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Title:
METHOD AND DEVICE FOR ULTRASOUND EXCITATION OF STRUCTURES OF ANY GEOMETRY FOR THE PURPOSE OF REDUCING FRICTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/017494
Kind Code:
A2
Abstract:
Method for ultrasound excitation of structures of any geometry, comprising the steps of producing a connection between a generator, an ultrasound converter, and at least one mechanical system to be excited, passing through a frequency range for determining an operating point, wherein at each approached frequency the power consumption of the system to be excited determines a current, and/or a voltage emitted by the generator, which is measured using a sensor such that a measurement value of the sensor renders the power output to the system to be excited, and performing an ultrasound excitation at the determined operating point, or around an environment around the operating point, wherein the operating point, once determined, or the environment around the operating point, once selected, is not modified anymore, and device for the ultrasound excitation of structures of any geometry by means of this method.

Inventors:
KISING JUERGEN (CH)
Application Number:
PCT/EP2007/007092
Publication Date:
February 14, 2008
Filing Date:
August 10, 2007
Export Citation:
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Assignee:
ARTECH SYSTEMS AG (CH)
KISING JUERGEN (CH)
International Classes:
B07B1/42; B06B1/02; B65G27/32; G05D19/00
Domestic Patent References:
WO1992012807A11992-08-06
Foreign References:
US20020060230A12002-05-23
DE4418175A11994-12-01
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MODROW, Stephanie (Mussgnug & PartnerAm Riettor 5, Villingen-Schwenningen, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Ultraschallanregung von Strukturen beliebiger Geometrie, umfassend die Schritte: a) Herstellen einer Verbindung zwischen einem Generator, einem Ultraschallkonverter und mindestens einem anzuregendem mechanischem System b) Durchfahren eines Frequenzbereiches zum Bestimmen eines Arbeitspunktes, wobei bei jeder angefahrenen Frequenz die Leistungsaufnahme des anzuregenden Systems einen

Strom und/oder eine Spannung, die der Generator abgibt, bestimmt, die mit einem Sensor gemessen wird, so dass ein Messwert des Sensors die Leistungsabgabe an das anzuregende Systems wiedergibt c) Durchführen einer Ultraschallanregung an dem bestimmten Arbeitspunkt oder in einer Umgebung um den bestimmten Arbeitspunkt herum, wobei der einmal festgelegte Arbeitspunkt oder die einmal gewählte Umgebung um den Arbeitspunkt herum nicht mehr verändert wird.

2. Verfahren gemäss Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass Spannung zwischen 0 und 600 V bei der Bestimmung des Arbeitspunktes verwendet wird.

3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass Strom zwischen 0 und 0,5 A bei der Bestimmung des Arbeitspunktes verwendet wird.

4. Verfahren gemäss einem vorstehenden Anspruch,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Frequenzbereich zwischen 33 und 37 kHz zur Bestimmung des Arbeitspunktes durchfahren wird.

5. Verfahren gemäß einem vorstehenden Anspruch, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass als Kriterium für die Auswahl des Arbeitspunktes im Verfahrensschritt b) die an das anzuregende System abgegebene Leistung verwendet wird.

6. Verfahren gemäß Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der im Verfahrensschritt b) bestimmte Arbeitspunkt derjenige ist, bei dem die höchste an das anzuregenden System abge- gebene Leistung erreicht wird.

7. Verfahren gemäß Anspruch 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass im Schritt b) beim Durchfahren des Frequenzbereiches jeweils ein aktueller Wert der an das anzuregende System abgegebenen Leistung bestimmt wird, mit einem gespeicherten bisher höchsten Wert verglichen wird und dann zusammen mit den zu seiner Erreichung führenden Spannungs- und/oder Strom- und Frequenzwerten gespeichert wird.

8. Verfahren gemäß Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der im Verfahrensschritt b) bestimmte Arbeitspunkt derjenige ist, bei dem ein Wert der an das anzuregende System abge- gebenen Leistung erreicht wird, der einem vorgegebenen Sollwert am nächsten kommt.

9. Verfahren gemäß Anspruch 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass beim Durchfahren Frequenzbereiches der Sollwert von der an das anzuregende System abgegebenen Leistung abgezogen und der dabei erhaltene Wert dann gemeinsam mit dem Spannungs- und/oder Strom- und Frequenzwert, bei dem er erreicht wird, als neuer bester Wert abgespeichert wird, wenn der durch Differenzbildung erhaltene Wert kleiner ist als der bisher gespeicherte beste Wert.

10. Verfahren gemäß einem vorstehenden Anspruch, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass im Verfahrensschritt c) mehrere mechanische Systeme gleichzeitig angeregt werden.

11. Verfahren gemäß Anspruch 10, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass während des Verfahrensschritts c) die Frequenz des Generators um einen bestimmten Bereich um den festgehaltenen Arbeitspunkt herum variiert wird.

12. Verfahren gemäß Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Variationsbereich um den festgehaltenen Arbeitspunkt von einem Benutzer als Frequenzintervall festgesetzt und um den Arbeitspunkt herum gelegt wird.

13. Verfahren gemäß Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Festlegung des Bereiches der Frequenzvariation unter Ver- wendung von Schwellenwerten, die auf einen bestimmten

Leistungsabfluss bzw. einen bestimmten Strom und/oder eine bestimmte Spannung relativ zur maximalen Leistungsaufnahme bzw. einem bestimmten Strom und/oder einer bestimm-

ten Spannung bezogen sind, erfolgt, indem die dem Arbeitspunkt nächstliegenden Frequenzwerte als Grenzen des Variationsbereiches festgesetzt werden, bei denen die Schwellenwerte unterschritten werden, oder indem die niedrigste und die höchste Frequenzposition, bei der ein vorgegebener Wert der Leistungsabgabe bzw. der Spannung oder des Stroms erreicht werden, bei denen die Schwellenwerte unterschritten werden.

14. Verfahren gemäß Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die durch den Generator ermittelten Abhängigkeit zwischen Leistungsaufnahme des Systems bzw. Strom und/oder Spannungswerten und Anregungsfrequenz grafisch dargestellt wird und die Grenzen des Variationsbereiches vom Anwender manuell definiert werden.

15. Verfahren gemäß einem vorstehenden Anspruch, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Ge- nerator während des Verfahrensschritts c) unterhalb seiner Nennleistung betrieben wird.

16. Verfahren gemäß einem vorstehenden Anspruch, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Ge- nerator während des Verfahrensschritts b) an jedem Punkt, insbesondere auch am Arbeitspunkt, mit einer geringeren Leistungsabgabe betrieben wird als während des Verfahrensschritts c) .

17.Vorrichtung zur Ultraschallanregung von Strukturen beliebiger Geometrie mittels eines Verfahrens gemäß eines der Ansprüche 1 bis 16 mit einem Generator, mindestens einem

Ultraschallkonverter (4) und mindestens einer mechanischen

Struktur, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Generator Steuerungsmittel für Spannung, Strom und Fre- guenz, mittels derer diese Größen über einen gewissen Bereich variiert werden können und mindestens einen Sensor zur Bestimmung einer die an das Gesamtsystem abgegebene Leistung wiederspiegelnden Spannung und/oder eines die an das Gesamtsystem abgegebene Leistung wiederspiegelnden Stroms bei einer gegebenen Frequenz aufweist und über einen Speicher zur Speicherung einerseits von durch einen Benutzer eingegebenen Sollwerten für die an das Gesamtsystem abgegebenen Leistung und andererseits von Parameterwerten für Spannung, Strom und Frequenz, bei denen die angestrebten Sollwerte erreicht oder bestmöglich angenähert werden, verfügt.

18.Vorrichtung gemäss Anspruch 17, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass mindes- tens ein Ultraschallkonverter (4) außerhalb des Bereiches angeordnet ist, in dem das Pulver fließt.

19.Vorrichtung gemäss Anspruch 17 oder 18, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass mindes- tens ein Zuleitungsschallleiter (6) zwischen Ultraschallkonverter (4) und Schallleiter (2) oder Siebrahmen (3) angeordnet ist .

20.Vorrichtung gemäss Anspruch 19, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Zuleitungsschallleiter (6) ein linearer oder ein gekrümmter Leitungsstab ist .

21.Vorrichtung gemäss Anspruch 19, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die An- Ordnung des Zuleitungsschallleiters (6) zur Anregung von Biegeschwingungen geeignet ist.

22.Vorrichtung gemäss Anspruch 19, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die An- Ordnung des Zuleitungsschallleiters (6) zur Anregung von LongitudinalSchwingungen geeignet ist.

23.Vorrichtung gemäss Anspruch 19, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Zu- leitungsschallleiter (6) vorgesehen ist, der zur Skalierung der Anregungsamplitude geeignet ist.

24.Vorrichtung gemäss Anspruch 19, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass mehrere Zuleitungsschallleiter vorgesehen sind.

25. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 17 bis 24, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Schallleiter (2) die Form eines L besitzt oder als Vier- kantrohr ausgeformt ist.

26. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 17 bis 24, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Schallleiter (2) eine eckige Form besitzt.

27. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 17 bis 24, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Schallleiter (2) eine kreisförmige Form besitzt.

28. Vorrichtung gemäss Anspruch 17, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Schallleiter (2) mit vier um 90 Grad zueinander versetz- ten Verbindungselementen (5) mit dem Siebrahmen (3) verbunden ist.

29. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 17 bis 28, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass mehrere miteinander in schallleitender Verbindung stehende

Schallleiter (2) vorgesehen sind, von denen nur einer zur Anregung vorgesehen ist.

30. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 17 bis 29, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass in einem kreisförmigen Siebrahmen (3), der durch ein Trägerkreuz (8) in vier Teilsegmente unterteilt ist, in jedem Teilsegment ein kreisförmiger Schallleiter (2) vorgesehen ist, von denen einer direkt angeregt wird, wobei jeder Schallleiter (2) über Schallbrücken (7) mit den in benachbarten Teilsegmenten angeordneten Schallleitern (2) verbunden ist, wobei jeder Schallleiter (2) mittels Verbindungselementen mit dem Trägerkreuz (8) und dem Siebrahmen (3) verbunden ist.

31. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 17 bis 30, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass zwischen Siebfläche (1) und Schallleiter (2) am Schallleiter (2) mehrere Resonatorplatten (9) fest angebracht sind.

32. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 17 bis 31, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Siebrahmen (3) von der Siebmaschine entkoppelt ist.

Description:

Verfahren und Vorrichtung zur Ultraschallanregung von Strukturen beliebiger Geometrie zum Zweck der Verringerung von Reibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ultraschallanregung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Ultraschallanregung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 17.

In der Industrie gibt es eine Vielzahl von Anwendungen, bei denen es wünschenswert ist, die Reibung zwischen den Teilchen und/oder den Teilchen und einem mit ihnen in Kontakt stehenden System zu verringern. Einige Beispiele für solche Anwendungen sind:

• das Ultraschallsieben, bei dem durch Ultraschallanregung des Siebgewebes der Durchsatz erheblich gesteigert werden kann. Der Durchsatz beim Ultraschallsieben hängt von der Verstopfungsneigung der Siebgewebe ab. Durch den Einsatz von Ultraschall werden die Gewebeöffnungen frei gehalten, da die Haftreibung durch die Ultraschallbewegung in die geringere Gleitreibung überführt wird und Pulverbrücken gebrochen werden.

• der Transport von Schüttgütern und Farbpulvern in Röhren oder auf Plattformen. Die durch die Ultraschallschwingung reduzierte Reibung zwischen dem Schüttgut und der Plattform oder dem Leitungsrohr reduziert. Dadurch kann der Volumenstrom besser dosiert und der Durchsatz erhöht werden.

• die Anregung von Grenzflächen zwischen sich bewegenden Teilchen oder zwischen festen und bewegten Oberflächen.

Generell führt der durch den Einsatz von Ultraschall bedingte übergang von der Haftreibung zur Gleitreibung zu einer Reduzierung des mechanischen Widerstandes und kann so den Verschleiß bzw. den Energieaufwand bei mechani- sehen Bewegungsprozessen reduzieren.

Nach dem Stand der Technik war es bislang üblich, zur Ultraschallanregung die Eigenschwingungsfrequenz des in Schwingung zu versetzenden mechanischen Körpers an die Konverterfrequenz anzupassen. Ein derartiges Siebsystem ist beispielsweise der DE 4418175 zu entnehmen.

Problematisch ist allerdings bei Verwendung dieses Ansatzes, dass die Abstimmung des in Schwingung zu versetzenden mechani- sehen Körpers auf die Konverterfrequenz schwierig und mit hohem Aufwand verbunden ist. Bereits übliche fertigungstechnische Toleranzen, insbesondere an Schweiß- oder sonstigen Verbindungsstellen, oder Schwankungen der akustischen Parameter wie E-Modul, Schallgeschwindigkeit und Dichte führen zu mecha- nischen Körpern mit leicht unterschiedlichen Eigenfrequenzen, die bereits so verschieden voneinander sind, dass z.B. der Betrieb mehrerer Siebe mit einem Ultraschallkonverter nach dem Stand der Technik nicht möglich ist.

Geht man zu komplexeren mechanischen Körpern über, sind deren Einzelresonanzen meist nicht mehr klar ausgeprägt bzw. man erhält ein Gebirge von Resonanzen, wie nachstehend gezeigt. Dieses Schwingungsverhalten steht prinzipiell einer durchsatzfördernden Ultraschallanregung nicht im Wege. Beispielsweise ist es aus der EP 0 567 551 Bl bekannt, die Rahmen von Siebsystemen zu einer erschwungenen Schwingung außerhalb der Resonanzfrequenz anzuregen.

Wenn trotzdem oftmals Probleme beim Betrieb ultraschallangeregten Systemen, die nicht auf die Frequenz des Ultraschall - konverters abgestimmt sind, auftreten, so ist dies eine Folge der bislang verwendeten Ultraschallgeneratortechnologie, bei der der Phasenwinkel zu Regelung des Generators herangezogen wird.

Dieses Regelungsprinzip funktioniert umso besser, je klarer der Nulldurchgang beim Vorzeichenwechsel der Phase bestimmt werden kann, das heißt insbesondere bei Resonanzsystemen mit hoher Güte, welche ihrerseits nur bei exakt abgestimmten Resonatoren ohne starke Dämpfungswirkung erzielt werden kann.

Umgekehrt werden Resonanzen, die keinen eindeutigen Nulldurch- gang der Phase aufzeigen nicht erkannt und die Regelung versagt. Kommt es zur Verschlechterung der Güte oder der Phaseninformation während des Betriebes, kann es auch zu einem völligen Ausfall der Phasenregelung kommen und der Generator geht in überlast.

Während eine Anwendung der Phasenregelung somit in Systemen sehr hoher Güte, wie sie z.B. beim Ultraschallschweißen verwendet werden müssen, durchaus vorteilhaft ist, wird diese Vorgehensweise anfällig und instabil, wenn die Güte des schwingenden Systems nicht hinreichend ist. Dementsprechend muss durch aufwändige, individuelle Anpassung des schwingenden Systems auf die angestrebte Resonanzfrequenz sichergestellt werden, dass dies der Fall ist.

Ein weiteres Problem bei einer Resonanzanregung besteht darin, dass insbesondere bei komplexen Resonanzsystemen die resultierende Resonanzamplitude nicht kontrollierbar bestimmt ist. Dies ist problematisch, weil diese Größe die Verlustleistung

bestimmt, die ihrerseits zur Erwärmung des Systems führt. Eine unkontrollierte Erwärmung als solche ist bereits in vielen Fällen nachteilig, weil ein Verbacken des Pulvers oder Schüttgutes gefördert wird. Dieses Problem verstärkt sich bei Mate- rialien, die bereits bei niedrigen Temperaturen weich werden oder anfangen zu schmelzen.

Darüber hinaus ist die Güte des angeregten Systems temperaturabhängig. Bei Resonanzanregung ist es daher möglich, dass die Erwärmung des Systems die Güte verbessert, was wiederum zu einer höheren Resonanzamplitude und damit zu einer weiteren Erwärmung führt, die die Güte weiter verbessert.

Ausgehend von diesem Stand der Dinge stellt sich das Problem, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ultraschallanregung bereitzustellen, womit bei geringster Erwärmung des Systems die Anregung beliebig komplexer Strukturen und insbesondere auch mehrerer Siebe ermöglicht werden.

Dieses Problem wird gelöst durch ein Verfahren zur Ultraschallanregung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Ultraschallanregung mit den Merkmalen des Anspruchs 17.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass es vorteilhaft ist, Schwingungsfrequenz und -amplitude des Ultraschall - konverters mit Hilfe der Generatorregelung an das Schwingungsverhalten des Gesamtsystems anzupassen statt zu versuchen, das Schwingungsverhalten resonierender Schallleiter an eine Eigenfrequenz des Ultraschallkonverters anzupassen.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dementsprechend nach einem ersten Schritt des Hersteilens der Verbindung zwischen Generator, Ultraschallkonverter und den mit Ultraschall anzuregenden Systemen in einem zweiten Schritt der Arbeitspunkt des Systems durch Variation des (Generator-) Parameters Frequenz des Generators über einen spezifischen Bereich und durch Messung des Stroms und/oder der Spannung, der/die durch die Leistungsaufnahme bei dem aktuellen Frequenzwert bestimmt ist, gesucht und festgesetzt. Die Ultraschallanregung erfolgt dann in einem dritten Verfahrensschritt an dem Arbeitspunkt oder in seiner Umgebung, wobei der einmal festgesetzte Arbeitspunkt oder die festgesetzte Umgebung nicht mehr nachgesteuert wird, aber die Frequenz innerhalb der festgesetzten Umgebung des Arbeitspunktes variiert werden kann.

Selbst in dem Fall, in dem es sich um eine Festanregung an einem Arbeitspunkt handelt, wird es sich in der Regel dabei nicht um eine Resonanzanregung eines zum Siebsystem gehörenden Schalleiters handeln, sondern um eine Anregung der Dispersionsamplitude. Die durch den Ultraschallkonverter erzeugte Schwingung wird dabei vom angeregten Schallleiter oder Siebrahmen mittels Verbindungselementen auf den nicht direkt vom Ultraschallkonverter angeregten Siebrahmen oder Schallleiter übertragen. Dabei sind weder der Siebrahmen noch die Schallleiter abgestimmt, auch das Vorsehen von auf den Ultraschall- konverter abgestimmten Zuleitungsresonatoren ist nicht mehr nötig, sondern diese werden durch einfache Zuleitungsstücke oder Zuleitungsschallleiter ersetzt. Die Anregungsform ent- spricht dabei der erzwungenen Schwingung eines harmonischen

Oszillators mit einer Kraftamplitude F 0 . Die allgemeine Lösung der zugehörigen Differentialgleichung für ein System mit Masse

M, Eigenfrequenz ω o und Dämpfungskonstante F hat die Gestalt

X(t) = A sin(ωt) + B cos(ωt) wobei die Dispersionsamplitude B darstellbar ist als:

B = F 0 Q 2 2 )

und für das Verhältnis zwischen Dispersionsamplitude B und ab- sorptiver Amplitude A gilt:

B _ω 2 2

A Tω

Für große Frequenzabstände zwischen Eigenfrequenz des Systems und Anregungsfrequenz wird die absorptive Amplitude A vernachlässigbar, und es gilt in guter Näherung:

Damit wird deutlich, dass bei Anregung einer Dispersionsschwingung der für die Effizienz des Siebprozesses hochrelevante Parameter Anregungsamplitude proportional zur Kraftamplitude F 0 ist und daher sehr gezielt kontrolliert werden kann. Dies ist aber nicht nur über einen speziellen Bereich des

Siebs der Fall, denn da eine Dispersionsschwingung des Systems angeregt wird, müssen die entsprechenden Bauteile keine Resonanzbedingung mehr erfüllen, was eine Optimierung der Bauteil - geometrie im Hinblick auf die Verteilung der Schallamplitude über das Siebgewebe ermöglicht.

Als den Suchbereich definierende Parameter haben sich ein Frequenzbereich von 33 bis 37 kHz bei Strömen zwischen 0 und 0,5 A und Spannungen zwischen 0 und 600 V besonders bewährt, wobei die bevorzugte Schrittweite 500μsec ist.

Vorteilhafterweise verwendet man als Kriterium zur Auswahl des Arbeitspunktes die mit der Schwingungsamplitude des angeregten Systems korrelierte an das Gesamtsystem abgegebene Leistung (Verlustleistung) , die von dem Quadrat der Schwingungsamplitu-

de und der Kontaktfläche abhängt. Dieser Zusammenhang zeigt, dass es nicht allein darauf ankommt, die Amplitude eines einzigen Schallleiters, etwa durch Betrieb in seiner Resonanz, zu maximieren, sondern dass es ausserdem wesentlich ist, eine große Kontaktfläche anzuregen. Relevant kann die an das Gesamtsystem abgegebene Leistung bei einer einzigen festen Frequenz sein, aber es erweist sich oft auch als vorteilhaft, die bei Variation der Anregungsfrequenz über die gewählte Umgebung des Arbeitspunktes hinweg an das System abgegebene Leistung zu betrachten. Da in der Regel eine Anregung mittels einer Dispersionsamplitude erfolgt, hat man auch keine Probleme mit lokaler Erwärmung und im Gegensatz zur Situation bei dem Resonanzbetrieb eines Schallleiters Kontrolle über thermische Effekte auf das zu bewegende oder zu siebende Material .

Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, den Arbeitspunkt mit der höchsten an das Gesamtsystem abgegebenen Leistung bei einer festen Frequenz oder über einen Frequenzbereich hinweg zu verwenden. In diesem Fall wird beim Durchfahren der Genera- torparameter des Suchbereiches jeweils der aktuelle Wert der an das Gesamtsystem abgegebenen Leistung bestimmt, mit dem gespeicherten bisher höchsten Wert verglichen und dann zusammen mit den zu seiner Erreichung führenden Generatorparametern gespeichert, wenn der Wert höher ist als der bisher höchste Wert.

Es ist aber auch die benutzerdefinierte Vorgabe eines anderen Sollwertes möglich, dem die an das Gesamtsystem abgegebenen Leistung möglichst nahe kommen soll, was insbesondere, wenn das System mit temperaturempfindlichen Materialien arbeiten soll, vorteilhaft sein kann.

In diesem Fall wird vorteilhafterweise beim Durchfahren des Frequenzbereiches vor dem Vergleich mit dem bisher besten Wert der Sollwert von der an das Gesamtsystem abgegebenen Leistung abgezogen und der Wert dann gemeinsam mit den Generatorparame- tern, mit denen er erreicht wird, als neuer bester Wert abgespeichert, wenn die Differenz zwischen Sollwert und für den gegebenen Generatorparametersatz bestimmtem Wert kleiner ist als der bisherige beste Wert.

In einer wegen ihrer hohen Effizienz besonders zu bevorzugenden Ausführungsform des Verfahrens werden mehrere anzuregende Strukturen gleichzeitig mittels eines einzigen Generators und eines einzigen oder mehreren Ultraschallkonvertern angeregt. Nach dem Stand der Technik ist dies in der Regel nicht mög- lieh, da fertigungstechnische Variationen und Variation der akustischen Parameter der anzuregenden mechanischen Körper ausreichen, um deren Resonanzfrequenzen gegeneinander zu verschieben, was wiederum zu einem Phasenverhalten des Gesamtsystems führt, das zum Versagen von Generatoren mit Phasenrege- lung führt.

In einer weiteren vorteilhaften Weiterentwicklung dieser Vorgehensweise, die insbesondere von Interesse sein kann, wenn sich bei der gemeinsamen Anregung mehrerer anzuregender Struk- turen gravierende Unterschiede hinsichtlich der Effizienz der Anregung ergeben, wird die Betriebsfrequenz beim Betrieb in einem bestimmten Bereich um den Arbeitspunkt herum variiert. Diese Vorgehensweise kann zu einem Ausgleich der Effizienzen führen.

Bei der Festlegung des Bereiches der Frequenzvariation sind verschiedene Vorgehensweisen möglich. In der einfachsten Ausführungsform des Verfahrens wird einfach ein Frequenzinter-

vall, zum Beispiel +/- 1000 Hz vom Nutzer festgesetzt, das dann um den gefundenen Arbeitspunkt herum gelegt wird.

Aufwändiger ist die Festlegung des Bereiches der Frequenzvari- ation unter Verwendung von Schwellenwerten, die auf einen bestimmten Leistungsabfluss bzw. einen bestimmten Strom und/oder eine bestimmte Spannung relativ zur maximalen Leistungsaufnahme bzw. einem bestimmten Strom und/oder einer bestimmten Spannung, z.B. 50% der maximalen Werte dieser Größen, bezogen sind. Dabei werden die Frequenzwerte als Grenzen des Variationsbereiches festgesetzt, bei denen die Schwellenwerte unterschritten werden. Bei dieser Ausgestaltung wird in vorteilhafter Weise die abgegebene Leistung durch den Bezug zum Leistungsspektrum optimiert; bei Siebsystemen mit klar definierten Resonanzen wird sich ein kleinerer Variationsbereich um den Arbeitspunkt herum einstellen als bei Siebsystemen mit sehr flachen Resonanzen. Eine andere Möglichkeit zur automatisierten Festlegung der Grenzen der Frequenzvariation besteht darin, automatisch die niedrigste und die höchste Frequenzpositi- on zu finden, bei der ein vorgegebener Wert der Leistungsabgabe bzw. der Spannung oder des Stroms erreicht werden und diese Positionen dann als Grenze für die Bereichsvariation zu verwenden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn in mehreren Bereiche im Schwingungsspektrum eine starke Leistungsaufnahme auftritt.

In einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens, die für ihre Ausführung erfordert, dass Mittel zur grafischen Darstellung der durch den Generator ermittelten Abhängigkeit zwischen Leistungsaufnahme des Systems bzw. Strom und/oder Spannungswerten und Anregungsfrequenz vorgesehen sind, wird diese Abhängigkeit grafisch dargestellt und die Grenzen des Variationsbereiches werden vom Anwender manuell definiert. Bei dieser

Vorgehensweise können Siebe mit auseinanderliegenden Frequenzgruppen optimiert angesteuert werden. Auch ein verwandtes automatisiertes Verfahren ist denkbar, indem ein einmal gewählter Frequenzbereich z.B. durch Vergleich der Integrale über die durch den Generator bestimmten Große über den gesamten untersuchten Frequenzbereich und den Frequenzbereich mit den gerade gewählten Grenzen. Unterschreitet letzteres einen bestimmten Bruchteil des ersteren, ist dies ein Zeichen, dass für die Durchsatzerhohung signifikante Bereich noch nicht durch die Frequenzvariation abgedeckt werden.

Für hohe Stabilität der Durchfuhrung des Verfahrens ist es vorteilhaft, den Generator unterhalb seiner Nennleistung zu betreiben.

Es hat sich als sinnvoll erwiesen, die Leistungsabgabe des Generators wahrend der Suche nach dem Arbeitspunkt zu drosseln, so dass der Generator wahrend der Suche nach dem Arbeitspunkt weniger Leistung bereitstellt als beim folgenden Betrieb an diesem Arbeitspunkt. Dadurch wird eine Beschädigung des Systems, wenn bei der Frequenzvariation eine Resonanz mit hoher Gute getroffen wird, verhindert.

Die erfindungsgemaße Vorrichtung weist, wie ein konventionel- les System zur Anregung mittels Ultraschall, einen Generator, einen Ultraschallkonverter und mindestens eine anzuregende mechanische Struktur auf. Der Generator weist Mittel zur Variation der Anregungsfrequenz über einen Frequenzbereich zwischen 33 und 37 kHz sowie Bereitstellung von Strömen zwischen 0 und 0,5 A und Spannungen zwischen 0 und 600 V auf. Darüber hinaus ist erfindungsgemaß mindestens ein Sensor zur Messung der bei einer gegebenen Anregungsfrequenz auftretenden Spannungs- und

Stromwerte vorgesehen aus dessen Messdaten die an das Gesamtsystem abgegebenen Leistung bestimmt wird.

Weiter umfasst das erfindungsgemäße System einen Speicher, in dem einerseits von einem Nutzer eingebbare angestrebte Werte für die Verlustleistung abgespeichert werden können und andererseits Parameterwerte, für die die angestrebten Werte erreicht oder bestmöglicht erreicht werden, gespeichert werden können. Insbesondere kann der Speicher auch so dimensioniert werden, dass die vom Generator beim Durchfahren seines gesamten Frequenzbereiches in Abhängigkeit von der Frequenz am jeweiligen Messpunkt bestimmten Messwerte gespeichert werden. Es ist aber auch möglich, diese Daten an einen PC zu übertragen und dort zu speichern.

Dabei ist die Verwendung eines Ultraschallkonverters, der für große Amplituden ausgelegt ist, um den Wegfall des für den Betrieb in Resonanzfrequenz des Ultraschallkonverters typischen Aufschaukeins der Resonanzamplitude zu kompensieren, notwen- dig. Für viele Anwendungen hat sich hier eine typische Amplitude von 6μm Spitze-Spitze als ausreichend herausgestellt.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird dabei der Ultraschallkonverter außerhalb des Pulverflusses angeord- net.

Nützlich ist es auch, einen Zuleitungsschallleiter vorzusehen, der zwischen dem Ultraschallkonverter und dem direkt angeregten Schallleiter oder Siebrahmen angeordnet ist. Dieser Zulei- tungsschallleiter kann als linearer oder gekrümmter Leitungsstab ausgeführt sein und wahlweise zur Anregung von Biege- o- der Longitudinalschwingungen ausgelegt werden.

Insbesondere ist es bei entsprechender Ausgestaltung des Zuleitungsschallleiters möglich, die Erregungsamplitude im Hinblick auf die verwendete Sieb- und Schallleitergeometrie sowie die zu verwendenden Pulversorten zu optimieren.

Weiterhin kann es gerade bei ausgedehnten Schallleitern von Nutzen sein, den Schallleiter an mehr als einer Stelle anzuregen und somit mehrere Zuleitungsschallleiter zu verwenden, um etwaige allzu grosse Dampfung zu kompensieren. Eine solche An- Ordnung lasst sich bei Verwendung nur eines Ultraschallgenerators entweder parallel, d.h. mit gleichzeitiger Anregung über beide Schallleiter, oder sequentiell, d.h. abwechselnd betreiben. Die letztgenannte Losung ist besonders kosteneffizient, reduziert aber den Durchsatz. Verwendet man hingegen einen zweiten Ultraschallgenerator zur Anregung des zweiten Zuleitungsschallleiters, so ergibt sich neben einer homogeneren Schwingungsamplitude auch noch der Vorteil, dass in der Regel die Frequenzen nicht exakt abgestimmt sind und keine identischen, sondern um typischerweise einige 100Hz verschieden von- einander sind. Dies fuhrt zu einer niederfrequenten Schwebung, die für bestimmte Pulversorten vorteilhaft auf das Durchflussverhalten wirkt .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Schallleiter L- formig oder als Vierkantrohr ausgeformt, da diese Form hohe

Steifigkeit gegenüber senkrecht wirkenden Kräften aufweist und der kurze Schenkel des L oder des Vierkantrohres als Kontaktoder Klebeflache zum Siebgewebe dienen kann.

Eine andere Anordnung sieht vor, dass mehrere Schallleiter auf dem Siebgewebe angeordnet sind, die mittels Schallbrucken mit einem ersten Schallleiter, der angeregt wird, in Verbindung

stehen. Auf diese Weise sind sehr homogene Verteilungen des Schalls auf sehr großen Sieben besonders günstig zu erzielen.

Noch andere vorteilhafte Schallleitergeometrien sind ringför- mige Schallleiter, eckige Schalleiter und kreissegmentförmige Schallleiter.

Eine weitere vorteilhafte Ausführung zur optimierten Verteilung der Schallenergie über die Siebfläche besteht darin, Re- sonatorplatten am Schalleiter anzuschweißen, über welche dann der Kontakt zur Siebfläche hergestellt wird. Eine bevorzugte Ausführungsform sind tellerförmige Resonatoren mit einem Durchmesser von 40-60 mm und einer Dicke von ca 1.5 mm, es können aber auch rechteckige oder quadratische Resonatoren verwendet werden .

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, zumindest teilweise als Schallbrücken zwischen verschiedenen Schallleitern und/oder als Verbindungsstücke zum Siebrahmen einzelne oder in Reihe hintereinandergeschaltete Amplitudenmodulatoren vorzusehen. Als Amplitudenmodulatoren lassen sich beispielsweise Rundstäbe verwenden, die Abschnitte mit unterschiedlichem Radius aufweisen, wobei die Länge auf wählbare Frequenzen abgestimmt sein kann, wodurch selektiv in einzelnen Schalllei - tern des Systems eine lokale Modifikation der Schwingungsamplitude in bestimmten Frequenzbereichen erzielt wird. Ebenso ist es möglich, Abschnitte mit rechteckigen Querschnitte vorzusehen, die eine verbesserte Steifigkeit aufweisen. Sie kommen bevorzugt bei Sieben zum Einsatz, die eine hohe Steifig- keit zur Unterstützung für das aufliegende Gewicht des Pulvers benötigen. Mit diesen Amplitudenmodulatoren können auch Querverstrebungen innerhalb des Schallleiters angebracht werden, um dem Druck des Siebgutes entgegenzuwirken. Damit kann der

Hersteller z. B. auf ein zusätzliches mechanisches Trägerkreuz innerhalb der Siebfläche verzichten.

Anhand der folgenden Figuren sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Detail diskutiert werden. Es zeigt:

Fig.l: eine Siebanordnung mit kreisförmiger Schallleiterstruktur und gebogenem Zuleitungsschallleiter.

Fig.2: eine Siebanordnung mit einer komplexen Schallleiterstruktur.

Fig.3: eine Siebanordnung, bei der zwischen Schallleiter und Siebfläche zusätzlich tellerförmige Resonatoren ange- ordnet sind.

Fig .4 : eine Siebvorrichtung mit zwei ringförmigen Schalleitern, die miteinander und mit dem Rahmen jeweils über unterschiedliche Aneinanderreihungen von Amplituden- modulatoren verbunden sind.

Fig. 5: ein Ergebnis einer Frequenzanalyse eines gekoppelten Systems

Anhand von Fig. 1 wird zunächst das Vorgehen beim Ultraschallsieben anhand einer beispielhaften Vorrichtung erläutert. In innigem Kontakt mit dem Siebgewebe 1, das am Siebrahmen 3 befestigt ist, befindet sich der Schallleiter 2. Mittels eines vom nicht dargestellten Generator in einer gegebenen Schwin- gungsfrequenz betriebenen Ultraschallkonverters 4 wird ein Zuleitungsschallleiter 6 in Schwingung versetzt, der im dargestellten Ausführungsbeispiel gebogen ausgeführt ist, aber beispielsweise auch, linear ausgeführt sein kann. Der Zuleitungs-

schallleiter 6 regt den Schallleiter 2 an, der mittels der Verbindungselemente 5 mit dem Siebrahmen 3 verbunden ist . In dieser Anordnung ist es nicht nur möglich, den Konverter außerhalb des Pulverflusses anzuordnen, sondern es werden auch über die Verbindungselemente 5 die im Schallleiter 2 angeregten Schwingungen auf den Siebrahmen übertragen. Alternativ ist auch die Erregung des Siebrahmens 3 über den Zuleitungsschallleiter 6 und übertragung der Schwingungen mittels der Verbindungselemente 5 auf den Schallleiter 2 möglich.

In beiden Fällen wird dadurch eine gleichmäßigere Verteilung des Schalls auf dem Siebgewebe erzielt. Diese kann weiter optimiert werden, da das angeregte System im Gegensatz zur Situation bei bekannten Siebsystemen mit auf eine Resonanz des Ultraschallkonverters abgestimmten Schallleitern nicht auf eine Resonanzfrequenz abgestimmt betrieben wird, sondern der Frequenzarbeitspunkt durch den Generator an die Gegebenheiten des Systems angepasst wird, wodurch die Flexibilität hinsichtlich Form und Größe bei der Ausgestaltung der unterschiedli- chen Rahmen/Schallleiter erheblich erhöht wird. Figur 2 zeigt ein Beispiel für eine solche verbesserte Anordnung, deren Ana- logon für den resonanten Betrieb nicht oder nur unter erheblichem Aufwand unter Einbeziehung von vier auf identische Frequenz abgestimmten Resonatoren möglich wäre. Hier sind vier ringförmige Schallleiterstrukturen 2, die miteinander über

Schallbrücken 7 in Verbindung stehen, über Verbindungselemente 5 mit dem Siebrahmen 3 bzw. einem Trägerkreuz 8 verbunden. Eine der Schallleiterstrukturen 2 wird durch einen Ultraschall - konverter 4 angeregt. Die Schwingung wird über die Schallbrü- cken 7 auf die anderen Schallleiter 4 und über die Verbindungselemente 5 auf Siebrahmen und Trägerkreuz weitergeleitet. Insbesondere wird auch der Betrieb eckiger Schallleiterstrukturen möglich.

In Fig.3 wird eine Ausführungsform vorgestellt, in der zwischen Schalleiter 2 und Siebgewebe 1 meherere Resonatorteller 9 angebracht sind. Ihre typische Anzahl liegt zwischen 6 und 10, aber je nach Sieb- und Schallleitergeometrie kann auch eine andere Zahl von Resonatortellern 9 vorteilhaft sein. Durch diese Maßnahme wird eine zusatzliche Homogenisierung der übertragung der Schallenergie auf das Siebgewebe erzielt.

Die in der Figur 4 dargestellte Anordnung verdeutlicht Vorteile, die mit der Ausgestaltung von Schallbrucken 5 und/oder Verbindungselementen 7 in Form von Amplitudenmodulatoren 10 einhergehen. In Figur 4 erkennt man eine Siebvorrichtung, bei der unterschiedliche Hintereinanderschaltungen von Amplituden- modulatoren 10 zum Einsatz kommen. Angeregt wird hier zunächst über einen Zuleitungsschallleiter 6 ein äußerer kreisförmiger Schallleiter 2, der über zwei Amplitudenmodulatoren 10 mit einem inneren kreisförmigen Schallleiter 2 und über drei in umgekehrter Richtung angeordnete Amplitudenmodulatoren 10 mit dem Rahmen verbunden ist.

Die unten in der Figur 5 gezeigte Phasenwinkelkurve 100 zeigt eine Messung eines Phasenwinkels als Funktion einer Anregungsfrequenz für ein angeregtes gekoppeltes mechanisches System. Gemäß den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur

Schwingungsanregung musste ein stabiler Nulldurchgang des Phasenwinkels in dieser Kurve identifiziert werden, um die erwünschte Anregung in einer Eigenfrequenz durchfuhren zu können. Ein Blick auf die Kurve 100 zeigt dem Fachmann, dass eine auf diesem Regelungsprinzip basierende Anregung des Systems nicht möglich ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren umgeht diese Problematik durch die Verwendung eines anderen Regelungskriteriums. Zur Auswahl des Arbeitspunktes, an dem gearbeitet werden soll, wird die Frequenz schrittweise zwischen 33kHz und 37 kHz variiert. Es ergibt sich für jede so ausgewählte Frequenz ein Strom und/oder eine Spannung des Generators aus der vom System aufgenommenen Gesamtleistung. Der mit einem Sensor gemessene Wert dieses Stroms und/oder dieser Spannung wird verwendet, um die bei dieser Frequenz an das anzuregende System abgegebene Leis- tung als Verlustleistung zu bestimmen.

Eine Vorgehensweise dazu kann darin bestehen, dass zunächst bei allen Frequenzen die Spannung konstant gehalten wird, während der Strom mit der Leistungsaufnahme des Systems steigt oder fällt. Es kann aber auch bei konstantem Strom die Spannug verändert werden.

Auf diese Weise kann die in Figur 1 gezeigte Impedanzkurve 200, die mit der an das Gesamtsystem abgegebene Verlustleis- tung als Funktion der Anregungsfrequenz korreliert ist, bestimmt. Als Kriterium zur Auswahl des Arbeitspunktes, bei dem der Generator dann betrieben wird, wird beispielhaft in der hier beschriebenen Ausführungsform der Erfindung verwendet, dass der bevorzugte Arbeitspunkt derjenige ist, bei dem die höchste abgegebene Verlustleistung auftritt. Dieser Punkt 300 ist auch bei dem komplexen angeregten System leicht zu bestimmen. Es sind aber auch andere Auswahlkriterien möglich, die zum Beispiel von der erzielbaren integralen Leistung über einen gewissen Frequenzbereich hinweg abhängen können.

An dem so bestimmten Arbeitspunkt erfolgt dann der Betrieb des ultraschallangeregten Systems. Bei Anregung mehrerer Struktu-

ren wird die Frequenz vorteilhafterweise kontinuierlich um den festgehaltenen Arbeitspunkt herum durchgefahren (gesweept) .

Bezugszeichenliste

1 Siebgewebe 2 Schallleiter

3 Siebrahmen

4 Ultraschallkonverter

5 Verbindungselement

6 Zuleitungsschallleiter 7 Schallbrücke

8 Trägerkreuz

9 Resonatorteller

10 Amplitudenmodulator

100 Phasenwinkelkurve

200 Impedanzkurve

300 Arbeitspunkt