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Title:
METHOD FOR DYEING KERATINOUS MATERIAL COMPRISING THE LEAVE-ON APPLICATION OF A DYE THAT HAS A LOW WATER CONTENT AND COMPRISES C1-C6 ALKOXY SILANE, PIGMENT AND SOLVENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/002533
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for dyeing keratinous material, in particular human hair, comprising the following steps in the specified order: (1) providing a dye (F), wherein the dye (F) - in relation to the total weight of the dye (F) - contains: (F1) one or more organic C1-C6 alkoxy silanes and/or condensation products thereof, (F2) at least one pigment, (F3) less than 25.0 wt.% water, and (F4) at least one solvent different from water, (2) administering the dye (F) to moistened or dry keratinous material, (3) optionally applying a defined amount of water to the keratinous material, which is still loaded with the dye (F), wherein the weight of the amount of water applied in step (3) is at most twice the weight of the dye (F) administered in step (2), and (4) drying the keratinous material without washing out the dye (F) beforehand.

Inventors:
JAISER PHILLIP (DE)
LECHNER TORSTEN (DE)
NOWOTTNY MARC (DE)
SCHOEPGENS JUERGEN (DE)
TAIRI AVNI (DE)
KRUPPA CAROLIN (DE)
GREFE LEA (DE)
WALTER ANDREAS (DE)
MATHIASZYK CARSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/056337
Publication Date:
January 04, 2024
Filing Date:
March 13, 2023
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
International Classes:
A61K8/19; A61K8/58; A61K8/898; A61Q5/10
Domestic Patent References:
WO2021214055A12021-10-28
Foreign References:
FR3117842A12022-06-24
EP2168633B12016-03-30
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, umfassend die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge:

(1) Bereitstellung eines Färbemittels (F), wobei das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - enthält:

(F1) ein oder mehrere organische Ci-Ce-Alkoxy-Silane und/oder deren Kondensationsprodukte,

(F2) mindestens ein Pigment,

(F3) weniger als 25,0 Gew.-% Wasser, und

(F4) mindestens ein von Wasser verschiedenes Lösungsmittel,

(2) Anwendung des Färbemittels (F) auf angefeuchtetem oder trockenem keratinischen Material,

(3) gegebenenfalls Aufträgen einer definierten Menge Wasser auf das keratinische Material, das noch mit dem Färbemittel (F) beaufschlagt ist, wobei das Gewicht der in Schritt (3) aufgetragenen Wassermenge höchstens doppelt so groß ist wie das Gewicht des in Schritt (2) angewendeten Färbemittels (F), und

(4) Trocknung des Keratin mate rials ohne vorheriges Auswaschen des Färbemittels (F).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens ein organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan (F1) der Formel (I) und/oder dessen Kondensationsprodukte enthält,

RiR2N-L-Si(OR3)a(R4)b (l), wobei

- Ri, R2 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine Ci-Ce-Alkylgruppe stehen,

- L für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe steht,

- R3, R4 unabhängig voneinander für eine Ci-Ce-Alkylgruppe stehen,

- a, für eine ganze Zahl von 1 bis 3 steht, und

- b für die ganze Zahl 3 - a steht.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens ein organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan (F1) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus (3-Aminopropyl)trimethoxysilan, (3-Aminopropyl)-triethoxysilan, (2- Aminoethyl)trimethoxy-silan, (2-Aminoethyl)triethoxysilan, (3-Dimethyl-aminopropyl)- trimethoxysilan, (3-Dimethylamino-propyl)triethoxysilan, (2-Dimethylamino-ethyl)trimethoxy- silan,(2-Dimethylaminoethyl)triethoxy-silan und deren Kondensationsprodukten. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel mindestens ein organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan (F1) der Formel (II) enthält.

R5Si(OR6)k(R7)m (II), wobei

- Re für eine Ci-Ci2-Alkylgruppe steht,

- Re für ein Wasserstoffatom oder eine Ci-Ce-Alkylgruppe steht,

- R? für eine Ci-Ce-Alkylgruppe steht

- k für eine ganze Zahl von 1 bis 3 steht, und

- m für die ganze Zahl 3 - k steht. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens ein organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan (F1) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus Methyltrimethoxysilan, Methyltriethoxysilan, Ethyltrimethoxysilan, Ethyltriethoxy- silan, Hexyltrimethoxysilan, Hexyltriethoxysilan, Octyltrimethoxysilan, Octyltriethoxysilan, Dodecyltrimethoxysilan, Dodecyltriethoxysilan und deren Kondensationsprodukten. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - ein oder mehrere organische Ci- Ce-Alkoxy-Silane (F1) und/oder deren Kondensationsprodukte in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 30,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 bis 20,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 5,0 bis 15,0 Gew.- % und ganz besonders bevorzugt von 6,0 bis 12,5 Gew.-% enthält. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens ein Pigment (F2) aus der Gruppe der anorganischen Pigmente, der organischen Pigmente und/oder der Metallpigmente enthält. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - 0 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 5,0 Gew.-%, und besonders bevorzugt von 0,5 bis 3,0 Gew.-% Wasser (F3) enthält. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens ein von Wasser verschiedenes Lösungsmittel (F4) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus Ethanol, Isopropanol, 1 ,2-Propylenglycol, 1 ,3-Propylenglycol, Ethylenglycol, 1 ,2-Butylenglycol, Dipropylenglycol, Diethylenglycolmonoethylether, Glycerin, Phenoxyethanol, Benzylalkohol, Poly-Ci-Ce-Alkylenglycolen, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Ethylencarbonat, Propylencarbonat, Butylencarbonat und Glycerolcarbonat, bevorzugt aus der Gruppe aus Ethanol und Isopropanol. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - ein oder mehrere von Wasser verschiedene Lösungsmittel (F4) in einer Gesamtmenge von 20 bis 95 Gew.-%, bevorzugt von 30 bis 85 Gew.-%, weiter bevorzugt von 40 bis 80 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 45 bis 75 Gew.-% enthält. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens einen bei 20 °C flüssigen Fettbestandteil (F5) enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe der linearen oder cyclischen Silikonöle, der Kohlenwasserstofföle, der flüssigen Fettsäuretriglyceride, der flüssigen Fettalkohole, der Esteröle und deren Gemischen. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - einen oder mehrere bei 20 °C flüssige Fettbestandteile (F5) in einer Gesamtmenge von 1 ,0 bis 99 Gew.-%, bevorzugt von 5,0 bis 60,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 10,0 bis 30,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 15,0 bis 25,0 Gew.-% enthält. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch die

(2) Anwendung des Färbemittels (F) auf keratinischem Material, das kurz vor der Anwendung angefeuchtet wurde. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend

(2) die Anwendung des Färbemittels (F) auf angefeuchtetem keratinischen Material, und

(3) das Aufträgen einer definierten Menge Wasser auf das keratinische Material, das noch mit dem Färbemittel (F) beaufschlagt ist, wobei die Gesamtmenge an Wasser, die zum Anfeuchten in Schritt (2) und zum Aufträgen in Schritt (3) auf dem keratinischen Material angewendet wird, höchstens doppelt so groß ist wie das Gewicht des in Schritt (2) angewendeten Färbemittels (F). Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, umfassend die

(4) Trocknung des keratinischen Materials ohne vorheriges Auswaschen des Färbemittels (F) bei einer Temperatur von 40 °C bis 210 °C, bevorzugt von 45 °C bis 190 °C, weiter bevorzugt von 45 °C bis 170 °C, noch weiter bevorzugt von 45 °C bis 150 °C und ganz besonders bevorzugt von 45 °C bis 100 °C. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, umfassend vor oder nach Schritt (4) das in Kontakt bringen des keratinischen Materials mit Luft, die eine relative Luftfeuchte von 40 % bis 99 %, bevorzugt von 50 bis 95 %, weiter bevorzugt von 60 bis 95 % und besonders bevorzugt von 70 bis 95 % (gemessen bei 20 °C und einem Druck von 11013,25 hPa), besitzt.

Description:
Henkel AG & Co. KGaA

2022P00033WO

Verfahren zum Färben von keratinischem Material umfassend die leave-on Anwendung eines wasserarmen Färbemittels mit Ci-Ce-Alkoxy-Silan, Pigment und Lösungsmittel

Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, bei welchem ein wasserarmes Färbemittel, das mindestens ein Ci-Ce-Alkoxy-Silan, ein Pigment und ein Lösungsmittel enthält, als leave-on Produkt auf das Keratinmaterial appliziert wird.

Die Veränderung von Form und Farbe von keratinischem Material, insbesondere von menschlichen Haaren, stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Zur Veränderung der Haarfarbe kennt der Fachmann je nach Anforderung an die Färbung diverse Färbesysteme. Für permanente, intensive Färbungen mit guten Echtheitseigenschaften und guter Grauabdeckung werden üblicherweise Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten, die unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln wie beispielsweise Wasserstoffperoxid untereinander die eigentlichen Farbstoffe ausbilden. Oxidationsfärbemittel zeichnen sich durch sehr langanhaltende Färbeergebnisse aus.

Bei dem Einsatz von direktziehenden Farbstoffen diffundieren bereits fertig ausgebildete Farbstoffe aus dem Färbemittel in die Haarfaser hinein. Im Vergleich zur oxidativen Haarfärbung weisen die mit direktziehenden Farbstoffen erhaltenen Färbungen eine geringere Haltbarkeit und schnellere Auswaschbarkeit auf. Färbungen mit direktziehenden Farbstoffen verbleiben üblicherweise für einen Zeitraum zwischen 5 und 20 Haarwäschen auf dem Haar.

Für kurzzeitige Farbveränderungen auf dem Haar und/oder der Haut ist der Einsatz von Farbpigmenten bekannt. Unter Farbpigmenten werden im Allgemeinen unlösliche, farbgebende Substanzen verstanden. Diese liegen ungelöst in Form kleiner Partikel in der Färbeformulierung vor und lagern sich lediglich von außen auf den Haarfasern und/oder der Hautoberfläche ab. Daher lassen sie sich in der Regel durch einige Wäschen mit tensidhaltigen Reinigungsmitteln wieder rückstandslos entfernen. Unter dem Namen Haar-Mascara sind verschiedene Produkte dieses Typs auf dem Markt erhältlich.

Wünscht sich der Anwender besonders langanhaltende Färbungen, so ist die Verwendung von oxidativen Färbemitteln bislang seine einzige Option. Doch trotz vielfacher Optimierungsversuche lässt sich bei der oxidativen Haarfärbung ein unangenehmer Ammoniakgeruch bzw. Amingeruch nicht vollständig vermeiden. Auch die mit dem Einsatz der oxidativen Färbemittel nach wie vor verbundene Haarschädigung wirkt sich auf das Haar des Anwenders nachteilig aus. Eine nach wie vor bestehende Herausforderung ist daher die Suche nach alternativen, leistungsstarken Färbeverfahren.

EP 2168633 B1 beschäftigt sich mit der Aufgabenstellung, langanhaltende Haarfärbungen unter Einsatz von Pigmenten zu erzeugen. Die Schrift lehrt, dass sich bei Verwendung einer Kombination aus Pigment, organischer Silicium-Verbindung, hydrophobem Polymer und einem Lösungsmittel auf Haaren Färbungen erzeugen lassen, die gegenüber Shampoonierungen besonders widerstandsfähig sein sollen. Als organischer Silicium-Verbindung wurde beispielsweise 3- Aminopropyl-triethoxysilan eingesetzt.

In den Färbeverfahren von EP 2168633 B1 werden siliciumorganische Verbindungen aus der Gruppe der Silane eingesetzt, wobei die Molekülstruktur dieser Silane mindestens eine Hydroxygruppe und/oder hydrolysierbare Gruppe umfasst. Aufgrund der Anwesenheit der Hydroxygruppen bzw. hydrolysierbaren Gruppen handelt es sich bei den Silanen um reaktive Substanzen, die in Gegenwart von Wasser hydrolysieren bzw. oligomerisieren oder polymerisieren. Die durch Anwesenheit des Wassers initiierte Oligomerisierung bzw. Polymerisierung der Silane führt bei Anwendung auf dem Keratinmaterial letztendlich zur Ausbildung eines Films, welcher die farbgebenden Verbindungen fixiert und auf diese Weise sehr langlebige Färbungen erzeugt.

Bei näherer Untersuchung der in EP 2168633 B1 offenbarten Färbeverfahren hat sich jedoch herausgestellt, dass die mit diesen Mitteln bzw. Verfahren auf den Haaren erzeugten Färbungen noch verbesserungswürdig sind. Insbesondere die Farbintensität und der Abrieb der Färbungen vom Haar müssen noch optimiert werden, und auch die Haltbarkeit, insbesondere die Waschecht-heit dieser Färbungen, bedarf der weiteren Verbesserung.

Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Färben von Keratinmaterial wie Haaren zu finden, mit welchem die aus dem Stand der Technik bekannten Pigmente in extrem dauerhafter Weise auf den Haaren fixiert werden können. Die Färbemittel sollten eine sehr gute Lagerstabilität besitzen, und bei Anwendung der Mittel sollte der Anwender möglichst wenig Schritte vornehmen müssen. Zudem sollte die Anwendung auf möglichst nachhaltige Weise erfolgen und so wassersparend wie möglich sein. Weiterhin sollten die Farbintensität, die Haltbarkeit und insbesondere die Waschechtheit der Färbungen verbessert werden.

Überraschenderweise hat sich nun herausgestellt, dass die vorgenannten Aufgaben hervorragend gelöst werden können, wenn in einem Färbeverfahren ein wasserarmes Färbemittel (F) auf dem Keratin material angewendet wird, welches ein oder mehrere organische Ci-Ce-Alkoxy-Silane (F1), mindestens ein Pigment (F2), weniger als 25,0 Gew.-% Wasser (F3) und mindestens ein von Wasser verschiedenes Lösungsmittel (F4) enthält. Der Kernaspekt der Erfindung ist hierbei, dass das Färbemittel (F) nicht ausgewaschen wird, sondern das Keratin material, auf dem sich noch das Färbemittel (F) befindet, getrocknet wird. Die zu dieser Erfindung führenden Arbeiten haben überraschend gezeigt, dass dieses Färbeverfahren nicht nur effizienter ist und der Anwender bei Anwendung des Färbemittels weniger Wasser verbraucht, sondern dass die auf diese Weise gefärbten Keratinmaterialien auch intensiver gefärbt werden konnten und die erhaltenen Färbungen eine bessere Haltbarkeit, insbesondere eine bessere Waschechtheit, besaßen.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, umfassend die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge:

(1) Bereitstellung eines Färbemittels (F), wobei das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - enthält:

(F1) ein oder mehrere organische Ci-Ce-Alkoxy-Silane und/oder deren Kondensationsprodukte,

(F2) mindestens ein Pigment,

(F3) weniger als 25,0 Gew.-% Wasser, und

(F4) mindestens ein von Wasser verschiedenes Lösungsmittel,

(2) Anwendung des Färbemittels (F) auf angefeuchtetem oder trockenem keratinischen Material,

(3) gegebenenfalls Aufträgen einer definierten Menge Wasser auf das keratinische Material, das noch mit dem Färbemittel (F) beaufschlagt ist, wobei das Gewicht der in Schritt (3) aufgetragenen Wassermenge höchstens doppelt so groß ist wie das Gewicht des in Schritt (2) angewendeten Färbemittels (F), und

(4) Trocknung des Keratin mate rials ohne vorheriges Auswaschen des Färbemittels (F). keratinisches Material

Unter keratinischem Material sind Haare, die Haut, die Nägel (wie beispielsweise Fingernägel und/oder Fußnägel) zu verstehen. Weiterhin fallen auch Wolle, Pelze und Federn unter die Definition des keratinischen Materials.

Bevorzugt werden unter keratinischem Material das menschliche Haar, die menschliche Haut und menschliche Nägel, insbesondere Finger- und Fußnägel, verstanden. Ganz besonders bevorzugt wird unter keratinischem Material das menschliche Haar verstanden.

Färbemittel (F) zur Färbung von keratinischem Material

In Schritt (1) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Färbemittel (F) bereitgestellt. Das Färbemittel (F) ist dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - enthält:

(F1) ein oder mehrere organische Ci-Ce-Alkoxy-Silane und/oder deren Kondensationsprodukte, (F2) mindestens ein Pigment,

(F3) weniger als 25,0 Gew.-% Wasser, und

(F4) mindestens ein von Wasser verschiedenes Lösungsmittel.

Der Begriff „Mittel zur Färbung“ wird im Rahmen dieser Erfindung für eine durch Einsatz von Pigmenten hervorgerufene Farbgebung des Keratinmaterials, insbesondere des Haares, verwendet. Bei dieser Färbung lagern sich die vorgenannten Pigmente (F2) in einem besonders homogenen und glatten Film an der Oberfläche des Keratinmaterials ab. Der Film bildet sich in situ durch Oligo- merisierung bzw. Polymerisierung des oder der organische Ci-Ce-Alkoxy-Silane (F1) und schließt das oder die Pigmente (F2) ein.

Organische Ci-Cs-Alkoxy-Silane (F1) und/oder deren Kondensationsprodukte,

Als erste erfindungswesentliche Substanzklasse enthält das Färbemittel (F) ein oder mehrere organische Ci-Ce-Alkoxy-Silane (F1) und/oder deren Kondensationsprodukte.

Die im Färbemittel (F) enthaltenen organische Ci-Ce-Alkoxy-Silane (F1) sind reaktive Verbindungen. Organische Siliciumverbindungen, die alternativ auch als siliciumorganische Verbindungen bezeichnet werden, sind Verbindungen, die entweder eine direkte Silicium-Kohlenstoff-Bindung (Si- C) aufweisen oder in denen der Kohlenstoff über ein Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefel-Atom an das Silicium-Atom geknüpft ist. Die erfindungsgemäßen organischen Ci-Ce-Alkoxy-Silane sind Verbindungen, die eine bis drei Silicumatome enthalten. Besonders bevorzugt enthalten die organischen Ci-Ce-Alkoxy-Silanen ein oder zwei Siliciumatome.

Die Bezeichnung Silan steht nach den lUPAC-Regeln für eine Stoffgruppe chemischer Verbindungen, die auf einem Silicium-Grundgerüst und Wasserstoff basieren. Bei organischen Silanen sind die Wasserstoff-Atome ganz oder teilweise durch organische Gruppen wie beispielsweise (substituierte) Alkylgruppen und/oder Alkoxygruppen ersetzt. In den organischen Silanen kann auch ein Teil der Wasserstoffatome durch Hydroxygruppen ersetzt sein.

Organische Ci-Ce-Alkoxy-Silane umfassend mindestens eine C1-C6-Alkoxygruppe, die direkt an das Siliciumatom gebunden ist. Die Alkoxygruppe ist reaktiv und kann in Anwesenheit von Wasser zunächst hydrolysiert werden und im Anschluss daran mit einem weiteren organische Ci-Ce-Alkoxy- Silan (oder dessen Hydrolyseprodukt) kondensiert werden. Bei der Ci-Ce-Alkoxygruppe handelt es sich bevorzugt um eine Ethoxygruppe oder um eine Meth oxygruppe. Handelt es sich beispielsweise bei der hydrolysierbaren Gruppe um eine Ethoxygruppe, so enthält die organische Siliciumverbindung bevorzugt eine Struktureinheit R’R“R“‘Si-O-CH2-CH3. Die Reste R‘, R“ und R“‘ stellen hierbei die drei übrigen freien Valenzen des Siliciumatoms dar. Ganz besonders gute Ergebnisse konnten erhalten werden, wenn das erfindungsgemäße Färbemittel (F) mindestens ein erstes organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan (F1) der Formel (I) enthielt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens ein organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan (F1) der Formel (I) und/oder dessen Kondensations-produkte enthält,

RiR 2 N-L-Si(OR 3 )a(R 4 )b (l), wobei

- Ri, R2 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine Ci-Ce-Alkylgruppe stehen,

- L für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe steht,

- R3, R4 unabhängig voneinander für eine Ci-Ce-Alkylgruppe stehen,

- a, für eine ganze Zahl von 1 bis 3 steht, und

- b für die ganze Zahl 3 - a steht.

Die Substituenten Ri, R2, R3, R4 und L, in den Verbindungen der Formel (I) sind nachstehend beispielhaft erläutert:

Beispiele für eine Ci-Ce-Alkylgruppe sind die Gruppen Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, s- Butyl und t-Butyl, n-Pentyl und n-Hexyl. Propyl, Ethyl und Methyl sind bevorzugte Alkylreste. Beispiele für eine C2-Ce-Alkenylgruppe sind Vinyl, Allyl, But-2-enyl, But-3-enyl sowie Isobutenyl, bevorzugte C2-Ce-Alkenylreste sind Vinyl und Allyl. Bevorzugte Beispiele für eine Hydroxy-Ci-Ce- alkylgruppe sind eine Hydroxy methyl-, eine 2-Hydroxyethyl-, eine 2-Hydroxypropyl, eine 3-Hydroxy- propyl-, eine 4-Hydroxybutylgruppe, eine 5-Hydroxypentyl- und eine 6-Hydroxyhexylgruppe; eine 2- Hydroxyethylgruppe ist besonders bevorzugt. Beispiele für eine Amino-Ci-Ce-alkyl-gruppe sind die Aminomethylgruppe, die 2-Aminoethylgruppe, die 3-Aminopropylgruppe. Die 2-Aminoethylgruppe ist besonders bevorzugt. Beispiele für eine lineare zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe sind beispielsweise die Methylen-gruppe (-CH2-), die Ethylengruppe (-CH2-CH2-), die Propylengruppe (- CH2-CH2-CH2-) und die Butylengruppe (-CH2-CH2-CH2-CH2-). Die Propylengruppe (-CH2-CH2-CH2-) ist besonders bevorzugt. Ab einer Kettenlänge von 3 C-Atomen können zweiwertige Alkylengruppen auch verzweigt sein. Beispiele für verzweigte, zweiwertige C3-C2o-Alkylengruppen sind (-CH2- CH(CH 3 )-) und (-CH2-CH(CH 3 )-CH 2 -).

In den organischen Siliciumverbindungen der Formel (I)

Ri R 2 N-L-Si(OR3) a (R4)b (I), stehen die Reste Ri und R2 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder eine C1-C6- Alkylgruppe. Ganz besonders bevorzugt stehen die Reste Ri und R2 beide für ein Wasserstoffatom.

Im Mittelteil der organischen Siliciumverbindung befindet sich die Struktureinheit oder der Linker -L- der für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe steht.

Bevorzugt steht -L- für eine lineare, zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe. Weiter bevorzugt steht -L- für eine lineare zweiwertige Ci-Ce-Alkylengruppe. Besonders bevorzugt steht -L- für eine Methylengruppe (-CH2-), eine Ethylengruppe (-CH2-CH2-), eine Propylengruppe (-CH2-CH2-CH2-) oder eine Butylengruppe (-CH2-CH2-CH2-CH2-). Ganz besonders bevorzugt steht L für eine Propylengruppe (-CH2-CH2-CH2-).

Die erfindungsgemäßen organischen Siliciumverbindungen der Formel (I)

Ri R 2 N-L-Si(OR3) a (R4)b (l), tragen jeweils ein einem Ende die Silicium-haltige Gruppierung -Si(OR3)a(R4)b

In der endständigen Struktureinheit -Si(OR3)a(R4)b steht der Rest R3 für ein Wasserstoffatom oder eine Ci-Ce-Alkylgruppe, und der Rest R4 steht für eine Ci-Ce-Alkylgruppe. Besonders bevorzugt stehen R3 und R4 unabhängig voneinander für eine Methylgruppe oder eine Ethylgruppe.

Hierbei steht a für eine ganze Zahl von 1 bis 3, und b steht für die ganze Zahl 3 - a. Wenn a für die Zahl 3 steht, dann ist b gleich 0. Wenn a für die Zahl 2 steht, dann ist b gleich 1 . Wenn a für die Zahl 1 steht, dann ist b gleich 2.

Färbungen mit den besten Waschechtheiten konnten erhalten werden, wenn das erfindungsgemäße Mittel mindestens eine erste organische Siliciumverbindung (a1) der Formel (I) enthält, in welcher die Reste R3, R4 unabhängig voneinander für eine Methylgruppe oder für eine Ethylgruppe stehen.

Weiterhin konnten Färbungen mit den besten Waschechtheiten erhalten werden, wenn das erfindungsgemäße Mittel mindestens eine erste organische Siliciumverbindung (a1) der Formel (I) enthält, in welcher der Rest a für die Zahl 3 steht. In diesem Fall steht der Rest b für die Zahl 0.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine erste organische Siliciumverbindung (a1) der Formel (I) enthält, wobei

- R3, R4 unabhängig voneinander für eine Methylgruppe oder für eine Ethylgruppe stehen und

- a für die Zahl 3 steht und - b für die Zahl 0 steht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine erste organische Siliciumverbindung (a1) der Formel (I) enthält,

Ri R 2 N-L-Si(OR3) a (R4)b (l), wobei

- Ri, R2 beide für ein Wasserstoffatom stehen, und

- L für eine lineare, zweiwertige Ci-Ce-Alkylengruppe, bevorzugt für eine Propylengruppe (- CH2-CH2-CH2-) oder für eine Ethylengruppe (-CH2-CH2-), steht,

- R3, R4 unabhängig voneinander für eine Methylgruppe oder für eine Ethylgruppe stehen und

- a für die Zahl 3 steht und

- b für die Zahl 0 steht.

Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung besonders gut geeignete organische

Silicumverbindungen der Formel (I) sind

- (3-Aminopropyl)triethoxysilan

- (3-Aminopropyl)trimethoxysilan

- (2-Aminoethyl)triethoxysilan

- (2-Aminoethyl)trimethoxysilan

- (3-Dimethylaminopropyl)triethoxysilan

- (3-Dimethylaminopropyl)trimethoxysilan

-1 -(3-Dimethylaminopropyl)silantriol

- (2- D i met hy la m i n oethy l)t riet h oxys i la n .

- (2-Dimethylaminoethyl)trimethoxysilan und/oder

-1-(2-Dimethylaminoethyl)silantriol

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens ein organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan (F1) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus (3-Aminopropyl)trimethoxysilan, (3-Aminopropyl)- triethoxysilan, (2-Aminoethyl)trimethoxy-silan, (2-Aminoethyl)triethoxysilan, (3-Dimethyl- aminopropyl)-trimethoxysilan, (3-Dimethylamino-propyl)triethoxysilan, (2-Dimethylamino- ethyl)trimethoxysilan,(2-Dimethylaminoethyl)triethoxy-silan und deren Kondensationsprodukten.

Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn das Färbemittel (3-Aminopropyl)triethoxysilan und/oder dessen Kondensationsprodukte enthält.

Die vorgenannten organischen O-Ce-Alkoxy-Silane der Formel (I) sind kommerziell erhältlich. (3-Aminopropyl)trimethoxysilan kann beispielsweise von Sigma-Aldrich käuflich erworben werden. Auch (3-Aminopropyl)triethoxysilan ist kommerziell bei der Firma Sigma-Aldrich erwerblich. Zur Erzielung von Färbungen mit besonders guter Reibechtheit und besonders hoher Waschechtheit hat es sich als ganz besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das erfindungsgemäße Färbemittel (F) zusätzlich oder alternativ zu den organischen Ci-Ce-Alkoxy-Silanen der Formel (I) mindestens ein organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan der Formel (II) enthält R 5 Si(OR6)k(R7)m (II).

Das bzw. die organischen Ci-Ce-Alkoxysilane der Formel (II) können auch als Silane vom Typ der Alkyl-alkoxy-silane oder der Alkyl-hydroxy-silane bezeichnet werden,

R 5 Si(OR6)k(R7)m (II), wobei

- R5 für eine Ci-Ci2-Alkylgruppe steht,

- Re für ein Wasserstoffatom oder eine Ci-Ce-Alkylgruppe steht,

- R7 für eine Ci-Ce-Alkylgruppe steht

- k für eine ganze Zahl von 1 bis 3 steht, und

- m für die ganze Zahl 3 - k steht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel mindestens ein organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan (F1) der Formel (II) enthält.

R 5 Si(OR6)k(R7)m (II), wobei

- R5 für eine Ci-Ci2-Alkylgruppe steht,

- Re für ein Wasserstoffatom oder eine Ci-Ce-Alkylgruppe steht,

- R7 für eine Ci-Ce-Alkylgruppe steht

- k für eine ganze Zahl von 1 bis 3 steht, und

- m für die ganze Zahl 3 - k steht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein im erfindungsgemäßen Verfahren angewendetes Färbemittel (F) dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich zu der oder den organischen Ci-Ce-Alkoxy-Silanen der Formel (I) mindestens eine weiteres organisches Ci-Ce- Alkoxy-Silan der Formel (II) enthält

R 5 Si(OR6)k(R7)m (II), wobei

- R5 für eine Ci-Ci2-Alkylgruppe steht, - Re für ein Wasserstoffatom oder eine Ci-Ce-Alkylgruppe steht,

- R7 für eine Ci-Ce-Alkylgruppe steht

- k für eine ganze Zahl von 1 bis 3 steht, und

- m für die ganze Zahl 3 - k steht.

In den organischen Ci-Ce-Alkoxy-Silanen der Formel (II) steht der Rest R5 für eine C1-C12- Alkylgruppe. Diese Ci-Ci2-Alkylgruppe ist gesättigt und kann linear oder verzweigt sein. Bevorzugt steht R5 für eine lineare Ci-Ca-Alkylgruppe. Bevorzugt steht R5 für eine Methylgruppe, eine Ethyl- gruppe, eine n-Propylgruppe, eine n-Butylgruppe, eine n-Pentylgruppe, eine n-Hexylgruppe, eine n- Octylgruppe oder eine n-Dodecylgruppe. Besonders bevorzugt steht R5 für eine Methylgruppe, eine Ethylgrurppe oder eine n-Octylgruppe.

In den organischen Siliciumverbindungen der Form (II) steht der Rest Re für ein Wasserstoffatom oder eine Ci-Ce-Alkylgruppe. Besonders bevorzugt steht Re für eine Methylgruppe oder für eine Ethylgruppe.

In den organischen Siliciumverbindungen der Form (II) steht der Rest R für eine Ci-Ce-Alkylgruppe. Besonders bevorzugt steht R7 für eine Methylgruppe oder für eine Ethylgruppe.

Weiterhin steht k für eine ganze Zahl von 1 bis 3, und m steht für die ganze Zahl 3 - k. Wenn k für die Zahl 3 steht, dann ist m gleich 0. Wenn k für die Zahl 2 steht, dann ist m gleich 1 . Wenn k für die Zahl 1 steht, dann ist m gleich 2.

Färbungen mit den besten Waschechtheiten konnten erhalten werden, wenn im Verfahren ein Färbemittel (F) eingesetzt wurde, welches mindestens eine organisches Ci-Ce-Alkoxysilan der Formel (II) enthält, in welcher der Rest k für die Zahl 3 steht. In diesem Fall steht der Rest m für die Zahl 0.

Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung besonders gut geeignete organische Silicumverbindungen der Formel (II) sind

- Methyltrimethoxysilan

- Methyltriethoxysilan

- Ethyltriethoxysilan

- n-Hexyltriethoxysilan

- n-Octyltriethoxysilan

- n-Dodecyltrimethoxysilan und/oder

- n-Dodecyltriethoxysilan.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens ein organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan (F1) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus Methyltrimethoxysilan, Methyltriethoxysilan, Ethyltrimethoxysilan, Ethyltriethoxysilan, Hexyltrimethoxysilan, Hexyltriethoxysilan, Octyltrimethoxysilan, Octyltriethoxysilan, Dodecyltri-methoxysilan, Dodecyltriethoxysilan und deren Kondensationsprodukten.

Weitere zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung besonders gut geeignete organische Silicumverbindungen sind auch

- Vinyltrimethoxysilan und

- Vinyltriethoxysilan.

In einer explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Färbemittel (F) dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein erstes organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silan der Formel (I) enthält, welches ausgewählt ist aus der Gruppe aus (3-Aminopropyl)triethoxysilan und (3-Aminopropyl)-trimethoxysilan, und zusätzlich mindestens ein zweites organisches Ci-Ce-Alkoxy- Silan der Formel (II) enthält, welche ausgewählt ist aus der Gruppe aus Methyltrimethoxy-silan, Methyltriethoxysilan, Ethyltrimethoxysilan, Ethyltriethoxysilan, Hexyltrimethoxysilan und Hexyltriethoxysilan.

Bei den zuvor beschriebenen organischen Ci-Ce-Alkoxy-Silanen handelt es sich um reaktive Verbindungen. Zur Erzielung von besonders guten Färbeergebnissen ist es insbesondere von Vorteil, die organisches Ci-Ce-Alkoxy-Silane der Formel (I) und/oder (II) in bestimmten Mengenbereichen im Färbemittel (F) einzusetzen.

In diesem Zusammenhang hat es sich als bevorzugt herausgestellt, wenn das erfindungsgemäße Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere organische Ci-Ce- Alkoxy-Silane (F1) und/oder deren Kondensationsprodukte in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 30,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 bis 20,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 5,0 bis 15,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 6,0 bis 12,5 Gew.-% enthält. Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren daher dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - ein oder mehrere organische Ci-Ce-Alkoxy-Silane (F1) und/oder deren Kondensationsprodukte in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 30,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 bis 20,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 5,0 bis 15,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 6,0 bis 12,5 Gew.-% enthält.

Oligomere bzw. Kondensate der organischen Siliciumverbindunqen

Bei den erfindungsgemäßen organischen Ci-Ce-Alkoxy-Silanen (F1), insbesondere jenen der Formel (I) und/oder (II), handelt es sich um reaktive Verbindungen, die mit Wasser eine Hydrolyse und Kondensationsreaktion eingehen können.

Die Reaktion der organischen Ci-Ce-Alkoxy-Silane mit Wasser kann auf verschiedenen Wegen stattfinden. Die Reaktion startet, sobald die Ci-Ce-Alkoxy-Silane mit Wasser durch Vermischen in Kontakt kommen. Sobald Ci-Ce-Alkoxy-Silane und Wasser in Kontakt kommen, findet eine exotherme Hydrolyse-Reaktion gemäß folgendem Schema statt (Reaktionsschema am Beispiel von 3-Aminopropyltriethoxysilan):

In Abhängigkeit von der Anzahl der hydrolysierbaren Ci-Ce-Alkoxygruppen pro Silan-Molekül kann die Hydrolysereaktion auch mehrfach pro eingesetztem Ci-Ce-Alkkoxy-Silan stattfinden:

Hydrolyse am Beispiel von Methyltrimethoxysilan: OMe OMe

CH 3 — S —OMe + H 2 O - ► CH 3 — Si I— OH + MeOH

OMe OMe

In Abhängigkeit von der eingesetzten Menge an Wasser kann die Hydrolyse-Reaktion auch mehrfach pro eingesetztem Ci-Ce-Alkoxy-Silan stattfinden:

Im Anschluss an die Hydrolyse bzw. quasi zeitgleich mit der Hydrolyse erfolgt eine Kondensation der partiell (oder in Teilen auch vollständig) hydrolysierten Ci-Ce-Alkoxy-Silane.Die Vorkondensation kann beispielsweise gemäß dem folgenden Schema ablaufen:

OH OH OMe OH

H 3 C— -Si— OMe H 3 C — Si — OMe MeO — Si — O — Si — OMe + MeOH

OMe OMe CH 3 CH 3

An der Kondensationsreaktion können sowohl partiell hydrolysierte als auch vollständig hydrolysierte Ci-Ce-Alkoxysilane teilnehmen, die eine Kondensation mit noch nicht abreagierten, partiell oderauch vollständig hydrolysierten Ci-Ce-Alkoxysilanen durchlaufen. Mögliche Kondensationsreaktionen sind beispielsweise (gezeigt anhand des Gemisches (3- Aminopropyl)triethoxysilan und Methyltrimethoxysilan): und/oder

In den obigen beispielhaften Reaktionsschemata ist jeweils die Kondensation zu einem Dimer gezeigt, jedoch sind auch weitergehende Kondensationen zu Oligomeren mit mehreren Silan- Atomen möglich und auch bevorzugt.

Diese Hydrolyse bzw. Kondensationsreaktion setzt bereits in Gegenwart von sehr geringen Wassermengen ein, daher sind auch die Oligomere und/oder Kondensationsprodukte der vorgenannten organische Siliciumverbindungen von dieser Erfindung mit umfasst.

Pigmente (F2)

Als zweiten wesentlichen Bestandteil enthält das im erfindungsgemäßen Verfahren angewendete Färbemittel (F) mindestens ein Pigment (F2).

Unter Pigmenten im Sinne der vorliegenden Erfindung werden farbgebende Verbindungen verstanden, welche bei 20 °C in Wasser eine Löslichkeit von weniger als 0,5 g/L, bevorzugt von weniger als 0,1 g/L, noch weiter bevorzugt von weniger als 0,05 g/L besitzen. Die Wasserlöslichkeit kann beispielsweise mittels der nachfolgend beschriebenen Methode erfolgen: 0,5 g des Pigments werden in einem Becherglas abgewogen. Ein Rührfisch wird hinzugefügt. Dann wird ein Liter destilliertes Wasser hinzugegeben. Dieses Gemisch wird unter Rühren auf einem Magnetrührer für eine Stunde auf 20 °C erhitzt. Sind in der Mischung nach diesem Zeitraum noch ungelöste Bestandteile des Pigments sichtbar, so liegt die Löslichkeit des Pigments unterhalb von 0,5 g/L. Sofern sich die Pigment-Wasser-Mischung aufgrund der hohen Intensität des gegebenenfalls feindispergiert vorliegenden Pigments nicht visuell beurteilten lässt, wird die Mischung filtriert. Bleibt auf dem Filterpapier ein Anteil an ungelösten Pigmenten zurück, so liegt die Löslichkeit des Pigments unterhalb von 0,5 g/L.

Geeignete Pigmente bzw. Farbpigmente können anorganischen und/oder organischen Ursprungs sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens ein Pigment (F2) aus der Gruppe der anorganischen Pigmente, der organischen Pigmente und/oder der Metallpigmente enthält.

Bevorzugte Farbpigmente sind ausgewählt aus synthetischen oder natürlichen anorganischen Pigmenten. Anorganische Farbpigmente natürlichen Ursprungs können beispielsweise aus Kreide, Ocker, Umbra, Grünerde, gebranntem Terra di Siena oder Graphit hergestellt werden. Weiterhin können als anorganische Farbpigmente Schwarzpigmente wie z. B. Eisenoxidschwarz, Buntpigmente wie z. B. Ultramarin oder Eisenoxidrot sowie Fluoreszenz- oder Phosphoreszenzpigmente eingesetzt werden.

Besonders geeignet sind farbige Metalloxide, -hydroxide und -oxidhydrate, Mischphasenpigmente, schwefelhaltige Silicate, Silicate, Metallsulfide, komplexe Metallcyanide, Metallsulfate, -chromate und/oder -molybdate. Insbesondere bevorzugte Farbpigmente sind schwarzes Eisenoxid (CI 77499), gelbes Eisenoxid (CI 77492), rotes und braunes Eisenoxid (CI 77491), Manganviolett (CI 77742), Ultramarine (Natrium-Aluminiumsulfosilikate, CI 77007, Pigment Blue 29), Chromoxidhydrat (CI77289), Eisenblau (Ferric Ferrocyanide, CI77510) und/oder Carmine (Cochineal).

Erfindungsgemäß ebenfalls besonders bevorzugte Farbpigmente sind farbige Perlglanzpigmente. Diese basieren üblicherweise auf Mica- und/oder Glimmerbasis und können mit einem oder mehreren Metalloxiden beschichtet sein. Glimmer gehört zu den Schicht-Silicaten. Die wichtigsten Vertreter dieser Silicate sind Muscovit, Phlogopit, Paragonit, Biotit, Lepidolith und Margarit. Zur Herstellung der Perlglanzpigmente in Verbindung mit Metalloxiden wird der Glimmer, überwiegend Muscovit oder Phlogopit, mit einem Metalloxid beschichtet.

Alternativ zu natürlichem Glimmer kann auch ggfs. mit einem oder mehrere Metalloxide(en) beschichtetes, synthetisches Mica als Perlglanzpigment verwendet werden. Besonders bevorzugte Perlglanzpigmente basieren auf natürlichem oder synthetischem Mica (Glimmer) und sind mit einem oder mehreren der zuvor genannten Metalloxide beschichtet. Die Farbe der jeweiligen Pigmente kann durch Variation der Schichtdicke des oder der Metalloxids(e) variiert werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Pigment enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe der farbigen Metalloxide, Metallhydroxide, Metalloxidhydrate, Silicate, Metallsulfide, komplexen Metallcyanide, Metallsulfate, Bronzepigmente und/oder aus farbigen Pigmenten auf Mica- oder Glimmerbasis, die mit mindestens einem Metalloxid und/oder einem Metalloxychlorid beschichtet sind. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Färbemittel (F) dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Pigment (F2) enthält, das ausgewählt ist aus Pigmenten auf Mica- oder Glimmerbasis, die mit einem oder mehreren Metalloxiden aus der Gruppe aus Titandioxid (CI 77891), schwarzem Eisenoxid (CI 77499), gelbem Eisenoxid (CI 77492), rotem und/oder braunem Eisenoxid (CI 77491 , CI 77499), Manganviolett (CI 77742), Ultramarine (Natrium- Aluminiumsulfosilikate, CI 77007, Pigment Blue 29), Chromoxidhydrat (CI 77289), Chromoxid (CI 77288) und/oder Eisenblau (Ferric Ferrocyanide, Cl 77510) beschichtet sind.

Beispiele für besonders geeignete Farbpigmente sind im Handel beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Rona®, Colorona®, Xirona®, Dichrona® und Timiron® von der Firma Merck, Ariabel® und Unipure® von der Firma Sensient, Prestige® von der Firma Eckart Cosmetic Colors und Sunshine® von der Firma Sunstar erhältlich.

Ganz besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Colorona® sind beispielsweise:

Colorona Copper, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Passion Orange, Merck, Mica, CI 77491 (Iron Oxides), Alumina

Colorona Patina Silver, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE) Colorona RY, Merck, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 75470 (CARMINE)

Colorona Oriental Beige, Merck, MICA, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77491 (IRON OXIDES) Colorona Dark Blue, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, FERRIC FERROCYANIDE

Colorona Chameleon, Merck, CI 77491 (IRON OXIDES), MICA

Colorona Aborigine Amber, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE)

Colorona Blackstar Blue, Merck, CI 77499 (IRON OXIDES), MICA

Colorona Patagonian Purple, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77510 (FERRIC FERROCYANIDE)

Colorona Red Brown, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE) Colorona Russet, Merck, CI 77491 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 77891 (IRON OXIDES) Colorona Imperial Red, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), D&C RED NO. 30 (CI 73360) Colorona Majestic Green, Merck, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 77288 (CHROMIUM OXIDE GREENS)

Colorona Light Blue, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), FERRIC FERROCYANIDE (Cl 77510)

Colorona Red Gold, Merck, MICA, Cl 77891 (TITANIUM DIOXIDE), Cl 77491 (IRON OXIDES) Colorona Gold Plus MP 25, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (Cl 77891), IRON OXIDES (Cl 77491)

Colorona Carmine Red, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, CARMINE

Colorona Blackstar Green, Merck, MICA, Cl 77499 (IRON OXIDES) Colorona Bordeaux, Merck, MICA, Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Bronze, Merck, MICA, Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Bronze Fine, Merck, MICA, Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Fine Gold MP 20, Merck, MICA, Cl 77891 (TITANIUM DIOXIDE), Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Sienna Fine, Merck, Cl 77491 (IRON OXIDES), MICA

Colorona Sienna, Merck, MICA, Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Precious Gold, Merck, Mica, Cl 77891 (Titanium dioxide), Silica, Cl 77491 (Iron oxides), Tin oxide

Colorona Sun Gold Sparkle MP 29, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, IRON OXIDES, MICA, Cl 77891 , Cl 77491 (EU)

Colorona Mica Black, Merck, Cl 77499 (Iron oxides), Mica, Cl 77891 (Titanium dioxide) Colorona Bright Gold, Merck, Mica, Cl 77891 (Titanium dioxide), Cl 77491 (Iron oxides) Colorona Blackstar Gold, Merck, MICA, Cl 77499 (IRON OXIDES)

Weiterhin besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Xirona® sind beispielsweise:

Xirona Golden Sky, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide

Xirona Caribbean Blue, Merck, Mica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Silica, Tin Oxide

Xirona Kiwi Rose, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide

Xirona Magie Mauve, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide.

Zudem sind besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Unipure® beispielsweise:

Unipure Red LC 381 EM, Sensient CI 77491 (Iron Oxides), Silica

Unipure Black LC 989 EM, Sensient, CI 77499 (Iron Oxides), Silica

Unipure Yellow LC 182 EM, Sensient, CI 77492 (Iron Oxides), Silica

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Färbemittel (F) auch ein oder mehrere organischen Pigmente enthalten.

Bei den erfindungsgemäßen organischen Pigmenten handelt es sich um entsprechend unlösliche, organische Farbstoffe oder Farblacke, die beispielsweise aus der Gruppe der Nitroso-, Nitro- Azo-, Xanthen-, Anthrachinon-, Isoindolinon-, Isoindolin-, Chinacridon-, Perinon-, Perylen- , Diketo- pyrrolopyorrol-, Indigo-, Thioindido-, Dioxazin-, und/oder Triarylmethan-Verbindungen ausgewählt sein können.

Als besonders gut geeignete organische Pigmente können beispielsweise Carmin, Chinacridon, Phthalocyanin, Sorgho, blaue Pigmente mit den Color Index Nummern CI 42090, CI 69800, CI 69825, Cl 73000, Cl 74100, Cl 74160, gelbe Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11680, CI 11710, CI 15985, CI 19140, CI 20040, CI 21100, CI 21108, CI 47000, CI 47005, grüne Pigmente mit den Color Index Nummern CI 61565, CI 61570, CI 74260, orange Pigmente mit den Color Index Nummern CI 1 1725, CI 15510, CI 45370, CI 71105, rote Pigmente mit den Color Index Nummern CI 12085, CI 12120, CI 12370, CI 12420, CI 12490, CI 14700, CI 15525, CI 15580, CI 15620, CI 15630, CI 15800, CI 15850, CI 15865, CI 15880, CI 17200, CI 26100, CI 45380, CI 45410, CI 58000, CI 73360, CI 73915 und/oder CI 75470 genannt werden.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Färbemittel (F) dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein organisches Pigment (F2) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus Carmin, Chinacridon, Phthalocyanin, Sorgho, blaue Pigmente mit den Color Index Nummern CI 42090, CI 69800, CI 69825, CI 73000, CI 74100, CI 74160, gelbe Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11680, CI 11710, CI 15985, CI 19140, CI 20040, CI 21100, CI 21108, CI 47000, CI 47005, grüne Pigmente mit den Color Index Nummern CI 61565, CI 61570, CI 74260, orange Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11725, CI 15510, CI 45370, CI 71105, rote Pigmente mit den Color Index Nummern CI 12085, CI 12120, CI 12370, CI 12420, CI 12490, CI 14700, CI 15525, CI 15580, CI 15620, CI 15630, CI 15800, CI 15850, CI 15865, CI 15880, CI 17200, CI 26100, CI 45380, CI 45410, CI 58000, CI 73360, CI 73915 und/oder CI 75470.

Bei dem organischen Pigment kann es sich weiterhin auch um einen Farblack handeln. Unter der Bezeichnung Farblack wird im Sinn der Erfindung Partikel verstanden, welche eine Schicht aus absorbierten Farbstoffen umfassen, wobei die Einheit aus Partikel und Farbstoff unter den o.g. Bedingungen unlöslich ist. Bei den Partikeln kann es sich beispielsweise um anorganische Substrate handeln, die Aluminium, Silica, Calciumborosilkat, Calciumaluminiumborosilikat oder auch Aluminium sein können.

Als Farblack kann beispielsweise der Alizarin-Farblack eingesetzt werden.

Zur Färbung des Ke ratinmate rials können im Färbemittel (F) auch Pigmente mit einer bestimmten Formgebung eingesetzt worden sein. Beispielsweise kann ein Pigment auf Basis eines lamellaren und/oder eines lentikulären Substratplättchens eingesetzt werden. Weiterhin ist auch die Färbung auf Basis eines Substratplättchens möglich, welches ein Vakuum metallisiertes Pigment umfasst.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform kann ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass das Färbemittel (F) auch ein oder mehrere farbgebende Verbindungen aus der Gruppe der Pigmente auf Basis eines lamellaren Substratplättchens, der Pigmente auf Basis eines lentikulären Substratplättchens und der Vakuum metallisierten Pigmente enthält. Die Substratplättchen dieses Typs weisen eine durchschnittliche Dicke von höchstens 50 nm, vorzugsweise weniger als 30 nm, besonders bevorzugt höchstens 25 nm, beispielsweise höchstens 20 nm auf. Die durchschnittliche Dicke der Substratplättchen beträgt mindestens 1 nm, vorzugsweise mindestens 2,5 nm, besonders bevorzugt mindestens 5 nm, beispielsweise mindestens 10 nm. Bevorzugte Bereiche für die Dicke der Substratplättchen sind 2,5 bis 50 nm, 5 bis 50 nm, 10 bis 50 nm; 2,5 bis 30 nm, 5 bis 30 nm, 10 bis 30 nm; 2,5 bis 25 nm, 5 bis 25 nm, 10 bis 25 nm, 2,5 bis 20 nm, 5 bis 20 nm und 10 bis 20 nm. Vorzugsweise weist jedes Substratplättchen eine möglichst einheitliche Dicke auf.

Durch die geringe Dicke der Substratplättchen weist das Pigment ein besonders hohes Deckvermögen auf.

Die Substratplättchen sind monolithisch aufgebaut. Monolithisch bedeutet in diesem Zusammenhang aus einer einzigen abgeschlossenen Einheit ohne Brüche, Schichtungen oder Einschlüsse bestehend, wobei jedoch innerhalb der Substratplättchen Gefügewechsel auftreten können. Die Substratplättchen sind vorzugsweise homogen aufgebaut, d.h. dass innerhalb der Plättchen kein Konzentrationsgradient auftritt. Insbesondere sind die Substratplättchen nicht schichtartig aufgebaut und weisen keine darin verteilten Teilchen oder Partikel auf.

Die Größe des Substratplättchens kann auf den jeweiligen Anwendungszweck, insbesondere dem gewünschten Effekt auf dem keratinischen Material, abgestimmt werden. In der Regel haben die Substratplättchen einen mittleren größten Durchmesser von etwa 2 bis 200 pm, insbesondere etwa 5 bis 100 pm.

In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Formfaktor (Aspect Ratio), ausgedrückt durch das Verhältnis der mittleren Größe zur durchschnittlichen Dicke, mindestens 80, vorzugsweise mindestens 200, mehr bevorzugt mindestens 500, besonders bevorzugt mehr als 750, beträgt. Dabei wird als mittlere Größe der un beschichteten Substratplättchen der d50-Wert der unbeschichteten Substratplättchen verstanden. Der d50- Wert wurde, soweit nicht anders angegeben, mit einem Gerät des Typs Sympatec Heios mit Quixel-Nassdispergierung bestimmt. Dabei wurde zur Probenvorbereitung die zu untersuchende Probe für eine Dauer von 3 Minuten in Isopropanol vordispergiert.

Die Substratplättchen können aus jedem Material, das in Plättchenform gebracht werden kann, aufgebaut sein.

Sie können natürlichen Ursprungs, aber auch synthetisch hergestellt sein. Materialien, aus denen die Substratplättchen aufgebaut sein können, sind beispielsweise Metalle und Metalllegierungen, Metalloxide, vorzugsweise Aluminiumoxid, anorganische Verbindungen und Mineralien wie Glimmer und (Halb)Edelsteine, sowie Kunststoffe. Vorzugsweise sind die Substratplättchen aus Metalllegierungen aufgebaut.

Als Metall kommt jedes für metallische Glanzpigmente geeignete Metall in Betracht. Derartige Metalle sind unter anderem Eisen und Stahl, sowie alle lüft- und wasserbeständigen (Halb)metalle wie beispielsweise Platin, Zink, Chrom, Molybdän und Silicium, sowie deren Legierungen wie Aluminiumbronzen und Messing. Bevorzugte Metalle sind Aluminium, Kupfer, Silber und Gold. Bevorzugte Substratplättchen sind Aluminiumplättchen und Messingplättchen, wobei Substratplättchen aus Aluminium besonders bevorzugt sind.

Lamellare Substratplättchen zeichnen sich durch einen unregelmäßig strukturierten Rand aus und werden aufgrund ihres Erscheinungsbildes auch als "cornflakes" bezeichnet.

Aufgrund ihrer unregelmäßigen Struktur erzeugen Pigmente auf der Basis von lamellaren Substratplättchen einen hohen Anteil an Streulicht. Außerdem decken die Pigmente auf der Basis von lamellaren Substratplättchen die vorhandene Farbe eines keratinischen Materials nicht vollständig ab und es können beispielsweise Effekte analog zu einer natürlichen Ergrauung erzielt werden.

Lentikuläre (= linsenförmige) Substratplättchen weisen einen im Wesentlichen regelmäßigen runden Rand auf und werden aufgrund ihres Erscheinungsbildes auch als "silverdollars" bezeichnet. Aufgrund ihrer regelmäßigen Struktur überwiegt bei Pigmenten auf Basis von lentikulären Substratplättchen der Anteil des reflektierten Lichts.

Vakuum metallisierte Pigmente (vacuum metallized pigments, VMP) können beispielsweise durch das Freisetzen von Metallen, Metalllegierungen oder Metalloxiden von entsprechend beschichteten Folien gewonnen werden. Sie zeichnen sich durch eine besonders geringe Dicke der Substratplättchen im Bereich von 5 bis 50 nm und durch eine besonders glatte Oberfläche mit erhöhter Reflektivität aus. Substratplättchen, welche ein im Vakuum metallisiertes Pigment umfassen, werden im Rahmen dieser Anmeldung auch als VMP-Substratplättchen bezeichnet. VMP-Substratplättchen aus Aluminium können beispielsweise durch Freisetzen von Aluminium von metallisierten Folien gewonnen werden.

Die Substratplättchen aus Metall oder Metalllegierung können passiviert sein, beispielsweise durch Eloxieren (Oxidschicht) oder Chromatieren.

Un beschichtete lamellare, lentikuläre und/oder VPM-Substratplättchen, insbesondere solche aus Metall oder Metalllegierung, reflektieren das einfallende Licht in hohem Maße und erzeugen einen Hell-Dunkel-Flop, aber keinen Farbeindruck. Ein Farbeindruck kann beispielsweise aufgrund optischer Interferenzeffekte erzeugt werden. Derartige Pigmente können auf mindestens einfach beschichteten Substratplättchen beruhen. Diese zeigen Interferenzeffekte durch Überlagerung von verschieden gebrochenen und reflektierten Lichtstrahlen.

Entsprechend sind bevorzugte Pigmente, Pigmente auf Basis eines beschichteten lamellaren Substratplättchens. Das Substratplättchen weist vorzugsweise mindestens eine Beschichtung B aus einem hochbrechenden Metalloxid mit einer Beschichtungsdicke von mindestens 50 nm auf. Zwischen der Beschichtung B und der Oberfläche des Substratplättchens befindet sich vorzugsweise noch eine Beschichtung A. Gegebenenfalls befindet sich auf der Schicht B eine weitere Beschichtung C, die von der darunterliegenden Schicht B verschieden ist.

Als Materialien für die Beschichtungen A, B und C eignen sich alle Substanzen, die filmartig und dauerhaft auf die Substratplättchen aufgebracht werden können und, im Fall der Schichten A und B, die erforderlichen optischen Eigenschaften aufweisen. Allgemein ist eine Beschichtung eines Teils der Oberfläche der Substratplättchen ausreichend, um ein Pigment mit einem glänzenden Effekt zu erhalten. So können beispielsweise lediglich die obere und/oder untere Seite der Substratplättchen beschichtet sein, wobei die Seitenfläche(n) ausgespart sind. Vorzugsweise ist die gesamte Oberfläche der gegebenenfalls passivierten Substratplättchen, einschließlich der Seitenflächen, von Beschichtung B bedeckt. Die Substratplättchen sind also vollständig von Beschichtung B umhüllt. Dies verbessert die optischen Eigenschaften des Pigments und erhöht die mechanische und chemische Belastbarkeit der Pigmente. Das Vorstehende gilt auch für die Schicht A und vorzugsweise auch für die Schicht C, falls vorhanden.

Obwohl jeweils mehrere Beschichtungen A, B und/oder C vorhanden sein können, weisen die beschichteten Substratplättchen vorzugsweise jeweils nur eine Beschichtung A, B und, falls vorhanden, C auf.

Die Beschichtung B ist aus mindestens einem hochbrechenden Metalloxid aufgebaut. Hochbrechende Materialien weisen einen Brechungsindex von mindestens 1 ,9, bevorzugt mindestens 2,0 und besonders bevorzugt mindestens 2,4 auf. Vorzugsweise umfasst die Beschichtung B mindestens 95 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 99 Gew.-% an hochbrechenden Metalloxid(en).

Die Beschichtung B weist eine Dicke von mindestens 50 nm auf. Vorzugsweise beträgt die Dicke von Beschichtung B nicht mehr als 400 nm, besonders bevorzugt höchstens 300 nm. Für Beschichtung B geeignete hochbrechende Metalloxide sind vorzugsweise selektiv lichtabsorbierende (d.h. farbige) Metalloxide, wie beispielsweise Eisen(l I l)oxid (a- und y-Fe2O3, rot), Cobalt(ll)oxid (blau), Chrom(lll)oxid (grün),Titan(lll)oxid (blau, liegt üblicherweise im Gemisch mit Titanoxynitriden und Titannitriden vor) und Vanadium(V)oxid (orange) sowie deren Gemische. Es eignen sich auch farblose hochbrechende Oxide wie Titandioxid und/oder Zirkonoxid.

Beschichtung B kann einen selektiv absorbierenden Farbstoff enthalten, vorzugsweise 0,001 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 bis 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Beschichtung B. Geeignet sind organische und anorganische Farbstoffe, die sich stabil in eine Metalloxidbeschichtung einbauen lassen.

Die Beschichtung A weist vorzugsweise mindestens ein niedrigbrechendes Metalloxid und/oder Metalloxidhydrat auf. Vorzugsweise umfasst Beschichtung A mindestens 95 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 99 Gew.-% niedrigbrechendes Metalloxid(hydrat). Niedrigbrechende Materialien weisen einen Brechungsindex von höchstens 1 ,8, bevorzugt höchstens 1 ,6 auf.

Zu den niedrigbrechenden Metalloxiden, die für die Beschichtung A geeignet sind, zählen beispielsweise Silicium(di)oxid, Siliciumoxidhydrat, Aluminiumoxid, Aluminiumoxidhydrat, Boroxid, Germaniumoxid, Manganoxid, Magnesiumoxid und deren Gemische, wobei Siliciumdioxid bevorzugt ist. Die Beschichtung A weist bevorzugt eine Dicke von 1 bis 100 nm, besonders bevorzugt 5 bis 50 nm, insbesondere bevorzugt 5 bis 20 nm, auf.

Vorzugsweise beträgt der Abstand zwischen der Oberfläche der Substratplättchen und der inneren Oberfläche von Beschichtung B höchstens 100 nm, besonders bevorzugt höchstens 50 nm, insbesondere bevorzugt höchstens 20 nm. Dadurch, dass die Dicke von Beschichtung A und somit der Abstand zwischen der Oberfläche der Substratplättchen und Beschichtung B im oben angegebenen Bereich liegt, kann sichergestellt werden, dass die Pigmente ein hohes Deckvermögen aufweisen.

Weist das Pigment auf Basis eines lamellaren Substratplättchens nur eine Schicht A auf, ist es bevorzugt, dass das Pigment ein lamellares Substratplättchen aus Aluminium und eine Schicht A aus Siliciumdioxid aufweist. Weist das Pigment auf Basis eines lamellaren Substratplättchens eine Schicht A und eine Schicht B auf, ist es bevorzugt, dass das Pigment ein lamellares Substratplättchen aus Aluminium, eine Schicht A aus Siliciumdioxid und eine Schicht B aus Eisenoxid aufweist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Pigmente eine weitere Beschichtung C aus einem Metalloxid(hydrat), die von der darunterliegenden Beschichtung B verschieden ist, auf. Geeignete Metalloxide sind beispielsweise Silicium(di)oxid, Siliciumoxidhydrat, Aluminiumoxid, Aluminiumoxidhydrat, Zinkoxid, Zinnoxid, Titandioxid, Zirkonoxid, Eisen(lll)oxid und Chrom(lll)oxid. Bevorzugt ist Siliciumdioxid.

Die Beschichtung C weist vorzugsweise eine Dicke von 10 bis 500 nm, besonders bevorzugt 50 bis 300 nm auf. Durch das Vorsehen der Beschichtung C, beispielsweise auf Basis von TiC>2, kann eine bessere Interferenz erzielt werden, wobei ein hohes Deckvermögen gewährleistet bleibt.

Die Schichten A und C dienen insbesondere als Korrosionsschutz als auch der chemischen und physikalischen Stabilisierung. Besonders bevorzugt enthalten die Schichten A und C sind Siliciumdioxid oder Aluminiumoxid, die nach dem Sol-Gel-Verfahren aufgebracht werden. Dieses Verfahren umfasst das Dispergieren der unbeschichteten lamellaren Substratplättchen oder der bereits mit Schicht A und/oder Schicht B beschichteten lamellaren Substratplättchen in einer Lösung eines Metallalkoxids wie Tetraethylorthosilikat oder Aluminiumtriisopropanolat (üblicherweise in einer Lösung von organischem Lösungsmittel oder einer Mischung von organischem Lösungsmittel und Wasser mit mindestens 50 Gew.-% organisches Lösungsmittel wie ein C1 bis C4-Alkohol), und Zugabe einer schwachen Base oder Säure zur Hydrolysierung des Metallalkoxids, wodurch ein Film des Metalloxids auf der Oberfläche der (beschichteten) Substratplättchen entsteht.

Die Schicht B kann beispielsweise durch hydrolytische Zersetzung einer oder mehrerer organischer Metallverbindungen und/oder durch Fällung eines oder mehrerer gelöster Metallsalze sowie eine ggf. anschließende Nachbehandlung (zum Beispiel Überführen einer gebildeten hydroxidhaltigen Schichten in die Oxidschichten durch Tempern) hergestellt werden.

Obwohl jede der Beschichtungen A, B und/oder C aus einem Gemisch von zwei oder mehreren Metalloxid(hydrat)en aufgebaut sein kann, ist jede der Beschichtungen vorzugsweise aus einem Metalloxid(hydrat) aufgebaut.

Die Pigmente auf Basis von beschichteten lamellaren bzw. lentikulären Substratplättchen bzw. die Pigmente auf Basis von beschichteten VMP-Substratplättchen weisen vorzugsweise eine Dicke von 70 bis 500 nm, besonders bevorzugt 100 bis 400 nm, insbesondere bevorzugt 150 bis 320 nm, beispielsweise 180 bis 290 nm, auf. Aufgrund der geringen Dicke der Substratplättchen weist das Pigment ein besonders hohes Deckvermögen auf. Die geringe Dicke der beschichteten Substratplättchen wird insbesondere dadurch erzielt, dass die Dicke der unbeschichteten Substratplättchen gering ist, aber auch dadurch, dass die Dicken der Beschichtungen A und, falls vorhanden, C auf einen möglichst kleinen Wert eingestellt werden. Die Dicke von Beschichtung B bestimmt den Farbeindruck des Pigments.

Die Haftung und Abriebbeständigkeit von Pigmenten auf Basis von beschichteten Substratplättchen im keratinischen Material kann deutlich erhöht werden, in dem die äußerste Schicht, je nach Aufbau Schicht A, B oder C, zusätzlich durch organische Verbindung wie Silane, Phosphorsäureester, Titanate, Borate oder Carbonsäuren modifiziert wird. Dabei sind die organischen Verbindungen an die Oberfläche der äußersten, vorzugsweise Metalloxid-haltigen, Schicht A, B oder C gebunden. Die äußerste Schicht bezeichnet die Schicht, die räumlich am weitesten von dem lamellaren Substratplättchen entfernt ist. Bei den organischen Verbindungen handelt es sich vorzugsweise um funktionelle Silanverbindungen, die an die Metalloxid-haltige Schicht A, B oder C binden können. Hierbei kann es sich entweder um mono- als auch um bifunktionelle Verbindungen handeln. Beispiele für bifunktionelle organische Verbindungen sind Methacryloxypropenyltrimethoxysilan, 3- Methacryloxypropyltrimethoxysilan, 3- Acryloxypropyltrimethoxysilan, 2- Acryloxyethyltrimethoxysilan, 3-Methacryloxy- propyltriethoxysilan, 3-Acryloxypropyltrimethoxysilan, 2-Methacryloxyethyl- triethoxysilan, 2-Acryloxyethyltriethoxysilan, 3-Methacryloxypropyltris(methox- yethoxy)silan, 3-Methacryloxypropyltris(butoxyethoxy)silan, 3-Methacryloxy- propyltris(propoxy)silan, 3-Methacryloxypropyltris(butoxy)silan, 3-Acryloxy- propyltris(methoxyethoxy)silan, 3-Acryloxypropyltris(butoxyethoxy)silan, 3-Acryl- oxypropyltris(butoxy)silan, Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinylethyl- dichlorsilan, Vinylmethyldiacetoxysilan, Vinylmethyldichlorsilan, Vinylmethyldiethoxysilan, Vinyltriacetoxysilan, Vinyltrichlorsilan, Phenylvinyldiethoxysilan, oder Phenylallyldichlorsilan. Des Weiteren kann eine Modifizierung mit einem monofunktionellen Silan, insbesondere eines Alkylsilans oder Arylsilans, erfolgen. Dieses weist nur eine funktionelle Gruppe auf, welche kovalent an die Oberfläche Pigments auf Basis von beschichteten lamellaren Substratplättchens (d.h. an die äußerste Metalloxid-haltige Schicht) oder, bei nicht ganz vollständiger Bedeckung, an die Metalloberfläche anbinden kann. Der Kohlenwasserstoffrest des Silans weist vom Pigment weg. Je nach der Art und Beschaffenheit des Kohlenwasserstoffrests des Silans wird ein unterschiedlicher Grad der Hydrophobierung des Pigments erreicht. Beispiele für solche Silane sind Hexadecyltrimethoxysilan, Propyltrimethoxysilan, etc. Besonders bevorzugt sind Pigmente auf Basis von Siliciumdioxid-beschichteten Aluminiumsubstratplättchen mit einem monofunktionellen Silan oberflächenmodifiziert. Besonders bevorzugt sind Octyltrimethoxysilan, Octyltriethoxysilan, Hecadecyltrimethoxysilan sowie Hecadecyltriethoxysilan. Durch die veränderten Oberflächeneigenschaften / Hydrophobierung kann eine Verbesserung bezüglich Haftung, Abriebfestigkeit und Ausrichtung in der Anwendung erzielt werden.

Geeignete Pigmente auf Basis eines lamellaren Substratplättchens umfassen beispielsweise die Pigmente der Reihe VISIONAIRE von Eckart.

Pigmente auf Basis eines lentikulären Substratplättchens sind beispielsweise unter der Bezeichnung Alegrace® Gorgeous von der Firma Schlenk Metallic Pigments GmbH erhältlich. Pigmente auf Basis eines Substratplättchens, welches ein Vakuum metallisiertes Pigment umfasst, sind beispielsweise unter der Bezeichnung Alegrace® Marvelous oder Alegrace® Aurous von der Firma Schlenk Metallic Pigments GmbH erhältlich.

Aufgrund ihrer ausgezeichneten Licht- und Temperaturbeständigkeit ist die Verwendung der zuvor genannten Pigmente in dem Färbemittel (F) des erfindungsgemäßen Verfahrens ganz besonders bevorzugt. Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die eingesetzten Pigmente eine bestimmte Teilchengröße aufweisen. Es ist daher erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn das mindestens eine Pigment eine mittlere Teilchengröße D50 von 1 ,0 bis 50 pm, vorzugsweise von 5,0 bis 45 pm, bevorzugt von 10 bis 40 pm, insbesondere von 14 bis 30 pm, aufweist. Die mittlere Teilchengröße D50 kann beispielsweise unter Verwendung von dynamischer Lichtstreuung (DLS) bestimmt werden.

Das oder die Pigmente können bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,2 bis 10,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F), eingesetzt werden.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - ein oder mehrere Pigmente (F2) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,2 bis 10,0 Gew.-% enthält.

Wassergehalt des Färbemittels (F)

Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal des Färbemittels (F) ist sein Wassergehalt (F3), der unterhalb von 25 Gew.-% liegen muss. Gezogen auf sein Gesamtgewicht enthält das Färbemittel (F) damit weniger als 25,0 Gew.-% Wasser.

Der geringe Wassergehalt im Färbemittel (F) gewährleistet die Lagerstabilität des Färbemittels (F) und sorgt weiterhin dafür, dass die organischen Ci-Ce-Alkoxysilane noch in reaktiver Form vorliegen und noch nicht vollständig durchpolymerisiert sind. Wenn die vollständige Vernetzung der organischen Ci-Ce-Alkoxysilane erst nach dem Aufträgen des Färbemittels (F) auf das Keratinmaterial stattfindet, zeichnet sich der bei der Vernetzung entstehende Film durch eine besonders hohe Robustheit und Wiederstandfähigkeit aus. Robuste Filme werden bereits erhalten, wenn das Färbemittel (F) weniger als 25,0 Gew.-% Wasser enthält. Als bevorzugt hat es sich erweisen, wenn der Wasserhalt im Färbemittel (F) noch weiter reduziert wird.

Besonders bevorzugt wird das Färbemittel (F) so wasserarm konfektioniert, dass der Wassergehalt des Färbemittels (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - im Bereich von 0 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 5,0 Gew.-%, und besonders bevorzugt von 0,5 bis 3,0 Gew.-% Wasser (F3) liegt. Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - 0 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 5,0 Gew.-%, und besonders bevorzugt von 0,5 bis 3,0 Gew.-% Wasser (F3) enthält.

Lösungsmittel (F4) im Färbemittel (F)

Als vierten erfindungswesentlichen Bestandteil enthält das Färbemittel (F) mindestens ein von Wasser verschiedenes Lösungsmittel (F4). Ein Lösungsmittel ist ein feststehende Begriff und wird in der Chemie für eine Substanz verwendet, die bei Raumtemperatur (20 °C) flüssig ist und die in der Lage ist, andere chemische Substanzen zu lösen. Das oder die Lösungsmittel (F4) stellen eine feine Dispergierung der Pigmente (F2) sicher und sorgen für eine homogene Vermischung der Pigmente (F2) mit den Ci-Ce-Alkoxy-Silanen (F1). Gleichzeitig erhöht die Zugabe mindestens eines Lösungsmittels auch die Lagerstabilität des Färbemittels (F).

Da das Färbemittel (F) wasserarm konfektioniert ist, bildet das Lösungsmittel (F4) bevorzugt - entweder zusammen mit dem Wasser oder allein - den kosmetischen Träger aus und stellt so bevorzugt den Hauptbestandteil des Färbemittels (F) dar.

Als geeignete Lösungsmittel können beispielsweise die Verbindungen aus der Gruppe aus Ethanol, Isopropanol, 1 ,2-Propylenglycol, 1 ,3-Propylenglycol, 1 ,2-Butylenglycol, Dipropylenglycol, Diethylen- glycolmonoethylether, Glycerin, Phenoxyethanol, Benzylalkohol, Poly-Ci-Ce-Alkylenglycolen, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Ethylencarbonat, Propylencarbonat, Butylencarbonat und Glycerolcarbonat genannt werden.

Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, das Färbemittel (F) mindestens ein von Wasser verschiedenes Lösungsmittel (F4) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus Ethanol, Isopropanol, 1 ,2- Propylenglycol, 1 ,3-Propylenglycol, Ethylenglycol, 1 ,2-Butylenglycol, Dipropylenglycol, Diethylenglycolmonoethylether, Glycerin, Phenoxyethanol, Benzylalkohol, Poly-Ci-Ce-Alkylen- glycolen, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Ethylencarbonat, Propylencarbonat, Butylencarbonat und Glycerolcarbonat.

Im Rahmen einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, das Färbemittel (F) mindestens ein von Wasser verschiedenes Lösungsmittel (F4) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus Ethanol und Isopropanol. Ethanol trägt die CAS-Nr. 64-17-5. Isopropanol wird alternativ auch als 2-Propanol bezeichnet und trägt die CAS-Nr. 67-63-0. 1 ,2-Propylenglycol wird alternativ auch als 1 ,2-Propandiol bezeichnet wird und trägt die CAS-Nummern 57-55-6 [(RS)-1 ,2-Dihydroxypropan], 4254-14-2 [(R)-1 ,2- Dihydroxypropan] und 4254-153 [(S)-1 ,2-Dihydroxypropan], 1 ,3-Propylenglycol wird alternativ auch als 1 ,3-Dihydroxypropan oder als 1 ,3-Propandiol bezeichnet und trägt die CAS-Nr. 504-63-2. Ethylenglycol wird alternativ auch als 1 ,2-Ethandiol bezeichnet und trägt die CAS-Nr. 107-21-1 . 1 ,2- Butylenglycol kann auch als 1 ,2-Butandiol bezeichnet werden und trägt die CAS-Nummern 584-03- 2 (Racemat), 40348-66-1 ((R)-Enantiomer) und 73522-17-5 ((S)-Enantiomer).

Die Dipropylenglycole (oder Oxydipropanole) bilden eine Stoffgruppe, die sich vom Glycolether ableitet. Zu der Gruppe der Dipropylenglycole zählen 2, 2'-Oxydi-1 -propanol mit der CAS-Nr. 108-61- 2, 1 ,1 '-Oxyd i-2-propanol mit der CAS-Nr. 110-98-5 und 2-(2-Hydroxypropoxy)-1 -propanol mit der CAS-Nr. 106-62-7. Das Gemisch aus diesen drei Isomeren hat die CAS-Nr. 25265-71-8.

Diethylenglycolmonoethylether kann alternativ auch als Ethoxydiglycol oder als Ethyldiglycol oder als 2-(2-Ethoxyethoxy)ethanol) bezeichnet werden und trägt die CAS-Nr. 111-90-0.

Glycerin wird alternativ auch als 1 ,2,3-Propantriol bezeichnet und trägt die CAS-Nummer 56-81-5. Phenoxyethanol besitzt die CAS-Nummer 122-99-6.

Benzylalkohol kann alternativ auch als Phenylmethanol bezeichnet werden und besitzt die CAS-Nr. 100-51-6.

Als geeignete Poly-Ci-Ce-Alkylenglycole können insbesondere die Polyethylenglycole genannt werden, wie sie zum Beispiel durch die Formel (AG) beschrieben werden wobei x für eine ganze Zahl von 1 bis 1000, bevorzugt 1 bis 100, besonders bevorzugt 2 bis 50, steht.

Bei den Alkylenglycolen der Formel (AG) handelt es sich um protische Substanzen mit mindestens einer Hydroxy-Gruppe, die aufgrund ihrer Wiederholungseinheit -CH2-CH2-O- , sofern x für einen Wert von mindestens 2 steht, auch als Polyethylenglycole bezeichnet werden können. In den Alkylenglycolen (a1) der Formel (AG) steht x für eine ganze Zahl von 1 bis 10000. Im Rahmen der zu dieser Erfindung führenden Arbeiten hat sich herausgestellt, dass diese Polyethylenglycole eine besonders gute Eignung zeigen, um zum einen die Echtheitseigenschaften der Färbemittel zu verbessern und zum anderen auch um die Viskosität der Mittel optimal einzustellen.

Polyethylenglycole mit einer Molekülmasse zwischen 200 g/mol und 400 g/mol sind bei Raumtemperatur nichtflüchtige Flüssigkeiten. PEG 600 weist einen Schmelzbereich von 17 bis 22 °C und somit eine pastenartige Konsistenz auf. Bei Molekülmassen über 3000 g/mol sind die PEG feste Substanzen und werden als Schuppen oder Pulver in den Handel gebracht.

Ein ganz besonders bevorzugtes niedermolekulares Polyethylenglycol ist beispielsweise PEG-8. PEG-8 umfasst im Schnitt 8 Ethylenglycol-Einheiten (x1 = 8), besitzt ein mittleres Molgewicht von 400 g/mol und trägt die CAS-Nummer 25322-68-3. PEG-8 wird alternativ auch als PEG 400 bezeichnet und ist beispielsweise von der Firma APS kommerziell erhältlich.

Weitere gut geeignete niedermolekulare Polyethylenglycole sind beispielsweise PEG-6, PEG-7, PEG-9 und PEG-10.

Ein weiteres gut geeignetes Polyethylenglycol ist beispielsweise PEG-32. PEG-32 umfasst 32 Ethylenglycol-Einheiten (x1 = 32), besitzt ein mittleres Molgewicht von 1500 g/mol und trägt die CAS- Nummer 25322-68-3. PEG-32 wird alternativ auch als PEG 1500 bezeichnet und kann zum Beispiel von der Firma Clariant kommerziell erworben werden.

Dimethylcarbonat wird alternativ auch als Kohlensäuredimethylester bezeichnet und trägt die CAS- Nr. 616-38-6. Diethylcarbonat wird alternativ auch als Kohlensäurediethylester bezeichnet und trägt die CAS-Nr. 105-58-8.

Ethylencarbonat wird auch als 1 ,3-Dioxolan-2-on bezeichnet. Ethylencarbonat entspricht der Verbindung der Formel (I), in der R1 und R2 für Wasserstoff stehen und n für die Zahl 0 steht. Ethylencarbonat besitzt die CAS-Nummer 96-49-1 .

Propylencarbonat wird alternativ auch als 4-Methyl-1 ,3-dioxolan-2-on bezeichnet. Propylencarbonat entspricht der Verbindung der Formel (I), in der R1 für eine Methylgruppe steht, R2 für Wasserstoff steht und n für die Zahl 0 steht. Propylencarbonat besitzt die CAS-Nummern 108-32-7 [(RS)-4- Methyl-1 ,3-dioxolan-2-on], 51260-39-0 [(S)-4-Methyl-1 ,3-dioxolan-2-on] und

16606-55-6 [(R)-4-Methyl-1 ,3-dioxolan-2-on]. Alle vorgenannten Stereoisomere sind von der Erfindung umfasst.

Unter Butylencarbonat wird erfindungsgemäß das 1 ,2-Butylencarbonat verstanden, das alternativ auch als 4-Ethyl-1 ,3-dioxolan-2-on bezeichnet wird und das die CAS-Nummer 4437-85-8 besitzt. Butylencarbonat entspricht der Verbindung der Formel (I), in der R1 für eine Ethylgruppe steht, R2 für ein Wasserstoffatom steht und n für die Zahl 0 steht.

Glycerolcarbonat wird alternativ auch als 4-Hydroxymethyl-1 ,3-dioxolan-2-on bezeichnet und besitzt die CAS-Nummer 931-40-8. Glycerolcarbonat entspricht der Verbindung der Formel (I), in der R1 für eine Hydroxymethylgruppe steht, R2 für ein Wasserstoffatom steht und n für die Zahl 0 steht.

In einer bevorzugten Ausführungsform stellen das oder die Lösungsmittel (F4) den kosmetischen Träger das Mittels dar und werden demzufolge bevorzugt als Hauptbestandteil im Färbemittel (F) eingesetzt. Als Hauptbestandteil wird in diesem Zusammenhang ein Inhaltsstoff bezeichnet, dessen Einsatzmenge die aller anderen Inhaltsstoffe übersteigt.

Bei Einsatz als Hauptbestandteil kann es sich als vorteilhaft erweisen, die Einsatzmengen des oder der Lösungsmittel (F4) entsprechend hoch zu wählen. So kann das Färbemittel (F) zum Beispiel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - ein oder mehrere von Wasser verschiedene Lösungsmittel (F4) in einer Gesamtmenge von 20 bis 95 Gew.-%, bevorzugt von 30 bis 85 Gew.-%, weiter bevorzugt von 40 bis 80 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 45 bis 75 Gew.-% enthalten.

Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - ein oder mehrere von Wasser verschiedene Lösungsmittel (F4) in einer Gesamtmenge von 20 bis 95 Gew.-%, bevorzugt von 30 bis 85 Gew.-%, weiter bevorzugt von 40 bis 80 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 45 bis 75 Gew.-% enthält.

Fettbestandteile (F5) im Färbemittel

Als weiteren optionalen Bestandteil kann das Färbemittel zusätzlich mindestens einen bei 20 °C flüssigen Fettbestandteil (F5) enthalten. Wie die Lösungsmittel (F4) können auch die flüssigen Fettbestandteile (F5) eine feine Dispergierung der Pigmente (F2) gewährleisten und für eine homogene Vermischung mit den Silanen (F1) sorgen. Gleichzeitig kann die Zugabe der Fettbestandteile (F5) die Lagerstabilität des Mittels weiter erhöhen.

Unter „Fettbestandteilen“ werden im Sinne der Erfindung organische Verbindungen mit einer Löslichkeit in Wasser bei Raumtemperatur (22 °C) und atmosphärischem Druck (760 mmHg) von weniger als 1 Gew.-%, bevorzugt von weniger als 0,1 Gew.-% verstanden. Ein bei 20°C flüssiger Fettbestandteil besitzt einen Schmelzpunkt unterhalb von 20 °C (gemessen unter atmosphärischem Druck (760 mmHg)). Unter die Definition der Fettbestandteile fallen explizit nur ungeladene (d.h. nichtionische) Verbindungen. Fettbestandteile besitzen mindestens eine gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit mindestens 8 C-Atomen. Das Molgewicht der Fettbestandteile liegt bei maximal 5000 g/mol, bevorzugt bei maximal 2500 g/mol und besonders bevorzugt bei maximal 1000 g/mol. Bei den Fettbestandteilen handelt es sich weder um polyoxyalkylierte noch um polyglycerylierte Verbindungen.

Als besonders gut geeignete Fettbestandteile können beispielsweise die linearen oder cyclischen Silikonöle, der Kohlenwasserstofföle, der flüssigen Fettsäuretriglyceride, der flüssigen Fettalkohole, der Esteröle genannt werden, wobei jeweils die Voraussetzung gilt, dass jede Verbindung aus den vorgenannten Substanzklassen einen Schmelzpunkt unterhalb von 20°C besitzt.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden explizit nur nichtionische Substanzen als Fettbestandteile betrachtet. Geladene Verbindungen wie beispielsweise Fettsäuren und ihre Salze werden nicht als Fettbestandteil verstanden.

Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) mindestens einen bei 20 °C flüssigen Fettbestandteil (F5) enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe der linearen oder cyclischen Silikonöle, der Kohlenwasserstofföle, der flüssigen Fettsäuretriglyceride, der flüssigen Fettalkohole, der Esteröle und deren Gemischen.

Silikonöle können auch als bei 20 °C flüssige Oligoalkylsiloxane und Polyalkylsiloxane bezeichnet werden, d.h. die Silikonöle besitzen einen Schmelzpunkt, der unterhalb von 20 °C liegt (bei atmosphärischem Druck (760 mmHg). Bevorzugte lineare Silikonöle sind Oligoalkylsiloxane der allgemeinen Formel (V) wobei z für eine ganze Zahl von 0 bis 10000, bevorzugt für eine ganze Zahl von 0 bis 1000, weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 0 bis 100, und ganz besonders bevorzugt für eine ganze Zahl von 0 bis 10 steht.

Ganz besonders bevorzugte lineare Oligoalkylsiloxane sind beispielsweise

- Hexamethyldisiloxan CH 3 CH 3

H 3 C-SI-O-SI-CH 3

CH 3 CH 3

- Octamethyltrisiloxan

CH 3 CH 3 CH 3

H 3 C — Si — o— Si — o— Si — CH 3

CH 3 CH 3 CH 3

- Decamethyltetrasiloxan

CH 3 CH 3 CH 3 CH 3

H 3 c— Si — o— Si— o— Si — O— Si — CH 3

CH 3 CH 3 CH 3 CH 3

Hexamethyldisiloxan besitzt die CAS-Nummer 107-46-0 und kann beispielsweise bei Sigma-Aldrich kommerziell erworben werden.

Octamethyltrisiloxan besitzt die CAS-Nummer 107-51-7 und ist ebenfalls bei Sigma-Aldrich kommerziell erhältlich.

Decamethyltetrasiloxan trägt die CAS-Nummer 141-62-8 und ist ebenfalls bei Sigma-Aldrich kommerziell erhältlich.

Ein weiteres besonders gut geeignetes Silikonöl kann beispielsweise unter dem Handelsnamen Dimethicone Fluid 5 cSt von der Firma Clearco kommerziell erworben werden. Dieses Silikonöl trägt die Oberbezeichnung Polydimethylsiloxan und besitzt die CAS-Nummer 63148-62-9. Die Substanz ist ein klares, farbloses und geruchloses flüssiges, dünnviskoses Öl.

Ein weiteres Silikonöl mit besonders guter Eignung ist unter dem Handelsnamen Xiameter PMX 200 (1 ,5 cSt) von der Firma Dow Corning käuflich zu erwerben. Auch dieses Öl ist ein Dimethicon bzw. Polydimethylsiloxan, welches die CAS-Nummer 63148-62-9 trägt.

Bevorzugte cyclische Oligoalkylsiloxane sind Verbindungen der allgemeinen Formel (VI)

wobei y für eine ganze Zahl von 1 bis 5 steht. Bevorzugt steht z für die Zahlen 1 , 2 oder 3.

Ganz besonders bevorzugte cyclische Oligoalkylsiloxane sind beispielsweise

- Hexamethylcyclotrisiloxan

- Octamethylcyclotetrasiloxan

- Decamethylcyclopentasiloxan

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es als Fettbestandteil (c) mindestens ein Silikonöl der Formel (V) und/oder (VI) enthält, wobei z für eine ganze Zahl von 0 bis 10000, bevorzugt für eine ganze Zahl von 0 bis 1000, weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 0 bis 100, und ganz besonders bevorzugt für eine ganze Zahl von 0 bis 10 steht, wobei y für eine ganze Zahl von 1 bis 5, bevorzugt für eine ganze Zahl von 1 bis 3, steht. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oligoalkylsiloxan (c) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus Hexamethyldisiloxan, Octamethyltrisiloxan, Decamethyltetrasiloxan, Hexamethylcyclotrisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan und/oder Decamethylcyclopentasiloxan.

Im Gegensatz zu den reaktiven organischen Siliciumverbindungen, insbesondere zu den Silanen der Formeln (I) und (II), sind die Oligoalkylsiloxane ausschließlich aus Dialkylsilyl-Gruppen (insbesondere Dimethylsilylgruppen) und Trialkylsilylgruppen (insbesondere Trimethylsilylgruppen) aufgebaut, die über Sauerstoffatome miteinander verknüpft sind. Damit sind die Oligoalkylsiloxane im Sinne dieser Erfindung selbst keine reaktiven Verbindungen und besitzen auch keine hydrolysierbaren Gruppen.

Weiterhin besonders gut geeignete bei 20 °C flüssige Fettbestandteile stellen die Kohlenwasserstofföle dar.

Kohlenwasserstoffe sind ausschließlich aus den Atomen Kohlenstoff und Wasserstoff bestehende Verbindungen mit 8 bis 80 C-Atomen. Bevorzugt sind in diesem Zusammenhang insbesondere aliphatische Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Mineralöle, flüssige Paraffinöle (z.B. Paraffinium Liquidum oder Paraffinum Perliquidum), Isoparaffinöle und Polydecene. Auch die erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffe sind dadurch gekennzeichnet, dass sie unter atmosphärischem Druck einen Schmelzpunkt besitzen, der unterhalb von 20 °C liegt.

Weiterhin besonders gut geeignete bei 20 °C flüssige Fettbestandteile stellen die flüssigen Fettsäuretriglyceride dar.

Unter einem Ci2-C3o-Fettsäuretriglycerid wird im Sinne der vorliegenden Erfindung der Triester des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit drei Äquivalenten Fettsäure verstanden. Dabei können sowohl strukturgleiche als auch unterschiedliche Fettsäuren innerhalb eines Triglyceridmoleküls an den Esterbildungen beteiligt sein, wobei die Prämisse gilt, dass das Fettsäuretriglycerid einen Schmelzpunkt unterhalb von 20 °C besitzt.

Unter Fettsäuren sind erfindungsgemäß gesättigte oder ungesättigte, unverzweigte oder verzweigte, unsubstituierte oder substituierte Ci2-C3o-Carbonsäuren zu verstehen. Ungesättigte Fettsäuren können einfach oder mehrfach ungesättigt sein. Bei einer ungesättigten Fettsäure kann bzw. können deren C-C-Doppelbindung(en) die Cis- oder Trans-Konfiguration aufweisen.

Es zeichnen sich die Fettsäuretriglyceride durch besondere Eignung aus, bei welchen mindestens eine der Estergruppen ausgehend von Glycerin mit einer Fettsäure ausgebildet wird, die ausgewählt wird aus Dodecansäure (Laurinsäure), Tetradecansäure (Myristinsäure), Hexadecansäure (Palmitinsäure), Tetracosansäure (Lignocerinsäure), Octadecansäure (Stearinsäure), Eicosansäure (Arachinsäure), Docosansäure (Behensäure), Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)- Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12- diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,1 1 E,13E)-Octadeca-9,11 ,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,11Z,14Z)-lcosa-5,8,11 ,14- tetraensäure] und/oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäure],

Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform ist daher ein Mittel zum Färben von keratinischem Material, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es als bei 20 °C flüssigen Fettbestandteil (c) ein natürlich vorkommendes Fettsäuretriglycerid und/oder Gemische natürlich vorkommender Fettsäuretriglyceride enthält, welche in Sojaöl, Erdnußöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Macadamianussöl, Moringaöl, Aprikosenkernöl, Marulaöl und/oder gegebenenfalls gehärtetem Rizinusöl enthalten sind.

Weiterhin besonders gut geeignete bei 20 °C flüssige Fettbestandteile stellen die flüssigen Fettalkohole dar.

Bevorzugte lineare, ungesättigte Fettalkohole sind (9Z)-Octadec-9-en-1-ol (Oleylalkohol), (9E)- Octadec-9-en-1-ol (Elaidylalkohol), (9Z,12Z)-Octadeca-9,12-dien-1 -ol (Linoleylalkohol), (9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-trien-1-ol (Linolenoylalkohol), Gadoleylalkohol ((9Z)-Eicos-9-en-1- ol), Arachidonalkohol ((5Z,8Z,11 Z,14Z)-Eicosa-5,8,11 ,14-tetraen-1-ol), Erucylalkohol ((13Z)-Docos- 13-en-1-ol) und/oder Brassidylalkohol ((13E)-Docosen-1-ol). Ein Beispiel für einen verzeigten flüssigen Fettalkohol ist 2-Octyldodecanol.

Weiterhin besonders gut geeignete bei 20 °C flüssige Fettbestandteile stellen die Esteröle dar.

Unter Esterölen werden Ester von Ci2-C3o-Fettsäuren mit aliphatischen Ci-C24-Alkoholen verstanden, die bei Raumtemperatur (20 °C) einen flüssigen Aggregatzustanden haben. Mit anderen Worten sind erfindungsgemäße Esteröle dadurch gekennzeichnet, dass sie bei Normaldruck (1013 mbar) einen Schmelzpunkt besitzen, der unterhalb von 20 °C liegt.

Eine besonders starke Verbesserung des Haargefühls konnte erhalten werden, wenn ein Nachbehandlungsmittel auf die zuvor gefärbten Haare aufgetragen wurde, welches mindestens ein Esteröl enthielt, das aus der Gruppe aus den Monoestern von Ci2-C24-Fettsäuren mit aliphatischen, einwertigen Ci-C24-Alkoholen ausgewählt ist. Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Nachbehandlungsmittel mindestens einen Fettbestandteil (N-3) aus der Gruppe der Ester aus einer Ci2-C3o-Fettsäure und einem aliphatischen, einwertigen Ci-C24-Alkohol enthält.

Innerhalb der Gruppe der Ci2-C3o-Fettsäuren sind die Ci2-C24-Fettsäuren ganz besonders gut geeignet. Beispiele für Ci2-C24-Fettsäuren, die zur Ausbildung der Esteröle (N-3) geeignet sind, sind Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Beispiele für die Fettalkoholanteile in den Esterölen sind Isopropylalkohol, Capronalkohol, Caprylalkohol, 2- Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behe- nylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen.

Diese Ci2-C24-Fettsäuren werden durch Reaktion mit einem aliphatischen Ci-C24-Alkohol verestert, bei dem es sich besonders bevorzugt um einen Mono-Alkohol handelt, so dass bei der Veresterung ein Mono-Ester entsteht.

Die alilphatischen Ci-C24-Alkohole können linear oder verzweigt, gesättigt, oder ein-oder mehrfach ungesättigt sein.

Als aliphatischer gesättigter Ci-C24-Alkohol kann beispielsweise ein Alkohol eingesetzt werden, der aus der Gruppe aus Methanol, Ethanol, n-Propanol, Iso-Propanol, n-Butanol, n-Pentanol, 2-Ethyl- hexanol, n-Hexanol, n-Octanol, n-Decanol und n-Dodecanol ausgewählt ist.

Beispiele für einwertige, ungesättigten, Ci-C24-Alkohol sind Oleylalkohol (Octadec-9-en-1 -ol), Palmitoleylalkohol (c/s-9-Hexadecen-1-ol), Elaidylalkohol (trans-9-Octadecen-1-ol) und c/s-11- Octadecen-1-ol.

Zur Ausbildung der Ester werden die Ci2-C24-Fettsäuren und die Ci-Ci2-Alkohole so ausgewählt, dass der durch Veresterung aus beiden Reaktanden entstehende Ester ein Esteröl ist, d.h. dass er bei 1013 mbar einen Schmelzpunkt unterhalb von 20 °C besitzt.

Manche erfindungsgemäße Esteröle können in Form von kommerziell erhältlichen Rohstoffen eingesetzt werden, bei denen es sich um Gemische aus den Estern handelt, die aus Fettsäuren unterschiedlicher Kettenlänge und/oder Alkoholen unterschiedlicher Kettenlänge erhalten werden. Diese Rohstoffe können einen Schmelzbereich besitzen. Bei diesen Rohstoffen ist unter einem Schmelzpunkt unterhalb von 20 °C zu verstehen, dass der Schmelzvorgang bei einer Temperatur unterhalb von 20 °C beginnt.

Kann beispielsweise ein Esteröl in Form eines bestimmten Rohstoffs im Mittel eingesetzt werden, wobei dieser Rohstoff einen Schmelzbereich von 16 bis 27 °C besitzt, so enthält dieser Rohstoff mindestens ein Esteröl mit einem Schmelzpunkt unterhalb von 20 °C. Damit ist dieses Esteröl erfindungsgemäß.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind 2-Ethylhexylpalmitat (Cegesoft® 24), Isopropylmyristat (Rilanit® IPM), lsononansäure-C16-18-alkylester (Cetiol® SN), Stearinsäure-2-ethylhexylester (Cetiol® 868), Cetyloleat, Glycerintricaprylat, Kokosfettalkohol-caprinatZ-caprylat (Cetiol® LC), n- Butylstearat, Oleylerucat (Cetiol® J 600), Isopropylpalmitat (Rilanit® IPP), Oleyl Oleate (Cetiol®), Laurinsäurehexylester (Cetiol® A), Di-n-butyladipat (Cetiol® B), Cetearyl Isononanoate (Cetiol® SN), Ölsäuredecylester (Cetiol® V).

Ganz besonders bevorzugt wird das Esteröl (N-3) ausgewählt aus der Gruppe aus Isopropylmyristat, 2-Ethylhexylpalmitat, lsononansäure-C16-18-alkylester, Stearinsäure-2-ethylhexylester, Cetyloleat, Kokosfettalkohol-caprinat, Kokosfettalkohol-caprylat, n-Butylstearat, Oleylerucat, Isopropylpalmitat, Oleyl Oleate, Laurinsäurehexylester, Cetearyl Isononanoate und Ölsäuredecylester.

Isopropylmyristat wird alternativ auch als Myristinsäureisopropylester bezeichnet und besitzt die CAS-Nummer 110-27-0. Isopropylmyristast ist eine färb- und geruchlose Flüssigkeit. Der Schmelzpunkt liegt bei 0 - 1 °C.

2-Ethylhexylpalmitat wird alternativ auch als Hexadecanoic acid 2-ethylhexyl ester bezeichnet und besitzt die CAS-Nummer 29806-73-3 2-Ethylhexylpalmitat ist ein verzweigtes, gesättigtes Esteröls aus Palmitinsäure und Ethyl-hexylakohole. 2-Ethylhexylpalmitat liegt bei Raumtemperatur in Form einer klaren, farblosen Flüssigkeit vor, die einen leicht fettigen Geruch besitzt.

Isononansäure-C16-18-alkylester wird alternativ auch als Cetearyl Isononanoat bezeichnet, diesem Ester trägt die CAS-Nummern 84878-33-1 und 84878-34-2. Bei lsononansäure-C16-18-alkylester handelt es sich um eine klare, leicht gelbliche Flüssigkeit. Bei 20 °C besitzt lsononansäure-C16-18- alkylester eine Viskosität von 19 - 22 mPas.

Stearinsäure-2-ethylhexylester wird alternativ auch als Ethylhexyl stearate bezeichnet und besitzt die CAS-Nummer 91031-48-0. Stearinsäure-2-ethylhexylester liegt in Form eines klaren, leicht gelblichen, dünnflüssigen Öls vor. Bei 20 °C besitzt Stearinsäure-2-ethylhexylester eine Viskosität von 14 - 16 mPas und ist demnach bei Raumtemperatur ein Öl. Cetyloleat besitzt die CAS-Nummer 22393-86-8.

Kokosfettalkohol caprylat/caprate trägt die CAS-Nummer 95912-86-0. Ist ein Gemisch aus C8-C10- Fettsäuren mit C12-C18-Fettalkoholen, das in Form einer gelben Flüssigkeit vorliegt und das einen Schmelzpunkt von 10 °C besitzt. n-Butylstearat wird alternativ auch als Stearinsäure-butylester bezeichnet und besitzt die CAS- Nummern 85408-76-0 (C16-18) und 123-95-5 (C18). n-Butylstearat ist eine gelbliche Flüssigkeit und beginnt ab 16 °C zu schmelzen.

Oleylerucat trägt die CAS-Nummer 17673-56-2. Bei Oleylerucat handelt es sich um eine gelbe Flüssigkeit. Bei 20 °C besitzt Oleylerucat eins Viskosität von 40 - 50 mpas und ist demnach bei Raumtemperatur ein Öl.

Isopropylpalmitat wird alternativ auch als Propan-2-yl hexadecanoate bezeichnet und besitzt die CAS-Nummer 142-91-6. Der Schmelzpunkt von Isopropylpalmitat liegt bei 13.5 °C.

Oleyl Oleate wird alternativ auch als Cis-9,10-octadecenyl-cis-9,10-octadecanoate oder als Oleic acid oleyl ester bezeichnet und besitzt die CAS-Nummer 3687-45-4. Oleyloleat ist ein klares, leicht gelbliches Öl, das bei 20 °C eine Viskosität von 25 - 30 mPas besitzt und bei Raumtemperatur ein Öl ist.

Laurinsäurehexylester wird alternativ auch als Hexyl laurate bezeichnet und besitzt die CAS- Nummer 34316-64-8. Laurinsäurehexylester ist bei Raumtemperatur ein klares, gelbliches, geruchsloses Öl. Bei 20 °C besitzt Laurinsäurehexylester eine Viskosität von 5 - 7 mpas und ist bemnach bei Raumtemperatur ein Öl.

Cetearyl Isononanoate wird alternativ auch als Isononanoic acid C16-18 alkyl ester bezeichnet und besitzt die CAS-Nummern 84878-33-1 und 84878-34-2. Cetearyl Isononanoate ist eine gelbliche Flüssigkeit mit einem Schmelzpunkt von 16 - 22 °C.

Ölsäuredecylester wird alternativ auch als Decyloleat bezeichnet und besitzt die CAS-Nummer 3687- 46-5. Ölsäuredecylester ist eine leicht gelbliche Flüssigkeit, die bei 20 °C eine Viskosität von 15 - 20 mPas besitzt. Ölsäuredecylester ist demnach bei Raumtemperatur ein Öl.

Bevorzugt werden das oder die bei 20 °C flüssigen Fettbestandteile (F5) in bestimmten Mengenbereichen im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt. Besonders gute Ergebnisse konnten erhalten werden, wenn das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - ein oder mehrere bei 20 °C flüssige Fettbestandteile (c) in einer Gesamtmenge von 1 ,0 bis 99 Gew.-%, bevorzugt von 5,0 bis 60,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 10,0 bis 30,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 15,0 bis 25,0 Gew.-% enthielt.

Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (F) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Färbemittels (F) - einen oder mehrere bei 20 °C flüssige Fettbestandteile (F5) in einer Gesamtmenge von 1 ,0 bis 99 Gew.-%, bevorzugt von 5,0 bis 60,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 10,0 bis 30,0 Gew.- % und ganz besonders bevorzugt von 15,0 bis 25,0 Gew.-% enthält.

Weitere optionale Bestandteile des Färbemittels (F)

Zusätzlich zu den wesentlichen Bestandteilen (F1), (F2), (F3) und (F4) und dem fakultativen Inhaltsstoff (F5) kann das Färbemittel (F) optional auch noch weitere Inhaltsstoffe enthalten.

So kann das Färbemittel (F) ferner auch noch weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise kationische, nichtionische, amphotere, zwitterionische und/oder anionische Tenside, verdickende Polymere, filmbildende Polymere, Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Lecitin und Kephaline; Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine; faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose; Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol; Aminosäuren und Oligopeptide; Proteinhydrolysate auf tierischer und/oder pflanzlicher Basis, sowie in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte oder gegebenenfalls anionisch oder kationisch modifizierten Derivate; Lichtschutzmittel und UV-Blocker; Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinon- carbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol; Polyphenole, insbesondere Hydroxyzimtsäuren, 6,7-Dihydroxycumarine, Hydroxybenzoesäuren, Catechine, Tannine, Leukoanthocyanidine, Anthocyanidine, Flavanone, Flavone und Flavonole; Ceramide oder Pseudoceramide; Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen; Pflanzenextrakte; Fette und Wachse wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine; Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate; Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere; Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3- distearat; sowie Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft.

Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Zubereitungen bevorzugt in Mengen von jeweils 0,0001 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,0005 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des jeweiligen Mittels, eingesetzt.

Schritte im Färbe verfahren

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge:

(1) Bereitstellung des zuvor beschriebenen Färbemittels (F),

(2) Anwendung des Färbemittels (F) auf angefeuchtetem oder trockenem keratinischen Material,

(3) gegebenenfalls Aufträgen einer definierten Menge Wasser auf das keratinische Material, das noch mit dem Färbemittel (F) beaufschlagt ist, wobei das Gewicht der in Schritt (3) aufgetragenen Wassermenge höchstens doppelt so groß ist wie das Gewicht des in Schritt (2) angewendeten Färbemittels (F), und

(4) Trocknung des Keratinmaterials ohne vorheriges Auswaschen des Färbemittels (F).

Im Rahmen einer Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Färbemittel (F) in seiner zuvor beschriebenen Form direkt als solches zur Verfügung gestellt und auch auf das Keratinmaterial bzw. die Haare appliziert werden. In dieser Form stellt das erfindungsgemäße Färbemittel (F) auch das anwendungsbereite Mittel dar und kann beispielsweise in einer Flasche, einem Container, einer Tube oder einer Dose zur Verfügung gestellt werden. Ein großer Vorteil dieser Applikationsform ist die komfortable und einfache Form der Anwendung, da der Anwender das Färbemittel (F) einfach der Flasche oder dem Container, in dem es zur Verfügung gestellt wurde, entnehmen und auf das Keratinmaterial aufbringen kann. Ein Vermischen, Verschütteln und/oder Homogenisieren mit einer oder mehreren weiteren Komponenten bzw. Zusammensetzungen ist bei dieser Ausführungsform nicht notwendig.

Des weiteren ist es jedoch ebenfalls möglich, das Färbemittel (F) in oder vor Schritt (1) des Verfahrens zunächst herzustellen. Diese Herstellung kann beispielsweise durch Vermischen eines Silan-Blends, der das oder die organischen Ci-Ce-Alkoxysilane (F1) enthält, mit einem weiteren Mittel enthaltend das oder die Pigmente (F2) erfolgen. Wasser (F3) und Lösungsmittel (F4) können hierbei im Silan-Blend und/oder in dem Pigmenthaltigen Mittel vorliegen. Die Inhaltsstoffe (F1) bis (F4) können im Rahmen dieser Ausführungsform in mindestens zwei separat konfektionierten Containern vorliegen und bei der Herstellung des Färbemittels (F) miteinander vereinigt oder vermischt werden. Auch wenn diese Ausführungsform für den Anwender mehr Aufwand bedeutet, kann sie zur Erhöhung der Lagerstabilität der Ci-Ce-Alkoxysilane (F1), zur Vermeidung eines vorzeitigen Konglomerierens zwischen Silan (F1) und Pigmenten (F2) oder zur Verhinderung von unerwünschten Wechselwirkungen zwischen Silan (F1) und Lösungsmittel (F4) doch bevorzugt sein.

Im zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Färbemittel (F) auf angefeuchtetem oder trockenem keratinischen Material angewendet. Die Anwendung oder Applikation kann zum Beispiel unter Zuhilfenahme eines Pinsels, einer Bürste oder eine Tülle erfolgen, oder der Anwender kann hierfür seine behandschuhte Hand zu Hilfe nehmen.

In einer Ausführungsform kann das Färbemittel auf das trockene Keratinmaterial bzw. Haar aufgetragen werden. In diesem Fall erfolgt die Hydrolyse und Kondensation der organischen Ci-Ce- Alkoxysilane aufgrund der im Färbemittel (F) selbst enthaltenen Wassermenge (F3).

Besonders gute intensive und haltbare Färbungen wurden erhalten, wenn das Färbemittel (F) auf zuvor angefeuchtetes bzw. handtuchtrockenes Haar aufgetragen wurde. Da das Färbemittel (F) selbst wasserarm bzw. wasserfrei ist, unterstützt die im Haar befindliche zusätzliche Wassermenge die Kondensation der organischen Ci-Ce-Alkoxysilane direkt auf der Oberfläche des Keratins. Auf diese Weise bildet sich ein besonders gleichmäßiges und widerstandsfähiges Coating aus, welches die Haarfaser eng umhüllt und welches direkt an der Stelle entsteht, an der sich der Film auch befinden soll.

Unter angefeuchtetem bzw. handtuchtrockenem Haar werden Haare verstanden, die am Waschbecken oder unter der Dusche vollständig mit Wasser benetzt wurden, dann ausgedrückt und mit einem Handtuch (z.B. für 30 Sekunden) trocken gerubbelt wurden. Angefeuchtetes bzw. handtuchtrockenes Haar ist demzufolge nicht mehr tropfnass, aber noch feucht.

Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren gekennzeichnet durch die

(2) Anwendung des Färbemittels (F) auf keratinischem Material, das kurz vor der Anwendung angefeuchtet wurde.

Keratinisches Material wie Haare, das kurz vorder Anwendung angefeuchtet wurde, wurde innerhalb eines Zeitraums von maximal 30 Minuten, bevorzugt maximal 10 Minuten vor der Anwendung angefeuchtet.

In Schritt 3 des Verfahrens wird gegebenenfalls eine definierten Menge Wasser auf das keratinische Material aufgetragen, das noch mit dem Färbemittel (F) beaufschlagt ist, wobei das Gewicht der in Schritt (3) aufgetragenen Wassermenge höchstens doppelt so groß ist wie das Gewicht des in Schritt (2) angewendeten Färbemittels (F).

Der Schritt (3) des erfindungsgemäßen Verfahrens ist optional und kann zum Beispiel erfolgen, wenn das Färbemittel (F) in Schritt (2) auf trockenes Keratinmaterial aufgetragen wurde, oder aber wenn die im angefeuchteten Keratinmaterial vorhandene Wassermenge für eine vollständige Vernetzung bzw. Kondensation der organischen Ci-Ce-Alkoxsilane noch nicht ausreicht. Durch das zusätzliche Aufträgen der definierten Wassermenge in Schritt (3) kann so eine Nachkondensation bzw. eine Nachvernetzung der organischen O-Ce-Alkoxsilane initiiert werden. Diese Nach-vernetzung sorgt für eine weitere Verfestigung des Films bzw. des Coatings.

Hierbei soll in Schritt (3) jedoch kein Auswaschen des Färbemittels (F) erfolgen, d.h. die zusätzliche Wassermenge, die auf das mit dem Färbemittel (F) beaufschlagte Haar appliziert wird, soll so groß sein, dass die Ci-Ce-Alkoxsilane zwar mit einer ausreichenden Wassermenge in Kontakt treten können, das Färbemittel (F) aber nicht von der Haarfaser abgewaschen wird oder herunterfließt. Wie die zu dieser Erfindung führenden Arbeiten gezeigt haben, ist dies der Fall, wenn das Gewicht der in Schritt (3) aufgetragenen Wassermenge höchstens doppelt so groß ist wie das Gewicht des in Schritt (2) angewendeten Färbemittels (F).

Unter der Wassermenge und der Menge an Färbemittel (F) werden hier die Gewichtsmengen verstanden. Werden also in Schritt (2) 50 g Färbemittel (F) auf die Haare/das Keratinmaterial aufgetragen, so dürfen in Schritt (3) höchstens 100 g Wasser auf die Haare/das Keratinmaterial appliziert werden.

Die definierte Wassermenge kann in Schritt (3) auf dem Keratinmaterial verteilt werden und vermischt sich mit dem ebenfalls noch auf dem Keratin mate rial befindlichen Färbemittel (F). Dieses Vermischen kann durch Einmassieren mit der Hand oder mit einem Pinsel unterstütz werden.

Es ist ganz besonders bevorzugt, wenn Schritt (3) durchgeführt wird. Ganz besonders ist demnach ein Verfahren, umfassend

(2) die Anwendung des Färbemittels (F) auf angefeuchtetem keratinischen Material, und

(3) das Aufträgen einer definierten Menge Wasser auf das keratinische Material, das noch mit dem Färbemittel (F) beaufschlagt ist, wobei die Gesamtmenge an Wasser, die zum Anfeuchten in Schritt (2) und zum Aufträgen in Schritt (3) auf dem keratinischen Material angewendet wird, höchstens doppelt so groß ist wie das Gewicht des in Schritt (2) angewendeten Färbemittels (F).

Weiterhin besonders bevorzugt ist ein Verfahren, umfassend

(2) die Anwendung des Färbemittels (F) auf angefeuchtetem keratinischen Material, und

(3) das Aufträgen einer definierten Menge Wasser auf das keratinische Material, das noch mit dem Färbemittel (F) beaufschlagt ist, wobei die Gesamtmenge an Wasser, die zum Anfeuchten in Schritt (2) und zum Aufträgen in Schritt (3) auf dem keratinischen Material angewendet wird, höchstens genau so groß ist wie das Gewicht des in Schritt (2) angewendeten Färbemittels (F). Werden also in Schritt (2) 50 g Färbemittel (F) auf die Haare/das Keratinmaterial aufgetragen, so dürfen bei einer höchstens genauso großen Wassermenge in Schritt (3) höchstens 50 g Wasser auf die Haare/das Keratinmaterial appliziert werden.

Zwischen den Schritten (2) und (3) kann (sofern Schritt (3) durchgeführt wird) ein Zeitraum von einigen Sekunden bis zu 60 Minuten, bevorzugt von 30 Sekunden bis 30 Minuten liegen.

Nach Schritt (3) erfolgt in Schritt (4) die Trocknung des Keratinmaterials ohne vorheriges Auswaschen des Färbemittels (F).

Beim Trocknen verdunstet bzw. verdampft das im Färbemittel vorhandene Wasser (F3) und das oder die Lösungsmittel (F4), und der durch die Kondensation der Ci-Ce-Alkoxysilane gebildete Film härtet aus. Das Trocknen kann entweder an der Luft oder unter Hitzeeinwirkung wie zum Beispiel unter Zuhilfenahme einer Wärmehaube oder eines Föhns erfolgen.

Zwischen den Schritten (3) und (4) kann (sofern Schritt (3) durchgeführt wird) ein Zeitraum von einigen Sekunden bis zu 60 Minuten, bevorzugt von 30 Sekunden bis 30 Minuten liegen. Findet das Trocknen des Keratinmaterials an der Luft statt, so beginnt Schritt (4) unmittelbar nach Schritt (3).

Wird Schritt (3) nicht durchgeführt, so kann zwischen den Schritten (2) und (4) ein Zeitraum von einigen Sekunden bis zu 60 Minuten, bevorzugt von 30 Sekunden bis 30 Minuten liegen. Findet das Trocknen des Keratinmaterials an der Luft statt, so beginnt Schritt (4) unmittelbar nach Schritt (2).

Die in Schritt (4) stattfindende Trocknung des Keratinmaterials bzw. der Haare kann durch eine Wärmebehandlung beschleunigt werden. Unter einer Wärmebehandlung wird verstanden, dass das Keratinmaterial mit einem beheizten Gerät in Kontakt gebracht wird bzw. dieses beheizte Gerät auf oder an dem Keratinmaterial angewendet wird. Weiterhin kann das Keratinmaterial zur Wärmebehandlung auch mit warmer/heißer Luft in Kontakt gebracht werden. Als Gerät kann zum Beispiel eine Haartrockner, ein Föhn, eine Wärmehaube, ein Glätteisen, ein Lockenbügeleisen oder eine Infrarotlampe angewendet werden.

Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung durch Anwendung eines Haartrockners, eines Föhns, einer Wärmehaube, eines Glätteisens, eines Lockenbügeleisens oder einer Infrarotlampe erfolgt.

Weiterhin wurde gefunden, dass es bevorzugt ist, wenn die Behandlungstemperatur während der Wärmebehandlung zwischen 40 °C bis 210 °C, bevorzugt von 50 °C bis 190 °C, weiter bevorzugt von 50 °C bis 170 °C, noch weiter bevorzugt von 50 °C bis 150 °C und ganz besonders bevorzugt von 50 °C bis 100 °C liegt. In anderen Worten hat es sich als besonders bevorzugt herausgestellt, wenn die Wärmebehandlung mit einem Gerät durchgeführt wird, das auf eine Temperatur von 40 °C bis 210 °C, bevorzugt von 50 °C bis 190 °C, weiter bevorzugt von 50 °C bis 170 °C, noch weiter bevorzugt von 50 °C bis 150 °c u und ganz besonders bevorzugt von 50 °C bis 100 °C erhitzt wird.

Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren gekennzeichnet durch

(4) Trocknung des keratinischen Materials ohne vorheriges Auswaschen des Färbemittels (F) bei einer Temperatur von 40 °C bis 210 °C, bevorzugt von 45 °C bis 190 °C, weiter bevorzugt von 45 °C bis 170 °C, noch weiter bevorzugt von 45 °C bis 150 °C und ganz besonders bevorzugt von 45 °C bis 100 °C.

So kann beispielsweise das Keratinmaterial bzw. die Haare mit einem Föhn behandelt werden, der warme bzw. heiße Luft auf das Keratin mate rial bläst. Ganz besonders bevorzugt ist diese Luft 50 bis 100 °C warm. Oder aber das Keratin mate rial bzw. die Haare werden unter eine Infrarotlampe gehalten, die besonders bevorzugt auf eine Temperatur von 50 bis 100 °C eingestellt ist. Haare können zum Zweck der Wärmebehandlung auch zwischen zwei entsprechend temperierte Platten eines Glätteisens gepresst werden, wobei die Platten zugleich entlang der Faser bewegt werden können. Die Platten des Glätteisens können beispielsweise auf eine Temperatur von bis zu 210 °C eingestellt werden.

Die Wärmebehandlung kann zweckmäßigerweise so lange erfolgen bis das noch mit dem Färbemittel (F) beaufschlagte Keratin material angetrocknet oder vollständig getrocknet ist.

Nach oder vor Schritt (4) kann das erfindungsgemäße Verfahren optional auch noch einen weiteren Schritt umfassen. So hat sich in weiteren Arbeiten gezeigt, dass die Haltbarkeit, insbesondere die Waschechtheit der erhaltenen Färbungen noch weiter verbessert werden können, wenn das keratinische Material nach oder vor Schritt (4) an Luft mit einer hohen Luftfeuchtigkeit getempert wurde. Der Kontakt mit der feuchten Luft führte dazu, dass der auf dem Ke ratinmate rial erzeugte Film bzw. das Coating noch widerstandsfähiger wurden. Besonders gute Ergebnisse wurden erhalten, wenn die gefärbten bzw. gefärbten und getrockneten Keratinmaterialien an einer Luft getempert wurden, die eine relative Luftfeuchte von 40 % bis 99 %, bevorzugt von 50 bis 95 %, weiter bevorzugt von 60 bis 95 % und besonders bevorzugt von 70 bis 95 % (gemessen bei 20 °C und einem Druck von 11013,25 hPa), besitzt.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform besonders bevorzugt ist ein Verfahren, umfassend vor oder nach Schritt (4) das in Kontakt bringen des keratinischen Materials an Luft, die eine relative Luftfeuchte von 40 % bis 99 %, bevorzugt von 50 bis 95 %, weiter bevorzugt von 60 bis 95 % und besonders bevorzugt von 70 bis 95 % (gemessen bei 20 °C und einem Druck von 11013,25 hPa), besitzt.

Unter der Luftfeuchtigkeit - oder kurz Luftfeuchte - wird der Anteil des Wasserdampfs am Gasgemisch der Luft bezeichnet. Flüssiges Wasser (zum Beispiel Regentropfen, Nebeltröpfchen) oder Eis werden der Luftfeuchtigkeit folglich nicht zugerechnet. In Abhängigkeit von Temperatur und Druck kann ein gegebenes Luftvolumen nur eine gewisse Höchstmenge Wasserdampf enthalten. Diese Höchstmenge an Wasserdampf in der Luft wird als die Sättigungsmenge des Wasserdampfs bezeichnet. Die relative Luftfeuchtigkeit, die das geläufigste Maß für die Luftfeuchtigkeit ist, beträgt dann 100 %. Allgemein gibt die relative Luftfeuchtigkeit, ausgedrückt in Prozent (%), das Gewichtsverhältnis des momentanen Wasserdampfgehalts zu dem Wasserdampfgehalt an, der für die aktuelle Temperatur und den aktuellen Druck maximal möglich ist.

Bei Normaldruck (1013,25 hPa) beträgt die Sättigungsmenge des Wasserdampfes in der Luft beispielsweise (entsprechend 100 % relativer Luftfeuchte):

Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit unterhalb von 100 % sinkt die Menge an Wasserdampf in der Luft entsprechend (gemessen bei einem Normaldruck von 1013,25 hPa)

Zur Messung der Luftfeuchtigkeit sind verschiedene Messgeräte aus dem Stand derTechnik bekannt und kommerziell verfügbar.

Mit dem Feuchtemesser PCE-MMK1 von der Firma „PCE Instruments“ kann beispielsweise die relative und die absolute Luftfeuchtigkeit gemessen werden. Auch mit dem Bosch Thermodetektor PTD der Firma „Bosch Home and Garden“ kann die Luftfeuchtigkeit gemessen werden

Das in Kontakt bringen oder anders ausgedrückt das Behandeln, Aushärten oder Aufbewahren des keratinischen Materials an Luft mit einer entsprechend hohen Luftfeuchte kann zum Beispiel durch Aufenthalt der Person in einer Klimakammer oder aber durch Anwendung einer Dampfhaube oder Klimahaube erfolgen. Dampfhauben sind kommerziell verfügbar und im Friseurbereich verbreitet.

Beispiele

1 . Formulierungen

Herstellung des Silan-Blends

In einem 500 ml Rundkolben wurden 25 g Ethanol (abs.) und 49,7 g Methyltriethoxysilan unter Rühren miteinander vermischt. Dieses Gemisch wurde unter weiterem Rühren auf 50 °C erhitzt.

Danach wurden 6,8 g einer 1%igen Lösung von Schwefelsäure in Wasser über einen Zeitraum von ca. 5 Minuten hinzugetropft. Die Temperaturdes Reaktionsgemisches stieg auf 62 °C und sank nach Beendigung der Zugabe auf 55 °C. Es wurde für weitere 20 Minuten gerührt. Danach wurden 18,6 g (3-Aminopropyl)triethoxysilan über einen Zeitraum von ca. 5 Minuten hinzugetropft. Nach Beendigung der Zugabe wurde das Gemisch für weitere 45 Minuten bei 50 °C gerührt und im Anschluss daran in ein luftdichtes Glasgefäß abgefüllt.

Der auf diese Weise hergestellte Silan-Blend wurde in die folgenden Färbemittel (F) eingearbeitet (alle Angaben, sofern nichts anderes angegeben ist, in Gew.-%):

2. Anwendung

Die Färbemittel (Fl) bis (FIV) wurden nach den folgenden Verfahren auf Haarsträhnen (Kerling Euronaturhaarweiß und Kerling 9-0, Länge ca. 5 cm) appliziert:

3. Messung der Waschechtheiten

Das Färbemittel wurde wie unter Punkt 2. beschrieben angewendet. Nach dem Trocknen und Aushärten wurden die Strähnen visuell unter der Tageslichtlampe bewertet. 0 HW ist das Farbergebnis, das direkt nach der Färbung erhalten wurde. Für die Messung der Waschechtheit wurden die Strähnen dann 4 bzw. 8 mal gewaschen (4 HW, 8 HW).

Für jede Haarwäsche wurde ein handelsübliches Shampoo (0,25 g Shampoo (Schauma 7 Kräuter) pro 1 g Haar) auf die Strähne aufgetragen und für 30 Sekunden mit den Fingern einmassiert. Dann wurde das Shampoo für 1 Minute unter fließendem, lauwarmem Wasser ausgespült und die Haarsträhne getrocknet. Der zuvor beschriebene Vorgang entspricht einer Haarwäsche. Für jede weitere Haarwäsche wurde der Vorgang wiederholt. Nach der entsprechenden Anzahl an Haarwäschen wurden die Strähnen erneut visuell unter der Tageslichtlampe bewertet.

Farbintensität: ++++ sehr hoch +++ hoch ++ mittel + gering

Es wurden die folgenden Farbergebnisse erhalten

Bei Anwendung der Färbemittel (Fl) bis (FIV) im erfindungsgemäßen leave-on Färbeverfahren konnten auf Haarsträhnen verschiedenen Typs Färbungen mit verbesserter Farbintensität und verbesserter Waschechtheit erzielt werden.