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Title:
METHOD FOR DISASSEMBLING AND REASSEMBLING A TRAIN, AUTOMATIC TRAIN COUPLING, AND TRAIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/068388
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for disassembling and reassembling a train, the train to be disassembled comprising a plurality of cars (11), in particular freight cars, and at least one motor car, two mutually adjacent cars (11) being interconnected via one coupling point, the motor car – as viewed in the direction of travel of the train to be disassembled – being connected to the last car (11) of the train via a coupling point, and each coupling point being formed by two automatic train couplings (10). According to the method: the train couplings (10) of precisely one coupling point are each brought into a buffer position; the cars (11) of the train are pushed by means of the at least one motor car at least in portions or in part onto the hump region of the gravity shunting hump infrastructure, specifically preferably until the coupling point which is in its buffer position enters the region of the crest of the hump region, so that the car (11) or the cars (11) roll(s) away from the remainder of the train or from the motor car via the coupling point which is in its buffer position; and the train coupling (10) of the car which has been separated from the remainder of the train or from the motor car, which train coupling faces the remainder of the train or the motor car, or the train coupling (10) of the last car of the cars (11) which have been separated from the remainder of the train or the motor car, which train coupling faces the remainder of the train or the motor car, is brought from its buffer position into its ready-to-couple position.

Inventors:
THEILACKER ROBERT (DE)
KOLSHORN KAY UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/075909
Publication Date:
April 04, 2024
Filing Date:
September 20, 2023
Export Citation:
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Assignee:
VOITH PATENT GMBH (DE)
International Classes:
B61G7/00; B61G3/20; B61J3/02; B61L15/00; B61L25/02; B61L25/04
Domestic Patent References:
WO2004074067A12004-09-02
Foreign References:
DE102021132991A12022-06-15
DE2923195C21988-07-14
EP3470295A12019-04-17
Attorney, Agent or Firm:
VOITH PATENT GMBH - PATENTABTEILUNG (DE)
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Claims:
Patentansprüche Verfahren zum Auflösen und Neuzusammenstellen eines Zugverbunds insbesondere in einem Abstoß- oder Abdrückprozess in einer einen Bergbereich und einen Richtungsgleisbereich aufweisenden Ablaufberg- Infrastruktur, wobei der aufzulösende Zugverbund mehrere Wagen (11), insbesondere Güterwagen, und mindestens einen Triebwagen aufweist, wobei zwei zueinander benachbarte Wagen (11) jeweils über eine Kuppelstelle miteinander verbunden sind, und wobei der Triebwagen - in Fahrtrichtung des aufzulösenden Zugverbunds gesehen - über eine Kuppelstelle mit dem letzten Wagen (11) des Zugverbunds verbunden ist, wobei jede Kuppelstelle durch zwei automatische Zugkupplungen (10) gebildet wird, und wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte aufweist: es werden die Zugkupplungen (10) von genau einer Kuppelstelle und insbesondere von genau einer Kuppelstelle zwischen benachbarten Wagen (11) jeweils in eine Pufferstellung gebracht; die Wagen (11) des Zugverbunds werden mit Hilfe des mindestens einen Triebwagens zumindest bereichs- oder teilweise auf den Bergbereich der Ablaufberg-Infrastruktur geschoben, und zwar vorzugsweise so weit, bis die in ihrer Pufferstellung vorliegende Kuppelstelle in den Bereich der Kuppe des Bergbereichs gelangt, so dass der Wagen (11) oder die Wagen (11) über die in ihrer Pufferstellung vorliegende Kuppelstelle von dem verbleibenden Zugverbund oder von dem Triebwagen abrollt/abrollen; und es wird die Zugkupplung (10) des von dem verbleibenden Zugverbund oder von dem Triebwagen getrennten Wagens, die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, oder die Zugkupplung (10) des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11), die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die an dem dem Triebwagen abgewandten Endbereich des - in Fahrtrichtung des aufzulösenden Zugverbunds gesehen - ersten Wagens angeordnete Zugkupplung (10) in ihrer kuppelbereiten Stellung vorliegt oder in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei - mit Ausnahme der jeweils in ihre Pufferstellung gebrachten Zugkupplungen (10) der genau einen Kuppelstelle - die Zugkupplungen (10) von allen anderen Kuppelstellen des aufzulösenden Zugverbunds jeweils in ihrer gekuppelten Stellung vorliegen oder in ihre gekuppelte Stellung gebracht werden. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Zugkupplung (10) des von dem verbleibenden Zugverbund oder von dem Triebwagen getrennten Wagens, die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, oder die Zugkupplung

(10) des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11), die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird, und zwar nachdem oder beim Kuppeln des getrennten Wagens oder der getrennten Wagen (11) mit einem Wagen (11), der sich in einem Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur befindet, in welches der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) hineinrollt oder in welches die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) hineinrollen. Verfahren nach Anspruch 4, wobei beim Kuppeln des getrennten Wagens oder der getrennten Wagen

(11) mit dem sich in dem Richtungsgleis befindenden Wagen (11) eine Kennung oder ein Identifikator zwischen den Wagen (11) ausgetauscht wird. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Zugkupplung (10) des von dem verbleibenden Zugverbund oder von dem Triebwagen getrennten Wagens oder die Zugkupplung (10) des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) nach dem Austausch der Kennung oder des Identifikators automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei sich in einem Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur, in welches der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) hineinrollt oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) hineinrollen, bereits mindestens ein Wagen (11) befindet, an dessen gegenüberliegenden Endbereichen jeweils eine automatische Zugkupplung (10) angebracht ist, wobei sich die dem Bergbereich der Ablaufberg-Infrastruktur zugewandte Zugkupplung (10) in ihrer kuppelbereiten Stellung vorliegt oder in die kuppelbereite Stellung gebracht wird. Verfahren nach Anspruch 7, wobei sich in dem Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur, in welches der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) hineinrollt oder in welches die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) hineinrollen, mehrere Wagen (11) befinden, wobei zwei zueinander benachbarte Wagen (11) jeweils über eine Kuppelstelle miteinander verbunden sind. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei ferner vorzugsweise automatisch ermittelt wird, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hi nei nrollen, in welchem sich noch kein Wagen (11) und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen (11) befindet. Verfahren nach Anspruch 9, wobei dann, wenn ermittelt wird, dass der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen (11) und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen (11) befindet, die Zugkupplung (10) des von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagens, die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, oder die Zugkupplung (10) des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11), die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei zum vorzugsweise automatischen Ermitteln, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen (11) und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen (11) befindet, insbesondere über einen Drucksensor oder über einen Druckschalter vorzugsweise ermittelt wird, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) geschoben wird/werden; und wobei zum vorzugsweise automatischen Ermitteln, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen (11) und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen (11) befindet, vorzugsweise über ein globales oder ein lokales Positionsbestimmungssystem und/oder über ein Radsensorsystem eine von dem von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) oder von den von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) seit Beendigung eines Schiebevorgangs zurückgelegte Wegstrecke ermittelt wird, wobei dann, wenn die ermittelt Wegstrecke eine vorab festgelegte oder festlegbare Wegstrecke überschreitet, die Zugkupplung (10) des von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagens oder die Zugkupplung (10) des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) automatisch oder wahlweise automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei zum vorzugsweise automatischen Ermitteln, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen (11) und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen (11) befindet, insbesondere über ein Drucksensor oder Druckschalter vorzugsweise ermittelt wird, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) geschoben wird/werden; und wobei zum vorzugsweise automatischen Ermitteln, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen (11) oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen (11) und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen (11) befindet, eine von dem von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) oder von den von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) seit Beendigung eines Schiebevorgangs verstrichene Zeitdauer ermittelt wird, wobei dann, wenn die ermittelte Zeitdauer eine vorab festgelegte oder festlegbare Zeitdauer überschreitet, die Zugkupplung (10) des von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagens oder die Zugkupplung (10) des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen (11) automatisch oder wahlweise automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird. Automatische Zugkupplung (10), insbesondere für einen Güterwagen eines spurgeführten Fahrzeugs, insbesondere Schienenfahrzeugs, wobei die automatische Zugkupplung (10) Folgendes aufweist: einen Kupplungskopf mit mindestens einem Kupplungsorgan, wobei der Kupplungskopf mit dem mindestens einen Kupplungsorgan insbesondere wähl- oder bedarfsweise in einer entkuppelten und kuppelbereiten Stellung oder in einer gekuppelten Stellung vorliegt, wobei der Kupplungskopf mit dem mindestens einen Kupplungsorgan insbesondere wähl- oder bedarfsweise ferner in einer Pufferstellung betreibbar ist, in welcher der Kupplungskopf mit dem mindestens einen Kupplungsorgan in einer entkuppelten und nicht kuppelbereiten Stellung vorliegt, wobei die automatische Zugkupplung (10) ferner eine Elektrokontaktkupplung aufweist, welche ausgebildet ist, unabhängig von der Stellung des Kupplungskopfs der automatischen Zugkupplung (10) mit einer Elektrokontaktkupplung einer Gegen-Zugkupplung (10) eine elektrische und/oder signaltechnische Verbindung auszubilden, wenn die Kupplungsköpfe der Zugkupplung (10) und der Gegen-Zugkupplung (10) aufeinander stoßen. Zugverbund, wobei der Zugverbund mehrere Wagen (11), insbesondere Güterwagen, und einen Triebwagen aufweist, wobei zwei zueinander benachbarte Wagen (11) jeweils über eine Kuppelstelle miteinander verbunden sind, wobei der Triebwagen - in Fahrtrichtung des Zugverbunds gesehen - über eine Kuppelstelle mit dem letzten Wagen (11) des Zugverbunds verbunden ist, wobei jede Kuppelstelle durch zwei automatische Zugkupplungen (10) gebildet wird, und wobei der Triebwagen eine Steuereinrichtung aufweist, welche ausgebildet ist, über einen insbesondere als Zugbus ausgeführten Datenbus mit Steuereinrichtungen der automatischen Zugkupplungen (10) der Wagen (11) des Zugverbunds zu kommunizieren, und wobei die Steuereinrichtung des Triebwagens und/oder die Steuereinrichtungen der Wagen (11) des Zugverbunds ausgebildet ist/sind, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 auszuführen. Zugverbund nach Anspruch 14, wobei die beiden automatischen Zugkupplungen (10) je Kuppelstelle jeweils als automatische Zugkupplung (10) nach Anspruch 13 ausgeführt sind.

Description:
VERFAHREN ZUM AUFLÖSEN UND NEUZUSAMMENSTELLEN EINES ZUGVERBUNDS, AUTOMATISCHE ZUGKUPPLUNG SOWIE ZUGVERBUND

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein spurgeführte Fahrzeuge und insbesondere Schienenfahrzeuge. Im Einzelnen betrifft die Erfindung Kupplungsanordnungen für spurgeführte Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, welche automatische Zugkupplungen enthalten.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung betrifft diese ein Verfahren zum automatischen oder teil-automatischen Auflösen und Neuzusammenstellen eines Zugverbunds insbesondere in einem Abstoß- oder Abdrückprozess in einer einen Werkbereich und einen Richtungsgleisbereich aufweisenden Ablaufberg-Infrastruktur, wobei der aufzulösende Zugverbund mehrere Wagen, insbesondere Güterwagen, und einen Triebwagen aufweist, wobei die einzelnen Wagen des Zugverbunds jeweils mit automatischen Zugkupplungen, insbesondere automatischen Mittelpufferkupplungen vom Typ Scharfenberg® miteinander gekuppelt oder kuppelbar sind.

In der Praxis sind automatische Zugkupplungen, wie Zugkupplungen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1, allgemein bekannt. Derartige automatische Zugkupplungen kommen derzeit insbesondere bei Personenzügen zum Einsatz und weisen in der Regel einen Kupplungskopf mit einem Kupplungsgehäuse und einem Kupplungsorgan mit Arretierung auf. Der als Kupplungsorgan beispielsweise dienende Kuppelverschluss ist häufig als Drehverschluss mit einer Kuppelöse und einem Herzstück ausgeführt, wobei das Herzstück um eine Hauptachse verdrehbar ist, und zwar zwischen einer gekuppelten Stellung und einer entkuppelten Stellung. Die ebenfalls als Kupplungsorgan dienende Kuppelöse ist in der Regel mit einem ersten Ende bzw. mit einem ersten Endbereich verdrehbar um eine Kuppelösenachse am Herzstück angeschlossen und weist ein zweites freies Ende bzw. einen zweiten freien Endbereich auf. Das Herzstück weist ein Maul zur Aufnahme eines entsprechenden zweiten Endes bzw. eines entsprechenden zweiten Endbereichs einer Kuppelöse eines gegengleichen Kupplungskopfs einer Gegenkupplung auf.

Dem Herzstück kann ein Federspeicher zugeordnet sein. Das Herzstück ist bei diesen Ausführungsformen entgegen der Kraft des Federspeichers aus der gekuppelten Stellung in die entkuppelte Stellung und durch die Kraft des Federspeichers aus der entkuppelten Stellung in die gekuppelte Stellung verdrehbar.

Die entkuppelte Stellung wird allgemein auch als kuppelbereite Stellung bezeichnet, da in dieser Stellung die Zugkupplungen der beiden Wagenkästen gegeneinander gefahren und gekuppelt werden können.

Gegebenenfalls kann der Kuppelverschluss bzw. dessen Herzstück auch in eine gegenüber der kuppelbereiten Stellung überzogene Stellung verdreht werden, also mehr als nötig geöffnet werden. In dieser überzogenen Stellung ist der Federspeicher maximal gespannt.

Auch bei dieser überzogenen Stellung handelt es sich im Sinne der vorliegenden Offenbarung um eine kuppelbereite oder entkuppelte Stellung. Ferner wird eine solche kuppelbereite oder entkuppelte Stellung auch als Warteposition bezeichnet.

Die Arretierung, welche den Kuppelverschluss in der jeweils geeigneten Stellung hält oder entsprechend zum Übergang in eine andere Stellung durch Verdrehen des Herzstücks freigibt, weist zum Beispiel einen entgegen einer Federkraft in Kuppelrichtung der Zugkupplung verschiebbaren Stempel und eine quer oder schräg zur Kuppelrichtung verschiebbare Klinkenstange auf. Die Klinkenstange ist beispielsweise gelenkig am Herzstück angeschlossen und vom Herzstück bei dessen Verdrehung aus der gekuppelten Stellung in die entkuppelte Stellung in eine Rastposition verschiebbar, in welcher die Klinkenstange eine Verdrehung des Herzstücks zurück, d.h. in Richtung aus der entkuppelten Stellung in die gekuppelte Stellung, blockiert.

Der Stempel wiederum kann bewegbar zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position sein. In der ersten Position, in welcher der Stempel entgegen der Federkraft verschoben ist, blockiert der Stempel die Klinkenstange in der Rastposition und in der zweiten Position, in welche der Stempel durch die Federkraft aus der ersten Position verschoben wird, löst der Stempel die Klinkenstange aus der Rastposition.

Die Funktion einer solchen derzeit in der Regel in Personenzügen zum Einsatz kommenden automatischen Zugkupplung ist wie folgt: zwei gegengleiche Kupplungsköpfe an zwei miteinander zu kuppelnden Wagenkästen oder Fahrzeugen werden dadurch aneinander arretiert, dass jeweils das zweite Ende der jeweiligen Kuppelöse in das Maul des Herzstücks des jeweils anderen Kupplungskopfs eingesetzt und durch Verdrehen des dortigen Herzstücks formschlüssig gehalten wird. Damit werden die beiden Wagenkästen bzw. Fahrzeuge mechanisch miteinander gekuppelt.

Die beiden Kuppelverschlüsse werden ausschließlich durch Zugkräfte belastet, die sich innerhalb des Parallelogramms, welches die Kuppelösen und die Herzstücke bilden, auf beide Kuppelösen gleichmäßig verteilt.

Druckkräfte hingegen werden durch ein besonderes Profil frontseitig am Kupplungskopfgehäuse übertragen, wobei das Profil in der Regel, wie vorteilhaft auch bei der vorliegenden Erfindung, einen Kegel und einen Trichter umfasst, die von einer breiten, insbesondere ebenen Stirnfläche umschlossen sind. Das Profil kann von einer separaten Stirnplatte gebildet werden, die vorne am Kupplungskopfgehäuse befestigt ist. Das Profil kann mit dem Kegel oder Trichter Gleit- und Zentrierflächen bilden und insbesondere den Greifbereich in Seiten-, Höhen- und Winkelversatz bestimmen. Wenn die Kupplungsköpfe aufeinandertreffen, zentrieren sie sich und gleiten ineinander.

Wenn zwei Schienenfahrzeuge bzw. Wagenkästen aufeinander zubewegt werden, so befinden sich deren Kuppelverschlüsse bzw. deren Herzstücke in der kuppelbereiten bzw. entkuppelten Stellung, in welcher die Herzstücke insbesondere von den Klinkenstangen, die sich in der Rastposition befinden, gehalten werden. Beim Kuppeln tauchen jeweils die Kegel in die Trichter der Kupplungskopfgehäuseprofile ein. Dabei drücken die Kegel auf die Stempel und schieben diese zurück, so dass die Stempel die Klinkenstangen aus deren Rastposition lösen. Dadurch werden die Kuppelverschlüsse freigegeben und durch die Kraft des jeweiligen Federspeichers gedreht, bis das Herzstück an einem vorgegebenen Anschlag, in der Regel am Kupplungskopfgehäuse, anschlägt. Dabei rasten die in den Trichtern geführten Kuppelösen in die Herzstückmäuler ein, die beiden Kuppelverschlüsse sind ineinander verhakt und die gekuppelte Stellung ist erreicht. Ein ungewolltes Trennen der Kuppelverschlüsse ist nicht möglich. Normaler Verschleiß beeinträchtigt die Sicherheit des Kupplungsverschlusses nicht.

Um die Kupplungsköpfe zu entkuppeln, dreht eine Entkuppeleinrichtung beide Kuppelverschlüsse, d.h. die beiden Herzstücke, gegen die Kraft der Federspeicher, bis die Kuppelösen aus den Mäulern der Herzstücke gleiten. Die sich verdrehenden Herzstücke sollen dabei die Klinkenstangen so weit verschieben, dass beim Trennen der Fahrzeuge bzw. Wagenkästen ein Zurückdrehen der Herzstücke aus der überzogenen Stellung über die kuppelbereite Stellung hinaus dadurch verhindert wird, dass die Klinkenstangen in ihre Rastpositionen verbracht werden.

Entkuppeleinrichtungen sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Beispielsweise weisen manuell betätigbare, mechanische Entkuppeleinrichtungen Hebel, Seile und/oder Kettenzüge auf, die auf unterschiedliche Arten von Riegeln wirken und bei Betätigung die Riegelstellung aufheben.

Automatisierte Entkuppeleinrichtungen umfassen als Antrieb beispielsweise einen pneumatischen Zylinder oder einen elektrischen Motor, insbesondere einen Linearaktuator, welcher die Zugkupplung entkuppelt.

Beispielsweise offenbart die Druckschrift DE 29 23 195 C2 eine fernbetätigbare Entkuppeleinrichtung für eine Mittelpufferkupplung eines Schienenfahrzeugs, bei welcher ein Elektromotor über eine Kurvenscheibe einen am Hauptbolzen drehfest angeschlossenen Hebel betätigt, um das Herzstück aus der gekuppelten Stellung in die entkuppelte Stellung zu verdrehen.

Andererseits offenbart die Druckschrift EP 3 470 295 Al einen elektrischen Linearaktuator, der über einen Hebel am Hauptbolzen angreift. Da beim Kuppeln und Entkuppeln immer zwei Kupplungsköpfe Zusammenarbeiten, sind die Zugkupplungen derart ausgeführt, dass sich die Kupplungsköpfe bzw. Kuppelverschlüsse wechselseitig betätigen.

Wenn beispielsweise ein Kuppelverschluss mit einer Handentkupplung oder mit einer automatisierten Entkupplung gelöst wird, und zwar indem sein Herzstück entgegen der Kraft des Federspeichers verdreht wird, so wird „automatisch" diese Drehbewegung über die am Herzstück gelenkig angeschlossene Kuppelöse und das Maul des gegengleichen Herzstücks der Gegenkupplung auf das gegengleiche Herzstück übertragen. Entsprechend überträgt das gegengleiche Herzstück der Gegenkupplung seine Drehbewegung derart auf seine Klinkenstange, dass diese in ihre Rastposition gelangt.

Bezüglich der betrieblichen Stellungen sind bei einer automatischen Zugkupplung der hierin berücksichtigten Art die Pufferstellung, die entriegelte Stellung, die kuppelbereite Stellung und die verriegelte Stellung möglich. Die Pufferstellung muss immer paarig eingestellt werden.

Zum Trennen zweier Zugkupplungen der hierin berücksichtigten Art, d.h. Zugkupplungen vom Typ Scharfenberg®, genügt es, wenn eine Zugkupplung entriegelt wird.

Die Pufferstellung ist immer dann vorteilhaft, wenn ein direktes Wiederverriegeln der Zugkupplungen (Zugkupplung und Gegenkupplung) unerwünscht ist. Die Pufferstellung ist insbesondere bei der Zugauflösung im Abstoß- oder im Abdrückbetrieb notwendig.

Der Abdrückbetrieb wird vor allem in großen Rangieranlagen mit Ablaufberg angewandt und gilt als energie- und ressourcensparend. Im Abdrückbetrieb wird die Wagenverbindung erst an einem Ablaufberg final aufgelöst bzw. im Falle einer automatischen Zugkupplung die Zugkupplung entriegelt.

Der Abstoßbetrieb wird vor allem in kleineren Anlagen ohne Ablaufberg betrieben. Bei diesen Verfahren wird an Stelle der Gravität die Trägheit der Wagenkästen genutzt, und zwar indem ein zuvor beschleunigter (geschobener) Zugverband abgebremst wird und eine abgekuppelte Wagengruppe an der Zugspitze weiter rollt. Die losgelöste Wagengruppe wird dann in der anschließenden Gleisharfe in das entsprechende Ordnungsgleis einsortiert. Im Anschluss müssen die Zugkupplungen wieder auf Kuppelbereitschaft umgestellt und mit einer Rangierlok zusammengeschoben werden. Der Ablauf muss für jede Wagengruppe wiederholt werden. Die Pufferstellung ist hier insbesondere notwendig, da beim Beschleunigen vor dem Abstoßvorgang ein Wiederkuppeln der Zugkupplungen nicht ausgeschlossen werden kann.

Grundsätzlich ist es bei der Zugauflösung notwendig, dass die Zugkupplungen der einzelnen Wagenkästen sicher getrennt bleiben, bis sie auf den nächsten Wagenkasten im Richtungsgleis bzw. Ordnungsgleis, also hinter dem Ablaufberg (beim Abdrückbetrieb) auftreffen. Ein erneutes ungewolltes Kuppeln während der Zugauflösung und insbesondere vor dem Abrollen von dem Ablaufberg muss sicher verhindert werden.

Hierfür dient die genannte Pufferstellung, bei der die Entkuppeleinrichtung der einzelnen Zugkupplungen in der gezogenen bzw. betätigten Position festgehalten wird. Mit anderen Worten, in der Pufferstellung ist üblicherweise die Entkuppeleinrichtung der entsprechenden Zugkupplung aktiviert und der Aktuator der Entkuppeleinrichtung steht in einer Wirkverbindung mit dem Kuppelverschluss bzw. dem Herzstück der entsprechenden Zugkupplung, um den Kuppelverschluss bzw. das Herzstück in der entkuppelten Stellung zu halten. Dann ist ein erneutes Kuppeln nicht möglich, und zwar so lange, bis die Pufferstellung nicht aufgehoben wird.

Im Richtungsgleis bzw. Ordnungsgleis kann dann möglicherweise eine Zugkupplung in der Pufferstellung auf eine Zugkupplung treffen, die beispielsweise aufgrund eines Fehlers sich in der gekuppelten Stellung befindet. Dadurch kann auf den Kuppelverschluss der Zugkupplung, die sich in der Pufferstellung befindet, ein Stoß mit hohen Kräften gegen die Haltekraft der Arretierfunktion und damit auf den Aktuator der Entriegeleinrichtung entstehen und diesen beschädigen.

Im europäischen Eisenbahn-Güterverkehr konnte sich eine automatische Kupplung bis heute nicht durchsetzen. Gründe für das Scheitern der Umstellung auf eine automatische Kupplung waren die hohen Kosten, die notwendigen internationalen Vereinbarungen und letztendlich die geforderte Simultanumstellung aller Betreiber. Der europäische Eisenbahn-Güterverkehr beruht von daher bislang nicht auf automatischen Kupplungen, sondern auf Schraubenkupplungen mit den zentralen Elementen „Zughaken", „Kupplungsschwengel", „Kupplungsbügel", „Bremsschlauch", und „Druckluft-Absperrhahn", die allesamt für eine manuelle Bedienung konzipiert sind.

So werden bislang üblicherweise Güterwagen mit Hilfe einer Schraubenkupplung miteinander und mit dem Triebwagen (Lok) gekuppelt. Die Druckluft zum Bremsen der Güterwagen und des Zugs wird über eine manuell gekuppelte Luftleitung in Form von Bremsschläuchen zwischen den einzelnen Wagenkästen übertragen. Eine elektrische Verbindung zwischen den Wagenkästen existiert bei den derzeit eingesetzten Schraubenkupplungen nicht.

Dadurch, dass im Güterverkehr derzeit keine automatischen Kupplungen zum Einsatz kommen, ist die Zusammenstellung eines Güterzugs im Gleisanschluss, aber auch das Auflösen sowie die Neubildung eines Zugs in Zugbildungsanlagen eine zeitaufwändige Tätigkeit mit hohem manuellen Aufwand.

Neben dem Kuppeln und Entkuppeln von Güterwagen oder des Triebfahrzeugs führen Betriebsmitarbeiter der Eisenbahnverkehrsunternehmen weitere Prozessschritte durch, wie beispielsweise die Aufnahme von Güterwagen-Daten in mobile Datenerfassungsgeräte, die Ermittlung der Wagenreihung, die Kontrolle der Bremsfunktionalität (Bremsprobe), die wagentechnische Untersuchung, die Kontrolle der Bremshebelstellungen oder das Anbringen eines Zugschlusssignals.

Im Verhältnis zu den geringen durchschnittlichen Transportentfernungen im europäischen Schienengüterverkehr führen die umfangreichen Tätigkeiten zur Zugbildung und Zugauflösung zu einem überproportional hohen Zeitaufwand im Vergleich zur reinen Transportdauer. Dies führt, insbesondere in der Nahbereichsbedienung sowie im Einzelwagenverkehr, allgemein zu hohen Produktionskosten und einem Produktivitätsnachteil im Vergleich zum Straßengüterverkehr.

Von daher bestehen im Schienenverkehr Bemühungen, die bisherigen zum Verbinden von Güterwagen verwendeten Schraubenkupplungen durch eine automatische Kupplung, insbesondere eine automatische Mittelpufferkupplung zu ersetzen. Die damit erzielte Digitalisierung und Automatisierung bietet für den Schienengüterverkehr Potenziale, indem insbesondere zeitaufwändige Tätigkeiten durch den Einsatz von modernen Technologien beschleunigt werden. Bei der hierin offenbarten und als erfindungsgemäß beanspruchten neuen digitalen automatischen Kupplung, welche die Schraubenkupplung ersetzen soll, kommt eine Kupplung zum Einsatz, die nach dem Scharfenberg® -Prinzip arbeitet.

Die Druckluftleitungen für die Bremsen sind mechanisch im Kupplungskopf integriert. Zusätzlich werden die einzelnen Wagenkästen elektrisch mit einem als Datenbus dienenden Zugbus verbunden. Der Datenbus/Zugbus überträgt sowohl Energie zur Versorgung der Wagen-Steuerungen als auch Kommunikations-Protokolle zur Datenverbindung zwischen dem Triebfahrzeug und den einzelnen Wagen. Über diesen Datenbus/Zugbus werden die Information der Wagenreihung, welche Wagen hintereinander gekuppelt sind, und die Information der Wagenorientierung ausgetauscht. Somit ist bekannt, welche Kuppelstellen existieren und welche Kupplungen jeweils beteiligt sind. Über den Datenbus/Zugbus kommt zusätzlich ein Signal zum Entkuppeln bzw. zur Aktivierung der sogenannten Pufferstellung. Dieses Signal stammt beispielsweise von dem Triebfahrzeug, welches im Datenbus/Zugbus eine Sonderrolle einnimmt, da von hier aus die sicherheitsrelevanten Funktionen autorisiert werden.

In FIG. 1 ist schematisch die elektrische Architektur eines mit einer automatischen Zugkupplung ausgerüsteten Güterwagens gezeigt.

An beiden Wagenenden befindet sich jeweils eine automatische Zugkupplung mit einem entsprechenden Kupplungskopf und eine elektrische Steuerung CCU. Die elektronische Steuerung CCU steuert die Funktion der Kupplung und ist ausgebildet, um die Sensorik und Aktorik der Zugkupplung zu bedienen.

Zusätzlich ist in jedem Wagenkasten eine Wagensteuerung WCU installiert.

Die Wagensteuerung WCU kommuniziert über den Datenbus/Zugbus mit dem Triebwagen und den anderen Wagenkästen und über einen internen Bus mit den beiden elektronischen Steuerungen CCU der an beiden Wagenenden angebrachten automatischen Zugkupplung. Über die Wagensteuerung WCU werden die Befehle zum Entkuppeln und zur Pufferstellung empfangen und an die entsprechende elektronische Steuerung der beiden automatischen Zugkupplungen weitergeleitet. Die elektronischen Steuerungen CCU und die Wagensteuerung WCU sind in FIG. 1 zur Vereinfachung als drei getrennte Steuereinrichtungen gezeigt, können aber auch als ein physikalisches Steuergerät ausgeführt sein.

Der Kupplungsvorgang erfolgt, indem eine automatische Zugkupplung eines ersten Wagenkastens mit einer automatischen Zugkupplung eines benachbarten, zweiten Wagenkastens mit geringer Geschwindigkeit aufeinanderprallen. Dabei wird eine mechanische, pneumatische und auch elektrische Verbindung zwischen den beiden Wagenkästen hergestellt. Hierzu müssen sich beide automatischen Zugkupplungen, die an dem Kupplungsvorgang beteiligt sind, jeweils in einem kuppelbereiten, geöffneten Zustand befinden.

Neben den stabilen Zuständen „gekuppelt" und „geöffnet" gibt es für jede automatische Zugkupplung noch einen weiteren Zustand, der als „Pufferstellung" bezeichnet wird. In diesem Zustand können die Wagenkästen geschoben werden, wobei die Druckkräfte über die automatischen Zugkupplungen übertragen werden, was bei der klassischen Schraubenkupplung über die Seitenpuffer der Wagenkästen erfolgt ist.

In der Pufferstellung kuppeln die aneinander angrenzenden automatischen Zugkupplungen der benachbarten Wagenkästen jedoch nicht. Diese Sonderfunktion wiederspricht dem eigentlichen Prinzip der automatischen Kupplung. Daher muss die Funktion „Pufferstellung" aktiv eingeschaltet und aktiv deaktiviert werden.

Die beschriebene Pufferstellung wird für den Rangier-Betrieb auf dem Ablaufberg und das so genannte Abstoßen und Ablaufen benötigt.

Der Ablaufberg ist eine Infrastruktur-Einrichtung, um Zugverbände neu zu sortieren. Der Ablaufberg unterteilt sich in drei grundsätzliche Bereiche, nämlich die Einfahrgruppe, den Berg und das Richtungsgleis.

In der Einfahrgruppe kommt der Zugverbund mit der Streckenlok an. Die Stre- ckenlok bremst den Zugverbund ein und wird abgekoppelt. Es wird eine Rangier- lok angekoppelt, die den Zugverbund über den Berg schieben wird. Von der Einfahrgruppe wird der Zugverbund in die Berggleise geschoben, obgleich diese nicht zwingend notwendig sind. In dem in FIG. 2 schematisch gezeigten Fall ist die Einfahrgruppe gleich das Berggleis. Hier wird der Zug „langgemacht" (siehe Bereich A in FIG. 2). Dabei werden die Schraubenkupplungen gelöst, aber nicht ausgehängt. Auf diese Weise kann die Kupplung noch Zugkräfte übernehmen. Sie kann aber im lastfreien Zustand, d.h. dann, wenn die Wagenkästen nicht unter Zug stehen, ausgehängt werden.

Es werden beim „Langmachen" auch die Hauptluftleitungen getrennt. Dadurch legen sich alle Bremsen an, sollte diese beispielsweise durch die Rangierlok noch einmal geöffnet worden sein. Im letzten Schritt werden die Steuerventile der Bremsen entlüftet. Dadurch ist die Bremse wieder gelöst und der Wagenkasten kann rollen.

Der Zugverbund wird nun langsam über den Berg geschoben (vgl. Bereich B in FIG. 2). Die Lok bzw. der Triebwagen wird dabei in modernen Anlagen über einen Ablaufberg-Rechner ferngesteuert.

Das Personal hat zwei Aufgaben: die erste Aufgabe ist die Überwachung des Vorgangs. Im Falle eines Problems wird ein Notaus betätigt, der die Lok bzw. den Triebwagen anhalten lässt. Da die Kupplungen nicht ausgehängt sind, kann die Rangierlok in dieser langsamen Fahrt alle Wagenkästen zum Stillstand bremsen.

Die zweite Aufgabe des Personals ist das Aushängen der Kupplungen kurz vor dem Scheitelpunkt des Ablaufbergs. Ab diesem Zeitpunkt rollt der Wagenkasten den Hang hinunter. Dabei laufen nicht nur einzelne Wagenkästen, sondern auch Wagengruppen gemeinsam über den Ablaufberg.

Dem Berg folgt eine Weichengruppe (vgl. Bereich C in FIG. 2), welche automatisch über den Ablaufberg-Rechner gesteuert wird, so dass der Wagenkasten in das richtige Richtungsgleis geführt wird.

In modernen Anlagen wird die Geschwindigkeit der abrollenden Wagenkästen überwacht und über Gleisbremsen automatisch auf eine niedrige Geschwindigkeit in der Richtungsgruppe gebremst. In älteren Anlagen erfolgt das Abbremsen durch händisches Setzen von Bremsschuhen in den Richtungsgleisen. Es gibt auch Ablaufberg-Varianten, an denen der Zug nicht langgemacht wird, sondern die Kupplungen in der Einfahrgruppe bereits entkuppelt werden. In diesen Szenarien ist ein Bremsen über die Lok nicht mehr möglich, was durch bauliche Maßnahmen am Gleis ersetzt wird.

Nachdem die Wagenkästen im Richtungsgleis stehen (vgl. Bereich D in FIG. 2) werden diese entweder über eine Lok/einen Triebwagen oder über eine Wagen- Förderanlage zusammengeschoben. Die Wagenkästen werden gekuppelt, die Stre- ckenlok angehängt und nach erfolgreicher Bremsprobe verlässt der neue Zugverbund den Rangierbahnhof.

Bei Ersatz der Schraubenkupplung durch eine automatische Zugkupplung muss diese vor dem Berg, in der Einfahrgruppe oder beim Hochfahren des Bergs in die Pufferstellung gebracht werden. Dadurch ist es möglich, den Zugverbund zu schieben und die Wagenkästen lösen sich voneinander am Berg und rollen getrennt ab. Ohne Pufferstellung würden die Wagenkästen durch das Schieben sofort kuppeln und alle Wagenkästen würden zusammen den Berg hinabrollen.

Da die automatischen Zugkupplungen in der Pufferstellung vorliegen, werden sie im Richtungsgleis nicht automatisch kuppeln. Es wäre nötig, die automatischen Zugkupplungen von Hand in einen kuppelbereiten Zustand zu bringen und die Wagenkästen in einem zusätzlichen Arbeitsschritt zusammenzuschieben.

Es wird daher ein automatisches Aufheben der Pufferstellung benötigt, so dass die Wagenkästen am Berg geschoben werden können, ohne dass diese kuppeln und im Richtungsgleis die Pufferstellung aufgehoben ist und die Wagenkästen automatisch kuppeln.

Das Aktivieren der Pufferstellung bei einer automatischen Zugkupplung ist grundsätzlich einfach. Im Fahrzeugstillstand wird die Funktion beispielsweise per Knopfdruck aktiviert. Alternativ wird über den Datenbus/Zugbus der Befehl dazu von der Lok oder einem Ablaufsteuerrechner oder einer Fernsteuerung empfangen. Dies kann auch während der Fahrt erfolgen.

Jedoch ist das Auflösen der Pufferstellung nicht trivial da zum einen sich die Wagenkästen zu diesem Zeitpunkt bewegen und eine Handbetätigung zum Auflösen der Pufferstellung nicht möglich ist, und da zum anderen die Wagenkästen ohne Lok und ohne Datenbus/Zugbus den Hang herunterrollen und somit keinen Befehl von dem Datenbus/Zugbus empfangen können.

Das Auflösen der Pufferstellung sollte - wenn möglich - automatisch passieren, und zwar zwischen dem Moment, in dem sich der Wagenkasten oder die Wagenkastengruppe am Berg gelöst hat (vgl. Position X in FIG. 2), und dem Moment, in welchem der Wagenkasten auf einen Wagenkasten in der Richtungsgruppe stößt (vgl. Bereich C in FIG. 2).

Beim Abstoßen und Ablaufen wird zuerst die Streckenlok vom Zugverbund durch eine Rangierlok ersetzt bzw. es wird eine Rangierlok an den zu rangierenden Wagenverbund gesetzt. Im Stillstand werden die zu rangierenden Wagenkästen abgekoppelt. Dann wird die Bremse am abgekoppelten Wagenkasten entlüftet. Der Wagenkasten kann dann frei rollen. Die Rangierlok schiebt den Wagenkasten an und bremst dann ab. Der Wagenkasten selbst rollt weiter. Dieser Vorgang wird „Abstoßen" genannt. Um den Wagenkasten zu bremsen, werden entweder Bremsschuhe auf das Gleis gelegt, oder bei Wagen mit Bremsbühne für die Handbremse wird diese über mitfahrendes Personal während des Rollens betätigt.

Bei Ersatz der Schraubenkupplung durch die automatische Zugkupplung muss diese vor dem Anschieben in die Pufferstellung gebracht werden. Dadurch ist es möglich, den Zugverbund zu schieben und die Wagenkästen lösen sich beim Abbremsen der Lok ab. Ohne Pufferstellung würden die Wagenkästen durch das Schieben sofort kuppeln.

Da die automatischen Kupplungen in der Pufferstellung vorliegen, werden sie nicht automatisch kuppeln, sobald zwei rangierende Wagenkästen aufeinanderstoßen. Es wäre nötig, die automatischen Zugkupplungen von Hand in einen kuppelbereiten Zustand zu bringen und die Wagenkästen in einem zusätzlichen Arbeitsschritt zusammenzuschieben.

Somit wird ein automatisches Aufheben der Pufferstellung benötigt, so dass die Wagenkästen von der Lok geschoben werden können, ohne dass diese kuppeln. Wenn allerdings der Wagenkasten auf den nächsten Wagenkasten auffährt, muss die Pufferstellung aufgelöst werden. Wie beim Ablaufberg ist das Aktivieren der Pufferstellung einfach, wobei das Auflösen wieder das Problem hat, dass sich der Wagenkasten bewegt und kein Da- tenbus/Zugbus zum Empfang eines derartigen Befehls verfügbar ist.

Demnach ist ersichtlich, dass das automatische Deaktivieren der Pufferstellung das kritische Element ist und für einen automatisierten Betrieb dringend benötigt wird.

Die grundsätzliche Ansteuerlogik ist, dass die Pufferstellung durch einmaligen Befehl aktiviert wird und so lange aktiv bleibt, bis sie deaktiviert wird.

Als Eingangsgrößen stehen Befehle über den Datenbus, insbesondere Zugbus, von außen, als auch interne Messgrößen zur Verfügung. Das Aktivieren der Pufferstellung erfolgt immer von außen durch einen Handschalter oder durch einen Befehl über den Datenbus/Zugbus von dem Triebwagen oder einem Ablaufberg- Steuerrechner.

Beim Auflösen der Pufferstellung stellt sich das Problem, dass in dem Moment kein Datenbus/Zugbus vorhanden ist, so dass der Auflöse-Befehl nicht über diesen von dem Triebwagen empfangen werden kann. Zusätzliche Signalgeber beispielsweise im Gleis am Ablaufberg, benötigen zusätzliche Elektronik auf dem Wagen zum Empfang. Zudem wären solche Signalgeber stationär und somit nicht o- der nur eingeschränkt im Abstoßbetrieb anwendbar. Die Automatik muss sich somit ganz auf interne Sensorik und Logik verlassen.

Entscheidend ist auch, dass der Datenbus/Zugbus in ablaufenden Wagengruppen, also ohne Triebwagen, weiter verfügbar ist, also zwischen den Steuereinrichtungen einer Wagengruppe noch Informationen ausgetauscht werden können, aber keine Signale von dem Triebwagen als Master empfangen werden.

Die elektrische Kupplung (Elektrokontaktkupplung) der automatischen Zugkupplung ist so ausgeführt, dass im Schubbetrieb mit Pufferstellung die elektrische und/oder signaltechnische Verbindung über die Elektrokontaktkupplungen vorhanden ist, so dass der Datenbus/Zugbus also funktioniert, so lange die Wagen auseinandergeschoben sind. Vor dem Hintergrund dieser Problemstellung liegt somit der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein vorzugsweise automatisiertes oder zumindest teil-automati- siertes Verfahren zum Auflösen und Neuzusammenstellen eines Zugverbunds insbesondere in einem Abstoß- oder Abdrückprozess in einer Ablaufberg-Infrastruktur anzugeben.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 gelöst, wobei vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens in den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 12 angegeben sind.

Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere ein Verfahren zum Auflösen und Neuzusammenstellen eines Zugverbunds insbesondere in einem Abstoß- oder Abdrückprozess in einer einen Bergbereich und einen Richtungsgleisbereich aufweisenden Ablaufberg-Infrastruktur. Dabei weist der aufzulösende Zugverbund mehrere Wagen, insbesondere Güterwagen, und mindestens einen Triebwagen auf, wobei zwei zueinander benachbarte Wagen jeweils über eine Kuppelstelle miteinander verbunden sind, und wobei der Triebwagen - in Fahrtrichtung des aufzulösenden Zugverbunds gesehen - über eine Kuppelstelle mit dem letzten Wagen des Zugverbunds verbunden ist. Jede Kuppelstelle wird dabei durch zwei automatische Zugkupplungen gebildet.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist die folgenden Verfahrensschritte auf: es werden die Zugkupplungen von genau einer Kuppelstelle und insbesondere von genau einer Kuppelstelle zwischen benachbarten Wagen jeweils in eine Pufferstellung gebracht; die Wagen des Zugverbunds werden mit Hilfe des mindestens einen Triebwagens zumindest bereichs- oder teilweise auf den Bergbereich der Ablaufberg-Infrastruktur geschoben, und zwar vorzugsweise so weit, bis die in ihrer Pufferstellung vorliegende Kuppelstelle in den Bereich der Kuppe des Bergbereichs gelangt, so dass der Wagen oder die Wagen über die in ihrer Pufferstellung vorliegende Kuppelstelle von dem verbleibenden Zugverbund oder von dem Triebwagen abrollt/abrollen; und es wird die Zugkupplung des von dem verbleibenden Zugverbund oder von dem Triebwagen getrennten Wagens, die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, oder die Zugkupplung des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen, die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht.

Gemäß Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die an dem dem Triebwagen abgewandten Endbereich des - in Fahrtrichtung des aufzulösenden Zugverbunds gesehen - ersten Wagens angeordnete Zugkupplung in ihrer kuppelbereiten Stellung vorliegt oder in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird.

Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es denkbar, dass - mit Ausnahme der jeweils in ihre Pufferstellung gebrachten Zugkupplungen der genau einen Kuppelstelle - die Zugkupplungen von allen anderen Kuppelstellen des aufzulösenden Zugverbunds jeweils in ihrer gekuppelten Stellung vorliegen oder in ihre gekuppelte Stellung gebracht werden.

Gemäß Realisierungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Zugkupplung des von dem verbleibenden Zugverbund oder von dem Triebwagen getrennten Wagens, die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, oder die Zugkupplung des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen, die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird, und zwar nachdem oder beim Kuppeln des getrennten Wagens oder der getrennten Wagen mit einem Wagen, der sich in einem Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur befindet, in welches der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen hineinrollt oder in welches die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen hineinrollen.

In einer Weiterbildung der zuletzt genannten bevorzugten Realisierung ist vorgesehen, dass beim Kuppeln des getrennten Wagens oder der getrennten Wagen mit dem sich in dem Richtungsgleis befindenden Wagen eine Kennung oder ein Identifikator zwischen den Wagen ausgetauscht wird.

Denkbar ist es in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die Zugkupplung des von dem verbleibenden Zugverbund oder von dem Triebwagen getrennten Wagens oder die Zugkupplung des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen nach dem Austausch der Kennung oder des Identifikators automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird.

Gemäß Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass sich in einem Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg- Infrastruktur, in welches der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen hineinrollt oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen hineinrollen, bereits mindestens ein Wagen befindet, an dessen gegenüberliegenden Endbereichen jeweils eine automatische Zugkupplung angebracht ist, wobei sich die dem Bergbereich der Ablaufberg-Infrastruktur zugewandte Zugkupplung in ihrer kuppelbereiten Stellung vorliegt oder in die kuppelbereite Stellung gebracht wird.

Hierbei bietet es sich an, dass sich in dem Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur, in welches der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen hineinrollt oder in welches die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen hineinrollen, mehrere Wagen befinden, wobei zwei zueinander benachbarte Wagen jeweils über eine Kuppelstelle miteinander verbunden sind.

Gemäß Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass ferner vorzugsweise automatisch ermittelt wird, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen befindet.

In einer Weiterbildung dieses Aspekts ist vorgesehen, dass dann, wenn ermittelt wird, dass der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hi neinrollen, in welchem sich noch kein Wagen und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen befindet, die Zugkupplung des von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagens, die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, oder die Zugkupplung des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen, die dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen zugewandt ist, automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird.

Alternativ oder zusätzlich hierzu kann vorgesehen sein, dass zum vorzugsweise automatischen Ermitteln, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen befindet, insbesondere über einen Drucksensor oder über einen Druckschalter vorzugsweise ermittelt wird, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen geschoben wird/werden.

Insbesondere ist es in diesem Zusammenhang denkbar, dass zum vorzugsweise automatischen Ermitteln, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen befindet, vorzugsweise über ein globales oder ein lokales Positionsbestimmungssystem und/oder über ein Radsensorsystem eine von dem von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen oder von den von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen seit Beendigung eines Schiebevorgangs zurückgelegte Wegstrecke ermittelt wird, wobei dann, wenn die ermittelt Wegstrecke eine vorab festgelegte oder festlegbare Wegstrecke überschreitet, die Zugkupplung des von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagens oder die Zugkupplung des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen automatisch oder wahlweise automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird.

Alternativ oder zusätzlich hierzu kann vorgesehen sein, dass zum vorzugsweise automatischen Ermitteln, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen befindet, insbesondere über ein Drucksensor oder Druckschalter vorzugsweise ermittelt wird, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen geschoben wird/werden.

Insbesondere ist es in diesem Zusammenhang denkbar, dass zum vorzugsweise automatischen Ermitteln, ob der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennte Wagen oder die von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen in ein Richtungsgleis des Richtungsgleisbereichs der Ablaufberg-Infrastruktur hineinrollt/hineinrollen, in welchem sich noch kein Wagen und insbesondere noch kein sich in der kuppelbereiten Stellung vorliegender Wagen befindet, eine von dem von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen oder von den von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen seit Beendigung eines Schiebevorgangs verstrichene Zeitdauer ermittelt wird, wobei dann, wenn die ermittelte Zeitdauer eine vorab festgelegte oder festlegbare Zeitdauer überschreitet, die Zugkupplung des von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagens oder die Zugkupplung des letzten Wagens der von dem verbleibenden Zugverbund oder dem Triebwagen getrennten Wagen automatisch oder wahlweise automatisch von ihrer Pufferstellung in ihre kuppelbereite Stellung gebracht wird.

Die Erfindung betrifft ferner eine automatische Zugkupplung gemäß dem nebengeordneten Patentanspruch 13. Demnach handelt es sich hierbei insbesondere um eine automatische Zugkupplung, insbesondere für einen Güterwagen eines spurgeführten Fahrzeugs, insbesondere Schienenfahrzeugs. Die automatische Zugkupplung weist einen Kupplungskopf mit mindestens einem Kupplungsorgan auf, wobei der Kupplungskopf mit dem mindestens einen Kupplungsorgan insbesondere wahl- oder bedarfsweise in einer entkuppelten und kuppelbereiten Stellung oder in einer gekuppelten Stellung vorliegt.

Der Kupplungskopf mit dem mindestens einen Kupplungsorgan ist insbesondere wähl- oder bedarfsweise ferner in einer Pufferstellung betreibbar, in welcher der Kupplungskopf mit dem mindestens einen Kupplungsorgan in einer entkuppelten und nicht kuppelbereiten Stellung vorliegt, wobei die automatische Zugkupplung ferner eine Elektrokontaktkupplung aufweist, welche ausgebildet ist, unabhängig von der Stellung des Kupplungskopfs der automatischen Zugkupplung mit einer Elektrokontaktkupplung einer Gegen-Zugkupplung eine elektrische und/oder signaltechnische Verbindung auszubilden, wenn die Kupplungsköpfe der Zugkupplung und der Gegen-Zugkupplung aufeinander stoßen.

Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung einen Zugverbund gemäß dem nebengeordneten Patentanspruch 14.

Hierbei handelt es sich um einen Zugverbund, welcher mehrere Wagen, insbesondere Güterwagen, und einen Triebwagen aufweist, wobei zwei zueinander benachbarte Wagen jeweils über eine Kuppelstelle miteinander verbunden sind, wobei der Triebwagen - in Fahrtrichtung des Zugverbunds gesehen - über eine Kuppelstelle mit dem letzten Wagen des Zugverbunds verbunden ist, wobei jede Kuppelstelle durch zwei automatische Zugkupplungen gebildet wird, und wobei der Triebwagen eine Steuereinrichtung aufweist, welche ausgebildet ist, über einen insbesondere als Zugbus ausgeführten Datenbus mit Steuereinrichtungen der automatischen Zugkupplungen der Wagen des Zugverbunds zu kommunizieren.

Die Steuereinrichtung des Triebwagens und/oder die Steuereinrichtungen der Wagen des Zugverbunds sind/ist insbesondere ausgebildet, das erfindungsgemäße Verfahren der zuvor beschriebenen Art auszuführen. Insbesondere ist es in diesem Zusammenhang denkbar, dass die beiden automatischen Zugkupplungen je Kuppelstelle jeweils als automatische Zugkupplung der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Art ausgeführt sind.

Kurz zusammengefasst zeichnet sich die Erfindung insbesondere dadurch aus, dass immer nur eine Kuppelstelle in Pufferstellung versetzt wird. Das Auslösen erfolgt entweder durch den Bediener am Ablaufberg oder den Ablaufberg-Steuerrechner. Der Befehl wird dazu über den Triebwagen und den Datenbus/Zugbus an die entsprechende Kuppelstelle gesendet.

Wenn jetzt im Wagenverbund eine beliebige Kupplung ihren Status ändert, wird jede Pufferstellung aufgehoben. Dies gilt immer, sowohl für den ablaufenden Wagen bzw. die ablaufende Wagengruppe, sowie für den Restzug. Lediglich die Kuppelstelle, die aktiv in Pufferstellung versetzt wird, darf die Pufferstellung auch halten; alle anderen Kupplungen verlieren aber automatisch die Pufferstellung und gehen in den kuppelbereiten Zustand über.

Unter dem hierin verwendeten Begriff „übergeordnete Zugsteuerung" ist eine Steuereinrichtung zu verstehen, die dem Triebwagen des Zugverbunds zugeordnet ist. Hingegen betrifft der Begriff „übergeordnete Steuereinrichtung" auch Steuereinrichtungen, die außerhalb des Triebwagens angeordnet sind, beispielsweise eine in einem Stellwerk angeordnete Steuereinrichtung.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.

Es zeigen:

FIG. 1 schematisch die elektrische Architektur eines mit einer automatischen Zugkupplung ausgerüsteten Güterwagens;

FIG. 2 schematisch eine Ablaufberg-Infrastruktur zum Auflösen und Neuzusammenstellen eines Zugverbunds insbesondere in einem Abstoß- oder Abdrückprozess;

FIG. 3 schematisch verschiedene Situationen bei dem erfindungsgemäßen

Verfahren zur Auflösung und Neuzusammenstellung eines Zugverbunds insbesondere in einem Abstoß- oder Abdrückprozess in einer

Ablaufberg-Infrastruktur; und

FIG. 4 schematisch verschiedene Situationen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Auflösung und Neuzusammenstellung eines Zugverbunds insbesondere in einem Abstoß- oder Abdrückprozess in einer Ablaufberg-Infrastruktur.

In FIG. 1 ist schematisch die elektrische Architektur eines mit einer automatischen Zugkupplung ausgerüsteten Güterwagens gezeigt.

An beiden Wagenenden befindet sich jeweils eine automatische Zugkupplung 10 mit einem entsprechenden Kupplungskopf und eine elektrische Steuerung CCU. Die elektronische Steuerung CCU steuert die Funktion der Kupplung und ist ausgebildet, um die Sensorik und Aktorik der Zugkupplung 10 zu bedienen. Zusätzlich ist in jedem Wagenkasten eine Wagensteuerung WCU installiert.

Die Wagensteuerung WCU kommuniziert über den Datenbus/Zugbus mit dem Triebwagen und den anderen Wagenkästen und über einen internen Bus 11 mit den beiden elektronischen Steuerungen CCU der an beiden Wagenenden angebrachten automatischen Zugkupplung 10. Über die Wagensteuerung WCU werden die Befehle zum Entkuppeln und zur Pufferstellung empfangen und an die entsprechende elektronische Steuerung der beiden automatischen Zugkupplungen 10 weitergeleitet.

In FIG. 2 ist schematisch eine Ablaufberg-Infrastruktur zum Auflösen und Neuzusammenstellen eines Zugverbunds insbesondere in einem Abstoß- oder Abdrückprozess gezeigt.

Güterzüge, insbesondere im Wagenladungsverkehr, bestehen aus einzelnen Güterwagen mit unterschiedlichen Herkunfts- und Zielorten. Die jeweiligen Güterwagen bzw. ganze Wagengruppen werden entsprechend ihrer Route in Rangierbahnhöfen (in Österreich auch als „Verschiebebahnhöfe" bezeichnet) immer wieder aufgeteilt und neu verbunden.

Bei einem einfachen Transportvorgang fallen 14 Entkupplungs- und Kupplungsprozesse an, im Durchschnitt liegt diese Anzahl wesentlich höher. Rangier-/Verschiebebahnhöfe sind innerhalb des Schienennetzes strategisch sinnvoll verteilt.

In der Einfahrgruppe (vgl. Bereich A in FIG. 2) und dem Ablaufberg/Abrollberg (vgl. Bereich B in FIG. 2) werden Güterzüge aufgetrennt und in der Richtungsgruppe (vgl. Bereich D in FIG. 2) werden sie neu zusammengesetzt.

Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich insbesondere mit dem automatisierten Auftrennen und Neuzusammensetzen von Güterzügen. Die auszuführenden Aktionen beim Trennen der bislang verwendeten Schraubenkupplung werden mit den Begriffen „Langmachen" und „Entkuppeln" zusammengefasst. Diese Einteilung ist insofern sinnvoll, da die jeweiligen Tätigkeiten, je nach Topologie des Ablauf-/Abrollberges, aktuell auch an verschieden Stellen am Verschiebebahnhof durchgeführt werden.

Das Langmachen erfolgt immer in der Einfahrgruppe am stehenden Zug. Es umfasst die Tätigkeiten:

Positionierung entlang des Zuges in der bis zu 750 m langen Einfahrgruppe;

■ Identifizierung der Verbindungen, die gelöst werden müssen;

■ Betätigen des Lösezuges, d.h. Lösen der Druckluftbremse;

■ Schließen der Druckluft-Absperrhähne;

■ Öffnen der Bremsschläuche; und Aufschrauben der Schraubenkupplung.

Das Entkuppeln erfolgt entweder unmittelbar nach dem Langmachen am stehenden Zug, oder kurz vor dem Abrollen, dann aber am fahrenden Zug. Es umfasst die Tätigkeiten:

■ Kontrolle der Trennstelle; und

■ Aushängen des Kupplungsbügels aus dem Zughaken.

Nach wie vor werden alle diese Tätigkeiten vom Rangier-/Verschubpersonal unter hohem körperlichen Einsatz durchgeführt. Das Verschieben ist zeitintensiv, kostenintensiv und gefährlich. Demnach betrifft die Erfindung insbesondere die Aufgabe, eine Automatisierbarkeit des Trennprozesses anzugeben, bei welcher insbesondere auch geometrische, kinematische, mechanische und arbeitsrechtliche Randbedingungen eingehalten werden.

Insbesondere wird vorliegenden das Problem adressiert, dass die Bildung eines Zuges und die Herstellung der Abfahrtbereitschaft im Schienengüterverkehr auch heute noch ein zeitaufwändiges Unterfangen sind.

Je nach örtlichen Begebenheiten und Zugzusammensetzung muss das Rangierpersonal 6-mal den Zug entlanglaufen und manuelle Tätigkeiten verrichten. Dabei ist das Kuppeln der Wagen zwar eine zeitaufwändige Aufgabe, aber auch nur eine von mehreren Aufgaben.

Somit kann der Arbeitsaufwand für das Bilden eines Zuges bei Verwendung einer automatischen Kupplung zwar reduziert werden, gleichzeitig bleiben aber weitere Tätigkeiten am Zug für das Rangierpersonal bestehen. Somit zeigt sich klar, dass nur ein gesamthafter Ansatz für die Automatisierung der Betriebsabläufe bei der Zugvorbereitung zielführend ist.

Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft somit insbesondere auch den Aspekt, eine automatische Kupplung für den Schienengüterverkehr anzugeben, welche insbesondere im Hinblick auf den Zugbildungsaufwand optimiert ist.

Im Einzelnen wird im Schritt S1 in FIG. 3 der Zugverbund auf den Berg geschoben. Die letzte Kupplung in Wagen 1 befindet sich in der kuppelbereiten Stellung. Alle anderen Kupplungen sind gekuppelt. Dann wird in Schritt S2 die Kuppelstelle zwischen Wagen 1 und Wagen 2 in Pufferstellung gebracht. Alle anderen Pufferstellungen würden sich auflösen, da keine vorhanden sind, passiert weiter nichts.

Im Schritt S3 rollt der Wagen 1 ab. In Schritt S4 stößt der ablaufende Wagen 1 auf einen stehenden Wagen im Richtungsgleis und kuppelt mit diesem. Durch den Kuppelvorgang wird die hintere Pufferstellung aufgelöst. Zeitgleich wird am Zugverbund an der Kuppelstelle zwischen Wagen 2 und Wagen 3 die Pufferstellung aktiviert. Jetzt wiederholt sich in Schritt S5 der Schritt S3 und wird so lange wiederholt, bis der gesamte Zugverbund über den Berg ist.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Lösung ist, wenn ablaufende Wagen prellen, also beispielsweise in FIG. 3 Schritt S2 der Wagen 1 auf den Wagen 2 wieder aufläuft. Dann bleibt die Pufferstellung erhalten und das Prellen hat keinen Effekt auf den Prozess.

Damit der Ablauf funktioniert, muss bereits ein Wagen mit kuppelbereiter Kupplung im Richtungsgleis stehen.

Wie in FIG. 4 schematisch dargestellt, prallt der erste Wagen, der in ein leeres Richtungsgleis rollt, auf keinen Wagen. Es gibt keinen Impuls, durch die die Pufferstellung des ersten Wagens am Ende aufgelöst wird. Dies ist in Schritt S3 in FIG. 4 bezüglich des Wagens 1 gezeigt. Die Kupplung in Pufferstellung bleibt in dieser Stellung. Läuft ein weiterer Wagen in Schritt S3 und Schritt S4 gemäß FIG. 4 auf den Wagen 1 auf, stößt eine kuppelbereite Kupplung auf einen Wagen in Pufferstellung. Es wird daher nicht gekuppelt. Auch am Wagen 2 erfolgt kein Impuls zum Aufheben der Pufferstellung und das Problem bleibt bestehen (siehe Schritt S5 in FIG. 4). Es wird also eine zusätzliche Logik benötigt, um die Pufferstellung aufzulösen, wenn ein Wagen in ein leeres Richtungsgleis rollt.

Hierfür bietet die vorliegende Erfindung verschiedene Lösungsansätze.

Lösunasansatz 1:

Sobald zwei Wagen aufeinanderstoßen, wird über die entsprechenden Elektrokontaktkupplungen die elektrische Verbindung geschlossen und die Wagen können ihre Kennung bzw. ihren Identifikator (ID) austauschen. Alle elektronischen Steuereinrichtungen der Wagen wissen, mit welchem Kuppelpartner die Wagen am Berg gekuppelt waren. Trifft ein neuer Kuppelpartner auf den Wagen, wird die Pufferstellung an allen Kupplungen aufgelöst. Beispielsweise trifft in Schritt S5 in FIG. 4 Wagen 2 auf Wagen 1. Die Elektrokontaktkupplungen werden kurzgeschlossen, die Kennungen bzw. Identifikatoren ausgetauscht und somit die Pufferstellung an beiden Wagen aufgelöst. Ab jetzt kann der Prozess nach FIG. 3 ablaufen.

ERSATZBLATT (REGEL 26) Lösunasansatz 2:

Die Kupplungen erhalten einen Drucksensor oder Druckschalter, der misst, ob über die Kupplung geschoben wird, also die Pufferstellung für einen Schiebevorgang genutzt wird. Zusätzlich detektiert das System den gefahrenen Weg. Die Information kann sowohl über GPS oder Radumdrehungen gemessen werden.

Sobald sich ein Wagen mit eingeschalteter Pufferstellung eine Wegstrecke X (konfigurierbar beispielsweise eine Wagenlänge) bewegt, ohne dass Druck auf die Kupplung ausgeübt wurde (über die gesamte Strecke) wird die Pufferstellung automatisch aufgehoben. Hierdurch wird detektiert, dass sich der Wagen vom verbleibenden Zugverbund gelöst hat und frei rollt. Dies ist das Signal, die Pufferstellung aufzuheben, so dass als nächstes ein neues Kuppeln in bzw. mit einem neuen Wagenverbund erwartet wird.

Lösunasansatz 3:

Bei dem dritten Lösungsansatz wird die Pufferstellung nach einer Zeitspanne ohne Druck abgeschaltet. Die Kupplungen erhalten einen Drucksensor, der misst, ob über die Kupplung geschoben wird, also die Pufferstellung für einen Schiebevorgang benutzt wird. Wird der Wagen für eine konfigurierte Zeitspanne nicht geschoben, also kein Druck auf die Kupplung gemessen, wird die Pufferstellung aufgehoben.

Lösunasansatz 4:

Alternativ zu den zuvor genannten Lösungsansätzen ist es aber auch denkbar, dass die Logiken der Lösungsansätze 2 und 3 beim Aktivieren der Pufferstellung ein- und ausgeschaltet werden. Ein Ablaufsteuerrechner oder Operator weiß, ob bereits ein Wagen im Richtungsgleis steht und die Zusatzfunktion zum Deaktivieren der Pufferstellung benötigt wird. Wird diese nicht benötigt, kann die Logik abgeschaltet werden.

Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter Merkmale.

ERSATZBLATT (REGEL 26)