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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND FILM TRANSFER UNIT FOR APPLYING COLD FILM MATERIAL TO A SHEET MATERIAL IN A PROCESSING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/083455
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method and a film transfer unit for applying cold film material 7 to a sheet material 6 in a processing machine. The invention is based on the problem of improving a method and a film transfer unit in such a way that the quality of the film coating on a sheet material is improved and the available print format is utilized to an improved extent. This is solved by virtue of the fact that, by it being possible for the cold film material 7 to be transported in contact with the cylinder 1 at least in a press nip 10 in the conveying direction 3, the holding means 5 for the sheet material 6 are arranged on the back-pressure cylinder 2 in in each case one cylinder channel 4 within the circumferential surface 17, and the sheet leading edge of the sheet material 6 is fixed by means of the holding means 5 within the circumferential surface 17 and a maximum print format of the same sheet material 6 is arranged on the circumferential surface 17.

Inventors:
RICHTER FRANZ-PETER (DE)
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/073811
Publication Date:
June 13, 2013
Filing Date:
November 28, 2012
Export Citation:
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Assignee:
MANROLAND SHEETFED GMBH (DE)
International Classes:
B41F15/44
Domestic Patent References:
WO2009138335A12009-11-19
WO2008084191A12008-07-17
Foreign References:
DE102009002810A12009-11-19
DE102009003202A12010-11-25
DE102004063189A12006-07-13
DE102009000519A12010-08-05
DE102004020252A12004-12-09
Attorney, Agent or Firm:
manroland sheetfed GmbH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren für das Auftragen von Kaltfolienmaterial (7) auf ein Bogenmaterial (6) in einer Verarbeitungsmaschine, umfassend eine bildmäßige Beschichtung des Bogenmaterials (6) mit einem Klebstoff (12), nachfolgend einen Pressspalt (10), gebildet aus einem das Bogenmaterial (6) in Förderrichtung (3) führenden Gegendruckzylinder (2) mit innerhalb der Mantelfläche (17) angeordneten Haltemitteln (5; 5.1 bis 5.3) und einem weiteren Zylinder (1 ), durch den das Kaltfolienmaterial (7), zumindest gebildet aus einem Foliensubstrat, einer auf dem Foliensubstrat fixierten Trennschicht und einer mit der Trennschicht verbundenen, dem Bogenmaterial (6) zugeordneten Folienschicht gefördert wird, wobei ausschließlich im Pressspalt (10) das Kaltfolienmaterial (7) mittels einer flächenbezogenen Kraft von dem eine veränderbare Achsposition aufweisenden Zylinder (1 ) auf das bildmäßig mit Klebstoff (12) behaftete Bogenmaterial (6) gepresst wird,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass im Pressspalt (10) ein Druckanfang (19) durchgeführt wird, indem die Folienschicht des Kaltfolienmaterials (7) mit dem Beginn eines maximal möglichen Druckformats (20) des Bogenmaterials (6) in Kontakt zusammentrifft, die Folienschicht mit dem Klebstoff (12) bildmäßig eine stoffschlüssige Verbindung eingeht, und

dass das Bogenmaterial (6) in Förderrichtung (3) mit einer Bogenvorderkante (18) bis zum Druckanfang (19) unterhalb der Mantelfläche (17) mittels der Haltemittel (5; 5.1 bis 5.3) fixiert wird und das Bogenmaterial (6) mit dem maximalen Druckformat (20) auf dem Gegendruckzylinder (2) geführt wird.

2. Folientransferwerk für das Auftragen von Kaltfolienmaterial (7) auf ein Bogen- material (6) in einer Verarbeitungsmaschine mit einem das Bogenmaterial (6) in Förderrichtung (3) führenden Gegendruckzylinder (2) mit innerhalb einer Mantelfläche (17) angeordneten Haltemitteln (5; 5.1 bis 5.3) und einem weite- ren Zylinder (1), welche einen Pressspalt (10) bilden durch den das Kaltfolienmaterial (7), zumindest gebildet aus einem Foliensubstrat, einer auf dem Foliensubstrat fixierten Trennschicht und einer mit der Trennschicht verbundenen, dem Bogenmaterial (6) zugeordneten Folienschicht förderbar ist, wobei der Zylinder (1) eine veränderbare Achsposition aufweist und ausschließlich im Pressspalt (10) das Kaltfolienmaterial (7) mittels einer flächenbezogenen Kraft auf das bildmäßig mit Klebstoff (12) behaftete Bogenmaterial (6) pressbar ist, dadurch gekennzeichnet,

dass in Förderrichtung (3) das Kaltfolienmaterial (7) zumindest im Pressspalt (10) in einem Kontakt zum Zylinder (1) transportierbar ist,

dass am Gegendruckzylinder (2) die Haltemittel (5; 5.1 bis 5.3) für das Bogenmaterial (6) in je einem Zylinderkanal (4) innerhalb der Mantelfläche (17) angeordnet sind, und

dass eine Bogenvorderkante (18) des Bogenmaterials (6) mittels der Haltemittel (5; 5.1 bis 5.3) fixiert innerhalb der Mantelfläche (17) und ein maximales Druckformat (20) desselben Bogenmaterials (6) auf der Mantelfläche (17) angeordnet ist.

3. Folientransferwerk nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass bei dem auf der Mantelfläche (17) des Gegendruckzylinders (2) geführten, das maximale Druckformat (20) aufweisenden Bogenmaterial (6) der Druckanfang (19) im Pressspalt (10) angeordnet ist.

4. Folientransferwerk nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass in Förderrichtung (3) vor dem Pressspalt (10) das Kaltfolienmaterial (7) mit dem Zylinder (1) in einem Umschlingungswinkel in Kontakt kreisbogenför- mig in den Pressspalt (10) förderbar ist.

Folientransferwerk nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass in Förderrichtung (3) vordem Pressspalt (10) das Kaltfolienmaterial (7) mit dem Zylinder (1) tangentenformig, d.h. in einem Linienkontakt zum Zylinder (1), förderbar ist.

Folientransferwerk nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass in Förderrichtung (3) vordem Pressspalt (10) das Kaltfolienmaterial (7) zum Zylinder (1 ) passantenförmig, d.h. in einem Abstand zum Zylinder (1 ), förderbar ist.

Folientransferwerk nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Haltemittel (5; 5.1 bis 5.3) wenigstens einen Greifer (5.1) und zum Greifer (5.1) benachbart eine ortsfeste Auflage (5.2) umfassen,

dass die Auflage (5.2) eine Auflagefläche (5.3) aufweist, und

dass im Greiferschluss der wenigstens eine Greifer (5.1) innerhalb der Mantelfläche (17) angeordnet ist.

Folientransferwerk nach Anspruch 2 und einem der Ansprüche 4, 5 oder 6 , dadurch gekennzeichnet,

dass die Oberfläche des Zylinders (1) einen Kunststoffüberzug trägt.

Description:
Verfahren und Folientransferwerk zum Auftragen von Kaltfolienmaterial auf ein Bogenmaterial in einer Verarbeitungsmaschine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Folientransferwerk zum Auftragen von Kaltfolienmaterial auf ein Bogenmaterial in einer Verarbeitungsmaschine nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche. Das Verfahren sowie das Folientransferwerk sind vorzugsweise in einer Druckmaschine oder einer Lackierma- schine für Bogenmaterial einsetzbar und basieren auf dem Prinzip des Kaltfolien- transfers.

Ein Verfahren sowie eine Vorrichtung dieser Art ist aus WO 2009/138335 A1 bekannt. Demnach wird ausschließlich in einem Pressspalt, gebildet durch einen das Bogenmaterial führenden Gegendruckzylinder und einen benachbarten, eine veränderbare Achsposition aufweisenden Zylinder, das in den Pressspalt zugeführte Kaltfolienmaterial auf das Bogenmaterial gepresst. Hierzu wurde das Bogenmaterial vorher bildmäßig mit einem Klebstoff beschichtet. Im Anschluss an den Pressspalt werden das Kaltfolienmaterial und das auf dem Gegendruckzylinder geführ- te, bildmäßig mit Klebstoff beschichtete Bogenmaterial in einem Umschlingungs- winkel deckungsgleich auf dem Gegendruckzylinder in Förderrichtung transportiert. Im Umschlingungswinkel wird zumindest der Klebstoff einer Strahlung oder einer Trocknung ausgesetzt und in Förderrichtung nach dem Umschlingungswinkel wird in einem Auslaufspalt das Kaltfolienmaterial in das Foliensubstrat, die Trennschicht und eine nicht bildgebende Folienschicht getrennt und abgeführt und das mit Klebstoff und bildgebender Folienschicht verbundene Bogenmaterial wird auf dem Gegendruckzylinder mittels Haltemitteln weiter geführt. Der Gegendruckzylinder kann Haltemittel zum Fixieren einer Bogenkante aufweisen. Dabei können die Haltemittel über die Mantelfläche des Gegendruckzylinders hervorstehend o- der innerhalb der Mantelfläche angeordnet sein. Zur Ausbildung der innerhalb der Mantelfläche sich befindenden Haltemittel sind keine weiteren Angaben offenbart. WO 2008/084191 A1 offenbart einen Beschichtungsprozess mit nachstehenden Schritten: Auftragen einer aushärtbaren Lackschicht auf ein Substrat (Bedruck- stoff), Pressen einer Filmoberfläche gegen die noch feuchte Lackschicht, Härten der Lackschicht während der Film an diese gepresst wird und Trennen des Films von der Lackschicht nach dem die Lackschicht gehärtet ist. Hierzu wird eine Maschinenkonfiguration offenbart, welche eine vorgeordnete Druckeinheit oder eine Beschichtungseinheit für die Übertragung von einer härtbaren Lackschicht auf das Substrat sowie eine dieser nachgeordnete Druckeinheit oder eine Beschichtungs- einheit zum Pressen der Filmoberfläche gegen die noch feuchte Lackschicht um- fasst. Weiterhin umfasst die Maschinenkonfiguration eine Aushärteinheit zum Aushärten der Lackschicht während der Film gegen diese bzw. das Substrat gepresst wird sowie ein Bedruckstoff-Transportsystem für das beschichtete Substrat und den Film, welches den Film von der Lackschicht trennt nachdem der Lack ausgehärtet ist. Der gegen die Lackschicht gepresste Film haftet durch die Zügigkeit bzw. Klebkraft des Lackes an der Lackschicht und zusätzlich ist eine Führungswalze stromabwärts angeordnet, welche den Anpresskontakt des Filmes mit der Lackschicht auf dem Bedruckstoff realisiert. Die Trennung des (nicht benötigten) Films vom Bedruckstoff erfolgt nach dem Passieren der Führungswalze. Der Bedruckstoff wird dabei von einem Gegendruckzylinder geführt, welcher über die Mantelfläche hervorstehende Greifer aufweist.

Bei derart hervorstehenden Greifern kann bei der in den Pressspalt einlaufenden Folie bzw. dem Film nicht das maximal mögliche Druckformat (Nutzen) ausgenutzt werden. Der Druckanfang erfolgt somit entgegen der Förderrichtung um einen bestimmten Betrag, einen Abstand, in Umfangsrichtung des Bogenmaterials nach "hinten" versetzt. Auf diesen Nachteil weist WO 2008/084191 A1 hin, wobei auf Grund einer neuen, über die Kontur des Gegendruckzylinders hervorstehenden Greiferkonstruktion der Abstand von ursprünglich y = 75 mm (Fig. 4) auf bis zu x = 20 mm (Fig. 3) reduziert sein soll. Die über die Kontur des Gegendruckzylinders hervorstehenden Greifer haben neben der ungenügenden Ausnutzung der Nutzen den Nachteil, dass die Greifer mit der Oberfläche, d.h. dem Rücken der Greiferfinger, die empfindliche Folie bzw. den Film kontaktieren können und somit die Folie Markierungen, d. h. es tritt ein Tuschieren auf, aufweisen kann.

Derartige Markierungen beeinträchtigen spürbar die Druck- bzw.

Veredelungsqualität und können zu Makulatur führen.

Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren und ein Folientransferwerk der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass die Qualität der Folienbeschich- tung auf einem Bogenmaterial verbessert und das zur Verfügung stehende Druckformat besser ausgenutzt wird.

Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 und 2 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Ein erster Vorteil ist darin begründet, dass das bekannte Verfahren sowie das Fo- lientransferwerk zum Transfer von Kaltfolienmaterial dahingehend verbessert werden können, indem das maximal zu Verfügung stehende Druckformat eines Bo- genmaterials spürbar besser ausgenutzt werden kann. Dadurch können mehr Nutzen aus einem Bogenmaterial erzielt und Material kosten reduziert werden. Die Vorrichtung umfasst u. a. einen als Bogenführungszylinder ausgebildeten, wenigs- tens einen Zylinderkanal aufweisenden Gegendruckzylinder mit Haltemitteln, bevorzugt mit Greifern und Auflagen mit Auflagefläche. Diese Haltemittel sind zum Fixieren eines Bogenmaterials im Greiferschluss, speziell der Bogenvorderkante eines jeweiligen Bogenmaterials, innerhalb einer Mantelfläche im jeweiligen Zylinderkanal angeordnet. Der Gegendruckzylinder kann einfachgroß (eintouriger Ge- gendruckzylinder) oder doppelt- oder mehrfachgroß ( 2 - tourig oder 3 - tourig etc. Gegendruckzylinder) ausgebildet sein. Bei einem doppelt- oder mehrfachgroßen Gegendruckzylinder ist bekanntlich die Mantelfläche durch zwischen den Zylinderkanälen angeordnete Teilmantelflächen gebildet. Als zweiter Vorteil kann angeführt werden, dass das Kaltfolienmaterial in einen Pressspalt, gebildet aus dem das Bogenmaterial führenden Gegendruckzylinder und dem benachbarten Zylinder, zugeführt wird und ein Druckanfang auf dem Bo- genmaterial durchgeführt wird, indem die dem Bogenmaterial benachbarte Folienschicht des Kaltfolienmaterials mit dem Beginn des maximal möglichen Druckformats des Bogenmaterials im Pressspalt in Kontakt zusammentrifft. Somit kann bereits im Pressspalt der "Druckbeginn", d.h. die Übertragung des Kaltfolienmaterials auf das Bogenmaterial (Druckanfang) unmittelbar erfolgen. In einem vorangegangenen Verfahrenschritt wurde hierzu bereits der bildmäßige Auftrag von Klebstoff auf das Bogenmaterial realisiert, so dass im Pressspalt die Folienschicht des Kaltfolienmaterials mit dem Klebstoff bildmäßig eine stoffschlüssige Verbindung eingehen kann. Dabei wird das Bogenmaterial in Förderrichtung beginnend mit der Bogenvorderkante voran bis zum Druckanfang in einem Anfangsbereich unterhalb der Mantelfläche mittels Haltemittel, insbesondere Greifer und zugeordneten Auflageflächen, fixiert und der weitere, größere Teil des Bogenmaterials wird im maximalen Druckformat auf der Mantelfläche des Gegendruckzylinders aufliegend geführt.

Ein dritter Vorteil besteht darin, dass die Zuführung des Kaltfolienmaterials in Förderrichtung in den Pressspalt beliebig sein kann. Beispielsweise kann das Kaltfoli- enmaterial an dem zum Gegendruckzylinder benachbarten Zylinder in einem Um- schlingungswinkel kreisbogenförmig in Förderrichtung in den Pressspalt einlau- fend geführt werden. Alternativ kann das Kaltfolienmaterial an dem zum Gegendruckzylinder benachbarten Zylinder tangentenformig, d.h. in einem Punkt den Zylinder berührend, oder passantenförmig, d.h. in einem Abstand zum Zylinder, berührungsfrei in Förderrichtung in den Pressspalt einlaufend zugeführt werden. In vorteilhafter Weise können somit Markierungen an dem Kaltfolienmaterial spürbar vermieden werden und die Qualität der Folienbeschichtung auf dem jeweiligen Bogenmaterial kann spürbar verbessert werden. Weiterhin kann das zur Verfügung stehende Druckformat des Bogenmaterials besser ausgenutzt werden und der Anteil von Makulatur kann spürbar reduziert werden. Durch Ausnutzung des maximal möglichen Druckformats kann die Anzahl an Nutzen pro Bogenmaterial erhöht werden und der Materialverbrauch beim Bogenmaterial deutlich reduziert werden. Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen schematisch: Fig. 1 ein Folientransferwerk mit zwei einen Pressspalt bildenden

Zylindern,

Fig. 2 einen Pressspalt in erster Ausbildung, Fig. 3 einen Pressspalt in zweiter Ausbildung.

Eine Verarbeitungsmaschine für das Auftragen von Kaltfolienmaterial 7 auf ein Bogenmaterial 6 ist beispielsweise auf Basis der WO 2009/138335 A1 ausgebildet. Gemäß Fig. 1 ist ein Folientransferwerk gezeigt, welches zum Transport von Bogenmaterial 6 in Förderrichtung 3 einen Bogenführungszylinder 2, hier einen bogenführenden Gegendruckzylinder 2, aufweist. Dem Gegendruckzylinder 2 benachbart ist ein weiterer Zylinder 1 zum Gegendruckzylinder 2 in Kontakt bringbar angeordnet. Dieser Zylinder 1 kann ein Formzylinder eines Lackwerks oder eines Flexodruckwerks oder ein Gummituchzylinder eines Druckwerks sein. Vorzugs- weise umfasst der Zylinder 1 wenigstens einen Zylinderkanal 4 und ist einfachgroß ausgebildet (eintouriger Zylinder) und umfasst somit eine Mantelfläche 17 zum Führen von Bogenmaterial 6. Alternativ kann der Zylinder 1 doppeltgroß ausgebildet sein und somit zwei Zylinderkanäle 4 aufweisen und umfasst somit eine aus zwei Teilmantelflächen gebildete Mantelfläche 17 zum Führen des jeweiligen Bo- genmaterials 6.

Der Gegendruckzylinder 2 sowie der Zylinder 1 bilden im Kontaktbereich einen Pressspalt 10. Hierzu weist der Zylinder 1 Mittel zur Veränderung der Achsposition auf, beispielsweise endseitig in Seitengestellen aufgenommen Exzenterlagerun- gen. Die Oberfläche des Zylinders 1 kann einen Kunststoffüberzug tragen, welcher zumindest im Pressspalt 10 mit dem Kaltfolienmaterial 7 in Kontakt ist. Der Kunst- stoffüberzug ist vergleichbar einem Gummituch bzw. Drucktuch und kann auf dem Zylinder 1 aufgespannt sein. Hierzu sind in dem Zylinderkanal 4 des Zylinders 1 entsprechende Spannmittel vorgesehen. Der Kunststoffüberzug weist eine definierte Elastizität auf. Die Oberfläche des Kunststoffüberzuges kann relativ glatt oder strukturiert, beispielsweise mittels Glasperlentuch, ausgebildet sein und weist eine geringe Adhäsion zum Kaltfolienmaterial 7 auf. Alternativ kann der Kunststoffüberzug eine Hochdruckplatte oder ein ausgespartes Gummituch sein. Mittels der Kunststoffoberfläche wird ein sauberer, randscharfer Übertrag der bildgebenden Folienschicht auf das Bogenmaterial 6 ermöglicht. Der Gegendruckzylinder 2 weist zum Transport von Bogenmaterial 6 ein oder mehrere Haltemittel 5 auf, welche je in einem Zylinderkanal 4 innerhalb einer Mantelfläche 17 des Gegendruckzylinders 2 angeordnet sind. Im vorliegenden Beispiel ist der Gegendruckzylinder 2 mit zwei diametral angeordneten Zylinderkanälen 4 doppeltgroß ( 2 - touriger Gegendruckzylinder) ausgebildet. Bevorzugt umfassen die Haltemittel 5 wenigstens einen, auf einer Greiferwelle angeordneten Greifer 5.1 und zum Greifer 5.1 benachbart eine ortsfeste Auflage 5.2. Die Auflage 5.2 weist eine Auflagefläche 5.3 auf. Zwischen dem wenigstens einen Greifer 5.1 und der zugeordneten Auflagefläche 5.3 kann das Bogenmaterial 6 im sogenannten Greiferschluss fixiert transportiert werden. In der Position des Greiferschlusses sind der wenigstens eine Greifer 5.1 und die ortsfest zugeordnete Auflagefläche 5.3 innerhalb einer Mantelfläche 17 des Gegendruckzylinders 2 angeordnet. Bevorzugt sind die Haltemittel 5 durch eine Mehrzahl von auf der Greiferwelle in Abständen angeordneten Greifern 5.1 mit zugeordneten Auflagen 5.2 und Auflageflächen 5.3 gebildet.

Zur Realisierung einer hinreichenden Pressung umfassen ausschließlich die den Pressspalt 10 bildenden Gegendruckzylinder 2 und Zylinder 1 Mittel zum Erzeugen der flächenbezogenen Kraft (Anpressdruck) auf das bildmäßig mit einem Klebstoff 12 versehene und mit dem Kaltfolienmaterial 7 in Wirkverbindung ste- henden Bogenmaterial 6. Hierzu weist der Zylinder 1 u. a. die veränderbare Achsposition auf. Der Gegendruckzylinder 2 kann einen Aufzug (mit oder ohne Unterlage), beispielsweise ein Gummituch oder einen Farbe und/oder Lack abweisen- den Aufzug auf Basis von Homopolymeren, wie Polyvinylfluorid (PVF) oder Po- lyvinylidenfluorid (PVDF), alternativ auf Basis von Copolymehsaten, wie Perfluo- rethylenpropylen (FEP) oder Perfluoralkoxy-Copolymer (PFA) oder Ethylentetraf- luorethylen (ETFE) oder Ethylen-Chlortrifluorethylen (E-CTFE) oder fluorierten Ac- rylaten, tragen.

Durch den Pressspalt 10 ist ein Kaltfolienmatenal 7 geführt. Dabei kann das Kaltfolienmatenal 7 kreisbogenförmig am Zylinder 1 geführt (Fig. 2) oder tangential geführt in den Pressspalt 10 gefördert werden. Bevorzugt ist das Kaltfolienmatenal 7 auf einer Folienvorratsrolle 13 aufgenommen und wird von dieser in Förderrichtung, d.h. in Richtung Pressspalt 10, abgewickelt. Die Folienvorratsrolle 13 kann bevorzugt im Folientransferwerk drehbar gelagert sein. Alternativ kann die Folienvorratsrolle 13 je nach Maschinenkonfiguration auch in einem zum Folientransferwerk benachbarten, vor - oder nachgeordneten Werk drehbar gelagert sein. Be- vorzugt kann nach dem Durchlaufen des Pressspaltes 10 das verbleibende, d.h. nicht auf ein Bogenmaterial 6 übertragene Kaltfolienmatenal 7 auf eine Foliensammelrolle 14 aufgewickelt werden. Die Foliensammelrolle 14 kann bevorzugt im Folientransferwerk drehbar gelagert sein. Alternativ kann die Foliensammelrolle 14 auch in einem zum Folientransferwerk benachbarten, vor - oder nachgeordneten Werk drehbar gelagert sein.

Alternativ können die Folienvorratsrolle 13 und die Foliensammelrolle 14 seitlich versetzt zur Verarbeitungsmaschine ortsfest oder verfahrbar angeordnet sein. Zwecks Führung des Kaltfolienmaterials 7 umfasst das Folientransferwerk mehrere, an sich bekannte Führungsmittel 16, vorzugsweise Führungswalzen 16, alter- nativ wenigstens je eine Führungsrolle 16 oder sonstige Führungselemente für das Kaltfolienmatenal 7.

Das Kaltfolienmatenal 7 ist zumindest gebildet aus einem Foliensubstrat, einer auf dem Foliensubstrat fixiert angeordneten Trennschicht und einer mit der Trenn- schicht verbundenen, dem Bogenmaterial 6 zugewandt angeordneten Folienschicht. Letztere Folienschicht ist gebildet durch Teile, die nicht bildgebend sind und hier als nicht bildgebende Folienschicht benannt sind sowie Teile, die bildge- bend sind und hier als bildgebende Folienschicht benannt sind.

Das zuvor genannte Kaltfolienmaterial 7 ist somit mehrschichtig, relativ dünn aufgebaut. Es weist als Foliensubstrat eine Trägerschicht auf, die vorzugsweise dünn und reißfest ist. Die Trennschicht dient dem erleichterten Abheben der bildgeben- den Folienschicht vom Foliensubstrat. Die Folienschicht kann z.B. eine metallisierte Schicht oder eine Glanzschicht oder eine Texturschicht oder eine eingefärbte Schicht oder eine Bildmuster enthaltende Schicht sein.

Das Kaltfolienmaterial 7 wird nach dem Prinzip des Kaltfolientransfers verarbeitet. Hierzu wird ein bildgebendes Muster eines Kleberstoffs 12 (Klebstoff, Farbe, Lack) auf ein Bogenmaterial 6 aufgebracht. Dies kann in einem Auftragwerk, vorzugsweise einem Druckwerk oder vorzugsweise einem Lackwerk jeweils in Förderrichtung 3 vor dem Pressspalt 10, bereits erfolgen.

Das Folientransferwerk umfasst ferner eine erste Strahlungsquelle oder Trock- nungsquelle 8, welche in Förderrichtung 3 nach dem Pressspalt 10 in einem definierten Abstand zum Gegendruckzylinder 2 angeordnet ist. Bevorzugt ist die Strahlungs-/ Trocknungsquelle 8 eine UV-Strahlungs-/Trockungsquelle und ist in Förderrichtung 3 nach dem Pressspalt 10 dem Gegendruckzylinder 2 benachbart zugeordnet.

Ergänzend kann in Förderrichtung 3 vor dem Pressspalt 10 zusätzlich eine zweite Strahlungsquelle oder Trocknungsquelle 9, in einem definierten Abstand zum Gegendruckzylinder 2 angeordnet sein. Fig. 1 zeigt eine Strahlungs-/ Trocknungsquelle 9, welche im Einlaufspalt vor dem aus Zylinder 1 und Gegendruckzylinder 2 gebildeten Pressspalt 10 angeordnet ist und auf das mit Klebstoff 12 versehene Bogenmaterial 6 gerichtet ist. Bei Bedarf kann eine vor dem Pressspalt 10 angeordnete Strahlungs-/ Trocknungsquelle 9 Mittel umfassen zur Anregung der Vernetzung (Polymerisation) des Klebstoffes 12 und/oder Mittel zum Einbringen eines Wärmeeintrags auf den Klebstoff 12 oder auf das Bogenmaterial 6.

Wie in WO 2009/138335 A1 hinreichend offenbart, ist am Gegendruckzylinder 2 ein Umschlingungswinkel vorgesehen in dem das Bogenmaterial 6 sowie das Kalt- folienmaterial 7 synchron, deckungsgleich - ausgehend vom Pressspalt 10 und bis zu Beginn eines Auslaufspalts 1 1 - auf dem Gegendruckzylinder 2 geführt sind.

Die dem Gegendruckzylinder 2 benachbart angeordnete Strahlungs-/ Trock- nungsquelle 8 kann sich im Wesentlichen über den in WO 2009/138335 A1 offenbarten Umschlingungswinkel α erstrecken. Bevorzugt ist die Strahlungs-/ Trocknungsquelle 8 dem Pressspalt 10 benachbart nachgeordnet. In einer weiteren Ausbildung kann die Strahlungs-/ Trocknungsquelle 8 mit ihrer Wirkungsrichtung in den Pressspalt 10 gerichtet sein. Hierzu kann zwischen der Strahlungs-/ Trock- nungsquelle 8 und dem Zylinder 1 eine Abschotteinrichtung vorgesehen sein.

In Förderrichtung 3 ist nach dem Umschlingungswinkel ein Auslaufspalt 1 1 vorgesehen. In diesem Auslaufspalt 1 1 wird das für eine bildgebende Beschichtung nicht benötigte, verbliebene Kaltfolienmaterial 7 von der bildgebenden Folien- schicht getrennt. Die bildgebende Folienschicht wird beim Passieren des Auslaufspalts 1 1 in Folge der Adhäsionskraft des auf dem Bogenmaterial 6 angeordneten Klebstoffes 12 aus dem Kaltfolienmaterial 7 herausgelöst und verbleibt auf dem Bogenmaterial 6. Zumindest ein Umlenkmittel 15, beispielsweise eine Umlenkwalze 15 oder wenigstens eine Umlenkrolle oder eine sonstige Umlenkkontur, z.B. eine Gleitführung, ist für das verbliebene Kaltfolienmaterial 7 angeordnet, welche die Bahn des Kaltfolienmaterials 7 in Richtung der Foliensammelrolle 14 führt. Alternativ können mehrere Umlenkrollen 15 oder ein sonstiges Umlenkelement gebildet sein. Das Umlenkmittel 15 ist außer Kontakt zu dem das Bogenmaterial 6 (mit bildgebender Folienschicht) führenden Gegendruckzylinder 2, so dass kein Anpressdruck auf das Bogenmaterial 6 wirkt.

Die Figuren 2und 3 zeigen u. a. den jeweiligen Pressspalt 10 des Folientransfer- werk für das Auftragen von Kaltfolienmaterial 7 auf das Bogenmaterial 6 mit einem das Bogenmaterial 6 in Förderrichtung 3 führenden Gegendruckzylinder 2. Inner- halb der Mantelfläche 17 sind die Haltemitteln 5; 5.1 bis 5.3 angeordnet. Weiterhin ist der Zylinder 1 gezeigt durch den das Kaltfolienmaterial 7, zumindest gebildet aus einem Foliensubstrat, einer auf dem Foliensubstrat fixierten Trennschicht und einer mit der Trennschicht verbundenen, dem Bogenmaterial 6 zugeordneten Folienschicht, förderbar ist. Wie beschrieben, weist der Zylinder 1 eine veränderbare Achsposition auf und ausschließlich im Pressspalt 10 ist das Kaltfolienmaterial 7 mittels einer flächenbezogenen Kraft auf das bildmäßig bereits mit Klebstoff 12 behaftete Bogenmaterial 6 pressbar.

In Förderrichtung 3 ist zumindest im Pressspalt 10 das Kaltfolienmaterial 7, speziell dessen Foliensubstrat, in einem Kontakt zum Zylinder 1 transportierbar. Die am Gegendruckzylinder 2 vorgesehenen Haltemittel 5; 5.1 bis 5.3 für das Bogenmate- rial 6 sind in je einem Zylinderkanal 4 des Gegendruckzylinders 2 innerhalb dessen Mantelfläche 17 angeordnet. In Förderrichtung 3 voran ist eine Bogenvorder- kante 18 des zu transportierenden Bogenmaterials 6 mittels der Haltemittel 5; 5.1 bis 5.3 fixiert innerhalb der Mantelfläche 17 angeordnet und ein maximales Druckformat 20 desselben Bogenmaterials 6 ist auf der Mantelfläche 17 angeordnet.

Die Haltemittel 5; 5.1 bis 5.3, speziell die Auflagen 5.2 mit Auflageflächen 5.3, können in einer Ausbildung - ausgehend von der Mantelfläche 17 des Gegendruckzylinders 2 - in Förderrichtung 3 in Richtung des jeweils zugeordneten Zylinderkanals 4 in einem Winkel geneigt auslaufend angeordnet sein.

In einer weiteren Ausbildung können die Auflagen 5.2 mit Auflageflächen 5.3 für die Haltemittel 5 - in Bezug zur Mantelfläche 17 des Gegendruckzylinders 2 - radial in Richtung Achse des Gegendruckzylinder 2 nach Innen versetzt innerhalb der Mantelfläche 17, d. h. tiefer liegend, angeordnet sein.

In beiden Ausbildungen sind die Greifer 5.1 , insbesondere deren Greiferfinger, derart angepasst ausgeführt, dass während des Bogentransports die Haltemittel 5; 5.1 bis 5.3, und das mit der Bogenvorderkante 18 des Bogenmaterials 6 im Grei- ferschluss innerhalb der jeweiligen Mantelfläche 17 des Gegendruckzylinders 2 angeordnet sind. Bei dem auf der Mantelfläche 17 des Gegendruckzylinders 2 geführten, das maximale Druckformat 20 aufweisenden selbigen Bogenmaterials 6 ist ein Druckanfang 19 im Pressspalt 10 angeordnet.

In einer Ausbildung kann in Förderrichtung 3 vor dem Pressspalt 10 das Kaltfoli- enmaterial 7 mit dem Zylinder 1 in einem Umschlingungswinkel in Kontakt kreisbogenförmig in den Pressspalt 10 förderbar sein.

In einer weiteren Ausbildung kann in Förderrichtung 3 vor dem Pressspalt 10 das Kaltfolienmaterial 7 mit dem Zylinder 1 tangentenförmig, d.h. in einem Linienkon- takt zum Zylinder 1 , förderbar sein.

In einer weiteren Ausbildung kann in Förderrichtung 3 vor dem Pressspalt 10 das Kaltfolienmaterial 7 mit dem Zylinder 1 passantenförmig, d.h. in einem Abstand zum Zylinder 1 , förderbar sein.

Bei Bedarf kann in Förderrichtung 3 vor dem Zylinder 1 ein Führungsmittel 16, beispielsweise als drehbar gelagertes Röllchen oder Walze, zur Führung des Kalt- folienmaterials 7 angeordnet sein (Fig. 3).

Das Arbeitsverfahren ist wie folgt: Das Auftragen von Kaltfolienmaterial 7 auf ein Bogenmaterial 6 erfolgt in einer Verarbeitungsmaschine und umfasst zuerst eine bildmäßige Beschichtung des Bogenmaterials 6 mit einem Klebstoff 12, nachfolgend einen Pressspalt 10, gebildet aus einem das Bogenmaterial 6 in Förderrichtung 3 führenden Gegendruckzylinder 2 mit innerhalb seiner Mantelfläche 17 angeordneten Haltemitteln 5; 5.1 bis 5.3 und einem weiteren Zylinder 1 , durch den das Kaltfolienmaterial 7, zumindest gebildet aus einem Foliensubstrat, einer auf dem Foliensubstrat fixierten Trennschicht und einer mit der Trennschicht verbundenen, dem Bogenmaterial 6 zugeordneten Folienschicht gefördert wird. Dabei wird ausschließlich im Pressspalt 10 das Kaltfolienmaterial 7 mittels einer flächenbezogenen Kraft von dem eine veränderbare Achsposition aufweisenden Zylinder 1 auf das bildmäßig mit Klebstoff 12 behaftete Bogenmaterial 6 gepresst. Im Pressspalt 10 wird ein Druckanfang 19 auf dem Bogenmaterial 6 realisier, indem die Folienschicht des Kaltfolienmaterials 7 mit dem Beginn eines maximal möglichen Druckformats 20 des Bogenmaterials 6 in Kontakt zusammentrifft, die Folienschicht des Kaltfolienmaterials 7 mit dem Klebstoff 12 bildmäßig eine stoffschlüssige Verbindung eingeht und das Bogenmaterial 6 in Förderrichtung 3 mit einer Bogenvorderkante 18 bis zum Druckanfang 19 unterhalb der Mantelfläche 17 mittels der Haltemittel 5; 5.1 bis 5.3 fixiert wird und dasselbe Bogenmaterial 6 mit dem weiteren, maximalen Druckformat 20 auf der Mantelfläche 17 des Gegen- druckzylinders 2 geführt wird.

Bezugszeichenliste

1 Zylinder (Form-/Gummituchzylinder)

2 Gegendruckzylinder

3 Förderrichtung

4 Zylinderkanal

5 Haltemittel

5.1 Greifer

5.2 Auflage

5.3 Auflagefläche

6 Bogenmaterial

7 Kaltfolienmate al

8 erste Strahlungs-ATrocknungsquelle

9 zweite Strahlungs-/ Trocknungsquelle

10 Pressspalt

1 1 Auslaufspalt

12 Klebstoff

13 Folienvorratsrolle

14 Foliensammelrolle

15 Umlenkmittel (Umlenkwalze /-rolle)

16 Führungsmittel (Führungswalze /-rolle)

17 Mantelfläche

18 Bogenvorderkante

19 Druckanfang

20 maximales Druckformat