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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND DEVICE FOR SEPARATING SUNFLOWER EXTRACTION MEAL PARTICLES INTO AT LEAST ONE FRACTION WITH A HIGH PROTEIN CONTENT AND INTO AT LEAST ONE FRACTION WITH A HIGH CELLULOSE CONTENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/037564
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for separating sunflower extraction meal particles into at least one fraction with a high protein content (SI) and into at least one fraction with a high cellulose content (SII), having the steps of removal (L1, L2, L3, L4, L5, L6) and dry separation (A2, A3, A4, A5, A6, A7). The steps of removal (L1, L2, L3, L4, L5, L6) and dry separation (A2, A3, A4, A5, A6, A7) are preferably carried out in two or more stages, and a filter is used for the dry separation (A2, A3, A4, A5, A6, A7). In each stage, the particles (AB1, AB2, AB3, AB4, AB5, AB6) which do not fall through the filter are fed to the subsequent removal step (L1, L2, L3, L4, L5, L6), whereas the particles (SI1, SI2, SI3, SI4, SI5, SI6) which fall through the filter are allocated to the fraction (SI) with a high protein content.

Inventors:
LIERAU MICHAEL ROLF (CH)
OBERHOLZER THOMAS WALTER (CH)
Application Number:
PCT/EP2013/068622
Publication Date:
March 13, 2014
Filing Date:
September 09, 2013
Export Citation:
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Assignee:
BUEHLER AG (CH)
International Classes:
A23K1/14; A23K1/16; B07B1/00; B07B1/38; B07B1/46; C10L5/36; C10L5/44
Domestic Patent References:
WO2002080699A22002-10-17
WO1993016815A11993-09-02
WO2011131218A12011-10-27
Foreign References:
DE102007004150A12008-07-24
DE102009032931A12010-12-02
EP1908355A12008-04-09
EP1372409B12005-02-02
Attorney, Agent or Firm:
WILMING, Martin et al. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Auftrennen von Partikeln aus Sonnenblumen- Extraktionsschrot in mindestens eine Fraktion (SI) mit einem hohen Proteingehalt und in mindestens eine Fraktion (Sil) mit einem hohen Zellulosegehalt, umfassend die

Schritte Lösen (LI, L2, L3, L4, L5, L6) und trocken

Abscheiden (AI, A2, A3, A4, A5, A6, A7), wobei die Schritte Lösen (LI, L2, L3, L4, L5, L6) und trocken Abscheiden (AI, A2, A3, A4, A5, A6, A7 ) vorzugsweise zwei- oder mehrstufig ausgeführt werden, wobei für das trocken Abscheiden (AI, A2, A3, A4, A5, A6, A7 ) ein Sieb verwendet wird und jeweils dem nachfolgenden Schritt des Lösens (LI, L2, L3, L4, L5, L6) diejenigen Partikel (ABl, AB2, AB3, AB4 , AB5, AB6) zugeführt werden, welche nicht durch das Sieb hindurch fallen und diejenigen Partikel (Sil, SI2, SI3, SI4, SI5, SI6), welche durch das Sieb fallen der Fraktion (SI) mit hohem Proteingehalt zugeordnet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des trockenen Abscheidens (AI, A2, A3, A4, A5, A6, A7) unter Ausschluss von Windsichtern erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des trockenen Abscheidens (AI, A2, A3, A4, A5, A6, A7) mittels Plansichtern (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7) erfolgt .

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch

gekennzeichnet, dass der Schritt des Lösens (LI, L2, L3, L4, L5, L6) mittels einer Schlagprallmühle (11, 16) oder eines Riffelwalzenstuhls (12, 13, 14, 15) erfolgt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch

gekennzeichnet, dass beim Lösen (LI, L2, L3, L4, L5, L6) die Partikel geschlagen und/oder geschert und/oder

gerieben, im Wesentlichen jedoch nicht geschnitten und/oder nicht vermählen werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch

gekennzeichnet, dass beim Lösen die Partikel (LI, L2, L3, L4, L5, L6) nur kurzzeitig behandelt werden, so dass keine Homogenität der Partikelgrössen entsteht.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch

gekennzeichnet, dass beim Lösen (LI, L2, L3, L4, L5, L6) die Partikel, insbesondere Partikel mit Schalenteilen, im Wesentlichen nicht aufgefasert werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch

gekennzeichnet, dass für den ersten Schritt des Lösens (LI) eine Schlagprallmühle (11) verwendet wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch

gekennzeichnet, dass für den zweiten und nachfolgende

Schritte des Lösens (L2, L3, L4, L5) ein oder mehrere

Riffelwalzenstühle verwendet werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch

gekennzeichnet, dass für den letzten Schritt des Lösens (L6) eine Schlagprallmühle (16) verwendet wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch

gekennzeichnet, dass vor dem ersten Schritt des Lösens (LI) ein erster Schritt des trockene Abscheidens (AI) mit einem Plansichter (1) mit insbesondere nur einer Maschenweite von 250-400 μιη, vorzugsweise von 270-355 μιη, besonders

bevorzugt von 290-310 μιη ausgeführt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass für einen zweiten Schritt des

trockenen Abscheidens (A2) ein Plansichter (2) mit einer ersten Maschenweite von 850-1500 μιτι, vorzugsweise von 1250 1300 μιη, besonders bevorzugt von 1050-1150 μιτι, und einer zweiten Maschenweite von 250-400 μιτι, vorzugsweise von 270- 355 μιη, besonders bevorzugt von 290-310 μm verwendet wird, und/oder

dass für einen dritten Schritt des trockenen Abscheidens

(A3) ein Plansichter (3) mit einer ersten Maschenweite von 630-1100 μιη, vorzugsweise von 735-980 μιτι, besonders bevorzugt von 840-860 μιτι, und einer zweiten Maschenweite von 250-400 μιτι, vorzugsweise von 270-355 μιτι, besonders bevorzugt von 290-310 μm verwendet wird, und/oder

dass für einen vierten Schritt des trockenen Abscheidens

(A4) ein Plansichter (4) mit einer ersten Maschenweite von 530-850 μιη, vorzugsweise von 575-745 μιτι, besonders

bevorzugt von 620-640 μιτι, und einer zweiten Maschenweite von 200-400 μιτι, vorzugsweise von 245-355 μιη, besonders bevorzugt von 290-310 μιη verwendet wird, und/oder

dass für einen fünften Schritt des trockenen Abscheidens

(A5) ein Plansichter (5) mit einer ersten Maschenweite von 400-630 μιη, vorzugsweise von 460-585 μιτι, besonders

bevorzugt von 520-540 μιτι, und einer zweiten Maschenweite von 200-300 μιτι, vorzugsweise von 200-255 μιη, besonders bevorzugt von 200-210 μιη verwendet wird, und/oder

dass für einen sechsten Schritt des trockenen Abscheidens

(A6) ein Plansichter (6) mit einer ersten Maschenweite von 300-500 μιη, vorzugsweise von 350-450 μιτι, besonders

bevorzugt von 390-410 μιτι, und einer zweiten Maschenweite von 200-300 μιτι, vorzugsweise von 200-255 μιτι, besonders bevorzugt von 200-210 μιη verwendet wird, und/oder

dass für den letzten Schritt des trockenen Abscheidens (A7) ein Plansichter (A7) mit drei nominalen Maschenweiten von 850 μιη, 500 μιη und 200 μιη verwendet wird.

Anlage (20) zum Auftrennen von Partikeln aus Sonnenblumen- Extraktionsschrot in mindestens eine Fraktion (SI) mit einem hohen Proteingehalt und in mindestens eine Fraktion (Sil) mit einem hohen Zellulosegehalt, wobei die

Vorrichtung mehrere Gruppen umfassend eine Lösungseinheit und eine trockene Abscheideinheit aufweist, wobei die

Vorrichtung insbesondere keine Mittel zum Beregnen der Partikel und keinen Wasserabscheider aufweist.

Anlage (20) gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass vor der ersten Gruppe eine trockene Abscheideinheit zur Grobabscheidung, insbesondere einen Plansichter (1) mit einer Maschenweite von 250-400 μιτι, vorzugsweise von 270-355 μιη, besonders bevorzugt von 290-310 μιη angeordnet ist.

Anlage (20) gemäss einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gruppe eine Lösungseinheit in Form einer Schlagprallmühle (11) umfasst, und/oder dass die letzte Gruppe eine Lösungseinheit in Form einer Schlagprallmühle (16) umfasst.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Auftrennen von Partikeln aus

Sonnenblumen-Extraktionsschrot in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Proteingehalt und in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Zellulosegehalt

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine

Vorrichtung zum Auftrennen von Partikeln aus Sonnenblumen- Extraktionsschrot in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Proteingehalt und in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Zellulosegehalt .

Extraktionsschrot aus der Herstellung von Sonnenblumenöl fällt in hohen Mengen an und kann ohne weitere Behandlung nur schwer weiterverwendet werden. Solches Sonnenblumen-Extraktionsschrot weist meist einen relativ geringen Proteingehalt von 30-35 Gew.- % auf. Hier und im Folgenden wird unter Gew.-% der prozentuale Gewichtsanteil bezogen auf Trockenstoff verstanden. Der

Rohfaser- bzw. der Zellulosegehalt beträgt ungefähr 28 Gew.-%, wobei der Anteil an Zellulose als wenig wertvoll betrachtet wird in Hinblick auf eine Futterverwertung. Die Anteile an Rohfaser bzw. Protein kann variieren, insbesondere bei geschältem

Sonnenblumen-Extraktionsschrot kann der Anteil an Rohfasern erheblich kleiner und der Anteil an Protein entsprechend grösser sein. Die Feuchtigkeit beträgt im Normalfall zwischen 12 und 14 o

o ·

Aus EP 1 372 409 Bl ist ein Verfahren und eine Anlage zur

Aufbereitung von solchem Extraktionsschrot aus Sonnenblumensaat für die Tiernährung bekannt. Es werden zwei Fraktionen von

Schrotbestandteilen erzeugt, wobei Zerkleinerungs- und

Siebschritte, gefolgt von einer Trennung mittels Windsichter durchgeführt werden. Eine erste Fraktion soll einen höheren Anteil an Rohprotein als die andere Fraktion enthalten. Entsprechend weist die Fraktion mit niedrigem Rohproteingehalt einen höheren Anteil an Zellulose oder Rohfasern auf. Diese Rohfasern können mit einem Laugen-Aufschliessungsverfahren aufgeschlossen werden, um deren Verdaubarkeit bzw. deren

Energiewert zu erhöhen.

Es hat sich gezeigt, dass ein solches Verfahren keine sehr effiziente Auftrennung von Zellulose und Protein erlaubt.

Insbesondere weist die zweite Fraktion noch immer einen relativ hohen Anteil an Proteinen auf, welche zusammen mit den Rohfasern anfallen .

Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Insbesondere sollen ein Verfahren und eine Vorrichtung zum energieeffizienten Auftrennen von Partikeln aus Sonnenblumen-Extraktionsschrot in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Proteingehalt und in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Zellulosegehalt zur Verfügung gestellt werden, wobei der Proteingehalt der proteinhaltigen Fraktion

vorzugsweise grösser 40 Gew.-% beträgt.

Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen

Patentansprüchen definierten Verfahren und Vorrichtung gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen

Patentansprüchen .

Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Auftrennen von Partikeln aus Sonnenblumen-Extraktionsschrot in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Proteingehalt und in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Zellulosegehalt umfasst die Schritte Lösen und trockenes Abscheiden. Für das trockene Abscheiden wird ein Sieb verwendet. Dabei werden die Schritte Lösen und trockenes

Abscheiden vorzugsweise zwei- oder mehrstufig ausgeführt, wobei jeweils dem nachfolgenden Schritt des Lösens diejenigen Partikel zugeführt werden, welche nicht durch das Sieb insbesondere einer der vorhergehenden Stufe hindurch fallen. Diejenigen Partikel, welche durch das Sieb auf den Boden fallen werden insbesondere direkt der Fraktion mit hohem Proteingehalt zugeordnet. Das gesamte Verfahren kann ohne eine Nassabscheidung von Fraktionen durchgeführt werden, vorzugsweise vollständig trocken,

insbesondere ohne Hinzufügen von Wasser.

Wenn für den Schritt des Abscheidens zwei Siebe mit

unterschiedlichen Maschenweiten verwendet werden, können diese Maschenweiten so eingestellt werden, dass beispielsweise der Abstoss direkt ausgeschieden werden kann. Dieser Anteil wird nicht dem nachfolgenden Schritt des Lösens zugeführt. Beim

Abstoss handelt es sich um Partikel mit einem sehr geringen Proteingehalt und entsprechend einem hohen Zellulosegehalt.

Die nicht durch das Sieb gefallenen Partikel können optional auf deren Proteingehalt überprüft werden. Beispielsweise ist eine Analyse mittels NIR-Schnell-Analysengerät (near infrared

spectroscopy) möglich. Hierfür können Proben entnommen und der Analyse zugeführt werden. Mittels einer solchen Überprüfung des Proteingehaltes kann verhindert werden, dass nachfolgende Stufen zum Lösen und trockenen Abscheiden unnötig belastet oder benutzt werden. Dadurch, dass das gesamte Verfahren trocken, also ohne Wasserzugabe durchgeführt werden kann, ist ein nachfolgendes Trockenen der beiden Fraktionen nicht mehr nötig. Dieser Umstand fällt insbesondere in Bezug auf die Energiebilanz ins Gewicht.

Der Schritt des trockenen Abscheidens kann unter Ausschluss von Windsichtern erfolgen. Es hat sich gezeigt, dass der Unterschied der Trägheitskraft und des Strömungswiderstandes zwischen proteinhaltigen und faserhaltigen Teilen gering ist und somit eine effiziente Nutzung von Windsichtern erschwert wird.

Ausserdem kann auf ein zur Verfügung stellen der für einen

Windsichter benötigten Luft verzichtet werden. Entsprechend kann der Energieverbrauch reduziert werden. Ebenfalls erübrigt sich somit die aufwändige Reinigung von entsprechenden Filtern.

Der Schritt des trockenen Abscheidens kann mittels eines

Plansichters erfolgen. Es versteht sich von selbst, dass je nach zu verarbeitender Menge jeweils ein oder mehrere Plansichter parallel eingesetzt werden können. Plansichter haben den

Vorteil, dass die schwereren proteinhaltigen Partikel im

Siebbett absinken und die leichteren zellulosehaltigen Teile im Partikelstrom oben auf schwimmen. Somit erfolgt die Trennung nicht nur durch die Maschenweite des Siebes sondern zusätzlich auch durch das Eigengewicht der Partikel. Es ist auch denkbar, dass das Abscheiden mittels eines Schalenseparators mit

Schwingsieben erfolgt.

Der Schritt des Lösens kann mittels einer oder mehreren

Schlagprallmühlen und/oder eines oder mehreren

Riffelwalzenstühlen erfolgen. Schlagprallmühlen und

Riffelwalzenstühle haben den Vorteil, dass durch geeignete

Einstellungen der Parameter eine besonders schonende Behandlung der Partikel des Sonnenblumen-Extraktionsschrotes ermöglicht wird. Insbesondere kann durch eine geeignete Einstellung ein Vermählen der Partikel verhindert werden.

Es hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, wenn beim Lösen die Partikel geschlagen und/oder geschert und/oder gerieben, im Wesentlichen nicht jedoch geschnitten und/oder vermählen werden. Durch ein Schlagen, Scheren oder Reiben können sich die

proteinhaltigen Schichten besser von den zellulosehaltigen

Schalen lösen, ohne dass die zellulosehaltigen Schichten unnötig verkleinert werden. Ein nachfolgendes Abscheiden wird dadurch vereinfacht. In einer Schlagprallmühle werden die Partikel eher geschlagen und geschert, während die Partikel in einem

Riffelwalzenstuhl eher geschert und gerieben werden.

Beim Lösen werden die Partikel vorzugsweise nur kurzzeitig behandelt, so dass nicht zwingend eine Homogenität der

Partikelgrössen entsteht. Es versteht sich von selbst, dass Korngrösse der Sonnenblumenkerne je nach Boden, Klima, Region variieren und somit auch die Partikelgrösse des Sonnenblumen- Extraktionsschrotes nicht konstant ist. Ebenso hat die

vorgängige Verarbeitung einen Einfluss auf die Grösse der

Partikel. Entsprechend müssen auch die Parameter, insbesondere die Lochgrösse des Siebes der Schlagprallmühle des ersten

Schrittes des Lösens angepasst werden. Eine kurze Verweildauer stellt sicher, dass die Partikel nicht übermässig verkleinert, sondern nur geschlagen und/oder geschert und/oder gerieben werden .

Vorzugsweise werden beim Lösen die Partikel, insbesondere die Partikel mit Schalenteilen nicht aufgefasert. Somit kann ein nachfolgendes Sieben effizienter erfolgen. Die Gefahr des

Verstopfens von Siebmaschen wird dadurch wesentlich verringert. Das Auffasern der Partikel kann wesentlich verhindert werden, wenn die Prozessparameter so eingestellt sind, dass die

Verweildauer kurz ist und ein Vermählen verhindert wird.

Für den ersten Schritt des Lösens kann eine Schlagprallmühle verwendet werden. Es hat sich gezeigt, dass vorzugsweise vertikale Schlagprallmühlen eingesetzt werden. Es ist jedoch auch denkbar, dass horizontale Schlagprallmühlen zum Einsatz kommen .

Wie bereits vorgängig erwähnt, erlaubt eine Schlagprallmühle insbesondere ein Schlagen der Partikel. Proteinteile, welche an Schalenteilen anhaften werden durch das Einbringen von Schlagenergie von den Schalenteilen gelöst und können durch den nachfolgenden Schritt des trockenen Abscheidens abgetrennt werden .

Für den zweiten und die nachfolgenden Schritte des Lösens können ein oder mehrere Riffelwalzenstühle verwendet werden.

Riffelwalzenstühle zeichnen sich dadurch aus, dass die Partikel zwischen den Walzen gerieben werden, was insbesondere bei

Sonnenblumen-Extraktionsschrot das Lösen der proteinhaltigen Partikel begünstigt. Ein weiterer Vorteil von

Riffelwalzenstühlen ist, dass durch das schonende Lösen die Auffaserung verhindert und eine gleichmässige und definierte Granulation entsteht, wodurch bei der anschliessenden trockenen Abscheidung die Trennung in proteinreiche und faserreiche Teile erleichtert wird. Alternativ könnte jedoch auch eine

Schlagprallmühle zum Einsatz kommen.

Es ist jedoch auch denkbar, dass Glattwalzen ohne Riffelung verwendet werden.

Für den letzten Schritt des Lösens kann wiederum eine

Schlagprallmühle verwendet werden. Insbesondere wenn in diesem letzten Schritt des Lösens der Abstoss der vorgängigen Schritte des trockenen Abscheidens nochmals zusammengeführt, vermischt und der Schlagprallmühle zugeführt werden, kann bei einen nachfolgenden trockenen Abscheiden der Proteingehalt der

Fraktion mit hohem Zellulosegehalt nochmals verringert werden. Insbesondere bei einer nachfolgenden Herstellung von Pellets für Verbrennungsanlagen ist es vorteilhaft, wenn der Proteingehalt sehr gering ist, vorzugsweise weniger als 12 Gew.-% beträgt.

Vor dem ersten Schritt des Lösens kann ein erster Schritt des trockene Abscheidens mit einem Plansichter mit insbesondere nur einer Maschenweite von 250-400 μιτι, vorzugsweise von 270-355 μιτι, besonders bevorzugt von 290-310 μιη ausgeführt werden. Ein solches erstes trockenes Abscheiden erlaubt schon vor dem

Aufbringen von mechanischer Energie ein Abtrennen von

proteinhaltigen Partikeln. Es hat sich gezeigt, dass sich in den meisten Fällen proteinhaltige Teilchen von den zellulosehaltigen Schalenteilen des Sonnenblumen-Extraktionsschrot gelöst haben, welche so einfach abgetrennt werden können. Diese

proteinhaltigen Teilchen sind erfahrungsgemäss schon sehr klein so dass diese mit der genannten Maschenweite einfach abgetrennt werden können. Der Abstoss dieses ersten Abscheidens wird dem nächsten Schritt des Lösens zugeführt, so dass weiter anhaftende Proteinteile gelöst werden. Es versteht sich von selbst, dass das Sonnenblumen-Extraktionsschrot schon in einer entsprechenden Form angeliefert werden muss. Beispielsweise kann dem ersten trockenen Abscheiden noch ein Knollenbrecher vorgeschaltet sein, welcher zusammenhaftende Partikel vereinzelt.

Für einen zweiten Schritt des trockenen Abscheidens kann ein Plansichter mit einer ersten Maschenweite von 850-1500 μιτι, vorzugsweise von 1250-1300 μιτι, besonders bevorzugt von 1050-1150 μιη, und einer zweiten Maschenweite von 250-400 μιτι, vorzugsweise von 270-355 μιτι, besonders bevorzugt von 290-310 μιη verwendet werden .

Für einen dritten Schritt des trockenen Abscheidens kann ein Plansichter mit einer ersten Maschenweite von 630-1100 μιτι, vorzugsweise von 735-980 μιτι, besonders bevorzugt von 840-860 μιτι, und einer zweiten Maschenweite von 250-400 μιτι, vorzugsweise von 270-355 μιη, besonders bevorzugt von 290-310 μιη verwendet werden.

Für einen vierten Schritt des trockenen Abscheidens kann ein Plansichter mit einer ersten Maschenweite von 530-850 μιτι, vorzugsweise von 575-745 μιτι, besonders bevorzugt von 620-640 μιτι, und einer zweiten Maschenweite von 200-400 μιτι, vorzugsweise von 245-355 μιη, besonders bevorzugt von 290-310 μιη verwendet werden.

Für einen fünften Schritt des trockenen Abscheidens kann ein Plansichter mit einer ersten Maschenweite von 400-630 μιτι, vorzugsweise von 460-585 μιτι, besonders bevorzugt von 520-540 μιτι, und einer zweiten Maschenweite von 200-300 μιτι, vorzugsweise von 200-255 μιη, besonders bevorzugt von 200-210 μιη verwendet werden.

Für einen sechsten Schritt des trockenen Abscheidens kann ein Plansichter mit einer ersten Maschenweite von 300-500 μιτι, vorzugsweise von 350-450 μιτι, besonders bevorzugt von 390-410 μιτι, und einer zweiten Maschenweite von 200-300 μιτι, vorzugsweise von 200-255 μιη, besonders bevorzugt von 200-210 μιη verwendet werden.

Erfahrungsgemäss weisen die verbleibenden Partikel nach dem sechsten Schritt nur noch einen geringen Anteil an Protein auf, so dass ein erneutes Lösen und Abscheiden nicht mehr rentiert. So lohnt es sich meist nicht mehr, aufgrund der geringen

Proteinausbeute die Energie- und Kapitalkosten für weitere

Schritte aufzuwenden. Selbstverständlich ist es jedoch denkbar, dass für spezifische Anwendungen noch weitere Schritte sinnvoll sind. Ebenso ist es auch denkbar, dass bei gewissen Saaten schon früher abgebrochen werden kann und nicht alle sechs Schritte durchlaufen werden. Um eine solche Beurteilung durchführen zu können, sind vorzugsweise an den Ausgängen der Plansichter

Kontrollmittel angeordnet, welche beispielsweise mittels NIR- Schnell-Analysengerät (near infrared spectroscopy) entsprechend entnommene Proben auswerten.

Für den letzten Schritt des trockenen Abscheidens, insbesondere nach dem Lösen der gesammelten Abstosse der vorherigen Schritte durch eine Schlagprallmühle kann ein Plansichter mit drei nominalen Maschenweiten von 850 μιτι, 500 μιη und 200 μm verwendet werden. Mit Hilfe dieses Plansichters kann der Proteinanteil der zellulosehaltigen Fraktion nochmals wesentlich verringert werden, indem nochmals geringe Mengen an proteinhaltigen

Partikeln ausgeschieden werden. Zwar kann erfahrungsgemäss keine hohe Proteinkonzentration mehr erreicht werden, das Restmaterial kann jedoch noch immer zu Tierfutter verarbeitet werden.

Die Schlagprallmühle des letzten Schrittes des Lösens kann die gleichen Einstellungen aufweisen, wie diejenige Schlagprallmühle des ersten Schrittes des Lösens. Es versteht sich von selbst, dass jedoch im letzten Schritt des Lösens weniger Material verarbeitet werden muss als beim ersten Schritt, so dass die Schlagprallmühle entsprechend kleiner dimensioniert oder aber beispielsweise nur einfach ausgeführt oder sogar nur batchweise betrieben werden kann, so dass auch der Verschleiss,

insbesondere der Schlägerverschleiss verringert wird. Im

Gegensatz hierzu können im ersten Schritt des Lösens mehrere Schlagprallmühlen parallel betrieben werden.

Eine erfindungsgemässe Anlage zum Auftrennen von Partikeln aus Sonnenblumen-Extraktionsschrot in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Proteingehalt und in mindestens eine Fraktion mit einem hohen Zellulosegehalt, insbesondere mit einem Verfahren wie vorgängig beschreiben, weist mehrere Gruppen umfassend eine Lösungseinheit und eine trockene Abscheideinheit auf. Die Anlage weist insbesondere keine Mittel zum Beregnen und/oder benetzen der Partikel und keinen Wasserabscheider auf. Dadurch, dass die Anlage das Sonnenblumen-Extraktionsschrot trocken, also ohne Wasserzugabe verarbeitet, kann ein nachfolgendes

energieintensives Trockenen der resultierenden Fraktionen entfallen . Die Anlage kann beispielsweise auf Windsichter gänzlich verzichten. Durch den Verzicht auf Windsichter muss keine entsprechend vorbehandelte Luft zur Verfügung gestellt werden. Die Anlage kann somit günstiger betrieben werden.

Vor der ersten Gruppe aus Lösungseinheit und trockener

Abscheideinheit kann eine zusätzliche trockene Abscheideinheit zur Grobabscheidung, insbesondere ein Plansichter mit einer Maschenweite von 250-400 μιτι, vorzugsweise von 270-355 μιτι, besonders bevorzugt von 290-310 μιη angeordnet sein. Mittels einer solchen Abscheideinheit können proteinhaltige Partikel, welche sich schon vorgängig, beispielsweise beim Transport von den zellulosehaltigen Schaleteilchen gelöst haben, einfach abgetrennt werden. Der Abstoss dieser ersten Abscheideinheit wird dann der ersten Lösungseinheit zugeführt um weitere, noch anhaftende Proteinteile zu lösen. Wenn das Sonnenblumen- Extraktionsschrot grössere Klumpen aufweist, kann beispielsweise der Anlage ein Knollenbrecher vorgeschaltet sein.

Die erste Gruppe kann eine Lösungseinheit in Form einer

Schlagprallmühle umfassen. Eine Schlagprallmühle erlaubt ein Einbringen von kinetischer Energie durch das Schlagen der

Schläger auf die Partikel. Proteinteile, welche an Schalenteilen anhaften werden dadurch von den Schalenteilen gelöst und können in einer nachfolgenden Abscheideinheit abgetrennt werden.

Ebenso kann die letzte Gruppe eine Lösungseinheit in Form einer Schlagprallmühle umfassen. Diese Schlagprallmühle wird

beispielsweise mit denselben Parametern betrieben, wie die

Schlagprallmühle der ersten Gruppe. Der letzten Gruppe wird vorzugsweise der Abstoss der vorhergehenden Abscheideinheiten zugeführt, so dass auch noch Restmengen von Proteinen von der zellulosehaltigen Fraktion ausgeschieden werden können. Es ist auch denkbar, dass anstelle einer Schlagprallmühle ein Riffelwalzenstuhl und eine Feinprallmühle eingesetzt werden.

Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung im Folgenden näher erläutert. Es zeigen :

Figur 1: eine schematische Darstellung eines ersten Teiles einer erfindungsgemässen Anlage,

Figur 2: eine schematische Darstellung des zweiten Teiles der

Anlage gemäss Figur 1,

Figur 3: ein erfindungsgemässes Verfahren in Form eines

Flussdiagramms .

Die Figuren 1 und 2 zeigen eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Anlage 20, aufgeteilt in einen ersten Teil in Figur 1 und einen zweiten Teil in Figur 2. Am Eingang 21 wird Sonnenblumen-Extraktionsschrot angeliefert. Es versteht sich von selbst, dass der Anlage 20 beispielsweise noch entsprechende Lagersilos, Trockner, Beimischer, Reinigungs- und Wägestationen vorgeschaltet sein können. Üblicherweise wird Sonnenblumen- Extraktionsschrot mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 10-11 Gew.-% angeliefert, was in der Anlage problemlos verarbeitet werden kann. Das Sonnenblumen-Extraktionsschrot gelangt vom Eingang 21 zu einem optionalen Knollenbrecher 22, welcher sicherstellt, dass die Schrotpartikel vereinzelt und Knollen aufgelöst werden. Anschliessend gelangen die Partikel in einen ersten Plansichter 1, welcher kleine proteinhaltige Teile Sil ausscheidet. Der Abstoss ABl des Plansichters 1 wird einer nachfolgender

Schlagprallmühle 11 zugeführt. Dieser erste Plansichter 1 weist eine Maschenweite von 300 μιη auf. Optional kann am Ausgang des ersten Plansichters eine Probe entnommen werden, um den Proteingehalt mittels einem

Kontrollmittel, beispielsweise in Form eines NIR-Schnell- Analysengerät (near infrared spectroscopy) zu messen und um entsprechend den weiteren Verlauf der kleinen Teile zu

bestimmen. Die kleinen Teile werden entweder als proteinhaltige Teile Sil ausgeschieden oder dem Abstoss ABl zugeschlagen.

Es versteht sich von selbst, dass die Anzahl der Plansichter 1 entsprechend der zu verarbeitenden Menge an Sonnenblumen- Extraktionsschrot gewählt wird und gegebenenfalls mehrere

Plansichter 1 parallel betrieben werden können.

In der Schlagprallmühle 11 werden die Partikel vom Abstoss ABl geschlagen. Dabei ist die Schlagprallmühle 11 so ausgelegt, dass die Partikel nur eine sehr kurze Verweilzeit in der

Schlagprallmühle verbleiben, so dass es nicht zu einer homogenen Verteilung der Partikelgrössen führt.

Ausgehend von der Schlagprallmühle 11 werden die Partikel einem zweiten Plansichter 2 zugeführt, welcher über zwei verschiedene Maschenweiten, 1100 μιη und 300 μιη verfügt. Sowohl der Abstoss AB2 als auch die kleinsten Teile SI2 werden abgeführt. Die kleinsten Teile SI2 sind proteinhaltige Teile. Die

Schlagprallmühle 11 und der Plansichter 1 bilden eine erste Gruppe von Lösungseinheit und Abscheideinheit.

Die Mittelfraktion MF2 des zweiten Plansichters 2 wird einer weiteren Lösungseinheit in Form eines Riffelwalzenstuhls 12 zugeführt . Ausgehend vom Riffelwalzenstuhl 12 werden die Partikel einem dritten Plansichter 3 zugeführt, welcher über zwei verschiedene Maschenweiten, 850 μιη und 300 μιη verfügt. Sowohl der Abstoss AB3 als auch die kleinsten Teile SI3 werden wiederum abgeführt. Die kleinsten Teile SI3 sind proteinhaltige Teile. Der

Riffelwalzenstuhl 12 und der Plansichter 3 bilden eine zweite Gruppe von Lösungseinheit und Abscheideinheit.

Die Mittelfraktion MF3 des dritten Plansichters 3 wird einer weiteren Lösungseinheit in Form eines Riffelwalzenstuhls 13 zugeführt .

Ausgehend vom Riffelwalzenstuhl 13 werden die Partikel einem vierten Plansichter 4 zugeführt, welcher über zwei verschiedene Maschenweiten, 630 μιη und 300 μιη verfügt. Sowohl der Abstoss AB4 als auch die kleinsten Teile SI4 werden wiederum abgeführt. Die kleinsten Teile SI4 sind proteinhaltige Teile. Der

Riffelwalzenstuhl 13 und der Plansichter 4 bilden eine dritte Gruppe von Lösungseinheit und Abscheideinheit.

Die Mittelfraktion MF4 des vierten Plansichters 4 wird einer weiteren Lösungseinheit in Form eines Riffelwalzenstuhls 14 zugeführt .

Ausgehend vom Riffelwalzenstuhl 14 werden die Partikel einem fünften Plansichter 5 zugeführt, welcher über zwei verschiedene Maschenweiten, 530 μιη und 200 μιη verfügt. Sowohl der Abstoss AB5 als auch die kleinsten Teile SI5 werden wiederum abgeführt. Die kleinsten Teile SI5 sind proteinhaltige Teile. Der

Riffelwalzenstuhl 14 und der Plansichter 5 bilden eine vierte Gruppe von Lösungseinheit und Abscheideinheit. Die Mittelfraktion MF5 des fünften Plansichters 5 wird einer weiteren Lösungseinheit in Form eines Riffelwalzenstuhls 15 zugeführt .

Ausgehend vom Riffelwalzenstuhl 15 werden die Partikel einem sechsten Plansichter 6 zugeführt, welcher über zwei verschiedene Maschenweiten, 400 μιη und 200 μιη verfügt. Sowohl der Abstoss AB6 als auch die kleinsten Teile SI6 werden abgeführt. Die kleinsten Teile SI6 sind proteinhaltige Teile. Der Riffelwalzenstuhl 15 und der Plansichter 6 bilden eine fünfte Gruppe von

Lösungseinheit und Abscheideinheit.

Die Mittelfraktion MF6 entspricht nun einer Fraktion mit

geringem Proteinanteil SIII. Der Abstoss AB2 bis AB6 wird zusammengeführt und einer weiteren Lösungseinheit in Form eine Schlagprallmühle 16 zugeführt. Da der Abstoss aus

Einzelfraktionen AB2 bis AB6 der vorgängigen Plansichter

besteht, wird die Mischung vor der Schlagprallmühle 16 mit einer Paddelschnecke vermischt, um eine möglichst homogene Verteilung der Teilchen zu erhalten.

Ausgehend von der Schlagprallmühle 16 werden die Partikel einem siebten Plansichter 7 zugeführt, welcher über drei verschiedene Maschenweiten, 850 μιτι, 500 μιη und 200 μιη verfügt. Der Abstoss beinhaltet nun nur noch zellulosehaltige Teile mit einem sehr geringen Proteingehalt. Diese Fraktion Sil kann nun

beispielsweise zu brennbaren Pellets weiterverarbeitet werden. Die Fraktionen aus den einzelnen Siebstufen werden nun anhand von Proben mit einem Kontrollmittel 9 in Form eines NIR-Schnell- Analysengerät (near infrared spectroscopy) auf ihren

Proteingehalt überprüft und entsprechend als proteinhaltige Fraktion SI, als gering proteinhaltige Fraktion SIII oder als zellulosehaltige Fraktion Sil eingestuft. Die Schlagprallmühle 16 und der Plansichter 7 bilden eine sechste Gruppe von Lösungseinheit und Abscheideinheit.

Die hoch proteinhaltigen Fraktionen Sil bis SI6 aus den

einzelnen Gruppen werden nun mit der hochproteinhaltigen

Fraktion SI vom Plansichter 7 zusammengefügt und mit einer Paddelschnecke vermischt, um eine möglichst homogene Verteilung der Teilchen zu erhalten. Entsprechend wird auch die

Mittelfraktion MF6 vom Plansichter 6 mit der gering

proteinhaltigen Fraktion SIII vom Plansichter 7 zusammengefasst und mit einer Paddelschnecke vermischt, um eine möglichst homogene Verteilung der Teilchen zu erhalten. Die einzelnen Fraktionen SI, Sil, SIII können nun entsprechend ihrem

Verwendungszweck weiterverarbeitet, beispielsweise zum Pellets verpresst werden.

Es versteht sich von selbst, dass je nach Beschaffenheit des Ausgangsmaterials eine zusätzliche Gruppe von Lösungseinheit und Abscheideinheit eingefügt oder eine Gruppe ausgelassen werden kann. Aus diesem Grund weist jeweils jeder Plansichter am

Ausgang der einzelnen Siebstufen eine Kontrollmittel 9,

beispielsweise ein NIR-Schnell-Analysengerät (near infrared spectroscopy) auf, so dass jeweils der Proteingehalt der einzelnen Fraktionen anhand von Proben gemessen werden kann. Abhängig vom Proteingehalt kann dann entschieden werden, ob noch weitere Gruppen nötig sind.

In Figur 3 ist ein erfindungsgemässes Verfahren in Form eines Flussdiagramms dargestellt. Sonnenblumen-Extraktionsschrot wird am Eingang 21 angeliefert und in einem ersten Schritt des

Abscheidens AI in einen Abstoss ABl und eine proteinhaltige Fraktion Sil aufgeteilt. Hierzu kann ein Plansichter mit einer Maschenweite von 300 μιη verwendet werden. Der Abstoss ABl wird in einem Lösungsschritt LI behandelt, so dass sich an den zellulosehaltigen Partikeln anhaftende proteinhaltige Partikel lösen .

In einem zweiten Schritt des Abscheidens A2 werden die Partikel in einen Abstoss AB2, eine proteinhaltige Fraktion SI2 und in eine Mittelfraktion MF2 aufgeteilt. Ein Plansichter mit zwei Maschenweiten von 1100 μιη und 300 μιη kann verwendet werden. Die Mittelfraktion wird einem zweiten Lösungsschritt L2

zugeführt, welcher wiederum die proteinhaltigen Teilchen von den zellulosehaltigen Teilchen löst. Hierzu kann ein

Riffelwalzenstuhl verwendet werden.

In einem dritten, vierten und fünften Schritt des Abscheidens A3, A4, A5 mit je mindestens einem Plansichter mit zwei

Maschenweiten von 850 μιτι, 630 μιη und 530 μιτι, bzw. mit 300 μιτι, 300 μιη und 200 μιη werden die Partikel wiederum in je einen

Abstoss AB3, AB4 , AB5, eine proteinhaltige Fraktion SI3, SI4, SI5 und in eine Mittelfraktion MF3, MF4, MF5 abgeschieden. Die Mittelfraktion MF3, MF4, MF5 wird jeweils dem nächsten

Lösungsschritt L3, L4, L5 zugeführt. Es kommt jeweils mindestens ein Riffelwalzenstuhl zum Einsatz.

Ein sechster Schritt des Abscheidens A6 erfolgt wiederum mit einem Plansichter, wobei die Maschenweiten 400 μιη und 200 μιη betragen. Die Mittelfraktion MF6 wird direkt als gering

proteinhaltige Fraktion SIII und ausgeschieden. Auch die

proteinhaltige Fraktion SI6 wird ausgeschieden. Der Abstoss AB6 wird mit den Abstossen AB2-AB5 der früheren

Abscheidungsschritten A2-A5 zusammengelegt und einem weiteren Lösungsschritt L6 zugeführt. Hierbei handelt es sich wiederum um eine Schlagprallmühle. Es folgt ein letzter Schritt des Abscheidens A7 mit einem

Plansichter mit Maschenweiten von 850 μιτι, 500 μιη und 200 μιη. Der Abstoss wird direkt der zellulosehaltigen Fraktion Sil

zugeführt. Der Proteingehalt dieser zellulosehaltigen Fraktion ist so gering, insbesondere kleiner als 12 Gew.-%, dass hieraus beispielsweise Heizpellets hergestellt werden können. Die beiden Mittelfraktionen und die Kleinstteile können auf ihren

Proteingehalt analysiert werden, wobei hierzu ein Kontrollmittel 9 in Form eines NIR-Schnell-Analysengeräts (near infrared spectroscopy) benutzt werden kann. Entsprechend dem gemessenen Proteingehalt können diese einer hoch proteinhaltigen Fraktion SI oder einer gering proteinhaltigen Fraktion SIII zugeordnet werden .

Zum Zweck des Lösens sind auch rotierende, profilierte oder nicht profilierte Scheiben denkbar.

Eine Fraktion (SI) mit einem hohen Proteingehalt weist

vorzugsweise einen Proteingehalt von grösser als 40 Gew.-% auf. Eine Fraktion (Sil) mit einem hohen Zellulosegehalt weist vorzugsweise einen Proteingehalt von kleiner als 12 Gew.-% auf.