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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING A THREE-DIMENSIONAL PREFORM FROM A LAID SCRIM IN THE COURSE OF PRODUCTION OF FIBER REINFORCED MOLDED PARTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/107850
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method and a device for producing a three-dimensional preform (19) from a laid scrim (1) in the course of the production of fiber-reinforced molded parts, comprising a draping device (3) and a transport device (21) for the laid scrim (1), the draping device (3) comprising at least one draping mold (18) for a laid scrim (3) and means for shaping the laid scrim (3) in accordance with the contour of the draping mold (18), the means being movable relative to the draping mold (18). The aim of the invention is to ensure an expeditious and yet high-quality shaping, especially of large-surface-area and/or complex geometries of a preform. A belt tray (8) is used in the method as the transport device (21), said belt tray (8) draping the laid scrim (1) in a targeted manner onto the draping mold (18) by way of a movement of its belt (9) and a corresponding superimposed relative movement of the belt tray (8) itself.

Inventors:
MAERTIENS STEFFEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/050914
Publication Date:
July 25, 2013
Filing Date:
January 18, 2013
Export Citation:
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Assignee:
DIEFFENBACHER GMBH (DE)
International Classes:
B29B11/16
Foreign References:
DE4314078C11994-03-24
DE2701480A11978-07-13
Other References:
RUDD C D ED - MIRACLE & S L DONALDSON D B: "Resin transfer molding and structural reaction injection molding", 1. Dezember 2001 (2001-12-01), ASM HANDBOOK / PREPARED UNDER THE DIRECTION OF THE ASM INTERNATIONAL HANDBOOK COMMITTEE, ASM INTERNATIONAL, MATERIALS PARK, OHIO ,USA, PAGE(S) 492 - 500, XP002676513, ISBN: 978-0-87170-703-1 Abbildung 1
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Vorformlings (19) aus einem Fasergelege (1) im Zuge der Herstellung von

faserverstärkten Formteilen, mit einer Drapiervorrichtung (3) und einer Transportvorrichtung (21) für das Fasergelege (1), wobei die

Drapiervorrichtung (3) zumindest umfasst eine Drapierform (18) für ein Fasergelege (3) und zur Drapierform (18) verfahrbare Mittel zur Umformung des Fasergeleges (3) entsprechend der Kontur der Drapierform (18), dadurch gekennzeichnet, dass als Transportvorrichtung (21) zumindest ein Bandtablett (8) verwendet wird, wobei das Bandtablett (8) das Fasergelege (1) mittels einer Bewegung seines Bandes (9) und einer entsprechend überlagerten Relativbewegung des Bandtabletts (8) selbst gezielt auf die

Drapierform (18) drapiert.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasergelege (1) auf dem Bandtablett (8) aufgeheizt wird.

3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur eines bereits temperierten Fasergeleges (1) auf dem Bandtablett (8) auf eine vorgegebene Mindesttemperatur eingestellt und/oder gehalten wird.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mindesttemperatur im Wesentlichen dem Schmelzpunkt des Bindemittels innerhalb des Fasergeleges (1) entspricht.

5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem ersten Kontakt des Fasergeleges (1) mit der Drapierform (18) zumindest ein

Fixierstempel (4) oder ein Drapierstempel (5) das Fasergelege (1) auf der Drapierform (18) fixiert.

6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drapierstempel (5) die von dem Bandtablett abgegebenen Bereiche des Fasergeleges (1) sukzessive in die Drapierform (18) drapieren.

7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Drapierstempel (5) oder die Fixierstempel (4) und dem Bandtablett (8) das

Fasergelege (1) unter Spannung gehalten wird.

8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Etablierung der Spannung eine Rückhaltevorrichtung (6) verwendet wird.

9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Transportvorrichtung (21) eine Kombination aus einem oder mehreren Bandtabletts (8) und Tabletts (7) verwendet wird.

10. Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Vorformlings (19) aus einem Fasergelege (1) im Zuge der Herstellung von

faserverstärkten Formteilen, umfassend eine Drapiervorrichtung (3) und einer Transportvorrichtung (21) für das Fasergelege (1), wobei die Drapiervorrichtung (3) zumindest umfasst eine Drapierform (18) für ein Fasergelege (3) und zur Drapierform (18) verfahrbare Mittel zur Umformung des Fasergeleges (3) entsprechend der Kontur der Drapierform (18), dadurch gekennzeichnet, dass als Transportvorrichtung (21) zumindest ein Bandtablett (8) angeordnet ist, wobei das Bandtablett (8) mittels eines bewegbaren Bandes (9) und Mitteln zur Überlagerung einer Relativbewegung des Bandtabletts (8) zur Drapierung des Fasergeleges (1) in die Drapierform (18) geeignet ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperierungsvorrichtung zumindest zur Temperaturerhaltung eines vorgewärmten Fasergeleges (1) und/oder zur Aufheizung des Fasergeleges (1 ) über den Schmelzpunkt des Bindemittels innerhalb des Fasergeleges (1) geeignet ist.

12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 oder 11 , d a d u r c h

gekennzeichnet, dass als Transportvorrichtung (21 ) zumindest ein zweiteiliges Tablett (7) oder ein Bandtablett (8) angeordnet ist.

13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einbringen einer Spannung in das Fasergelege (1) dem Bandtablett (8) eine

Rückhaltevorrichtung (6) für das Fasergelege (1 ) zu- oder daran angeordnet ist.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen

Vorformlings aus einem Fasergelege im Zuge der Herstellung von

faserverstärkten Formteilen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Vorformlings aus einem Fasergelege im Zuge der Herstellung von

faserverstärkten Formteilen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Vorrichtung zur Herstellung eines dreidimensionalen Vorformlings aus einem Fasergelege im Zuge der Herstellung von faserverstärkten Formteilen nach dem Oberbegriff des Anspruches 10.

Im Zuge der Herstellung von faserverstärkten Kunststoffbauteilen, auch

Faserverbundbauteile genannt, ist insbesondere als industrielle Verwendung das RTM-Verfahren, Resin-Transfer-Moulding-Verfahren, gängige Praxis. Der gesamte Herstellungsprozess bis zu einem verwendungsfähigen

Kunststoffbauteilen besteht aus mehreren nachfolgend ablaufenden

Einzelprozessen. In einem ersten Verfahrensschritt werden endkonturnahe Vorfornnlinge/Faserhalbzeuge hergestellt. In diesem Preform-Prozess werden in der Regel mehrere Lagen Gewebe oder Fasergelege, üblicherweise in zweidimensionaler Form, gestapelt oder ggf. gefügt (Nähen, Verschweißen, Kleben), so dass der Fasergewebestapel im Wesentlichen bereits die notwendigen äußeren Konturen und teilweise auch bereits besondere

Schichten oder Schichtdicken aufweist. Vorzugsweise wird ein Binder in die Trennebenen der Gelege eingebracht, der nach Erreichen einer umgeformten dreidimensionalen Form und seiner Aktivierung und Aushärtung zu einer Fixierung der Schichten zueinander und der drapierten 3D-Kontur führt. Für den Preform-Prozess werden die Gewebestapel dann in ein Umformwerkzeug überführt und meist unter Druck durch Schließen des Umformwerkzeuges soweit der Kontur des späteren Formteiles angenähert und durch Aktivierung des Binders (Aufheizen und Abkühlen) ausgehärtet, das das Faserhalbzeug endkonturnah in ein Werkzeug einer Presse zur Durchführung des RTM- Verfahrens selbst eingelegt werden kann. Je nach Bedarf wird das

Faserhalbzeug noch nachgeschnitten oder an vorgegebenen Stellen

ausgestanzt, um eine noch präzisere Kontur zu erreichen. Nach dem Einlegen des Faserhalbzeugs in das Werkzeug werden die Werkzeughälften

geschlossen und das notwendige Harz in die Kavität des Werkzeuges injiziert, wobei das Harz die Faserstruktur des Faserhalbzeuges imprägniert, die Fasern einschließt und fest in die Harzmatrix einbindet. Nach dem Aushärten des Harzes kann das faserverstärkte Kunststoffbauteil entformt werden. Neben dem RTM-Verfahren selbst, legt bereits die Herstellung eines Faserhalbzeuges den Grundstein für den Erfolg bei der Herstellung eines Kunststoffbauteiles. Es hat sich gezeigt, dass der Stand der Technik eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Herstellung eines Vorformlings beschreibt, die sich aber in der Regel in manuellen oder automatisierten Herstellung eines möglichst ebenen

Fasergewebestapels erschöpfen, das in einer Presse schließlich aus seiner 2D- Form in eine 3D-Form überführt wird. Dies kann in einem vorfixiertem (z. B. genäht) oder noch in einem flexiblen Zustand durchgeführt werden. Das Ziel ist es nach der Formgebung einen Vorformling zu erhalten, der eine ausreichende Eigensteifigkeit besitzt, um vollständig automatisiert und prozeßsicher in das Werkzeug einer RTM-Presse eingelegt werden zu können oder auch bis zur weiteren Verwendung transportiert und abgestapelt werden kann. Zur

Herstellung, Umformung und Fixierung des Vorformlings gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten im einschlägigen Stand der Technik.

Neben dem RTM-Verfahren selbst, legt bereits die Herstellung eines

Faserhalbzeuges den Grundstein für den Erfolg der Herstellung eines

Kunststoffbauteiles. Das Ziel ist es nach der Formgebung des Vorformlings aus einem biegeschlaffen Material einen Vorformling zu erhalten, der biegesteif genug ist um vollständig automatisiert und prozeßsicher in das Werkzeug einer RTM-Presse eingelegt werden zu können oder auch bis zur weiteren

Verwendung transportiert und abgestapelt werden kann. Zur Herstellung, Umformung und Fixierung des Vorformlings gibt es eine Vielzahl an

Möglichkeiten im einschlägigen Stand der Technik.

Für die 3D-Umformung von mehrlagigen zweidimensionalen Zuschnitten aus Fasergeweben sind die folgenden Verfahrensschritte bekannt: Es werden Fasergewebe oder -gelege von einer Rolle abgewickelt und je nach Bedarf aus mehreren verschiedenen Geweben oder Gelegen, Formen und Größen zu einem Faserstapel zusammengelegt. Dabei kann es notwendig sein, die Außen- und ggf. Innenkontur entsprechend einem Schnittmuster des Vorformlings respektive des Kunststoffformteils zu bearbeiten oder

zuzuschneiden. Das Schnittmuster wird dabei aus einer Abwicklung des Vorformlings, oder des Endbauteils erzeugt. Vorzugsweise wird dann der erstellte, im Wesentlichen ebene Faserstapel mittels einer Drapiervorrichtung drapiert, respektive in eine dreidimensionale Vorform umgeformt. Um aus einem biegeschlaffen Fasergewebe einen, im Wesentlichen biegesteifen Vorformling zu erhalten, ist es meist notwendig, dass zwischen die einzelnen Lagen ein Bindemittel eingebracht und anschließend ausgehärtet wird. Es ist hierzu Stand der Technik, dass das Fasergewebe respektive der

Faserstapel mittels geeigneter Heizvorrichtungen erhitzt und in eine relativ kühle oder kalte Drapierform eingelegt wird. Anschließend wird zügig die Drapierform geschlossen oder entsprechend drapiert um das Bindemittel auszuhärten. Es hat sich nun gezeigt, dass insbesondere bei komplexen Geometrien oder grossflächigen Fasergelegen es zu Vorerstarrungen des Bindemittels im Fasergelege kommen kann, wenn dies partiell einen guten Wärmeübergang zur Auskühlung erhält. Ein Schließen der Form sorgt nun für Probleme beim Umformen, da steife oder ausgehärtete Bereiche als Bremsen dienen und so ungewollten Stress auf die einzelnen Schichten des

Fasergeleges. Es kommt zu Verschiebungen, Knitterfalten oder ähnlichen

Problemen im sorgfältigen Aufbau des Fasergeleges, was die Konsistenz und die Werthaltigkeit des späteren Bauteils gefährdet. Um dies zu vermeiden wird in der Regel deutlich über die Schmelz- oder Aktivierungstemperatur des Bindemittels erhitzt, was zum einen zu ungewollten Verzügen im Fasergelege führen kann und auch einen unnötigen Energieverbrauch mit sich bringt. Auch lässt sich ein stark aufgeheiztes Fasergelege nicht mehr so gut manipulieren.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, bei dem trotz einer zügigen Umformung, insbesondere von

großflächigen und/oder komplexen Geometrien, eine hochwertige Umformung des Vorformlings sichergestellt werden kann.

Die Lösung der Aufgabe für das Verfahren besteht dabei darin, dass als Transportvorrichtung zumindest ein Bandtablett verwendet wird, wobei das Bandtablett das Fasergelege mittels einer Bewegung seines Bandes und einer entsprechend überlagerten Relativbewegung des Bandtabletts selbst gezielt auf die Drapierform drapiert.

Die Lösung der Aufgabe für eine Vorrichtung besteht darin, dass

Transportvorrichtung zumindest ein Bandtablett angeordnet ist, wobei das Bandtablett mittels eines bewegbaren Bandes und Mitteln zur Überlagerung einer Relativbewegung des Bandtabletts zur Drapierung des Fasergeleges in die Drapierform geeignet ist.

Die Vorrichtung ist insbesondere zur Durchführung des Verfahrens geeignet, kann aber auch eigenständig betrieben werden. In vorteilhafter Weise ist es nun möglich einen schonenden Abtransport mit oder ohne Zugspannung auf das Fasergelege in die Drapierform zu gewährleisten. Vorzugsweise wird das Fasergelege auf dem Bandtablett aufgeheizt. Dabei kann die Temperatur eines bereits temperierten Fasergeleges auf dem Bandtablett auf eine vorgegebene Mindesttemperatur eingestellt und/oder gehalten werden. Vorzugsweise wird die Mindesttemperatur im Wesentlichen dem Schmelzpunkt des Bindemittels innerhalb des Fasergeleges entsprechen. Es kann vorgesehen sein, nach dem ersten Kontakt des Fasergeleges mit der Drapierform mittels zumindest einen Fixierstempel und/oder einen Drapierstempel das Fasergelege auf der

Drapierform zu fixieren. Es kann bei komplexen Geometrien vorgesehen sein, mit den Drapierstempeln die von dem Bandtablett abgegebenen Bereiche des Fasergeleges sukzessive in die Drapierform zu drapieren.

Insbesondere kann vorgesehen sein, durch die Drapierstempel oder die

Fixierstempel und dem Bandtablett das Fasergelege unter Spannung zu halten. Zur Etablierung der Spannung kann eine Rückhaltevorrichtung an oder dem Bandtablett zugehörig verwendet werden. Insbesondere ist es auch denkbar, dass die gesamte Transportvorrichtung aus einer Kombination aus einem oder mehreren Bandtabletts (8) und/oder Tabletts (7) besteht.

Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor.

Die in der Figurenbeschreibung dargestellten Kombinationsmöglichkeiten sind alle für sich alleine und eigenständig und in jeglicher Kombination verwertbar. Insbesondere sind einzelne Sätze auch als eigenständige Merkmale zu bewerten.

Es zeigen:

Figur 1 eine Anlage zur Herstellung von faserverstärkten Formteilen in einer

Presse unter Verwendung von vorgeformten Vorformlingen als großindustrielle Anwendung in einer schematischen Seitenansicht, Figur 2 bis 7 ein geteiltes Tablett als Transportvorrichtung für das

Fasergelege in einer Drapiervorrichtung mit Darstellung einer möglichen schrittweisen oder kontinuierlichen Ablage des

Fasergeleges in die Drapierform und mit

Figur 8 bis 13 die Verwendung ein Bandtablett als Transportvorrichtung nach dem Beispiel der Figuren 2 bis 7.

Figur 1 zeigt eine Anlage zur Herstellung von faserverstärkten Formteilen 19 in einer RTM-Presse 15 unter Verwendung von vorgeformten Vorformlingen 17 als großindustrielle Anwendung in einer schematischen Seitenansicht. Zur Herstellung der Vorformlinge 17 werden zunächst eine oder mehrere verschiedene Fasermatten 10, vorzugsweise als Rollenware, bereitgestellt und auf einer Schneidvorrichtung 12 mit einer Schneidvorrichtung 1 1 zu einzelnen Fasermattenzuschnitten (nicht dargestellt) geschnitten. Die Kontur der

Fasermattenzuschnitte kann im Wesentlichen mit der Kontur des Vorformlings 17 oder des Formteils 19 übereinstimmen, aber es können auch vorgegebene Teilgeometrien davon hergestellt werden. Die Fasermattenzuschnitte werden dann mittels einer geeigneten Transportvorrichtung (die in Figur 1 durch gebogene Richtungspfeile dargestellt sind) durch eine Leimauftragsvorrichtung 13 verfahren und dort mit Bindemittel versehen, bevor sie zu einem

Fasergelege 1 zusammengefügt werden. Je nach Anlage wird anschließend das fertig erstellte Fasergelege 1 durch eine Heizvorrichtung 2 temperiert und vorzugsweise auf eine Temperatur angehoben, die zumindest der

Schmelztemperatur des Bindemittels entspricht. Anschließend wird das

Fasergelege 1 in eine Drapiervorrichtung 3 verbracht und dort mittels

geeigneter Mittel entlang der Kontur der Drapierform 18 umgeformt. Durch die Drapierform 18 der Drapiervorrichtung 3 erfährt das Fasergelege 1 eine

Abkühlung und erstarrt zu einem Vorformling 16, der meist problemlos auf einem Stapel 17 zwischengestapelt werden kann, bevor er in einer RTM-Presse 15 zu einem verstärkten Formteil 19 verpresst wird.

In den Figuren 2 bis 7 wird dabei eine mögliche Transportvorrichtung 21 beschrieben, die hier als zweigeteiltes Tablett 7 ausgeführt sein kann. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf eine spezielle Darstellung der optionalen Temperierungsvorrichtung verzichtet. Wird nun ein Fasergelege 1 vorgewärmt oder kalt auf der Transportvorrichtung 21 abgelegt, kann die

Transportvorrichtung das Fasergelege 1 mit der Temperierungsvorrichtung, die beispielsweise in dem Tablett 7 oder auch mitfahrend oberhalb des Tabletts 7 angeordnet ist, aufheizen oder dessen bereits vorhandene Temperatur zumindest über dem Schmelzpunkt des Bindemittels halten.

Ist nun die Transportvorrichtung 21 in die Drapiervorrichtung 3 eingefahren, kann bei einem zweigeteilten Tablett 7 der erste Teil des Tabletts außer Eingriff mit einem Teil des Fasergeleges 1 verfahren werden. Es sind dabei

verschiedene Möglichkeiten denkbar, wie einklappen, einfahren oder dergleichen in den zweiten Teil des Tabletts 7 selbst oder auch gezieltes Ausfahren des ersten Teils des Tabletts 7 aus der Drapiervorrichtung 3 heraus. Es ist dabei möglich, dass die notwendige Anzahl der Teile des Tabletts 7 ein Mehrfaches ist und das zumindest eines dieser Teile, vorzugsweise alle, die Möglichkeit zur Temperierung besitzen bzw. eine Temperierungsvorrichtung enthalten. Vorzugsweise, aber nicht unbedingt notwendig, kann ein erster Fixierstempel 4 oder ein Drapierstempel 5 den freigewordenen Bereich des Fasergeleges 1 an der Drapierform 18 entsprechend fixieren und dabei ggfs. auch umformen. Je nach Reibungswiderstand der einzelnen

Maschinenelemente kann nun der zweite Teil des Tabletts 7 beginnen aus der Drapiervorrichtung 3 zu verfahren, nach Bedarf schrittweise oder kontinuierlich. Wie in den Figuren 3 bis 7 dargestellt, werden die nun in Drapierrichtung 20 einfahrenden Drapierstempel 5 entsprechend der„frei" gewordenen Bereiche (die nicht mehr auf der Transportvorrichtung aufliegenden Bereiche) des

Fasergeleges 1 das Fasergelege entsprechend der Kontur der Drapierform 18 umformen. Im vorliegenden Beispiel geschieht dies durch das abfolgende Verfahren von vier Drapierstempeln 5 in Drapierrichtung 20. Somit ist es nun möglich in allen Bereichen der Drapierform 18 ein gleichmäßig vorgeheiztes respektive temperiertes Fasergelege 1 zu einem Vorformling 17 umzuformen.

In den Figuren 8 bis 13 ist anstelle eines Tabletts 7 als Transportvorrichtung 21 ein Bandtablett 8 angeordnet. Das Bandtablett 8 kann zweigeteilt sein oder ein weiteres stützendes Element aufweisen, das zu Beginn des Drapiervorgangs ausfährt. Auch hier ist die Temperiervorrichtung nicht dargestellt, kann aber wirksam vorhanden sein, um das auf dem Bandtablett 8 aufliegende

Fasergelege 1 entsprechend in seiner Temperatur einzustellen oder zu halten. Durch das rollende Band 9 des Bandtabletts 8 und einer gleichzeitigen

Relativbewegung des Bandtabletts 8 kann das Fasergelege 1 schonend in die Drapierform 18 abgelegt werden. Die Fixierung des ersten Teils des

Fasergeleges mittels einem Fixierstempel 4 kann vorsichtshalber, insbesondere bei komplexen Geometrien vorgesehen sein, aber ist bei einfachen Geometrien der Drapierform 18 nicht notwendig.

Anstelle der Drapierstempel 5 kann es auch denkbar sein andere geeignete Mittel zur Drapierung vorzusehen. Die Temperierungsvorrichtung kann als Konvektionsstrahler ausgeführt sein oder auch als (Widerstands-)Heizvorrichtung für die Transportvorrichtung 21 . Bevorzugt wird das beschriebene Tablett 7 auf eine entsprechende Temperatur aufgeheizt, die ausreicht um mittels der von dem Tablett 7 abstrahlenden Strahlungswärme das Fasergelege entsprechend aufzuheizen oder dessen eventuell ausreichende Temperatur zumindest über den Schmelzpunkt des Bindemittels zu halten. Je nach Anwendungsfall kann die Transportvorrichtung 21 mehrfach unterteilt sein durch einzelnes Ausfahren oder einer Kombination der beschriebenen Möglichkeiten das Fasergelege entsprechend der Vorgaben ablegen.

Insbesondere kann es denkbar sein, dass zum Beispiel in der Mitte oder in einem Randbereich oder an zwei oder mehr Punkten gleichzeitig mit der Ablage des Fasergeleges 1 gestartet werden muss. Dennoch bleibt auch beispielsweise bei langwierigen Drapierprozessen das noch nicht drapierte und auf die Drapierform 18 abgelegte Fasergelege auf eine ausreichende

Temperatur erwärmt. (1431 )

Bezugszeichenliste: DP1431

1 . Fasergelege

2. Heizvorrichtung

3. Drapiervorrichtung

4. Fixierstempel

5. Drapierstempel

6. Rückhaltevorrichtung

7. Tablett

8. Bandtablett

9. Band

10. Fasermatte

1 1 . Schneidvorrichtung

12. Schneidtisch

13. Leimauftragsvorrichtung

14. Vorformling

15. RTM-Presse

16. Stapel

17. Vorformling

18. Drapierform

19. Formteilen

20. Drapierrichtung

21 . Transportvorrichtung