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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR OPERATING A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/198439
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a vehicle, comprising the following steps: detecting (101) a desire of a vehicle passenger for a driving strategy of the vehicle, comparing (103) the desired driving strategy to a plurality of possible driving strategies for a current driving situation of the vehicle and controlling (105) the vehicle in dependence on a driving strategy which is selected in dependence on the comparison from the plurality of possible driving strategies. The invention further relates to a corresponding device (201) for operating a vehicle and a computer program.

Inventors:
PINK OLIVER (DE)
NORDBRUCH STEFAN (DE)
KUEPERKOCH STEFAN (DE)
MUELLER MARTIN (DE)
SCHWARZKOPF JEANNINE (DE)
HAULER FLORIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/057537
Publication Date:
December 18, 2014
Filing Date:
April 14, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60W50/08; B60W50/10
Foreign References:
DE19843395A12000-03-23
DE102010041620A12012-03-29
DE102007029594A12009-01-08
EP0895008A11999-02-03
DE10029816A12002-01-03
DE102012005245A12012-09-20
Other References:
See also references of EP 3007952A1
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Claims:
Ansprüche

Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, umfassend die folgenden Schritte:

- Erfassen (101) eines Wunsches eines Fahrzeuginsassens für eine Fahrstrategie des Fahrzeugs,

- Vergleichen (103) der gewünschten Fahrstrategie mit einer Menge von mehreren möglichen Fahrstrategien für eine momentane Fahrsituation des Fahrzeugs und

- Steuern (105) des Fahrzeugs abhängig von einer Fahrstrategie, die abhängig von dem Vergleich aus der Menge von möglichen Fahrstrategien ausgewählt wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Menge von mehreren möglichen Fahrstrategien zum Auswählen einer der mehreren möglichen Fahrstrategien bereitgestellt wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei mehrere Fahrzeuge vorgesehen sind und ein jeweiliger Vergleich auf einem bezogen auf die Fahrzeuge getrennt gebildeten Server durchgeführt wird, um eine jeweilige Fahrstrategie zur Steuerung der Fahrzeuge für ein abgestimmtes Fahrverhalten der Fahrzeuge zu bilden, wobei die gebildeten Fahrstrategien an die entsprechenden Fahrzeuge gesendet werden.

Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die möglichen Fahrstrategien basierend auf Sensordaten eines Umfeldsensorsystems des Fahrzeugs zum sensorischen Erfassen eines Fahrzeugumfelds gebildet werden.

5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die möglichen Fahrstrategien basierend auf Sensordaten eines Zustandssensorsystems des Fahrzeugs zum sensorischen Erfassen eines Fahrzeugzustands gebildet werden.

Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Zustandssensorsystem einen Füllstandssensor zum Erfassen eines Füllstands einer Antriebsenergiespei- chereinrichtung des Fahrzeugs umfasst.

Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei das Zustandssensorsystem einen Drucksensor zum Messen eines Reifendrucks umfasst.

Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Fahrstrategie Fahrzeugmanöver ausgewählt aus der folgenden Gruppe von Fahrzeugmanövern umfasst: Beschleunigen des Fahrzeugs, Beschleunigen des Fahrzeugs, um eine neue Fahrzeugsollgeschwindigkeit zu erreichen, Bremsen des Fahrzeugs, Bremsen des Fahrzeugs, um eine neue Fahrzeugsollgeschwindigkeit zu erreichen, Durchführen eines Fahrspurwechsels, Durchführen eines Überholvorgangs, Durchführen eines Abbiegevorgangs, Anhalten, Einparken oder eine Kombination hiervon.

Vorrichtung (201) zum Betreiben eines Fahrzeugs, umfassend:

- eine Erfassungseinrichtung (203) zum Erfassen eines Wunsches eines Fahrzeuginsassens für eine Fahrstrategie des Fahrzeugs,

- eine Vergleichseinrichtung (205) zum Vergleichen der gewünschten Fahrstrategie mit einer Menge von mehreren möglichen Fahrstrategien für eine momentane Fahrsituation des Fahrzeugs und

- eine Steuerung (207) zum Steuern des Fahrzeugs abhängig von einer Fahrstrategie, die abhängig von dem Vergleich aus der Menge von möglichen Fahrstrategien ausgewählt ist.

Computerprogramm, umfassend Programmcode zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wenn das Computerprogramm in einem Computer ausgeführt wird.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner ein Computerprogramm.

Stand der Technik

Bekannte Fahrerassistenzsysteme geben in der Regel eine feste Fahrstrategie für ein Fahrzeug vor. Fahrstrategiewünsche eines Fahrers des Fahrzeugs werden üblicherweise kaum bis gar nicht berücksichtigt. Dies kann zu dazu führen, dass der Fahrer die Verwendung des Fahrerassistenzsystems ablehnt und gegebenenfalls deaktiviert. Dies kann zu kritischen Situationen führen.

Offenbarung der Erfindung

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann daher darin gesehen werden, ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs bereitzustellen, dass die bekannten Nachteile überwindet und ein Fahrstrategiewunsch eines Fahrzeuginsassens des Fahrzeugs berücksichtigt, so dass eine Akzeptanz für die Verwendung des Verfahrens erhöht wird.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann auch darin gesehen werden, eine entsprechende Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs bereitzustellen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann ferner darin gesehen werden, ein entsprechendes Computerprogramm bereitzustellen. Diese Aufgaben werden des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen. Nach einem Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs bereitgestellt, umfassend die folgenden Schritte:

- Erfassen eines Wunsches eines Fahrzeuginsassens für eine Fahrstrategie des Fahrzeugs,

- Vergleichen der gewünschten Fahrstrategie mit einer Menge von mehre- ren möglichen Fahrstrategien für eine momentane Fahrsituation des

Fahrzeugs und

- Steuern des Fahrzeugs abhängig von einer Fahrstrategie, die abhängig von dem Vergleich aus der Menge von möglichen Fahrstrategien ausgewählt wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs bereitgestellt, umfassend:

- eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines Wunsches eines Fahrzeuginsassens für eine Fahrstrategie des Fahrzeugs,

- eine Vergleichseinrichtung zum Vergleichen der gewünschten Fahrstrategie mit einer Menge von mehreren möglichen Fahrstrategien für eine momentane Fahrsituation des Fahrzeugs und

- eine Steuerung zum Steuern des Fahrzeugs abhängig von einer Fahrstrategie, die abhängig von dem Vergleich aus der Menge von mögli- chen Fahrstrategien ausgewählt ist.

Nach noch einem Aspekt wird ein Computerprogramm bereitgestellt, wobei das Computerprogramm Programmcode zur Durchführung des Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs umfass, wenn das Computerprogramm in einem Com- puter ausgeführt wird.

Die Erfindung umfasst also insbesondere den Gedanken, einen Fahrstrategiewunsch eines Fahrers zu berücksichtigen, insofern dieser mit einer Auswahl von mehreren möglichen Fahrstrategien bezogen auf eine momentane Fahrsituation des Fahrzeugs verglichen wird. Das Ergebnis des Vergleichs wird dann als

Grundlage für die Auswahl der Fahrstrategie genommen, die dann tatsächlich für die Steuerung des Fahrzeugs verwendet wird. Zumindest mittelbar wird somit bei der Steuerung des Fahrzeugs der Fahrerwunsch berücksichtigt. Dies erhöht eine Akzeptanz des Fahrzeuginsassens, insbesondere des Fahrers des Fahrzeugs. Die führt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass der Fahrzeuginsasse die Vorrichtung nicht deaktiviert respektive die Durchführung des Verfahrens zulässt.

Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine Fahrzeugsicherheit erhöht werden.

Mögliche Fahrstrategien im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Fahrstrategien, die bezogen auf eine momentane Fahrsituation oder Verkehrssi- tuation sinnvoll sind. Sinnvoll kann beispielsweise bedeuten, dass ein Ausweichmanöver durchgeführt wird, um eine Kollision zu vermeiden. Eine mögliche oder sinnvolle Fahrstrategie ist also insbesondere eine Fahrstrategie, die eine Sicherheit für das Fahrzeug, die Fahrzeuginsassen und/oder eine Umgebung des Fahrzeugs zumindest nicht erniedrigt oder insbesondere erhöht.

Dass also stets eine mögliche Fahrstrategie zur Steuerung ausgewählt wird, wobei die Auswahl der konkreten Fahrstrategie in Abhängigkeit des Vergleichs durchgeführt wird, stellt in vorteilhafter Weise sicher, dass eine Sicherheit erhöht ist.

Nach einer Ausführungsform werden die möglichen Fahrstrategien basierend auf gesetzlichen Bestimmungen gebildet. Diese gesetzlichen Bestimmungen umfassen beispielsweise eine Straßenverkehrsordnung. Insbesondere werden die möglichen Fahrstrategien basierend auf momentane zu befolgende Verkehrsre- geln gebildet, zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzungen und/oder Überholverbote. Insbesondere werden die möglichen Fahrstrategien derart gebildet, dass eine Gefährdung des Fahrzeuginsassens oder der Fahrzeuginsassen minimiert oder ausgeschlossen ist. Nach einer Ausführungsform kann der Fahrzeuginsasse der Fahrer des Fahrzeugs sein.

Nach einer Ausführungsform kann der Fahrzeuginsasse ein Beifahrer sein. Nach einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Fahrstrategie des

Fahrstrategiewunsches des Fahrzeuginsassens als die Fahrstrategie verwendet, wird basierend auf welcher das Fahrzeug gesteuert wird, wenn bei dem Vergleich festgestellt wird, dass eine der möglichen Fahrstrategien der Fahrstrategie des Fahrstrategiewunsches entspricht. Dies steigert in vorteilhafter Weise noch weiter eine Akzeptanz für die Verwendung der Erfindung seitens des Fahrzeuginsassens, da hier konkret der Fahrstrategiewunsch des Fahrzeuginsassens auch so umgesetzt wird.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zur Steuerung des Fahrzeugs die Fahrstrategie aus der Menge an möglichen Fahrstrategien ausgewählt wird, die der Fahrstrategie des Fahrstrategiewunsch am ähnlichsten ist respektive am meisten ähnelt, wenn keine der möglichen Fahrstrategien der gewünschten Fahrstrategie entspricht. Es wird zwar nicht die gewünschte Fahrstrategie eins zu eins umgesetzt, aber zumindest eine möglichst ähnliche Fahrstrategie zur Steuerung des Fahrzeugs verwendet. Auch dies erhöht in vorteilhafter Weise eine Akzeptanz.

Ähnlich bedeut hier insbesondere, dass sich die gewünschte Fahrstrategie und die ausgewählte Fahrstrategie in zumindest einem Aspekt, vorzugsweise in mehreren Aspekten, bezogen auf eine Fahrzeugführung gleichen. So ist beispielsweise eine Fahrstrategie, die ein Beschleunigen umfasst, einer gewünschten Fahrstrategie, die einen Anhaltewunsch umfasst, nicht ähnlich.

Um die ähnlichste Fahrstrategie auszuwählen, kann vorgesehen sein, dass die Fahrstrategien parametrisiert werden und die jeweiligen Parameter miteinander verglichen werden. Die Parameter können beispielsweise mit einer Wichtung versehen werden.

Eine Fahrstrategie kann beispielsweise eine Standard-Fahrstrategie umfassen, die einer ausgewogenen Mischung aus Fahrkomfort, Energieeffizienz und Fahrzeit entspricht.

Eine weitere Fahrstrategie kann beispielsweise eine Zeitsparen-Fahrstrategie sein, die versucht eine Fahrzeit zu minimieren. Eine andere Fahrstrategie kann beispielsweise eine Sportlich-Fahrstrategie sein, die insbesondere größere Beschleunigungen und/oder Verzögerungen zulässt als die Standard-Fahrstrategie.

Noch eine weitere Fahrstrategie kann insbesondere eine Defensiv-Fahrstrategie sein, die eine besonders sichere Fahrweise ermöglicht und die beispielsweise Überholmanöver vermeidet.

Noch eine andere Fahrstrategie kann beispielsweise eine Komfort-Fahrstrategie sein, die insbesondere Beschleunigungs- und/oder Bremsmanöver minimiert und die es insbesondere Fahrzeuginsassen ermöglicht, komfortabel zu arbeiten.

Eine Fahrstrategie kann beispielsweise eine Economy-Fahrstrategie sein, die einen Energieverbrauch, also insbesondere einen Kraftstoffverbrauch und/oder einen Verbrauch von elektrischer Energie, minimiert, zum Beispiel mittels langen Ausrollens.

Gemäß einer anderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Menge von mehreren möglichen Fahrstrategien zum Auswählen einer der mehreren möglichen Fahrstrategien bereitgestellt wird. Der Fahrzeuginsasse kann also insbesondere in vorteilhafter Weise aus der Menge von möglichen Fahrstrategien eine auswählen. Das heißt also insbesondere, dass dem Fahrzeuginsassen, insbesondere dem Fahrer, mögliche Fahrstrategien vorgeschlagen werden, die in der momentanen Fahrsituation besonders vorteilhaft erscheinen. Zum Beispiel wird die Economy-Fahrstrategie vorgeschlagen, wenn ein Kraftstofftank und/oder ein Akkumulator fast leer sind. Zum Beispiel wird die Komfort-Fahrstrategie vorgeschlagen, wenn die momentane Fahrsituation ein Stau ist, so dass in vorteilhafter Weise die Fahrzeuginsassen ungestört arbeiten können.

Nach einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Bereitstellen der Menge von mehreren möglichen Fahrstrategien zum Auswählen einer der mehreren möglichen Fahrstrategien vor dem Erfassen des Fahrstrategiewunsches vorgesehen wird.

Gemäß einer anderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass mehrere Fahrzeuge vorgesehen sind und ein jeweiliger Vergleich auf einem bezogen auf die Fahrzeuge getrennt gebildeten Server durchgeführt wird, um eine jeweilige Fahrstrategie zur Steuerung der Fahrzeuge für ein abgestimmtes Fahrverhalten der Fahrzeuge zu bilden, wobei die gebildeten Fahrstrategien an die entsprechenden Fahrzeuge gesendet werden. Der Abgleich zwischen Wunsch und Fahrsituation findet somit in vorteilhafter Weise zentral für die mehreren Fahrzeuge auf einem externen Server statt, so dass ein für alle Fahrzeuge optimales Verhalten, also eine Fahrstrategie, bestimmt werden kann, das zum Beispiel Staus vermeidet.

Nach noch einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die möglichen Fahrstrategien basierend auf Sensordaten eines Umfeldsensorsystems des Fahrzeugs zum sensorischen Erfassen eines Fahrzeugumfelds gebildet werden. Umfeldsensoren des Umfeldsensorsystems können beispielsweise einen Temperatursensor, einen Regensensor, einen Videosensor, einen Kamerasensor, einen Radarsensor und einen Ultraschallsensor umfassen. Das heißt also insbesondere, dass mittels der Sensoren des Umfeldsensorsystems die momentane Fahrsituation bestimmt oder erfasst werden kann. Das Umfeldsensorsystem kann insbesondere einen Umfeldsensor oder mehrere Umfeldsensoren umfassen.

Gemäß einer anderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die möglichen Fahrstrategien basierend auf Sensordaten eines Zustandssensorsystems des Fahrzeugs zum sensorischen Erfassen eines Fahrzeugzustands gebildet werden. Der Zustand des Fahrzeugs spielt also in vorteilhafter Weise eine Rolle für mögliche Fahrstrategien.

In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Zustands- sensorsystem einen Füllstandssensor zum Erfassen eines Füllstands einer An- triebsenergiespeichereinrichtung des Fahrzeugs umfasst. Eine Antriebsenergie- speichereinrichtung umfasst beispielsweise einen Kraftstofftank und/oder eine Fahrzeugbatterie, beispielsweise einen Akkumulator. So kann in vorteilhafter Weise basierend auf dem Füllstand eine maximale Reichweite des Fahrzeugs bestimmt werden. Die maximale Reichweite kann dann in vorteilhafter Weise als Grundlage für mögliche Fahrstrategien verwendet werden, beispielsweise für eine Economy-Fahrstrategie. Nach noch einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Zustands- sensorsystem einen Drucksensor zum Messen eines Reifendrucks umfasst. Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine mögliche Fahrstrategie basierend auf einem Reifendruck gebildet werden. So ist in der Regel bei einem zu niedrigen Reifendruck eine Defensiv-Fahrstrategie sinnvoller als eine Sportlich- Fahrstrategie.

In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die möglichen Fahrstrategien basierend auf Wetterdaten, insbesondere Wettervorhersagedaten, und/oder Verkehrsdaten, beispielsweise Staudaten und/oder TMC (Traffic Message Channel)-Verkehrsdaten, und/oder Kartendaten, insbesondere Kartendaten einer digitalen Karte, und/oder Uhrzeitdaten gebildet werden. Diese Daten können beispielsweise als Cloud-Daten vorgesehen sein. Das heißt also insbesondere, dass diese Daten in einer Cloud bereitgestellt und von dort aus abgerufen werden können.

In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Fahrstrategie Fahrzeugmanöver ausgewählt aus der folgenden Gruppe von Fahrzeugmanövern umfasst: Beschleunigen des Fahrzeugs, Beschleunigen des Fahrzeugs, um eine neue Fahrzeugsollgeschwindigkeit zu erreichen, Bremsen des Fahrzeugs, Bremsen des Fahrzeugs, um eine neue Fahrzeugsollgeschwindigkeit zu erreichen, Durchführen eines Fahrspurwechsels, Durchführen eines Überholvorgangs, Durchführen eines Abbiegevorgangs, Anhalten, Einparken, schneller fahren, langsamer Fahren, Spurwechsel, insbesondere Spurwechsel sobald wie möglich, Überholmanöver, insbesondere Überholmanöver sobald wie möglich, Abbiegen in eine bestimmte Richtung, Anhalten, insbesondere Anhalten sobald wie möglich, Einparken, insbesondere Einparken sobald wie möglich, oder eine Kombination hiervon.

In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass eine Mensch-Maschinen- Schnittstelle vorgesehen ist. Über eine solche Schnittstelle kann beispielsweise die Fahrstrategie ausgewählt und/oder die Auswahl an möglichen Fahrstrategien bereitgestellt werden. Nach einer weiteren Ausführungsform kann die Mensch-Maschinen-Schnittstelle ein mechanischen Eingabegerät, insbesondere ein Lenkrad zum Bilden eines Lenkradmoments, einen Joystick, umfassen. In einer weiteren Ausführungsform kann die Mensch-Maschinenschnittstelle für eine Gestensteuerung und/oder für eine Sprachsteuerung ausgebildet sein.

In einer anderen Ausführungsform kann die die Mensch-Maschinenschnittstelle eine neuronale Schnittstelle umfassen. Dadurch ist in vorteilhafter Weise eine di- rekte Verbindung mit menschlichen Nervenzellen ermöglicht.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen Figur 1 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs,

Figur 2 eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs und Figur 3 ein Ablaufdiagramm eines weiteren Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs.

Figur 1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs.

Gemäß einem Schritt 101 wird ein Wunsch eines Fahrzeuginsassens für eine Fahrstrategie des Fahrzeugs erfasst. Gemäß einem Schritt 103 wird die gewünschte Fahrstrategie mit einer Menge von mehreren möglichen Fahrstrategien für eine momentane Fahrsituation des Fahrzeugs verglichen. Gemäß einem Schritt 105 wird das Fahrzeug abhängig von einer Fahrstrategie, die abhängig von dem Vergleich aus der Menge von möglichen Fahrstrategien ausgewählt.

Figur 2 zeigt eine Vorrichtung 201 zum Betreiben eines Fahrzeugs. Die Vorrichtung 201 umfasst eine Erfassungseinrichtung 203 zum Erfassen eines Wunsches eines Fahrzeuginsassens für eine Fahrstrategie des Fahrzeugs. Ferner ist eine Vergleichseinrichtung 205 zum Vergleichen der gewünschten Fahrstrategie mit einer Menge von mehreren möglichen Fahrstrategien für eine momentane Fahrsituation des Fahrzeugs vorgesehen. Des Weiteren weist die Vorrichtung 201 eine Steuerung 207 zum Steuern des Fahrzeugs abhängig von einer Fahrstrategie auf, die abhängig von dem Vergleich aus der Menge von möglichen Fahrstrategien ausgewählt ist.

Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines weiteren Verfahrens zum Betreiben eines Fahrzeugs.

Gemäß einem Schritt 301 werden mögliche Fahrstrategien für ein Fahrzeug bezogen auf eine momentane Fahrsituation basierend auf Sensordaten eines Umfeldsensorsystems des Fahrzeugs zum sensorischen Erfassen eines Fahrzeugumfelds gebildet. Diese möglichen Fahrstrategien werden im Schritt 301 ferner basierend auf Sensordaten eines Zustandssensorsystems des Fahrzeugs zum sensorischen Erfassen eines Fahrzeugzustands gebildet. Hierbei umfasst das Zustandssensorsystem einen Füllstandssensor zum Erfassen eines Füllstands einer Antriebsenergiespeichereinrichtung des Fahrzeugs, so dass eine maximale Reichweite des Fahrzeugs bestimmt werden kann. Dies insbesondere in Abhängigkeit von Kartendaten einer digitalen Karte eines Navigationssystems.

In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass zur Berechnung oder Bildung der möglichen Fahrstrategien noch weitere Daten verwendet werden, die beispielsweise weiter oben bereits beschrieben wurden.

Die möglichen Fahrstrategien werden in einem Schritt 303 zur Auswahl bereitgestellt, beispielsweise mittels einer Mensch-Maschinen-Schnittstelle. Ein Fahrzeuginsasse kann somit in vorteilhafter Weise aus den bereitgestellten Fahrstrategien eine Fahrstrategie auswählen.

In einem Schritt 305 wird ein Fahrstrategiewunsch eines Fahrzeuginsassens er- fasst, beispielsweise mittels der Mensch-Maschinen-Schnittstelle.

In einem Schritt 307 wird die gewünschte Fahrstrategie mit den möglichen Fahr- Strategien verglichen. In der Regel wird der Fahrzeuginsasse eine der bereitgestellten Fahrstrategien auswählen, so dass gemäß einem Schritt 309 das Fahrzeug basierend auf der ausgewählten Fahrstrategie gesteuert wird.

Falls aber im Schritt 307 festgestellt wird, dass die gewünschte Fahrstrategie keine der bereitgestellten Fahrstrategien entspricht, so wird in einem Schritt 311 eine Fahrstrategie aus der Menge von bereitgestellten möglichen Fahrstrategien ausgewählt, die der gewünschten Fahrstrategie am ähnlichsten ist und somit insbesondere Vorgaben des Fahrzeuginsassens bezüglich einer Fahrzeugführung am nächsten kommt.

In einem Schritt 313 wird das Fahrzeug basierend auf der im Schritt 31 1 ausgewählten Fahrstrategie gesteuert.