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Title:
METHOD AND DEVICE FOR FORMING A THREE-DIMENSIONAL JACKET
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/006300
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to form a three-dimensional article, such as a hollow jacket, from at least two blanks, the invention calls for a first blank (A), which preferably forms the wall of the jacket, to be laid against the contact surface (6) of a first holder element (2a) of a holding device, the contours of the contact surface being complementary to the appropriate zone of the jacket wall, and attached to it. A second blank (B) is then laid against the contact surface (9) of at least a second holder element (3) of the holding device and attached to it. Finally, the holder elements are moved into positions relative to each other such that the edge zones (10) of the two blanks (A, B) overlap sufficiently for a seam to be produced within the edge zone, and the two blanks are then joined togeter by stitching the seam.

Inventors:
MOLL PHILIPP (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/003408
Publication Date:
February 20, 1997
Filing Date:
August 02, 1996
Export Citation:
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Assignee:
MOLL AUTOMATISCHE NAEHSYSTEME (DE)
MOLL PHILIPP (DE)
International Classes:
D05B39/00; (IPC1-7): D05B39/00
Domestic Patent References:
WO1992013986A11992-08-20
Foreign References:
EP0358547A11990-03-14
DE4225008C11993-03-18
US4989525A1991-02-05
DE1660811A11971-05-27
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstandes, beispielsweise eines eine Hülle bildenden Hohlkörpers aus mindestens zwei Zuschnitten, die an ihren gegeneinander anliegenden Rändern vernäht werden, wobei die Zuschnitte an Anlageflächen einer Halteeinrichtung derart angelegt werden, daß ihre Ränder eine gegenüber der jeweiligen Anlagefläche überstehende Randleiste bilden, innerhalb derer mittels einer Nähmaschine eine im wesentlichen randparallele Naht gebildet wird gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Anlegen eines vorzugsweise die Mantelfläche der Hülle bildenden ersten Zuschnittes (A) an die Anlagefläche (6) eines ersten Halteteiles (2) der Halteeinrichtung (1), dessen Anlagefläche (6) komplementär zum entsprechenden Bereich der Hülle verläuft; b) Befestigen des Zuschnittes (A) an der Anlagefläche (6) des Halteteiles (2); c) Anlegen eines zweiten Zuschnittes (B) an eine Anlagefläche (9) eines mindestens zweiten Halteteiles (3) der Halteeinrichtung (1); d) Befestigen des zweiten Zuschnittes (B) an der Anlagefläche (9) des zweiten Halteteiles (3); e) Erzeugen einer Relativlage der Halteteile (2,3) zueinander derart, daß sich die Randleisten (10) der beiden Zuschnitte (A,B) zur Bildung der Naht innerhalb der Randleisten (10) überlappen; f) Erzeugen einer Relativbewegung zwischen der Nähmaschine und den Randleisten (10) zur Bildung einer die beiden Zuschnitte (A,B) verbindenden Naht.
2. Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstandes, beispielsweise eines eine Hülle bildenden Hohlkörpers aus mindestens zwei Zuschnitten, die an ihren gegeneinander anliegenden Rändern vernäht werden, wobei die Zuschnitte an Anlageflächen einer Halteeinrichtung derart angelegt werden, daß ihre Ränder eine gegenüber der jeweiligen Anlagefläche überstehende Randleiste bilden, innerhalb derer mittels einer Nähmaschine eine im wesentlichen randparallele Naht gebildet wird gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Anlegen eines vorzugsweise die Mantelfläche der Hülle bildenden ersten Zuschnittes (A) auf einen Trägerkörper (4) dessen Anlagefläche (18) zum entsprechenden Bereich der Mantelfläche der Hülle kongruent verläuft; b) Vorübergehendes Befestigen des ersten Zuschnittes (A) auf der Anlagefläche (18) des Trägerkörpers (4); c) Umgreifen des ersten Zuschnittes (A) mittels eines ersten Halteteiles (2) der Halteeinrichtung (1), dessen Anlagefläche (6) komplementär zur Anlagefläche (18) des Trägerkörpers (4) bzw zum entsprechenden Bereich der Mantelfläche der Hülle verläuft; d) Erfassen des ersten Zuschnittes (A) durch das erste Halteteil (2) der Halteeinrichtung (1); e) Befestigen des ersten Zuschnittes (A) an der Anlagefläche (6) des ersten Halteteiies (2); f) Entfernen des Halteteiles (2) zusammen mit dem ersten Zuschnitt (A) vom Trägerkörper (4) durch eine Relativbewegung zwischen dem Halteteil (2) und dem Trägerkörper (4); g) Anlegen eines zweiten Zuschnittes (B) an eine Anlagefläche (9) eines mindestens zweiten Halteteiles (3); h) Befestigen des zweiten Zuschnittes (B) an der Anlagefläche (9) des zweiten Halteteiles (3); i) Erzeugen einer Relativlage der Halteteile (2,3) zueinander derart, daß sich die Randleisten (10) der beiden Zuschnitte (A,B) zur Bildung der Naht innerhalb der Randleisten (10) überlappen; j) Erzeugen einer Relativbewegung zwischen der Nähmaschine und den Randleisten (10) zur Bildung einer die beiden Zuschnitte (A,B) verbindenden Naht.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das erste Halteteile (2) der Halteeinrichtung (1) zur Aufnahme des ersten Zuschnittes (A) geöffnet ist und vor der Nahtbildung geschlossen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Entfernen des Trägerkörpers (4) aus seiner Umgreifung durch das erste Halteteil (2) schwenkbare Segmente (7) desselben geöffnet und diese nach dem Entfernen des Trägerkörpers (4) wieder geschlossen werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Halteteile (2,3) vor der Nahtbildung derart zueinander positioniert werden, daß die Zuschnitte (A,B) gegenüber den Anlageflächen (6,9) der Halteteile (2,3) überstehende gemeinsame Randleisten (10) bilden, in die die Verbindungsnaht eingebracht wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Zuschnitt (A) durch Unterdruck an der Anlagefläche (6) des ersten Halteteiles (2) gehalten wird, und diese abschnittsweise mit dem Unterdruck beaufschlagbar ist.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Zuschnitt (B) durch Unterdruck am zweiten Halteteil (3) gehalten wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende des ersten Zuschnittes (A) am Trägerkörper (4) befestigt wird und der Trägerkörper (4) anschließend eine den ersten Zuschnitt (A) auf seine Anlagefläche (18) bringende Rotationsbewegung ausführt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die Zuschnitte (A,B) innerhalb einer Beschickungsstation (S) an dem Trägerkörper (4) bzw an den Halteteilen (2,3) angebracht werden und die bestückten Halteteile (2,3) anschließend von der Beschickungsstation (S) in eine Nähstation (N) innerhalb einer automatisierten Nähanlage überführt werden.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteteile (2,3) nach der Nahtbildung in eine Entnahmestation (E) überführt werden, in der die miteinander verbundenen Zuschnitte (A,B) den Halteteilen (2,3) entnommen werden.
11. Vorrichtung zur Aufnahme von mindestens zwei Zuschnitten für einen Bearbeitungsvorgang während des Nähens, insbesondere zum Herstellen eines eine Hülle bildenden dreidimensionalen Hohlkörpers, wobei die Zuschnitte in einer vorbestimmten Position in der Halteeinrichtung aufgenommen und während der Nahtbildung in dieser gehalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (1) ein erstes Halteteil (2) aufweist, das zur Aufnahme eines, vorzugsweise die Mantelfläche der Hülle bildenden, ersten Zuschnittes (A) mit einer Anlagefläche (6) für den Zuschnitt (A) versehen ist, die zum entsprechenden Bereich der Hülle komplementär verläuft, und das Halteteil (2) in mehrere relativ zueinander bewegbare Segmente (7) unterteilt ist, die zum Einlegen des Zuschnittes (A) in einen geöffneten und vor der Nahtbildung in einen geschlossenen Zustand überführbar sind, in dem sie den Zuschnitt (A) umgreifen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch einen Trägerkörper (4), der zur Aufnahme des ersten Zuschnittes (A) vor der Nahtbildung eine Anlagefläche (18) für diesen aufweist, die zur Anlagefläche (6) des ersten Halteteiles (2) komplementär verläuft.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1112, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Halteteil (2) in eine Übernahmeposition für den ersten Zuschnitt (A) überführbar ist, in der seine Segmente (7) die Anlagefläche (18) des Trägerkörpers (4) umgreifen.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1113, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Halteteil (2) Haltemittel für den Zuschnitt (A) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1114, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper (4) Haltemittel zur vorübergehenden Befestigung eines Endes des ersten Zuschnittes (A) auf seiner Anlagefläche (18) aufweist und zum Aufbringen des Zuschnittes (A) auf seine Anlagefläche (18) um eine zu dieser im wesentlichen parallel gerichtete Achse schwenk oder drehbar ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1115, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (7) des ersten Halteteiles (2) zur Übernahme des ersten Zuschnittes (A) vom Trägerkörper (4) in einen geöffneten Zustand überführbar, und das Halteteil (2) und der Trägerkörper (4) relativ zu einander bewegbar sind.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1116, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel des ersten Halteteiles (2) als Unterdruckkammern ausgebildet sind.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1117, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckkammern des Halteteiles (2) zeitlich nacheinander mit Unterdruck beaufschlagbar sind.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1118, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (1) mindestens ein zweites Halteteil (3) für einen zweiten Zuschnitt (B) aufweist, dessen Anlagefläche (9) für den Zuschnitt (B) im Winkel zur Anlagefläche (6) des ersten Halteteiles (2) gerichtet ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1119, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteteile (2,3) relativ zueinander bewegbar und derart relativ zueinander positionierbar sind, daß sich die Randleisten (10) der beiden Zuschnitte (A,B) zur Bildung der Naht innerhalb der Randleisten (10) überlappen.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1120, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Halteteil (3) Haltemittel für den Zuschnitt (B) aufweist.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1121, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel des zweiten Halteteiles (3) von Unterdruckkammern (11) gebildet sind.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1122, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckkammern (11) des zweiten Halteteiles (3) zeitlich nacheinander mit Unterdruck beaufschlagbar sind.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1123, dadurch gekennzeichnet, daß den Halteteilen (2,3) mindestens ein Führungsblech (17) für die Randleisten (10) der Zuschnitte (A,B) zugeordnet ist, dessen Oberseite die Randleiste (10) des einen der Zuschnitte (A) untergreift und deren Abwinkelung nach oben unterstützt, während seine Unterseite gleichzeitig eine Leitfläche für die Randleiste (10) des anderen Zuschnittes (B) bildet und deren Abwinkelung nach unten bewirkt.
25. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1124, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsblech 17 vorzugsweise im Winkel von 30 bis 45° zur Ebene des zweiten Halteteiles (3) angeordnet ist und entlang einer quer zu dessen Ebene verlaufenden Bewegungsbahn bewegbar ist.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1125, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (1) von einer Beschickungsstation (S) in eine Nähstation (N) innerhalb einer automatisierten Nähanlage überführbar ist.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1126, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (1) von der Nähstation (N) in eine Entnahmestation (E) überführbar ist.
28. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1127, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (1) eine die beiden freien Enden des Zuschnittes (A) aufnehmende Klemmeinrichtung (Klemmbacken 41) aufweist, die von einer Aufnahmestellung für den Zuschnitt (A) in das geöffnete Halteteil (2) überführbar ist.
29. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1128, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (1) mindestens ein Andruckelement (44) für den Zuschnitt (A) aufweist.
30. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1129, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung (Klemmbacken 41) und das Andruckelement (44) an einem gemeinsamen Träger (42) angeordnet sind.
31. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1130, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Zuschnitt (B) abgekehrten Seite des Halteteiles (3) Faltbleche (51) angeordnet sind, deren Faltkanten (54) in der Wirkstellung der Faltbleche (51) an der Anlagefläche (6) des Halteteiles (2) anliegen.
32. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1131 , dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (3) von zwei einander im wesentlichen diametral gegenüber liegenden Halterungen aufgenommen ist, die mit dem Halteteil (3) lösbar verbunden sind.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Bilden dreidimensionaler Hüllen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstandes, beispielsweise eines eine Hülle bildenden Hohlkörpers aus mindestens zwei Zuschnitten, die an ihren gegeneinander anliegenden Rändern vernäht werden, wobei die Zuschnitte an Anlageflächen einer Halteeinrichtung derart angelegt werden, daß ihre Ränder eine gegenüber der Anlagefläche überstehende Randleiste bilden, innerhalb derer mittels einer Nähmaschine eine im wesentlichen randparallele Naht gebildet wird.

Außerdem betrifft sie eine Vorrichtung zur Aufnahme von mindestens zwei Zuschnitten für einen Bearbeitungsvorgang, insbesondere während des Nähe ns, insbesondere zum Herstellen eines eine Hülle bildenden Hohlkörpers, wobei die Zuschnitte in einer vorbestimmten Position in der Halteeinrichtung aufgenommen und während der Nahtbildung in dieser gehalten werden,

Um dreidimensionale Gegenstände aus beispielsweise einem biegeschlaffen Material herzustellen, werden in der Regel mehrere, auf einem Bearbeitungstisch flach aufliegende Zuschnitte miteinander vernäht, verschweißt oder auf eine sonstige geeignete Art und Weise miteinander verbunden.

Die DE 43 02 904 A1 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung, mit der dreidimensionale Hüllen, insbesondere Airbags, hergestellt werden können. Dazu ist vorgesehen, eine Spreizvorrichtung in einen Gewebeschlauch einzuführen und diesen anschließend aufzuweiten. Nachdem eine Gaseintrittsöffnung in den Schlauch eingearbeitet und dieser durch gezielte Wärmeeinwirkung in eine vorbestimmte Form gebracht wurde, wird die Spreizvorrichtung wieder entfernt. Anschließend wird der auf einem Nähtisch flach aufliegende Gewebeschlauch zu einem Airbag fertig vernäht.

Dieses Verfahren hat zum einen den Nachteil, daß nach der Nahtbildung relativ weit überstehende Ränder der Zuschnitte durch aufwendige Nachbearbeitung abgeschnitten werden müssen, was nicht zuletzt auch zu relativ großem Materialverschnitt führt. Zum anderen haben sowohl diese Vorrichtung als auch das dabei angewandte Verfahren zusätzlich den Nachteil, daß Hüllen mit komplizierteren Formen nicht oder allenfalls nur sehr aufwendig hergestellt werden können.

Da sich mit diesem Vorgehen komplizierte vorbestimmte Konturen einer Hülle nur sehr schwer herstellen lassen, ist es auch bekannt, die einzelnen Zuschnitte in einer Raumform anzuordnen und in der räumlichen Form miteinander zu verbinden.

So ist beispielsweise in der für die Bildung der Oberbegriffe der Patentansprüche 1 und 11 herangezogenen DE 42 25 008 C1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Nähen von dreidimensionalen Hüllen beschrieben, wobei die einzelnen Zuschnitte an eine von der Oberfläche eines Trägerkörpers einer Halteeinrichtung gebildete Anlagefläche angelegt, werden. Dabei entspricht die Außenform des Trägerkörpers der Innenform des herzustellenden Hohlkörpers, beispielsweise der Form der herzustellenden Hülle. Die so an den Trägerkörper angelegten Zuschnitte werden dann an ihren über den Trägerkörper überstehenden und sich überlappenden Randbereichen miteinander vernäht, wozu eine Nähmaschine entlang dieser Randbereiche geführt wird.

Dieses Verfahren kann insbesondere zur Herstellung von Hüllen mit unterschiedlich großen lichten Weiten insoweit nicht zufriedenstellen, als bei solchen Hüllen nur diejenigen Bereiche der Zuschnitte miteinander vernäht werden können, die der größten lichten Weite der Hülle entsprechen. Würden die Zuschnitte weiter vernäht werden, so könnte die fertig genähte Hülle nicht mehr vom Trägerkörper abgenommen werden. Außerdem besteht bei Hüllen mit konstanter lichter Weite, die allseitig geschlossen sein sollen, der Nachteil, daß auch diese nicht auf dem Trägerkörper fertig gestellt werden können, da sie sonst ebenfalls nicht mehr vom Trägerkörper entfernbar wären.

Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb entsprechend einem ersten Aspekt darin, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit

dem dreidimensionale Hüllen, insbesondere Airbags, unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile hergestellt werden können. Entsprechend einem zweiten Aspekt der Erfindung soll durch sie eine Vorrichtung bereitgestellt werden, mit der selbst schwierige Konturen aufweisende dreidimensionale Hüllen unter Vermeidung der geschilderten Nachteile gefertigt werden können.

Der erste Aspekt der Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß ein, vorzugsweise die Mantelfläche der Hülle bildender, erster Zuschnitt an die Anlagefläche eines ersten Halteteiles der Halteeinrichtung, dessen Anlagefläche komplementär zum entsprechenden Bereich der Mantelfläche der Hülle verläuft, angelegt und an dieser befestigt wird, wonach ein zweiter Zuschnitt an eine Anlagefläche eines mindestens zweiten Halteteiles der Halteeinrichtung angelegt und an dieser befestigt wird, und anschließend eine Relativlage der Halteteile zueinander derart erzeugt wird, daß sich die Randbereiche der beiden Zuschnitte zur Bildung der Naht innerhalb der Randbereiche überlappen und sodann eine Relativbewegung zwischen der Nähmaschine und den Randbereichen zur Bildung einer die beiden Zuschnitte verbindenden Naht erzeugt wird.

Mit diesem Verfahren ist es möglich, dreidimensionale Gegenstände aus einem biegeschlaffen Material in nur einer Aufspannung herzustellen, auch wenn der Gegenstand allseitig geschlossen sein soll oder eine komplizierte Form aufweist. Es ist nun nicht mehr erforderlich, einen sich während der Nahtbildung innerhalb der zu fertigenden Hülle befindlichen Trägerkörper nach der Nahtbildung aus dieser zu entfernen. Vielmehr kann das erste, den Zuschnitt mit seiner zur Außenform der Hülle komplementären Anlagefläche umgreifende Halteteil ohne weiteres von der Hülle weg bewegt werden, wodurch die Fertigung von komplizierte Formen aufweisenden Hüllen wesentlich vereinfacht wird.

In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, daß der die Mantelfläche der Hülle bildende erste Zuschnitt zunächst auf einer der Innenform des Mantels der Hülle entsprechenden Auflagefläche eines Trägerkörpers lösbar angebracht und sodann von der den Trägerkörper bzw den darauf liegenden Zuschnitt umgreifenden Anlagefläche des ersten Halteteiles übernommen wird, worauf der Trägerkörper aus dem dann eine

Hohlform aufweisenden Zuschnitt heraus bewegt wird. Sofern die zu bildende Hülle allseitig geschlossen sein soll, und der vorgeformte Zuschnitt dementsprechend die Form eines geschlossenen Ringes aufweist, kann der Trägerkörper durch eine seitlich gerichtete Bewegung aus dem geschlossenen Ring herausbewegt werden.

Dies kann beispielsweise dann vorteilhaft sein, wenn ein Zuschnitt aufgrund seiner Größe nur sehr umständlich von einer Bedienungsperson an der Anlagefläche des ersten Halteteiles der Halteeinrichtung in Anlage angebracht werden kann.

Oftmals bestehen solche Hüllen, wie beispielsweise ein Beifahrerairbag, aus mehreren Zuschnitten, die an der fertigen Hülle eine gekrümmt verlaufende Form aufweisen. Für solche Fälle kann die Anlagefläche des zweiten oder auch weiteren Halteteiles entsprechend gekrümmt verlaufen, sodaß der zweite oder auch weitere Zuschnitt schon beim Anlegen an die entsprechende Anlagefläche seine gekrümmt verlaufende Form praktisch selbsttätig annimmt. Da sowohl das zweite als auch ein eventuell weiteres Halteteil ohne weiteres auch während des gesamten Nähvorganges den Zuschnitt in seiner vorgegebenen Relativlage zu halten vermag, können somit auch aus mehreren Zuschnitten bestehende und im wesentlichen geschlossene Hüllen mit einem relativ geringen Aufwand präzise hergestellt werden.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den entsprechenden Unteransprüchen, sowie der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Entsprechend einem zweiten Aspekt der Erfindung, wird die weitergehende Aufgabe dadurch gelöst, daß eine gattungsgemäße Vorrichtung ein erstes Halteteil aufweist, das zur Aufnahme eines, vorzugsweise die Mantelfläche der Hülle bildenden, ersten Zuschnittes mit einer Anlagefläche für den Zuschnitt versehen ist, die zum entsprechenden Bereich der Hülle komplementär verläuft, und das Halteteil in mehrere relativ zueinander bewegbare Segmente unterteilt ist, die zum Einlegen des Zuschnittes in einen geöffneten und vor der Nahtbildung in einen geschlossenen Zustand überführbar sind, in der sie den Zuschnitt umgreifen.

Mit einer derart ausgebildeten Vorrichtung lassen sich sowohl Hüllen mit einer komplizierten Form, als auch solche, die allseits geschlossen sind, relativ leicht und dennoch präzise herstellen.

Dadurch daß die Anlagefläche des ersten Halteteiles zum entsprechenden Bereich der Hülle komplementär verläuft und die relativ zueinander bewegbaren, vorzugsweise gegeneinander verschwenkbaren Segmente dem Zuschnitt seine in der fertigen Hülle aufweisende Form verleihen, läßt sich der Zuschnitt in einfacher Weise sowohl sehr präzise an der Anlagefläche positionieren, als auch sehr einfach und präzise in die entsprechende Form bringen.

Ein relativ einfaches Einbringen des Zuschnittes auf die Anlagefläche des ersten Halteteiles kann erreicht werden, wenn der Zuschnitt in eine U-förmige Form gebracht und somit als Schlaufe an der Anlagefläche des Halteteiles in Anlage gebracht wird. Dieses In -Anlage-Bringen des Zuschnittes kann durch entsprechend frühes Anlegen der Saugluft des Halteteiles und / oder ein zusätzliches Andruckelement erzielt werden, das sich unter Zwischenlage des Zuschnittes entlang der Anlagefläche des Halteteiles bewegt und letzteren gegen die Anlagefläche drückt.

Sofern es bei bestimmten Materialien oder relativ großen Zuschnitten dennoch sehr schwierig sein sollte, diese unmittelbar an der Anlagefläche zu positionieren, kann entsprechend einem weiter gehenden Vorschlag der Erfindung ein zusätzlicher Trägerkörper vorgesehen sein, der zur Aufnahme des ersten Zuschnittes vor der Nahtbildung eine Auflagefläche für diesen aufweist, die zur Auflagefläche des ersten Halteteiles komplementär verläuft.

Bei der Herstellung von Hüllen, die nicht allseitig geschlossen werden, kann der Trägerkörper nach der Übernahme des Zuschittes durch das erste Halteteil und nach dem Öffnen der Segmente desselben durch eine zur Öffnung der Hülle gerichtete Bewegung aus dem ersten Halteteil und somit aus dem einen bogenförmigen Verlauf aufweisenden Zuschnitt heraus bewegt werden. Bei der Herstellung von Hüllen, die allseitig geschlossen werden, kann der Trägerkörper nach der Übernahme des Zuschittes durch das erste Halteteil und nach dem Öffnen der Segmente desselben durch eine seitlich gerichtete Bewegung aus dem ersten Halteteil und somit aus dem einen ringförmigen Verlauf aufweisenden Zuschnitt heraus bewegt werden.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den entsprechenden Unteran-sprüchen, sowie der Beschreibung von Ausführungsbeispielen derselben.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 : verschiedene Einzelteile eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2: ein erstes Halteteil der Halteeinrichtung in Seitenansicht;

Fig. 3: das erste Halteteil in Draufsicht;

Fig. 4: ein zweites Halteteil der Halteeinrichtung in Seitenansicht;

Fig. 4a eine Ansicht der Rückseite einer weiterenAusführungsform des zweiten Halteteiles der Halteeinrichtung; Fig. :4b eine vergrößerte Darstellung einer Einzelheit der Fig.4a;

Fig. 5: eine Darstellung von Verfahrensschritten zum Anlegen des ersten Zuschnittes an das erste Halteteil; Fig. 5a: eine Darstellung einer weiteren Ausführungsform des Anlegens des ersten Zuschnittes an das erste Halteteil; Fig. 6: eine vergrößerte Darstellung der gegenseitigen Anlage der

Randbereiche der Zuschnitte vor der Nahtbildung; Fig.6a eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung mit der weiteren

Ausführungsform des zweiten Halteteiles; Fig. 7: eine automatisierte Nähanlage mit einer ersten Variante einer

Beschickungsstation; Fig. 8: eine automatisierte Nähanlage mit einer zweiten

Variante einer Beschickungsstation;

In Fig. 1 sind Einzelteile eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt, die zur Bildung eines dreidimensionalen Gegenstandes, beispielsweise einer als Airbag dienenden Hülle, eine Halteeinrichtung 1 für die miteinander zu verbindenden Zuschnitte umfaßt. Die Halteeinrichtung 1 wird im wesentlichen von einem ersten Halteteil 2 zur Aufnahme eines ersten Zuschnittes A und mindestens einem zweiten Halteteil 3 zur Aufnahme eines zweiten Zuschnittes B gebildet. Sofern die Hülle aus weiteren Zuschnitten bestehen soll, können weitere Halteteile vorgesehen sein. Beim gezeigten

Ausführungsbeispiel soll die herzustellende Hülle entsprechend der Form eines Beifahrerairbags eine birnenförmige Gestalt aufweisen, weshalb die Halteteile 2,3 die aus Fig.1 ersichtliche Form aufweisen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner einen Trägerkörper 4 zur vorübergehenden Aufnahme des Zuschnittes A umfassen, der vorzugsweise die Mantelfläche der herzustellenden Hülle bildet. Ferner kann die Vorrichtung mit einer oder mehreren Einlegeschalen 5 ausgestattet sein, in denen Zuschnitte B vor ihrer Aufnahme am zweiten Halteteil 3 einzeln aufgenommen, oder in einem Stapel bevorratet werden können. Die Innenform der Einlegeschalen 5 entspricht dabei der Kontur der Zuschnitte B.

Das in den Fig.2 und 3 gezeigte erste Halteteil 2 ist ringförmig ausgebildet und ist an seiner Innenseite mit einer Anlagefäche 6 versehen, die zur Aufnahme des ersten Zuschnittes A dient. Die Anlagefläche 6 ist komplementär zum entsprechenden Bereich der Mantelfläche der Hülle ausgebildet, sodaß der an ihr anliegende Zuschnitt A durch seine Anlage an der sich in alle drei karthesischen Raumkoordinaten erstreckenden Anlagefläche 6 die Form annimmt, die er an der fertigen Hülle aufweist. Die Breite der Anlagefläche 6 ist an die jeweilige Breite des Zuschnittes A angepaßt und so bemessen, daß dieser entlang seiner gesamten Länge bzw entlang seines gesamten Umfanges um einen jeweils gleichen Betrag seitlich über die Anlagefläche 6 übersteht und hierdurch am Zuschnitt eine über die Anlagefläche 6 überstehende Randleiste 10 entsteht, innerhalb der später die Naht gebildet wird.

Das Halteteil 2 und damit auch die Anlagefläche 6 ist von mehreren relativ zueinander bewegbaren Segmenten 7 gebildet, die in einer bevorzugten Ausführungsform durch Scharniere 8 gelenkig miteinander verbunden sind. Jedes der Segmente 7 ist mit einem nicht näher dargestellten Betätigungselement verbunden und damit unabhänging von den anderen Segmenten 7 schwenkbar. Das Halteteil 2 kann somit von seinem in Fig. 2 dargestellten geschlossenen Zustand, in dem der an der Anlagefläche 6 anliegende Zuschnitt A von den Segmenten 7 und damit der Anlagefläche 6 umgriffen wird, in einen geöffneten Zustand überführt werden, in dem das Einlegen des Zuschnittes erleichtert ist. Ferner ist jedes der Segmente 7 mit Haltemitteln für den Zuschnitt versehen, die von nicht dargestellten Unterdruckkammern gebildet sein können, die über entsprechende

Öffnungen in der Anlagefläche 6 auf den Zuschnitt A einwirken und ihn an der Anlagefläche 6 halten. Hierbei ist es vorteilhaft, die Steuerung der Unterdruckkammern so auszubilden, daß jedes der Segmente 7 unabhänging von den anderen Segmenten mit Unterdruck beaufschlagt werden kann. Die Haltemittel können selbstverständlich auch in anderer Weise, beispielsweise in Form von Nadeln ausgebildet sein, die vorteilhafterweise ebenfalls nacheinander in ihre Wirkstellung gebracht werden können.

Das in Fig. 4 in Draufsicht dargestellte zweite Halteteil 3 ist mit einer der Form des zweiten Zuschnittes B entsprechenden Anlagefläche 9 für diesen versehen, die ebenfalls so bemessen ist, daß der Zuschnitt B entlang seiner gesamten Länge bzw entlang seines gesamten Umfanges um einen jeweils gleichen Betrag seitlich über die Anlagefläche 9 übersteht und hierdurch am Zuschnitt eine ebenfalls über die Anlagefläche 9 seitlich überstehende Randleiste 10 entsteht, innerhalb der später die Naht gebildet wird. Sofern der Zuschnitt B an der fertigen Hülle eine ebenflächige Form aufweisen soll, ist die Anlagefläche 9 ebenfalls ebenflächig ausgebildet. Soll der Zuschnitt B an der fertigen Hülle jedoch eine gekrümmt verlaufende Form einnehmen, so kann die Anlagefläche 9 dementsprechend gekrümmt verlaufen. Das Halteteil 3 kann in einer bevorzugten Ausführungsform als Hohlkörper ausgestaltet und von zwei im Abstand zueinander angeordneten kongruenten Platten gebildet sein. Zwischen den Platten können als Haltemittel für den Zuschnitt B dienende Unterdruckkammern 11 ausgebildet sein, deren Anschlüsse 12 unabhängig voneinander oder in zeitlich vorbestimmbarer Reihenfolge mit Unterdruck beaufschlagbar sind, der über entsprechende Öffnungen 13 in der Anlagefläche 9 auf den Zuschnitt wirkt und ihn an der Anlagefläche 9 hält.

Das Halteteil 3 ist von einer Kolbenstange 14 eines nicht dargestellten Druckzylinders aufgenommen und derart angeordnet, daß seine Anlagefläche 9 in einem vorbestimmten Winkel zur Anlagefläche 6 des ersten Halteteiles 2 verläuft. Das Halteteil 3 ist durch den Druckzylinder relativ zum Halteteil 2 bewegbar und gegenüber diesem derart positionierbar, daß die beiden Randleisten 10 der Zuschnitte A,B unter ungefähr gleichem Winkel von der ihnen zugehörigen Anlagefläche 6,9 abstehen und zur Bildung einer Verbindungsnaht von der fadenführenden Nadel einer Nähmaschine 15 durchstochen werden können. Die Nähmaschine 15 ist von bekannter Bauart und am freien Ende eines Manipulatorarmes 16 angeordnet, der sie zur

Bildung der Naht entlang den miteinander zu verbindenden Randleisten 10 der beiden Zuschnitte A,B führt, sodaß die Nahtbildung in zur Nahtbildung gemäß der Einrichtung nach Dokument DE 42 25 008 C1 äquivalenter Weise erfolgen kann.

Sofern mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung Hüllen mit geschlossenen Nähten hergestellt werden, wobei die entsprechende Nähmaschine am Arm eines Roboters angeordnet ist und -von diesem gesteuert- eine der Form der Naht entsprechende Bewegung ausführt, kann es zur Vermeidung einer Kollision zwischen dem Arm des Roboters und der Kolbenstange 14 des nicht dargestellten Druckzylinders eine doppelte Halterung für diesen vorzusehen. Hierbei kann eine erste Halterung den Zylinder von oben oder von rechts und eine zweite Halterung ihn von unten oder von links aufnehmen. Beide Halterungen sind dabei lösbar mit dem Zylinder verbunden, um sich hinsichtlich dessen Befestigung abzulösen. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die Nähmaschine bzw der sie aufnehmende Arm des Roboters sich entlang der gesamten herzustellenden Naht bewegen können, wobei der Zylinder während des ersten Nahtabschnittes von der ersten Halterung und während des zweiten Nahtabschnittes von der zweiten Halterung getragen wird. Dabei ist es selbstverständlich, daß beim Übergabevorgang die den Zylinder jeweils übernehmende Halterung diesen vor Beginn des Lösens der ihn jeweils frei gebenden Halterung übernommen hat.

Zur Gewährleistung einer für den Nähvorgang genauen Position der Randleisten 10 der beiden Zuschnitte sind in der Nähstation N der noch näher zu beschreibenden automatisierten Nähanlage Führungsbleche 17 für die Randleisten 10 vorgesehen, die durch entsprechende Betätigungsmittel in ihre Wirkstellung gebracht werden können. Die Führungsbleche 17 sind im Winkel von ca 30-45° zur Ebene der beiden Zuschnitte A,B angeordnet, wobei ihre Oberseite an der Unterseite der Randleiste des Zuschnittes A und ihre Unterseite an der Oberseite der Randleiste des Zuschnittes B in später noch zu beschreibender Weise zur Anlage kommt.

Der zur vorübergehenden Aufnahme des Zuschnittes A dienende Trägerkörper 4 (siehe auch Fig. 5) weist eine Auflagefläche 18 für diesen auf, deren Form zur Form der Anlagefläche 6 des Halteteiies 2 komplementär verläuft. Die Form der Auflagefläche 18 des Trägerkörpers 4 entspricht somit

der Innenform des entsprechenden Bereiches der Hülle, sodaß der auf der Auflagefläche 18 aufliegende bzw an ihr anliegende Zuschnitt A am Trägerkörper 4 diejenige Form annimmt, die er an einem mit der Vorrichtung gefertigten Beifahrerairbag aufweisen soll. Entsprechend der Form des Zuschnittes A kann sich auch die Auflagefläche 18 des Trägerkörpers 4 in alle drei karthesischen Raumkoordinaten erstrecken.

Der Trägerkörper 4 ist in dem Bereich, in dem das vorauslaufende Ende des Zuschnittes A auf seine Auflagefläche 18 aufgelegt wird, mit Haltemitteln 19 für dieses Ende versehen. Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung, einzelne oder auch alle Haltemittel 19 beispielsweise als Nadeln oder sonst wie auszubilden.

Der Trägerkörper 4 ist zu einem später noch näher zu erläuternden Zweck relativ zum ersten Halteteil 2 bewegbar angeordnet. Dabei kann der Trägerkörper 4 um eine zu seiner Auflagefläche 18 im wesentlichen parallel verlaufende Achse schwenkbar oder aber auch translatorisch bewegbar angeordnet sein.

In einer ersten Variante des Ablaufs des Bearbeitungsverfahrens werden die Zuschnitte B in einer Beschickungsstation S in die Einlegeschalen 5 eingelegt (vgl Fig.1 und Fig. 7). Ebenfalls in der Beschickungsstation S wird der Zuschnitt A auf den Trägerkörper 4 aufgebracht.

Dazu wird, was in den Fig. 5 und 7 dargestellt ist, das vorauslaufende Ende des Zuschnitts A an der Auflagefläche 18 des Trägerkörpers 4 vorübergehend befestigt und der Trägerkörper 4 sodann um seine Achse verschwenkt. Gleichzeitig werden die Haltemittel 19 des Trägerkörpers 4 betätigt, sodaß der Zuschnitt A während der Schwenkbewegung des Trägerkörpers 4 auf dessen Auflagefläche 18 aufgebracht und auf dieser durch die Haltemittel 19 gehalten wird. Das Halteteil 2 befindet sich zu diesem Zeitpunkt in seinem geöffneten Zustand, sodaß der Trägerkörper 4 zusammen mit dem Zuschnitt A auf das Halteteil 2 zu und so weit in dieses hinein bewegt werden kann, bis der Zuschnitt A an der Anlagefläche des dem Trägerkörper entferntest liegenden Segmentes 7 zur Anlage kommt.

In dieser Position wird der Trägerkörper 4 stillgesetzt. Das Halteteil 2 wird jetzt

geschlossen, d.h. die Segmente 7 des Halteteiles 2 werden aufeinander zu bewegt und umgreifen sodann den Trägerkörper 4 zusammen mit dem Zuschnitt A derart, daß die Anlagefläche des Halteteiles 2 unmittelbar an dem Zuschnitt A anliegt. Während nun die Unterdruckkammern des Halteteiles 2 mit Unterdruck beaufschlagt werden, werden gleichzeitig, oder mit geringer zeitlicher Verzögerung, die Haltemittel 19 des Trägerkörpers 4 gelöst, sodaß sich der Zuschnitt A von der Auflagefläche 18 des Trägerkörpers 4 löst und an der Anlagefläche 6 des Halteteiles 2 gehalten wird. Das Halteteil 2 kann jetzt durch auseinanderbewegen seiner Segmente 7 geöffnet werden, wobei der Zuschnitt A jedoch an der Anlagefläche 6 des Halteteiles 2 in Anlage bleibt. Der Trägerkörper 4 wird sodann aus dem Halteteil 2 entfernt, und dieses durch entsprechende Schwenkbewegungen seiner Segmente 7 wieder in seinen geschlossenen Zustand überführt, sodaß der Zuschnitt A weiterhin an seiner Anlagefläche 6 anliegt und seine Randleiste 10 seitlich über die Anlagefläche 6 überstehen.

Anstelle der Zuhilfenahme eines entsprechenden Trägerkörpers kann der Zuschnitt A auch gemäß der Darstellung in Fig 5a an der Anlagefläche 6 des ersten Halteteiles 2 in Anlage gebracht werden.

Der Zuschnitt A wird hierzu in eine U-Form gebracht, wobei die beiden Enden der Schenkel dieses U in Klemmbacken 41 gehalten werden, die an einem verfahrbaren Träger 42 befestigt sind. In dieser praktisch eine Schlaufe bildenden Form wird der Zuschnitt A in das zumindest teilweise geöffnete erste Halteteil 2 von dessen Stirnseite her in dieses eingefahren; anschließend wird die Saugluft des ersten Halteteiles 2 eingeschaltet, wodurch der Zuschnitt A an die Anlagefläche 6 angesaugt und dort gehalten wird. Danach können die Klemmbacken 41 wieder geöffnet werden. An den Träger 42 für die Klemmbacken 41 sind zwei Schwenkarme 43 angelenkt, deren jeder ein zusätzliches Andruckelement 44 trägt, sodaß beide Andruckelemente 44 mit den Klemmbacken 41 in das erste Halteteil 2 mit eingefahren wurden. Die Andruckelemente 44 können als Rolle ausgebildet sein. An den Schwenkarmen 43 sind Druckzylinder 45 oder Federn befestigt, mit deren Hilfe die Andruckelemente 44 radial bewegt werden können. Die Andruckelemente 44 werden von einem nicht dargestellten Antrieb angetrieben, sodaß sich beide gegenläufig zueinander entlang der Anlagefläche 6 bewegen und dabei den Zuschnitt A gegen diese drücken.

Anschließend wird an jeweils einem Abschnitt geeigneter Länge, oder auch am gesamten Umfang der beiden Randleisten 10 des Zuschnittes A jeweils eines der Führungsbleche 17 angelegt (Fig. 6). Hierdurch untergreift die Oberseite des jeweiligen Führungsbleches 17 die Unterseite der entsprechenden Randleiste 10 des Zuschnittes, wodurch diese entsprechend nach aufwärts abgewinkelt wird, wie dies in Fig. 5 für eine der Randleisten 10 des Zuschnittes A gezeigt ist. Damit ist der Zuschnitt A im Halteteil 2 für den Nähvorgang positioniert und nimmt die Form ein, die er an der fertigen Hülle bzw am fertigen Airbag aufweisen soll.

Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform nehmen sowohl die Randleiste 10 des Zuschnittes A als auch das Führungsblech 17 eine schräg nach aufwärts gerichtete Lage ein.

In bestimmten Fällen kann es jedoch vorteilhaft sein, daß die Randleiste 10 des Zuschnittes A -und später auch die Randleiste 10 des Zuschnittes B- für den Nähvorgang eine im wesentlichen parallele Lage zur übrigen Fläche des Zuschnittes A einnehmen.

Hierzu können das bzw die Führungsbleche 17 von einem Rahmen, derart aufgenommen werden, daß ihre die Randleisten 10 unterstützende Flächen parallel zum Zuschnitt A verlaufen, und somit dessen Randleisten 10 eine geradlinige Fortsetzung der übrigen Fläche des Zuschnittes A bilden. Die Führungsbleche 17 können dabei an dem Rahmen in einer der Kontur der Anlagefläche 6 des ersten Halteteiles 2 entsprechenden Form angeordnet sein; dabei kann der Rahmen in einen unteren und einen oberen Teil unterteilt sein. Sofern beide Rahmenteile unabhängig und gegenläufig zueinander bewegbar sind, können die Rahmenteile von außen her gegen die Randleisten 10 gedrückt werden, sodaß die Führungsbleche 17 die Randleisten 10 zunächst abknicken, die dann aufgrund ihres Rückstellvermögens wieder eine geradlinige Verlängerung des übrigen Bereiches des Zuschnittes A bilden, um später in dieser Lage mit den beiden Zuschnitten B verbunden zu werden.

Obwohl in den Zeichnungen, insbesondere in den Fig. 1, 7 und 8 von der Bereitstellung von zwei Zuschnitten B für den Nähvorgang ausgegangen ist, wird nachfolgend im Hinblick darauf, daß die Bereitstellung eines zweiten Zuschnittes B in äquivalenter Weise zur Bereitstellung des ersten Zuschnittes B erfolgt, nur dessen Bereitstellung näher erläutert.

Der in der Einlegeschale aufgenommene bzw bevorratete Zuschnitt B wird mit Hilfe des zweiten Halteteiles 3 dieser entnommen. Hierzu wird das Halteteil 3 in einer dicht oberhalb der Einlegeschale 5 gelegenen Aufnahmestellung positioniert; sodann werden seine Unterdruckkammern 11 mit Unterdruck beaufschlagt und hierdurch der einzeln eingelegte, oder der obenliegende Zuschnitt B des Stapels aufgenommen. Da die Anlagefläche 9 des Halteteiles 3 der Kontur des Zuschnittes B entspricht, ihre Fläche jedoch um die Breite der Randleisten 19 kleiner als die Gesamtfläche des Zuschnittes B ist, stehen die Randleisten 10 entlang seines gesamten Umfanges gleichmäßig über die Anlagefläche 9 des Halteteiles 3 über. Das Halteteil 3 wird sodann zusammen mit dem Zuschnitt B gegenüber dem Halteteil 2 und somit auch gegenüber dem von diesem aufgenommenen Zuschnitt A so positioniert, daß die beiden Zuschnitte A,B diejenige Relativlage zueinander einnehmen, die sie auch an der fertigen Hülle einnehmen. Dabei erfolgt das Heranbewegen des Halteteiles 3 an das Halteteil 2 und somit an den Zuschnitt A mittels einer geradlinigen Bewegung, wobei der Zuschnitt B im wesentlichen zentrisch an die vom Zuschnitt A gebildete Öffnung, d.h. von der Seite an das Halteteil 2 herangeführt wird. Während des Heranbewegens des Zuschnittes B an den Zuschnitt A kommt die über die Anlagefläche 9 des Halteteiles 3 überstehende Randleiste 10 des Zuschnittes B an der Unterseite der Führungsbleche 17 zur Anlage und wird dabei von der Ebene des Zuschnittes B derart abgewinkelt, daß sie im wesentlichen parallel zur ebenfalls abgewinkelten Randzone des Zuschnittes A verläuft, sodaß sich, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist, die Randleisten 10 beider Zuschnitte A,B überlappen. Beide Zuschnitte A,B und auch ihre beiden Randleisten 10 nehmen jetzt ihre Nähposition ein.

Sofern die Randleisten 10 des Zuschnittes A eine geradlinige Fortsetzung der übrigen Fläche des Zuschnittes A bilden, muß die Randleiste 10 des jeweiligen Zuschnittes B im wesentlichen rechtwinklig zur übrigen Fläche des Zuschnittes B abgewinkelt verlaufen. Es ist daher wichtig, am Zuschnitt B eine entsprechend gut ausgebildete Knickkante zu erzielen. Wie hierzu aus den Fig. 4a,4b und 6a hervorgeht, sind in einer weiteren Ausführungsform der Halteteile 3 an deren dem Zuschnitt B abgekehrten Seite mehrere Faltbleche 51 angeordnet. Die Umfangsform der entweder unmittelbar aneinander anschließenden oder sich teilweise überlappenden

Faltbleche 51 entspricht dabei der Kontur des Zuschnittes B. Jedes der Faltbleche 51 ist in Bezug auf die Umfangsform des Zuschnittes B radial bewegbar und hierzu in einem an der Rückseite des Halteteiles 3 befestigten Lagerelement 52 verschieblich gelagert. Zur Erzielung der Bewegung der Faltbleche 51 ist jedes derselben mit der Kolbenstange eines Zylinders 53 verbunden, sodaß jedes der Faltbleche 51 unabhängig von der Bewegung der anderen Faltbleche 51 in seine in Fig. 6a gezeigte Wirkstellung gebracht werden kann, in der seine Begrenzungskante 54 gegen die am Zuschnitt B auszubildende Faltkante drückt, wodurch die beiden Randbereiche 10 der beiden Zuschnitte A,B im wesentlichen parallel zueinander verlaufen und an die Anlagefläche 6 des ersten Halteteiles gedrückt werden. Selbstverständlich ist es hierbei möglich, die einzelnen Faltbleche 17 sowohl während ihrer Bewegung in ihre Wirkstellung als auch während ihrer Bewegung in ihre Ruhestellung entweder gemeinsam oder aufeinanderfolgend zu betätigen.

Für das Nähen wird die Halteeinrichtung 1 mit den an ihren Halteteilen 2,3 befestigten Zuschnitten A,B in die Nähstation N innerhalb der automatisierten Nähanlage gebracht, in der sie gegenüber dem Manipulatorarm 19 positioniert wird. Die von diesem getragene Nähmaschine 15 wird, nachdem das Führungsblech 17 in eine den Durchtritt der Nadel nicht behindernde Position gebracht ist, entlang der sich überlappenden Randleisten 10 der beiden Zuschnitte A,B bewegt sodaß hierdurch eine im wesentlichen randparallele Naht gebildet und die Zuschnitte A,B miteinander verbunden werden.

Nach Beendigung des Nähvorganges wird die Halteeinrichtung 1 in eine Entnahmestation E innerhalb der automatisierten Nähanlage geschwenkt, in der die Haltemittel der beiden Halteteile 2,3 ihren jeweiligen Zuschnitt freigeben und die so weit fertig genähte Hülle der Halteeinrichtung 1 entnommen werden kann.

Eine zweite Variante des Ablaufs des Nähverfahrens ist in Fig. 8 angedeutet; sie unterscheidet sich von der vorstehend erläuterten ersten Variante durch die Art und Weise der Bereitstellung der Zuschnitte B. Diese werden nicht zuerst in Einlegeschalen 5 bereitgestellt, sondern direkt an den Halteteilen 3 befestigt. Diese nehmen dazu innerhalb der Beschickungsstatioπ S eine

gegenüber dem Halteteil 2 um ca. 90° geschwenkte Position ein, in der die Zuschnitte B an ihren Anlageflächen 9 befestigt werden. Anschließend werden die Halteteile 3 um ca 90° zum Halteteil 2 hin geschwenkt, um sodann in der gleichen Weise wie bei der ersten Variante an das Halteteil 2 herangeführt zu werden, sodaß die dann nachfolgenden Verfahrensschitte wie bei der ersten Variante durchgeführt werden können.