Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR ELASTIFYING AND EXTENDING POLYMERS WITH PVC-HOMO- AND COPOLYMERS OR WITH EVA-COPOLYMERS IN GEL FORM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/024494
Kind Code:
A1
Abstract:
According to the invention, EVA copolymer, PVC or PVC-copolymer gels are added to moulding materials or adhesives/sealants, especially with an MS-polymer base, in order to reduce the surface adhesiveness of said materials. Up to approximately 45 % of the original proportion of polymer can be substituted with the less expensive PVC, EVA-copolymer or PVC-copolymer gel, which represents a considerable economic advantage.

Inventors:
SCHAETZLE MICHAEL (DE)
BRIDE GABRIELE (DE)
KERN GISBERT (DE)
LEPKA WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/006890
Publication Date:
May 20, 1999
Filing Date:
October 30, 1998
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL TEROSON GMBH (DE)
SCHAETZLE MICHAEL (DE)
BRIDE GABRIELE (DE)
KERN GISBERT (DE)
LEPKA WOLFGANG (DE)
International Classes:
C08J3/20; C08L83/04; C09K3/10; C08J3/18; (IPC1-7): C08J3/18; C08J3/20; C09K3/10
Foreign References:
DE4019074C11991-07-18
Attorney, Agent or Firm:
Mathes, Nikolaus (Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien Patente Düsseldorf, VTP)
Wacker, Manfred (Henkel KGaA Düsseldorf, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. 1) Verfahren zur Elastifizierung und Extenderung von Polymerzusammen setzungen aus der Gruppe der AcrylatCopolymerenDispersionen, reaktiven Polyurethanpolymeren, MSPolymeren, Polysulfid oder Silikonkautschuk. dadurch gekennzeichnet, daß diesen ein Gel auf der Basis von PVC Homopolymer, PVCCopolymer oder EthylenvinylacetatCopolymer, sowie Weichmacher und Wachs zugesetzt wird, wobei die Herstellung des Gels die folgenden Schritte umfaßt : a) Vorlegen des gesamten Weichmachers b) Zugabe des EVA oder PVC und des Wachses unter Rühren c) Erhitzen der Mischung unter Rühren auf etwa 125 °C bis eine klare homogene Lösung erreicht wird d) weiteres Rühren bei dieser Temperatur für 30 Minuten e) ggf. Zusatz von 0,1 Gew.% Benzoylchlorid oder Zusatzmittel TI f) Abkühlen auf Raumtemperatur.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gel der Polymermischung unter Rühren in einem Planetendissolver zugemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymer mischung weitere übliche Zusätze aus der Gruppe Weichmacher, Füllstoffe, Pigmente, Alterungsschutzmittel und/oder Haftvermittler enthält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gel aus 77 Gew.% Mesamoll, 12 Gew.% EVA und 11 Gew.% Mikrowachs besteht. 5) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gel aus 85 Gew.% Mesamoll. 8 Gew.% PVC Copolymer (Vinylacetatanteil 5 %) und 7 Gew.% Mikrowachs besteht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gel aus 88 Gew.% Diisobutylphthalat (DIBP), 3 Gew.% EVA und 9 Gew.% PVCCopolymer (Vinylacetatanteil 5 %) besteht.
6. Verwendung der nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellten Zusammensetzung als Fugendichtungsmassen, Klebund/oder Dichtstoffe.
Description:
VERFAHREN ZUR ELASTIFIZIERUNG UND EXTENDERUNG VON POLYMEREN MIT PVC-HOMO- UND COPOLYMEREN ODER MIT EVA-COPOLYMEREN IN GELFORM Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Elastifizierung und Extenderung von Polymeren mit EVA-Copolymeren, PVC bzw. PVC-Copolymeren in Gelform sowie die Verwendung derartig hergestellter Zusammensetzungen.

Formmassen bzw. Fugendichtungsmassen auf Basis von Mischungen von Acrylat- Copolymeren-Dispersionen mit Füllstoffen, Pigmenten und Weichmachern weisen nur im geringen Maße elastische Eigenschaften auf, wobei mit steigendem Anteil an Weichmachern die Klebrigkeit der aus diesen Mischungen hergestellten Formmassen zunimmt. Derartige Formmassen bzw. Fugendichtungsmassen sind nur für eine Gesamtverformung von ca. 10 % geeignet, so daß sie für die Abdichtung zahlreicher Fugen im Hochbaubereich trotz ihres günstigen Preises nicht geeignet sind.

Weiterhin sind feuchtigkeitshärtende Ein-Komponenten-Form-und Dichtungsmassen auf der Basis sogenannter MS-Polymerer (Firma Kaneka) bekannt. Diese Dichtungsmassen enthalten als Prepolymere die vorgenannten MS- Polymere, die durch Luftfeuchtigkeit vernetzbar sind und bei denen es sich um Verbindungen mit Silylendgruppen mit mindestens einem hydrolysierbaren Substituenten am Siliciumatom handelt. Derartige Prepolymere sowie daraus hergestellte Form-und Dichtungsmassen sind aus der DE-A-40 19 074 und der DE-A-38 16 808 bekannt. In der letztgenannten Schrift werden aus diesen MS- Polymeren hergestellte Form-und Dichtungsmassen ausführlich unter Bezugnahme auf weitere Veröffentlichungen beschrieben. Auf die Offenbarung der beiden vorgenannten Schriften wird hiermit in vollem Umfang Bezug genommen.

Auf MS-Polymeren basierende Form-und Dichtungsmassen reagieren bei Zutritt von Feuchtigkeit aus der Luft zu Elastomeren, wobei die Oberfläche sehr häufig eine erhebliche Klebrigkeit aufweist. Daher ist der Einsatz derartiger Massen überall dort nicht möglich. wo eine Verschmutzung durch Staub erfolgt bzw. zu befürchten ist.

Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, diese Oberflächenklebrigkeit von Form-und Dichtmassen so zu vermindern, daß bei Kontakt mit Stäuben unterschiedlicher Art eine Verschmutzung mit bleibendem Charakter ausgeschlossen wird.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist den Patentansprüchen zu entnehmen. Sie besteht im wesentlichen darin, daß den vorgenannten Form-und Dichtmassen ein Gel auf der Basis eines Ethylenvinylacetat-Copolymers (EVA), eines Polyvinylchlorid-Homopolymers (PVC) oder eines Vinylchlorid- /Vinylacetat-Copolymers (PVC-Copolymer) und eines Weichmachers und Wachs zugesetzt wird.

Die Verwendung von Vinylacetat-Homo-und/oder Copolymeren in Klebstoffen und Dichtstoffen ist an sich bekannt. So beschreibt die JP 07197010 A/95 eine zweikomponentige Dichtstoffzusammensetzung bestehend aus einer isocyanatgruppenhaltigen Komponente und einem niedermolekularen hydroxifunktionellen Acrylatcopolymer, das Vinylacetat als Comonomer enthält.

Dieser Dichtstoff hat geringe Klebrigkeit an der Oberfläche. Eine Verwendung eines Ethylenvinylacetat-Gels wird nicht offenbart.

Die JP-A-87/64881 beschreibt einen nichtklebrigen Kontaktklebstoff. enthaltend ein thermoplastisches Harz und einen Weichmacher. wobei das thermoplastische Harz u. a. ein Ethylenvinylacetatcopolymer sein kann.

Die EP-A-295 727 beschreibt Latices aus Interpolymeren aus Vinylacetat. Ethylen und einem Vinylester einer tertiären aliphatischen Carbonsäure, in der die Carbonsäurekomponente 9 Kohlenstoffatome enthält. Diese Filme zeichnen sich durch geringe Klebrigkeit aus.

Ein Verfahren zur Elastifizierung und Extenderung von Polymerzusammen- setzungen aus der Gruppe der Acrylat-Copolymeren-Dispersionen, reaktiven Polyurethanpolymeren, MS-Polymeren, Polysulfiden oder Silikonkautschuken durch den Zusatz von EVA-Gelen wird in keinem der vorgenannten Dokumente erwähnt.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst ein Gel aus EVA, PVC oder PVC-Copolymer, Weichmacher und Wachs sowie ggf.

Benzoylchlorid oder Zusatzmittel TI (Hersteller Firma Bayer) gefertigt. Dazu wird in einem Rührkessel die Gesamtmenge des notwendigen Weichmachers vorgelegt, danach werden EVA, PVC oder PVC-Copolymer und Wachs unter Rühren zugegeben. Anschließend wird diese Mischung unter Rühren auf ca. 125 °C hochgeheizt und so lange weiter gerührt, bis eine klare, homogene Lösung erreicht wird. Anschließend wird für 30 Minuten bei dieser Temperatur weitergerührt.

Anschließend werden ggf.-0,1 Gew.-% Benzoylchlorid oder Zusatzmittel TI zugegeben. Zur Zwischenlagerung wird dieses Gel in ein luftdicht zu verschließendes Gefäß abgefüllt, worauf das Zwischenprodukt auf Raumtemperatur abgekühlt wird.

In einem zweiten Arbeitsschritt wird dann das so gefertigte Gel mit den übrigen Bestandteilen der Form-bzw. Dichtmasse in einem Planetendissolver bis zur Homogenität durchmischt. Üblicherweise beinhalten diese Bestandteile der Form- und Dichtmassen Polymerzusammensetzungen ausgewählt aus der Gruppe der MS-Polymeren (Firma Kaneka) oder Acrylat-Copolymer-Dispersionen. es können jedoch auch Polyurethanpolymere, Polysulfidpolymere oder Silikonkautschuke eingesetzt werden. Geeignete MS-Polymere sind in der DE-A-40 19 074 sowie in der DE-A-38 16 808 unter Bezugnahme auf weitere Veröffentlichungen beschrieben. Auf die Offenbarung der beiden letztgenannten Schriften wird hiermit in vollem Umfang Bezug genommen.

Die Form-und Dichtmassen enthalten weiterhin anorganische Füllstoffe wie Ruß, Calciumcarbonat und Pigmente wie Titandioxid und dgl. sowie Weichmacher, insbesondere Phthalsäureester wie Diisononylphthalat oder Alkylsulfonsäureester des Phenols wie das Mesamoll (Firma Bayer) oder Phosphorsäureester wie Trikresylphosphat. Schließlich können die Massen übliche LJV- Stabilisierungsmittel und Alterungsschutzmittel enthalten sowie organofunktionelle Silane wie z. B. 3-Glycidyloxypropyl-oder 3-Aminopropyl- trimethoxysilan oder Vinyltri-methoxysilan vor allem zur Verbesserung der Haftung auf Glas, Metallen usw. enthalten.

Weiterhin enthalten insbesondere die feuchtigkeitsreaktiven einkomponentigen Massen metallorganische Zinnverbindungen zur Beschleunigung der Aushärtung sowie Feuchtigkeitsfänger wie Carbonsäurechloride, beispielsweise Benzoylchlorid oder das Zusatzmittel TI (Firma Bayer).

Überraschenderweise zeigen die Form-und Dichtmassen auf der Basis von MS- Polymeren bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Gele eine erhebliche Reduzierung der Oberflächenklebrigkeit, diese Klebrigkeit nimmt mit steigendem Anteil an EVA-Copolymeren, PVC oder PVC-Copolymeren trotz des damit einhergehenden hohen Weichmacheranteils ab. Zusätzlich wird ein erheblicher wirtschaftlicher Vorteil erzielt. da bis ca. 45 % des ursprünglichen MS-Polymeren- Anteils durch das preiswertere Gel substituiert werden kann.

Wie bereits eingangs erwähnt, weisen Mischungen von Acrylat-Copolymeren- Dispersionen mit Füllstoffen, Pigmenten und Weichmachern nur in geringem Maße elastische Eigenschaften auf, wobei mit steigendem Anteil an Weichmacher die Klebrigkeit daraus hergestellter Formmassen zunimmt. Durch den Zusatz der erfindungsgemäßen EVA, PVC-oder PVC-Copolymer-Gele ggf. in Kombination mit Emulgatoren können elastische Formmassen hergestellt werden, die eine Gesamtverformung von 25 % erreichen. Gegenüber der sonst üblichen Gesamtverformung von Acrylat-Dispersions-Formmassen von etwa 10 % ist dies eine unerwartet hohe Verbesserung. Im Vergleich zu den üblichen elastischen Formmassen auf Basis von Polysulfiden, modifizierten Silikonkautschuk, Polyurethanen und Silikonkautschuk sind derartige Formmassen auf Basis von Acrylat-Copolymer-Dispersionen mit EVA, PVC-oder PVC-Copolymer-Gelen wesentlich kostengünstiger, wobei die sonstigen Eigenschaften wie Elastizitätsmodul, Gesamtverformung und Alterungsbeständigkeit vergleichbar sind.

Zur näheren Erläuterung der Erfindung sollen die nachfolgenden Beispiele dienen, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.

Beispiele 1 bis 3 Aus 77 Teilen Mesamoll, 12 Teilen EVA-Polymer (Vinylacetatanteil 40 %) und 11 Teilen Mikrowachs wurde ein EVA-Gel hergestellt. Dazu wurde in einem Rührkessel der gesamte Weichmacher vorgelegt, danach wurden unter Rühren EVA-Polymer und Wachs zugegeben. Anschließend wurde auf etwa 125 °C hochgeheizt und so lange gerührt, bis eine klare homogene Lösung erreicht wurde.

Anschließend wurde für 30 Minuten diese Temperatur gehalten und weiterzerührt.

Zum Abschluß wurde 0, 1 Gew.-% Zusatzmittel TI hinzugegeben und die Mischung in ein luftdicht zu verschließendes Gefäß abgefüllt und auf Raumtemperatur abkühlen gelasse.

In den nachfolgenden Beispielen wurde der handelsübliche Dichtstoff Terostat 930 (Gesamtgehalt an MS-Polymeren und Weichmacher 42,25 Gew.-%) mit dem oben beschriebenen EVA-Gel dergestalt modifiziert, daß der Polymergehalt an MS- Polymeren durch das erfindungsgemäße EVA-Gel anteilig um 5 Gew.-%, 10 Gew.-% bzw. 15 Gew.-% substituiert wurde.

Tabelle 1 Beispiel 1231 Terostat959085100 zusätzlicher0000 EVA-Gel 4') 5 10 15 Wachsmischung 0 0 0 0 1Tag50483212Spritzwert2)nach 1woche32382010Spirtzwert1)nach 40°C Shore A Härte nach 14 d 26 22 18 14 Kugeltest"nach 1 d 40 14 8 0 Durchhärtung mm/d 4 4 3,5 3,4 zugfestigkeit3) [N/mm2] 0,89 0, 74 0, 61 0, 47 Spannungswert3) 100% 49 0,42 0, 34 0, 27 [N/mm2] 399388364343Bruchdehnung3)[%] Fortsetzung Tabelle 1 Beispiel Vergleich 2 Vergleich 3 Terostat930 90 90 zusätzlicherWeichmacher"'0 10 EVA-Gel 4) Wachsmischung 10 0 1Tag67150Spirtzwert1)nach 2Woche45Spirtzwert1)nach 40°C Shore A Härte nach 14 d 15 14 Kugeltest 'nach 1 d 19 48 Durchhärtung mm/d 3,5 3,6 Zugfestigkeit ' [N/mm-] 0, 59 0, 57 Spannungswert''100% 0, 27 0, 27 [N/mm2] 411378Bruchdehnung3)[%] Anmerkungen : 1) in Anlehnung an DIN 52456, Flowmetermethode, d. h. es wird die Menge an Dichtungsmasse bestimmt, die bei vorgegebenem Druck, Zeit und Düsendurch- messer (3 bar, 15 sec. 3 mm) aus einer Standardkartusche ausgepreßt werden kann 2) wie in DE-A-40 19 074, Seite 8 offenbart 3) nach DIN 18545 E 4) Zusatz anstelle eines gleichen Anteils an MS-Polymer Beispiele 4 bis 6 Analog zu den Beispielen 1 bis 3 wurde aus 85 Teilen Mesamoll, 8 Teilen PVC- Copolymer (Vinylacetatanteil 5 %) und 7 Teilen Mikrowachs ein PVC- Copolymer-Gel hergestellt. Abweichend zu den Beispielen 1 bis 3 wurde kein Zusatzmittel TI hinzugefügt.

Tabelle 2 Beispiel 4 5 6 Terostat 908595 zusätzlicher000 EVA-Gel 4) 5 10 15 Wachsmischung 0 0 0 Spritzwert"nach 1 Tag 87 102 110 Shore A Härte nach 14 d 21 16 10 Kugeltest 'nach 1 d 1 1 3 Durchhärtungmm/d 3, 1 3, 1 2, 7 Zuigefestigkeit3)0,430,640,58 0,450,350,52Spannungswert3)100% [N/mm2] 379311329Bruchdehnung3)[%] Anmerkungen : 1) in Anlehnung an DIN 52456, Flowmetermethode, d. h. es wird die Menge an Dichtungsmasse bestimmt, die bei vorgegebenem Druck, Zeit und Düsendurch- messer (3 bar, 15 sec. 3 mm) aus einer Standardkartusche ausgepreßt werden kann 2) wie in DE-A-40 19 074, Seite 8 offenbart 3) nach DIN 18545 E 4) Zusatz anstelle eines gleichen Anteils an MS-Polymer Wie aus den Beispielen 1 bis 6 im Vergleich zum nichterfindungsgemäßen Vergleichsbeispiel 1 hervorgeht. wird mit steigendem Anteil an Gel in der Zusammensetzung die Oberflächenklebrigkeit immer niedriger, wobei sich die mechanischen Eigenschaften wie Zugfestigkeit. Spannungswert und Bruchdehnung noch im vertretbaren Rahmen halten. Die Oberflächenklebrigkeit wurde nach dem in der DE-A-40 19 074 auf Seite 8 offenbarten Kugeltest bestimmt. Dabei bedeutet ein hoher Wert eine starke Klebrigkeit, d. h. eine Kugel definierten Umfangs bewegt sich bei der Höhe H auf einer schiefen Ebene (definierte Lange). Auf dieser schiefen Ebene ist ein Fell der teilweise ausgehärteten Formmasse von etwa 2 mm Stärke aufgerakelt.

Um die möglichen Auswirkungen des Wachses im EVA-Gel zu überprüfen wurden die Vergleichsversuche 2 und 3 durchgeführt. Im Vergleichsversuch 2 wurde anstelle des EVA-Gels eine Wachsmischung bestehend aus 23 Teilen Wachs und 77 Teilen Mesamoll eingesetzt, im Vergleichsversuch 3 wurde das EVA-Gel durch einen zusätzlichen Weichmacheranteil von 10 Teilen ersetzt. In beiden Fällen wird eine erhebliche Oberflächenklebrigkeit gemäß Kugeltest beobachtet.

Zusammenfassend ist festzustellen. daß die EVA oder PVC-Copolymer-Gele in den o. g. Dichtstoff-Formulierungen hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften den typischen Charakter eines Weichmachers erbringen, andererseits bei der Oberflächenklebrigkeit und der Verarbeitungsviskosität genau das Gegenteil eines erhöhten Weichmacheranteils bewirken.

Beispiel 7 und Vergleichsbeispiel 4 Analog zu Beispiel I wurde ein Gel aus 88 Teilen Diisobutylphthalat (DIBP) 3 Teilen EVA-Polymer (Vinylacetatanteil 28 %) und 9 Teilen PVC-Copolymer (Vinylacetatanteil 5 %) hergestellt. Zum Abschluß erfolgte kein Zusatz an Zusatzmittel TI.

Zur erfindungsgemäßen Modifizierung des handelsüblichen Dichtstoffes Terostat 20 (Gesamtgehalt an Acryl-Copolymer-Dispersion und Weichmacher 42 Gew.-%) wurde dieser Dichtstoff dergestalt modifiziert, daß durch den Zusatz des erfindungsgemäßen Gels der Dispersionsgehalt um 6 % und der Kreide/Pigmentanteil um 20 % substituiert wurde.

Tabelle 4 Beispiel Vergleich 4 7 Terostat 20 100 60 Acryl-Dispersion/Weich-42 26 macheranteil EVA/PVC-Copolymer-Gel 0 40 Gesamtverformung" [%] ca. 10 25 Rückstellung bei 150 % kohesiver ca. 71 Dehnung 2) [%] Bruch Spannungswert'100 % 0, 15 0, 03 [N/mm2] Dehnung140>150< Anmerkungen 1.) in Anlehnung an DIN 52455 2.) in Anlehnung an DIN 52458 3.) nach DIN 18545 E Wie aus dem Beispiel 7 im Vergleich zum nicht erfindungsgemäßen Vergleichsbeispiel 4 hervorgeht, werden durch den Zusatz des erfindungsgemäßen Gels die mechanischen Eigenschaften wie Spannungswert, Dehnung, Rückstellung und Gesamtverformung derartig verbessert, daß die Forderungen der DIN 18540 (Prüfbedingungen für Baudehnungsfugen-Dichtstoffe) nahezu erreicht werden. Zusammenfassend ist festzustellen, daß die EVA/PVC-Copolvmeren-Gele in der Dichtstoff-Formulierung gemäß Beispiel 7 auf Basis Acryl-Copolymeren- Dispersion hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften den typischen Charakter eines Weichmachers erbringen, andererseits bei der Oberflächenklebrigkeit keine negativen Auswirkungen gegenüber dem nicht erfindungsgemäßen Vergleichsbeispiel 4 zeigen.