KIESLINGER DIETMAR (AT)
EP0820040A2 | 1998-01-21 | |||
EP2416115A1 | 2012-02-08 | |||
DE102007012955A1 | 2007-12-06 |
PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zum Ermitteln eines Abstands (d) zwischen einem ersten Fahrzeug (1) und zumindest einem dem ersten Fahrzeug (1) vorausfahrenden Fahrzeug (2) mittels einer zu dem ersten Fahrzeug (1) zugeordneten Messeinrichtung, wobei die Messeinrichtung zumindest eine Bildaufnahme-Einrichtung (4), eine der zumindest einen Bildaufnahme- Einrichtung (4) zugeordnete Bildauswertungseinrichtung und ein der Bildauswertungseinrichtung zugeordnetes Rechenprogramm aufweist, welches Verfahren zumindest folgende Schritte umfasst: Schritt 1: Aufnehmen von Bildern eines Bereichs vor dem ersten Fahrzeug (1) mittels der zumindest einen Bildaufnahme-Einrichtung (4) um Bilder zu erzeugen, Schritt 2: Erkennen des zumindest einen dem ersten Fahrzeug (1) vorausfahrenden Fahrzeugs (2) mittels der Bildauswertungseinrichtung und des Rechenprogramms unter Verwendung der in Schritt 1 erzeugten Bilder; gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Schritte Schritt 3: Ermitteln von relevanten Fahrzeugmerkmalen und/ oder Fahrzeugmodellmerkmalen (5, 6, 7, 8, 9) des zumindest einen dem ersten Fahrzeug (1) vorausfahrenden Fahrzeugs (2), welche relevanten Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale (5 bis 9) einen Abstand zwischen zumindest zwei Fixpunkten an dem vorausfahrenden Fahrzeug (2) definieren, und Schritt 4: Ermitteln des Abstands (d) zwischen dem ersten Fahrzeug (1) und dem zumindest einen vorausfahrenden Fahrzeug (2) mittels des Rechenprogramms unter Verwendung des Abstands zwischen den zumindest zwei Fixpunkten. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Fahrzeug (1) zusätzlich eine Fahrzeugendatenbank aufweist, die Datenbankmerkmale umfasst, und die relevanten Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale (5, 6, 7, 8, 9) des zumindest einen dem ersten Fahrzeug vorausfahrenden Fahrzeugs (2) unter Verwendung der Bilder und/ oder einer Car-2-Car-Kommunikation ermittelt werden, wobei Schritt 4 folgende Schritte umfasst: Schritt 40a: Abgleichen der ermittelten relevanten Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale (5, 6, 7, 8, 9) mit den Datenbankmerkmalen; Schritt 40b: Ermitteln eines Fahrzeugmodells des zumindest einen, dem ersten Fahrzeug (1) vorausfahrenden Fahrzeugs (2) anhand des Abgleiche in Schritt 40a; Schritt 40c: Ablesen zumindest eines Ist-Abstandes (x) zwischen zwei Fixpunkten des zumindest einen, dem ersten Fahrzeug (1) vorausfahrenden, Fahrzeugs (2), und Schritt 40d: Ermitteln des Abstands (d) zwischen dem ersten Fahrzeug (1) und dem zumindest einen vorausfahrenden Fahrzeug (2) mittels des Rechenprogramms unter Verwendung des zumindest einen Ist-Abständes (x). 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Rechenprogramm ein sicherheitsrelevanter Abstand vorgegebenen ist und das Verfahren zusätzlich folgende Schritte aufweist: Schritt 5: Ermitteln einer Fahrspur (3), in der sich das erste Fahrzeug (1) befindet; Schritt 6: Ermitteln eines Abstands (d) zu einem dem ersten Fahrzeug unmittelbar in der Fahrspur fahrenden Fahrzeug unter Verwendung des im Schritt 4 ermittelten Abstands; Schritt 7: Vergleichen des im Schritt 6 ermittelten Abstands (d) mit dem vorgegebenen sicherheitsrelevanten Abstand, und Schritt 8: Ausführen zumindest einer ein Auffahrtsrisiko reduzierenden Maßnahme. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Auffahrtsrisiko anhand zumindest einem der folgenden Parameter bestimmt wird: Geschwindigkeit des ersten Fahrzeugs; Geschwindigkeit des dem ersten Fahrzeug unmittelbar in der Fahrspur fahrenden Fahrzeugs; Wetterlage; Fahrbahntemperatur, und Art der Fahrbahn. 5. Messeinrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Messeinrichtung zumindest eine Bildaufnahme-Einrichtung (4), eine der zumindest einen Bildaufnahme-Einrichtung (4) zugeordnete Bildauswertungseinrichtung und ein der Bildauswertungseinrichtung zugeordnetes Rechenprogramm aufweist. 6. Kraftfahrzeug mit zumindest einer Messeinrichtung nach Anspruch 5. |
VORAUSFAHRENDEN, FAHRZEUG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen des Abstands zwischen einem ersten Fahrzeug und zumindest einem dem ersten Fahrzeug vorausfahrenden Fahrzeug mittels einer zu dem ersten Fahrzeug zugeordneten Messeinrichtung, wobei die Messeinrichtung zumindest eine Bildaufnahme-Einrichtung, eine der zumindest einen Bildaufnahme- Einrichtung zugeordnete Bildauswertungseinrichtung und ein der
Bildauswertungseinrichtung zugeordnetes Rechenprogramm aufweist, welches Verfahren zumindest folgende Schritte umfasst:
Schritt 1: Aufnehmen von Bildern eines Bereichs vor dem ersten Fahrzeug mittels der zumindest einen Bildaufnahme-Einrichtung um Bilder zu erzeugen,
Schritt 2: Erkennen des zumindest einen dem ersten Fahrzeug vorausfahrenden
Fahrzeugs mittels der Bildauswertungseinrichtung und des Rechenprogramms unter Verwendung der in Schritt 1 erzeugten Bilder.
Weiters betrifft die Erfindung eine Messeinrichtung zum Durchführen eines solchen
Verfahrens.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit zumindest einer solchen Messeinrichtung.
Verfahren zur Abstandsmessung zwischen zwei Fahrzeugen sind aus dem Stand der Technik bekannt. So wird zum Beispiel in einer Dissertation der TU München (Dipl.-Ing. Univ. Johannes Speth„Videobasierte modellgestützte Objekterkennung für
Fahrerassistenzsysteme" , verfügbar als http:/ / mediatum.ub.tum.de/ doc/ 795755/ 795755.pdf) ein Verfahren zur Fahrzeugdetektion bei Tag und Nacht und zur Abstandsmessung geoffenbart (siehe insbesondere Kapitel 6). Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass die Messung immer eine gewisse Streuung der Abstandswerte ergibt. Die tatsächlichen
Abstände zwischen Fixpunkten (z.B. Bremsleuchten bei Nacht) an den vorausfahrenden Fahrzeugen sind nicht genau bekannt, da sie sich lediglich in einem gewissen gesetzlich vorgegebenen Bereich befinden müssen. Das Verfahren liefert daher nur einen, unter Umständen sehr großen Abstandsbereich in welchem sich das vorrausfahrenden Fahrzeug befindet. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Abstandsmessung und ergo die Bremsassistenzsysteme zu verbessern. Diese Aufgabe wird mit einem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in einem dritten Schritt relevante
Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale des zumindest einen dem ersten Fahrzeug vorausfahrenden Fahrzeugs ermittelt werden, welche relevanten
Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale einen Abstand zwischen zumindest zwei Fixpunkten an dem vorausfahrenden Fahrzeug definieren, und in einem vierten Schritt der Abstand zwischen dem ersten Fahrzeug und dem zumindest einen vorausfahrenden Fahrzeug mittels des Rechenprogramms unter Verwendung des Abstands zwischen den zumindest zwei Fixpunkten ermittelt wird. Dabei kann es sich um ein einziges oder mehrere, also zwei, drei, vier, fünf, sechs usw. relevante Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale handeln. Beispiele von Fahrzeugmerkmalen und/ oder
Fahrzeugmodellmerkmalen sind in Figur 3 gezeigt und im Zusammenhang mit dieser Figur beschrieben.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff
„Fahrzeugmerkmal" ein das Fahrzeug, vorzugsweise seinen Typ (LKW, PKW, usw.), seine Bauart, sein Modell, usw., charakterisierendes Merkmal. Beispielsweise können bei vielen PKWs (Personenkraftfahrzeugen) ihre Form und Design der Rückleuchten oft auf das Modell des PKW schließen lassen. Weiters kann das Emblem beziehungsweise Modell- und / oder Serienbezeichnung des Fahrzeugs ein solches Fahrzeugmerkmall sein.
Bei einer praxisbewährten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das erste Fahrzeug zusätzlich eine Fahrzeugendatenbank aufweist, die Datenbankmerkmale umfasst und die relevanten Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale des zumindest einen dem ersten Fahrzeug vorausfahrenden Fahrzeugs unter Verwendung der Bilder und/ oder einer Car-2-Car-Kommunikation ermittelt werden, wobei Schritt 4 folgende Schritte umfasst: Schritt 40a: Abgleichen der ermittelten relevanten Fahrzeugmerkmale und/ oder
Fahrzeugmodellmerkmale mit den Datenbankmerkmalen;
Schritt 40b: Ermitteln eines Fahrzeugmodells (einspurig / zweispurig (PKW/ LKW)) des zumindest einen, dem ersten Fahrzeug vorausfahrenden Fahrzeugs anhand des Abgleichs in Schritt 40a;
Schritt 40c: Ablesen zumindest eines Ist-Abstandes zwischen zwei Fixpunkten an dem zumindest einen, dem ersten Fahrzeug vorausfahrenden Fahrzeug, und Schritt 40d: Ermitteln des Abstands zwischen dem ersten Fahrzeug und dem zumindest einen vorausfahrenden Fahrzeug mittels des Rechenprogramms unter Verwendung der Ist- Abstände.
Die Fahrzeugendatenbank umf asst vorzugsweise Daten über alle möglichen, insbesondere gängigen, Fahrzeuge beziehungsweise kann über eine Verbindung mit einer zentralen Fahrzeugendatenbank oder mit dem Internet diese Daten abrufen. Diese Daten sind sortiert und einem bestimmten Fahrzeug zugeordnet, sodass sobald das Modell des Fahrzeugs ermittelt ist, man auf alle dieses Fahrzeug charakterisierenden Daten und insbesondere Abstände zwischen verschiedenen Fixpunkten des Fahrzeugs, zur Verfügung hat. Dabei können die Datenbankmerkmale beispielsweise Bilder von Rückleuchten, genaue
Rückleuchtenabstände, Typ, Modell des Kraftfahrzeugs, seine genaue Breite und/ oder Höhe usw. umfassen. Anhand eines Vergleichs der ermittelten relevanten Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale mit den Datenbankmerkmalen, d.h. mit tatsächlichen, beispielsweise von einem Fahrzeughersteller angegebenen, Fahrzeugmerkmalen und/ oder Fahrzeugcharakteristiken aus der Fahrzeugendatenbank, ist es beispielsweise möglich, das genaue Modell des vorausfahrenden Fahrzeugs zu identifizieren und andere tatsächliche Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale aus der Fahrzeugendatenbank abzurufen. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, auf Abstände, beispielsweise Ist- Abstände, zwischen mehreren Fixpunkten genauer und zu schließen und die Messung des Abstands noch mehr zu verbessern.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff„Ist- Abstand" ein tatsächlicher, beispielsweise von einem Fahrzeughersteller angegebener, Abstand zwischen zwei Fixpunkten verstanden.
Darüber hinaus kann es zweckmäßig sein, wenn das Rechenprogramm einen vorgegebenen sicherheitsrelevanten Abstand umfasst und das Verfahren zusätzlich folgende Schritte aufweist:
Schritt 5: Ermitteln einer Fahrspur, in der das erste Fahrzeug fährt oder sich befindet; Schritt 6: Ermitteln des Abstands zu einem dem ersten Fahrzeug unmittelbar in der Fahrspur fahrenden Fahrzeug unter Verwendung des im Schritt 4 ermittelten Abstands. Für den Fall und folglich in Schritt 4 mehrere Abstände ermittelt werden, dass es mehrere vorrausfahrende Fahrzeuge gibt, kann das unmittelbar vorrausfahrende Fahrzeug beispielsweise durch simples Abgleichen der Mehrzahl der in Schritt 4 ermittelten Abstände ermittelt werden;
Schritt 7: Vergleichen des im Schritt 6 ermittelten Abstands mit dem vorgegebenen sicherheitsrelevanten Abstand, und
Schritt 8: Ausführen zumindest einer ein Auffahrtsrisiko reduzierenden Maßnahme. Solche Maßnahmen können zum Beispiel umfassen: Fahrer verständigen, Geschwindigkeit drosseln, Motorbremsen und/ oder leichte Bremsung einlegen. Weitere Maßnahmen, wie beispielsweise das vorausfahrende Fahrzeug verständigen, dass das Auffahrtsrisiko besteht, sind natürlich denkbar.
Dabei kann es zweckdienlich sein, wenn das Auffahrtsrisiko anhand zumindest einem der folgenden Parameter bestimmt wird: Geschwindigkeit des ersten Fahrzeugs,
Geschwindigkeit des dem ersten Fahrzeug unmittelbar in der Fahrspur fahrenden
Fahrzeugs, Wetterlage, Temperatur, Fahrbahntemperatur, und Art der Fahrbahn. Es versteht sich, dass das Auffahrtsrisiko auch anhand einer beliebigen Kombination der Parameter bestimmt werden kann, z.B. Geschwindigkeit, Wetterlage, Temperatur oder die Art und die Temperatur der Fahrbahn usw.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf beispielhafte nicht einschränkende Ausführungsformen näher erläutert, die in einer Zeichnung veranschaulicht sind. In dieser zeigt:
Fig. 1: ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Messen des Abstands zwischen einem ersten Fahrzeug und dem zumindest einem dem ersten Fahrzeug vorausfahrenden
Fahrzeug;
Fig. 2: schematische Darstellung zwei Fahrzeuge in derselben Spur;
Fig. 3: eine beispielhafte Heckansicht eines unmittelbar vorausfahrenden Fahrzeugs mit Fahrzeugmerkmalen und/ oder Fahrzeugmodellmerkmalen, und
Fig. 4: ein Flussdiagramm eines beispielhaften Verfahrens.
Zunächst wird auf Figuren 1 und 2 Bezug genommen. In Fig. 1 ist ein schematisches
Flussdiagramm eines dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechenden Verfahrensbeispiels zum Messen des Abstands zwischen einem ersten Fahrzeug und dem zumindest einen dem ersten Fahrzeug 1 vorausfahrenden Fahrzeug 2 gezeigt. Fig. 2 zeigt schematisch das erste Fahrzeug 1 und ein dem ersten Fahrzeug vorausfahrendes Fahrzeug 2. Dabei umf asst das Fahrzeug 1 eine Messeinrichtung zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens, die vorzugsweise in dem ersten Fahrzeug 1 angeordnet ist. Das Fahrzeug 2 fährt gemäß der Figur 2 dem ersten Fahrzeug unmittelbar (in der gleichen Fahrspur 3) voraus. Es versteht sich, dass das nachstehend beschriebene Verfahren auch auf dem ersten Fahrzeug nicht unmittelbar vorausfahrende Fahrzeuge (nicht gezeigt) anwendbar ist. Die Messeinrichtung kann eine Kamera 4 vorgesehen sein, die der
Bildaufnahme-Einrichtung entsprechen kann. Es ist denkbar, dass die Messeinrichtung auch mehrere (zwei, drei, vier, fünf oder mehr) Kameras umfasst, die beispielsweise in den Frontscheinwerfern und/ oder an den A-Säulen des ersten Fahrzeugs angeordnet sein können. In diesem Fall können diese mehreren Kameras der Bildaufnahme-Einrichtung entsprechen.
Im ersten Verfahrensschritt 10 werden Bilder von einem Vorfeld des ersten Fahrzeugs 1 unter Verwendung der zumindest einen, vorzugsweise genau einen, Kamera 4
aufgenommen. Dabei kann die Kamera 4 eine herkömmliche Kamera sein, sie muss keine Stereokamera sein oder zur Erstellung von 3D Bildern geeignet sein. Die Aufnahme von den Bildern erfolgt vorzugsweise in kurzen Abständen, sodass eine vorzugsweise kontinuierliche Dauerbeobachtung (Monitoring) des Fahrzeugvorfeldes erfolgen kann. Im zweiten Schritt 20 wird jedes einzelne dem ersten Fahrzeug 1, vorzugsweise in der gleichen Fahrspur 3, vorausfahrende Fahrzeug 2 erkannt. Dies kann beispielsweise durch Erkennen von
Rückleuchten und/ oder vorzugsweise Bremsleuchten der dem ersten Fahrzeug 1
vorausfahrenden Fahrzeuge auf den, mittels der zumindest einen Kamera 4 aufgenommenen Bildern (siehe z.B. das Kapitel 6.4 der oben genannten Dissertation) geschehen. Dafür kann die Messeinrichtung eine Bildauswertungssoftware und einen Bordcomputer umfassen, welche Bildauswertungssoftware beispielsweise auf dem Bordcomputer installiert sein kann, der vorzugsweise mit der zumindest einen Kamera zwecks zum Beispiel eines
Datenaustauschs verbunden sein kann. Der Bordcomputer mit der
Bildauswertungssoftware, die zweckmäßigerweise auf dem Bordcomputer ausführbar ist, kann dabei der Bildauswertungseinrichtung der erfindungsgemäßen Messeinrichtung entsprechen. Darüber hinaus ist es vorstellbar, dass die Bildauswertungssoftware auf einer externen Vorrichtung installiert und ausführbar ist, wobei die externe Vorrichtung jederzeit aus dem ersten Fahrzeug 1 herausgenommen und entfernt werden kann. D.h. die
Messeinrichtung muss nicht immer in dem ersten Fahrzeug angeordnet sein. Es ist also durchaus denkbar, dass ein Teil der Messeinrichtung, z.B. die Bildauswertungseinrichtung, aus dem ersten Fahrzeug herausgenommen und entfernt werden. In diesem Fall ist die Bildauswertungsvorrichtung als eine fahrzeugexterne Vorrichtung ausgebildet. Dabei kann diese externe Vorrichtung beispielsweise als Laptop, Tablet oder Smartphone ausgebildet und mit der zumindest einen Kamera und, vorzugsweise mit dem Bordcomputer verbunden sein. Alternativ kann die Bildauswertungseinrichtung die externe Vorrichtung, die
Bildauswertungssoftware und vorzugsweise den Bordcomputer - also sowohl
fahrzeuginterne als auch fahrzeugexterne Teile umfassen.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei dem zumindest einen Fahrzeug 2, das dem ersten Fahrzeug 1 vorausfährt oder sich vor diesem befindet, durch die Bildauswertungssoftware und/ oder das Rechenprogramm anhand der aufgenommenen Bilder ein Fahrzeugmerkmal und/ oder ein Fahrzeugmodellmerkmal oder mehrere (z.B. sieben) Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale, wie beispielsweise Emblem 5, Höhe 6, Breite 7 des Fahrzeugs, Position und/ oder Form seiner Rückleuchten 8, Modellbezeichnung 9 usw. (siehe Fig. 3), ermittelt werden, beispielsweise detektiert, erkannt, und vorzugsweise dem vorausfahrenden Fahrzeug 2 zugeordnet werden. Es versteht sich, dass beim
erfindungsgemäßen Verfahren auch eine beliebige Kombination der relevanten
Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale, beispielsweise das Emblem 5 und die Position der Rückleuchten 8 oder die Modellbezeichnung 9 und die Form/ Design der Rückleuchten 8 oder die Höhe 6, die Breite 7 und die Modellbezeichnung usw. ermittelt werden kann. Anhand dieser Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale ist es möglich einen Abstand zwischen zumindest zwei, vorzugsweise zwischen mehreren Paaren von Fixpunkten des vorausfahrenden Fahrzeugs 2 zu definieren, und beispielsweise, indem zum Beispiel das Modell des vorausfahrenden Fahrzeugs 2 eindeutig bestimmt wird, genau zu bestimmen. Die ermittelten Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale werden im vierten Schritt 40 zum Ermitteln des Abstands d zwischen dem ersten Fahrzeug 1 und dem zumindest einen vorausfahrenden Fahrzeug 2 durch das Rechenprogramm verwendet. Dabei kann vorgesehen sein, dass das erste Fahrzeug 1 zusätzlich eine
Fahrzeugendatenbank aufweist, die, wie oben beschrieben, Datenbankmerkmale umf asst, und die relevanten Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale des zumindest einen dem ersten Fahrzeug 1 vorausfahrenden Fahrzeugs 2 unter Verwendung der Bilder und/ oder einer Car-2-Car- Kommunikation ermittelt werden. Die Datenbankmerkmale umfassen vorzugsweise die tatsächlichen Fahrzeugmerkmale und/ oder die tatsächlichen Fahrzeugmodellmerkmale, die den ermittelten Fahrzeugmerkmalen und/ oder
Fahrzeugmodellmerkmalen entsprechen und noch weitere tatsächliche Fahrzeugmerkmale und/ oder tatsächliche Fahrzeugmodellmerkmale, wie beispielsweise Bilder von
Rückleuchten, die einen Form- und/ oder Designabgleich ermöglichen, genaue Abstände zwischen den Rückleuchten, Typ, Modell des Kraftfahrzeugs, seine genaue Höhe und genaue Breite und weitere von dem Fahrzeughersteller des vorausfahrenden Fahrzeugs 2 stammende, tatsächliche Daten. Dabei können die ermittelten relevanten Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale mit den Datenbankmerkmalen verglichen werden (Schritt 40a), um auf das genaue Modell des zumindest einen vorausfahrenden Fahrzeugs 2 zu schließen (Schritt 40b). Mit der Information, um welches Modell es sich bei dem zumindest einen vorausfahrenden Fahrzeug 2 handelt, können weitere genaue
Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale hinsichtlich dieses Fahrzeugs 2 aus der Fahrzeugdatenbank abgelesen werden. Dabei ist es von Vorteil, dass man zumindest ein Fahrzeugmerkmal abliest, welches auf einen Ist- Abstand (tatsächlicher Abstand) zwischen zumindest zwei, vorzugsweise beliebigen, Fixpunkten dieses Fahrzeugs 2 schließen lässt (Schritt 40c). Zwei solche Fixpunkte können zum Beispiel die Rückleuchten (der Ist- Abstand x ist in diesem Fall der tatsächliche Abstand zwischen den Rückleuchten) oder eine linke und eine rechte Seite des Fahrzeugs (Breite 7 des Fahrzeugs) oder das Dach und ein unterer Bereich eines Reifens (Höhe 6 des Fahrzeugs) sein. Auf diese Weise können diese Ist- Abstände dazu verwendet werden, den genauen Abstand zwischen dem ersten Fahrzeug 1 und dem zumindest einen vorausfahrenden Fahrzeug 2 zu ermitteln. Dies kann zum Beispiel mittels des Rechenprogramms geschehen. Das Rechenprogramm kann zum Beispiel einen genaueren Abstand d zwischen dem Fahrzeug 1 und dem vorausfahrenden Fahrzeug 2 gemäß der Formel d = s berechnen, wobei„d" ein genauerer Abstand,„x" ein Ist-
Abstand und„a" (alpha) ein Beobachtungswinkel ist (siehe Fig. 2). Dabei kann der
Beobachtungswinkel„a" (alpha) mittels des Rechenprogramms und der
Bildauswertungseinrichtung anhand der aufgenommenen Bilder bestimmt werden, sollte dieser nicht schon von vornherein durch die Eigenschaften der Kamera bekannt sein.
Anschließend wird auf die Figur 4 Bezug genommen, welche ein Flussdiagramm einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen oder des oben beschriebenen Verfahrens zeigt. In dem Schritt 100 wird das Rechenprogramm beispielsweise durch die Eingabe eines Sicherheitsabstandes (mittels nicht gezeigter benutzerseitiger Eingabemittel) initialisiert. Im Schritt 200 kann die oben beschriebene Bildaufnahme passieren, wobei im Schritt 300 zumindest eines der vorausfahrenden Fahrzeuge erkannt/ detektiert werden können. Im Schritt 400 kann das zumindest eine vorausfahrende detektierte Fahrzeug hinsichtlich seiner Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale mittels einer Bildauswertung und/ oder einer Car-2-Car Kommunikation untersucht werden (z.B. das Emblem 5,
Modellbezeichnung 9, Fahrzeug-Design (z.B. Längen/ Breitenverhältnisse) Höhe 6, Breite 7, Rücklicht-Design 8) (siehe Fig. 3). Dies kann sowohl mit dem Rechenprogramm und der Bildauswertungseinrichtung als auch mittels einer Car-2-Car-Kommunikation oder aus einer Kombination derer verwirklicht werden. Im Schritt 500 können die erhaltenen Daten mit Datenmerkmalen der Fahrzeugendatenbank abgeglichen werden. Nachdem das Modell des zumindest einen vorausfahrenden Fahrzeugs festgestellt wurde, können die genauen
Abstände (Ist- Abstände) aus der Fahrzeugendatenbank ausgelesen werden. Im Schritt 700 wird der Abstand mithilfe der im vorherigen Schritt 600 ausgelesenen Daten aus der
Fahrzeugendatenbank berechnet.
Im Schritt 500 kann der Datenbankabgleich beispielsweise derart erfolgen, dass alle verfügbaren Daten miteinander abgeglichen werden und eine Übereinstimmung in Form eines gewissen Prozentsatzes ausgegeben wird und eine Übereinstimmung bei beispielswese größer oder gleich 90% als akzeptabel erachtet wird. Eine bestimmte Toleranz (in dem Fall 10%) kann in die Beurteilung miteinbezogen werden, da Manipulationen an bestimmten Fahrzeugmerkmalen und/ oder Fahrzeugmodellmerkmalen (durch beispielsweise Tuning des Fahrzeugs) nicht ausgeschlossen werden können.
Die Fahrzeugmerkmale und/ oder Fahrzeugmodellmerkmale können vorteilhafterweise auch unterschiedlich gewichtet sein, beispielsweise ist das Fahrzeug- Design höher gewichtet als das Rücklicht-Design und kann somit beim Datenbankabgleich im Falle einer
Übereinstimmung stärker beachtet werden als eine Übereinstimmung des Rücklicht- Designs.
Die Daten im Schritt 600 umfassen zumindest Abmessungen von zwei Fixpunkten am Fahrzeug, beispielsweise in Form des Abstands dieser Fixpunkte zueinander. Diese
Fixpunkte können beispielsweise die Rückleuchten sein oder auch die Außenkanten des Fahrzeugs, womit der Abstand dieser Außenkanten der Bereite des Fahrzeugs entspricht. Die Berechnung im Schritt 700 kann mit jenen Daten erfolgen, die sich auf Fixpunkte des Fahrzeugs beziehen, die für das Kamerasystem am besten/ leichtesten zu erfassen sind. Beispielsweise kann bei Fahrzeugen mit hohem Kontrast gegenüber dem Hintergrund (z.B. schwarzes Auto, blauweißer Horizont) die Breite des Fahrzeugs herangezogen werden.
Des Weiteren können auch die sogenannten„Winkelfehler" mitberücksichtigt werden, die zum Beispiel beim Messen eines Abstandes zu einem in einer der benachbarten Spuren vorausfahrenden Fahrzeug entstehen kann. Dabei wird auf einen Betrachtungswinkel abgestellt und eine entsprechende Korrektur des Abstands zu dem entsprechenden Fahrzeug berechnet.
Solange es sich nicht aus der Beschreibung einer der oben genannten Ausführungsformen zwangsläufig ergibt, wird davon ausgegangen, dass die beschriebenen Ausführungsformen beliebig miteinander kombiniert werden können. Unter anderem bedeutet dies, dass auch die technischen Merkmale einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens mit den technischen Merkmalen einer anderen Ausführungsform einzeln und unabhängig voneinander nach Belieben kombiniert werden können, um auf diese Weise zu einer weiteren Ausführungsform derselben Erfindung zu gelangen, solange diese weitere Ausführungsform in dem durch die ursprünglichen Patentansprüche festgelegten
Schutzbereich liegt.
So zum Beispiel kann ein technisches Merkmal, beispielsweise ein Schritt, z.B. Schritt 500, oder eine Gruppe der technischen Merkmale, aus dem in Fig. 4 dargestellten Verfahren durchaus in das in Fig. 1 gezeigte Verfahren aufgenommen werden oder ein technisches Merkmal, beispielsweise ein oder mehrere Schritte ersetzen.
Next Patent: METHOD FOR CHECKING THE AVAILABILITY AND INTEGRITY OF A DATA OBJECT STORED IN A DISTRIBUTED MANNER