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Title:
METHOD AND DEVICE FOR PRODUCING TUBES, WIRES, PROFILES AND SIMILAR ELONGATE MATERIAL BY MEANS OF A DRAWING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/180586
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing tubes, wires, profiles and similar elongate material by means of a drawing device (1), in which, during the drawing process, vibration emissions at a material strand and/or at the drawing device (1) are detected and evaluated in order to identify faults such as grooving and chatter marks, the vibration emissions being subjected continuously to a spectral analysis in such a way that the presence or absence of emissions that are increasing and decreasing over time and/or of pulse-like emissions is identified, and the drawing speed is altered in response thereto.

Inventors:
SEUTHE ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/057866
Publication Date:
September 28, 2023
Filing Date:
March 27, 2023
Export Citation:
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Assignee:
QASS GMBH (DE)
International Classes:
B21C1/12; B21C1/30; B21C51/00; G01H1/14
Domestic Patent References:
WO2010051954A22010-05-14
Foreign References:
EP0780171A11997-06-25
CZ290523B62002-08-14
JPH10225712A1998-08-25
EP0780171A11997-06-25
EP2359106A22011-08-24
Attorney, Agent or Firm:
KNAUER, Joachim (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen von Rohren, Drähten, Profilen und dergleichen Langmaterial vermittels einer Ziehvorrichtung (1), bei dem während des Ziehvorgangs an einem Materialstrang und/oder an der Ziehvorrichtung (1) Schwingungsemissionen erfasst und ausgewertet werden, um Fehler wie Ziehriefen und Rattermarken zu erkennen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsemissionen kontinuierlich einer Spektralanalyse dergestalt unterzogen werden, dass das Auftreten oder die Abwesenheit im zeitlichen Verlauf auf- und abschwellender Emissionen und/oder impulsartiger Emissionen erkannt wird, und dass in Reaktion darauf die Ziehgeschwindigkeit geändert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erkennen des Auftretens der Emissionen die Ziehgeschwindigkeit verringert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erkennen der Abwesenheit der Emissionen die Ziehgeschwindigkeit erhöht wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ziehgeschwindigkeit adaptiv geregelt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsemissionen in Frequenzbereiche geringer sowie hoher Emission unterteilt werden und die Erkennung im Bereich geringer Emissionen erfolgt.

6. Ziehvorrichtung (1) zum Ziehen von Rohren (3), Drähten, Profilen und dergleichen Materialsträngen, mit einem Sensor (5) zum Erfassen von Schwingungen, die beim Ziehen am Materialstrang und/oder an der Ziehvorrichtung (1) entstehen, und einer mit dem Sensor (5) gekoppelten Auswerteeinrichtung (6) zum Auswerten der erfassten Schwingungen zwecks Erkennen von Fehlem wie Ziehriefen und Rattermarken, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (6) dazu ausgestaltet ist, Schwingungsemissionen kontinuierlich einer Spektralanalyse dergestalt zu unterziehen, dass das Auftreten oder die Abwesenheit im zeitlichen Verlauf auf- und abschwellender Emissionen und/oder impulsartiger Emissionen erkannt wird, sowie zur Steuerung oder Regelung der Ziehgeschwindigkeit in Reaktion auf die Erkennung ausgestaltet ist.

7. Ziehvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor an einem Außenwerkzeug angekoppelt ist.

8. Ziehvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor an einem Innenwerkzeug angekoppelt ist.

Description:
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM HERSTELLEN VON ROHREN, DRÄHTEN, PROFILEN UND DERGLEICHEN LANGMATERIAL VERMITTELS EINER ZIEHVORRICHTUNG

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Rohren, Drähten, Profilen und dergleichen Langmaterial nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 6.

Hintergrund der Erfindung

Ein Fertigungsverfahren für die Herstellung von Rohren, Drähten, Profilen und dergleichen Langmaterial ist das Durchziehen. Bei dieser Form des Zugdruckumfbrmens wird ein Materialstrang, zumeist aus Metall, durch ein Ziehhol hindurchgezogen. Der Materialstrang nimmt dadurch außen die Form der Öffnung des Ziehhols an und wird in der Regel länger und dünner. Ist der Materialstrang ein Hohlkörper wie etwa ein Rohr, kann ein Dorn mit dem Ziehhol unter Ausbildung eines Spalts, insbesondere eines Ringspalts, Zusammenwirken. Werkstoff-, Werkzeug-, verschleiß-, Schmiermittel- und verfahrens- parameterabhängig kann beim Durchziehen ein sogenanntes Rattern auftreten, bei dem Resonanzschwingungen auftreten und zu Beschädigungen in Form von Rattermarken am Materialstrang oder zu einem Abriss des Materialstrangs führen.

Zur Erkennung und Vermeidung des Ratterns beim Rohrziehen ist es z.B. aus der EP 0 780 171 A1 bekannt, mittels Körperschallsensoren Schwingungen des Ziehsystems Rohr-Dom-Ziehhol-Maschine zu erfassen und die Schwingungsamplitude auf Überschreiten eines Grenzwerts oder mittels eines Fuzzy-Logic-Systems zu überwachen, um die Ziehgeschwindigkeit zwecks Vermeidung des Ratterns zu verringern.

Nachteilig ist hierbei, dass nicht durch Rattern hervorgerufene hohe Amplituden zu einerfehlgeleiteten Verringerung der Ziehgeschwindigkeit führen können. Zudem ist ein Rattern zuverlässig nur dann erkennbar, wenn es bereits auftritt Im Ergebnis ist mit dem bekannten Verfahren ein nur suboptimaler Materialdurchsatz erzielbar.

Andere Fehler beim Rohrziehen, insbesondere Ziehriefen, sind mit dem bekannten Verfahren nicht erkennbar.

Die gleiche Problematik zeigt sich beim Durchziehen von Drähten, Profilen und dergleichen.

Zusammenfassung der Erfindung

Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Rohren, Drähten, Profilen und dergleichen Langmaterial nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 6 zu schaffen, mit denen Fehler wie Rattern und Ziehriefen unter Sicherstellung eines hohen Materialdurchsatzes zuverlässig ausgeschlossen werden können. Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 6 gelöst.

Demnach wird ein Verfahren zum Ziehen von Rohren, Drähten, Profilen und dergleichen Werkstofisträngen vermittels einer Ziehvorrichtung geschaffen, bei dem während des Ziehvorgangs am Werkstoffstrang und/oder an der Ziehvomchtung Schwingungsemissionen erfasst und ausgewertet werden, um Fehler wie Ziehriefen und Rattermarken zu erkennen, wobei die Schwingungsemissionen kontinuierlich einer Spektralanalyse dergestalt unterzogen werden, dass das Auftreten oder die Abwesenheit insbesondere frequenzselektiver, im zeitlichen Verlauf auf- und abschwellender Emissionen und/oder insbesondere frequenzselektiver, impulsartiger Emissionen erkannt wird, und dass in Reaktion darauf die Ziehgeschwindigkeit geändert wird.

Durch die Spektralanalyse lassen sich Signalmuster erkennen, die das Einsetzen des Ratterns einige hundert Millisekunden vorher ankündigen. Rattern kann gegenüber einer auf der Schwingungsamplitude basierenden Auswertung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, zuverlässiger verhindert werden. Gleiches gilt für breitbandige, impulsartige Emissionen, die für Ziehriefen typisch sind. Auch diese können vermittels der erfindungsgemäßen Spektralanalyse bereits erkannt werden, bevor sie zu energieintensiv werden und Spuren am Materialstrang hinterlassen.

Zweckmäßigerweise wird die Ziehgeschwindigkeit verringert, wenn derartige Emissionen spektralanalytisch erkannt werden, und sie kann erhöht werden, wenn sie ausbleiben. Eine darauf basierende, adaptive Regelung der Ziehgeschwindigkeit stellt sicher, dass stets mit der größtmöglichen Ziehgeschwindigkeit gearbeitet wird.

Die Auswertung kann auf Basis der von der Anmelderin entwickelten, mehrdimensionalen Mustererkennung erfolgen, wie sie z.B. aus der EP 2 359 106 A2 bekannt ist, die hiermit durch Inbezugnahme vollumfänglich aufgenommen wird.

Besonders vorteilhaft ist es, die Schwingungsemissionen in Frequenzbereiche geringer sowie hoher Emission zu unterteilen und die Erkennung im Bereich geringer Emissionen durchzuführen. Hierzu können ein Amplitudenschwellenwert im Spektrum oder die Schwingungsintensität zugrunde gelegt werden, z.B. prozentual vom Maximum im zeitlichen Verlauf. Der Amplitudenschwellenwert für eine geringe Emission kann z.B. bei 1%, 2%, 3%, 5%, 7%, 10%, 15%, 20%, 25%, 30%, 35% liegen und der betrachtete zeitliche Verlauf bei 0,1s, 0,2s, 0,3s, 0,4s, 0,5s, 1s, 2s, 3s, 5s, 7s, 10s, 15s, 20s, 25s, 30s, 50s, 1min, 2min, 3min, 5min, 10min oder variabel mit der Variation der Schwingungsintensität gekoppelt sein dergestalt, dass mit steigender Variation der Schwingungsemissionen der Schwellenwert steigt und mit abnehmender Variation der Schwingungsemissionen der Schwellenwert sinkt.

Die Erfindung schafft ferner eine Ziehvorrichtung zum Ziehen von Rohren, Drähten, Profilen und dergleichen Materialsträngen entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren, mit einem Sensor zum Erfassen von Schwingungen, die beim Ziehen am Materialstrang und/oder an der Ziehvorrichtung entstehen, und einer mit dem Sensor gekoppelten Auswerteeinrichtung zum Auswerten der erfassten Schwingungen zwecks Erkennen von Fehlem wie Ziehriefen und Rattermarken, wobei die Auswerteeinrichtung dazu ausgestaltet ist, Schwingungsemissionen kontinuierlich einer Spektralanalyse dergestalt zu unterziehen, dass das Auftreten oder die Abwesenheit im zeitlichen Verlauf auf- und abschwellender Emissionen und/oder impulsartiger Emissionen erkannt wird, sowie zur Steuerung oder Regelung der Ziehgeschwindigkeit in Reaktion auf die Erkennung ausgestaltet ist.

Weitere Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.

Figurenbeschreibung

Fig. 1A illustriert eine Rohrziehvorrichtung im Längsschnitt.

Fig. 1B ist eine perspektivische Ansicht auf einen Abschnitt einer Rohrziehvorrichtung. Fig. 1C illustriert eine Rohrziehvorrichtung mit festem Dom im Längsschnitt.

Fig. 1D illustriert eine Rohrziehvorrichtung mit einer mitlaufenden Stange im Längsschnitt.

Fig. 1E illustriert eine Rohrziehvorrichtung mit fliegendem Dom im Längsschnitt.

Fig. 2A illustriert das Schwingungsspektrum eines nahezu vollständigen Rohrzugvorgangs.

Fig. 2B zeigt einen Ausschnitt der Fig. 2A.

Fig. 2C illustriert das Schwingungsspektrum im normalen, ratterfreien Betrieb.

Fig. 2D ist ein Ausschnitt der Fig. 2A unmittelbar vor Ratterbeginn.

Fig. 2E zeigt einzelne Schwingungsmuster aus Fig. 2D.

Fig. 2F zeigt eine Schwingung aus Fig. 2E.

Fig. 3 illustriert das Spektrum bei einer adaptiven Regelung der Ziehgeschwindigkeit.

Fig. 4 illustriert kumulierte Ratterpulse.

Beschreibung der Ausführungsformen

Die in Fig. 1A schematisch illustrierte Ziehvorrichtung 1 zum Ziehen von z.B. Rohren umfasst ein Ziehhol 2, durch welches ein Rohr 3 in Richtung des Pfeils 4 gezogen wird, um Außendurchmesser und Rohrdicke zu verringern, sowie einen Sensor 5 zum Erfassen von Schwingungsemissionen, der hier beispielhaft am Ziehhol 2 angeordnet und mit einer Auswerteeinrichtung 6, z. B. einem Computer, gekoppelt ist. Das beispielhaft dargestellte Ziehhol 2 weist eine Durchbrechung 7 auf, die hier rotationssymmetrisch um die Mittelachse 8 ausgestaltet ist und sich von einem eingangsseitigen Durchmesser auf einen Wirkdurchmesser verjüngt. Das Rohr 3 erfährt beim Durchziehen durch das Ziehhol 2 eine Zugdruckumformung auf einen gewünschten Zieldurchmesser. Bei der Bemessung des Wirkdurchmessers ist zu berücksichtigen, dass das Rohr 3 ausgangsseitig der Verjüngung abhängig vom Rückfederungsgrad des Materials auffedem und damit größer werden kann als der Wirkdurchmesser des Ziehhols 2. Zweckmäßigerweise weitet sich der Durchmesser des Ziehhols 2 ausgangsseitig wieder etwas auf.

Die Ziehvorrichtung 1 kann mehrere Ziehhole 2 aufweisen, siehe Fig. 1B. Beispielhaft sind drei Ziehhole 2a, 2b, 2c illustriert, durch welche gleichzeitig Rohre gezogen werden können. Mindestens einem Ziehhol 2a ist ein Sensor 5a zugeordnet, der hier mit einem Kabelstummel illustriert ist Zweckmäßigerweise ist jedem Ziehhol 2a, 2b, 2c jeweils ein Sensor 5a, 5b, 5c zugeordnet. Vorzugsweise ist der Sensor 5 am Ziehhol 2 oder einem damit fest verbundenen Element angekoppelt.

Das Rohr 3 kann auch von innen durch ein Innenwerkzeug gestützt sein, welches sich zusätzlich zum Ziehhol 2 oder anstelle des Ziehhols 2 für eine Ankopplung des Sensors 5 eignet. Beispielsweise kann ein Dorn 9 vorgesehen sein, der an einer Domstange 10 befestigt ist, siehe Fig. 1C. Beim Ziehvorgang wir das Rohr 2 sodann durch einen zwischen Ziehhol 2 und Dom 9 gebildeten Ringspalt gezogen und nimmt im Außendurchmesser das Maß des Ziehhols 2 und im Innendurchmesser das Maß des Dorns 9 an, zzgl. einer etwaigen Auffederung. Der Sensor 5 kann in diesem Fall an der Domstange 10 angekoppelt sein. Gleiches gilt bei der Verwendung einer mitlaufenden Stange 11, siehe Fig. 1D, die anstelle des Doms 7 durch das Rohr gesteckt und Über einen zylindrischen Kopfansatz 12, der sich durch das angespitzte Ende 13 des Rohrs 2 hindurch erstreckt, von einem Ziehwerkzeug erfasst wird. Der Sensor 5 kann dabei an der mitlaufenden Stange 11 angekoppelt sein. Ist hingegen ein schwimmendes Innenwerkzeug vorgesehen, z.B. der schwimmende Dorn 9 in Fig. 1E, eignet sich dieses nicht zum Ankoppeln des Sensors 5. Der Sensor 5 wird dann am Ziehhol 2 oder einem damit fest verbundenen Element angekoppelt.

Wenngleich die Fig. 1 zum Zwecke der Illustration eine Drahtziehvorrichtung illustriert, ist erfindungsgemäß die Ziehvorrichtung 1 zum Ziehen von Rohren, Draht, Profilen oder anderen Materialsträngen geeignet und kann hierzu weitere Komponenten wie etwa ein Innenwerkzeug oder eine Zugvorrichtung aufweisen.

Der Sensor 2 ist vorzugsweise ein Körperschallsensor, z.B. ein Piezo-Sensor. Andere Arten von Sensoren sind ebenfalls verwendbar, solange sie Schwingungen im interessierenden Frequenzbereich erfassen können.

Angekoppelt ist der Sensor 2 am Ziehhol 2, am Rohr 3, an einem Innenwerkzeug, oder an einem mit dem Ziehhol 2, dem Rohr 3 und/oder dem Innenwerkzeug schwingungsgekoppelten Teil derart, dass er Schwingungen des Rohrs 3 und/oder des Ziehhols 2 und/oder des Innenwerkzeugs erfassen kann. Im einfachsten Fall ist der Sensor festgeschraubt.

Während des Ziehvorgangs entstehen Schwingungen am Rohr 3 und an der Ziehvorrichtung 1, insbesondere am Außenwerkzeug Ziehhol 2 oder am Innenwerkzeug, die vom Sensor 5 aufgenommen werden. Hierzu ist der Sensor 5 derart ausgebildet, dass er Frequenzen zwischen einem unteren Grenzwert und einem oberen Grenzwert erfassen kann. Idealerweise ist der untere Grenzwert 0 und der obere Grenzwert ∞, so dass das gesamte interessierende Spektrum aufgenommen werden kann. In der Praxis ist ein oberer Grenzwert von mindestens 50 MHz, bevorzugt mindestens 100 MHz, zweckmäßig. Frequenzen unterhalb von 90 kHz oder 40 kHz werden in der Praxis vorzugsweise gedämpft oder abgeschnitten, da sie keinerlei verwertbare Information enthalten, so dass ein entsprechender unterer Grenzwert zweckmäßig ist, aber auch bei 50 kHz, 100 kHz, 500 kHz oder 1 MHz liegen kann. Der tatsächliche Frequenzbereich des Sensors 5 sollte anhand des zu ziehenden Materials und der Ziehgeschwindigkeit gewählt werden. Als besonders informativ hat sich der Frequenzbereich zwischen etwa 180 kHz und 400 kHz herausgestellt.

Die vom Sensor 5 während der Bearbeitung des Werkstücks 3 erfassten Schwingungen werden erfindungsgemäß einer Spektralanalyse z.B. in Form einer Frequenz-Zeit-Analyse unterworfen. Hierfür kann das erfasste Schwingungsspektrum in der Auswerteeinrichtung 6 zwischengespeichert werden, die vorzugsweise ein Computer mit entsprechender Schnittstelle und geeigneten Speichermedien ist.

In der Auswerteeinrichtung 6 kann die Frequenz-Zeit-Analyse dergestalt erfolgen, dass das Schwingungsspektrum noch während der Erfassung oder danach grafisch dargestellt wird und/oder numerisch analysiert wird.

Die Auswertung kann wie in Fig. 2 illustriert dreidimensional mit den Koordinaten Zeit, Frequenz und Amplitude (oder maximale Amplitude oder Intensität oder dergleichen) illustriert erfolgen.

Fig. 2A zeigt das Schwingungsspektrum eines nahezu vollständigen Rohrzugvorgangs. Erkennbar ist ein breitbandiger, d.h. sich über nahezu den gesamten erfassten Frequenzbereich erstreckender, hochintensiver Rattersignalabschnitt mit beschränkter Zeitdauer, einsetztend ab etwa Sekunde 7.

Das Rattern kündigt sich durch breitbandige auf- und abschwellende Emissionen einige 100ms vorher an, siehe Fig. 2B. Aufeinanderfolgende Emissionslinien zeigen eine zunehmende Intensität Sie sind mittels Mustererkennung erkennbar und unterscheiden sich deutlich von den Emissionen im normalen, ratterfreien Betrieb, siehe Fig. 2C. Fig. 2D ist ein Ausschnitt der Fig. 2A unmittelbar vor Ratterbeginn mit periodischen Aufschwingungen. Einzelne Schwingungsmuster daraus sind in Fig. 2E dargestellt. Eine Schwingung ist in Fig. 2F gezeigt

Erfolgt in Reaktion auf eine Erkennung derartiger auf- und abschwellender Emissionen eine Verringerung der Ziehgeschwindigkeit, verschwinden die Emissionslinien und ein Rattern kann vermieden werden, siehe Fig. 3.

Wird über einen längeren Zeitraum keine breitbandige auf- und abschwellende Emission erkannt, kann die Ziehgeschwindigkeit erfindungsgemäß im Rahmen etwaiger weiterer Betriebsparameter erhöht werden, bis sich derartige Emissionslinen abzeichnen.

Ein möglicher Regelkreis kann auf kumulierten Ratterpulsen beruhen, siehe Fig. 4.

Die obere Kurve 14 der Fig. 4 beginnt bei (0,0) und erreicht zwischendurch bei Bezugsziffer 15 einen Funktionswert von 29. Sie beschreibt kumulierte Ratterpulse im hier beispielhaften Frequenzbereich von 200 kHz bis 400 kHz. Jede Erkennung eines Ratterpulses erhöht dabei den Wert um 1.

In Zeitrichtung wird eine Gradientenanalyse der Signalemission in diesem Frequenzbereich durchgeführt. So wird der kumulierte Wert zurückgesetzt, wenn nach anfänglichem Auftreten der periodischen Emissionen, die ein Rattern ankündigen, diese periodischen Emissionen für eine vorbestimmte Zeitspanne entfallen, wird der kumulierte Wert auf 0 oder um einen Rücksetzwert, z.B. -5, zurückgesetzt.

Bei Überschreiten bestimmter Schwellenwerte können Signale an die Maschine gesendet werden, mit denen z.B. die Geschwindigkeit angepasst, insbesondere reduziert wird. Entfallen daraufhin die Emissionen, die Rattern ankündigen, kann der kumulierte Wert wie vorstehend beschrieben reduziert oder zurückgesetzt werden und die Maschine kann beschleunigen. Dies ist durch die untere Kurve 16 der Fig. 4 mit einer beispielhaft dreistufigen Geschwindigkeitsregelung illustriert, die in anderen Ausführungen auch vier, fünf oder mehr als fünfstufig oder (quasi-)kontinuieriich erfolgen kann. Der Wert -3 bezeichnet hier die Normalgeschwindigkeit, der Wert -2, auf welchen bei Bezugsziffer 17 geregelt wird, eine Geschwindigkeitsverringerung um 25%, der Wert -1 , auf den bei Bezugsziffer 18 geregelt wird, eine Geschwindigkeitsverringerung um -50%. Bei Bezugsziffer 19 kann die Geschwindigkeit wieder auf den Normalwert geregelt werden, da über eine vorbestimmte Zeitdauer kein Rattern erkannt worden ist. Die der Reduktion um hier beispielhaft 25% und 50% bei Bezugsziffem 17 bzw. 18 (und nachfolgenden Regelungspunkten) zugeordneten Schwellenwerte sind durch die horizontalen Linien 20 bzw. 21 illustriert; die Reduktion kann in mehr als 2 Stufen und/oder (quasi-)kontinuieriich erfolgen.

Die Erfindung schafft damit eine adaptive Regelung der Ziehgeschwindigkeit, die selbst bei Änderung der Betriebsparameter (Werkzeugverschleiß, Schmiermittelvariation, Temperaturänderung etc.) nahe am Maximum verbleibt.