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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING A HEAT-INSULATED CONDUIT PIPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/214954
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for continuously producing a heat-insulated corrugated conduit pipe (1) comprising at least one inner pipe (2). A corrugated outer casing of the conduit pipe is first produced using an extruder (27) and a corrugator (28), and the inner pipe arranged in a film tube together with a foam-forming starting material is guided into the corrugator, in which the previously corrugated outer casing of the conduit pipe is filled with the heat-insulating foam. The device (10) provided for carrying out the method has a protective pipe (26), by means of which the inner pipe surrounded by the film tube can be guided into the corrugator in a separate manner from the extrusion and corrugation process of the outer casing.

Inventors:
OESCHGER ALFRED (CH)
Application Number:
PCT/EP2019/060583
Publication Date:
November 14, 2019
Filing Date:
April 25, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BRUGG ROHR AG HOLDING (CH)
International Classes:
B29C48/09; B29C44/32; B29C48/151; B29C48/30; B29C44/24; B29C48/13; B29C48/21; B29C48/34; F16L59/14
Domestic Patent References:
WO2014122278A12014-08-14
WO2010085906A12010-08-05
WO2014122278A12014-08-14
WO2008142211A12008-11-27
Foreign References:
GB1157239A1969-07-02
EP0897788A11999-02-24
Attorney, Agent or Firm:
E. BLUM & CO. AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines Leitungsrohrs (1) , welches Leitungsrohr mindestens ein Innenrohr (2), eine geschäumte Wärmedämmung (3) und einen gewellten Aussenmantel (4) aus Kunststoff umfasst, mit den Schritten:

- Bilden eines Folienschlauchs um das mindestens eine Innenrohr (2) und Einbringen des schaumbildenden Ausgangsmaterials für die Bildung der geschäumten Wärmedämmung in den Folienschlauch,

- Hindurchführen des Innenrohrs mit dem Foli enschlauch durch einen Extruder (27), mittels welchem der Aussenmantel ringförmig extrudiert wird, und

- Erzeugen der Wellform des Aussenmantels (4) in einem Corrugator (28),

dadurch gekennzeichnet dass

- der Aussenmantel getrennt von dem vom Folienschlauch umgebenen Innenrohr in den Corrugator geführt und im Corrugator geformt wird, und dass

- die Bildung der geschäumten Wärmedämmung (3) im zuvor korrugierten Aussenmantel erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die For mung des Aussenmantels im Corrugator durch Einsatz von Vakuum zur Formbildung erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein schaumbildendes Ausgangsmaterial verwendet wird, des sen Reaktionszeit bzw. Startzeit einstellbar ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei ein schaumbildendes Ausgangsmaterial verwendet wird, dessen Reaktionszeit bzw. Startzeit auf 10 Sekunden bis 60 Sekunden einstellbar ist, und insbesondere ein schaumbil- dendes Ausgangsmaterial verwendet wird, dessen Reaktions zeit bzw. Startzeit auf 15 Sekunden bis 20 Sekunden ein stellbar ist. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis

4, wobei die Bildung der geschäumten Wärmedämmung durch Kühlung verzögert wird, wobei insbesondere bei der Hin durchführung des Innenrohrs mit dem Folienschlauch durch den Extruder (27) eine Kühlung des Folienschlauchs mit dem darin enthaltenen Ausgangsmaterial für die Bildung der geschäumten Wärmedämmung erfolgt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis

5, wobei das vom Folienschlauch umgebene Innenrohr (2) mittels eines Schutzrohrs (26) durch den Extruder (27) geführt wird, wobei das Schutzrohr bis in die geschlosse nen Formteile (38) des Corrugators geführt ist.

7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das

Schutzrohr innenseitig, vorzugsweise auch aussenseitig, mit einer reibungsmindernden Beschichtung versehen ist, insbesondere mit einer Polytetrafluorethylen (PTFE) enthaltenden oder aus diesem bestehenden Beschichtung. 8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Schutzrohr in Längsrichtung des Extruders verstellbar ist und wobei die Lage dessen vorderen Endes (26') im Corrugator derart eingestellt wird, dass der Aussenmantel in dem um das Schutzrohr herum verlaufenden Abschnitt des Corrugators fertig geformt ist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei für die Bildung des Folienschlauchs eine mit Polyethylen (PE) beschichtet Folie verwendet wird, insbe- sondere eine einseitig oder beidseitig mit Polyethylen beschichtete Polyamidfolie.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei für die Bildung des Kunststoffschlauchs eine Fo lie mit einer Dicke von 0.01 mm bis 0.20 mm, insbesondere mit einer Dicke von 50 pm bis 120 pm verwendet wird.

11. Vorrichtung (10) zur kontinuierlichen Herstellung eines Leitungsrohrs (1), welches mindestens ein Innenrohr (2), eine das Innenrohr umgebende ge schäumte Wärmedämmung (3) sowie einen gewellten Aussen- mantel (4) aufweist, welche Vorrichtung in im Wesentlichen linienförmiger Abfolge eine erste Einrichtung (22) zur Abwicklung des Innenrohrs (2) von einem Vorratswickel (21), eine zweite Einrichtung (24, 25) zur Bildung eines Folienschlauchs um das mindestens eine Innenrohr (2) herum und zur Einbringung eines schaumbildenden Ausgangs materials in den Folienschlauch sowie einen Extruder (27), einen Corrugator (28) und eine Einrichtung (32, 33) zur Aufwicklung des aus dem Corrugator austretenden Lei tungsrohrs (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Extruder führend ein in der Längsrichtung der Vorrichtung liegendes Schutzrohr (26) vorgesehen ist, welches bis in den Corrugator (28) geführt ist, in welchem Schutzrohr das vom Folienschlauch umgebene Innenrohr durch den Extruder führbar ist, derart, dass das vom Extruder erzeugte Extrudat im Corrugator getrennt vom im Schutzrohr geführten Innenrohr korrugierbar ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei das Ende (26') des in den Corrugator geführten Schutzrohrs (26) in dem Bereich des Corrugators liegt, in welchen die Formteile des Corrugators vollständig geschlossen sind.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, wo bei das Schutzrohr (26) in der Vorrichtung derart gehal ten ist, dass es in seiner Längsrichtung einstellbar verschiebbar ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei eine Kühleinrichtung (34) vorgesehen ist, durch welche das Schutzrohr (26) innerhalb des Extruders kühlbar ist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei das Schutzrohr innenseitig, vorzugsweise auch aussenseitig, mit einer reibungsmindernden Beschich tung versehen ist, insbesondere mit einer Polytetrafluorethylen (PTFE) enthaltenden oder aus diesem bestehenden Beschichtung .

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines wärmegedämmten Leitungsrohrs

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kon tinuierlichen Herstellung eines Leitungsrohrs gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines solchen Leitungsrohrs.

Hintergrund

Wärmegedämmte , gewellte Leitungsrohre sind bekannt und werden zum Beispiel für die Fernwärmeversor gung eingesetzt. Auch für den Transport von Flüssigkeiten oder Gasen für andere Anwendungen, insbesondere in der Öl- und Gasindustrie, werden solche Leitungen eingesetzt. Ein bekanntes Verfahren zu deren kontinuierlichen Her stellung ist in EP 0 897 788 Al beschrieben. Dabei wird mindestens ein Innenrohr mit einem Folienschlauch umhüllt und in den Folienschlauch wird Kunststoffmaterial eingebracht, welches aufschäumt und die Wärmedämmung bildet. Nach dem Durchlaufen von Formbacken zur Bildung der Wellung wird auf die gewellte Oberfläche des Schlauchs der Aussenmantel extrudiert. Dieses Verfahren hat sich bewährt. Für die Erzielung einer tiefen Wellung, welche für die Wickelbarkeit der Leitungsrohre für den Transport und für die Ermöglichung von kleinen Radien bei deren Verle gung bevorzugt sind, schlägt es WO 2010/085906 Al vor, das Leitungsrohr bei dessen Herstellung nach dem Extruder mit zusätzlichen Formwerkzeugen zu bearbeiten. Damit lässt sich eine tiefe Wellung erzielen, das Verfahren ist aber aufwändig und verlängert die Herstellungsanlage. WO 2014/122278 Al schlägt zur Erzielung eines sehr flexiblen Leitungsrohrs und einer Herstellvorrichtung mit geringem Platzbedarf vor, den Aussenmantel direkt auf den noch ex pandierenden Verbund aus Folienschlauch und Wärmedämmung zu extrudieren und den damit entstandenen Verbund aus noch expandierender Wärmedämmung und darauf befindlichem glatten Aussenmantel durch einen Corrugator zu führen, in welchem die Wärmedämmung mit dem Aussenmantel zusammen weiter expandiert. Dabei wird das Aussenmantelmaterial durch den expandierenden Wärmedämmschaum in die Vertie fungen des Corrugators gedrückt. Ein weiteres Verfahren ist aus WO 2008/142211 Al bekannt. Ein mit ausgehärtetem PU-Schaum umgebenes Innenrohr wird mit einer PE-Matte umwickelt, worauf eine Folie eng um die PE-Matte gewickelt wird. Auf diesen Verbund wird in einem Corrugator der korrugierte Mantel aufgebracht, wobei durch die Wärme die Folie aufplatzt und die PE-Matte in ihren Ausgangszustand expandieren kann, wodurch das gedämmte Rohr in dem korru- gierten Mantel eingeklemmt wird.

Darstellung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein weiteres Herstellverfahren zu schaffen. Dies soll ein Leitungsrohr mit einer tiefen Wellung und somit hohen Flexibilität ermöglichen.

Dies wird bei einem Herstellverfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass der Aussenmantel getrennt von dem vom Folienschlauch umgebenen In nenrohr in den Corrugator geführt und in diesem geformt wird, worauf die Schäumung der Wärmedämmung im bereits geformten Aussenmantel erfolgt.

Beim der vorliegenden Erfindung bzw. dem Ver fahren zur kontinuierlichen Herstellung eines wärmege dämmten, gewellten Leitungsrohrs mit einem Innenrohr wird somit zunächst der gewellte Aussenmantel mit einem Extruder und mit einem Corrugator erzeugt und das in einem Fo- lienschlauch zusammen mit einem schaumbildenden Ausgangsmaterial angeordnete Innenrohr wird bis in den Corrugator geführt, in welchem der zuvor im Corrugator geformte Aus- senmantel des Leitungsrohrs mit dem Wärmedämmschaum ge füllt wird. Das Verfahren eignet sich auch gut zur Her stellung von Rohren mit einer sehr dünnen Wärmedämmung.

Die Korrugation des Aussenmantels im Corrugator erfolgt unabhängig vom Schäumdruck, was eine sehr gut beherrschbare Bildung bzw. Formung des gewellten Aussenmantels ohne Fehlstellen im Aussenmantel und, sofern gewünscht, mit einer grossen Welltiefe ermöglicht. Die erst im schon geformten Aussenmantel erfolgende Schaumbildung hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Form des Aussen mantels, zumal die Schaumbildung nach vorgängiger Bildung des gewellten Aussenmantels aber bevorzugt noch im

Corrugator erfolgt, in welchem der Aussenmantel stabil gehalten ist. Zur Bildung des Aussenmantels im Corrugator wird insbesondere ein Vakuum-Corrugator eingesetzt, bei welchem die Formgebung durch ein zwischen den Formteilen des Corrugators und dem zu formenden Aussenmantel wirken des Vakuum erfolgt.

Damit die Schaumbildung erst im Corrugator erfolgt, wird ein Gemisch von Ausgangsmaterialien zur Bildung des Isolierschaums verwendet, dessen Reaktivität so eingestellt wird, dass je nach der Geschwindigkeit der Herstellungslinie für das Leitungsrohr und den Temperaturverhältnissen die Schäumreaktion erst im Corrugator erfolgt. In der Regel wird ein Zweikomponentengemisch verwendet, insbesondere Polyol und Isocyanat umfassend zur Bildung eines Polyurethanschaums. Insbesondere wird die Reaktivität so eingestellt, dass die Schaumbildung nach 10 Sekunden bis 60 Sekunden und insbesondere nach 15 Sekunden bis 20 Sekunden erfolgt. Mit der angegebenen Startzeit erfolgt die Schaumbildung hauptsächlich erst nach Bildung des fertig geformten Aussenmantels im

Corrugator bzw. das Gemisch aus den schaumbildenden Korn- ponenten ist noch flüssig, wenn es - in der den Folien schlauch bildenden Folie liegend - im Corrugator ein trifft. Zusätzlich oder alternativ wird die Schaumbildung des Ausgangsmaterials im Folienschlauch beinflusst, indem bei dessen Hindurchführung durch den Extruder eine Küh lung erfolgt.

Bevorzugt wird das Verfahren so ausgeführt, dass ein durch den Extruder geführtes Schutzrohr verwendet wird, in welchem das vom Folienschlauch umgebene Innenrohr durch den Extruder geführt wird, wobei das

Schutzrohr bis in die geschlossenen Formteile des

Corrugators geführt ist. Der Aussenmantel wird im

Corrugator über dem Schutzrohr korrugiert. Bevorzugt ist das Schutzrohr aussenseitig und vorzugsweise auch innen seitig mit einer reibungsmindernden Beschichtung versehen, insbesondere mit einer Polytetrafluorethylen (PTFE) enthaltenden oder aus diesem bestehenden Beschichtung.

Die aussenseitige Beschichtung verhindert ein Kleben des aus dem Extruder austretenden Aussenmantelmaterials an dem Schutzrohr, sollte das Aussenmaterial , welches normalerweise vom Extruder direkt in die Vakuumzone des

Corrugators gelangt, mit dem Schutzrohr in Berührung kom men, was nicht beabsichtigt ist aber geschehen kann. In der Regel ist das Aussenmantelmaterial Polyethylen hoher Dichte (HDPE) oder es ist ein anderes für den Aussenman tel von Leitungsrohren der genannten Art verwendetes Kunststoffmaterial, wobei dessen Anhaften am Schutzrohr durch eine PTFE-Beschichtung oder eine andere haftungs- und reibungsmindernde Beschichtung des Schutzrohrs vermeidbar ist. Vorzugsweise ist das Schutzrohr in Längsrichtung des Extruders verstellbar angeordnet, wodurch die Lage des vorderen Endes des Schutzrohrs im Corrugator eingestellt werden kann. Damit kann das Schutzrohr soweit in den Corrugator geführt werden, dass der Aussenmantel fertig geformt ist, bevor er dem Schäumdruck des sich bildenden Wärmedämmschaums ausgesetzt wird. Es ist erwünscht, dass sich die vom expandie renden Schaum an den korrugierten Aussenmantel innenseitig angedrückte Folie des Folienschlauchs unter Wirkung der vorhandenen Prozesswärme mit dem Aussenmantel verbin det bzw. verschweisst . Dies ist bei einer aus Polyethylen (PE) gebildeten Folie der Fall. Vorteilhaft ist insbesondere auch eine mit Polyethylen (PE) beschichtet Folie verwendbar, insbesondere eine beidseitig mit Polyethylen beschichtete Polyamidfolie, deren Vorteil in einer höhe ren Temperaturbeständigkeit liegt. Vorteilhaft wird eine Folie mit geringen Dicke von 0.01 bis 0.20 mm und insbesondere mit einer Dicke von 50 pm bis 120 pm verwendet.

Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Herstellung eines wärmege dämmten, gewellten Leitungsrohrs bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung ge mäss Anspruch 11 gelöst.

Die zur Ausführung des Verfahrens vorgesehene Vorrichtung weist somit ein Schutzrohr auf, mittels wel chem das vom Folienschlauch umgebene Innenrohr getrennt von der Extrusion und Korrugation des Aussenmantels bis in den Corrugator führbar ist.

Bevorzugt ist die Vorrichtung so ausgestaltet, dass das Ende des in den Corrugator geführten

Schutzrohrs in dem Bereich des Corrugators zu liegen kommt, in welchen die Formbacken des Corrugators voll ständig geschlossen sind. Vorzugsweise ist dabei das Schutzrohr in der Vorrichtung derart gehalten ist, dass es in seiner Längsrichtung einstellbar verschiebbar ist. Weiter ist es bevorzugt, dass eine Kühleinrichtung vorgesehen ist, durch welche das Schutzrohr innerhalb des Extruders kühlbar ist, wodurch eine zu früh erfolgende Schaumbildung einfach vermeidbar ist. Ferner ist die Vorrichtung bevorzugt so ausgestaltet, dass das Schutzrohr aussenseitig und innenseitig mit einer reibungsmindernden Beschichtung versehen ist. Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwen dungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen An sprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:

Figur 1 eine schaubildliche, teilweise ge schnittene Darstellung eines wärmegedämmten, gewellten Leitungsrohrs ;

Figur 2 eine grob schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines Leitungsrohres;

Figur 3 schematisch eine Draufsicht auf den Bereich der Vorrichtung, in welchem die Extrusion des Aussenmantels und die Erzeugung der gewellten Form (die Korrugation) erfolgt; und

Figur 4 eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung von Figur 3.

Weg(e) zur Ausführung der Erfindung

In Figur 1 ist ein Abschnitt eines wärmegedämmten, gewellten Leitungsrohrs 1 gezeigt, wie es nach dem Verfahren kontinuierlich und in grosser Länge herge stellt werden kann. Das Leitungsrohr 1 weist ein Innenrohr 2 aus Kunststoff oder Metall, eine geschäumte Wärme dämmung 3 aus Kunststoff, insbesondere aus einem Polyurethanschaum, und einen gewellten Aussenmantel 4 aus Kunststoff auf. Der Aussendurchmesser solcher Rohre liegt insbesondere im Bereich von 70 mm bis 350 mm. Das dargestellte Leitungsrohr ist nur als ein Beispiel und zum besseren Verständnis der nachfolgend erläuterten Erfin dung zu verstehen. Gemäss der Erfindung hergestellte Lei tungsrohre können insbesondere mehr als ein Innenrohr aufweisen. Sie können eine Wellung aufweisen, welche sich in Form und Tiefe von der dargestellten Wellung unter- scheidet. Ferner kann es sich bei einem nach dem Verfah ren hergestellten Leitungsrohr auch so verhalten, dass der Wärmedämmschaum nicht an allen Stellen am Aussenman- tel anliegt, insbesondere nicht in den Wellenbergen. So mit können in den Wellenbergen des Aussenmantels Hohl räume bestehen bleiben. Dies kann gewünscht sein und eine grössere Flexibilität des Leitungsrohrs ergeben.

Figur 2 zeigt grob schematisch eine Vorrich tung 10 zur Durchführung des Verfahrens zum Zweck eines Überblicks. Die besonderen Verfahrensschritte und Vor richtungsmerkmale werden nachfolgend an Hand der Figuren 3 und 4 detaillierter dargestellt. Ganz links in Figur 2 ist ein auf einer Einrichtung 22 angeordneter Wickel 21 gezeigt, von welchem bei der Herstellung des Leitungsrohrs 1 das Innenrohr 2 abgewickelt wird. Werden im Leitungsrohr mehrere Innenrohre vorgesehen, so sind entsprechend mehrere Wickel vorgesehen. Die verwendeten Innenrohre unterscheiden sich bei der vorliegenden Erfindung nicht von den der Fachperson bekannten herkömmlich verwendeten Innenrohren, welche insbesondere aus Kunststoff oder aus Metall bestehen können. Eine Führung 23 führt das Innenrohr 2 zu einer Station 25, in welcher aus der von einem Folienwickel 24 abgewickelten Folie auf be kannte Weise ein zunächst noch entlang seiner Längsnaht offener Folienschlauch gebildet wird, der das Innenrohr 2 umgibt. In den noch offenen Folienschlauch werden die Re aktionskomponenten eingebracht, welche nachfolgend die geschäumte Wärmedämmung 3 des Leitungsrohrs 1 bilden.

Dazu ist ein Mischkopf 25' schematisch dargestellt. Auch dies ist der Fachperson grundsätzlich bekannt und wird hier nicht weiter erklärt. In der Station 25 kann auch das nachfolgend genauer erläuterte Schutzrohr 26 beginnen, welches in Längsrichtung der im Wesentlichen linien förmig aufgebauten Vorrichtung 10 liegt. In dem Schutzrohr 26 wird das Innenrohr 2 mit dem Folienschlauch und den noch flüssigen Reaktionskomponenten durch den Extru der 27 geführt. Das Extrudat tritt aus dem Extruder 27 aus und gelangt in die Formteile des Corrugators 28, in wel chem der Aussenmantel 4 des Leitungsrohrs 1 mit der ge wünschten Wellenform versehen und fertig gestellt wird. Dies erfolgt im Bereich 28', in welchem das vom Folien schlauch umgebene Innenrohr 2 noch im Schutzrohr 26 ver läuft. Wenn das Innenrohr 2 das Schutzrohr 26 verlässt, kann der expandierende Wärmedämmschaum den bereits fertig korrugierten Aussenmantel 4 füllen, womit das Leitungs rohr 1 gebildet wird. Diese Füllung erfolgt vorzugsweise noch innerhalb des Corrugators 28. Anschliessend an den Corrugator 28 kann ein der Fachperson bekanntes Messgerät 29 folgen, welches prüft, ob das Innenrohr 2 im Rahmen der vorgegebenen Toleranz zentrisch im Leitungsrohr 1 liegt. Es folgt eine Kühlstation 30 sowie ein das Lei tungsrohr ziehender Transport 31 sowie eine Wickelstation 33 zur Bildung eines Wickels 32 des fertiggestellten Leitungsrohrs 1.

Die Produktionsgeschwindigkeit der Vorrich tung kann zum Beispiel zwischen 3 m/min und 6 m/min liegen. In der Figur 2 sind als Anhaltspunkt beispielhafte Längenangaben in Metern für verschiedene Abschnitte der Vorrichtung angegeben.

Die Figuren 3 und 4 zeigen schematisch in Draufsicht und Seitenansicht einen Teil der Vorrichtung 10 zur genaueren Erläuterung des Verfahrens. Gleiche Be zugszeichen wie in den Figuren 1 und 2 verwendet bezeich nen dabei identische oder funktionsgleiche Elemente. Er sichtlich ist, wie das Innenrohr 2 in eine Rohrführung 7 gelangt. Diese ist in ihrer Höhe ab der Standfläche der Vorrichtung 10 einstellbar, was durch den eingetragenen Doppelpfeil dargestellt wird. Die vom Folienwickel 24 abgewickelte Folie 24' wird zur Bildung des Folienschlauchs mittels eines Formteils 6 um das Innenrohr 2 gelegt und zusammen mit diesem in den Extruder 27 geführt und die Längsnaht des Folienschlauchs wird auf bekannte Weise geschlossen, insbesondere mindestens zum Teil verschweisst . Zuvor werden die den Wärmedämmschaum bildenden Komponen ten über den Mischkopf 25' in flüssiger Form in den Foli enschlauch eingebracht und sind dort als noch flüssiges Gemisch 3' vorhanden.

Im Extruder 27 verläuft in Längsrichtung der Vorrichtung liegend das Schutzrohr 26. Das Innenrohr 2 mit dem Folienschlauch wird im Inneren des Schutzrohrs durch den Extruder geführt. Das freie Ende 26' des

Schutzrohrs 26 liegt im Corrugator 28.

Die Extrusion des Materials des Aussenmantels 4 des Leitungsrohrs erfolgt durch den Extruder 27 auf dem Fachmann grundsätzlich bekannte Weise. Das Aussenmantel- material aus Kunststoff, zum Beispiel ein HDPE, wird im Extruder aufgeschmolzen und verlässt als Extrudat den ringförmigen Auslass 27' des Extruders 27. Dies erfolgt vollständig getrennt vom Innenrohr, welches innerhalb des Schutzrohrs verlaufend durch das Schutzrohr vom Extruder getrennt ist. Damit kann zunächst der gewellte Aussenman- tel 4 im Corrugator hergestellt werden. Vom Extruder ge langt das extrudierte Aussenmantelmaterial direkt in den Corrugator 28. Der Corrugator 28 ist in Figur 3 schematisch und teilweise mit je drei Formteilen 38 bzw. Formhälften für die Wellung und mit dem nur als Linie dargestellten Transportmittel für die Formteile gezeigt, da der Corrugator ein der Fachperson bekanntes Element ist, welches vorliegend auf grundsätzlich bekannte Weise betrieben wird. Natürlich weist der Corrugator mehr Formteile auf und bildet auf bekannte Weise eine über eine vorgegebene Länge mit dem Aussenmantel 4 mitlaufende Form aus. Die Formteile 38 schliessen sich über dem Schutzrohr 26 kurz nach dem Auslass des Extruders 27 und bilden dabei die mitlaufende geschlossene Form. In Figur 4 ist der Corrugator zur Vereinfachung der Zeichnung gar nicht dargestellt. Durch die Formteile, in der Regel Formhälften, wird das extrudierte Material des Aussenmantels umgeben und in seinem noch verformbaren Zustand, in welchem es den Extruder verlassen hat, zu der durch die Formteile vorgegebenen Wellform verformt. Das entsprechend geformte Aussenmantelmaterial bildet somit den Aussenmantel 4 für das Leitungsrohr 1. Die Formgebung im Corrugator erfolgt auf bekannte Weise durch ein Vakuum, welches über die Formteile bzw. Formhälften auf das extrudierte Material wirkt und dadurch das Aussenmantelmaterial in die Form teile hineinzieht, um den gewellten Aussenmantel 4 zu bilden. Wie in Figur 3 und 4 ersichtlich, wird der Aus senmantel 4 im Corrugator fertig geformt, während das Innenrohr 2 mit dem Folienschlauch und den darin befindli chen Reaktionskomponenten noch im Schutzrohr 26 verläuft, welches in den Corrugator hineinreicht.

Die Startzeit für die Reaktion der über den Mischkopf in den Folienschlauch eingefüllten Reaktions komponenten wird so eingestellt, dass die Schaumbildung und damit die sogenannte Schäumfront hauptsächlich erst im Endbereich des Schutzrohrs oder nach dem Ende 26' des Schutzrohrs entsteht. In Figur 4 ist für das vorliegende Beispiel die Schäumfront 19 als schraffierte Fläche zur Erläuterung angedeutet. Ausgehend von den zunächst noch im Schutzrohr bzw. im Folienschlauch flüssig vorliegenden Komponenten entwickelt sich die ansteigende Schäumfront 19. Der Wärmedämmschaum füllt dann nach dem Schutzrohr 26 den zuvor im Corrugator geformten Aussenmantel, bzw. die Füllung des Aussenmantels 4 mit dem Wärmedämmschaum 3 er folgt bei der Schäumfront. Der Aussenmantel 4 wird durch die mitlaufenden Formteile des Corrugators gegen den Schäumdruck gestützt. Die Steigzone bzw. die Schäumfront 19 beginnt im Corrugator erst nachdem der Aussenmantel in diesem schon fertig gebildet ist.

Entsprechend der Länge der Herstellvorrich tung vom Einfüllen der Reaktionskomponenten in den Foli enschlauch bis zum Endbereich des Schutzrohrs, wo die Re aktion beginnt und entsprechend der Herstellungsgeschwin digkeit für das Leitungsrohr in Meter pro Sekunde muss die Startzeit des Komponentengemischs , welches den Wärmedämmschaum bildet, eingestellt sein. Diese Einstellung für den Beginn der Reaktion kann im Bereich von 10 Sekunden bis 60 Sekunden und insbesondere im Bereich von 15 - 20 Sekunden eingestellt werden. Die Einstellung einer solchen Reaktionszeit bzw. Startzeit ist der Fachperson bekannt und entsprechende Komponenten für die Schaumbil dung sind handelsüblich und deren Startzeit ist defi niert. Allenfalls kann den Schaumkomponenten ein Retarda- tionsmittel hinzugefügt werden. Beim vorliegenden Verfahren wird vorzugsweise ein flexibler PUR-Isolierschaum verwendet und die zu dessen Herstellung verwendeten Po lyol- und Isocyanatkomponenten sind der Fachperson mit der Einstellung der Startzeit bekannt.

Bevorzugt ist im Extruder 27 aussen um das Schutzrohr 26 ein Kühlmittel für das Schutzrohr vorgesehen, zum Beispiel in der Form von einer dieses umgebenden Kühlschlange oder einem Kühlrohr 16, wie es in den Figu ren 3 und 4 dargestellt ist. Das Kühlrohr 16 ist in Wärmeflussverbindung mit einem herkömmlichen, nur als Block 34 angedeuteten Kühlaggregat der Vorrichtung 10. Dieses bewirkt eine Kühlung des Kühlrohrs 16 und damit des im Extruder 27 in diesem Kühlrohr 16 verlaufenden Schutzrohrs 26. Das Schutzrohr 26 kann im Extruder auf eine Temperatur gekühlt werden, welche als Beispiel im Bereich von 10 Grad Celsius bis 20 Grad Celsius liegt und insbesondere bei ca. 15 Grad Celsius liegt. Die Kühlung ist bevorzugt vorhanden, um die Reaktionszeit bzw. Startzeit der Komponenten für die Bildung des Wärmedämmschaums genauer einhalten zu können, bzw. diese von der Wärmeerzeugung des Extruders unabhängig zu machen.

Das Schutzrohr 26 ist bevorzugt mindestens im Extrusionsbereich des Extruders mit einer reibungsmindernden Beschichtung versehen, zum Beispiel einer PTFE- Beschichtung, was ein Verkleben des extrudierten Aussen- mantelmaterials mit dem Schutzrohr verhindert. Es wird zwar nicht auf das Schutzrohr extrudiert, es kann jedoch Vorkommen, dass das Extrudat in Berührung mit dem Schutzrohr kommt. Innenseitig ist das Schutzrohr 26 ebenfalls mit einer reibungshemmenden Beschichtung, insbesondere einer PTFE-Beschichtung versehen. Dadurch gleitet der Folienschlauch möglichst reibungsarm entlang der Innenfläche des Schutzrohrs.

Als Material für den Folienschlauch kann eine herkömmlicherweise für diesen Zweck bereits bekannte PE- Folie verwendet werden. Diese verbindet sich bei der Auf schäumung des Wärmedämmschaums mit der noch heissen Innenfläche des Aussenmantels 4. Es kann auch eine Verbund folie verwendet werden, zum Beispiel eine mit der Schich tabfolge PE-PÄ-PE hergestellte Folie. Ein Vorteil einer Folie mit Polyamid liegt in deren besseren Temperaturbe ständigkeit, insbesondere bis 200 Grad Celsius, im Ver gleich zu einer reinen PE-Folie. Bevorzugt wird für den Folienschlauch eine dünne Folie mit einer Dicke im Bereich von 0.01 mm bis 0.20 mm und insbesondere mit einer Dicke von 50 Mikrometer bis 120 Mikrometer verwendet.

Eine dünne Folie erleichtert das Eindringen des Wärme dämmschaumes in die bereits geformten Hohlräume der Wel lung des Aussenmantels, sofern dies beim hergestellten Leitungsrohr 1 erwünscht ist. Mit anderen Worten, durch die Wahl einer im Vergleich dickeren Folie kann das Aus füllen der Hohlräume reduziert oder weitgehend verhindert werden, wenn dies gewünscht ist.

Vorzugsweise ist ferner das Schutzrohr inner halb der Vorrichtung 10 in deren Längsrichtung verstellbar, um das Ende 26' des Schutzrohrs in seiner Lage im Corrugator einzustellen. Damit kann das Ende des Schutz rohrs in den Bereich eingestellt werden, in welcher der Aussenmantel fertig geformt ist.

Beim der vorliegenden Erfindung bzw. dem Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines wärmegedämmten, gewellten Leitungsrohrs 1 mit einem Innenrohr 2 wird somit zunächst der gewellte Aussenmantel mit einem Extruder 27 und mit einem Corrugator 28 erzeugt und das in einem Folienschlauch zusammen mit einem schaumbilden den Ausgangsmaterial angeordnete Innenrohr 2 wird mit verzögerter Schaumbildung bis in den Corrugator geführt, in welchem der zuvor korrugierte Aussenmantel des Leitungsrohrs mit dem Wärmedämmschaum gefüllt wird. Die zur Ausführung des Verfahrens vorgesehene Vorrichtung 10 weist ein Schutzrohr 26 auf, mittels welchem das vom Fo lienschlauch umgebene Innenrohr getrennt von der Extru sion und Korrugation des Aussenmantels bis in den

Corrugator führbar ist.

Während in der vorliegenden Anmeldung bevor- zugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann .