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Title:
METHOD FOR JOINING WORKPIECE LAYERS AND CONNECTING ELEMENT AND JOINING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/143887
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for joining at least two workpiece layers (1, 2) by introducing a connecting element (10) with a coating (15) applied externally to the connecting element (10), wherein the connecting element (10) is guided, in particular punched, through the first workpiece layer (1) by means of a ram (26), forming a cut surface (1), and penetrates at least partially into the second workpiece layer and is deformed by means of a die (21) such that it connects the at least two workpiece layers (1, 2) together in a form-fitting manner. The connecting element (10) is heated such that the coating (15) applied externally to the connecting element (10) melts and wets, in particular completely closes, the cut surface in the first workpiece layer (1); after a cooling process, the re-solidified coating (15) adheres to the cut surface of the first workpiece layer (1).

Inventors:
DANNHEISIG ANDREAS (DE)
GALAN JESUS (DE)
GROSS BERND (DE)
KOEVER AXEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/055430
Publication Date:
October 03, 2013
Filing Date:
March 15, 2013
Export Citation:
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Assignee:
JOHNSON CONTROLS GMBH (DE)
International Classes:
B21J15/02; B21J15/08; B21J15/14; F16B5/04; F16B11/00; F16B19/08
Domestic Patent References:
WO1993010925A11993-06-10
Foreign References:
US20100088880A12010-04-15
DE102005031917A12006-04-13
US5253965A1993-10-19
DE10033149A12001-02-01
US20030167620A12003-09-11
DE102004025492A12009-08-06
DE102007030806A12009-01-08
EP0372704A11990-06-13
DE102005031917A12006-04-13
US20100088880A12010-04-15
Attorney, Agent or Firm:
LIEDHEGENER, RALF (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Fügen mindestens zweier Werkstücklagen (1 , 2) durch Einbringen eines Verbindungselementes (10) mit einer außen auf dem Verbindungselement (10) aufgebrachten Beschichtung (15), wobei das Verbindungselement (10) mittels einer Fügevorrichtung (21 , 24, 26) an einer Fügestelle in die Werkstücklagen (1 , 2) eingebracht wird und die mindestens zwei Werkstücklagen (1 , 2) miteinander verbindet, indem

a. das Verbindungselement (10) aus Richtung der ersten Werkstücklage (1 ) mittels eines Stempels (26) unter Aufbringung einer Stempelkraft zumindest durch die erste Werkstücklage (1 ), unter Bildung einer Schnittfläche in der ersten Werkstücklage (1 ) oder vorbei an einer Schnittfläche der ersten Werkstücklage (1 ), durchgeführt, insbesondere durchgestanzt wird und in die zweite Werkstücklage wenigstens teilweise eindringt und

b. das Verbindungselement (10) mittels einer an der zweiten Werkstücklage (2) anliegenden Matrize (21 ) unter Aufbringung der Stempelkraft auf das Verbindungselement (10) umgeformt wird, so dass es die mindestens zwei Werkstücklagen (1 , 2) formschlüssig miteinander verbindet,

dadurch gekennzeichnet, dass

c. das Verbindungselement (10) während des Verfahrens soweit aufgeheizt wird, dass die außen auf dem Verbindungselement (10) aufgebrachte Beschichtung (15) schmilzt und die Schnittfläche in der ersten Werkstücklage (1 ) benetzt und

d. nach einem Abkühlprozess die wieder verfestigte Beschichtung (15) an der Schnittfläche der ersten Werkstücklage (1 ) haftet.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (10) soweit aufgeheizt wird, dass die Beschichtung (15) schmilzt und die Schnittfläche in der ersten Werkstücklage (1 ) vollständig verschließt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der mindestens zwei Werkstücklagen (1 , 2) vor Beginn des Verfahrens im Bereich der Fügestelle eine durchgehend geschlossene Fläche ohne Vorloch aufweist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (10) ein durchstanzendes Verbindungselement ist.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das durchstanzen- de Verbindungselement (10) ein Stanzniet ist.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das durchstanzende Verbindungselement (10) ein Halbhohlstanzniet oder ein Vollstanzniet ist. 7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (10) ein Durchgangsloch oder ein Gewindeloch aufweist.

8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der mindestens zwei Werkstücklagen (1 2) aus faserverstärktem Kunststoff besteht.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der mindestens zweier Werkstücklagen (1 , 2) aus metalli- schem Werkstoff, insbesondere einer Stahllegierung, Aluminiumlegierung oder

Magnesiumlegierung besteht.

10.Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (15) einen Kleber oder Kunststoff, insbesondere einen Polymerwerkstoff umfasst.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (15) aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.

12. Verbindungselement (10) mit einer Beschichtung (15) zur Verwendung in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 .

13. Fügevorrichtung (21 , 24, 26) zur Verwendung in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fügevorrichtung als Werkzeugelemente eine Matrize (21 ), einen Niederhalter (24) und einen Stempel (26) umfasst, von denen mindestens ein Werkzeugelement (21 , 24, 26) beheizbar ist.

14. Fügevorrichtung (21 , 24, 26) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (26) beheizbar ist.

15. Fügevorrichtung (21 , 24, 26) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügevorrichtung (21 , 24, 26) eine Temperaturregelungsvorrichtung umfasst, mittels derer die Temperatur des Werkzeugelementes (21 , 24, 26) eingestellt und auf einem konstanten Niveau gehalten werden kann.

Description:
Verfahren zum Fügen von Werkstücklagen sowie Verbindungselement und

Fügevorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fügen mindestens zweier Werkstücklagen durch Einbringen eines Verbindungselementes mit einer außen auf dem Verbindungselement aufgebrachten Beschichtung, wobei das Verbindungselement mittels einer Fügevorrichtung an einer Fügestelle eingebracht wird und die mindestens zwei Werkstücklagen miteinander verbindet, indem das Verbindungselement aus Richtung der ersten Werkstücklage mittels eines Stempels unter Aufbringung einer Stempelkraft zumindest durch die erste Werkstücklage, unter Bildung einer Schnittfläche in der ersten Werkstücklage (1 ) oder vorbei an einer Schnittfläche der ersten Werkstücklage (1 ), durchgeführt, insbesondere durchge- stanzt wird und in die zweite Werkstücklage wenigstens teilweise eindringt und das Verbindungselement mittels einer an der zweiten Werkstücklage anliegenden Matrize unter Aufbringung der Stempel kraft auf das Verbindungselement umgeformt wird, so dass es die mindestens zwei Werkstücklagen formschlüssig miteinander verbindet.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verbindungselement und eine Fügevorrichtung.

Stand der Technik

Zum Fügen mindestens zweier Werkstücklagen ist beispielsweise das Stanznietverfahren allgemein bekannt. Dieses Verfahren dient zum unlösbaren kraft und formschlüssigen Fügen der Werkstücklagen mit speziellen Stanznieten als Verbindungselementen, mit denen die Werkstücklagen ohne vorheriges Lochen in einem kombinierten Stanz- und Umformvorgang durchgestanzt und gefügt werden. Der Stanzniet dient dabei als Einweg-Schneidstempel und wird dabei auch selbst umgeformt. Die Werkstücklagen werden zunächst mittels eines Niederhalters über einer Matrize positioniert. Anschließend wird der Stanzniet über einen Stempel mit einer Kraft beaufschlagt und in die Fügeteile gepresst. Der Nietschaft durchschneidet dabei je nach Nietverfahren zumindest die obersten Werkstücklagen und wird dann in der Matrize aufgespreizt. Bei Verwendung eines Hohlniets geschieht dies insbesondere ohne die unterste Werkstücklage vollständig zu durchstoßen. Beim Stanznieten von faserverstärkten Materialen, wie beispielsweise glasfaser- oder kohlefaserverstärkten Kunststoffen, werden durch den Stanzniet die Fasern durchgeschnitten, und es kann in der Randzone der Schnittfläche zu einer Delaminierung von Fasern und Matrixwerkstoff kommen. Dies kann zu Rissen im Werkstück und einem vollständigen Versagen der Verbindungsstelle führen.

Aus der DE 10 2005 031 917 A1 ist ein gattungsgemäßes Fügeverfahren zum Fügen mindestens zweier plattenförmiger Werkstücke aus artgleichen und unterschiedlichen Materialien bekannt, bei der eine Stanznietverbindung mit einer Klebeverbindung kombiniert wird. Vor dem eigentlichen Fügevorgang wird ein Klebstoff in die Fügezone zwischen die Werkstücklagen eingebracht, der die Werkstücklagen zusätzlich miteinander verklebt. Während des eigentlichen Stanznietverfahrens fließt der Klebstoff aus der Fügezone radial nach außen, erreicht jedoch nicht die Schnittflächen und wirkt nicht gegen eine Delaminierung.

Die US 2010/0088880 A1 offenbart ein Verbindungselement, das innerhalb des Nietschaftes ein Klebemittel aufweist, das erst nach Beginn des Fügeverfahrens, nämlich während des Stanzvorgangs, durch Durchgänge des Nietschaftes zur äußeren Oberfläche des Nietschaftes gepresst wird. Vor Beginn des Fügeverfahrens ist das Verbindungselement außen nicht beschichtet. Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum Fügen der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere um ein Delaminieren von faserverstärkten Werkstücklagen im Bereich der Schnittflächen weitgehend oder vollständig zu vermeiden. Des Weiteren soll ein Verbindungselement und eine Fügevorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verfügung gestellt werden.

Lösung Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 genannten Verfahrensschritten sowie ein Verbindungselement gemäß Anspruch 12 und eine Fügevorrichtung gemäß Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, dass das Verbindungselement soweit aufgeheizt wird, dass eine Beschichtung des Verbindungselementes schmilzt und die Schnittfläche in der ersten Werkstücklage benetzt, insbesondere vollständig verschließt und dass nach einem Abkühlprozess die wieder verfestigte Beschichtung an der Schnittflä- che der ersten Werkstücklage haftet, wird die Schnittfläche durch die Beschichtung insbesondere vollständig verschlossen und dadurch bei Werkstücklagen aus faserverstärktem Kunststoff einer Delaminierung vorgebeugt.

Eine oder mehrere der Werkstücklagen können vorgelocht sein, so dass eine durch das Vorlochen entstandene Schnittfläche mittels der Beschichtung bedeckt wird. Die Schnittfläche kann jedoch auch während des erfindungsgemäßen Verfahrens durch das Verbindungselement selbst erzeugt werden. Dazu sind insbesondere durchstanzende Verbindungselemente geeignet. Unter einem durchstanzenden Verbindungselement ist ein Verbindungselement zu verstehen, das eine oder mehrere Werkstücklagen während des Fügevorgangs durchstanzen kann, beispielsweise ein Stanzniet. Ein durchstanzendes Verbin- dungselement aber auch problemlos durch ein zuvor eingebrachtes Vorloch in einer oder in mehreren der Werkstücklagen durchgeführt werden, so dass das Verbindungselement selbst kein Loch in die Werkstücklagen stanzt, sondern im Wesentlichen nur der Verbindung der Werkstücklagen dient. Vorteilhafterweise ist zumindest eine der mindestens zwei Werkstücklagen, insbesondere die erste Werkstücklage, vor Beginn des Verfahrens im Bereich der Fügestelle eine durchgehend geschlossene Fläche ohne Vorloch. Somit wird der Bearbeitungsaufwand reduziert.

Besonders geeignet sind Stanzniete, insbesondere Halbhohlstanzniete als durchstanzende Verbindungselemente. Die unterste Werkstücklage (bei zwei Werkstücklagen somit die zweite Werkstücklage) wird vorzugsweise durch den Stanzniet nicht oder nicht vollständig durchgestanzt, so dass eine dichte Fügestelle entsteht. Folglich sind unter dem Oberbegriff „durchstanzendes Verbindungselement" auch bekannte Verbindungselemente zu verstehen, die nicht sämtliche Werkstücklagen vollständig durchstanzen, sondern eine Werkstücklage, insbesondere die zweite von zwei Werkstücklagen, nicht oder nur teilweise durchgestanzt wird. Das Verfahren ist auch unter Verwendung von Vollstanznieten vorteilhaft, insbesondere dann, wenn sämtliche Werkstücklagen vollständig durchstanzt werden.

Indem das Verbindungselement ein Durchgangsloch oder ein Gewindeloch aufweist, können weitere Funktionen in die Fügestelle integriert oder an der Fügestelle angebunden werden.

Besonders vorteilhaft ist das Verfahren zur Erzeugung von Composits, deren erste Werkstücklage aus einem faserverstärkten Kunststoff besteht, und deren zweite Werkstücklage aus einem metallischem Werkstoff, insbesondere einer Stahllegie- rung, Aluminiumlegierung oder Magnesiumlegierung besteht. Die Besch ichtung des Verbindungselements weist bevorzugt einen Kleber oder Kunststoff, insbesondere einen Polymerwerkstoff, auf. Für Stanzniete ist es ausreichend, wenn deren Nietschaft beschichtet ist. Je nach Geometrie und Werkstoff der zu fügenden Werkstücklagen kann es vorteilhaft sein, in einem vorgeschalteten Verfahrensschritt eine oder sämtliche Werkstücklagen oder den Stanzniet oder die Fügevorrichtung vorzuwärmen.

Besonders geeignet sind Fügevorrichtungen, die als Werkzeugelemente eine Matrize, einen Niederhalter und einen Stempel umfassen, von denen mindestens ein Werkzeugelement beheizbar ist. Vorzugsweise ist der Stempel beheizbar.

Eine thermische Beschädigung der Werkstücklagen durch zu hohe Temperaturen wird vermieden, indem die Fügevorrichtung eine Temperaturregelungsvorrichtung umfasst, mittels derer die Temperatur des Werkzeugelementes, insbesondere des Stempels, eingestellt und auf einem konstanten Niveau gehalten werden kann.

Figuren und Ausführungsformen der Erfindung Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:

Fig. 1 zwei zwischen Niederhalter und Matrize positionierte Werkstücklagen vor dem Einbringen des Stanzniets,

Fig. 2 die Fügestelle unmittelbar nach dem Einbringen des Stanzniets in die

Fügestelle, Fig. 3 das anschließende Aufheizen des Stanzniets und Aufschmelzen der

Nietbeschichtung, Fig. 4 das anschließende Abkühlen der Fügestelle mit an den Schnittflächen anhaftender Beschichtung und

Fig. 5 die fertiggestellte Fügestelle unmittelbar vor der Entfernung aus dem

Fügevorrichtung.

Figur 1 zeigt eine erste Werkstücklage 1 und eine mit dieser zu fügende zweite Werkstofflage 2, die in einer Fügevorrichtung eingebracht und positioniert sind. Die an sich bekannte Fügevorrichtung umfasst eine Matrize 21 , einen Nieder- halter 24 und einen Stempel 26.

Die erste Werkstücklage 1 besteht aus einem faserverstärkten Werkstoff, in dessen Matrix 1 a eine Vielzahl von Fasern 1 b zur Verstärkung des Matrixwerkstoffes 1 a eingebracht sind. Bei diesem faserverstärkten Werkstoff handelt es sich vorliegend um einen glas- oder kohlefaserverstärkten Kunststoff mit ausgerichteten Langfasern. Es ist jedoch grundsätzlich der Einsatz aller bekannten faserverstärkten Werkstoffe für die erste Werkstücklage 1 möglich. Die zweite Werkstofflage 2 besteht vorliegend aus einem metallischem Werkstoff, insbesondere aus einer Stahllegierung, Aluminiumlegierung oder Magnesiumlegierung. Es ist jedoch grundsätzlich auch der Einsatz anderer bekannter nicht faserverstärkter oder faserverstärkten Werkstoffe für die zweite Werkstücklage 2 möglich.

Die zweite Werkstofflage 2 liegt auf der Matrize 21 auf. Auf der zweiten Werkstofflage 2 liegt flächig die erste Werkstofflage 1 auf. Die beiden Werkstofflagen 1 , 2 werden mittels des Niederhalters 24 relativ zueinander in der Fügevorrichtung fixiert.

Ein Verbindungselement in Form eines Stanznietes 10 ist in der Fügevorrichtung oberhalb der Fügestelle positioniert. Der Stanzniet 10 ist als Halbhohlstanzniet ausgeführt, könnte in abgewandelter Ausführung jedoch auch ein Vollniet sein. Der Stanzniet 1 umfasst einen Nietkopf 1 1 und einen Nietschaft 12. Der Nietschaft 12 ist mit einer Beschichtung 15 versehen, die bevorzugt aus einem Polymer besteht, der als Kleber oder Kunststoff auf den Nietschaft 12 aufgebracht ist.

In Figur 2 ist die Fügestelle unmittelbar nach dem kombinierten Stanz- und Umformvorgang dargestellt, bei dem der mittels des Stempels 26 kraftbeaufschlagte Stanzniet 10 durch die erste Werkstücklage 1 durchgestanzt und in die zweite Werkstücklage 2 eingebracht ist. Der Stanzniet 10 dient dabei als Einweg- Schneidstempel und wird dabei auch selbst umgeformt, indem er durch die von der Matrize 21 aufgebrachte Gegenkraft an einer Ausformung in der Matrize 21 aufgespreizt wird. Vorliegend geschieht dies insbesondere ohne die zweite Werkstücklage 2 vollständig zu durchstoßen. In der ersten Werkstücklage 1 entsteht aufgrund des Durchstanzens eine umlaufende, zylinderförmige Schnittfläche. Der Matrixwerkstoff der Matrix 1 a und die Fasern 1 b sind im Bereich der Schnittfläche durchgeschnitten. In der Randzone der Schnittfläche liegen die Faserenden der Fasern 1 b offen und sind nicht durch Matrixwerkstoff der Matrix 1 a bedeckt und geschützt. Dadurch entsteht in der Schnittfläche eine Delaminie- rung von Fasern 1 b und Matrixwerkstoff 1 a.

In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels ist die erste Werkstücklage 1 bereits vor Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgelocht, so dass die Schnittfläche in der ersten Werkstücklage nicht oder nur teilweise durch den Stanzniet 10 erzeugt wird.

In einem nächsten, in der Figur 3 dargestellten Verfahrensschritt wird die Fügestelle durch den Stempel 26 aufgeheizt, indem der Stempel 26 beheizbar ist und beheizt wird, insbesondere elektrisch oder induktiv. In einer alternativen Fügevorrichtung kann auch die Matrize 21 und/oder der Niederhalter 24 beheizbar sein. Die Beschichtung 15 des Nietschafts 12 des Stanzniets 10 schmilzt aufgrund der eingebrachten Wärme und benetzt die Schnittfläche in der ersten Werkstück- läge 1 , so dass die Beschichtung die Schnittfläche insbesondere vollständig verschließt. In einem anschließenden Schritt, den Figur 4 zeigt, wird die Fügestelle abgekühlt, indem die Wärmeeinbringung in den Stempel 26 abgeschaltet wird und insbesondere zusätzlich aktiv gekühlt wird. Dazu ist der Stempel 26 bereits von der Fügestelle entfernt. Die Beschichtung 15 verfestigt sich nun an der Schnittfläche der ersten Werkstücklage 1 und bedeckt somit die Faserenden der Fasern 1 b, die dadurch vor einer Delaminierung geschützt sind.

Die miteinander gefügten Werkstücklagen 1 und 2 werden in einem letzten Verfahrensschritt aus der Fügevorrichtung entnommen (Figur 5).

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.

Bezugszeichenliste

erste Werkstücklage

a Matrix

b Faser

zweite Werkstücklage

0 Verbindungselement, Stanzniet

1 Nietkopf

2 Nietschaft

5 Beschichtung

1 Matrize

4 Niederhalter

6 Stempel