WO2013124260A2 | 2013-08-29 |
US20080124679A1 | 2008-05-29 | |||
US20110038514A1 | 2011-02-17 | |||
US20090246726A1 | 2009-10-01 |
Patentansprüche Verfahren zur Erstellung eines digitalen Modells (6) eines Zahnersatzteils, das aus einer Zahnprothese und einer eine Rückenschutzplatte umfassenden Prothesenbasis besteht, dadurch gekennzeichnet, - dass in einem digitalen Modell (1) eines zu versorgenden Kiefers oder Kieferabschnitts und eines darin positionierten digitalen Zahnprothesenmodells (2) im Bereich des Zahnprothesenmodells (2) eine Grenzfläche (3) automatisch und/oder manuell eingezeichnet wird, dass ein Rückenschut zplattenmodell (4) aus der Grenzfläche (3), einer angrenzenden Oberfläche (1') des digitalen Kiefermodells ( 1 ) und einem die Oberfläche (1') und die Grenzfläche (3) verbindenden Bereich einer Oberfläche (2') des Zahnprothesenmodells (2) gebildet wird, dass ein überarbeitetes Zahnprothesenmodell (5) aus dem digitalen Zahnprothesenmodell (2) durch Übernahme der Grenzfläche (3) als Oberfläche gebildet wird und dass aus dem Rückenschut zplattenmodell (4) und dem überarbeiteten Zahnprothesenmodell (5) das digitale Modell (6) des Zahnersatzteils erzeugt wird. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzfläche (3) durch eine Verschiebung einer auf einer oralen Oberfläche (7) des Zahnprothesenmodells (2) und/oder des digitalen Kiefermodells (1) automatisch und/oder manuell markierten Ausgangsfläche (8) um eine vorgegebene Tiefe (T) in eine im Wesentlichen vestibuläre Richtung erzeugt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsfläche (8) durch einzeichnen einer Umfangslinie markiert wird. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebung der Ausgangsfläche (8) entlang einer eine Einschubrichtung für das Zahnersatzteil berücksichtigenden Richtung erfolgt . 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzfläche (3) nach dem Einzeichnen manuell und/oder automatisch verändert wird . 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzfläche (3) in einem an die Oberfläche (1') des digitalen Modells (1) des Kiefers angrenzenden Bereich automatisch und/oder manuell verstärkt wird. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Grenzfläche (3) überlappendes Element (9) automatisch oder manuell eingezeichnet wird. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das überlappende Element (9) in das Rückschut zplattenmodell (4) und/oder das überarbeitete Zahnprothesenmodell (5) integriert wird. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Ecken der Grenzfläche (3) automatisch abgerundet werden. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausnehmung oder Auskragung als Verbindungselement (10) manuell und/oder automatisch in die Grenzfläche (3) integriert wird. 11. Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzteils, das aus einer Zahnprothese und einer eine Rückenschutzplatte umfassenden Prothesenbasis besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnersatzteil anhand eines gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 erzeugten digitalen Modells (6) des Zahnersatzteils hergestellt wird . 12. Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzteils nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass anhand des überarbeiteten Zahnprothesenmodells (5) eine Schablone (11) hergestellt wird, die eine Vertiefung aufweist, deren Form einer Negativform einer bis zur Grenzfläche (3) reichenden verstibulären Oberfläche des überarbeiteten Zahnprothesenmodells (5) entspricht. 13. Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzteils nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (11) mehrteilig ausgebildet ist. |
Verfahren zur Erstellung eines Modells eines
Zahnersatzteils
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung eines digitalen Modells eins Zahnersatzteils, das aus einer
Zahnprothese und einer Prothesenbasis besteht, wobei die Prothesenbasis mindestens eine Rückenschutzplatte umfasst. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Zahnersatzteils.
Stand der Technik
Zahnersatzteile werden heutzutage meist unter Zuhilfenahme digitaler Mittel entworfen und hergestellt.
In der WO 2012/041329 AI und der WO 2012/083959 AI werden beispielsweise Verfahren beschrieben, die zur Herstellung eines aus einer Zahnprothese und einer Prothesenbasis bestehenden Zahnersatzteils ein digitales Modell erzeugen. Hierfür wird insbesondere eine dreidimensionale digitale Darstellung des zu versorgenden Kiefers verwendet. In der US 8,359,114 B2 wird eine dentale Restauration mittels einer haptischen Schnittstelle entworfen.
Manche Zahnersatzteile, wie beispielsweise
Modellgussprothesen, benötigen zusätzliche, verstärkende Strukturen, wie Halte- oder Stützelemente. Es ist
beispielsweise üblich, beim Ersetzen von einem oder
mehreren Frontzähnen durch eine Modellgussprothese, diese durch eine Rückenschutzplatte zu verstärken. Problematisch ist es, die Rückenschutzplatte so in das Zahnersatzteil zu integrieren, dass einerseits eine ausreichende Stabilität sichergestellt werden kann und andererseits dafür gesorgt ist, dass sich die künstlichen Zähne im Mund des Patienten natürlich anfühlen und wie gewünscht positioniert sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein
Verfahren zur Erstellung eines digitalen Modells eines eine solche Rückenschutzplatte umfassenden Zahnersatzteils sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung bereitzustellen, welches eine hohe Stabilität sowie eine große Präzision hinsichtlich Position und Passgenauigkeit sicherstellt.
Darstellung der Erfindung Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Erstellung eines digitalen Modells eines Zahnersatzteils, das aus einer Zahnprothese und einer eine Rückenschutzplatte umfassenden Prothesenbasis besteht. Das Verfahren sieht vor, dass in einem digitalen Modell eines zu versorgenden Kiefers oder Kieferabschnitts und eines darin
positionierten digitalen Zahnprothesenmodells im Bereich des Zahnprothesenmodells eine Grenzfläche automatisch und/oder manuell eingezeichnet wird. Aus der Grenzfläche, einer angrenzenden Oberfläche des digitalen Modells und einem die angrenzende Oberfläche des Kiefermodells und die Grenzfläche verbindenden Bereich einer Oberfläche des
Zahnprothesenmodells wird ein Rückenschut zplattenmodell gebildet. Weiterhin wird aus dem digitalen
Zahnprothesenmodell durch Übernahme der Grenzfläche als Oberfläche ein überarbeitetes Zahnprothesenmodell gebildet. Das digitale Modell des Zahnersatzteils wird dann aus dem Rückenschut zplattenmodell und dem überarbeiteten
Zahnprothesenmodell erzeugt.
Die Erfindung betrifft ein beliebiges Zahnersatzteil, welches aus einer Zahnprothese, die auch als künstlicher Zahn bezeichnet werden kann, und einer als Prothesenbasis bezeichneten Haltevorrichtung aufgebaut ist, wobei die Prothesenbasis eine Rückenschutzplatte aufweist.
Eine Rückenschutzplatte ist eine die Zahnprothese
verstärkende Struktur, die hierfür zumindest teilweise in die Zahnprothese hineinragt. Eine solche Rückenschutzplatte ist beispielsweise notwendig bzw. wird beispielsweise eingesetzt, wenn ein oder mehrere Frontzähne durch eine Prothese ersetzt werden.
Um einen hohen Tragekomfort zu erreichen, muss eine
Rückenschutzplatte möglichst die Oberfläche der
Zahnprothese nachbilden. Ferner muss gewährleistet werden, dass sich die an der Rückenschutzplatte angebrachte
Zahnprothese nach dem Einsetzen des gesamten
Zahnersatzteils in einen zu versorgenden Kiefer präzise an der gewünschten Position befindet. Um eine gewünschte
Stabilität gewährleisten zu können muss die
Rückenschutzplatte weiterhin eine ausreichende Dicke aufweisen, also ausreichend weit in die Zahnprothese hineinragen. Die Stabilität kann ferner durch ein
Verstärken der Rückenschutzplatte in Richtung angrenzender Elemente, beispielsweise in Richtung des Kiefers,
verbessert werden.
Ausgangsbasis des Verfahrens ist ein digitales Modell des zu versorgenden Kiefers oder Kieferabschnitts mit einem darin positionierten digitalen Zahnprothesenmodell. Das digitale Modell des Kiefers, auch als Kiefermodell
bezeichnet, kann beispielsweise mittels einer
dreidimensionalen Vermessung des zu versorgenden Kiefers, also einer intraoralen Vermessung, oder durch eine
Vermessung eines physischen Modells des Kiefer, z.B. eines Gipskiefermodells, erzeugt werden. Das digitale Zahnprothesenmodell kann beispielsweise durch das dreidimensionale Vermessen eines auf ein physisches Kiefermodell aufgebrachten physischen Zahnprothesenmodells erzeugt werden. Beispielsweise kann ein Zahnprothesenmodell mit Wachs auf dem Gipskiefermodell aufgestellt (Wax-Up) und gescannt werden. Die beiden Datensätze des
Gipskiefermodells ohne und mit aufgestellter Zahnprothese können dann anhand der übereinstimmenden Bereiche
korreliert werden und so das erfindungsgemäße digitale Modell des Kiefers mit positioniertem, digitalem
Zahnprothesenmodell erzeugt werden.
Es ist auch möglich ein virtuelles Zahnprothesenmodell digital zu erzeugen und in einem digitalen Modell des zu versorgenden Kiefers zu positionieren, um zu dem
erfindungsgemäßen digitalen Modell mit positionierter
Zahnprothese zu gelangen.
Das Einzeichnen der Grenzfläche, die als Grenzfläche zwischen Rückenschutzplatte und Zahnprothese dienen soll, kann vollständig durch einen Benutzer, vollständig
automatisiert oder durch eine Kombination von
Benutzereingaben und automatisierten Schritten geschehen.
Das Verfahren stellt sicher, dass die Rückenschutzplatte eine orale Fläche aufweist, welche exakt der gewünschten oralen Oberfläche der Zahnprothese entspricht und dass die Zahnprothese nach dem Anbringen an der Rückenschutzplatte und dem Einbringen in den Kiefer genau an der gewünschten Position zu stehen kommt. Insbesondere durch automatisierte Schritte bei der Erzeugung der Grenzfläche könne ferner Unterschnitte oder das Hineinragen der Rückenschutzplatte in den Kiefer zuverlässig verhindert werden. Auch
Sollbruchstellen können vermieden werden bzw. es kann eine hinsichtlich der Stabilität optimale Form der Rückenschutzplatte erreicht werden.
Vorteilhafterweise wird die Grenzfläche durch eine
Verschiebung einer auf einer oralen Oberfläche des
Zahnprothesenmodells und/oder des digitalen Modells des Kiefers automatisch und/oder manuell markierten
Ausgangsfläche um eine vorgegebene Tiefe in eine im
Wesentlichen vestibuläre Richtung erzeugt.
Hierdurch kann sichergestellt werden, dass die zu
erzeugende Rückenschutzplatte bzw. das digitale
Rückenschut zplattenmodell über ihre gesamte Höhe eine ausreichende Dicke aufweist, um die gewünschte Stabilität sicherzustellen. Eine typische Dicke bzw. Stärke ist beispielsweise ca. 0,6 mm. Weiterhin kann hierdurch eine möglichst einfache Geometrie der Rückenschutzplatte bzw. der Grenzfläche sichergestellt werden.
Vorteilhafterweise wird die Ausgangsfläche durch
einzeichnen einer Umfangslinie markiert, was sowohl hinsichtlich der Umsetzung, als auch der Anwendung eine besonders einfache Variante zur Erzeugung der
Ausgangsfläche darstellt.
Vorteilhafterweise erfolgt die Verschiebung der
Ausgangsfläche entlang einer eine Einschubrichtung für das Zahnersatzteils berücksichtigenden Richtung. Hierdurch können Unterschnitte bzw. Hinterschneidungen auf
zuverlässige Weise vermieden werden.
Vorteilhafterweise wird die Grenzfläche nach dem
Einzeichnen manuell und/oder automatisch verändert.
Hierdurch kann ein Benutzer auf individuelle Gegebenheiten besser eingehen bzw. es können weitere standardisierte Eigenschaften von Rückenschutzplatten umgesetzt werden, z.B. eine Verstärkung in Richtung des angrenzenden Kiefers oder das Vorsehen von Halteelementen zwischen
Rückenschutzplatte und Zahnprothese.
Vorteilhafterweise wird die Grenzfläche in einem an die Oberfläche des digitalen Modells des Kiefers angrenzenden Bereich automatisch und/oder manuell verstärkt. Hierdurch kann die Stabilität deutlich erhöht werden.
Vorteilhafterweise wird ein die Grenzfläche überlappendes Halteelement automatisch oder manuell eingezeichnet.
Hierdurch können auf einfache Weise übliche Halteelemente zwischen Rückenschutzplatte und Zahnprothese, wie
beispielsweise Retentionsplatten, vorgesehen bzw. in das Modell des Zahnersatzteils integriert werden.
Vorteilhafterweise wird eine Form des überlappenden
Elements in das Rückschut zplattenmodell und/oder das überarbeitete Zahnprothesenmodell integriert. Die Form des Rückenschut zplattenmodells bzw. des überarbeiteten
Zahnprothesenmodells kann auf einfache Weise an
überlappende Elemente, wie Retentionsplatte oder ähnliches, angepasst werden, indem Ausnehmungen oder Auskragungen der Form des überlappenden Elements entsprechend übernommen bzw. vorgesehen werden.
Vorteilhafterweise werden eine oder mehrere Ecken der
Grenzfläche automatisch abgerundet, wodurch die Stabilität wesentlich erhöht werden kann. Insbesondere Übergänge zwischen verschiedenen Materialien, z.B. zwischen
Rückenschutzplatte und Zahnprothese, werden
vorteilhafterweise abgerundet, z.B. als Hohlkehle,
ausgestaltet, um Sollbruchstellen zu vermeiden. Vorteilhafterweise wird eine Ausnehmung und/oder Auskragung als Verbindungselement manuell und/oder automatisch in die Grenzfläche integriert. Ein als Ausnehmung bzw. Auskragung ausgebildetes Verbindungselement kann die Stabilität des Zahnersatzteils erhöhen. Das Verbindungselement kann beispielsweise durch ein Markieren und Verschieben eines Bereichs der Grenzfläche mittels eines geeigneten
Eingabemittels, z.B. einer Maus, oder auch gemäß geeigneter Vorgaben hinsichtlich der Höhe, Position und/oder
Ausrichtung des Verbindungselements automatisch in die Grenzfläche integriert werden. Das Verbindungselement kann beispielsweise als eine Ausnehmung der Rückenschutzplatte in oraler Richtung und entsprechende Auskragung der
Zahnprothese in orale Richtung ausgebildet werden. Die Ausnehmung bzw. Auskragung kann auch nach Art einer
Uhrglasfassung hinsichtlich der Grenzfläche schräg
ansteigend ausgebildet sein.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung eines Zahnersatzteils, das aus einer
Zahnprothese und einer eine Rückenschutzplatte umfassenden Prothesenbasis besteht, wobei das Zahnersatzteil anhand eines wie vorbeschrieben erzeugten digitalen Modells des Zahnersatzteils hergestellt wird.
Auf Basis des erfindungsgemäßen Zahnersatzmodells kann ein qualitativ hochwertiger, den vorab ausgeführten Ansprüchen entsprechender Zahnersatz zuverlässig hergestellt werden. Die Prothesenbasis kann anhand des auf Basis des
Rückenschut zplattenmodells erzeugten digitalen Modells erzeugt werden. Die Zahnprothese kann anhand des
überarbeiteten Zahnprothesenmodells hergestellt werden. Ist bereits eine Zahnprothese vorhanden, die beispielsweise als Basis für das digitale Zahnprothesenmodell gedient hat, so kann diese an das überarbeitete Zahnprothesenmodell
angepasst werden. Vorteilhafterweise wird anhand des überarbeiteten
Zahnprothesenmodells eine Schablone hergestellt, die eine Vertiefung aufweist, deren Form einer Negativform der bis zur Grenzfläche reichenden Oberfläche des überarbeiteten Zahnprothesenmodells entspricht.
Die Schablone stellt eine einfache Möglichkeit dar, eine vorhandene Zahnprothese passend einzuschleifen .
Insbesondere, wenn diese Zahnprothese als Basis für das digitale Zahnprothesenmodell gedient hat, kann durch die erfindungsgemäße Schablone ein passgenaues Einschieifen sichergestellt werden.
Vorteilhafterweise ist die Schablone mehrteilig
ausgebildet. Hierdurch kann das Anbringen der Schablone an der bzw. um die einzuschleifende Zahnprothese erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht werden. Verschiedene
Schablonenteile können beispielsweise mit einem eindeutigen Schlüsselmechanismus von formschlüssig ineinandergreifenden Elementen miteinander verbunden werden, so dass das
Zusammensetzen eindeutig ist. Der oder die Prothesenzähne werden von der Schablone so eingeschlossen, dass der
Randbereich, welcher an die Rückenschutzplatte angelegt werden soll, genau durch den Schablonenrand geführt wird. So kann der Benutzer den Prothesenzahn am Randbereich passgenau einschleifen, um den Prothesenzahn anschließend an der Rückenschutzplatte befestigen zu können.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen die
Fig. 1 ein digitales Modell eines zu versorgenden Kiefers mit einem darin positionierten digitalen
Zahnprothesenmodell, die Fig. 2 ein Querschnittprofil des Modells nach Fig. 1 im Bereich des positionierten digitalen
Zahnprothesenmodells, die
Fig. 3 ein Markieren einer Ausgangsfläche in einem Modell gemäß Fig. 1, die
Fig. 4 das Querschnittprofil aus Fig. 2 mit einer
veränderten Grenzfläche und einem überlappenden Element, die
Fig. 5 ein erfindungsgemäß erzeugtes Modell eines
Zahnersatzteils und die
Fig. 6 eine erfindungsgemäße Schablone.
Ausführungsbeispiele
Die Fig. 1 zeigt ein digitales Modell 1 eines zu
versorgenden Kiefers, welches beispielsweise mittels eines Scans mit einer intraoralen Kamera erzeugt werden kann. Im digitalen Modell 1 ist ein digitales Prothesenzahnmodell 2, welches zur besseren Erkennbarkeit schraffiert dargestellt ist, an Fehlstellen des zu versorgenden Kiefers
positioniert . Fig. 2 zeigt ein Querschnittprofil des in Fig. 1
dargestellten digitalen Modells 1 im Bereich des
Zahnprothesenmodells 2. Gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird in das Zahnprothesenmodell 2 eine
Grenzfläche 3 eingezeichnet, die im Querschnittprofil der Fig. 2 als Profil zu erkennen ist. Die Grenzfläche 3 erstreckt sich von einer Oberfläche 2' des
Zahnprothesenmodells 2 bis zu einer Oberfläche 1' des digitalen Modells 1 des Kiefers. Diese Grenzfläche 3 dient als Grenzfläche zwischen einem zu erzeugenden
Rückenschut zplattenmodell 4 und einem überarbeiteten
Zahnprothesenmodell 5, welche als Basis für ein zu erzeugendes Zahnersatzteilmodell 6 (in Fig. 5 dargestellt) dienen .
Das Rückenschut zplattenmodell 4 wird aus der Grenzfläche 3, einem angrenzenden Abschnitt der Oberfläche 1' des
digitalen Modells 1 des Kiefers und einem Abschnitt der
Oberfläche 2' des Zahnprothesenmodells 2, welcher sich oral zwischen der Oberfläche 1' des digitalen Kiefermodells 1 und der Grenzfläche 3 erstreckt, gebildet.
Das überarbeitete Zahnprothesenmodell 5 wird aus dem digitalen Zahnprothesenmodell 2 und der Grenzfläche 3 gebildet, so dass durch die Grenzfläche 3 der vom
Rückenschut zplattenmodell 4 eingenommene Abschnitt des Zahnprothesenmodells quasi abgeschnitten bzw. entfernt wird . Die Grenzfläche 3 kann manuell, beispielsweise mittels eines Eingabemittels wie einer Maus, markiert werden. Dies kann beispielsweise durch Markieren der gesamten Fläche oder auch durch Markieren einer die Fläche begrenzenden Linie vorgenommen werden. Auch eine automatische Markierung der Grenzfläche 3 ist möglich. Hierfür kann beispielsweise auf einer oralen Oberfläche 7 des Zahnprothesenmodells 2 eine Ausgangfläche 8 automatisch geschätzt oder manuell eingezeichnet werden (Fig. 3) . Die Grenzfläche 3 wird dann durch eine im Wesentlichen parallele Verschiebung der
Ausgangsfläche 8 in vestibuläre Richtung in das
Zahnprothesenmodell 2 hinein erzeugt.
Als Strecke der Verschiebung wird eine Tiefe T vorgegeben (Fig. 2). Diese entspricht beispielsweise einer typischen Stärke einer Rückenschutzplatte, z.B. 0,6 mm. Für die automatische Verschiebung wird die Ausgangsfläche 8
beispielsweise Parametrisiert , wobei vorteilhafterweise hinsichtlich der Parametrisierung wie auch hinsichtlich der Richtung der Verschiebung eine vorab festgelegte
Einschubachse des herzustellenden Zahnersatzteils
berücksichtigt wird.
Die so erzeugte Grenzfläche 3 kann anschließend noch manuell und/oder automatisch verändert bzw. optimiert werden. Zur Erhöhung der Stabilität wird z.B. üblicherweise ein überlappendes Halteelement zwischen Zahnprothese und Rückenschutzplatte vorgesehen. Dieses kann in das Profil des digitalen Modells 1 beispielsweise, wie in Fig. 4 dargestellt, zuerst als überlappendes, also über die
Grenzfläche 3 auf beiden Seiten hinausragendes Element 9 eingezeichnet und positioniert werden. Anschließend wird die Form des überlappenden Elements 9 in das zu erstellende digitale Modell 6 des Zahnersatzteils so übernommen, dass die Form des überlappenden Elements 9 vollständig in die
Form eines der beiden aneinander angrenzenden Bauteile bzw. Modelle 4, 5 für Rückenschutzplatte bzw. Zahnprothese übernommen wird und das andere Bauteil bzw. Modell 4, 5 eine entsprechende Ausnehmung aufweist. Eine weitere Variante zur Erhöhung der Stabilität ist es, die Grenzfläche 3 in einem an die Oberfläche 1' des
Kiefermodells 1 angrenzenden Bereich manuell und/oder automatisch noch etwas weiter in vestibuläre Richtung zu verschieben, so dass das zu erzeugende
Rückenschut zplattenmodell 4 in einem an das digitale Modell 1 des Kiefers angrenzenden Bereich verstärkt ist (Fig. 4) . Wird das zu erzeugende Modell 6 eines Zahnersatzteils mit einem überlappenden Element 9 ausgeführt, so ist es
besonders vorteilhaft, wenn eine solche Verstärkung mit dem überlappenden Element 9 derart abschließt, dass das
Rückenschut zplattenmodell 4 zumindest in einem Bereich des überlappenden Elements 9 sowie in einem zwischen dem überlappenden Element 9 und der Oberfläche 1' des
Kiefermodells 1 liegenden Bereich eine gegenüber der vorgegebenen Tiefe T verstärkte Tiefe T' aufweist.
Zur Erhöhung der Stabilität trägt weiterhin das Abrunden von Ecken bei, so dass diese beispielsweise als Hohlkehlen ausgebildet sind. Hierfür wird manuell und/oder automatisch eine Abrundung von Ecken der Grenzfläche 3 vorgenommen, wie es beispielhaft in Fig. 4 im Profil der Grenzfläche 3 oberhalb des überlappenden Elements 9 zu erkennen ist.
Insbesondere bei einer Ausführung des Zahnersatzteils mit einem überlappenden Element 9, z.B. einer Retentionsplatte, ist das Abrunden der angrenzenden Ecke der Grenzfläche 3 vorteilhaft, da gerade Übergänge verschiedener Materialien möglichst als Hohlkehle oder Uhrglasfassung gestaltet werden sollten.
Eine weitere Möglichkeit, die Stabilität des zu erzeugenden Zahnersatzteils zu erhöhen, ist das Vorsehen mindestens eines Verbindungselements 10. Eine beispielhafte
Ausführungsform eines solchen Verbindungselements 10 ist ebenfalls in Fig. 4 zu erkennen. Das Verbindungselement 10 besteht aus einer Ausnehmung auf Seiten des
Rückenschut zplattenmodells 4 und einer Auskragung auf
Seiten des überarbeiteten Zahnprothesenmodells, wobei
Ausnehmung sowie Auskragung, nach Art einer Uhrglasfassung, hinsichtlich der Grenzfläche 3 schräg in eine inzisale bzw. okklusale Richtung verlaufen.
Nach einer abschließenden Festlegung der Grenzfläche 3 werden, wie bereits beschrieben, das
Rückenschut zplattenmodell 4 und das überarbeitete
Zahnprothesenmodell 5 anhand dieser Grenzfläche 3, dem digitalen Kiefermodell 1 und/oder dem Zahnprothesenmodell 2 und gegebenenfalls dem überlappenden Element 9 erzeugt und zu einem Zahnersatzteilmodell 6 zusammengefügt und/oder ergänzt, wie es in Fig. 5 schraffiert skizziert ist. Das Rückenschut zplattenmodell 4 kann beispielsweise mit
bekannten Verfahrensschritten zu einem
Zahnprothesenbasismodell für eine Zahnprothesenbasis mit Haltevorrichtungen zur Befestigung der Zahnprothese an benachbarten Zähnen ergänzt werden.
Das erzeugte Zahnersatzteilmodell 6 kann weiterhin zur Herstellung eines Zahnersatzteils, welches aus einer
Zahnprothesenbasis mit Rückenschutzplatte und einer
Zahnprothese besteht, verwendet werden. Hierfür können Zahnprothese und Zahnprothesenbasis gemäß den
entsprechenden Modelldaten beispielsweise durch
Gussverfahren oder Fräsverfahren aus den entsprechenden, üblichen Materialien, wie z.B. Keramik bzw. Metall, erzeugt werden .
Ist eine Zahnprothese bereits vorhanden und wurde
beispielsweise dem Zahnprothesenmodell 2 zugrunde gelegt, so ist es besonders vorteilhaft, anhand des überarbeiteten Zahnprothesenmodells 4 eine Schablone 11 anzufertigen, mit deren Hilfe die Zahnprothese an das überarbeitete
Zahnprothesenmodell 5 angepasst werden kann. Die Schablone 11 kann, wie in Fig. 6 dargestellt, vorteilhafterweise mehrteilig ausgeführt werden. Die einzelnen Teile der
Schablone 11 können vorteilhafterweise mittels eindeutig ineinander greifender Schlüssel verbunden werden, um Fehler durch ein falsches Zusammensetzen zu vermeiden.
Die Schablone 11 weist eine Ausnehmung 12 auf, deren Form einer Negativform des überarbeiteten Zahnprothesenmodells 5 entspricht, wobei ein Rand 13 der Ausnehmung 12 genau einem Rand der Grenzfläche 3 entspricht. Hierdurch kann die bereits vorhandene Zahnprothese (hier gestrichelt dargestellt) in die Ausnehmung eingelegt und der überstehende Bereich, beispielsweise durch Schleifen, entfernt werden.
Bezugs zeichenliste
1 digitales Modell eines zu versorgenden
Kiefers
1' Oberfläche des digitalen Kiefermodells 1 2 digitales Zahnprothesenmodell
2' Oberfläche des Zahnprothesenmodells 2
3 Grenzfläche
4 Rückenschut zplattenmodell
5 überarbeitetes Zahnprothesenmodell 6 Zahnersatzteilmodell
7 orale Oberfläche des Zahnprothesenmodells 2
8 Ausgangsfläche
9 überlappendes Element
10 Verbindungselement 11 Schablone
12 Ausnehmung
13 Rand T Tiefe T' Tiefe