeschwindigkeiten in der Zuführung, der Wegführung und in der Umlagerungsvorrichtung 100 ist auch die Umwandlung eines Schuppenstromes in einzelne Gegenstände und umgekehrt möglich.

Der Umlenkungsbereich 101 kann sehr kompakt sein: Die Gegenstände 1 werden in der Umlagerungsvorrichtung 100 aus dem einlaufenden Förderstrom Sl senkrecht nach unten abgezogen. Wenn a die quer zur ersten Förderrichtung Fl gemessene Breite und b die in erster Förderrichtung Fl gemessene Länge der Gegenstände 1 für das grösste zu verarbeitende Format angibt, muss die Länge B des Umlenkungsbereichs 101 mit Bezug auf die erste Förderrichtung Fl nicht wesentlich grösser sein als b. Die Höhe A des Umlenkungsbereichs 101 entspricht etwa der Produktbreite a plus einer Strecke, die für das Abziehen in zweiter Förderrichtung F2 notwendig ist. Die Höhe A ist typischerweise kleiner als das Vierfache der Breite a, kann bei entsprechende Flexibilität der Gegenstände sogar kleiner das Doppelte der Breite a sein. Die Breite C des Umlenkungsbereichs 101 ergibt sich aus der gewünschten Orientierung der dritten Förderrichtung F3 und der Flexibilität der Gegenstände 1.

Fig. 2 zeigt schematisch, wie aus einer horizontal einlaufenden liegenden Schuppenformation Sl durch seitliches Beschleunigen in horizontaler Richtung F2 und Umlenkung um 180° wieder eine horizontal auslaufende liegende Schuppenformation S3 hergestellt wird. In dieser sind die Positionen von Titel- und Rückseite T, R umgekehrt. Des Weiteren hat eine ausgezeichnete Kante 2 ihre Orientierung in Bezug auf die momentane Förderrichtung Fl, F3 geändert.

Fig. 3-6 zeigen eine erfindungsgemässe Umlagerungsvorrichtung 100 in verschiedenen Ansichten. Der Umlagerungsvorrichtung 100 ist ein Eingangsmodul 200 vorgeschaltet und ein Ausgangsmodul 300 nachgeschaltet. Das Eingangsmodul 200 umfasst einen Eingangsförderer 210 zum Fördern von stehenden Gegenständen 1 in einer hier horizontalen ersten Förderrichtung Fl und eine Falzstation 220. Das Ausgangsmodul 300 umfasst einen Ausgangsförderer 310 zum Fördern von liegenden Gegenständen 1 in einer hier horizontalen dritten Förderrichtung F3 und eine Positioniereinrichtung 320.

Der Eingangsförderer 210 fördert flache, flexible Gegenstände 1 in einem getakteten einlaufenden Förderstrom Sl in der ersten Förderrichtung Fl zur Falzstation 220 und anschliessend zum Eingang 102 der Umlagerungsvorrichtung 100. Der Eingangsförderer 210 umfasst dazu wenigstens ein Paar aus gegenläufig angetriebenen Riemen 212, 214, die über Umlenkrollen 216 in horizontaler Richtung geführt sind. Unterhalb der Riemen 212, 214 befindet sich ein synchron mit den Riemen 212, 214 angetriebenes Förderband 218. Dieses stützt die Gegenstände an ihren nach unten weisenden Kanten, hier den Falzkanten 2, ab, während die Riemen 212, 214 die Gegenstände im oberen Bereich führen und fördern. Das Förderband 218 endet vor der Falzstation 220, die Riemen 212, 214 führen bis zum Eingang 102 der Umlagerungsvorrichtung 100. Die Falzstation 220 umfasst in an sich bekannter Weise zwei Paare von gegeneinander gefederten Falzrollen 222, 224 mit konischem bzw. geradem Verlauf der Mantelflächen.

Die Gegenstände 1 sind hier gefaltete Druckereiprodukte, die im einlaufenden Förderstrom Sl stehend, d.h. mit horizontaler Flächennormale Nl, gefördert werden. Der einlaufende Förderstrom Sl ist ein Schuppenstrom aus ineinander gefalzten Gegenständen 1, wobei die Falzkante 2 in erster Förderrichtung Fl orientiert ist und wobei sich jeder Gegenstand teilweise im vorlaufenden Gegenstand befindet.

Der Eingang 102 der Umlagerungsvorrichtung 100 bildet durch stationäre Führungselemente 104, 106, hier Führungsbleche, einen vertikalen Eintrittsspalt 103 für die flachen Gegenstände 1 aus. Im oberen Bereich des Eintrittsspaltes 103 ist an einer Seite eine um eine vertikale Achse 108 drehbare Führungsrolle 110 angeordnet. Diese wirkt mit einer antreibbaren Segmentscheibe 112 auf der anderen Seite des Eintrittsspaltes 103 zusammen, die um eine ebenfalls vertikale Achse 114 drehbar ist. Je nach Stellung der Segmentscheibe 112 ist der Eintrittsspalt 103 im oberen Bereich verengt oder geöffnet. Die Segmentscheibe 112 dient zusammen mit der passiven Führungsrolle 110 zum Übernehmen der Gegenstände 1 vom Eingangsförderer 210 und zum Weiterfördern in erster Förderrichtung Fl. Diese Förderwirkung besteht nur so lange, wie Segmentscheibe 112 und Führungsrolle 110 miteinander auf den Gegenstand wirken und diesen dadurch halten. Statt einer aktiven Förderung kann auch ein rein passives Führen vorgesehen sein, z.B. indem statt der angetriebenen Segmentscheibe stationäre Führungsbleche eingesetzt werden. Die Bewegung in erster Förderrichtung erfolgt dann aufgrund der Massenträgheit. Die Führungsrolle 110 kann in sich elastisch sein und/oder aus einem elastischen Material bestehen. Es ist nicht notwendig, dass Segmentscheibe 112 und Führungsrolle 110 die Gegenstände 1 aktiv abbremsen oder beschleunigen.

Unterhalb der Anordnung aus Segmentscheibe 1 12 und Führungsrolle 110 befinden sich ein Beschleunigungselement 130 und ein Zwischenförderer 120. Das Beschleunigungselement 130 ist hier ebenfalls eine Segmentscheibe 132, die um eine vertikale Achse 134 antreibbar ist. Sie dient dazu, die im Eintrittsspalt 103 befindlichen Gegenstände 1 in einer zweiten Förderrichtung F2, hier nach unten, zu beschleunigen und dabei zu ggfs. zu vereinzeln. Das Beschleunigungselement 130 greift auf den in Förderrichtung Fl vorderen Bereich der Gegenstände 1 zu, in dem der Gegenstand 1 auch bei einer einlaufenden Schuppenformation keinen Überlapp zum nachlaufenden Gegenstand aufweist. Dadurch wird der Gegenstand 1 nach unten abgezogen. Er läuft nicht gegen einen Anschlag. Der Zwischenförderer 120 dient zum Umlenken der Gegenstände 1 aus der zweiten Förderrichtung F2 in die dritte Förderrichtung F3, die hier wieder horizontal ist. Der Zwischenförderer 120 bildet einen wenigstens teilweise gekrümmten Förderspalt 122 aus. Dieser ist eingangsseitig in zweiter Förderrichtung F2 und am Ausgang 140 der Umlenkvorrichtung 100 in dritter Förderrichtung F3 orientiert, beschreibt also ein Kreissegment bzw. ein Zylindermantelsegment von ca. 90°. Der Zwischenförderer 120 umfasst miteinander kooperierende Bänder oder Riemen 124, 126, 127, die über verschiedene Umlenkrollen 125, 128 so geführt sind, dass der gekrümmte Förderspalt 122 gebildet wird. Vorliegend ist ein relativ breites Band 124 vorhanden, dessen Umlenkrollen 125 so angeordnet sind, dass es die konvexe Förderfläche 122a des Förderspaltes 122 ausbildet. Die gegenüberliegende konkave Förderfläche 122b wird hier durch zwei parallele Riemen 126, 127 realisiert, die über drei Umlenkrollen 128 geführt sind und durch Zusammenwirken mit der konvexen Förderfläche 122a gebogen werden. Der Förderspalt 122 hat somit eine Weite, die sich an die Dicke der Gegenstände 1 anpassen kann. Am eingangsseitigen Ende des Förderspalts 122 ist durch die Riemen 124, 126, 127 ein Einzugsspalt 123 gebildet. Dieser hat eine quer zur Föderrichtung F2 verlaufende Öffnung und verjüngt sich in Fördemchtung F2. Die Gegenstände 1 durchlaufen den Förderspalt 122 stets so, dass ihre Flächennormale N2 senkrecht zur momentanen Fördemchtung steht.

Das Beschleunigungselement 130 drückt Gegenstände, die sich im Eintrittsspalt 103 befinden, gegen das Band 124, das die die konvexe Förderfläche 122a des Förderspaltes 122 bildet. Das Beschleunigungselement 130 ist dazu zwischen den beiden parallelen Riemen, die die konkave Förderfläche 122 bilden, angeordnet. Es wird so gedreht, dass seine Wirkfläche 133, also die Fläche mit dem grössten Abstand zur Achse 134, die gleiche Geschwindigkeit wie das Band 124 hat. Ausserdem bewegt sich das Beschleunigungselement 130 abgestimmt auf den Takt in der einlaufenden Formation Sl, so dass es stets auf denselben Bereich des Gegenstands 1 zugreift (insbesondere ein Bereich, in dem kein Überlapp mit nachfolgenden Gegenständen besteht). Auf diese Weise werden die Gegenstände 1 hier im Bereich ihrer Falzkante 2 gegen das Band 124 geklemmt, nach unten aus dem Eintrittsspalt 103 gezogen und dabei vereinzelt. Eine weitere Bewegung in erster Förderrichtung Fl wird so verhindert, ohne dass die Gegenstände 1 gegen einen Anschlag laufen müssen. Um eine ausreichende Klemm- und Förderwirkung des Beschleunigungselements 130 sicherzustellen, ist vorliegend innerhalb des vom Band 124 umschlossenen Bereichs eine um eine vertikale Achse 138 drehbare Stützrolle 136 angeordnet, die das Band 124 dort von Innen stabilisiert, wo das Beschleunigungselement 130 von Aussen gegen das Band 124 drückt. Die Stützrolle 136 kann in sich elastisch sein und/oder aus einem elastischen Material bestehen.

Die Gegenstände 1 werden durch das Beschleunigungselement 130 mittig gegriffen und in den Einzugsspalt 123 eingeführt. Dort werden sie von den seitlichen Bändern 126, 127 gegen das gegenüberliegende Band 124 gedrückt und somit von beiden Seiten gleichmässig nach unten bzw. entlang des gekrümmten Förderwegs weitergefördert. Aufgrund der symmetrischen Gestaltung werden die Gegenstände 1 beim Einzug in den Förderspalt 122 nicht verdreht, sondern durchlaufen diesen mit hoher Präzision hinsichtlich ihrer Lage. Der Förderspalt 122 wird hier mit vorlaufender Falzkante 2 durchlaufen.

Die Fördergeschwindigkeit des Zwischenförderers 120 ist vorliegend so gewählt, dass die Gegenstände 1 aus der einlaufenden Schuppenformation Sl vereinzelt werden und den Zwischenförderer 120 in einem Förderstrom S2 aus voneinander beabstandeten Gegenständen durchlaufen. Je nach einlaufender und gewünschter auslaufender Formation Sl, S3 kann auf eine vollständige Vereinzelung auch verzichtet werden.

Der Ausgangsförderer 310 schliesst sich an den Ausgang 140 der Umlenkvorrichtung 100 an. Er ist vorliegend ein Bandförderer 312, auf dem die Gegenstände 1 abgelegt und liegend in dieselbe Förderrichtung F3 wie am Ausgang 140 weitergefördert werden. Durch Anpassung der Fördergeschwindigkeit des Bandförderers 312 lässt sich der Abstand der vorlaufenden Kanten, hier der Falzkanten 2, einstellen. Vorliegend fördert der Bandförderer 312 mit geringerer Geschwindigkeit als der Zwischenförderer 120, so dass der auslaufende Förderstrom S3 auf dem Förderband eine Schuppenformation ist.

Um die Positionierung der Gegenstände beim Ablegen auf dem Bandförderer 312 zu verbessern, ist direkt am Ausgang 140 eine Positioniereinrichtung 320 angeordnet. Diese umfasst zwei stationäre, in Förderrichtung F3 orientierte Bürstenleisten 322, die ein Wegspringen der Gegenstände 1 nach oben und nach vorne verhindern. Des Weiteren ist ein angetriebenes Positionierelement 324 vorhanden, welches getaktet auf die Gegenstände 1 im Bereich ihrer nachlaufenden Kanten wirkt und diesen einen Impuls nach unten versetzt. Hierdurch wird auch bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten sichergestellt, dass sich die vorlaufende Kante eines Gegenstands 1 stets über die nachlaufende Kante des zuvor abgelegten Gegenstands schieben kann. Das Positionierelement 324 ist hier als Segmentscheibe ausgebildet, die um eine vertikale Achse 325 drehbar ist.

Die den Eingangsspalt 103 verengende Segmentscheibe 112, das Beschleunigungselement 130 und das Positionierelement 324 wirken getaktet auf die Gegenstände 1. Sie werden dazu einem gemeinsamen Takt unterworfen, z.B. durch einen gemeinsamen oder miteinander gekoppelte Antriebe oder durch geeignete Steuerung. Der Takt wird eingangsseitig erzeugt, z.B. durch getaktetes Zuführen der Produkte zum Eingangsförderer oder zur Falzstation, oder abgegriffen, z.B. mittels geeigneter Sensoren. Zur Überwachung und Steuerung dieser Prozesse dient vorzugsweise eine gemeinsame Steuereinrichtung.

Fig. 7 zeigt, wie mit der Vorrichtung aus Fig. 3-6 eine auslaufende Formation S3 aus einzelnen Gegenständen 1 erzeugt werden kann. Hierzu wird lediglich die Fördergeschwindigkeit des Ausgangsförderers 310 angepasst.

Fig. 8 zeigt eine Variante der Vorrichtung aus Fig. 3-7. Die Riemen 212 des Eingangsförderers 210 sind gegenüber Fig. 3-7 verbreitert und daher imstande, auch Gegenstände mit einer grösseren Breite quer zur Förderrichtung Fl sicher zu führen. Die Fördergeschwindigkeit des Ausgangsförderers 310 ist wie bei Fig. 7 so gewählt, dass die Gegenstände 1 durch den Ausgangsförderer 310 vereinzelt weggefördert werden.

Fig. 9 zeigt eine weitere Variante der Vorrichtung aus Fig. 3-7. Der Zwischenförderer 120 dreht den Förderstrom S2 aus einer anfänglich vertikal nach unten verlaufenden Förderrichtung F2 um fast 180° in eine unter einem kleinen Winkel zur Vertikalen schräg nach oben verlaufende dritte Förderrichtung F3. Der Ausgangsförderer 310 ragt also schräg nach oben. Oberhalb des Ausgangsförderers 310 befindet sich ein Greifertransporteur 400 mit einer Mehrzahl von Greifern 410, die entlang einer geschlossenen Umlaufbahn U bewegt werden. Die Umlaufbahn U erreicht oberhalb des Endes des Ausgangsförderers 310 ihren tiefsten Punkt. Hier werden die offenen Greifer 410 geschlossen und können die Gegenstände 1 einzeln übernehmen, die vom Ausgangsförderer 310 kommen. Je nach Steuerung können die Greifer 410 auch Gruppen von Gegenständen 1 übernehmen. Damit die Gegenstände 1 im ansteigenden Bereich des Ausgangsförderers 310 nicht herunterfallen, werden sie durch zwei Andrückrollen 330 gegen das Band des Ausgangsförderers 310 gedrückt. Alternativ kann der Ausgangsförderer 310 auch zwei gegenläufig umlaufende Bänder umfassen, zwischen denen ein Förderspalt ausgebildet wird.

Es versteht sich, dass durch geeignete Führung der Bänder des Zwischenförderers 120 beliebige andere Winkel zwischen den Förderrichtungen F2 und F3 realisiert werden können. Die Förderrichtungen F2 und F3 liegen jedoch stets in einer Ebene, die senkrecht zur ursprünglichen Förderrichtung Fl verläuft.