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Title:
METHOD OF INTRODUCING MELAMINE OFF-GASES INTO A UREA PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/032566
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing urea. According to said method, the off-gases which originate from a melamine plant and essentially consist of NH¿3? and CO¿2? are introduced into the high-pressure zone of the urea plant by means of ejectors.

Inventors:
COUFAL GERHARD (AT)
Application Number:
PCT/EP1999/009192
Publication Date:
June 08, 2000
Filing Date:
November 26, 1999
Export Citation:
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Assignee:
AGROLINZ MELAMIN GMBH (AT)
COUFAL GERHARD (AT)
International Classes:
B01J3/02; B01J3/00; B01J10/00; C07C273/12; C07C275/00; (IPC1-7): C07C273/12
Domestic Patent References:
WO1998032731A11998-07-30
WO1998008808A11998-03-05
Attorney, Agent or Firm:
Kunz, Ekkehard (Agrolinz Melamin GmbH St.-Peter-Strasse 25 Linz, AT)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Harnstoff, bei dem die aus einer Melaminanlage stammenden, im wesentlichen aus NH3 und CO2 bestehenden Gase, mittels eines oder mehrerer Ejektoren direkt in den Hochdruckteil einer Harnstoffanla ge eingebracht werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem einer oder mehrere der folgenden Ströme als Treibmedium für die Ejektoren verwendet werden : a) flüssiges NH3, b) gasförmiges NH3 oder CO2, c) im wesentlichen NH3 und CO2 enthaltende wäßrige Lösungen.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem die aus der Melaminanlage stammenden Gase einen Druck aufweisen, der im wesentlichen dem Druck im Melaminreaktor entspricht.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die aus der Mela minanlage stammenden Gase einen Druck von etwa 50 bis 250 bar und eine Temperatur von etwa 175 bis 250 °C besitzen.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, bei dem die aus der Meiaminanlage stammen den Gase einen Druck von etwa 70 bis 200 bar und eine Temperatur von et wa 180 bis 210 °C besitzen.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der Druck der Treib medien höher ist als der Druck im Hochdruckteil der Harnstoffanlage.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, bei dem der Druck der Treibmedien im wesent lichen etwa 1,1 bis 3 mal, bevorzugt etwa 1,3 bis 2,5 mal so hoch ist wie der Druck im Hochdruckteil der Harnstoffanlage.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem der Druck im Hoch druckteil der Harnstoffanlage im wesentlichen bei etwa 125 bis 350 bar und die Temperatur bei etwa 150 bis 350 °C liegt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, bei dem der Druck im Hochdruckteil der Harn stoffanlage im wesentlichen bei etwa 140 bis 200 bar und die Temperatur bei etwa 150 bis 210 °C liegt.
Description:
Verfahren zur Einbindung der Melamin-Offgase in eine Harnstoffanlage Die Erfindung betrifft die Einbindung der Melamin-Offgase in eine Harnstoffanla- ge mittels Ejektoren.

Die bei der Melaminsynthese anfallenden, insbesondere aus NH3 und CO2 beste- henden Offgase, werden üblicherweise zur Herstellung von Harnstoff eingesetzt.

Dabei werden vorteilhafterweise die Offgase aus der Melaminanlage direkt in die Harn-stoffanlage übergeführt, wo sie beispielsweise in einem Carbamatstrom ab- sorbiert und in den Reaktor weitergefördert werden. Eine verbesserte, rationellere und wirtschaftlichere Methode der Offgaseinbindung wird in K. Abe et al.-Kagaku Kogaku 40,298-302 (1976) beschrieben, bei der die Offgase, gegebenenfalls nach Entfernen von restlichem Melamin in einem Harnstoffwäscher, direkt und unverändert in trockenem Zustand in den Hochdruckteil der Harnstoffanlage ein- gebracht werden. Diese Verfahrensvariante ist auch in SU 899538 oder WO 98/08808 beschrieben. Gemäß WO 98/32731 werden die Melamin-Offgase vorerst beim Druck des Melaminreaktors kondensiert, wobei Ammoniumcarbamat entsteht, das anschließend in den Hochdruckteil der Harnstoffanlage gefördert wird.

Der Nachteil der bekannten Verfahren besteht vor allem darin, daß zum Teil Energieverluste durch Entspannen bzw. Abkühlen der Offgase auftreten, mit den dadurch bedingten zusätzlichen Verfahrensschritten und Apparateteilen, bzw. daß im Falle der Direktüberführung der Offgase in die Harnstoffanlage der Druck der Offgase bzw. der Druck im Melaminreaktor größer sein muß als der Druck im Harnstoffreaktor. Dies bedingt eine unflexible und starr vorgegebene Fahrweise der beiden Reaktoren, wodurch die Reaktoren oft nicht unter den für den jeweili- gen Prozeß optimalen Bedingungen gefahren werden können.

Es wurde nun unerwarteterweise gefunden, daß diese Nachteile dann ausge- schaltet werden können, wenn die Melamin-Offgase mittels Ejektoren direkt in den Hochdruckteit der Harnstoffanlage eingebracht werden.

Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung von Harn- stoff, bei dem die aus einer Melaminanlage stammenden, im wesentlichen aus NH3 und CO2 bestehenden Gase (Melamin-Offgase), mittels eines oder mehrerer Ejektoren direkt in den Hochdruckteil einer Harnstoffanlage eingebracht werden.

Zum Hochdruckteil der Harnstoffanlage zählen insbesondere der Reaktor, der Stripper und Carbamatkondensor, sowie in diesem Antagenbereich liegende Lei- tungen und Apparateteile.

Das vorliegende Verfahren eignet sich für beliebige Melaminanlagen und Harn- stoffanlagen. Solche Anlagen sind beispielsweise aus"Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. ed, vol. A16 (1990) Seiten 171-185 (Melamin) bzw. vol.

A27 (1996) Seiten 333-365 (Harnstoff), sowie aus K. Abe et al, Kagaku Kogaku 40 (1976) Seiten 298-302, aus EP-727,414 A, WO 98/08808 und WO 98/32731 bekannt.

Die im vorliegenden Verfahren verwendeten Melamin-Offgase stammen bevor- zugt aus einer Melamin-Hochdruckanlage, in der Melamin bei Temperaturen von etwa 300-500 °C und Drücken von etwa 80-800 bar aus Harnstoff unter Abspaltung von NH3 und CO2 erhalten wird. Die abgespaltenen, im wesentlichen NH3 und CO2 enthaltenden Offgase werden erfindungsgemäß direkt in eine Harn- stoffanlage geleitet, bevorzugt nach Durchleiten durch geschmolzenen Harnstoff (Harnstoffwäscher) zur Entfernung von restlichem Melamin, wie beispielsweise in Ullmann beschrieben. Besonders geeignete Harnstoffanlagen sind solche, welche auf dem"Harnstoff-stripping process"basieren, wobei die Gase bei etwa 150 bis 350 °C, bevorzugt bei etwa 170 bis 200 °C und etwa 125 bis 350 bar, bevor- zugt bei etwa 140 bis 200 bar, zu Harnstoff umgesetzt werden. Nicht zu Harn- stoff umgesetztes NH3 und CO2 wird in einem anschließenden Stripper ausgetrie- ben und anschließend in einem Kondensor kondensiert, wobei sich NH3-und CO2 -hältiges NH4-Carbamat bildet, das wieder in den Harnstoffreaktor rückgeführt wird. Die aus dem Stripper austretende Harnstofflösung wird in anschließenden weiteren Zersetzern bei fallenden Drücken, beispielsweise in einem Mitteldruck- zersetzer, anschließend in einem Niederdruckzersetzer, sowie Vakuumverdamp- fer, durch weitere Zersetzung der enthaltenen Carbamate und Carbonate sowie Austreiben von NH3 und CO2 aufkonzentriert. Die bei der Aufkonzentrierung an- fallenden Gase werden kondensiert und anschließend in den Harnstoffprozeß zu- rückgeführt.

In einem bevorzugten Verfahren gemäß vorliegender Erfindung werden die Ejek- toren zur Förderung der Melamin-Offgase in den Hochdruckteil der Harnstoffan- lage mit einem oder mehreren der folgenden Ströme als Treibmedien betrieben : a) flüssiges NH3, b) gasförmiges NH3 oder CO2, c) im wesentlichen NH3 und CO2 enthaltende wäßrige Lösungen.

Die im wesentlichen NH3 und CO2 enthaltenden wäßrigen Lösungen fallen bevor- zugt in einer Harnstoffanlage an, sie können jedoch auch bei anderen Prozessen, bei denen NH3 und CO2 anfallen stammen, beispielsweise aus einer Melaminanla- ge. Die bei der Herstellung des Harnstoffs, insbesondere aus der Aufarbeitung stammenden, im wesentlichen NH3 und CO2 enthaltenden wäßrigen Lösungen, die beispielsweise aus dem Carbamat-Kondensor oder aus dem Niederdruckteil der Harnstoffanlage, beispielsweise aus dem Mitteldruckabsorber stammen, kön- nen erfindungsgemäß als Treibmedium für die Ejektoren zur Einbringung der Melamin-Offgase in den Hochdruckteil der Harnstoffanlage verwendet werden.

Ein besonderer Vorteil der Verwendung der aus dem Sumpf des Mitteldruckab- sorbers stammenden, neben NH3, CO2, H20 und Carbamaten auch Carbonate enthaltenden Lösungen, besteht insbesondere darin, daß sie einen niederen Aus- gasedruck der gelösten Gase aufweisen. Es erweist sich nämlich als günstig, wenn der Ausgasedruck der Treibmittel, gegebenenfalls auch die Temperatur, niedriger liegen als der Druck und gegebenenfalls die Temperatur der einzubrin- genden Melamin-Offgase. Dadurch wird verhindert, daß gelöste Gase im Ejektor ausgasen.

Der Druck der verwendeten Treibmedien liegt je nach Art und Menge des Treib- mediums so, daß entsprechend den Ansaugbedingungen und der Menge der zu fördernden Offgase, sowie dem jeweiligen Gegendruck im Hochdruckteil der Harnstoffanlage möglichst die gesamte anfallende Menge an Offgasen gefördert werden kann. Der Druck und die Menge der Treibmedien muR demnach entspre- chend hoch sein, um zu gewährleisten, daß die zu fördernden Offgase in der je- weiligen Menge beim jeweiligen Druck in den Hochdruckteil der Harnstoffanlage eingebracht werden können. Der Druck der Treibmedien ist dabei höher als der Druck im Hochdruckteil der Harnstoffanlage und ist bevorzugt 1,1 bis 3 mal so hoch, besonders bevorzugt 1,3 bis 2,5 mal so hoch wie der Druck im Hoch- druckteil der Harnstoffanlage. Die Temperatur der Treibmedien ist vor allem von der jeweiligen Prozeßführung abhängig und liegt bevorzugt in einem Bereich von etwa 10 °C bis 200 °C. Im Falle der Verwendung von NH3, beispielsweise des Synthese-NH3 für die Harnstoffherstellung erweist sich eine Temperatur von et- wa 10 °C bis 80 °C, besonders bevorzugt von etwa 20 °C bis 65 °C als vorteil- haft. Im Falle der Verwendung von Synthese-CO2 liegt die Temperatur bevorzugt etwas höher, bei etwa 115 °C bis 140 °C. NH3 und C°2 enthaltende wäßrige Lö- sungen als Treibmittel, die beispielsweise aus dem Carbamatkondensor der Harn- stoffanlage stammen, wobei gleichzeitig beispielsweise 3 bis 4 bar Dampf er- zeugt wird, besitzen bevorzugt Temperaturen von etwa 150 °C bis 160 °C.

Rückgeführte Carbonatlösungen, beispielsweise aus dem Mitteldruckabsorber der Harnstoffanlage können Temperaturen von etwa 65 °C bis 100 °C, bevorzugt von etwa 65 °C bis 70 °C besitzen.

Das Mol-Verhältnis von NH3 zu C02 in den einzubringenden, aus der Melaminanlage stammenden Melamin-Offgasen hängt von der Art des verwendeten Melaminprozes- ses ab und liegt bevorzugt bei etwa 2, 5 bis 5. Der Druck der aus der Melaminanlage stammenden Melamin-Offgase entspricht im wesentlichen dem Druck im Melamin- reaktor und liegt bevorzugt bei etwa 50 bis 250 bar, besonders bevorzugt bei etwa 70 bis 200 bar. Die Temperatur der Melamin-Offgase liegt bevorzugt bei etwa 175 bis 250 °C, besonders bevorzugt bei etwa 180 bis 210 °C.

Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt demnach insbe- sondere in der Verwendung der rückzuführenden Produktströme als Ejektor- Treibmedien, sowie auch in der Verwendung der als Einsatzstoffe verwendeten NH3 und CO2 als Ejektor-Treibmedien. Dadurch wird einerseits eine ökonomische Fahrweise erreicht, und andererseits auch die Möglichkeit gegeben, die Harn- stoff-und Melaminproduktion flexibel und unter jeweils optimalen Bedingungen zu fahren, wobei auch niedrigere Melamin-Reaktordrücke als Harnstoff-Reaktor- drücke möglich sind.

In Fig. 1 bis Fig. 4 sind beispielhaft 4 mögliche erfindungsgemäße Varianten der Einbringung der Melamin-Offgase in den Harnstoffreaktor mit Hilfe von Ejektoren abgebildet. In Fig. 1 bis Fig. 4 sind die folgenden wesentlichen Anlageteile der Harnstoffanlage und der Melaminanlage dargestellt : Harnstoffanlage : R-1 Harnstoffreaktor C Carbamat-Kondensor ST-1 Harnstoffstripper Z-1 Zersetzer/Separator K-1 Kondensator 1 K-2 Kondensator 2 K 0-1 Mitteldruckabsorber E-1 Ejektor 1 E-2 Ejektor 2 E-3 Ejektor 3 P-1 Carbamat-Pumpe P-2 Carbonat-Pumpe P-3 NH3-Pumpe Melaminanlaae R-2 Melaminreaktor ST-2 Melaminstripper W Harnstoffwäscher VZ Verweilzeitbehälter PK Produktkühler Beispiel 1 In einer Analge, wie sie schematisch in Fig. 1 dargestellt ist, werden vom Kopf des Harnstoffreaktors R-1 die Reaktionsprodukte zu einem dampfbeheizten Fall- filmstripper ST-1 geführt, wo der CO2-Gehalt der eintretenden Lösung durch aus- kochendes NH3 aus der Lösung abgestrippt wird. Die abgestrippten Gase mit der aus der Absorptionskolonne KO-1 (Mitteldruckabsorber) rückgeführten Lösung werden in den Carbamatkondensor C geführt und dort kondensiert. Der Druck des Kondensates wird mit der Pumpe P-1 erhöht und dann das Kondensat als Treibmittel für den Ejektor E-1 eingesetzt, um die aus der Melaminanlage stam- menden Offgase in den Harnstoffreaktor R-1 fördern zu können.

Eine Lösung mit einem niedrigeren CO2-Gehalt ver) äßt nun am Boden den Stripper ST-1 und wird von dort in den Separator entspannt. im dampfbeheizten Unterteil des Separators, dem Fallfilmzersetzer Z-1, wird nun das meiste verbliebene Car- bamat zersetzt, und die NH3-und CO2-reichen Gase werden im Mitteldruckkon- densator K-1 in einer wäßrigen Carbonatlösung, die über L-1 aus dem Nieder- druckteil der Harnstoffanlage stammt, teilweise absorbiert.

Die Gas/Flüssigkeitsmischung aus dem Kondensator K-1 wird in den Mitteldruck- absorber KO-1 geführt und verbliebenes CO2 und H20 mit flüssigem NH3 ausge- waschen. Am Boden des KO-1 wird eine Lösung abgezogen und über die Pumpe P-2 in den Carbamatkondensor C rückgeführt. Das Kopfprodukt des KO-1, reines NH3-Gas, wird im Kondensator K-2 kondensiert und in den NH3- Zwischenlagertank gefahren.

Beispiel 2 In einer Analge, wie sie schematisch in Fig. 2 dargestellt ist, werden vom Kopf des Harnstoffreaktors R-1 die Reaktionsprodukte zu einem dampfbeheizten Fall- filmstripper ST-1 geführt, wo der CO2-Gehalt der eintretenden Lösung durch aus- kochendes NH3 aus der Lösung abgestrippt wird. Die abgestrippten Gase werden in den Carbamatkondensor C geführt. Der Druck der rückzuführenden Lösung aus der Absorptionskolonne KO-1 wird mit der Pumpe P-2 erhöht und dann als Treibmedium für den Ejektor E-2 eingesetzt, um die aus der Melaminanlage stammenden Offgase in den Carbamatkondensor C fördern zu können. Im Car- bamatkondensor werden die Offgase gemeinsam mit den aus dem Stripper ST-1 kommenden Gasen kondensiert.

Eine Lösung mit einem niedrigeren CO2-Gehalt verfaßt nun am Boden den Stripper ST-1 und wird von dort in den Separator entspannt. Im dampfbeheizten Unterteil, dem Fallfilmzersetzer Z-1, wird nun das meiste verbliebene Carbamat zersetzt, und die NH3-und CO2-reichen Gase werden im Mitteldruckkondensator K-1 in einer wäßrigen Carbonatlösung, die über L-1 aus dem Niederdruckteil der Harn- stoffanlage stammt, teilweise absorbiert.

Die Gas/Flüssigkeitsmischung aus K-1 wird in den Mitteldruckabsorber KO-1 ge- führt und verbliebenes CO2 und H2O mit flüssigem NH3 ausgewaschen. Am Bo- den des KO-1 wird eine Lösung abgezogen und über die Pumpe P-2 und Ejektor E-2 in den Carbamatkondensor C rückgeführt. Das Kopfprodukt des KO-1, reines NH3-Gas, wird im Kondensator K-2 kondensiert und in den NH3- Zwischenlagertank gefahren.

Aus dem Zwischenlagertank wird flüssiges NH3 abgezogen, mit der Pumpe P-3 der Druck erhöht und dann als Treibmedium für Ejektor E-1 eingesetzt, um damit das aus dem Carbamatkondensor C kommende Kondensat in den Harnstoffreak- tor fördern zu können.

Beispiel 3 In einer Anlage, wie sie schematisch in Fig. 3 dargestellt ist, werden vom Kopf des Harnstoffreaktors R-1 die Reaktionsprodukte zu einem dampfbeheizten Fall- filmstripper ST-1 geführt, wo der CO2-Gehalt der eintretenden Lösung durch aus- kochendes NH3 aus der Lösung abgestrippt wird. Die abgestrippten Gase mit der aus der Absorptionskolonne KO-1 mit P-2 rückgeführten Lösung werden in den Carbamatkondensor C geführt und dort kondensiert. Der Druck des Kondensates wird nach dem Kondensator mit der Pumpe P-1 erhöht und dann in den Harn- stoffreaktor R-1 gefördert.

Eine Lösung mit einem niedrigeren CO2-Gehalt verlafßt nun am Boden den Stripper ST-1 und wird von dort in den Separator entspannt. Im dampfbeheizten Unterteil des Separators, dem Fallfilmzersetzer Z-1 wird nun das meiste verbliebene Car- bamat zersetzt, und die NH3-und CO2-reichen Gase werden im Mitteldruckkon- densator K-1 in einer wäßrigen Carbonatlösung, die über L-1 aus dem Nieder- druckteil der Harnstoffanlage stammt, teilweise absorbiert.

Die Gas/Flüssigkeitsmischung aus K-1 wird in den Mitteldruckabsorber KO-1 ge- führt und verbliebenes CO2 und H20 mit flüssigem NH3 ausgewaschen. Am Bo- den des KO-1 wird eine Lösung abgezogen und über die Pumpe P-2 in den Car- bamatkondensor C rückgeführt. Das Kopfprodukt des KO-1, reines NH3-Gas, wird im Kondensator K-2 kondensiert und in den NH3-Zwischenlagertank gefahren.

Die aus der Melaminanlage stammenden Offgase werden über den Ejektor E-3 in den Harnstoffreaktor gefördert. Das Treibmedium für E-3 ist flüssiges NH3 aus dem NH3-Tank, das mit der Pumpe P-3 aufgedrückt wird.

Beispiel 4 In einer Anlage, wie sie schematisch in Fig. 4 dargestellt ist, werden die Offgase in Kombination der in den Beispielen 1 und 3 beschriebenen Prozeßführung mit- tels zweier Ejektoren (E-1 und E-3) in den Harnstoffreaktor gefördert. Das Treib- medium für E-1 ist dabei analog zu Beispiel 1 das Kondensat aus dem Carbamat- kondensor, das Treibmedium für E-2 anlaog zu Beispiel 3 flüssiges NH3 aus dem NH3-Tank.