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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR MOUNTING A ROTOR OF A WIND ENERGY PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/050569
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a lifting beam (1) for lifting and handling a rotor blade (2) of a wind energy plant (100), comprising a fastening means (6) for fastening the lifting beam to a crane, at least one fastening means (12) for fastening the lifting beam to the rotor blade (2), a longitudinal pivoting means (18) for pivoting the rotor blade (2) which is supported by the lifting beam (1) about a longitudinal axis of the rotor blade (2), and/or a transverse pivoting means (10, 22) for pivoting the rotor blade (2) which is supported by the lifting beam (1) about a transverse axis perpendicular to the longitudinal axis. The invention further relates to a method for mounting rotor blades of a wind energy plant using a lifting beam according to the invention.

Inventors:
MEYER WOLFGANG (DE)
KUIPER GERRIT (DE)
KNOOP FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/069785
Publication Date:
April 11, 2013
Filing Date:
October 05, 2012
Export Citation:
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Assignee:
WOBBEN PROPERTIES GMBH (DE)
Foreign References:
EP2003333A12008-12-17
DE102008033857A12010-01-21
DE202010003033U12010-05-27
DE20109835U12002-01-24
DE10305543C52011-04-28
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR SPEISER & PARTNER et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Hebetraverse (1 ) zum Heben und Handhaben eines Rotorblatts (2) einer Windenergieanlage (100), umfassend:

- ein Kranbefestigungsmittel (6) zum Befestigen der Hebetraverse an einem Kran,

- wenigstens ein Blattbefestigungsmittel (12) zum Befestigen der Hebetraverse an dem Rotorblatt (2) und

- ein Längsschwenkm ittel (18) zum Schwenken das von der Hebetraverse (1 ) getragenen Rotorblattes (2) um eine Längsachse des Rotorblattes (2) und/oder

- ein Querschwenkmittel (10, 22) zum Schwenken des von der Hebetraverse (1) getragenen Rotorblattes (2) um eine quer zur Längsachse ausgebildete Querachse.

2. Hebetraverse (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Längsschwenkmittel (18) einen Aktuator (18) zum aktiven Schwenken des Rotorblattes (2) aufweist und/oder das Querschwenkmittel (10, 22) zum passiven Schwenken ausgebildet ist und ein Bremsmittel (10) und/oder ein Feststellmittel (10) aufweist zum Feststellen der Hebetraverse (1 ) in wenigstens zwei von einander verschiedenen Schwenkpositionen.

3. Hebetraverse (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen oberen, mit dem Kran zu verbindenden Tragrahmenabschnitt (4) und einen unteren, mit dem Rotorblatt (2) zu verbindenden Tragrahmenabschnitt (8), wobei das Querschwenkmittel (10, 22) zum Ausführen einer Schwenkbewegung des unteren Tragrahmenabschnitts (8) relativ zum oberen Tragrahmenabschnitt (4) vorbereitet ist, insbesondere eine entsprechende Schwenkachse aufweist und optional eine Feststellscheibe (10) zum Fixieren einer Schwenkposition des unteren Tragrahmenabschnitts (8) relativ zum oberen Tragrahmenabschnitt (4) aufweist.

4. Hebetraverse (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass drei Blattbefestigungsmittel (12) vorgesehen sind und jeweils eine Tragschlaufe zum lösbaren Befestigen an dem Rotorblatt (2) aufweisen und/oder dass das Längsschwenkmittel (18) einen linearen Aktuator (18), insbesondere Hydraulikzylinder (18) zum Heben und Senken eines der Blattbefestigungsmittel (12) oder eines Teils davon auf- weist, wobei der lineare Aktuator (18) insbesondere zwischen einer bzw. der Tragschlaufe des entsprechenden Blattbefestigungsmittels (12) und einem bzw. dem unteren Tragrahmenabschnitt (8) angeordnet ist.

5. Hebetraverse (1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich- net, dass das Kranbefestigungsmittel (6) wenigstens einen Aufhängeabschnitt (6), insbesondere Ring (6), Öse (6) oder Schäkel, zum Aufhängen der Hebetraverse (1 ) an dem Kran aufweist.

6. Handhabungsanordnung zum Handhaben eines Rotorblattes (2) einer Windenergieanlage (100), umfassend eine Hebetraverse (1 ) zum Heben und Handhaben des Rotorblatts (2), ein über eine Verbindung an der Hebetraverse (1 ) befestigtes Rotorblatt (2), und eine Lösevorrichtung zum Lösen der Verbindung zwischen dem Rotorblatt (2) und der Hebetraverse (1 ), wobei das Rotorblatt (2) mittels wenigstens einem Bolzen (58) an der Hebetraverse (1) verbun- den ist, insbesondere so, dass die Hebetraverse (1 ) wenigstens eine Schlaufe oder Öse aufweist und der Bolzen (58) durch die Schlaufe oder Öse reicht, und wobei die Lösevorrichtung ein Zugmittel (60) zum Ziehen des Bolzens (58), insbesondere zum Ziehen des Bolzens (58) aus der jeweiligen Schlaufe oder Öse zum Lösen der Verbindung aufweist.

7. Handhabungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rotorblatt (2) eine aerodynamische Blattoberfläche (16) und einen Innenraum aufweist, wobei die Blattoberfläche (16) wenigstens eine Öffnung (14) zum Durchführen eines Blattbefestigungsmittels (12) oder eines Teils davon der Hebetraverse (1 ) aufweist und der Innenraum mit wenigstens einem Befestigungsabschnitt (50) zum Befestigen des Blattbefestigungsmittels (12) der Hebetraverse (1 ) versehen ist. 8. Handhabungsanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hebetraverse (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 verwendet wird.

9. Transportvorrichtung zum Transportieren einer Hebetraverse (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Transportvorrichtung einen Transportrahmen (20) mit an die Hebetraverse (1 ) angepassten Aufnahmeabschnitten aufweist, insbesondere eine Trag- rahmenaufnahme zum Aufnehmen eines bzw. des unteren Tragrahmenabschnitts (8) und/oder eine Aktuatorauf nähme zum Aufnehmen eines bzw. des Aktuators des Längs- schwenkm Ittels.

10. Verfahren zum Montieren von Rotorblättern (2) einer Windenergieanlage (100), die einen, eine Rotornabe und mehrere, insbesondere drei Rotorblätter (2) umfassenden

Horizontalachsenrotor aufweist, umfassend die Schritte:

- Ausrichten einer bereits montierten Rotornabe in einer ersten Montageposition,

- Heben eines ersten Rotorblattes (2) mittels eines Krans und einer Hebetraverse (1 ),

- Anordnen und Befestigen des ersten Rotorblattes (2) in einer im Wesentlichen waage- rechten Ausrichtung an der in der ersten Montageposition ausgerichteten Rotornabe,

- Absenken des montierten, ersten Rotorblattes (2) mittels der Hebetraverse (1 ) so, dass sich die Rotornabe in eine zweite Montageposition dreht, in der ein zweites Rotorblatt (2) in waagerechter Ausrichtung an der Rotorblattnabe montiert werden kann und

- Festsetzen der Rotornabe in der zweiten Montageposition und Lösen der Hebetraverse (1 ) von dem ersten Rotorblatt (2).

1 . Verfahren nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch die weiteren Schritte

- Heben des zweiten Rotorblattes (2) mittels des Krans und der Hebetraverse (1),

- Anordnen und Befestigen des zweiten Rotorblattes (2) in einer im Wesentlichen waagerechten Ausrichtung an der in der zweiten Montageposition ausgerichteten Rotornabe und

- Lösen der Hebetraverse (1 ) von dem zweiten Rotorblatt (2).

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 , wobei die Rotomabe nach dem Lösen der Hebetraverse (1 ) von dem ersten Rotorblatt (2) um etwa 180° um eine vertikale Achse gedreht wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, gekennzeichnet durch die weiteren Schritte

- Montieren eines Baiastarmes an der Rotornabe an einem für ein drittes Rotorblatt (2) vorgesehenen Befestigungsort, insbesondere Flansch, - Absenken des Baiastarmes so dass sich die Rotornabe in eine dritte Montageposition dreht, in der das dritte Rotorblatt (2) in waagerechter Ausrichtung an der Rotorblattnabe montiert werden kann,

- Festsetzen der Rotornabe in der dritten Montageposition,

- Entfernen des Baiastarmes und - Montieren des dritten Rotorblattes (2).

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei das jeweils von der Hebetraverse (1 ) gehobene Rotorblatt (2) mittels der Hebetraverse (1) um eine Rotorblattlängsachse gedreht wird, um bei der Montage einen möglichst geringen Windwiderstand aufzuweisen. 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei eine Hebetraverse (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und/oder eine Handhabungsanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8 verwendet wird.

16. Verfahren zum Montieren eines, eine Rotornabe und mehrere, insbesondere drei Rotorblätter (2) aufweisenden Horizontalachsenrotors an einer Gondel (104) einer Wind- energieanlage (100) bzw. einer zu errichtenden Windenergieanlage (100) umfassend die Schritte

- Montieren der Rotornabe an der Gondel (104) und

- sukzessives Montieren der Rotorblätter (2) an der montierten Rotornabe, wobei ein Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15 verwendet wird.

17. Verfahren zum Demontieren von Rotorblättern (2) einer Windenergieanlage (100), die einen, eine Rotornabe und mehrere, insbesondere drei Rotorblätter (2) umfassenden Horizontalachsenrotor aufweist, wobei das Demontieren dem Ablauf des Montierens der Rotorblätter (2) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 15 sinngemäß in umgekehrter Rei- henfolge entspricht.

18. Verfahren zum Tauschen von Rotorblättern (2) einer Windenergieanlage (100), die einen, eine Rotornabe und mehrere, insbesondere drei Rotorblätter (2) umfassenden Horizontalachsenrotor aufweist, wobei Rotorblätter (2) gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15 montiert werden, und/oder vorher bereits montierte und zu tauschende Rotorblätter (2) zuvor demontiert werden, insbesondere mit einem Verfahren nach Anspruch 17.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Montieren eines Rotors einer Windenergieanlage

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hebetraverse zum Heben und Handhaben eines Rotorblatts sowie eine Handhabungsanordnung mit Hebetraverse und Rotorblatt zum Handhaben eines Rotorblattes. Die Erfindung betrifft auch eine Transportvorrichtung zum Transportieren einer Hebetraverse, ein Verfahren zum Montieren von Rotorblättern, ein Verfahren zum Montieren eines Rotors, ein Verfahren zum Demontieren von Rotorblättern sowie ein Verfahren zum Tauschen von Rotorblättern.

Windenergieanlagen sind hinlänglich bekannt und ein gängiger Typ ist eine so genannte Horizontalachsen-Windenergieanlage, wie sie auch in der Fig. 1 dargestellt ist. Unter einer Horizontalachsen-Windenergieanlage bzw. einer Windenergieanlage mit einem Horizontalachsenrotor versteht man eine Anordnung mit horizontaler Rotorachse in Abgrenzung zu einem Typ mit vertikaler Rotorachse. Auf eine exakt waagrechte Ausrichtung der Rotorachse kommt es nicht an, sondern es soll nur der grundsätzliche Anlagentyp bezeichnet werden. Übliche Horizontalachsen-Windenergieanlage weisen heutzutage drei Rotorblätter auf, worauf sich die nachfolgende Erfindung konzentriert, ohne darauf beschränkt zu sein. Insoweit spätere Ausführungen nur im Zusammenhang mit einem Horizontalachsenrotor mit drei Rotorblättern Sinn ergeben, ist entsprechend von einem Rotor mit drei Rotorblättern auszugehen.

Zum Installieren einer Windenergieanlage war es üblich, den Rotor mit den Rotorblättern am Aufstellungsort der Windenergieanlage am Boden vorzufertigen, nämlich die Rotor- blätter an der Rotornabe zu befestigen. Der so vorgefertigte Rotor wurde dann insbesondere an der Rotornabe zusammen mit den montierten Rotorblättern vom Boden angehoben und an einer Gondel, die ohne den Rotor bereits auf einem Mast oder Turm montiert war, befestigt.

Mit zunehmender Größe der Windenergieanlagen und damit zunehmender Länge der Rotorblätter erweist sich eine solche Art der Montage als immer schwieriger. So weist beispielsweise der Rotor einer Enercon E126 Windenergieanlage einen Durchmesser von 126 m auf. Einen Rotor dieses Ausmaßes zu handhaben ist schwierig und stellt insbesondere hohe Anforderungen an den notwendigen Kran. Neben den geometrischen Ausmaßen weist ein solcher Rotor auch eine enorme Masse und damit ein enormes Gewicht auf. Es kommt hinzu, dass bei solchen modernen, großen Windenergieanlagen auch noch der Turm höher ist, insbesondere die installierte Achshöhe sehr hoch ist. So kann eine Windenergieanlage des Unternehmens Enercon vom Typ E 126 eine Achshöhe von über 130 r haben, was der dreifachen Höhe des Segelschulschiffs Gorch Fock entspricht.

Insbesondere die Höhe, in die ein zu montierendes Teil zu heben ist als auch dessen Last bestimmen ganz wesentlich den erforderlichen Kran und damit dessen Kosten. Eine zusätzliche Höhe von wenigen Metern kann mitunter dazu führen, dass ein Kran einer nächstgrößeren Klasse benötigt wird. Dabei gehören schon heute die für die Aufstellung von großen, modernen Windenergieanlagen wie der E 126 verwendeten Kräne zu den größten, verfügbaren Autokränen.

Wird ein Rotorblatt einzeln an eine bereits an der Gondel montierten Rotornabe installiert, braucht entsprechend nur das Gewicht dieses einen Rotorblattes gehoben zu werden. So kann beispielsweise ein Rotorblatt vertikal von unten an einer entsprechend ausgerichteten Rotornabe montiert werden. Bei einem dreiblättrigen Rotor befinden sich dann aber die beiden übrigen Positionen für die beiden übrigen Rotorblätter in einer hoch gelegenen Position. Zum Installieren der beiden Rotorblätter müsste somit das jeweilige Rotorblatt entsprechend hoch gehoben werden, nämlich höher als die Rotorachse, oder die Rotor- nabe müsste gedreht werden. Diese Drehung der Rotornabe mit einem installierten Rotorblatt benötigt aber eine entsprechend hohe Kraft, um das bereits installierte Rotorblatt in einer Drehung anzuheben. Grundsätzlich kann eine solche Drehung mittels des Generators im Motorbetrieb vorgenommen werden. Hierfür wäre aber eine entsprechende Installation des Generators in diesem frühen Aufbaustadium erforderlich, einschließ- lieh einer Anbindung an das Stromnetz, in das später eingespeist werden soll, um Energie für diesen Motorbetrieb zu beziehen. Zusätzlich müssten die Generatoren entsprechend für diese spezielle Anforderung mit Energie versorgt und angesteuert werden.

Als allgemeiner Stand der Technik wird auf die Dokumente EP 2 003 333 A1 , DE 10 2008 033 857 A1 , DE 20 2010 003 033 U1 , DE 201 09 835 U1 und DE 03 05 543 C5 verwiesen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, wenigstens eines der oben genannten Probleme zu adressieren, insbesondere ganz oder teilweise zu lösen. Insbesondere soll eine Lösung für eine verbesserte Montage eines Rotors und gegebenenfalls auch eine verbesserte Möglichkeit der Demontage oder des Tausches eines Rotorblattes vorgeschlagen werden. Zumindest soll eine alternative Lösung angegeben werden.

Erfindungsgemäß wird eine Hebetraverse gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen. Eine solche Hebetraverse ist zum Heben und Handhaben eines Rotorblatts vorgesehen. Sie weist ein Kranbefestigungsmittel auf, mit dem die Hebetraverse an einem Kran befestigt, insbesondere angehängt werden kann. Weiterhin ist wenigstens ein Blattbefestigungsmittel vorgesehen, mit dem die Hebetraverse an dem Rotorblatt befestigt werden kann bzw. umgekehrt. Die Hebetraverse weist zudem ein Längsschwenkmittel auf, mithilfe dessen das von der Hebetraverse getragene Rotorblatt um eine Längsachse des Rotorblattes geschwenkt werden kann. Insbesondere ist die Hebetraverse mit diesem Längsschwenkmittel so ausgebildet, dass sie ein Rotorblatt beispielsweise waagerecht hält und dabei in dieser waagerechten Position um die waagerechte Rotorblattachse schwenkt bzw. dreht.

Außerdem oder alternativ ist ein Querschwenkmittel vorgesehen, um das von der Hebe- traverse getragene Rotorblatt um eine Querachse zu schwenken, die quer zur Längsachse ausgebildet ist. Dabei kommt es nicht auf eine genaue 90°-Anordnung der Querachse zur Längsachse an, sondern darauf, dass das Rotorblatt mittels des Querschwenkmittels insbesondere so geschwenkt werden kann, dass sich die Längsachse verändert, insbesondere angehoben oder abgesenkt wird. Das Längsschwenkmittel und das Querschwenkmittel sind somit dazu vorgesehen, zwei unterschiedliche Schwenkbewegungen des Rotorblattes auszuüben, die unterschiedliche Zwecke haben können, wie unten noch erläutert wird.

Vorzugsweise weist das Längsschwenkmittel einen Aktuator zum aktiven Schwenken des Rotorblattes auf. Das Längsschwenkmittel kann somit beispielsweise durch einen Motor und/oder Hydraulikantrieb aktiv eine Kraft ausüben, insbesondere Arbeit aufbringen, um das Rotorblatt um die Längsachse zu schwenken. Gemäß einer Ausführungsform wird das Längsschwenkmittel zumindest durch einen solchen Aktuator gebildet und kann zusätzliche Elemente wie insbesondere Befestigungselemente aufweisen.

Vorzugsweise ist das Querschwenkmittel zum passiven Schwenken ausgebildet und weist eine Bremse und zusätzlich oder alternativ ein Feststell mittel oder Festsetzmittel zum Feststellen oder Festsetzen der Hebetraverse in wenigstens zwei voneinander verschiedenen Schwenkpositionen auf. Das Querschwenkmittel verfügt insoweit nicht über einen Aktuator, der aktiv eine Kraft ausüben, insbesondere Arbeit verrichten kann, sondern nur über passive Mittel, die ein entsprechendes Schwenken ermöglichen und führen können. Demnach wird zum einen eine entsprechende Schwenkachse verwirklicht und zum anderen kann eine Bremse eine anderweitig bewirkte Schwenkbewegung bremsen oder anhalten. Wird eine gewünschte Endposition erreicht, wird zum Festsetzen ein entsprechendes Festsetzmittel vorgeschlagen, wie ein zum temporären Verbolzen vorbereitetes Feststellmittel. Demnach wird also eine Schwenkbewegung durch externe Kräfte, wie beispielsweise eine Gewichtskraft verursacht, von dem Querschwenkmittel dabei aber geführt, nämlich insbesondere hinsichtlich Bewegungsrichtung und hinsicht- lieh Bewegungsgeschwindigkeit, einschließlich der Möglichkeit, die Schwenkbewegung anzuhalten. Gemäß einer Ausgestaltung wird das Querschwenkmittel zumindest durch ein Schwenkgelenk gebildet, das eine entsprechende Schwenkachse schafft, und kann zusätzliche Elemente aufweisen, wie insbesondere beschriebene Elemente zum Bremsen der Schwenkbewegung oder zum Festsetzen einer geschwenkten Position. Gemäß einer Ausführungsform ist die Hebetraverse durch einen oberen und einen unteren Tragrahmenabschnitt gekennzeichnet. Der obere Tragrahmenabschnitt ist mit dem Kran zu verbinden und der untere Tragrahmenabschnitt ist mit dem Rotorblatt zu verbinden. Das Querschwenkmittel ist dabei zum Ausführen einer Schwenkbewegung des unteren Tragrahmenabschnitts relativ zum oberen Tragrahmenabschnitt vorbereitet. Es werden somit zwei zueinander verschwenkbare Tragrahmenabschnitte vorgesehen. Vorzugsweise kann eine Feststellscheibe vorgesehen sein, die zum Fixieren unterschiedlicher Schwenkpositionen des unteren Tragrahmenabschnitts relativ zum oberen Tragrahmenabschnitt vorbereitet ist. Beispielsweise kann hierzu eine Bremse wie eine Backenbremse an der Feststellscheibe angreifen und so das Bremsen oder Fixieren der Schwenkposition erreichen. Alternativ oder ergänzend kann die Feststellscheibe Bohrungen aufweisen, in die ein Bolzen oder Stift zum Fixieren einer Schwenkposition eingeführt werden kann.

Gemäß einer Ausgestaltung ist die Hebetraverse dadurch gekennzeichnet, dass drei Blattbefestigungsmittel vorgesehen sind und jeweils eine Tragschlaufe zum lösbaren Befestigen eines Rotorblatts aufweisen. Dabei ist jede Tragschlaufe insbesondere dazu vorgesehen, mit einem Bolzen, Stift oder ähnlichen Gegenstück am Rotorblatt zusammenzuwirken. So kann zu jeder Tragschlaufe ein solcher Bolzen oder Stift vorgesehen sein, der durch die Tragschlaufe durchgeführt wird, um die Tragschlaufe festzuhalten und dadurch eine Verbindung zwischen Hebetraverse und Rotorblatt herzustellen. Vorzugsweise weist das Längsschwenkmittel einen linearen Aktuator auf, insbesondere einen Hydraulikzylinder zum Heben und Senken eines der Blattbefestigungsmittel. Insbesondere ist der lineare Aktuator zwischen der Tragschlaufe des entsprechenden einen Blattbefestigungsmittels und dem unteren Tragrahmenabschnitt angeordnet. Somit sind drei Befestigungsmittel an der Hebetraverse und damit bei der Benutzung drei Befestigungspunkte am Rotorblatt vorgesehen. Der lineare Aktuator wirkt dabei mit einem der drei Blattbefestigungsmittel zusammen und kann eine Tragschlaufe und damit einen Befestigungspunkt heben oder senken. Dadurch, dass die anderen beiden Befestigungspunkte - relativ zum unteren Tragrahmenabschnitt der Hebetraverse - dabei in ihrer Position unverändert bleiben, kann eine Schwenkbewegung des Rotorblattes durch diesen linearen Aktuator erreicht werden. Entsprechende Ansteuermittel können an der Hebetraverse angeordnet sein. Hierzu können Energiespeicher wie elektrische Energiespeicher bei Verwendung eines Elektromotors und/oder ein Druckspeicher bei Verwendung eines Hydraulikzylinders vorgesehen sein und die Ansteuerung kann beispielsweise funkferngesteuert von Servicepersonal am Boden oder im Kran betätigt werden.

Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass das Kranbefestigungsmittel wenigstens einen Aufhängeabschnitt, insbesondere einen Ring, eine Öse oder einen Schäkel zum Aufhängen der Hebetraverse an dem Kran aufweist. Hierdurch ist eine einfache Befestigung an dem Kran erreichbar und die beschriebenen Schwenkbewegungen können durch die entsprechend vorbereitete Hebetraverse vorgenommen werden, ohne dass eine Anpassung des Kranes hierfür unbedingt notwendig wäre.

Weiterhin wird eine Handhabungsanordnung zum Handhaben eines Rotorblattes einer Windenergieanlage vorgeschlagen. Teil dieser Handhabungsanordnung ist eine Hebetraverse sowie das daran temporär befestigte Rotorblatt sowie eine Lösevorrichtung zum Lösen der Verbindung zwischen dem Rotorblatt und der Hebetraverse. Die Verbindung zwischen Hebetraverse und Rotorblatt wird mittels wenigstens einem Bolzen, Stift oder ähnlichem Element erreicht. Die Verbindung erfolgt insbesondere so, dass die Hebetraverse wenigstens eine Schlaufe oder Öse aufweist, insbesondere mehrere Schlaufen oder Ösen, und der Bolzen durch jede Schlaufe oder Öse reicht, um hierdurch die Ver- bindung herzustellen. Weiterhin ist eine Lösevorrichtung zum Lösen der Verbindung zwischen dem Rotorblatt und der Hebetraverse vorgesehen. Diese Lösevorrichtung weist ein Zugmittel auf, mit dem der Bolzen bzw. Stift aus der Schlaufe herausgezogen werden kann, um dadurch die jeweilige Verbindung zu lösen. Diese Zugvorrichtung kann somit so ausgebildet sein, dass unmittelbar an der Verbindungsstelle keine Personen wie Ser- vicemitarbeiter bzw. Mitarbeiter vom Aufbauteam sich aufhalten müssen, sondern viel- mehr eine Betätigung aus der Ferne wie beispielsweise aus der Rotornabe heraus vorgenommen werden kann. Hierzu kann eine entsprechend lange Zugleine vorgesehen sein oder es wird eine andere Fernauslöse- oder Fernbedienung vorgesehen.

Vorzugsweise weist das Rotorblatt eine aerodynamische Blattoberfläche und einen darunter angeordneten Innenraum auf, wobei die Blattoberfläche wenigstens eine Öffnung zum Durchführen eines Blattbefestigungsmittels der Hebetraverse, wie eine Befestigungsschlaufe aufweist. Der Innenraum weist dabei einen Befestigungsabschnitt zum Befestigen des Blattbefestigungsmittels auf. Insbesondere kann dieser Befestigungsabschnitt den beschriebenen Bolzen oder Stift beinhalten und für diesen Stift eine axiale Führung vorsehen. Der Befestigungsabschnitt ist entsprechend so in der Nähe insbesondere unterhalb der Öffnungen der aerodynamischen Blattoberfläche angeordnet, dass die Schlaufen der Blattbefestigungsmittel durch diese Öffnungen unmittelbar zum jeweiligen Befestigungsabschnitt reichen können.

Weiterhin wird eine Transportvorrichtung zum Transportieren einer erfindungsgemäßen Hebetraverse vorgeschlagen. Die Transportvorrichtung weist einen Transportrahmen auf, der an die Hebetraverse angepasste Aufnahmeabschnitte aufweist. Insbesondere ist dabei wenigstens eine Tragrahmenaufnahme zum Aufnehmen des unteren Tragrahmenabschnitts vorgesehen und/oder es ist eine Aktuatoraufnahme zum Aufnehmen des Aktuators des Längsschwenkm ittels vorgesehen. Hierdurch kann die Hebetraverse sicher zum Einsatzort, insbesondere Aufstellungsort einer Windenergieanlage transportiert werden.

Erfindungsgemäß wird zudem ein Verfahren zum Montieren von Rotorblättern gemäß Anspruch 10 vorgeschlagen. Demnach wird eine an der Gondel der Windenergieanlage bzw. der zu errichtenden Windenergieanlage bereits montierte Rotornabe in einer ersten Montageposition ausgerichtet. Hierbei ist die Rotornabe insbesondere so ausgerichtet, dass sie einen Befestigungsflansch zum Befestigen eines ersten Rotorblattes in einer Position querab hat, in der das erste Rotorblatt in waagerechter Ausrichtung daran befestigt werden kann. Mit anderen Worten ist dieser Befestigungsabschnitt zum Befestigen des ersten Rotorblattes in einer so genannten 3-Uhr- oder 9-Uhr-Position ausgerichtet. Das erste Rotorblatt wird dann mittels eines Krans und einer Hebetraverse angehoben und zum Befestigen an der Rotornabe an dem in 3 Uhr bzw. 9 Uhr ausgerichteten Befestigungsabschnitt angeordnet und dann dort befestigt. Das Rotorblatt ist hierbei waage- recht ausgerichtet und korrespondiert somit zu dieser ersten Montageposition der Rotornabe.

Ist dieses erste Rotorblatt an der Rotornabe befestigt, nämlich insbesondere montiert, so wird dieses erste Rotorblatt mittels der an dem Kran befestigten Hebetraverse abgesenkt, so dass sich die Rotornabe in eine zweite Montageposition dreht. Diese zweite Montageposition ist dazu vorbereitet, ein zweites Rotorblatt ebenfalls in waagerechter Ausrichtung einer Rotornabe zu montieren. Entsprechend wird das erste Rotorblatt so abgesenkt, dass sich die Rotornabe, wenn sie für insgesamt drei Rotorblätter vorgesehen ist, um 60° dreht. In dieser neuen Position wird die Rotornabe dann festgesetzt, insbesondere ver- bolzt. Es werden also wenigstens einer, meist mehrere Bolzen so im Übergangsbereich zwischen Rotornabe und Gondel angeordnet, dass sich die Rotornabe nicht weiterdrehen kann. Hierzu kann eine entsprechende Vorrichtung vorgesehen sein, die die Rotornabe auch für andere Zwecke wie beispielsweise Wartungszwecke festsetzen kann.

Das Absenken des ersten montierten Rotorblattes erfolgt vorzugsweise dadurch, dass die Hebetraverse eine entsprechende Schwenkbewegung quer zur Rotorblattlängsachse ausführen kann. Die Hebetraverse braucht hierzu keine Bewegung aktiv auszuüben, weil sich das Rotorblatt durch sein Gewicht absenken kann. Die Hebetraverse ermöglicht aber die Schwenkbewegung und kann diese führen.

Hat die Rotornabe die zweite Montageposition eingenommen und ist in dieser fixiert, kann die Hebetraverse von dem ersten Rotorblatt gelöst werden und zum Aufnehmen des zweiten Rotorblatts eingesetzt werden. Zum Lösen der Hebetraverse wird diese zunächst so abgesenkt, dass das Gewicht des Rotorblattes nicht mehr an der Hebetraverse lastet, sondern nun im Grunde vollständig von der Rotornabe aufgenommen wird. Vorzugsweise wird dann eine Lösevorrichtung betätigt, die insbesondere Bolzen oder Stifte aus Tragschlaufen der Blattbefestigungsmittel der Hebetraverse herauszieht, um dadurch die Verbindung zwischen Hebetraverse und Rotorblatt zu lösen. Ein solches Lösen kann in vorteilhafter Weise erfolgen, ohne dass Personal in diesem Bereich des Rotorblattes sich aufhalten muss. Insbesondere wird dort kein Haltekorb für entsprechende Personen benötigt. Vorzugsweise wird in weiteren Schritten das zweite Rotorblatt mittels des Krans und der Hebetraverse in einer im Wesentlichen waagerechten Ausrichtung angehoben und an dem entsprechend ausgerichteten Befestigungsabschnitt der Rotornabe angeordnet und befestigt. Das in 3-Uhr-Position montierte erste Rotorblatt wurde entsprechend auf eine 5-Uhr-Position abgesenkt, so dass nun das zweite Rotorblatt in 9-Uhr-Position montiert wird. Die Rotornabe ist noch in dieser Position festgesetzt und somit kann nach Befestigen des zweiten Rotorblattes die Hebetraverse von dem zweiten Rotorblatt gelöst und entfernt werden. Vorzugsweise ist vorgesehen, die Rotornabe nach dem Lösen der Hebetraverse von dem ersten Rotorblatt um etwa 180° um eine vertikale Achse zu drehen. Hierdurch wird das Installieren des zweiten Rotorblattes vereinfacht, weil nun das zweite Rotorblatt etwa dort gehoben und montiert wird, wo auch das erste Rotorblatt gehoben und montiert wurde. Da die Rotornabe gegenüber dem Turm vorsteht, sind diese beiden Positionen nicht vollständig identisch, aber sehr ähnlich. Insbesondere kann das zweite Rotorblatt auf gleiche Art und Weise am Boden z.B. mit einem Transportfahrzeug bereitgestellt werden.

Vorzugsweise wird zum Montieren des dritten Rotorblattes vorgeschlagen, zunächst einen Ballastarm an der Rotornabe zu montieren, nämlich an dem noch freien dritten Befestigungsbereich, der für das dritte Rotorblatt vorgesehen ist. Dieser dritte Befesti- gungsbereich ist nach Montage des zweiten Rotorblattes zunächst in einer so genannten 1 -Uhr-Position, also in einer Position, in der es nach oben weist und aus einer senkrecht nach oben weisenden Position nur um 30° verdreht ist. Um ein Rotorblatt, also das dritte Rotorblatt in dieser Position zu montieren, müsste es sehr weit hochgehoben werden. Dies kann einen sehr großen Kran erforderlich machen und entsprechend hohe Kosten verursachen, was vermieden werden soll. Ein Drehen der Rotornabe durch Absenken eines Rotorblattes, wie dies nach dem Montieren des ersten Rotorblattes erfolgte, ist nicht ohne Weiteres möglich, weil die beiden bis jetzt installierten Rotorblätter aufgrund ihrer Gewichtsverhältnisse zu einer Bewegung der Rotornabe in eine nicht gewünschte Richtung führen würden. Die Rotornabe würde aufgrund der Gewichtsverhältnisse zu einer Position streben, bei der der dritte Befestigungsbereich senkrecht nach oben weisen würde. Es wird somit nun gemäß einer Ausgestaltung vorgeschlagen, einen Ballastarm an dem dritten Befestigungsbereich in der 1 -Uhr-Position zu montieren. Dieser Ballastarm weist einen Befestigungsflansch ähnlich eines Rotorblattes auf, ist ansonsten aber wesentlich kürzer als ein Rotorblatt und kann von seinem Befestigungsflansch aus eine abknickende oder gebogene Form aufweisen. Insbesondere ist der Ballastarm so ausgebildet, dass er mit möglichst wenig Kranhöhe installiert werden kann. Vorzugsweise ist dieser Ballastarm so ausgestaltet, dass er unmittelbar mit dem Kran ohne Verwendung einer Hebetraverse angehoben werden kann und gegebenenfalls eine Funktionalität oder einen Teil der Funktionalität einer Hebetraverse aufweist, indem er bspw. eine Dreh- bzw. Schwenkbewegung ermöglicht. Ist der Ballastarm montiert, kann die Festsetzung der Rotornabe - was auch als Verbolzung bezeichnet wird - gelöst werden. Der Ballastarm kann dann vom Kran geführt in eine 3-Uhr-Position dieses dritten Befestigungsbereiches abgesenkt werden. In dieser dritten Montageposition wird dann die Rotornabe wieder festgesetzt - nämiich verbolzt - und der Ballastarm kann wieder entfernt werden. Schließlich wird das dritte Rotorblatt in waagerechter Ausrichtung montiert.

Vorzugsweise kann auch hier zuvor, nämlich nach der Montage des zweiten Rotorblattes und vor der Montage des Ballastarmes oder zumindest vor Montage des dritten Rotorblattes die Rotornabe um 180° um eine vertikale Achse gedreht, insbesondere zurückge- dreht werden.

Weiterhin wird gemäß einer Ausgestaltung vorgeschlagen, dass die Hebetraverse das jeweils gehobene und zu montierende Rotorblatt um eine Längsachse, nämlich etwa um seine Rotorblattachse, einem Bereich um die Rotorblattachse so dreht, dass das Rotorblatt einen möglichst geringen Windwiderstand aufweist. Diese Bewegung kann die Hebetraverse vorzugsweise aktiv durch Betätigen eines Aktuators eines Längsschwenk- mittels ausführen.

Vorzugsweise wird eine Hebetraverse gemäß wenigstens einer der oben beschriebenen Ausführungsformen verwendet und/oder es wird eine Handhabungsanordnung wie oben beschrieben verwendet. Erfindungsgemäß wird zudem ein Verfahren zum Montieren einer Rotornabe vorgeschlagen. Insbesondere zum Montieren einer bestimmungsgemäß drei Rotorblätter aufweisenden Rotornabe. Demnach wird zunächst die Rotornabe an der Gondel montiert und anschließend sukzessive die Rotorblätter nacheinander an der Rotornabe montiert. Dieses Montieren erfolgt nach einem Verfahren zum Montieren von Rotorblättern, wie oben gemäß wenigstens einer der Ausführungsformen beschrieben.

Zudem wird ein Verfahren zum Demontieren von Rotorblättern vorgeschlagen, das im Grunde dem beschriebenen Verfahren zum Montieren von Rotorblättern sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge entspricht. Demnach kann zunächst bei festgesetzter Rotornabe ein drittes Rotorblatt in waagerechter Position, also beispielsweise in 3-Uhr-Position entfernt werden. Dann wird dort ein Ballastarm montiert, der dabei weiterhin vom Kran gehalten wird, während die Festsetzung der Rotornabe gelöst wird. Der Ballastarm wird dann in eine 1 -Uhr-Position mittels des Kranes hochgezogen, so dass das zweite Rotor- blatt eine 9-Uhr-Position einnimmt. In dieser Position wird die Rotornabe festgesetzt, der Ballastarm entfernt und, das zweite Rotorblatt demontiert. Der Ballastarm wird dann in der 9-Uhr-Position montiert und die Rotornabe wird dann wieder gelöst und mittels des Ballastarms so gedreht, dass sich das verbleibende Rotorblatt in einer 3-Uhr-Position befindet. Die Rotomabe wird dann festgesetzt und das letzte Rotorblatt demontiert.

Weiterhin wird ein Verfahren zum Tauschen von Rotorblättern vorgeschlagen. Dieses Verfahren erfolgt so, dass Rotorblätter wie beschrieben entfernt werden und anschließend neue oder instand gesetzte Rotorblätter wie beschrieben montiert werden.

Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren beispielhaft im Detail erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Horizontalachsen-Windenergieanlage mit drei installierten Rotorblättern.

Fig. 2 zeigt schematisch in einer perspektivischen Darstellung ein von einer Hebetraverse gehobenes Rotorblatt.

Fig. 3 zeigt die Hebetraverse mit Rotorblatt der Fig. 2 mit dem Rotorblatt in einer um seine Rotorachse verdrehten Position.

Fig. 4 zeigt eine auf einem Transportrahmen befestigte Hebetraverse in einer perspektivischen Darstellung.

Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt aus einem Innenraum eines Rotorblattes mit Befestigungsabschnitten in einer perspektivischen Darstellung.

Fig. 1 zeigt eine Windenergieanlage 100 mit einem Turm 102 und einer Gondel 104. An der Gondel 104 ist ein Rotor 106 mit drei Rotorblättern 108 und einem Spinner 110 angeordnet. Der Rotor 106 wird im Betrieb durch den Wind in eine Drehbewegung versetzt und treibt dadurch einen Generator in der Gondel 104 an.

Fig. 2 zeigt eine Hebetraverse 1 , an der ein Rotorblatt 2 angeordnet ist und durch die Hebetraverse 1 gehoben und gehalten wird. Die Darstellung ist perspektivisch und das Rotorblatt 2 befindet sich in einer im Wesentlichen waagerechten Ausrichtung, bezogen auf die Rotorblattlängsachse. Die Hebetraverse 1 weist einen oberen Tragrahmenab- schnitt 4 auf, zum Befestigen an einem Kran auf. Gemäß der Darstellung der Fig. 2 und im Übrigen auch der Fig. 3 befindet sich die Hebetraverse an einem Kran befestigt, der der Einfachheit halber in den Figuren 2 und 3 aber nicht dargestellt ist. Zur Befestigung an dem Kran sind Befestigungsösen 6 vorgesehen, die auch als Anpickpunkte bezeichnet werden können.

Unterhalb des oberen Tragrahmenabschnitts 4 und etwa quer dazu ist ein unterer Tragrahmenabschnitt 8 vorgesehen. Der untere Tragrahmenabschnitt 8 kann gegenüber dem oberen Tragrahmenabschnitt 4 geschwenkt werden, nämlich um eine Achse, die im Wesentlichen quer zur Rotorblattlängsachse verläuft. Dadurch kann die Rotorblattlängs- achse und damit entsprechend das Rotorblatt 2 gekippt werden. Zum Führen einer solchen Kipp- oder Schwenkbewegung ist eine Bremsvorrichtung 10 vorgesehen, die auch als Feststellvorrichtung bezeichnet werden kann.

Zum Befestigen der Hebetraverse 1 an dem Rotorblatt 2 sind drei Blattbefestigungsmittel 12 vorgesehen, die der Einfachheit halber mit demselben Bezugszeichen versehen sind die länglichen Seile mit Rundschlingen aufweisen. Diese länglichen Seile sind durch Öffnungen 14 in der Rotorblattoberfläche 16 geführt und weisen im Inneren des Rotorblatts 2 Rundschlingen zur Befestigung auf. Eines der Blattbefestigungsmittel 12 weist einen Hydraulikzylinder 18 als Aktuator auf, um das betreffende Blattbefestigungsmittel 12 aktiv in der Länge verändern zu können. Durch eine solche Längenänderung kann das Rotorblatt 2 um seine Rotorblattachse geschwenkt werden.

Fig. 3 zeigt eine solche um die Rotorblattlängsachse verschwenkte Position des Rotorblattes 2. In Fig. 3 ist der Hydraulikzylinder 18 gegenüber der Position der Fig. 2 zusammengezogen, wodurch sich das entsprechende Blattbefestigungsmittel 12 verkürzt hat, wodurch die verschwenkte bzw. gedrehte Position der Fig. 3 erreicht wurde. Somit kann das Rotorblatt 2 mithilfe eines Montagekrans und der Hebetraverse 2 angehoben werden. Dabei sind die Rundschlingen der Blattbefestigungsmittel 12 mit dem Rotorblatt 2 durch Verriegelungsbolzen verbunden. Mithilfe des Hydraulikzylinders 18 wird das Rotorblatt 2 um die Blattachse gedreht, um möglichst eine geringe Windangriffsfläche zu bieten. In Fig. 4 ist die Hebetraverse 1 transportfertig auf einem Transportrahmen 20 zum Transport auf einem Fahrzeug vorbereitet. In der Fig. 4 sind weitere Details zu erkennen wie die als Schäkel ausgebildeten Befestigungsösen 6 zum Befestigen der Hebetraverse 1 an einem Kran. Der untere Tragrahmenabschnitt 8 ist über ein Schwenkgelenk 22 relativ zu dem oberen Tragrahmenabschnitt 4 verschwenkbar. Zum Kontrollieren einer solchen Schwenkbewegung umfasst die Bremsvorrichtung 10 eine Bremsscheibe 24 und ein Bremsmittel 26, das an der Bremsscheibe 24 angreift und dadurch die Schwenkbewe- gung kontrollieren kann. Der untere Tragrahmenabschnitt 8 weist zwei Blattbefestigungsösen 28 auf, von denen eine zu erkennen ist und eine weitere hinter der Transportbox 30 angeordnet ist. Beide Blattbefestigungsösen 28 sind an einem Längsträger 32 angeordnet, der im Wesentlichen den unteren Tragrahmenabschnitt 8 bildet.

Das dritte Blattbefestigungsmittel 12 ist unmittelbar an dem oberen Tragrahmenabschnitt 4 befestigt, nämlich unmittelbar unterhalb des Querträgers 34, der einen wesentlichen Bestandteil des oberen Tragrahmenabschnitts 4 bildet. Dieses an dem Querträger 34 befestigte Blattbefestigungsmittel 12 weist den Hydraulikzylinder 18 auf, der hier in einer Transportposition angeordnet ist. Im Betrieb der Hebetraverse, wenn diese von dem Transportrahmen 20 entfernt wurde und eingesetzt wird, weisen die Blattbefestigungsmit- tel 12 zusätzlich Seile mit Rundschlingen auf. Diese Seile sind in den Figuren 2 und 3 dargestellt, können beim Transport auf dem Transportrahmen 20 aber separat transportiert werden und beispielsweise in der Transportbox 30 untergebracht werden.

Aus der Fig. 5 sind drei Befestigungsabschnitte 50 erkennbar, die der Einfachheit halber mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet werden, obwohl einige Unterschiede insbesonde- re in der Abmessung vorhanden sind. Die Befestigungsabschnitte 50 sind an inneren Strukturen wie Versteifungsrippen 52 befestigt. Die Befestigungsabschnitte umfassen jeweils zwei Haltewände 54, die jeweils zwei in einer Flucht angeordneten Bohrungen 56 aufweisen. Ein weiteres Paar Bohrungen 56 kann vorgesehen sein, um beispielsweise die Befestigungsposition zu ändern. Zwingend erforderlich ist ein solches weiteres Boh- rungspaar jedes Befestigungsabschnitts 50 aber nicht.

Im Bereich der beiden Bohrungen 56 ist eine Bolzenvorrichtung 58 mit jeweils einem vorgespannten Bolzen 60 vorgesehen. An dem vorgespannten Bolzen 60 kann eine Zugvorrichtung wie ein Seil angeordnet werden, um den Bolzen zum Lösen einer Halteschlaufe in die Öffnungsrichtung 62 zu ziehen. Die Fig. 5 zeigt den geöffneten Zustand. In diesem Zustand kann eine Halteschlaufe zwischen zwei Bohrungen 56 und damit zwischen zwei Haltewände 54 angeordnet werden. Zum Befestigen wird dann der vorgespannte Bolzen 60 durch jeweils die entsprechenden beiden Bohrungen 56 geschoben, um dadurch die dort angeordnete Tragschlaufe aufzunehmen. Zum Lösen braucht nur der Bolzen 60 in die Öffnungsrichtung 62 gezogen werden und eine entsprechende Tragschlaufe würde wieder freigegeben werden.

Es wird somit eine Lösung vorgeschlagen, die Probleme begrenzter Hubkapazitäten insbesondere von Kränen adressiert und eine Möglichkeit schafft, die Rotorblätter nach erfolgter Montage der Rotornabe nachzurösten bzw. danach zu installieren. Hierbei wird zudem vorgeschlagen, dass eine Verbindung vom Rotorblatt zur Hebetraverse automatisch bzw. halbautomatisch gelöst werden kann, ohne unmittelbaren Einsatz von Personal an der Aufnahmestelle.

Hierzu hängt die Hebetraverse am Kranhaken des Montagekrans. Die Hebetraverse wird mithilfe von Rundschlingen mit dem Rotorblatt verbunden und das Rotorblatt wird mithilfe der Hebetraverse angehoben. Hierbei können Führungsseile an der Hebetraverse befestigt werden. Nach Montage des Rotorblattes werden entsprechende Verriegelungsbolzen der Anpickpunkte gelöst, insbesondere über eine Fernauslösung. Die Hebetraverse wird dann weiter angehoben, so dass die Rundschlingen aus dem Rotorblatt gezogen werden. Die vorgeschlagene Lösung schafft zudem die Möglichkeit, mithilfe der Hebetraverse das Rotorblatt um einen bestimmen Winkel abzulassen oder anzuheben. Nach Ablassen des Rotorblattes wird der drehbar bzw. schwenkbar gelagerte Träger der Hebetraverse durch eine Bremsvorrichtung in seiner Position gehalten. Danach werden die Anpickpunkte entriegelt und die Traverse wird vom Rotorblatt gelöst. Als Vorteile können durch die vorgeschlagene Lösung die Reduzierung der Stückgewichte für den Montagekran erreicht werden. Weiterhin lässt sich eine Montage der Wind- energieaniage bei höheren Windgeschwindigkeiten als bei anderen Lösungen erreichen. Weiterhin kann der Einsatz von Krankörben vermieden werden und beim Heben der Rotorblätter kann deren Ausrichtung manipuliert werden, wobei gleichzeitig nur ein Kran- haken notwendig ist.