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Title:
METHOD AND DEVICE FOR THE TECHNICAL CONFIGURATION OF A TRACK-BOUND VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/104805
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method, a system and a determination device (30) for the technical configuration of a track-bound vehicle (1). The invention also relates to a production method for producing a track-bound vehicle (1). The invention also relates to a computer program, and to a device for providing the computer program. In order to improve the configuration of the track-bound vehicle, requirement information (AI), which represents requirements placed on a desired track-bound vehicle, is provided (B). Furthermore, platform information (PI1, PI2, PI3), which represents features of a vehicle platform (32, 34, 36), is provided (C2) and solution information (LI), which represents a vehicle solution for at least partially meeting the requirements, is determined (D), wherein the solution information (LI) is determined using the platform information (PI1, PI2, PI3) on the basis of the requirement information (AI).

Inventors:
HEIMANN NORBERT (DE)
RÖSSLER WOLFGANG (DE)
WINZEN ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/080812
Publication Date:
May 23, 2024
Filing Date:
November 06, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS MOBILITY GMBH (DE)
International Classes:
G06Q10/0631; B61D17/00; B61D19/00; B61D23/00; B61D25/00; G06Q50/04
Foreign References:
DE102020134235A12022-06-23
DE102011051634A12013-01-10
US20200009965A12020-01-09
Other References:
HOLGER SCHMIDT: "Beitrag zum Variantenmanagement und zur Prozessoptimierung im Wagenkastenbau von Schienenfahrzeugen", VERKEHRS- UND MASCHINENSYSTEME, DER TECHNISCHEN UNIVERSITAT BERLIN, 2 January 2002 (2002-01-02), pages 1 - 165, XP055539644, Retrieved from the Internet [retrieved on 20190729]
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS PATENT ATTORNEYS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur technischen Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs (1) , bei welchem eine Anforderungsinformation (AI) , welche Anforderungen an ein gewünschtes spurgebundenes Fahrzeug repräsentiert, bereitgestellt wird (B) , eine Plattforminformation (PI1, PI2, PI3) , welche Merkmale einer Fahrzeugplattform (32, 34, 36) repräsentiert, bereitgestellt wird (C2) und eine Lösungsinformation (LI) , welche eine Fahrzeuglösung zur wenigstens teilweisen Erfüllung der Anforderungen repräsentiert, ermittelt wird (D) , wobei die Lösungsinformation (LI) anhand der Plattforminformation (PI1, PI2, PI3) auf Basis der Anforderungsinformation (AI) ermittelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Lösungsinformation (LI) durch Konfiguration auswählbarer und/oder parametrisierbarer Merkmale der Fahrzeugplattform (32, 34, 36) erzeugt wird (Dl) .

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem, eine Mehrzahl von Plattforminformationen (PI1, PI2, PI3) bereitgestellt wird, wobei eine Plattforminformation (PI1, PI2, PI3) der Mehrzahl von Plattforminformationen jeweils Merkmale einer Fahrzeugplattform (32, 34, 36) repräsentiert, wobei die Lösungsinformation (LI) anhand der Mehrzahl von Plattforminformationen (PI1, PI2, Pi3) auf Basis der Anforderungsinformation (AI) ermittelt wird.

. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem, wenn die Anforderungsinformation (AI) wenigstens eine Anforderung repräsentiert, die durch die Fahrzeuglösung nicht erfüllt wird, ein Merkmalskandidat erzeugt wird, welcher für ein Erfüllen der wenigstens einen nicht erfüllten Anforderung vorgesehen ist .

5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem, wenn die Fahrzeuglösung wenigstens ein Merkmal aufweist, welches geändert werden muss, um eine Anforderung zu erfüllen, eine Kennzeichnungsinformation erzeugt wird, welche kennzeichnet, dass das Merkmal bei einer weiteren Ermittlung einer Fahrzeuglösung geändert werden muss.

6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die erste Bereitstellungseinrichtung (10) von einem Fahrzeugkunden (12) , welcher ein konfiguriertes spurgebundenes Fahrzeug (1) ausschreibt, betrieben wird.

7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das spurgebundene Fahrzeug (1) ein Schienenfahrzeug (2) , insbesondere ein Triebzug, ist.

8. Herstellungsverfahren zur Herstellung eines spurgebundenen Fahrzeugs (1) , bei welchem das herzustellende Fahrzeug nach dem Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7 technisch konfiguriert wird. 9. Computerprogramm, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch eine Recheneinrichtung (31) diese veranlassen, das Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen.

10. Bereitstellungsvorrichtung für das Computerprogramm nach Anspruch 9, wobei die Bereitstellungsvorrichtung das Computerprogramm speichert und/oder bereitstellt .

11. Ermittlungseirichtung zur technischen Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs (1) , umfassend : eine erste Empfangseinrichtung (38) , welche eingerichtet ist, eine Anforderungsinformation (AI) , welche Anforderungen an ein gewünschtes spurgebundenes Fahrzeug repräsentiert, zu empfangen, eine zweite Empfangseinrichtung (39) , welche eingerichtet ist, eine Plattforminformation (PI1, PI2, PI3) , welche Merkmale einer Fahrzeugplattform (32, 34, 36) repräsentiert, zu empfangen und eine Recheneinrichtung (31) , welche eingerichtet ist, eine Lösungsinformation (LI) , welche eine Fahrzeuglösung zur wenigstens teilweisen Erfüllung der Anforderungen repräsentiert, zu ermitteln (D) , wobei die Recheneinrichtung eingerichtet ist, die Lösungsinformation (LI) anhand der Plattforminformation (PI1, PI2, PI3) auf Basis der Anforderungsinformation (AI) zu ermitteln.

12. System zur technischen Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs ( 1 ) , umfassend : eine erste Bereitstellungseinrichtung (10) , welche eingerichtet ist, eine Anforderungsinformation (AI) , welche Anforderungen an ein gewünschtes spurgebundenes Fahrzeug repräsentiert, bereitzustellen, eine zweite Bereitstellungseinrichtung (20) , welche eingerichtet ist, eine Plattforminformation (PI1, PI2, PI3) , welche Merkmale einer Fahrzeugplattform (32, 34, 36) repräsentiert, bereitzustellen und eine Ermittlungseinrichtung (30) , welche eingerichtet ist, eine Lösungsinformation (LI) , welche eine Fahrzeuglösung zur wenigstens teilweisen Erfüllung der Anforderungen repräsentiert, zu ermitteln, wobei die Lösungsinformation (LI) anhand der Plattforminformation (PI1, PI2, PI3) auf Basis der Anforderungsinformation (AI) ermittelbar ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren und System zur technischen Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs

Unabhängig vom grammatikalischen Geschlecht eines bestimmten Begri f fes sind Personen mit männlicher, weiblicher oder anderer Geschlechteridentität mit umfasst .

Die Erfindung betri f ft ein Verfahren, ein System und eine Ermittlungseinrichtung zur technischen Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs . Die Erfindung betri f ft ferner ein Herstellungsverfahren zur Herstellung eines spurgebundenen Fahrzeugs . Die Erfindung betri f ft ferner ein Computerprogramm und eine Bereitstellungsvorrichtung für das Computerprogramm .

Grundsätzlich ist es bekannt , dass Ausschreibungen mit dem Zweck der Vergabe eines Auftrags zur Entwicklung und Herstellung eines spurgebundenen Fahrzeugs in technischer Hinsicht im Wesentlichen aus einer Liste von Anforderungen bestehen . Die Anforderungen werden von einem Fahrzeugkunden, beispielsweise einem Betreiber eines Verkehrssystems , erstellt . Ein möglicher Auftragnehmer beantwortet die Ausschreibung durch ein Angebot . Das Angebot besteht im Wesentlichen aus einer Kommentierung der j eweiligen Anforderungen, indem beispielsweise j eweils für eine der Anforderungen angegeben wird, ob und, wenn j a, in welcher Weise diese durch das Angebot erfüllt werden .

Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, die technische Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs zu verbessern .

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur technischen Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs gelöst , bei welchem eine Anforderungsinformation, welche Anforderungen an ein gewünschtes spurgebundenes Fahrzeug repräsentiert , bereitgestellt wird . Eine Plattforminformation wird bereitgestellt , welche Merkmale einer Fahrzeugplattform repräsentiert . Eine Lösungsinformation, welche eine Fahrzeuglösung zur wenigstens teilweisen Erfüllung der Anforderungen repräsentiert , wird ermittelt . Die Lösungsinformation wird anhand der Plattforminformation auf Basis der Anforderungsinformation ermittelt .

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis , dass Ausschreibungen häufig durch eine individuelle Lösung zur Erfüllung der Anforderungen beantwortet werden, indem die j eweiligen Anforderungen beantwortet und ein anzubietendes spurgebundenes Fahrzeug auf dieser Basis entwickelt wird . Dies ist mit hohem Aufwand und umfangreicher menschlicher Verstandestätigkeit für den Fahrzeughersteller ( der Anbietende ) verbunden . Besonders nachteilig erweist sich dieses Vorgehen, wenn der Fahrzeughersteller den Zuschlag nicht erhält und der ausschreibende Fahrzeugkunde stattdessen ein Alternativangebot eines Wettbewerbers annimmt . Der in das eigene Angebot investierte Aufwand und die sich dabei ergebenden Lösungen, können dann nicht oder lediglich in geringem Maß wiederverwendet werden .

Die erfindungsgemäße Lösung behebt diese Probleme , indem eine Ausschreibung auf Basis von vorhandenen Fahrzeugplattformen beantwortet wird . Auf diese Weise können vorhandene Fahrzeuglösungen für die Ermittlung der Fahrzeuglösung verwendet werden . Zudem lässt sich die Lösungs findung zumindest in Teilen automatisieren . Denn den Anforderungen können systematisch und nachvoll ziehbar Merkmalen einer vorhandenen Fahrzeugplattform zugeordnet werden .

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist , dass für die Merkmale der vorhandenen Fahrzeugplattform bereits Spezi fikationen, Realisierungen und Nachweise vorhanden, auf findbar und wiederverwendbar sind . Folglich kann beispielsweise der Zulassungsprozess für das angebotene Fahrzeug wesentlich verkürzt werden . Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise ein computer implementiert es Verfahren .

Die technische Konfiguration dient vorzugsweise als Grundlage für die Herstellung des spurgebundenen Fahrzeugs .

Die Anforderungsinformation wird vorzugsweise mittels einer ersten Bereitstellungseinrichtung bereitgestellt . Die erste Bereitstellungseinrichtung umfasst beispielsweise eine Recheneinrichtung . Die Anforderungsinformation wird beispielsweise über das World Wide Web an eine Recheneinrichtung des Fahrzeugherstellers übertragen, um dort verarbeitet zu werden .

Die Formulierung „gewünschtes spurgebundenes Fahrzeugs" ist vorzugsweise als ein spurgebundenes Fahrzeug zu verstehen, welches im Rahmen einer Ausschreibung zur Vergabe eines Auftrags zur Entwicklung des gewünschten spurgebundenen Fahrzeugs durch einen Fahrzeughersteller angeboten werden soll . Das spurgebundene Fahrzeug wird demnach von dem Fahrzeugkunden gewünscht . Die Anforderungsinformation ist demnach eine technische Repräsentation der Ausschreibung .

Die Plattforminformation wird vorzugsweise mittels einer zweiten Bereitstellungseinrichtung, die von einem Fahrzeughersteller betrieben wird, bereitgestellt . Die zweite Bereitstellungseinrichtung umfasst beispielsweise eine Recheneinrichtung . Die Plattforminformation ist demnach eine technische Repräsentation der vorhandenen Fahrzeugplattform des Fahrzeugherstellers .

Die Lösungsinformation wird beispielsweise mittels einer Ermittlungseinrichtung ermittelt , die von dem Fahrzeughersteller betrieben wird . Die Ermittlungseinrichtung umfasst weiter vorzugsweise eine Recheneinrichtung .

Die Formulierung, wonach die Lösungsinformation anhand der Plattforminformation auf Basis der Anforderungsinformation ermittelt wird, versteht der Fachmann vorzugsweise dahingehend, dass die Anforderungsinformation die Grundlage für die Ermittlung der Lösungsinformation bildet und die Plattforminformation die Randbedingungen für die Ermittlung der Lösungsinformation schaf ft . Ziel ist es dabei , die Anforderungen zumindest teilweise zu erfüllen, indem die Möglichkeiten, die durch die Fahrzeugplattform vorgegeben sind, genutzt werden . Die Lösungsinformation ist demnach eine technische Repräsentation, zumindest in einer ersten Iteration, des Angebots , das der Fahrzeughersteller im Rahmen der Ausschreibung abgibt .

Dabei ist ein mögliches Ergebnis der Ermittlung, dass die Fahrzeuglösung die Anforderungen vollständig erfüllt .

Gemäß einer bevorzugten Aus führungs form des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Lösungsinformation durch Konfiguration auswählbarer und/oder parametrisierbarer Merkmale der Fahrzeugplattform erzeugt .

Weiter vorzugsweise wird dabei die Anforderungsinformation auf das Aus-/Abwählen und Parametrisieren von einem oder mehreren geeigneten Merkmalen abgebildet (Merkmals zuordnung) .

Nach einer bevorzugten Aus führungs form des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Mehrzahl von Plattforminformationen bereitgestellt , wobei eine Plattforminformation der Mehrzahl von Plattforminformationen j eweils eine Fahrzeugplattform repräsentiert , wobei die Lösungsinformation anhand der Mehrzahl von Plattforminformationen auf Basis der Anforderungsinformation ermittelt wird .

Dies stellt eine besonders zweckmäßige Aus führungs form auf dem Gebiet von spurgebundenen Fahrzeugen dar, bei dem ein Fahrzeughersteller in der Regel mehrere Fahrzeugplattformen zur Verfügung hat . Die Fahrzeugplattformen mit ihren Merkmalen spannen demnach einen Lösungsraum der möglichen Lösungen auf , in dem die Lösungsinformation liegt ( die Lösungsinformation kann in diesem Sinne beispielsweise ein Vektor sein, dessen Einträge Fahrzeugmerkmale sind) .

Es ist möglich, dass sämtliche Merkmale durch die Fahrzeuglösung, welche durch die Lösungsinformation repräsentiert wird, erfüllt werden . In diesem Fall kann die Fahrzeuglösung als Angebot im Rahmen der Ausschreibung durch den Fahrzeughersteller abgegeben werden . Die Lösungsinformation ist demnach eine technische Repräsentation des Angebots , das der Fahrzeughersteller im Rahmen der Ausschreibung abgibt .

Für den Fall , dass eine Anforderung nicht durch die Fahrzeuglösung erfüllt wird, weist die Anforderungsinformation wenigstens eine Anforderung auf , die durch die Fahrzeuglösung nicht erfüllt wird . Dies kann beispielsweise darin begründet sein, dass die Fahrzeuglösung kein geeignetes Merkmal aufweist , dass zur Erfüllung der Anforderung ausgewählt werden könnte . Gemäß einer bevorzugten Aus führungs form des Verfahrens wird in diesem Fall ein Merkmalskandidat erzeugt , welcher für ein Erfüllen der wenigstens einen nicht erfüllten Anforderung vorgesehen ist .

Vorzugsweise dient der Merkmalskandidat in der weiteren Entwicklung der Fahrzeuglösung als Grundlage für ein zu entwickelndes konkretes Merkmal , durch das die Anforderung erfüllt wird . Die ermittelte Lösungsinformation stellt demnach eine erste Iteration dar, bei der Merkmalskandidaten in einer zweiten Iteration durch konkrete Merkmale ersetzt werden können .

Der Merkmalskandidat bietet demnach den Vorteil , dass eine zielgerichtete Planung der Weiterentwicklung der Fahrzeugplattform ermöglicht wird . Zudem kann der Merkmalskandidat eine geeignete Basis für die Planung der Entwicklung zukünftiger Fahrzeugplattformen des Fahrzeugherstellers bilden . Bei einer weiteren bevorzugten Aus führungs form des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Fahrzeuglösung wenigstens ein Merkmal auf , welches geändert werden muss , um eine Anforderung zu erfüllen . In diesem Fall wird eine Kennzeichnungsinformation erzeugt , welche kennzeichnet , dass das Merkmal bei einer weiteren Entwicklung der Fahrzeuglösung geändert werden muss . Die Lösungsinformation stellt demnach eine erste Iteration dar, wobei die gekennzeichneten Merkmale in einer zweiten Iteration bearbeitet werden .

Bei der Änderung des gekennzeichneten Merkmals wird das Merkmal beispielsweise neu entwickelt oder erweitert bzw . angepasst .

Der Unterschied bzw . die Di f ferenz zwischen der Anforderungsinformation und der Lösungsinformation wird durch die vorstehend beschriebenen Merkmalskandidaten und Kennzeichnungsinformationen erkennbar und bewertbar .

Bei einer weiteren bevorzugten Aus führungs form wird die erste Bereitstellungseinrichtung von einem Fahrzeugkunden, welcher ein konfiguriertes spurgebundenes Fahrzeug ausschreibt , betrieben .

Der Fahrzeugkunde ist beispielsweise ein Fahrzeugbetreiber und/oder ein Betreiber eines Verkehrssystems für spurgebundene Fahrzeuge . Der Fahrzeugkunde plant den Erwerb eines konfigurierten spurgebundenen Fahrzeugs und schreibt dieses daher zur Vergabe eines Auftrags aus .

Nach einer weiteren bevorzugten Aus führungs form ist das spurgebundene Fahrzeug ein Schienenfahrzeug .

Das Schienenfahrzeug ist beispielsweise ein Hochgeschwindigkeits zug des öf fentlichen Personenfernverkehrs oder ein Regional zug oder eine Stadtbahn, eine Straßenbahn bzw . eine U-Bahn des öf fentlichen Personennahverkehrs . Das Schienenfahrzeug ist beispielsweise ein Triebzug . Alternativ ist das Schienenfahrzeug beispielsweise ein Güterzug . Das Schienenfahrzeug kann eine Lokomotive , ein einzelner Wagen, ein Consist (bestehend aus mehreren fest miteinander verbundenen Wagen) und/oder ein Fahrzeugverband (bestehend aus mechanisch und/oder virtuell/datentechnisch gekoppelten Fahrzeugen) sein .

Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner durch ein Herstellungsverfahren zur Herstellung eines spurgebundenen Fahrzeugs gelöst . Bei dem Herstellungsverfahren wird das herzustellende Fahrzeug nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren technisch konfiguriert .

Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner durch ein Computerprogramm gelöst . Das Computerprogramm umfasst Befehle , die bei der Aus führung des Programms durch eine Recheneinrichtung diese veranlassen, das Verfahren der vorstehend beschriebenen Art aus zuführen . Die Erfindung betri f ft ferner ein Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm dieser Art . Die Recheneinrichtung ist vorzugsweise zumindest in Teilen eine Recheneinrichtung einer landseitigen Einrichtung .

Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner durch eine Bereitstellungsvorrichtung für das Computerprogramm der vorstehend beschriebenen Art gelöst , wobei die Bereitstellungsvorrichtung das Computerprogramm speichert und/oder bereitstellt . Die Bereitstellungsvorrichtung ist beispielsweise eine Speichereinheit , die das Computerprogramm speichert und/oder bereitstellt . Alternativ und/oder zusätzlich ist die Bereitstellungsvorrichtung beispielsweise ein Netzwerkdienst , ein Computersystem, ein Serversystem, insbesondere ein verteiltes , beispielsweise cloudbasiertes Computersystem und/oder virtuelles Rechnersystem, welches das Computerprogrammprodukt vorzugsweise in Form eines Datenstroms speichert und/oder bereitstellt . Die Bereitstellung erfolgt in Form eines Programmdatenblocks als Datei , insbesondere als Downloaddatei , oder als Datenstrom, insbesondere als Downloaddatenstrom, des Computerprogramms . Diese Bereitstellung kann beispielsweise aber auch als partieller Download erfolgen, der aus mehreren Teilen besteht . Ein solches Computerprogramm wird beispielsweise unter Verwendung der Bereitstellungsvorrichtung in ein System eingelesen, sodass das erfindungsgemäße Verfahren auf einem Computer zur Aus führung gebracht wird .

Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner durch eine Ermittlungseinrichtung zur technischen Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs gelöst . Die Ermittlungseinrichtung umfasst eine erste Empfangseinrichtung, welche eingerichtet ist , eine Anforderungsinformation, welche Anforderungen an ein gewünschtes spurgebundenes Fahrzeug repräsentiert , zu empfangen . Die Ermittlungseinrichtung umfasst ferner eine zweite Empfangseinrichtung, welche eingerichtet ist , eine Plattforminformation, welche Merkmale einer Fahrzeugplattform repräsentiert , zu empfangen . Die Ermittlungseinrichtung umfasst ferner eine Recheneinrichtung, welche eingerichtet ist , eine Lösungsinformation, welche eine Fahrzeuglösung zur wenigstens teilweisen Erfüllung der Anforderungen repräsentiert , zu ermitteln, wobei die Recheneinrichtung eingerichtet ist , die Lösungsinformation anhand der Plattforminformation auf Basis der Anforderungsinformation zu ermitteln .

Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner durch ein System zur technischen Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs gelöst . Das System umfasst eine erste Bereitstellungseinrichtung, welche eingerichtet ist , eine Anforderungsinformation, welche Anforderungen an ein gewünschtes spurgebundenes Fahrzeug repräsentiert , bereitzustellen . Das System umfasst ferner eine zweite Bereitstellungseinrichtung, welche eingerichtet ist , eine Plattforminformation, welche Merkmale einer Fahrzeugplattform repräsentiert , bereitzustellen . Das System umfasst ferner eine Ermittlungseinrichtung, welche eingerichtet ist , eine Lösungsinformation, welche eine Fahrzeuglösung zur wenigstens teilweisen Erfüllung der Anforderungen repräsentiert , zu ermitteln, wobei die Lösungsinformation anhand der Plattforminformation ermittelbar ist .

Zu Vorteilen, Aus führungs formen und Ausgestaltungsdetails des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens , des erfindungsgemäßen Computerprogramms , der erfindungsgemäßen Bereitstellungsvorrichtung, der erfindungsgemäßen Ermittlungseinrichtung und des erfindungsgemäßen Systems kann auf die vorstehende Beschreibung zu den entsprechenden Verfahrensmerkmalen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwiesen werden .

Aus führungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen erläutert . Es zeigen :

Figur 1 schematisch den Aufbau eines

Aus führungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Systems und einer erfindungsgemäßen Ermittlungseinrichtung und

Figur 2 schematisch den Ablauf eines

Aus führungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens .

Figur 1 zeigt ein System zur Konfiguration eines spurgebundenen Fahrzeugs 1 . Das spurgebundene Fahrzeug ist ein Schienenfahrzeug 2 .

Das System weist eine erste Bereitstellungseinrichtung 10 auf , die von einem Fahrzeugkunden 12 betrieben wird . Der Fahrzeugkunde 12 ist beispielsweise Betreiber eines Schienenverkehrssystems . Dafür wünscht der Fahrzeugkunde 12 das spurgebundene Fahrzeug 1 , das im Rahmen einer Ausschreibung zur Vergabe eines Auftrags zur Entwicklung des gewünschten spurgebundenen Fahrzeugs 1 durch einen Fahrzeughersteller 16 angeboten werden soll .

Das System weist ferner eine zweite Bereitstellungseinrichtung 20 sowie eine Ermittlungseinrichtung 30 auf , die von dem Fahrzeughersteller 16 betrieben werden . Die Ermittlungseinrichtung 30 umfasst eine Recheneinrichtung 31 , welche zur Aus führung eines Computerprogramms eingerichtet ist .

Figur 2 zeigt schematisch den Ablauf eines Aus führungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens .

In einem Verfahrensschritt A wird mittels der ersten Bereitstellungseinrichtung 10 eine Anforderungsinformation AI erzeugt . Die Anforderungsinformation AI repräsentiert Anforderungen an ein gewünschtes spurgebundenes Fahrzeug . Insbesondere betri f ft die Anforderungsinformation AI Anforderungen, die im Rahmen einer Ausschreibung zur Vergabe eines Auftrags durch den Fahrzeugkunden 12 vorgegeben werden . In Antwort auf die Ausschreibung kann der Fahrzeughersteller 16 auf Basis der Anforderungen ein Angebot erstellen .

Die Anforderungsinformation AI wird in einem Verfahrensschritt Bl bereitgestellt , indem diese über das World Wide Web 6 an die Ermittlungseinrichtung 30 des Fahrzeugherstellers 16 gesendet wird . In einem Verfahrensschritt B2 wird die Anforderungsinformation AI mittels einer ersten Empfangseinrichtung 38 der Ermittlungseinrichtung 30 empfangen .

In einem Verfahrensschritt CI wird eine Mehrzahl von Plattforminformationen PI 1 , PI2 , PI 3 anhand von mehreren vorhandenen Fahrzeugplattformen 32 , 34 , 36 des Fahrzeugherstellers 16 erzeugt und in einem Verfahrensschritt C2 mittels der zweiten Bereitstellungseinrichtung 20 an die Ermittlungseinrichtung 30 bereitgestellt . Die Mehrzahl von Plattforminformationen PI 1 , PI2 , PI 3 wird in einem Verfahrensschritt C3 mittels einer zweiten Empfangseinrichtung 39 der Ermittlungseinrichtung 30 empfangen . Jede Plattforminformation PI 1 , PI2 bzw . PI 3 der Mehrzahl von Plattforminformationen PI 1 , PI2 , PI 3 repräsentiert Merkmale einer j eweiligen Fahrzeugplattform 32 , 34 bzw . 36 der mehreren Fahrzeugplattformen 32 , 34 , 36 .

Die Mehrzahl von Plattforminformationen PI 1 , PI2 , PI 3 wird in einem Verfahrensschritt C3 mittels einer zweiten Empfangseinrichtung 39 der Ermittlungseinrichtung 30 empfangen .

In einem Verfahrensschritt D wird mittels der Ermittlungseinrichtung 30 eine Lösungsinformation LI ermittelt , welche eine Fahrzeuglösung repräsentiert , die die Anforderungen zumindest teilweise erfüllt . Die Lösungsinformation LI wird dabei beispielsweise in einem Verfahrensschritt Dl durch Konfiguration auswählbarer und/oder parametrisierbarer Merkmale einer der Fahrzeugplattformen 32 , 34 bzw . 36 erzeugt .

Dabei können unterschiedliche Fälle eintreten :

Es ist möglich, dass sämtliche Merkmale durch die Fahrzeuglösung, welche durch die Lösungsinformation LI repräsentiert wird, erfüllt werden . In diesem Fall kann die Fahrzeuglösung als Angebot im Rahmen der Ausschreibung durch den Fahrzeughersteller 16 abgegeben werden . Die Lösungsinformation ist demnach eine technische Repräsentation des Angebots , das der Fahrzeughersteller 16 im Rahmen der Ausschreibung abgibt .

Es ist zudem möglich, dass eine Anforderung nicht durch die Fahrzeuglösung erfüllt wird . In diesem Fall wird in einem Verfahrensschritt E ein Merkmalskandidat erzeugt , der dafür vorgesehen ist , die Anforderung zu erfüllen . In der weiteren Entwicklung dient der Merkmalskandidat als Grundlage für ein zu entwickelndes konkretes Merkmal , durch das die Anforderung erfüllt wird . Die ermittelte Lösungsinformation stellt demnach eine erste Iteration dar, bei der Merkmalskandidaten in einer zweiten Iteration in einem Verfahrensschritt G durch konkrete Merkmale ersetzt werden können .

Ferner ist es möglich, dass die Fahrzeuglösung wenigstens ein Merkmal aufweist , welches geändert werden muss , um eine Anforderung zu erfüllen . In diesem Fall wird in einem Verfahrensschritt F eine Kennzeichnungsinformation erzeugt und dem Merkmal zugeordnet . Die Kennzeichnungsinformation kennzeichnet , dass das Merkmal bei einer weiteren Entwicklung der Fahrzeuglösung geändert werden muss . Bei der weiteren Entwicklung wird entschieden, ob und, wenn j a, wie diese Änderung verwirklicht wird . Die Lösungsinformation stellt demnach eine erste Iteration dar, wobei die gekennzeichneten Merkmale in einer zweiten Iteration in einem Verfahrensschritt G bearbeitet werden .

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Aus führungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde , so ist die Erfindung nicht durch die of fenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .