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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR FIGHTING AND/OR PREVENTING FIRES IN LITHIUM ION CELLS AND LITHIUM ION POLYMER CELLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/015411
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention provides a method for fighting and/or preventing a fire in one or more battery cells, preferably lithium ion cells, characterized in that a hydrous solution of calcium salts and a fire extinguishing gel are used.

Inventors:
WOEHRLE THOMAS (DE)
DENNINGER WERNER (DE)
SCHMIDT DIETER (DE)
KERN RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/059437
Publication Date:
February 10, 2011
Filing Date:
July 02, 2010
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
SB LIMOTIVE CO LTD (KR)
SB LIMOTIVE GERMANY GMBH (DE)
WOEHRLE THOMAS (DE)
DENNINGER WERNER (DE)
SCHMIDT DIETER (DE)
KERN RAINER (DE)
International Classes:
A62D1/00; C09K21/14; H01M50/24
Domestic Patent References:
WO2006056379A22006-06-01
Foreign References:
US20080176141A12008-07-24
FR2078186A51971-11-05
US3229769A1966-01-18
US5849210A1998-12-15
Other References:
DATABASE WPI Week 200920, Derwent World Patents Index; AN 2009-B48620, XP002600617
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Bekämpfung und/oder Vorbeugung eines Brandes einer oder mehrerer Batteriezellen, bevorzugt von Lithium-Ionen-Zellen, dadurch gekennzeichnet, dass eine wässrige Lösung eines Kalzium-Salzes und ein Gel- Löschmittel angewendet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lö- sung eines Kalzium-Salzes und das Gel-Löschmittel gleichzeitig angewendet werden.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, daduch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung eines Kalzium-Salzes und das GeI- Löschmittel in Form eines gemeinsamen, integrierten Löschmittels angewendet werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, daduch gekennzeichnet, dass das Kalzium-Salz der wässrigen Lösung ein anorganisches Kalzium-Salz enthält oder daraus besteht, bevorzugt CaCI2, oder Ca(OH)2 oder einer Mischung daraus.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, daduch gekennzeichnet, dass das Kalzium-Salz in einer Konzentration in der wässrigen Lö- sung vorliegt von mindestens 1% w/v bis einschließlich einer gesättigten Lösung, bevorzugt von 5% w/v bis einschließlich 40% w/v, besonders bevorzugt von 10% w/v bis 30% w/v, ganz besonders bevorzugt von 20% w/v.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, daduch gekenn- zeichnet, dass das Gel-Löschmittel ein wasserabsorbierendes Polymer um- fasst.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, daduch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung eines Kalzium-Salzes in fein verteilter Form angewendet wird, bevorzugt als Sprühnebel, besonders bevorzugt als

Sprühnebel mit einem mittleren Tropfendurchmesser von 0,0003 mm bis 0,01 mm, ganz besonders bevorzugt mit einem mittleren Tropfendurchmesser von 0,001 mm bis 0,005 mm.

8. Verwendung einer wässrigen Lösung eines Kalzium-Salzes und eines GeI- Löschmittels zur Bekämpfung und/oder Vorbeugung eines Brandes einer oder mehrerer Batteriezellen, bevorzugt einer Lithium-Ionen-Zelle.

9. Löschanordnung zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschanordnung mindestens zwei unterschiedliche Löschgeräte aufweist, wobei ein erstes Löschgerät derart ausgeführt ist, dass mit diesem Löschgerät eine wässrige Lösung eines Kalzium-Salzes anwendbar ist, und ein zweites Löschgerät derart ausgeführt ist, dass mit diesem Löschgerät ein Gel-Löschmittel anwendbar ist. 10. Löschanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste, das zweite oder beide Löschgeräte als mobile Löschgeräte ausgebildet sind, bevorzugt als tragbare Löschgeräte.

1 1. Löschanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste, das zweite oder beide Löschgerate als stationäre Löschgeräte ausgebildet sind, bevorzugt als Löschmittelleitungen mit einer oder mehreren Öffnungen,

Düsen, Sprinklern und/oder anderen Vorrichtungen zur Anwendung der wässrigen Lösung eines Ca-Salzes und/oder des Gel-Löschmittels. 12. Löschanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das erste Löschgerät derart ausgeführt ist, dass mit diesem Löschgerät eine wässrige Lösung eines Kalzium-Salzes als Sprühnebel anwendbar ist. 13. Vorrichtung zum sicheren Lagern, Transport und/oder Testen von Batteriezellen, bevorzugt von Lithium-Ionen-Zellen, umfassend einen Innenraum zur Aufnahme von einer oder mehreren Batteriezellen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Löschanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 12 aufweist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zusätzlich einen oder mehrere Sensoren zur Zustandsüberwachung einer oder mehrerer Batteriezellen aufweist, bevorzugt ist der Sensor ausgewählt aus UV/IR-Sensoren, Drucksensoren, Rauchmeldern, Gassensoren und/oder Temperatursensoren.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zusätzlich eine Absauganordnung aufweist, die derart ausgeführt ist, dass Gase aus dem Innenraum zur Aufnahme von einer oder mehreren Batteriezellen absaugbar sind, bevorzugt ist die Absauganordnung über eine Berstscheibe vom Inneren der Vorrichtung getrennt.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren zur Bekämpfung und/oder Vorbeugung eines Brandes von Lithium-

Ionen-Zellen und Lithium-Ionen-Polymer-Zellen

Stand der Technik Lithium-Ionen-Zellen, spielen eine immer gößere Rolle in vielfältigen Einsatzbereichen. Bekannt und weit verbreitet sind Lithium-Ionen-Batterien für elektronische Geräte, wie z.B. Mobiltelefone, Labtops, Power Tools, tragbare MP3-Player etc. Lithium-Ionen-Batterien, deren Applikation im Automobilbereich liegt, werden in der nahen Zukunft ebenfalls eine große Rolle spielen. Mit Lithium-Ionen- Polymer-Zellen sind Lithium-Ionen-Zellen gemeint, welche in Aluminium-

Verbundfolie verpackt sind. Im folgenden wird nur der Begriff „Lithium-Ionen" verwndet.

Beim Versagen von Batterien, insbesondere von Lithium-Ionen Batterien, können aus dem Batterieinneren chemische Stoffe und Partikel austreten. Dieses freigesetzte Material liegt dann als Partikel, Staub, Folie, Aerosol, Flüssig- keit,Tröpfchennebel und/oder gasförmig vor und ist am Austrittsort meist sehr heiß. Dieses Material ist teilweise sehr reaktiv und gesundheitsschädlich. Das freigesetzte Material kann an umliegenden Oberflächen kondensieren und kon- taminiert damit den umgebenden Bereich. Das freigesetzte Material kann auch gesundheitsschädlich für Personen sein. Es ist auch möglich, dass sich das freigesetzte Material entzündet und es zu Brand- und/oder Explosionsereignissen kommt. In praktisch allen Lithium-Ionen-Batterien wird Lithiumhexafluorophosphat (LiPF 6 ) als Leitsalz verwendet, welches bei einer Havarie der Batterie (z.B. bei einem thermal runaway) zu hochreaktiven und toxischen Verbindungen zersetzt werden kann. In der Literatur (siehe z.B. Hui Yang, Guorong V. Zhuang, Philip N. Ross Jr. „Thermal Stability of LiPF 6 Salt and Li-ion Battery Electrolytes Containing LiPF 6 " Lawrence Berkeley National Laboratory (University of California, Universi- ty of California) 2006 Paper LBNL-58758) werden als Zersetzungsprodukte be- reits ab Temperaturen von ca. 1 10 0 C die hochreaktiven Verbindungen PF 3 (Phosphortrifluorid), PF 5 (Phosphorpentafluorrid), HF (Hyfrogenfluorid), auch als Flußsäure bezeichnet) und POF 3 (Phosphoroxytrifluorid) genannt. Es können darüber hinaus auch weitere giftige und korrosive Phosphor/Sauerstoff/Fluor- Verbindungen entstehen. Daneben ist noch in Spuren mit fluororganischen Verbindungen zu rechnen.

Die thermische Zersetzung von LiPF 6 unter Ausschluss von Wasser verläuft ab Temperaturen von ca. 1 10 0 C nach folgender Reaktion:

LiPF 6 → LiF (s) + PF 5 (g) , wobei s für fest und g für gasförmig steht.

In Anwesenheit von Wasser hydrolysiert das Lithiumhexafluorophosphat in folgender Weise:

LiPF 6 + 2 H 2 O→ LiOH (s) + POF 3 (g) + 3 HF (g)

Grundsätzlich sind zudem folgende Hydrolyse-Reaktionen zu beachten:

PF 5 + H 2 O→ POF 3 + 2 HF

POF 3 + 3 H 2 O→ H 3 PO 4 + 3 HF

Das bedeutet, dass auch das intermediär entstehenden Phosphoroxitrifluorid durch Reaktion mit Wasser, z. B. in Form von Luftfeuchtigkeit, letztlich zu hochreaktivem Fluorwasserstoff (HF) hydrolysieren.

Im Regelfall wird beim Einsatz und Test von Batterien, insbesondere von Lithium- Ionen-Batterien, das Versagen der Batterien technisch unterbunden. Kommt es den- noch zu einem solchen Batterieversagen und zu einem Brand oder„Thermal Runa- way", so sind Maßnahmen zur Brandbekämpfung und zur Vermeidung einer Kontamination der Umgebung erforderlich. Der Begriff„Thermal Runaway" bedeutet ein thermisches Durchgehen der Lithium-Ionen-Zelle, wobei durch übermäßige und sich selbst verstärkende Wärmeproduktion in der Zelle und/oder mangelhafte Wärmeabführung ein Öffnen der Zelle auftreten kann, wobei es zusätzlich zur Rauchentwicklung, Feuererscheinung oder einer Explosion kommen kann. Zum Thema„Thermal Runaway" von Lithium-Ionen-Zellen wird auf folgende Literaturstelle verwiesen: Kern, R.; Bindel R.; Uhlenbrock R.; Durchgängiges Sicherheitskonzept für die Prüfung von Lithium-Ionen- Batteriesystemen; ATZelektronik, in Druck.

Bislang ist kein Konzept zur Löschung bzw. Brandbekämpfung von Lithium- Ionen-Batterien bekannt, welches sowohl gute Löschergebnisse erzielt als auch gleichzeitig die Kontamination der Umgebung mit hochreaktiven Verbindungen aus der havarierten Zelle oder Batterie verhindert oder zumindest einschränkt.

Offenbarung der Erfindung

Erfindungsgemäß wird ein Verfahren bereit gestellt zur Bekämpfung und/oder Vorbeugung eines Brandes einer oder mehrerer Batteriezellen, bevorzugt von Li- thium-lonen-Zellen. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass eine wässrige Lösung eines Kalzium(Ca)-Salzes und ein Gel-

Löschmittel angewendet werden.

Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass der Einsatz einer wässrigen Lösung eines Kalzium-Salzes, insbesondere einer 20%-igen CaCI 2 -Lösung, in Ver- bindung mit dem zeitgleichen Einsatz eines Gel-Löschmittels mit guten Kühleigenschaften zu einer guten Löschwirkung und gleichzeitig zu einer überraschend starke Verminderung der Freisetzung von reaktiven Verbindungen aus havarierten Lithium-Ionen-Zellen führt; zudem zeigte sich durch die Kühlwirkung der Gel- Komponente eine Veringerung von einer Übergreifung der Hitze bzw. den Flam- men von einer Lithium-Ionen-Zelle auf eine benachbarte. Das Kalzium-Ion aus der wässrigen Lösung eines Kalzium-Salzes kann Fluorid-Ionen und Flußsäure (HF) und Fluorid-enthaltende Spezies wie Phosphoroxytrifluorid (POF 3 ) binden, insbesondere in Form von Kalziumfluorid (CaF 2 ), welches nahezu wasserunlöslich ist und somit ausfällt. Damit können freigesetzte Fluorid-Ionen und Hydro- genfluorid (HF) sowie auch Spezies wie POF 3 sicher und weitgehenst in eine ungefährliche Form überführtwerden.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Bekämpfung und/oder Vorbeugung eines Brandes einer oder mehrerer Batteriezellen, insbesondere von Li- thium-lonen-Zellen, -Modulen, -Batterien oder -Akkumulatoren. Unter dem Begriff „Bstterie" werden hier elektrochemische Energiespeicher verstanden, insbe- sondere Batterien oder Akkumulatoren aller gebräuchlichen Akkumulatortechnologien. Bevorzugt sind die Zellen, Module, Batterien oder Akkumulatoren vom Typ Li-Ionen (Lithium-Ionen-), LiPo (als Lithium-Polymer oder Lithium-Ionen- Polymer bezeichnet). Die folgenden Begriffe reflektieren Beispiele für Aktivmate- rialien, die in diesen Lithium-Ionen-Zellen zum Einsatz kommen: Li 2 Mn 2 O 4 (LMO) als Lithiummanganspinell bezeichnet; LiFePO 4 (LFP)- Lithium-Eisen-Phosphat, Li 4 Ti 5 Oi 2 (LiTiO) - Lithium-Titanat.

Das erfindungsgemässe Löschmittel kann für alle Lithium-Ionen-Zellen mit allen Aktivmaterialien angewendet werden.

Der Begriff„Bstterie" wird dabei sowohl für einzelne Zellen, als auch für Module aus mehreren Zellen, als auch für komplexere Architekturen umfassend mehrere Zellen und/oder Module verwendet.

Bevorzugt werden hochkapazitive Batterien eingesetzt mit einer nominalen Ka- pazität von mindestens 3Ah. Dabei können sich die angegebenen nominalen Kapazitätswerte entweder auf die ganze intakte Batterie beziehen oder auf eine einzelne Zelle einer Batterie.

Bevorzugt handelt es sich bei den Batterien teilweise oder ausschliesslich um Li- thium-lonen- und/oder Lithium-Ionen-Polymer-Zellen, -Module und/oder -

Batterien mit einer nominalen Kapazität von mindestens 3Ah pro Zelle.

Unter der Bekämpfung eines Brandes einer oder mehrerer Batteriezellen wird sowohl das Löschen eines Brandes, als auch die Hemmung eines Brandes oder einer Temperaturzunahme oder die Verhinderung oder Hemmung einer Ausbreitung des Brandes auf weitere Teile der Batteriezelle, der Batterie und/oder der Umwelt verstanden sowie die Verhinderung und/oder Hemmung der Bildung, Verbreitung und/oder Freisetzung von giftigen und/oder reaktiven Inhaltsstoffen der Batterie oder Batteriezelle oder Produkten von solchen Inhaltsstoffen und Umweltstoffen.

Unter Vorbeugung werden Massnahmen verstanden, die vor dem Eintritt eines Brandereignisses vorgenommen werden und die dazu führen können, dass ein Brand einer oder mehrerer Batteriezellen gar nicht erst entsteht oder lediglich mit verminderter Intensität abläuft. Beispielsweise können Betteriezellen in Undefiniertem Zustand vorsorglich mit einer wässrigen Lösung eines Kalzium-Salzes und einem Gel-Löschmittel behandelt werden, bevor diese transportiert und/oder gelagert werden, um die Gefahr eines Batteriebrandes zu vermindern.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass eine wässri- ge Lösung eines Ca-Salzes angewendet wird. Bei dem Ca-SaIz handelt es sich um ein Salz bei dem Ca in der Oxidationsstufe 2+ vorliegt. Das Salz der wässri- gen Lösung kann ein organisches Salz enthalten oder daraus bestehen, bevorzugt ein Salz aus Ca 2+ und einem niedrigen Alkyl oder Carbonsäure, z.B. einem C1 bis C4 Alkyl oder Carbonsäure. Das Salz der wässrigen Lösung kann bevor- zugt ein anorganisches Ca-SaIz enthalten oder daraus bestehen. Besonders bevorzugt sind CaCI 2 oder Ca(OH) 2 oder eine Mischung daraus. Ganz besonders bevorzugt ist eine wässrige CaCI 2 -Lösung.

In der wässrigen Lösung liegt das Ca-SaIz in einer Konzentration vor, die es er- laubt, dass Ca-Ionen der wässrigen Lösung Fluorid-Ionen, die aus der havarierten Batteriezelle stammen, zu CaF 2 binden. Dabei übersteigt der Gehalt an Ca- SaIz nicht eine Konzentration bei der eine Sättigung der wässrigen Lösung mit Ca-SaIz eintritt. Bevorzugt liegt das Ca-SaIz in einer Konzentration in der wässrigen Lösung vor von mindestens 1 % w/v (weight per volume, also Gewicht pro Volumen) bis einschließlich einer Konzentration, bei der sich eine gesättigte Lösung einstellt, besonders bevorzugt von 5% w/v bis einschließlich 40% w/v, besonders bevorzugt von 10% w/v bis 30% w/v, ganz besonders bevorzugt von 20% w/v. In der wässrigen Lösung liegt das Ca-SaIz in einem wässrigen Lösungsmittel gelöst vor. Bei dem wässrigen Lösungsmittel handelt es sich bevorzugt um Wasser oder um Lösungsmittelgemische mit einem Wasseranteil von mehr als 20%, bevorzugt von mehr als 50%. Es können aber auch andere Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische verwendet werden. Das Lösungsmittel ist bei Raumtempe- ratur flüssig und das verwendete Ca-SaIz ist bis zur gewünschten Konzentration im Lösungsmittel vollständig löslich. Das Lösungsmittel selbst zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass es selbst nicht brennbar ist und gegenüber dem Ca- SaIz inert ist. Im erfindungsgemäßen Verfahren wird neben der wässrigen Lösung eines Ca-

Salzes auch ein Gel-Löschmittel angewendet. Das Gel-Löschmittel umfasst ein wasserabsorbierendes Polymer und kann durch Wassereinlagerung ein sogenanntes Hydrogel bilden. Bevorzugt liegt das wasserabsorbierende Polymer im- Gel-Löschmittel in einer Konzentration von 0,5 bis 10% (w/v) vor, besonders bevorzugt von 1 ,5 bis 3% (w/v). Das Gel-Löschmittel zeichnet sich dadurch aus, dass es Wasser aufnehmen und binden kann und nach erfolgter Anwendung auf dem zu löschenden Objekt dafür sorgt, dass das Wasser vom Brandherd nicht sofort wegfließen kann. Die Verwendung eines solchen Gel-Löschmittels führt nicht nur dazu, dass der Wasserverbrauch gesenkt und eine erhöhte Kühlleistung erreicht wird, sondern es führt auch noch dazu, dass die Freisetzung von reaktiven Stoffen aus dem Inneren der Batterie oder der Batteriezelle vermindert oder sogar verhindert werden kann. Die Kontamination der Umwelt mit solchen gefährlichen Stoffen oder Verbindungen wird somit vermindert. Solche Gel- Löschmittel sind dem Fachmann bekannt. Die Herstellung, Verwendung und Zusammensetzung einer Auswahl an geeigneter Gel-Löschmittel sind beispielhaft beschrieben in US 3,229,769, US 5,849,210 und WO 2006/056379. Beispiele bekannter und für den Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren geeigneter Gel- Löschmittel sind die kommerziell erhältlichen Produkte:

1. Hydrex®

Das Produkt wird von der Fa. Öko-Tee vertrieben.

Das Löschmittel Hydrex® ist ebenso wie Firesorb® und Prevento® ein Gel- Löschmittel, welches in pulverförmiger Konsistenz vorliegt und erst im Einsatzfall gemischt wird. Hydrex® war das erste Gel-Löschmittel auf dem Markt.

Hydrex® ist ein als Pulver vorliegender Löschmittelzusatz. Die Zumischung von 1 % in eine 10 I fassende Kübelspritze ergibt innerhalb kurzer Zeit eine gelartige Flüssigkeit mit sehr guter Fähigkeit, Brandhitze zu absorbieren. Die chemische Basis von Hydrex® sind Gel-Bildner auf Basis von wasserabsorbierenden Polymeren.

2. Prevento®:

Prevento® ist ein neuartiges Löschmittel des Herstellers BASF (siehe WO

2006/056379).

Die Prevento®-Zubereitung umfasst:

. ,0 Gew.-% wasserabsorbierendes Polymer

1.1 Gew.-% Trikaliumzitrat

0,2 Gew.-% Xanthan (Quellmittel) 0,12 Gew.-% Polyethylenglykol (Lösungsvermittler)

0,2 Gew.-% Biozid (Stabilisator für die Haltbarkeit vorgemischter Lösungen) und Wasser 3. Firesorb®:

Das Produkt wird von der Fa. Evonik, vormals Degussa-Stockhausen, vertrieben.

Die Zubereitung umfasst Natriumacrylat/Acrylamid-Copolymer und Fettsäureester als W/O-Emulsion. Als Lösungsvermittler wird Isotridecyl-polyglykolether oder Polyglykol- ether verwendet. Zur Stabilisierung der vorgemischten Lösung für eine Haltbarkeit von zwei Jahren im Feuerlöschgerät wird ein Biozid zugemischt.

Bevorzugt werden die wässrige Lösung eines Ca-Salzes und das Gel-Löschmittel gleichzweitig angewendet. Unter gleichzeitig wird dabei eine Anwendung verstanden, bei der zumindest über einen messbaren Zeitraum sowohl die wässrige Lösung eines Ca-Salzes als auch das Gel-Löschmittel eingesetzt werden. Dabei ist es unerheblich, ob eines der beiden Löschmittel insgesamt über einen längeren oder einen kürzeren Zeitraum angewendet wird als das jeweils andere Löschmittel, vorausgesetzt es ergibt sich ein messbarer Zeitraum zu dem beide Löschmittel gleichzeitig eingesetzt werden. Die wässrige Lösung eines Ca-Salzes und das Gel-Löschmittel können auch in Form eines gemeinsamen, integrierten Löschmittels angewendet werden. Dazu können sowohl alle oder Teile der festen Bestandteile des Gel-Löschmittels als auch alle oder Teile der Salzbestandteile der wässrigen Lösung zunächst in fester Form, z.B. als Pulver vorliegen und erst bei Einsatz des Löschmittels mit Wasser oder Lösungsmittel vermischt werden.

Die beiden Löschmittel können im erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise direkt auf das zu behandelnde Objekt appliziert werden oder über dem zu behandelnden Objekt angewendet werden oder in der Umgebung um das zu behandelnde Objekt ange- wendet werden. Bevorzugt wird die wässrige Lösung eines Ca-Salzes in fein verteilter

Form angewendet, besonders bevorzugt als Sprühnebel, ganz besonders bevorzugt als Sprühnebel mit einem mittleren Tropfendurchmesser von 0,0003 mm bis 0,01 mm, bevorzugt mit einem mittleren Tropfendurchmesser von 0,001 mm bis 0,005 mm. Solche Sprühnebel lassen sich insbesondere unter Nutzung einer Feinsprühtechnologie erreichen. Ein Vorteil der Feinsprühtechnologie ist in der sehr großen Oberfläche des versprühten Mediums zu sehen, die zur effektiven Rauchgasbindung besonders günstig ist. Die große Oberfläche des versprühten Mediums wird durch die sehr kleinen Tropfen-Durchmesser 0,001 mm - 0,005 mm und einen Sprühdruck von 60 bar bis 100 bar erreicht. Tropfen dieses Durchmessers weisen ein gasförmiges Schwebeverhalten auf. Die feinsten Wassertropfen der Hochdruck-Wassernebel-Technologie haben gegenüber dem Tropfen-Spektrum der Wasser-Sprühanlagen, die im Druckbereich zwischen 5 bar und 15 bar betrieben werden, den Vorteil des Vermögens zur größeren Hitzeabsorption durch die große Oberfläche, durch die auch die Absorption der entstehenden Schadgase besser beherrscht wird. Als Nebeneffekt, der für die Entsorgung des kontaminierten Löschwassers von Vorteil ist, wirkt sich die geringe Löschmittel-

Einsatzmenge aus.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Löschanordnung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Unter einer Löschanordnung wird die funktionale und räumliche Anordnung von Löschgeräten verstanden, so dass ein Brand einer oder mehrerer Batteriezellen in einem zu schützenden Objekt oder in einem zu schützenden Raum belämpft werden kann oder einem solchen Brand vorgebeugt werden kann. Dazu umfasst die Löschanordnung mindestens zwei unterschiedliche Löschgeräte, wobei ein erstes Löschgerät derart ausgeführt ist, dass mit diesem Löschgerät eine wässrige Lösung eines Ca-Salzes anwendbar ist, und ein zweites Löschgerät derart ausgeführt ist, dass mit diesem Löschgerät ein Gel-Löschmittel anwendbar ist.

Eines, mehrere oder alle Löschgeräte der erfindungsgemäßen Löschanordnung können als mobile Löschgeräte ausgebildet sein, bevorzugt als tragbare Löschgeräte, z.B. in Form herkömmlicher Feuerlöscher, die entweder mit einer wässrigen Lösung eines

Ca-Salzes oder mit einem Gel-Löschmittel versehen sind.

Eines, mehrere oder alle Löschgeräte der erfindungsgemäßen Löschanordnung können als stationäre Löschgeräte ausgebildet sein. Bevorzugt können dazu eines, mehre- re oder alle Löschgeräte als Löschmittelleitungen mit einer oder mehreren Öffnungen,

Düsen, Sprinklern und/oder anderen Vorrichtungen zur Anwendung der wässrigen Lösung eines Ca-Salzes und/oder des Gel-Löschmittels ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein Löschgerät zur Anwendung der wässrigen Lösung eines Ca-Salzes als Hochdruckringleitung mit einer oder mehreren Öffnungen, Düsen oder Sprinklern ausgebildet, so dass ein Sprühnebel erzeugbar ist mit einem mittleren Tropfendurchmesser von 0,0003 mm bis 0,01 mm, bevorzugt mit einem mittleren Tropfendurchmesser von 0,001 mm bis 0,005 mm. Dazu kann die Hochdruckringleitung derart ausgebildet sein, dass sie einen Sprühdruck von 60 bar bis 100 bar erreicht. Bei der Auslegung der Einsatzmenge an Lösung eines Ca-Salzes, die über Hochdruck-Wassernebel verteilt wird, ist ein Löschmittelbedarf von 6 l/m 3 x min für eine Einsatzzeit von 10 Minuten vorzusehen, die von der Einsatzzeit der Werksfeuerwehr bestimmt wird. Vom VdS wird zusätzlich eine Einsatzreserve von 100 % gefordert. Auch das Gel-Löschmittel, z.B. FIRESORB® in Form einer 2%-igen vorgemischten Lösung, kann mittels einem Löschgerät in Form einer Hochdruckringleitung, z.B. unter einem Halte-Druck von 10 bar bereitgestellt werden. Die Haltbarkeit der Lösung kann z.B. durch die Zugabe von Bioziden für einen längeren Zeitraum gewährleistet sein. In einem zur Hochdruckringleitung gehörigen Vorrats-Druck-Behälter, z.B. mit einem Druckgas-Polster von 0,75 m 3 , wird das Gel-Löschmittel, z.B. eine 2%-ige

FIRESORB® - Lösung vorgehalten, die über eine Rohrleitung mit Multifunktionsdüse im Einsatzfall angewendet werden kann.

Eines, mehrere oder alle Löschgeräte der erfindungsgemäßen Löschanordnung können manuell auslösbar sein, z.B. über eine Druckknopf-Schnellauslösung. Alternativ oder zusätzlich können diese Löschgeräte auch automatisch auslösbar sein mittels

Steuer- und/oder Regelungsmitteln, z.B. angesteuert über eine oder mehrere PLC- Steuerungen (PLC steht für programmable logic Controller). Dabei können diese Steuer- und/oder Regelungsmittel z.B. mit Sensoren oder Detektoren verbunden sein, die den Zustand einer oder mehrerer Batteriezellen überwachen können, so dass bei Er- kennung des Eintritts eines Brandereignisses automatisch die Löschanordnung ausgelöst werden kann.

Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum sicheren Lagern, Transportieren und/oder Testen von Batteriezellen, bevorzugt von Lithium-Ionen-Zellen. Die Vorrichtung weist einen Innenraum auf, zur Aufnahme von einer oder mehreren Batteriezellen. Der Innenraum kann teilweise oder ganz von der Umgebung getrennt vorliegen, z.B. durch eine oder mehrere Wände, Böden, Decken und/oder Türen. Bei einer solchen erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es sich beispielsweise um einen geschlossenen oder offenen Transportbehälter, einen geschlossenen oder offenen La- gerbehälter und/oder einen Prüfstand für eine oder mehrere Batteriezellen, -Module oder -Architekturen handeln. Die Vorrichtung zum sicheren lagern, transportieren und/oder testen von Batteriezellen weist mindestens eine erfindungsgemäße Löschanordnung auf. Dabei kann es sich um eine Löschanordnung mit mobilen und/oder stati- onären Löschgeräten handeln. Zusätzlich kann die Vorrichtung einen oder mehrere

Sensoren oder Detektoren zur Zustandsüberwachung einer oder mehrerer Batteriezellen aufweisen, bevorzugt ist der Sensor oder Detektor ausgewählt aus UV/l R- Sensoren, Drucksensoren, Rauchmeldern, Gassensoren und/oder Temperatursensoren. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zusätzlich Steuer- und/oder Regelungs- mittel aufweisen, z.B. PLC-Steuerungen, zur automatischen Auslösung der Löschanordnung. Desweiteren kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine oder mehrer Absauganordnungen aufweisen, die derart ausgeführt sind, dass Gase aus dem Innenraum zur Aufnahme von einer oder mehreren Batteriezellen absaugbar sind, bevorzugt ist die Absauganordnung über eine Berstscheibe vom Inneren der Vorrichtung ge- trennt.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer wässrigen Lösung eines Ca-Salzes und eines Gel-Löschmittels zur Bekämpfung und/oder Vorbeugung eines Brandes einer oder mehrerer Batteriezellen, bevorzugt einer oder mehrerer Lithium-Ionen-Zellen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen exemplarisch erläutert.

Es wurden vergleichende Löschversuche mit unterschiedlichen Löschmitteln durchgeführt. Die Löschversuche wurden manuell, also nicht automatisch oder über Löschanlagen, durchgeführt. Hierfür wurden teilweise tragbare Feuerlöscher, 6 I Inhalt mit Multifunktionsbrause Typ,

Total Walther ISOGARD, verwendet und entsprechend mit Löschmittel gefüllt. AIs Löschmittel wurden folgende Löschmittel eingesetzt:

A) eine wässrige 20%-ige CaCI 2 -Lösung, (6 I Feuerlöscher mit Brause)

B) Firesorb®, 2%-ige Mischung ,(6 I Feuerlöscher mit Brause)

C) Wasser, (6 I Feuerlöscher mit Brause)

D) Kohlendioxid, herkömmlicher 5 kg Löscher

Die Versuche wurden mit handelsüblichen und frei am Markt erhältlichen Lithium-Ionen Zellen der korean. Firma Kokam durchgeführt. Es handelt sich präziser ausgedrückt um sogenannte Lithium-Ionen-Polymer-Zellen, die auch als Pouch-Zellen oder Soft- packs bezeichnet werden (Verpackungsmaterial besteht aus Aluminiumverbundfolie). Laut Datenblatt des koreanischen Zellherstellers Kokam besteht das aktive Kathodenmaterial besteht aus einem Blend von Lithium-Nickel-Cobalt-Mangan-Oxid (LiNiCoM- nθ 2 ) und Lithium-Cobalt-Oxid (LiCoO 2 ). Als Leitsalz wird bei dieser Kokam-Zelle LiPF 6 verwendet. Die nominale Kapazität der Zellen beträgt 4 Ah,. Es wurden sechs Li-Ion- Module, bestehend aus je zehn Pouch-Zellen (4 Ah KOKAM), nacheinander durch Ll- berladung jeweils einer Zelle der Modulen in den .thermal runaway' getrieben (Ausgangsspannung 4,2 V, Ladestrom 8 A). Dadurch gerieten alle betreffenden Module in Brand und wurden mit verschiedenen Löschmitteln gelöscht. Im Folgenden werden die Versuchsreihen mit V1 bis V4 bezeichnet. Während der Versuche wurden die von den Modulen abtropfenden Löschmittel (kein Löscherfolg mit CO 2 , abschließende Löschung mit einem Wasserlöscher) in einer Kunststoffwanne aufgefangen und die Proben auf

Anionen und Kationen quantitativ untersucht.

Die eingesetzten Löschmittel sind folgenden Versuchsbezeichnungen zugeordnet:

V1 : C, Wasserlöscher

V2: Zwei Löscher gleichzeitig: A und B, Firesorb® in Wasser (Gel- Löschmittel) und CaCI 2 in Wasser; Überladung einer äußeren Zelle des Moduls V3: Zwei Löscher gleichzeitig: A und B, Firesorb® in Wasser (Gel) und CaCb in Wasser; Überladung einer zentralen Zelle des Moduls

V4: D, Cθ 2 -Löscher; anschließend Wasserlöscher C

Kationenbestimmung:

Die Löschwasserproben wurden filtriert und Mittels ICP-AES die Elemente Kalzium, Kobalt, Lithium, Mangan und Nickel quantitativ bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.

Tabelle 1 : Kationenkonzentrationen der Löschwasserproben V1 bis V4

Probe Ca [ppm] Co [ppm] Li [ppm] Mn [ppm] Ni [ppm]

V1 39,74 ± 0, 31 83,07 ± 0,28 95 ,43 ± 1 ,08 < 3 29 5,56 i 0,19

V2 29630 ± 1 ,05 97,88 ± 0,54 78 ,49 ± 0,44 < 3 29 25 ,34 ± 0, 65

V3 21960 ± 0 ,47 508,7 ± 0,13 173,9 ± 1 ,19 < 3 29 29 ,60 ± 0, 37

V4 40,61 ± 5, 94 222,4 + 3,19 83 ,19 + 2,25 < 3,29 28 ,90 ± 3, 88

Anionenbestimmung:

Die Löschwasserproben wurden filtriert und Mittels lonenchromatographie die Anionen Fluorid, Chlorid und Phosphat bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. NWG steht für die Nachweisgrenze des angewendeten Messverfahrens:

NWG für Fluorid: 0.2 ppm

NWG für Phosphat: 2.0 ppm

Die Proben V1 , und V4 wurden 1 :10 verdünnt vermessen. Für den Chloridnachweis der Proben V2 und V3 mussten die Proben 1 :1000 verdünnt werden. Für den Phosphatnachweis wurden alle Proben zusätzlich unverdünnt eingespritzt. Zusätzlich wurden für den Fluoridnachweis die Proben V2 und V3 unverdünnt verwendet. Tabelle 2: Anionenkonzentration der Löschwasserproben V1 bis V4

Fazit der Versuche:

Die Kokam - Zellen, die nach Flammenerscheinung mit einer zeitlichen Verzögerung von 10 Sekunden mit dem Löschmitteln beaufschlagt wurden zeigten erstens, dass die CaCI 2 -Lösung den entstehenden Rauch niederschlug und zweitens, dass das Gel- Löschmittel Firesorb® die Hitze derart absorbierte, dass die Flammen nicht auf die andere Lithium-Ionen-Zellen überschlugen.

Kohlendioxid ist als Löschmittel absolut ungeeignet. Dies resultiert aus der Tatsache, dass die Flammen immer wieder aufloderten.

Wasser appliziert als Sprühstrahl löscht ebenfalls. Der entstehende Rauch wird niedergeschlagen. Nach Beendigung der Aufbringung des Löschmittels ist ein erneutes Wiederaufflammen sichtbar. Die analytischen Ergebnisse zu V1 zeigen jedoch die Anwesenheit von Fluorid-Ionen im Löschwasser.

Die gemeinsame Anwendung einer wässrigen CaC^-Lösung und eines Gel- Löschmittels (hier Firesorb®) führte zu einer überraschend äussert starken Reduktion an im Löschwasser gelösten Fluorid-Ionen. Durch den Einsatz dieser beiden Löschmittel kann die Menge an freigesetzten reaktiven Fluor-entaltenden Spezies wie POF 3 und Flußsäure, die in die Umwelt gelangen können, deutlich verringert werden.