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Title:
METHOD AND DEVICE FOR THE THERMAL TREATMENT OF FRICTION LININGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/158686
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a device and a method for the thermal treatment of friction linings by means of IR-radiation, characterised in that IR-radiators or IR-heating fields are used as the IR-radiation source, said radiators or heating fields generating IR-radiation in the wavelength range of 2260 - 3000 nm.

Inventors:
GOLDBACH KAI (DE)
HUEBER THOMAS (DE)
LEWIS RICHARD (DE)
PERIN PAULO (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/058020
Publication Date:
October 22, 2015
Filing Date:
April 14, 2015
Export Citation:
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Assignee:
TMD FRICTION SERVICES GMBH (DE)
International Classes:
B29C71/04
Foreign References:
EP1085231B12004-03-10
DE10063256C22002-10-31
EP0799391B11998-04-08
Attorney, Agent or Firm:
Müller, Eckhard (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Vorrichtung zur thermischen Behandlung von Reibbelägen mittels IR-Strahlung, dadurch gekennzeichnet, dass diese als IR-Strahlungsquelle ein oder mehrere IR-Strahler oder IR- Heizfelder aufweist, welche IR-Strahlung im Wellenlängenbereich von 2260 - 3000 nm erzeugen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die IR-Strahlungsquellen eine Flächenleistung von 10 - 80 kW/m2 aufweisen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die IR-Strahlungsquellen eine Flächenleistung von 20 - 40 kW/m2 aufweisen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem IR-Strahler um einen elektrischen Widerstandsheizleiter handelt, der auf eine keramische Unterlage montiert ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den IR-Heizfeldern um Gas beheizte keramische Porenstrahler handelt.

6. Verfahren zur thermischen Behandlung von Reibbelägen mittels IR-Strahlung, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 verwendet wird. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsdauer der Reibbeläge in der Vorrichtung 300 - 2400 s beträgt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Reibbelägen eine Oberflächentemperatur von 300 - 500 °C erzeugt wird.

9. Verwendung von IR-Strahlern oder IR-Heizfeldern, welche IR-Strahlung im

Wellenlängenbereich von 2260 - 3000 nm erzeugen, zur thermischen Behandlung von Reibbelägen. Verwendung nach Anspruch 9 in einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5. Verwendung nach Anspruch 9 in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8.

Description:
Bezeichnung: Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Behandlung von Reibbelägen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zur thermischen Behandlung und damit auch zum Härten von Reibbelägen.

Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sind z.B. aus der EP 1 085 231 B1 und der DE 100 63 256 C2 und dem dort zitierten Stand der Technik bekannt. Sie dienen allerdings nur für die Behandlung der Oberflächen von Reibbelägen, wie sie insbesondere bei Bremsen bzw. Bremsbelägen von Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen.

Derartige Reibbeläge und damit auch die Reibbelagoberflächen enthalten in der Regel organische Bindemittel. Reibbeläge werden bevorzugt aus einem unter erhöhtem Druck und Temperatur gepressten Gemisch aus organischen und anorganischen Stoffen hergestellt. Als Reibbeläge für Bremsen und Kupplungen werden z.B. Kunststoffe verwendet, die aus einem Festigkeitsträger (z.B. Aramidfasern), einem oder mehreren Bindemitteln (meist Kunstharze) und aus verschiedensten anorganischen und auch organischen Füllstoffen zur Einstellung des gewünschten Reibwertes bestehen. Für Scheiben- und Klotzbremsen werden oft Reibbeläge verwendet, die unter Verwendung von Sinterwerkstoffen hergestellt werden. Um ein sogenanntes Greenfading der Bremsen mit entsprechender Hitzeentwicklung beim ersten Bremseinsatz zu verhindern, was insbesondere auf die in den Reibbelagoberflächen enthaltenen organischen Bindemittel zurückzuführen ist, werden die Reibbelagoberflächen vor dem Einbau der Bremsbeläge einer thermischen Behandlung, dem sogenannten„Scorchen" unterzogen. Diese Behandlung dient zur Erhöhung der Porosität der Belagoberfläche durch sog. Karbonisierung der in den Reibbelägen und in deren Oberflächen enthaltenen organischen Materialien.

Eine bekannte Art des Scorchens besteht in der Behandlung der Reibbelagoberflächen mit einer Gasflamme. Dabei ist die Temperatur auf der Oberfläche jedoch stark abhängig von der Gasflamme, insbesondere von der Art des verwendeten Brenngases und der Sauerstoffzufuhr während der Behandlung. Eine zu heiße Flamme kann dabei zum Schmelzen der

anorganischen Bestandteile bzw. der Metalle an der Reibbelagoberfläche führen, eine kalte Flamme dagegen zu überlangen Behandlungszeiten und zum Verrußen der

Reibbelagoberfläche. Gemäß EP 0 799 391 B1 sollen die oben genannten Probleme beim Scorchen durch das Anlegen einer heißen Platte auf die Belagoberfläche verhindert werden. Dieses Verfahren erfordert einen hohen Investitionsaufwand, und das Problem der ungleichmäßigen Erhitzung der Oberfläche wird nicht zufriedenstellend gelöst. Weiterhin können die durch das Anpressen der heißen Platte auf der Belagoberfläche sich bildenden Gase von dort nicht ausreichend abgeführt werden.

Zur Vermeidung der oben beschriebenen Nachteile bei der Behandlung von

Reibbelagoberflächen wird in der EP 1 085 231 B1 ein modifiziertes Verfahren für diesen Zweck vorgeschlagen. Dabei wird die Reibbelagoberfläche für eine begrenzte Zeitdauer durch folgende Maßnahmen auf eine erhöhte Temperatur gebracht: in einer inerten, oxidierenden oder reduzierenden Atmosphäre wird die

Reibbelagoberfläche mit IR-Strahlung behandelt, die eine Wellenlänge von 780 bis 1400nm (mit einem Intensitätsmaximum bei 1200nm) und eine Leistungsdichte von 150 bis 800 kW/m 2 aufweist.

Dadurch wird die Belagoberfläche für einen Zeitraum von 5 bis 40 s auf eine Temperatur 700 bis 900°C erhitzt.

Weiterhin wird in dieser EP-Schrift eine Vorrichtung zur Durchführung des genannten

Verfahrens beschrieben, bei der es sich um einen IR-Ofen oder IR-Tunnel handelt. Diese Vorrichtung weist unter anderem eine Absaugvorrichtung im Behandlungsraum (Ofenraum) zur Entfernung der beim Scorchen entstandenen Gase auf. Die Reibbeläge werden mittels eines Transportsystems, bevorzugt ein Förderband, kontinuierlich durch den Ofenraum geführt. Im Ofenraum befindet sich ein IR-Modul zur Erzeugung der zur thermischen

Oberflächenbehandlung notwendigen IR-Strahlung. Dieses Modul besteht typischer Weise aus 5 bis 40 einzelnen IR-Strahlern, die zur Schonung der Anlage und zur Energieersparnis innerhalb eines Zeitraums von ca. 5 s ein- und ausgeschaltet werden können.

Auch die DE 100 63 256 C2 schlägt ein verbessertes Verfahren zur thermischen Behandlung von Reibbelägen zur Erhöhung von deren Oberflächenporosität durch Karbonisierung und damit zur Verbesserung von deren Materialeigenschaften bzw. deren Bremswirkung vor. Sehr ähnlich dem vorangehend beschriebenen Verfahren nach der EP 1 085 231 B1 wird gemäß DE-Schrift dazu die Belagoberfläche mit IR-Strahlung behandelt. Diese Strahlung weist eine Wellenlänge von 800 - 1500 nm und eine Leistungsdichte (auf der Belagoberfläche) von 300 bis 700 kW/m 2 auf. Es werden damit Oberflächentemperaturen von 550 bis 850°C während einer Behandlungszeit von 2 bis 5 s erzeugt. Die dabei verwendete Vorrichtung entspricht weitgehend dem IR-Ofen oder IR-Tunnel, wie er aus dem genannten EP-Patent bekannt ist. Zur Erzeugung der IR-Strahlung werden hier im Behandlungsraum eine oder mehrere

Halogenlampen verwandt. Somit ist den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur thermischen Behandlung von Reibbelagoberflächen mittels IR-Strahlung gemein, dass diese Behandlung mittels kurzwelliger Infrarotstrahlung bei sehr hoher Leistungsdichte auf der Belagoberfläche erfolgt. Als Vorteile der kurzwelligen Infrarotstrahlung werden insbesondere genannt, dass (a) diese Strahlung die Wärmeenergie sehr effizient und ohne Medium transportiert, wodurch die Oberflächenbehandlung auch im Unterdruckbetrieb durchgeführt werden kann und die beim Scorchen auftretenden Zersetzungsprodukte aus den organischen Bestandteilen der Bremsbelagmischung mit starken Absaugeinrichtungen abgeführt werden können und (b) die zur Erzeugung der Infrarotstrahlung verwendeten Strahler eine sehr kurze

Reaktionszeit von 1 bis 3 s haben, so dass die Anlage nicht ständig in Betrieb sein muss, um die erforderlichen Temperaturen zu erreichen.

Die vorangehend geschilderten Verfahren weisen jedoch insbesondere bei der

Massenproduktion von Bremsbelägen Nachteile auf, die im Sinne eines einfach handhabbaren und robusten Produktionsverfahren mit gleichbleibend hoher Produktqualität und im Hinblick auf Kosten- und Energieeffizienz verbesserungswürdig erscheinen. So können z.B. aufgrund der hohen Leistungsdichte der IR-Strahler, der kurzen Behandlungszeiten und der dabei (kurzzeitig) auftretenden hohen Oberflächentemperaturen entsprechende Temperaturdifferenzen auf den Reibbelagoberflächen auftreten, die zu Inhomogenitäten bei den Materialeigenschaften der so behandelten Reibbeläge führen. Weiterhin müssen die beschriebenen Vorrichtungen zur Schonung und Energieersparnis öfter ein- und ausgeschaltet werden. Schließlich führen die im Stand der Technik beschriebenen Verfahren nur zur Karbonisierung der Reibbelagoberflächen, während ein weitergehendes Härten des (gesamten) Reibbelags, dessen Zusammensetzung sich nicht von der der Oberfläche unterscheidet, nicht erfolgt. Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Bereitstellung eines Verfahrens und einer dafür geeigneten Vorrichtung oder Anordnung zur thermischen Behandlung (auch Härtung oder Erhöhung der Porosität) von Reibbelägen, welche die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermeidet bzw. die bekannten Verfahren und Vorrichtungen weiter verbessert. Zudem sollte die thermische Behandlung der Reibbeläge über eine Karbonisierung allein der

Reibbelagoberfläche hinausgehen.

Die Aufgabe wird insbesondere durch ein Verfahren und eine Vorrichtung bzw. Anordnung von Vorrichtungselementen gelöst, bei dem bzw. bei der als Infrarotstrahlungsquelle ein sog.

Infrarotstrahler (IR-Strahler) verwendet wird. Diese Strahlungsquelle wird bevorzugt in einem IR-Ofen oder IR-Tunnel eingesetzt, in dem, wiederum bevorzugt, spezielle Prozessparameter herrschen. Bei dem erfindungsgemäßen Infrarotstrahler handelt es sich um einen elektrischen

Widerstandsheizleiter, der bevorzugt auf geeignetem keramischem Material aufliegt oder auf diesem Material montiert ist. Dies schützt den Heizleiter vor Überhitzung und ermöglicht die Verlängerung seiner Lebensdauer, insbesondere auch im Dauerbetrieb der Vorrichtung. Dies ist erfindungsgemäß bevorzugt und vermeidet ein wiederholtes an- und ausschalten der

Infrarotstrahlungsquelle. Dadurch wird im Inneren der erfindungsgemäßen Vorrichtung (des erfindungsgemäßen IR-Ofens oder IR-Tunnels) eine optimal gleichmäßige

Behandlungstemperatur für die Reibbeläge zur Verfügung gestellt.

Der Werkstoff, der zur Befestigung des Heizleiters verwendet wird, ist elektrisch nichtleitend und sollte über gute Emissionseigenschaften im gewünschten IR-Wellenlängenbereich verfügen. Unter Berücksichtigung dieser Kriterien sind IR-Strahler in den unterschiedlichsten Geometrien herstellbar. Somit kann erfindungsgemäß die Ofen - oder Behandlungskammer optimal ausgekleidet und damit eine optimale Temperaturführung und Temperaturkonstanz im Ofenraum sicher gestellt werden. Für die Zwecke der Erfindung haben sich insbesondere keramische Werkstoffe in Kombination mit dem elektrischen Heizleiter bewährt. Dabei kommen bevorzugt Keramik-Unterlagen oder Keramik-Fliesen kombiniert mit Metallbändern oder - drähten zum Einsatz.

Solche mit keramischen Strahlern oder Heizfeldern ausgestattete IR-Öfen oder IR-Tunnel bzw. entsprechende Ofenkonzepte einschl. Absaugeinrichtungen für bei der Behandlung entstehende Gase und einschl. geeigneter Fördereinrichtung zum Transport des zu behandelnden Materials durch den Ofenraum sind im Handel erhältlich.

Die erfindungsgemäßen IR-Strahler/Heizfelder emittieren in der Regel IR-Strahlung im

Wellenlängenbereich von bevorzugt 2260-3000 nm mit einer Flächenleistung von bevorzugt 10 - 80 kW/m 2 , wobei der insbesonders bevorzugte Wert hier bei 20-40 kW/m 2 liegt. Aus diesen Werten ergeben sich erfindungsgemäß für die üblicherweise für KfZ-Bremsbeläge,

insbesondere Scheibenbremsbeläge, verwendeten Reibbelagmischungen Behandlungszeiten für die thermische Behandlung oder die Härtung der Reibbeläge von 300 bis 2400 s, bevorzugt von 600 bis 1200 s. Dabei wird eine Oberflächentemperatur auf dem Reibbelag von 300 bis 500 °C, bevorzugt von 350 bis 450 °C, erzeugt

Neben den genannten elektrischen Widerstandsinfrarotstrahlern können auch z. B. mit Gas beheizte keramische Heizfelder (wie keramische Porenstrahler) als IR-Strahler verwendet werden. Erfindungsgemäß wesentlich und bevorzugt ist die Einhaltung der vorstehend genannten Prozessparameter, nicht der IR-Strahlertyp, mit dem diese erzeugt werden.

Die erfindungsgemäße Verwendung von IR-Öfen / Vorrichtungen mit Infrarotstrahlungsquellen (Gas beheizte keramische Heizfelder oder elektr. IR-Strahler) resultiert somit insbesondere in den nachfolgenden Vorteilen: es ist keine zusätzliche Kühlung der IR-Strahler/Heizfelder erforderlich, der Ofenraum kann in einfacher Bauweise ausgeführt werden, optimale

Temperaturführung mit entsprechender reproduzierbarer Produktqualität, deutliche

Energieersparnis durch niedrigere Behandlungstemperaturen. Ferner kann durch die Variation von Behandlungsdauer, IR-Intensität / Temperatur (Strahlerabstand) jedes beliebige Härteprofil (Oberflächenhärtung bis Härtung der gesamten Reibbelagmasse) des Reibbelags und damit auch dessen mechanische Eigenschaften durch einfache Routineversuche eingestellt werden.

Die weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur thermischen Behandlung von Reibbelägen kann einfach an die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Betriebes angepasst werden und kann Ausstattungselemente umfassen, wie diese bei den

handelsüblichen Produkten und im Stand der Technik, z.B. gemäß EP 1 085 231 B1 oder DE 100 63 256 C2, vorgesehen sind. Dazu zählen z.B.:

Eine Absaugvorrichtung, vorzugsweise im Ofen- oder Behandlungsraum, zur Abführung der durch die thermische Behandlung entstehenden gasförmigen Substanzen, Kühlvorrichtung zur Kühlung der Reibbeläge nach der thermischen Behandlung, Transportmittel wie z.B. ein Förderband zum Transport der Reibbeläge/Reibbelagoberflächen durch den Ofen- /Behandlungsraum, Prozessuberwachungssensoren, insbesondere Temperatursensoren für die Reibbelagoberflächen. So kann z.B. im Anschluss an den Ofen-/Behandlungsraum ein

Temperatursensor angeordnet sein, welcher mit der Steuerung der Infrarotstrahlungsquelle verbunden ist und über den die Einhaltung der gewünschten Produktoberflächentemperatur der Reibbeläge überwacht und gesteuert werden kann. Über diese Temperaturerfassung können auch defekte Reibbeläge direkt aus dem Produktionsprozess ausgesondert werden. Sensoren zur Objekterfassung vor und nach Eintritt in den Behandlungsraum können zur weiteren Steuerung des erfindungsgemäßen Verfahrens/der Vorrichtung verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das entsprechende Verfahren entsprechen somit weitgehend den Vorrichtungen und Verfahren gemäß EP 1 085 231 B1 und/oder DE 100 63 256 C2 und unterscheiden sich von diesen insbesondere durch die Verwendung eines IR- Ofens/IR-Tunnels, der mit den beschriebenen Infrarotstrahlungsquellen ausgestattet ist, und die dort herrschenden Prozessparameter. Die Offenbarung dieser zuletzt genannten Dokumente wird insoweit ausdrücklich als Bestandteil in die vorliegende Beschreibung mit aufgenommen.

Im Folgenden werden Eigenschaften und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielhaft beschrieben. Dies dient zur Illustration der vorliegenden Erfindung, ohne diese dadurch in irgendeiner Hinsicht zu beschränken. Jede sich für den Fachmann ergebende, technisch sinnvolle Kombination aus Parametern und/oder Ausstattungselementen wird von der vorliegenden Erfindung umfasst. Das erfindungsgemäße Verfahren zur thermischen Behandlung von Reibbelägen führt aufgrund der gegenüber dem Stand der Technik deutlich verlängerten Behandlungszeiten und geringerer Flächenleistung der IR-Strahler zur Erwärmung des gesamten Reibbelags und nicht nur von dessen Oberfläche. Es entsteht ein relativ flacher Temperaturgradient entlang der Reibbelagdicke mit der höchsten Temperatur auf der Reibbelagoberfläche und der niedrigsten Temperatur auf der gegenüberliegenden (den IR-Strahlern abgewandten) Seite, die aber dort bevorzugt immer noch mindestens 300 °C beträgt. D.h., die gesamte Reibmasse wird auf eine relativ konstante Temperatur erwärmt, was zu einem einheitlichen Härteprofil entlang der Reibbelagdicke führt. Inhomogenitäten der Produkte aufgrund unterschiedlich hoher

Temperaturen während der thermischen Behandlung auf (Teilen) der Oberfläche und im Innern des Reibbelags werden so weitgehend vermieden. Die Reproduzierbarkeit einer einheitlichen Produktqualität ist deutlich verbessert.

Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen thermischen Behandlung sind z.B.:

Die IR-Strahler können aufgrund ihrer geringeren Flächenleistung deutlich näher an die zu behandelnden Reibbeläge herangeführt werden, die Energie (Wärme) wird effizient auf die Reibbelagsmasse übertragen und somit Energie eingespart, und die Menge an unerwünschten Abgasen während der Behandlung ist deutlich reduziert. Die vorliegende Erfindung umfasst schließlich auch ein Verfahren zur thermischen Behandlung von Reibbelägen, bei dem sich an die beschriebene thermische Behandlung mit langer Behandlungszeit bei moderaten Temperaturen eine zweite, kurze Behandlungszeit, wie z.B. im zitierten Stand der Technik beschrieben, anschließt, bei der die Heizleistung der IR-Strahler kurzzeitig erhöht wird und durch diese intensive Heizung nur die Oberfläche des Reibbelags auf eine erhöhte Temperatur gebracht wird. Dabei entspricht der erste Schritt einem

durchgehenden Härten der gesamten Reibbelagmasse und der zweite Schritt einem Scorchen nur der Reibbelagoberfläche.