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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR INTERRUPTING AND RESTARTING THE SPINNING IN AN OPEN-END SPINNING AREA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1982/004075
Kind Code:
A1
Abstract:
For interrupting and starting again the spinning by means of a reversing device which allows alternatingly to free or block the communication with a spinning element or an evacuation conduit, the fiber stream is first taken out from the area to be closed and then that area is blocked. To be able to act on that fiber stream, the volume flows are regulated through the spinning element and the evacuation conduit. The reversing device (6) comprises at least a closure member (60) provided with a first opening (61) leading to the spinning element (1) and of which the cross-section is abruptly enlarged in the opening direction. A second opening leading towards the evacuation conduit is provided with a cross-section which gradually decreases in the closure direction.

Inventors:
ARTZT PETER (DE)
MUELLER HEINZ (DE)
EGBERS GERHARD (DE)
NEHER HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/DE1982/000081
Publication Date:
November 25, 1982
Filing Date:
April 03, 1982
Export Citation:
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Assignee:
SCHUBERT & SALZER MASCHINEN (DE)
ARTZT PETER (DE)
MUELLER HEINZ (DE)
EGBERS GERHARD (DE)
NEHER HEINZ (DE)
International Classes:
D01H4/38; D01H4/50; D01H13/14; (IPC1-7): D01H13/18; D01H1/12
Foreign References:
CS1115022A
DE1901442A11970-08-13
GB1170869A1969-11-19
FR2101153A11972-03-31
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Claims:
-P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zum Unterbrechen und Beginnen des Spinn¬ vorganges an einer OffenendSpinnstelle, bei welchem die Zufuhr von Fasern mit Hilfe einer Um schaltvorrichtung gesteuert wird, mit welcher wechselweise die Verbindung mit einem Spinnelement oder einem Abführkanal freigegeben bzw. abgesperrt wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim Umschalten der Umschaltvorrichtung der Faserfluß aus dem abzu sperrenden Bereich genommen und dieser erst dann abgesperrt wird.
2. Verfahren nach Anspruch , dadurch gekennzeichnet, daß beim Absperren der Faserzufuhr zum Spinnelement die Faserlieferung zur Umschaltvorrichtung unter brechen wird, wohingegen wenigstens während des letzten Teils des Umschaltvorganges zur Freigabe der Faserzufuhr in das Spinnelement die Fasern aus dem hierbei abzusperrenden Bereich der Umschaltvorrich¬ tung abgesaugt werden. _. 40 _.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß zur Beeinflussung deε Faserflusses durch die Umschaltvorrichtung die sie durch¬ fließenden Volumenströme der Saugluft gestεuert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuεrung dεr Volumεnströmε der Querschnitt des zum Spinnelεmεnt führεndεn Fasεrweges wesentlich rascher freigegeben v/ird, als der Querschnitt des in den Abführkanal führenden Faserweges verschlossen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzεichnεt, daß zur Stεuerung der Volumenströme der Querschnitt des zum Spinnelεment führendεn Fasεrwegeε schlag artig vergrößert v/ird,. während der Querεchnitt dεs in dεn Abführkanal führenden Faserweges nur all¬ mählich verringεrt wird.
6. Verfahrεn nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserzufuhr zum Spinnelement zumindεst in Bεrεich der Umschalt¬ vorrichtung im wesεntlichen geradlinig erfolgt, während die Faserzufuhr in den Abführkanal unter Um lεnkung der Fasern im Berεich der Umschaltvorrich¬ tung erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehrεren der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Spinnelement als Spinnrotor ausge bildεt ist, dadurch gekennzeichnet, daß beim 'BU t 41 Unterbrechen des Spinnvorganges die Faserzufuhr zur Umschaltvorrichtung unterbrochen und gleich¬ zeitig oder anschließend die Rotordrehzahl herab gεεεtzt v/ird, daraufhin die im Spinnrotor be findlichen Fasern aus diesεm entfernt werdεn, an schließend, nachdem der Spinnrotor v/ieder auf Spinndrehzahl gebracht v/ordεn ist, die Faserlief rung wie εr freigegeben wird, wobei die Fasern jedoch zunächst in den Abführkanal geführt werden, während das Umschalten der Faserzufuhr in den Spinnrotor kurz vor oder nach einer Rücklieferung des Fadens in den Spinnrotor abgezogen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Faεerzufuhr vorübergehend in den in seiner Drehzahl herabgesetzten Spinnrotor freigegeben und die Faserzufuhr in den Spinnrotor erst dann unter¬ brochen und die Faserzufuhr in den Abführkanal erst dann freigegεbεn werden, wenn der Spinnrotor wieder auf seine volle Drehzahl beschleunigt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, mit mindestens einεr einen UnterdruckLuftström er¬ zeugenden Unterdruckquelle, mit v/elcher ein ein Spinn¬ element aufnehmendes Gehäuse und ein Abführkanal ver bunden sind, sowie mit einer im Faserweg zwischen einer Liefεrvσrrichtung und dε Spinnεlεment ange¬ ordneten Umschaltvorrichtung, mit deren Hilfe die 42 Liεfεrvorrichtung wechselweise mit dem Spinnelε ent oder dem Abführkanal in Verbindung gesetzt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß dem Spinnelement (1) und dem Abführkanal (51) Steuerorgane (7) zuge ordnet sind, die das relative Unterdruckverhältnis in dem das Spinnelεment (1) aufnεhmεndεn Gεhäuse (10) und in dem Abführkanal (51) zueinander in Abhängig¬ keit von einer Umstellung der Uπschaltvorrichtung (6) steuern.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9. gekennzeichnet durch von den Steuerorganen (7) betätigbarε Schaltorganε (8), mit deren Hilfe der UnterdruckLuftstrom wechsel¬ weise durch das das Spinnele εnt (1) aufnahm nde Ge¬ häuse (10) oder den Abführkanal (51) leitbar ist.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserweg von der Liefervor¬ richtung (2) zum Spinnelemεnt (1) wenigstens im 3e rεich der Umschaltvorrichtung (6) im wesentlichen geradlinig verläuft, während der Fasεrwεg von dεr Liεfervorrichtung (2) in den Abführkanal (51) un¬ mittelbar vor dem Absperrbεreich des zum Spinnelement (1) führenden Faserwegεs abgewinkelt ist und der Ab spεrrbereich des in den Äbführkanal (51) führenden Faserweges im seitlichen Abstand (c) von dem zum Spinnelεment (1) führenden Faserweg angeordnet ist. OMPI " 43 " .
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einεm oder mehrεren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltvorrichtung (6) mindestεns ein Verschlußorgan (60) mit einer zum Spinnelement (1) führenden erstεn Öffnung (61), deren Querschnitt (A) sich in Richtung der Öffnungsfrei gabε schlagartig vεrgrößεrt, und εinεr in den Ab¬ führkanal (51) führenden zweiten Öffnung (65) auf¬ weist, deren Querschnitt (B) sich in Richtung des Öffnun Όgs*verschlusses allmählich verringεrt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gεkεnnzεichnεt, daß sowohl der Faserspεiεεkanal (30) alε auch die dieεe zugeordnete erste Öffnung (61) der Umschεlt vorrichtung (6) längliche Querschnittε aufweisen, * deren größere Durchmesser sich uer zu den Bewegungs¬ richtungen (67) der Verschlußorgane (60) der Umschalt¬ vorrichtung' (6) erstrecken.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, gekennzεichnεt durch ein einzigεε, sowohl der ersten (61) als auch der zweiten Öffnung (65) gemeinsam zugeordnetes Ver¬ schlußorgan (60).
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzεichnet, daß der die Verbindung mit dem Abführkanal (51) steuernde Teil (64) des Verschlußorganes (60) seit lieh im Abstand (c) von dem zum im wesentlichen 44 ' geradlinigen, zum Spinnelement (1) führenden Faserv/εg angεordnεt ist und glεichzeitig als Führungselement für das Verschlußorgan (60) auεgebildεt ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Liefer¬ vorrichtung (2) eine an sich bekannte Stillsetz¬ vorrichtung (22) zugeordnet ist.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Unterbrechen und Beginnen des Spinnvorganges an einer Offenend-Spinnstelle

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterbrechen und Beginnen des Spinnvorganges an einer Offenend-Spinnstelle, bei welchem die Zufuhr von Fa¬ sern mit Hilfe einer Umschaltvorrichtung gesteuert wird, mit welcher wechselweise die Verbindung, mit einem Spinn¬ element oder einem Abführkanal freigegeben bzw. abge¬ sperrt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Derartige Vorrichtungen sind bereits in den verschiedens¬ ten Ausführungen bekannt geworden (CS-PS 115.022, GB-PS 1.170.869 und DE-0S 1.901.442). Der Nachteil dieser Vor¬ richtungen ist entweder, daß während des Umschaltens der Umschaltvorrichtung vorübergehend keine Abführung der

Fasern erfolgt, so daß diese sich kurzzeitig selbst über¬ lassen sind und so zu einer Verflugung der Maschine führen können (CS-PS 115.022), oder aber daß ein Ventil mit einem klappen- oder schieberartigen Umschaltelement

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ausgestattet ist, das den Luft- und Faserweg steuert. Dieses Umschaltelement birgt jedoch in sich die Ge¬ fahr, daß Fasern hängen bleiben oder eingeklemmt werden, die dann zu einem ungewünschten Zeitpunkt freikommen und in das Spinnelement gelangen, was zu einer Störung des Spinnprozesses führt, die sich als Fadenbruch, mindestens aber als Garnunregelmäßigkeit in Form einer Dickstelle im Faden äußert (GB-PS 1.170.869 und DE-ÖS 1.901.442).

Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, die vorstehenden Nachteile zu vermeiden und ein Ver ahren und eine Vor¬ richtung zu schaf en, mit deren Hilfe unter Benutzung einer an sich bekannten Umschaltvorrichtung für den Faserweg ein sicheres und gleichmäßiges Zuführen der Fasern in das Spinnelement gewährleistet ist«

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beim Umschalten der Umschaltvorrichtung der Faserfluß aus dem abzusperrenden Bereich der Umschaltvorrichtung herausgenommen und dieser erst dann abgesperrt wird. Durch das Herausnehmen des Faserflusses aus dem Bereich der Umschaltvorrichtung, der bei der Umschaltung abge¬ sperrt wird, noch vor Vollendung dieses Absperrvorganges ist es unmöglich, daß hier Fasern eingeklemmt werden, da sich auf diese Weise in diesem Bereich während der

Absperrung eines der beiden Faserwge keine Fasern be¬ finden. Prinzipiell kann die Herausnahme des Faser¬ flusses aus dem abzusperrenden Bereich der Umschalt¬ vorrichtung schon vor Beginn der Umschaltung erfolgen; es kann aber bei entsprechender Ausbildung der Um¬ schaltvorrichtung und/oder der Faserwege zum Spinn¬ element und in den Abführkanal auch genügen, wenn der Faserfluß erst im letzten Teil des Umschaltvorganges unterbunden wird. Es muß lediglich sichergestellt werden, daß der abzusperrende Faserweg noch nicht restlos abge¬ sperrt ist, bevor der Faserfluß aus diesem Bereich herausgenommen worden ist. Auf diese Weise wird er¬ reicht, daß diejenigen Fasern, die sich noch von vor¬ her in diesem Absperrbereich befinden, aus diesem Be- reich abgeführt werden, noch ehe dieser Faserweg rest¬ los abgesperrt wird.

Vorteilhafterweise wird beim Absperren der Faserzufuhr zum Spinnelement, d.h. wenn für den Spinnprozeß ohne¬ hin keine Fasern im Spinnelement benötigt werden, die Faserlieferung zur Umschaltvorrichtung unterbrochen, wohingegen wenigstens während des letzten Teils des Umschaltvorganges zur Freigabe der Faserzufuhr in das Spinnelement die Fasern aus dem hierbei abzusperrenden Bereich der Umschaltvorrichtung abgesaugt werden. Durch

V.

die Unterbrechung der Faserlieferung zur Umschaltvorrich- tung einerseits und durch das Absaugen von Fasern aus dem Absperrbereich der Umschaltvorrichtung andererseits ist somit ein Einklemmen von Fasern in der Umschaltvorrich- tung nicht möglich.

Die Beeinflussung des Faserflusses im Absperrbereich und damit auch die Abführung der Fasern aus diesem Bereich er¬ folgt vorzugsweise durch Steuerung der Volumenströme der Saugluft durch die Umschεltvorrichtung, wobei zweckmäßiger- weise der Querschnitt des zum Spinnelenent führenden Faser¬ weges wesentlic rascher freigegeben wir , als der Querschni des in den Abführkanal führenden Faserweges verschlossen wird. Bei groben Garnen reicht hierbei eine relativ langsam Veränderung des Faserwegεs, jedoch im angegebenen Verhält- nis, während es bei feinen Garnen vorteilhaft ist, wenn der

Querschnitt des zum Spinnelement führenden Faserweges schla artig vergrößert wird, während der Querschnitt des in den Abführkanal führenden Faserweges nur allmählich verringert wird. Durch die schlagartige Vergrößerung des Querschnittes des einen Faserweg gelangt der Faser-Luftstrom plötzlich in den zum Spinnelement führenden Faserweg, während gleichzeit verhindert wird, daß der Faser-Luf ström weiterhin in den Abführkanal gelangt, wobei die allmähliche Verringerung des Querschnittes des in den Abführkanal führenden Faserweges ein Einklemmen von Fasern wirksam unterbindet. Diese Wirkun wird erfindungsgemäß noch begünstigt, wenn die Faserzufuhr zum Spinnelement zumindest im Bereich der Umschaltvorrichtu im wesentlichen geradlinig erfolgt, während die Faserzufuhr •in den Abführkanal unter Umlenkung der Fasern im Bereich der Umschaltvorrichtung erfolgt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung des erfindungsge¬ mäßen Verfahrens wird beim Unterbrechen des Spinnvor¬ ganges die Faserlieferung zur Umschaltvorrichtung unter¬ brochen und gleichzeitig oder anschließend die Rotor- drehzahl herabgesetzt, woraufhin die im Spinnrotor be¬ findlichen Fasern aus diesem entfernt werden; anschließend, nachdem der Spinnrotor wieder auf Spinndrehzahl gebracht worden ist, wird die Faserlieferung wieder freigegeben, wobei die Fasern jedoch zunächst in den Abführkanal ge- führt werden, und das Umschalten der Faserzufuhr in den

Spinnrotor erfolgt kurz vor oder nach einer Rücklieferung des Fadens in den Spinnrotor, woraufhin der Faden wieder aus dem Spinnrotor abgezogen wird. Hierdurch wird sowohl eine Befreiung des Spinnrotors von seinem Restfaserring sowie eine gezielte Faserneuzufuhr beim ' Wiederanspinnen erzielt, so daß eine große Erfolgsquote sowie unauffällige Ansetzer im angesponnenen Faden erzielt werden.

Es ist zwar bereits bekannt, die Faserlieferung bei Auf¬ treten eines Fadenbruches durch Außεr-Funktion-Setzen der Speisewalze zu unterbrechen und während einer vor dem An¬ spinnen durchgeführten Reinigung des Spinnrotors das durch fortgesetzte Einwirkung der Auflösewalze in dem Zeitraum nach dem Abstellen der Faserlieferung verkürzte und zum Anspinnen ungeeignete Fasern aufweisende Faserstrangende durch kurzzeitiges Laufenlassen der Speisewalze dem Rotor zuzuführen und aus diesem zu entfernen (DE-AS 2.505.943). Auf diese Weise soll für das spätere Anspinnen

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ein Faserbart einwandfreier Qualität zur Verfügung stehen. Da aber nach dem kurzzeitigen Laufenlassen der Speise¬ walze die Faserzufuhr erneut unterbrochen wird, läßt sich jedoch durch die weiterhin laufende Auflösewalze eine erneute Schädigung des Faserbartes nicht vermeiden, so daß sich auf diese Weise die Zuführung einwandfreier, un¬ beschädigter Fasern in den Spinnrotor nicht erreichen läßt. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß innerhalb von 5 Sekunden nach Stillsetzen der Faserlieferung ca. 80 % des Faserbartes abgefräst werden. Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß durch das vorzeitige Einschalten der Faserzufuhr und das vorübergehende Abführen der aus dem Faserbart herausgelösten Fasern in den Abführkanal ver¬ mieden. Um einerseits nach längeren Stillstandzeiten eine Ab¬ führung der durch die weiterlaufende Auflösevorrichtung geschädigten Fasern zu erreichen und diese dabei von ein¬ wandfreien oder ungeschädigten Fasern getrennt halten zu können und um andererseits den Rückhalt des beim Anspinnen in den Spinnrotor rückgelieferten Fadens durch einzelne, sich im Spinnrotor befindliche Fasern zu verbessern, wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Faserzu¬ fuhr in den in seiner Drehzahl herabgesetzten Spinnrotor freigegeben, während die Faserzufuhr in den Spinnrotor erst dann unterbrochen und die Faserzufuhr in den Abführkanal erst dann freigegeben werden, wenn der Spinnrotor wieder auf seine volle Drehzahl beschleunigt wird.

Zur Durchführung des Verfahrens sind erfindungsgemäß dem Spinnelement und dem Abführkanal Steuerorgane zugeordnet, die das relative Unterdruckverhältnis in dem das Spinn¬ element aufnehmenden Gehäuse und in dem Abführkanal zu- einander in Abhängigkeit von einer Umstellung der Um¬ schaltvorrichtung steuern. Durch Verstellung des Unter¬ druckverhältnisseg im Gehäuse und im Abführkanal zuein¬ ander in Abhängigkeit von der Umstellung der Umschaltvor¬ richtung wird erreicht, daß sich im Augenblick des Ab- sperrens des in das Spinnelement oder in den Abführkanal führenden Faserweges keine Fasern in dem zu schließenden Absperrbereich befinden. Vorzugsweise sind von den Steuer¬ organen betätigbare Schaltorgane vorgesehen, mit deren Hilfe der Unterdruck-Luftstrom wechselweise durch das das Spinnelement aufnehmende Gehäuse oder den Abführkanal leitbar ist.

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Faserweg von der Liefervorrichtung zum Spinnelement wenigstens im Bereich der Umschaltvorrichtung im wesentlichen geradlinig verläuft, während der Faserweg von der Liefervorrichtung in den Abführkanal unmittelbar vor dem Absperrbereich des zum Spinnelement führenden Faserweges abgewinkelt ist und der Absperrbereich des in den Abführkanal führenden Faser¬ weges im seitlichen Abstand von dem zum Spinnelement führenden Faserweg angeordnet ist. Hierdurch wird eine

Faserbeeinflussung durch Steuerung der Volumenströme er¬ leichtert.

OΛ.PI

Zwecks einfacher Steuerung derartiger Volumenströme weist die Umschaltvorrichtung gemäß einer einfachen, vorteil¬ haften Ausführung erfindungsgemäß mindestens ein Verschlu߬ organ mit einer zum Spinnelement führenden ersten Öffnung, deren Querschnitt sich in Richtung der Öffnungsfreigabe schlagartig vergrößert, und einer in den Abführkanal führenden zweiten Öffnung auf, deren Querschnitt sich in Richtung des Öffnungsverschlusses allmählich verringert. Zweckmäßigerweise weisen hierzu sowohl der Faserspeise- kanal als auch die diesem zugeordnete erste Öffnung der Umschaltvorrichtung längliche Querschnitte auf, deren größere Durchmesser sich quer zu den Bewegungsrichtungen der Verschlußorgane der Umschaltvorrichtung erstrecken.

In einfacher Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes dient zur Steuerung dieser beiden Öffnungen ein einziges-, . sowohl der ersten als auch der zweiten Öffnung gemeinsam zugeordnetes Verschlußorgan, wobei vorzugsweise der die Verbindung mit dem Abführkanal steuernde Teil des Verschluß- organes seitlich im Abstand von dem zum im wesentlichen geradlinigen, zum Spinnele t führenden Faserweg angeordnet ist und gleichzeitig als Führungselement für das Verschlu߬ organ ausgebildet ist.

Um den Erfindungsgegenstand ohne Zuhilfenahme von zu¬ sätzlichen Umschaltelementen für die Umlenkung des Unterdruck-LuftStromes ausbilden und um gleichzeitig

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den Faserverlust gering halten zu können, ist gemäß einer bevorzugten Ausbildung des Ξrfindungsgegenstandes der Liefervorrichtung eine an sich bekannte Stillsetz¬ vorrichtung zugeordnet. Außer der hierdurch ermöglichten einfachen Steuerung des LuftStromes durch Ausbildung der Öffnungen in der Umschaltvorrichtung kann, wenn entsprechende Überwachungsvorrichtungen vorgesehen sind, diese Stillsetzvorrichtung eine Sicherheitsfunktion für die Liefervorrichtung ausüben.

Der Erfindungsgegenstand ist äußerst vorteilhaft, da er es ermöglicht, auch bei voller Rotordrehzahl anzu¬ spinnen, und dabei sogar eine hohe Anspinn-Erfolgsquote gewährleistet. Diese Vorteile beruhen darauf, daß die erzielbaren Ansetzer von guter Festigkeit und zudem noch von relativ großer Gleichmäßigkeit hinsichtlich ihrer Masse auch zum übrigen Faden sind. Darüber hinaus ist der Erfindungsgegenstand einfach im Aufbau, schalt¬ genau und funktionssicher und läßt sich zudem ohne große Schwierigkeiten in bestehende Offenend-Spinnvor- richtungen einbauen, da es genügt, eine entsprechend ausgebildete Umschaltvorrichtung in den Faserspeise¬ kanal einer üblichen Vorrichtung einzubauen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 : den Faserfluß im Absperrbereich der Um¬ schaltvorrichtung in schematischer Dar¬ stellung;

Fig. 2: im Schema die erfindungsgemäße Steuerung der durch das Spinnelement und den Abführ¬ kanal geführten Luftströme in Abhängigkeit von der Umschaltung der Umschaltvorrichtung, wenn die Steuerung der Luft außerhalb der Umschaltvorrichtung erfolg ;

Fig. 3: im Schema die erfindungsgemäße Steuerung der durch die Umschaltvorrichtung hindurch¬ fließenden Luftstrδme, wenn diese allein durch die Umschaltvorrichtung gesteuert werden;

Fig. 4: die erfindungsgemäße Steuerung der Luftströme im Zusammenhang mit einer Fadenbruchbehebung im Schema;

Fig. 5 * eine gemäß der Erfindung ausgebildete Offen- end-Spinnvorrichtung in schematischer Seiten- ansieht;

Fig. 6 : ein gegenüber dem in Fig. 5 gezeigten Verschlußorgan der Umschaltvorrichtung abgewandeltes Verschlußorgan in der Draufsicht in seiner einen Endstellung;

Fig. 7 : einen Querschnitt durch Fig. 6;.

Fig. 8 : in der Draufsicht das in Fig. 6 gezeigte Verschlußorgan in einer Zwischenstellung;

Fig. 8a: im Schema den Öffnungsgrad des in Fig. 8 seitlich gezeigten Faserweges bei der in Fig. 8 gezeigten Stellung des Verschlu߬ organes;

Fig.. 9 : in der Draufsicht das in Fig. 6. gezeigte Verschlußorgan in seiner anderen End¬ stellung; und

Fig. 10: einen Querschnitt durch Fig. 9.

Bevor die konstruktiven Details des Erfindungsgegen¬ standes beschrieben werden, soll zum besseren Ver¬ ständnis des Ξrfindungsgegenstandes das erfindungsge¬ mäße Verfahren näher erläutert v/erden.

Für ein sicheres Anspinnen ist die Qualität der dem Spinnelement zugeführten Einzelfasern von maßgeblicher Bedeutung. Um eine gute Auflösung des der Auflösevor¬ richtung zugeführten Faserbandes zu erreichen, darf eine gewisse Drehzahl der Auflösevorrichtung nicht unter¬ schritten werden. Deshalb muß die Auflösewalze vor Unter¬ brechen des Spinnvorganges noch ihre Arbeitsgeschwindig¬ keit aufweisen bzw. bei Wiederaufnahme des Spinnvor¬ ganges bereits wieder ihre Arbeitsgeschwindigkeit erreicht haben. Wenn deshalb die Auflösewalze gleichzeitig mit der Liefervorrichtung stillgesetzt wird, so läuft sie noch lange weiter, ehe sie zum Stillstand kommt; andererseits muß sie auch viel früher als die Liefervorrichtung in Betrieb gesetzt werden; beim Fadenbruchbeheben wird die Drehzahl der Au lösewalze überhaupt nicht geändert. Da¬ durch kommt es durch Abfräsen des Faserbartes zu einer beträchtlichen Schädigung des Faserbartes, deren Aus¬ wirkung auch durch Zwischeneinschalten der Faserlieferung und Abführen der geschädigten Fasern nur gemildert, nicht aber vermieden werden kann.

Diese Nachteile können dadurch vermieden werden, daß zum Anspinnen die Fasern bereits von der Liefervorrichtung laufend geliefert werden, jedoch nicht in das Spinn¬ element gelangen, sondern einer Absaugleitung zugeführt

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werden, bis für das Anspinnen und für den sich hieran anschließenden Spinnprozeß wieder Fasern im Spinn¬ element benötigt werden. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, daß beim Umschalten von dem in den als Absaug- leitung ausgebildeten Abführkanal führenden Faserweg

•auf den in das Spinnelement führenden Faserweg einzelne oder mehrere Fasern am Absperrbereich der Umschaltvor¬ richtung hängen bleiben und hierdurch deren Funktion beeinträchtigen oder auch zu einem ungewünschten Zeit- punkt freigegeben werden können, wodurch sie zu einer

Unregelmäßigkeit im Spinnprozeß führen. Um dies zu ver¬ meiden, wird gemäß Fig. 1 der Faserfluß so zeitig be¬ einflußt, daß er in bezug auf den bei der Umschaltung abzusperrenden Bereich der Umschal yorrichtung zum Erliegen kommt, noch ehe die. Umschaltung beendet ist. In Fig. 1 ist der abzusperrende Bereich der Umschalt¬ vorrichtung dargestellt, wobei in Richtung der y-Achse die Menge der pro Zeiteinheit zugeführten Fasern F aufgetragen ist; auf der horizontalen Koordinaten ist die Zeit t dargestellt. Wie aus dieser Figur deutlich hervorgeht, wird die Zufuhr der Fasern F zu dem abzu¬ sperrenden Bereich der Umschaltvorrichtung bereits einige Zeit vor dem Umschaltzeitraum ty gesperrt; allerspätestens wird die Zufuhr von Fasern F (siehe F')

zum Absperrbereich um die Zeit Δ t vor Beendigung des Umschaltzeitraumes t {j endgültig abgeschlossen. Auf diese Weise wird sowohl beim Umschalten des von der Auflösevorrichtung zum Spinnelement führenden Faser- weges auf den von der Auflδsevorrichtung in den Ab¬ führkanal führenden Faserweges als auch beim Umschalten des von der Au lösevorrichtung in den Abführkanal führenden Faserweges auf den von der Auflδsevorrichtung zum Spinnelement führenden Faserweg, d.h. prinzipiell zum Unterbrechen der Faserzufuhr zum Spinnelement bzw. in den Abführkanal, zunächst der Faserfluß aus dem ab¬ zusperrenden Bereich des jeweiligen Faserweges heraus¬ genommen, ehe dann nach dieser Herausnahme des Faser¬ flusses aus diesem Absperrbereich dieser Faserweg rest- los. abgesperrt wird. Unter Absperrbereich soll hierbei die Stelle einer später noch im einzelnen erläuterten Umschaltvorrichtung verstanden werden, an der die Unter¬ brechung des Faserweges. stattfindet. Lediglich in diesem Bereich, wo der Faserweg unterbrochen wird, kann es zu einem Einklemmen von Fasern kommen. Der Faserfluß kann somit an anderen Stellen des unterbrochenen Faserweges durchaus aufrechterhalten bleiben.

Dieses grundsätzliche Verfahren zum Unterbrechen des Faserflusses im Absperrbereich kann in unterschiedlicher

Weise durchgeführt werden. Da beim (gewollten oder un¬ gewollten) Unterbrechen des Spinnprozesses an einer Spinnstelle ohnehin keine Fasern mehr im Spinnelement benötigt werden, ist es beim Unterbrechen des Spin- prozesses (z.B. beim Stillsetzen der gesamten Maschine oder bei Auftreten eines Fadenbruches) am zweck¬ mäßigsten,beim Absperren der Faserzufuhr zum Spinn¬ element die Faserlieferung zur Umschaltvorrichtung einzustellen. Auf diese Weise ist auf jeden Fall sichergestellt, daß beim Umschalten des Faserweges keine Fasern eingeklemmt werden.

Wie zuvor bereits erläuert wurde, wird beim Anspinnen die Faserlieferung schon eingeschaltet, bevor die Fasern im Spinnelement überhaupt benötigt werden, um auf diese Weise zu erreichen, daß im Augenblick der Wieder¬ aufnahme des Spinnprozesses im Spinnelement über ein- wandfreie, ungeschädigte Fasern verfügt werden kann. Das bedeutet, daß es beim Anspinnen nicht möglich ist, das Umschalten der Umschaltvorrichtung bei unterbrochener Faserlieferung vorzunehmen. Um dennoch ein Einklemmen von Fasern im Absperrbereich des Faserweges zu vermeiden, werden die Fasern aus diesem Bereich der Umschaltvor¬ richtung zumindest während des letzten Teils des Ab- sperrens des in den Abführkanal führenden Faserweges

O. PI

abgesaugt. Dies wird gemäß Fig. 2 dadurch erreicht, daß der in den Abführkanal gelangende Saugluftstrom a so rasch abgeschaltet wird, daß um die Zeit Δ vor Beendigung des Umschaltzeitraumes tu keine Luft mehr den dem Abführkanal zugeordneten Absperrbereich der Umschaltvorrichtung passiert, so daß sich dann auch keine Fasern mehr hier befinden. Gleichzeitig steigt der durch das Spinnelement geführte Saugluftstrom b, so daß die von der Faserliefervorrichtung nachge- lieferten Fasern ins Spinnelement gelangen. Durch diese Steuerung der Volumenstrδme der Saugluft durch das Spinnelement und durch den Abführkanal wird der Faserfluß durch die Umschaltvorrichtung so beeinflußt, daß ein Einklemmen von Fasern vermieden wird.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des soeben ge¬ schilderten Verfahrens zeigt Fig. 5« Die gezeigte Offenend-Spinnvorrichtung weist beispielsweise ein als Spinnrotor 1 ausgebildetes Spinnelement auf,- dem in üblicher Weise ein mit Hilfe einer Lie ervorrichtung 2 und einer Auflösevorrichtung 3 in Einzelfasern 40 auf¬ gelöstes Faserband 4 zugeführt wird. Im Spinnrotor 1 • gelangen die Einzelfasern 40 in die Sammelrinne und formieren sich dort zu einem Faserring 41. Der Faser¬ ring 41 wird in bekannter Weise in das Ende eines Fadens 42 eingebunden, der durch ein Fadenabzugsrohr 11

mittels eines Fadenabzugswalzenpaares (nicht gezeigt) abgezogen und in üblicher Weise auf einer bpule (nicht gezeigt) aufgewickelt wird. Der Faden 42 wird dabei auf " seinen Weg zur Spule durch einen Fadenwächter 12 überwacht. Der für das Spinnen erforderliche Unter¬ druck im Spinnrotor 1 wird in bekannter Weise durch eine externe Unterdruckquelle 5 erzeugt, die über einen Kanal 50, der ein Filter 53 enthält, mit dem den Spinnrotor 1 aufnehmenden Gehäuse 10 verbunden ist.

Im Faserzuführweg zwischen der Liefervorrichtung 2 und dem Spinnrotor 1 ist eine Umschaltvorrichtung 6 angeordnet. Diese befindet sich gemäß Fig. 5 in dem von der Auflösevorrichtung 3 zum Spinnrotor 1 führenden Faserspeisekanal 30, der hierdurch in einen ersten Teil 31 und in einen zweiten Teil 32 unterteilt wird. Die Umschaltvorrichtung 6 steht ferner über einen Ab¬ führkanal 51 mit der Unterdruck uelle in Verbindung, wobei der Abführkanal 51 ein Filter 52 enthält.

Die Umschaltvorrichtung 6 weist ein Umschaltorgan 60 auf, das in der gezeigten Ausführung als Schieber aus¬ gebildet ist. Der Schieber 60 besitzt eine erste Öffnung 61 , mittels welcher der erste Teil 31 des Faserspeisekanals 30 mit seinem zweiten Teil 32

verbunden werden kann, sowie eine zweite Öffnung 62, mittels welcher der erste Teil 31 des Faserspeise¬ kanals 30 über dessen Öffnung 33 mit dem Abführkanal 51 verbunden werden kann. Als Antrieb für den Schieber 60 ist ein Elektromagnet 70 vorgesehen.

Die Liefervorrichtung 2 weist in der gezeigten Aus¬ führung eine angetriebene Lieferwalze 20 sowie eine elastisch gegen die Lieferwalze 20 gedrückte Speise¬ mulde 21 auf, auf welche ein Klemmhebel 22 zur Ξin- 0 Wirkung gebracht werden kann, um auf diese Weise das Faserband 4 zwischen sich und der Speisemulde 21 ein¬ klemmen und die Speisemulde 21 von der Lieferwalze 20 wegschwenken zu können, so daß die Faserlieferung unterbunden wird. Als Antrieb für den Klemmhebel 22 5 dient ein Elektromagnet 71.

Der Kanal 50 und der Abführkanal 51 stehen mit der Unterdruckquelle 5 nicht direkt in Verbindung, sondern es ist ein Umschaltventil 8 vorgesehen, mit dessen Hilfe wechselweise die Verbindung der Unterdruckquelle 5 mit o äem Kanal 50 oder dem Abführkanal 51 hergestellt wird. Gemäß Fig. . 5 ist das Umschaltventil 8 als Schieber¬ ventil mit einem Zylinder 80 und einem hierin ver¬ schiebbaren, zwei Kolbenscheiben 81 und 82 aufweisenden Kolben ausgebildet, wobei die Kolbenscheiben 81 und 82 5 untereinander und mit einen Schwenkhebel 84 über eine

Kolbenstange 83 verbunden sind. Mit dem Schwenkhebel 84 ist als Stellantrieb ein Elektromagnet 72 verbunden.

Die drei Elektromagneten 70, 71 und 72 stehen mit einer gemeinsamen Steuervorrichtung 7 in steuerungsmäßiger Verbindung, die mit Hilfe des Fadenwächters 12 sowie zweier Schalter 73 und 74 in Betrieb gesetzt werden kann und die auf nichtgezeigte Weise für die Dauer der von ihr gesteuerten Schaltvorgänge eingeschaltet bleibt und dann ausgeschaltet wird. Gegebenenfalls sind für die einzelnen, von der Steuervorrichtung 7 gesteuerten Aggregate zusätzliche Elemente wie Einrastvorrichtungen, Ausrastvorrichtungen etc. vorgesehen, auf deren Wieder¬ gabe jedoch verzichtet wurde, da sie nicht den wesent¬ lichen Kern der Erfindung ausmachen. Der Schalter 73 kann von Hand, von einer geeigneten Hilfsvorrichtung, z.B. einer längs der Maschine verfahrbaren Ansetzvorrichtung oder dgl. , oder auch beim Inbetriebsetzen der Maschine von der HauptSteuereinrichtung betätigt werden.

Die zuvor im Aufbau beschriebene Vorrichtung soll nun anhand der Fig. 2 und 5 in ihrer Funktion erläutert werden. Es sei angenommen, daß die Offenend-Spinnstelle normal arbeitet, so daß das Faserband 4 durch die Liefer¬ vorrichtung 2 der Auflösevorrichtung 3 zugeführt, durch diese in Einzelfasern 40 aufgelöst, die Einzelfasern 40 durch die beiden Teile 31 und 32 des Faserspeisekanals 30

in den Spinnrotor 1 gelangen, sich dort in Form eines Faserringes 41 sammeln und schließlich durch das Faden¬ abzugsrohr 11 als gesponnener Faden abgezogen werden. Der hierfür erforderliche Spinnunterdruck im Spinn- rotor 1 wird dadurch erzeugt, daß - wie Fig. 5 zeigt - das Gehäuse 10 über den Kanal 50 und das Umschalt¬ ventil 8 mit der Unterdruckquelle 5 in Verbindung steht.

Tritt jetzt ein Fadenbruch ein, so wird der Fadenwächter 12 betätigt, der sofort den Elektromagneten 71 anspricht zur Unterbrechung der Faserzufuhr zur Auflösevorrich¬ tung 3 und somit zum Spinnrotor 1. Gleichzeitig spricht der Fadenwächter 12 auch noch die Steuervorrichtung 7 an, die ihrerseits nach einer festgelegten Zeit die Um- Schaltungen der Umschaltvorrichtung 6 und des Umschalt¬ ventils 8 steuert. Hierdurch werden, während die Faser¬ speisung noch unterbrochen ist, von der Steuervorrich¬ tung 7 aus die Elektromagneten 70 und 72 betätigt, so daß der Schieber 60 derart verschoben wird, daß die Ver- bindung zwischen den Teilen 31 und 32 des Faserspeise¬ kanals 30 durch den massiven Teil des Schiebers 60 unter¬ brochen wird, während die Öffnung 62 des Schiebers 60 nun die Öffnung 33 im Faserspeisekanal 30 freigibt, und so daß ferner die Kolbenscheibe 82 nunmehr den Kanal 50 abdeckt und die Kolbenscheibe 81 denAbführkanal 51 freigibt, so daß der Abführ.kanal 51 nunmehr mit der

Unterdruckquelle 5 verbunden ist. Sychron zu bzw. in Abhängigkeit von einer Betätigung der Umschaltvor¬ richtung 6, die die Liefervorrichtung 2 wechselweise mit dem Spinnrotor 1 oder dem Abführkanal 51 in Ver- bindung setzt, wird somit das relative Unterdruckver¬ hältnis in dem den Spinnrotor 1 aufnehmenden Gehäuse 10 und in dem Abführkanal 51 zueinander gesteuert.

Wenn die Umschaltung auf den Abführkanal 51 erfolgt ist, so wird durch eine äußere Schaltvorrichtung, z.B. eine Wander-Anspinnvorrichtung, oder über den beispielsweise von Hand betätigten Schalter 73 der Elektromagnet 71 von der Stromzufuhr getrennt, so daß der Klemmhebel 22 seinerseits nun das Faserband 4 freigibt. Die Liefer¬ vorrichtung 2 führt nun das Faserband 4, dessen vorderes, als Faserbart bezeichnete Ende durch die immer noch mit voller Geschwindigkeit umlaufende Au lösevorrichtung 3 durch "Abf asen" erheblich beschädigt wurde, der Auf¬ lösevorrichtung 3 zu, welche nun in üblicher Weise die Auflösung des Faserbandes 4 in Einzelfasern 40 bewirkt. Der zum Spinnrotor 1 durch den Teil 32 des Faserspeise¬ kanals 30 führende Faserweg ist unterbrochen, während der durch den Abführkanal 51 führende Faserweg freige¬ geben ist. Die aus dem Faserband 4 herausgelösten Einzel¬ fasern 40 werden somit von der Unterdruckquelle 5 in diesen Abführkanal 51 gesaugt und mit Hilfe des Filters 52 aufgefangen.

Jetzt kann der eigentliche Anspinnvorgang durchgeführt werden. Hierbei wird in bekannter Weise das Ende des gebrochenen Fadens 42 - in der Regel, nachdem . das Stück, welches den Fadenbruch bewirkt hat, von dem von der Spule abgezogenen Faden abgetrennt worden ist - durch das Fadenabzugsrohr T1 in den Spinnrotor 1 zurückgeführt. In zeitlich an die Fadenrücklieferung angepaßter Weise werden nun über den Schalter 74 die Elektromagneten 70 und 72 betätigt, die in synchroni- sierter Weise ihre Hubbewegung durchführen, so daß die Kolbenscheiben 81 und 82 ihre in Fig. 5 gezeigte Stellung einnehmen, noch ehe der Schieber 60 seine in Fig. 5 gezeigte Ξndstellung erreicht hat. Auf diese Weise verhält sich der Unterdr ck in der Umschaltvor- richtung 6 so, wie dies anhand der Fig. 2 erläutert wurde. Der im Teil 32 des Faserspeisekanals 30 herrschende Unterdrück bewirkt, daß die von der Liefervorrichtung 2 nachgelieferten Einzelfasern 40 in den Teil 32 des Faserspeisekanals 30 gelangen, auch wenn die mit dem Äbführkanal 51 in Verbindung stehende Öffnung 33 noch nicht restlos abgedeckt ist. Auf diese Weise gelangen im letzten Teil der Umschaltphase keine Einzelfasern 40 mehr in den durch den Schieber 60 ge¬ bildeten Absperrbereich der Umschaltvorrichtung 6, so daß ein Einklemmen von Einzelfasern 40 wirksam ver¬ hindert wird.

OMPI

Obwohl es prinzipiell ausreichend ist, daß sich das relative Unterdruckverhältnis in dem den Spinnrotor 1 aufnehmenden Gehäuse 10 und in dem Abführkanal 51 zueinander in Abhängigkeit von einer Umstellung der Umschaltvorrichtung 6 lediglich ändert, so daß in der Umschaltvorrichtung 6 das eine Mal der Saugluft¬ strom a und das andere Mal der Saugluftstrom b vor¬ herrscht, so ist es doch vorteilhaft, wenn - wie an¬ hand des in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispieles beschrieben - der Unterdruckluftstrom wechselweise durch das den Spinnrotor 1 aufnehmende Gehäuse 10 oder durch den Abführkanal 51 geführt wird. Als Schalt¬ organe, die von den durch den Fadenwächter 12, die Schalter 73 und 74 sowie die Steuervorrichtung 7 ge- bildeten Steuerorganen betätigt werden, zur Steuerung der Saugluftströme a und b können dabei mehrere synchron betätigte Ventile oder auch ein als Mehr¬ wegeventile ausgebildetes U schältventil 8 o.dgl. Anwendung finden.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Faserwege in der Umschaltvorrichtung 6 so vorgesehen sind, daß der Faserzuführweg, der bei in der Umschaltvorrichtung 6 vorhandenem Faser-Luftström abgesperrt werden soll, eine Umlenkung innerhalb der Umschaltvorrichtung 6

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aufweist, während der freizugebende Faserweg in ge¬ rader Fortsetzung des vor der Umschaltvorrichtung 6 befindlichen Teils des Faserweges angeordnet ist. Die Einzelfasern 40, die in den Abführkanal 51 ge- langen sollen, müssen somit bereits vor dem Schieber 60 umgelenkt werden, während die Einzelfasern 40, die in den Teil 32 des Faserspeisekanals 30 gelangen sollen, ihre bisherige Flugrichtung beibehalten können. Auch die Tatsache, daß die Faserzufuhr zum Spinn- element, z.B. einem Spinnrotor 1, zumindest im Be¬ reich der Umschaltvorrichtung 6 im wesentlichen ge¬ radlinig erfolgt, während die Faserzufuhr in den Ab¬ führkanal 51 unter Umlenkung der Einzelfasern 40 im Bereich der Uraschaltvorrichtung 6 erfolgt, trägt dazu bei, daß der Faserström in den Abführkanal 51 rascher unterbrochen und somit ein Einklemmen von Einzelfasern 40 wirksam vermieden wird, als wenn der in den Abführ¬ kanal 51 führende Faserstrom geradlinig geführt würde.

Der Ξrfindungsgegenstand ist natürlich nicht auf die bisher erläuterte Ausführung eingeschränkt, sondern kann zahlreiche Abwandlungen erfahren. So können die einzelnen Elemente der Of enend-Spinnvorrichtung auch durch andere äquivalente Mittel ersetzt werden. Statt eines Spinnrotors 1 können somit auch andere mechanische,

"BURE

pneumatische, elektrostatische oder auch sonstige Offenend-Spinnelemente Anwendung finden. Die Auf¬ lösevorrichtung 3 muß nicht als schnellrotierende Auflösewalze ausgebildet sein, sondern kann auch durch das Ausgangswalzenpaar eines Streckwerkes oder in sonst irgendeiner geeigneten Weise gebildet werden. Auch die Liefervorrichtung 2 kann unter¬ schiedlich ausgebildet sein, z.B. als Lieferwalze 20 und Speisemulde 21, als Lieferwalzenpaar, als Streck- werksspeisung mit und ohne Führungsriemchen etc. Das Stillsetzen der Faserlieferung braucht auch nicht mit Hilfe eines Klemmhebels 22 zu erfolgen, sondern statt dessen kann der Lieferwalze 20 auch eine Kupplung zugeordnet sein, mit deren Hilfe sie von ihrem Antrieb getrennt wird.

Statt den gezeigten Elektromagneten 70, 71 und 72 als Antriebsorgane für die zu steuernden Elemente der Vorrichtung können ebenfalls andere Elemente wie Ventile, die Kolben steuern, etc. Anwendung finden. Auch ist die Erfindung nicht an eine bestimmte Aus¬ gestaltung der Umschaltvorrichtung 6 gebunden, sondern diese kann jede beliebige, sich als geeignet erweisen¬ de Ausbildung annehmen. Dementsprechend kann auch das Umschaltorgan verschieden gestaltet sein, z.B. als Schieber oder als Klappe. Auch kann sich die Umschalt¬ vorrichtung 6 an beliebiger Stelle zwischen der

Liefervorrichtung 2 und dem Spinnelement 1 befinden, ge¬ gebenenfalls auch in der Umfangswand eines eine Auflδse- walze 34 umgebenden Gehäuses.

Es ist auch nicht erforderlich, daß die Betätigung der Um- schaltvorrichtung 6, um diese von der Betriebsstellung, in welcher sie die Auflösevorrichtung.3 mit dem Spinnelement verbindet, in die Absaugstellung zu bringen, in welcher sie die Auflösevorrichtung 3 mit dem Abführkanal 51 verbindet, vom Fadenwächter 12 aus erfolgt, sondern dies kann auch von einem anderen Schaltorgan aus erfolgen. Je nach dem ge¬ wählten Steuerprogramm für die relative Steuerung der Elektr magneten 70, 71 und 72 oder entsprechender anderer Antriebs¬ einheiten können auch anstelle der Schalter 73 und 74 andere oder auch mehr oder weniger Auslösέorgane (z.B. Zeitrelais etc.) Anwendung finden.

Bei der Herstellung feiner Game ist es erforderlich, daß möglichst rasch möglichst viele Fasern in den Spinnrotor ge¬ langen, um gute Ansetzer zu erhalten. Zu diesem Zweck wird zur Steuerung der Volumenströme durch das Spinnelement, das beispielsweise als Spinnrotor 1 ausgebildet ist, und in den Abführkanal (siehe Fig. 5) der Querschnitt des zum Spinn¬ element führenden Faserweges schlagartig vergrößert, während der Querschnitt des in den Abführkanal 51 führenden Faser¬ weges allmählich verringert wird. Es hat sich nämlich gezei daß auf diese Weise das Umschaltventil 8 mit seiner Steueru entfallen kann, so daß die erfincungsgeπäße Vorrichtung noc einfacher im Aufbau wird. Die Steuerung der Faserwegε kann nämlich in einfacher Weise durch die Umschaltvorrichtung 6 selber erfolgen, indem beispielsweise die Verbindung zv/ische den Teilen 3 und 32 des

Faserspeisekanals 30 rasch wiederhergestellt wird, während die Öffnung 33 in den Kanal 51 nur all¬ mählich verschlossen wird. Dies kann dadurch er¬ folgen, daß die Umschaltvorrichtung 6 zwei Schieber aufweist, die von der Steuervorrichtung 7 in ent¬ sprechender, aufeinander abgestimmter Weise ver¬ stellt werden. Darüber hinaus kann aber dieses Ziel auch dadurch erreicht werden, daß bei gleicher An- sprech- und Verschiebegeschwindigkeit beide Schieber gleichzeitig verschoben werden, daß aber die Öffnung in der Umschaltvorrichtung 6 zwischen den Teilen 31 und 32 des Faserspiesekanals 30 eine solche Form aufweist, daß bei Verschieben des ihr zugeordneten Schiebers sofort und schlagartig ein großer Öffnungs- querschnitt freigegeben wird, während die in den Ab¬ führkanal 51 führende Öffnung 33 eine solche Form be- ' sitzt, daß bei Verschieben des ihr zugeordneten Schiebers die Öffnungsquerschnittsfläche nur all¬ mählich freigegeben wird. Zu diesem Zweck weisen so- wohl der Faserspeisekanal 30 als auch die diesen zu¬ geordnete erste Öffnung der Umschaltvorrichtung 6 längliche Querschnitte, z.B. Rechteckform, auf, deren größere Durchmesser (bzw. Seite) sich quer zu den Bewegungsrichtungen des Verschlußorganes der Uπschalt- Vorrichtung 6 oder, anders ausgedrückt, parallel zur Schieberabdeckkante erstrecken,während die Öffnung 33

Kreis- oder Ovalform aufweist, wobei sich der kleinere Durchmesser parallel zur Schieberabdeckkante erstreckt.

Natürlich läßt sich dieses Ergebnis auch erzielen, wenn die Öffnungen gleiche Querschnitte aufweisen, die Schieber- abdeckkanten jedoch der angestrebten Wirkung angepaßte Konturen aufweisen.

Bei groben Garnen darf sich im Augenblick des Ansetzens keine zu große Fasermenge im Spinnrotor 1 befinden. Es ist deshalb vorteilhaft, die Ξinzelfasern 40 nur allmählich dem Spinnrotor 1 zuzuführen, um eine als Dickstelle ausgebildete Ansetzstelle zu vermeiden. Hierzu wird der Schieber 60 all¬ mählich von der Ableitstellung, in welcher die Einzelfasern 40 in den bführkanal gelangen, in die Speiεestellung gebracht, in welcher die Fasern in den Spinnrctor 1 ge- langen. Durch das vorgegebene Größenverhältnis der Teile 31 und 32 des Fase speisekanals 30 zur Öffnung 33 wird auch dann sichergestellt, daß ein-Ξinklemmen von Einzelfaserή 40 während des Umschaltens der ü schaltvorrichtung 6 vermieden wird. Statt daß der Schieber 60 allmählich von seiner Ab- leitstellung in die Speiεestεllung gebracht wird, kann diese Umstellen auch in mehreren Stufen erfolgen, wobei ent¬ sprechend stufenweise der Faserspeisekanal 30 freigegeben und die Öffnung 33 versperrt wird. Auch * dann wird ein Ein¬ klemmen von Ξinzelfasem 40 wirksam vermieden, während gleichzeitig eine allmähliche Steigerung der Faserspeisung in den Spinnrotor 1 erreicht wird.

Diese Art der Schiebe S euerung ist auch dann angebracht, wenn zur Vermeidung von Spannungsspitzen im neu angesetzten

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Faden dieser zunächst nur mit geringer Geschwindigkeit aus dem Spinnrotor 1 abgezogen und die Fadenabzugsgeschwindigke allmählich bis zur vollen Produktionsgeεchwindigkeit erhöht wird. In diesem Fall ist es zur Vermeidung von Abweichungen in der Garnnummer (Dickstellen) ebenfalls angebracht, die Faserspeisung in Anpassung an die Fadenabzugsgeschwindig¬ keit allmählich auf die Produktionsgeschwindigkeit zu steige

Eine besonders vorteilhafte Ausführung des Ξrfindungsgegen¬ standes zur Steuerung der Querschnitte der Faserzuführwege in der oben geschilderten V/eise wird nachstehend anhand der Fig. 3 sov/ie 6 bis 10 im Detail erläutert. Dabei zeigen die Fig. 6, 8 und 9 einen einzigen Schieber 60, vom Teil 32 des Fase Speisekanals 30 aus gesehen, wobei dieser Schieber 60 gleichzeitig der Steuerung sowohl des Faεerweges in den Spinhrotor 1 als auch des Faserweges, in den Abführkanal 51 dient-. Die Fig. 7 und 10 zeigen dagegen den Schieber 60' im Querschnitt, vom Elektromagneten 70 aus gesehen. Die Fig. 3 schließlich zeigt für die beiden Absperrbereiche der Umschaltvorrichtung 6 die diese Bereiche passierenden Saug- luftströme a und b.

Wie bereits erwähnt, brauchen die Sauglu tströme im Kanal 50 und im Abführkanal 5 nicht durch ein separates Steuer¬ organ gesteuert zu werden, wenn die ü schaltvorrichtung 6 entsprechend ausgebildet ist, so daß diese Kanäle ohne * Zwischenschaltung eines Umschaltven iles 8

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an eine oder mehrere Unterdruckquellen 5 angeschlossen sind.

Wie Fig. 7 zeigt, befindet sich der Schieber 60 zwischen den beiden Teilen 31 und 32 des Faserspeisekanals 30 und weist parallel zur Bewegungsrichtung 67 beidseitig je eine Führungsflache 63 und 64 auf, mit welchen er die Außenkontur des Teils 31 des Faserspeisekanals 30 formschlüssig umgreift. In seiner dem Umleitkanal 51 zugewandten Führungsfläche 64 weist der Schieber 60 eine Öffnung 65 auf, an die sich ein Rohrstutzen 66 anschließt, welcher seinerseits über einen flexiblen Schlauch (nicht gezeigt) mit dem Abführkanal 51 ver¬ bunden ist.

Die zum Anschluß an de Abführkanal 1 vorgesehene Öffnung 33 im Teil 31 des Faserspeisekanals 30 be¬ findet sich in der der Führungsfläche 64->des Schiebers 60 zugewandten Seitenfläche des Faserspeisekanals 30.

Wie Fig. 6 zeigt, befindet sich der Teil 31 des Faser¬ speisekanals 30 in einem Führungsstück 37, das zweck- mäßigerweise Teil eines die Auflösewalze 3^ aufnehmenden Gehäuses ist.

Beim normalen Spinnvorgang nimmt der Schieber 60 die in den Fig. 9 und 10 gezeigte Stellung ein. Die Einzel¬ fasern 40 (siehe Fig. 5) gelangen somit von der

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Auflösevorrichtung 3 durch den Faserspeisekanal 30 und durch die Öffnung 61 des Schiebers 60 (siehe Pfeile 43) in den Spinnrotor 1, wo sie in üblicher Weise in das Ende des Fadens 42 eingesponnen werden. Bei Auftreten eines Fadenbruches oder beim Abstellen der Offenend-Spinnstelle oder -Maschine wird der Elektromagnet 71 (vom Fadenwächter 12 oder von einer anderen Steuerstelle aus) betätigt, wodurch der Klemmhebel 22 verschwenkt wird und die Faserlieferung unterbindet.

Zu einem beliebigen Zeitpunkt vor Wiedereinschalten der Faserzufuhr wird der Schieber 60 aus der in den Fig. 9 und 10 gezeigten Stellung in die in den Fig. 6 und 7 gezeigten Stellung verschoben, in welcher Stellung die Luft aus dem Teil 31 des Faserspeise¬ kanals 30 über die Öffnungen 33 und 65, den Rohr¬ stutzen 66 und den flexiblen Schlauch in den Abführ¬ kanal 51 gelangt (siehe Pfeile 43).

Für das Wiederanspinnen wird der Klemmhebel 22 vom Elektromagneten 71 freigegeben, wodurch der Klemmhebel 22 durch Einwirkung einer nichtgezeigten Feder zurück¬ geschwenkt wird und dadurch das Faserband 4 freigibt. Die hierdurch aus dem ' Faserband 4 herausgelösten Einzel¬ fasern 40 gelangen nun mit der Luft in den Abführkanal 51, wo sie durch das Filter 52 aufgefangen werden (siehe Fig. 5)...

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Um beim Umschalten des Schiebers 60 von der Absaug¬ stellung gemäß den Fig. 6 und 7 in die Spinnstellung gemäß den Fig. 9 und 10 ein Einklemmen von Ξinzel¬ fasern 40 zu vermeiden, besitzen die Öffnungen 61 und 31 längliche Querschnitte, deren größere Durch¬ messer sich quer zu den Bewegungsrichtungen 67 des Schiebers 60 erstrecken, während gleichzeitig die Öffnung 33 und 65 ruπie Querschnitte aufweisen (siehe Fig. 8a).

Der Schieber 60 wird nun verschoben, wobei die Öffnung 61 einen Teilquerschnitt des Teils 31 des Faser¬ speisekanals 30 freibigt, während gleichzeitig die Öffnungen 33 und 65 teilweise abgedeckt werden. Auf¬ grund der Querschnittsfor en des Faserspeisekanals 31 und der Öffnungen 61 , 33 und 65 wird dabei sehr rasch ein großer Öffnungsαuerschnitt A freigegeben, während gleichzeitig der Öffnungsquerschnitt B sehr klein wird (Fig. 8 und 8a). Dadurch steigt das Volumen des Saugluftstromes b durch die Öffnung 61 äußerst rasch an und erreicht bereits einen sehr großen Wert, bevor das Volumen des Säugluftstromes a durch die Öffnungen 33 und 65 den Nullwert erreicht (Fig. 3). Hierdurch folgen die Einzelfasern 40 bereits dem dem Spinnrotor 1 zugeführten Saugluftstrcm b, noch bevor die Öffnung 33 abgesperrt ist, so daß im Absperrbereich der Öffnung 33 -keine Einzelfasern 40 eingeklemmt werden.

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Zur Erhöhung dieser Sicherheitswirkung ist gemäß der in den Fig. 6 bis 10 gezeigten Ausführung vorge¬ sehen, daß wenigstens im Bereich der Umschaltvor¬ richtung 6 der Faserweg von der Liefervorrichtung 2 zum Spinnrotor 1 geradlinig verläuft, während der

Faserweg von der Liefervorrichtung 2 in den Abführ¬ kanal 51 unmittelbar vor dem durch den Schieber 60 gebildeten Absperrbereich des zum Spinnrotor 1 führenden Faserweges abgewinkelt ist. Ferner ist der durch den Schieber 60 gebildete Absperrbereich in dem in den Abführkanal 51 führenden Faserweg im seit¬ lichen Abstand c von dem zum Spinnrotor 1 führenden Faserweg angeordnet. Diese Anordnung seitlich im Abstand c von dem geradeaus zum Spinnrotor 1 führenden Faserweg ist auch bei anderen Ausbildungen der Um¬ schaltvorrichtung 6 vorteilhaft, wenn ihre erste und zweite Öffnung nicht die angegebenen Querschnitts¬ formen aufweisen.

Die Steuerung der Saugluftströme a und b kann unab- hängig von der speziellen Ausbildung der Umschaltvor¬ richtung 6 nach den Fig. 2 oder 3 oder auch in anderer V/eise so erfolgen, daß der zu unterbindende Saugluft¬ strom bedeutungslos geworden ist, bevor die Absperrung in seinem Absperrbereich erfolgt, während gleichzeitig der andere Saugluftström bedeutend geworden ist.

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Wie oben erläutert wurde, können die Saugluftströme a und b mit Hilfe eines Umschaltventiles 8 o.dgl. ge¬ steuert werden, so daß eine Stillsetzvorrichtung für die Liefervorrichtung 2 nicht erforderlich ist und der Klemmhebel 22 und sein Elektromagnet 70 ent¬ fallen können. Andererseits ist jedoch eine Stillsetz¬ vorrichtung für die Liefervorrichtung 2 sehr vorteil¬ haft, um diese z.B. unabhängig von einem Ansprechen des Fadenwächters 12 stillsetzen können. Deshalb ist in der gezeigten und geschilderten Ausführung des

Erfindungsgegenstandes der Liefervorrichtung 2 eine Stillsetzvorrichtung zugeordnet, die in an sich be¬ kannter Weise als Klemmhebel 22 oder als eine der Lieferwalze 20 zugeordnete Kupplung ausgebildet ist.

Nachdem vorstehend verschiedene Verf hren .im einzelnen erörtert wurden, soll nun anhand der Fig. 4 das er¬ findungsgemäße Verfahren im Zusammenhang mit der Be¬ hebung eines Fadenbruches und der Reinigung des Spinn¬ rotors 1 geschildert werden. Die Reinigung erfolgt dabei, wie üblich, durch Zufuhr eines Reinigungsmediums in das Innere des Spinnrotors 1 durch einen Kanal 13 (Fig. 5).

In Fig. 4 sind gekennzeichnet: mit W die umlaufende Auflösewalze 34, mit R der umlaufende Spinnrotor 1,

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mit Z die Fadenbewegung generell, wobei mit Z a die Fadenbewegung in Abzugsrichtung und Z r die Fadenrück¬ lieferung in den Spinnrotor 1 bezeichnet ist, mit U die Stellung der Umschaltvorrichtung 6, wobei mit U * --, die Betriebsstellung der Umschaltvorrichtung 6 während des Spinnbetriebes und mit U a die Absaug¬ stellung der Umschaltvorrichtung 6 während der Faser¬ absaugphase bezeichnet ist, mit L die Faserlieferung, mit D die Rotorreinigung und mit K ein Fadenbruch.

Während des normalen Spinnvorganges laufen die Auf¬ lösevorrichtung 3, der Spinnrotor 1, der mit Hilfe der Abzugswalzen bewirkte Fadenabzug Z a und die durch die Liefervorrichtung 2 bewirkte Faserlieferung L mit normaler Betriebsgeschwindigkeit, wobei durch die sich in Betriebsstellung U D befindliche Umschaltvorrichtung 6 dem Spinnrotor 1 Einzelfasern 40 zugeführt werden. Die Zufuhr von Druckluft oder einem anderen Medium für die Rotorreinigung D ist außer Betrieb.

Bei Auftreten eines Fadεnbruches K werden sofort der Fadenabzug Z in Abzugsrichtung Z a und die Faserlieferung L in die Auflδsevorrichtung 3 und in den Spinnrotor 1 stillgesetzt. Nach einer Stillstandzeit P, die von der Bedienungsperson und/oder von den maschinentechnischen Gegebenheiten (z.B. automatische, längs der Maschine verfahrbare Ansetzvorrichtung, auf die gewartet werden

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muß) abhängt, werden der Spinnrotor R stillgesetzt oder wenigstens erheblich in seiner Drehzahl herab¬ gesetzt (R 1 ) und die Rotorreinigung D eingeschaltet. Während dieser Zeit kann nochmals kurz die Faser- lieferung L eingeschaltet werden (L*)» um die infolge der während der gesamten Stillstandzeit weiterge¬ laufenen Auflösewalze 3 besonders stark geschädigten Einzelfasern 40 mit Hilfe der normalen Rotorabsaugung über den Kanal 50 abzuführen, wobei sie vom Filter 53 aufgefangen werden (Fig. 5).

Sodann wird die Faserlieferung L wieder unterbrochen, wobei bei noch laufender Rotorreinigung D oder an¬ schließend die Umschaltvorrichtung 6 von der Betriebs¬ stellung U D auf die Absaugstellung U a umgeschaltet wird. Nach Beendigung der Rotorreinigung D wird, vor oder nach dem Umschalten der Umschaltvorrichtung 6 in die Absaugstellung U a , der Spinnrotor 1 wieder auf seine volle Betriebsdrehzahl (R) gebracht. Zu einem be¬ liebigen Zeitpunkt, nachdem die Umschaltvorrichtung 6 ihre Absaugstellung U eingenommen hat, wird die Faser¬ lieferung L eingeschaltet, wobei die gelieferten Ξinzel¬ fasern 40 von der Umschaltvorrichtung 6 in den Äbführ¬ kanal 51 geleitet und vom Filter 52 aufgefangen werden. Mit dem eigentlichen Anspinnen durch Rücklieferung des Fadens 42 in den Spinnrotor 1 wird solange gewartet,

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bis beim erneuten Umschalten der Umschaltvorrichtung 6 keine geschädigten Einzelfasern 40 mehr in den Spinn¬ rotor 1 gelangen können. Schließlich wird durch Faden¬ rücklieferung Z r der Faden 42 bis zur Sa melrinne in den Spinnrotor 1 zurückgeliefert. Unmittelbar vor Be¬ ginn der Rücklieferung des Fadens 42 in den Spinnrotor # 1 oder aber in der Zeit, wahrend welcher sich der Faden 42 bereits in Kontakt mit der Sammelrinne des Spinnrotors 1 befindet, wird die Umschaltvorrichtung 6 wieder in ihre BetriebsStellung U D gebracht, so daß die Einzelfasern 40 wieder dem Spinnrotor 1- zugeführt werden. Dort bildet sich dann wieder ein Faserring 41 - und zwar je nach dem gewählten Umschaltzeitpunkt der Umschaltvorrichtung 6, bevor oder nachdem das Fadenende die Sammelrinne des Spinnrotors 1 erreicht hat» Nun kann der Faden 42 wieder aus dem Spinnrotor 1 abgezogen werden. Der Anspinnvorgang ist beendet.

In ähnlicher Weise läßt sich auch ein Anspinnen nach einem gewollten Stillstand der Offεnend-Spinnvorrichtung oder -Maschine durchführen. Die Offenend-Spinnvorrichtung oder -Maschine wird in üblicher Weise stillgesetzt. Auch das Inbetriebsetzen der Auflösewalze 34 und des Spinn¬ rotors 1 erfolgen in üblicher Weise, so daß sich die Spinnvorrichtung oder -Maschine in derselben Phase be- findet wie nach der Stillstandszeit P beim Fadenbruchbe¬ heben, woraufhin das Anspinnverfahren in der im Zusammen¬ hang mit- dem Fadenbruchbeheben beschriebenen Weise abläuft.

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Wenn ein Zwischenliefern von Ξinzelfasern 40 in den Spinnrotor vorgesehen ist, so werden die Faserzufuhr in den Spinnrotor 1 zweckmäßigerweise erst dann unter¬ brochen und die Faεerzufuhr in den bführkanal 51 erst dann freigegeben, wenn der Spinnrotor 1 wieder auf seine volle Drehzahl beschleunigt wird. Die einzelnen, auf diese Weise in den Spinnrotor 1 gelangenden Fa¬ sern 40 erhöhen den Rückhalt des beim Anspinnen in den Spinnrotor 1 rückgelieferten Fadens 42 und er- leichtern so das Einbinden des Fadenendes in den Faser¬ ring 41.

Durch das vorübergehende Einschalten der Faserlieferung (L 1 ) bei stillstehendem oder langsam umlaufendem Spinn¬ rotor 1 und bei sich in der BetriebsStellung U D be- findlicher Umschaltvorrichtung 6 werden die. stark ge¬ schädigten Einzelfasern 40 dem Filter 5 (Fig. 5) zugeführt, während die nur leicht in der Zeit von der Zwischenlieferung L' bis zur Wiederaufnahme der Faser¬ lieferung L geschädigten Einzelfasern 40 sowie die nach Wieder ufnähme der Faserlieferung L gelieferten Einzelfasern 40, die nicht in den Spinnrotor 1 ge¬ langen, dem Filter 52 zugeführt werden. Auf diese Weise wird eine Trennung von wiederverwendbaren Einzelfasern 40 und nicht wiederverwendbarεn Einzelfasern 40 er- reicht.

Andererseits hat sich auch gezeigt, daß einige wenige auf die Sammelrinne gelangende Einzelfasern 40, die

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an und für sich zur Garnfestigkeit nichts beitragen können, für das Anspinnen äußerst vorteilhaft sind.

Mit den soeben geschilderten Anspinnverfahren lassen sich sowohl nach einem Stillstand der Offenend-Spinn¬ vorrichtung als auch bei einem Beheben eines Faden- bruchεs sehr hohe Erfolgsraten beim Anspinnen selbst bei hohen Rotordrehzahlen erreichen.

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