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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR LOADING A MEDICAL DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/015019
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for loading a medical device, in particular a dialysis machine and preferably a peritoneal dialysis machine, comprising a device controller and a user interface, wherein at least one fluid-filled container is connected to a corresponding interface of the device, wherein at least one property of the container is checked by the device before or during the connection thereof and the measured value is compared with at least one target value stored in the device controller.

Inventors:
GRIESSMANN ERIK (DE)
WOLF KLAUS (DE)
WABEL PETER (DE)
MOHR BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/000886
Publication Date:
January 25, 2018
Filing Date:
July 20, 2017
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/14; A61M1/16; A61M1/28
Foreign References:
US20110315611A12011-12-29
US20100315231A12010-12-16
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HERRMANN, Uwe (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Beladung eines medizinischen Gerätes, inbesondere eines Dialysegeräts und vorzugsweise eines Peritonealdialysegeräts, das eine Gerätesteuerung und ein Benutzerinterface aufweist, wobei wenigstens ein flu- idgefülltes Behältnis an eine entsprechende Schnittstelle des Geräts angeschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Eigenschaft des Behältnisses vor oder bei dessen An- schluss vom Gerät geprüft und der Messwert mit wenigstens einem in der Gerätesteuerung hinterlegten Sollwert verglichen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis vor oder bei dessen Anschluss gewogen wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Benutzerinterface angezeigt wird, ob der Messwert dem Sollwert entspricht oder innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen liegt.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschluss des Behältnisses und/oder nachfolgende Schritte von der Gerätesteuerung gesperrt werden, wenn der Messwert nicht dem Sollwert entspricht oder innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen liegt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere fluidgefüllte Behältnisse sequentiell an entsprechende Schnittstellen des Geräts angeschlossen werden und für alle Behältnisse vor oder bei deren Anschluss eine und vorzugsweise dieselbe Eigenschaft geprüft und die Messwerte jeweils mit wenigstens einem in der Gerätesteuerung hinterlegten Sollwert verglichen werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert von der Gerätesteuerung aufgrund gespeicherter Werte für jeweilige Eigenschaften bekannter Behältnisse und/oder aufgrund einer gespeicherten ärztlichen Verschreibung festgelegt wird.

7. Medizinisches Gerät, insbesondere Dialysegerät und vorzugsweise Peritonealdialysegerät mit einer Gerätesteuerung, einem Benutzerinterface und einer Schnittstelle zum Anschluss eines fluidgefüllten Behältnisses, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät eine Messeinrichtung zur Überprüfung wenigstens einer Eigenschaft des Behältnisses aufweist und dass die Gerätesteuerung ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.

8. Medizinisches Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Messeinrichtung um eine Waage handelt.

9. Medizinisches Gerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine gemeinsame Messeinrichtung für alle Behältnisse vorhanden ist und/oder dass der Messplatz dem finalen Anschlussplatz der Behältnisse entspricht.

10. Medizinisches Gerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gerätesteuerung ferner ausgebildet ist, eine Eigenschaft eines weiteren Behältnisses, das während oder am Ende einer Behandlung an das Gerät angeschlossen wird, vor oder bei dessen Anschluss zu prüfen und den Messwert mit wenigstens einem in der Gerätesteuerung hinterlegten Sollwert zu vergleichen.

Description:
Verfahren zur Beladung eines medizinischen Gerätes

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beladung eines medizinischen Gerätes, insbesondere eines Dialysegeräts und vorzugsweise eines Peritonealdialysegeräts sowie ein medizinisches Gerät, insbesondere Dialysegerät, wie z.B. ein Peritonealdialysegerät zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.

Vor Durchführung einer Peritonealdialysebehandlung muss sich der Patient selbständig mit dem Peritonealdiaysegerät verbinden und auch verschiedene Flüssigkeitsbehältnisse in ausreichender Menge an das Gerät anschließen. Bei unsachgemäßer Handhabung können Fehler auftreten, was aber unbedingt zu vermeiden ist, da ansonsten die Behandlung nicht durchgeführt werden darf.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Durchführung und Überprüfung des Aufrüstvorgangs einer Dialysebehandlung bereitzustellen.

Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Beladung eines medizinischen Gerätes, z.B. eines Dialysegeräts und vorzugsweise eines Peritonealdialysegeräts, das eine Gerätesteuerung und ein Benutzerinterface aufweist, wobei wenigstens ein fluidgefülltes Behältnis an eine entsprechende Schnittstelle des Geräts angeschlossen wird, wobei wenigstens eine Eigenschaft des wenigstens einen Behältnisses vor oder bei dessen Anschluss vom Gerät geprüft und der Messwert mit wenigstens einem in der Gerätesteuerung hinterlegten Sollwertbereich verglichen wird.

Im Folgenden verwendete Bezugnahmen auf Dialyse- oder Peritonealdialysegeräte gelten entsprechend allgemein auch für medizinische Geräte.

Dabei können die während der Aufrüstphase aufgelegten Behältnisse hinsichtlich der enthaltenen Volumina und/oder mit der patientenindividuellen Therapieverschreibung auf Plausibilität geprüft werden. Dies trägt insbesondere im Heimdialysebereich zu einer verbesserten Patientensicherheit bei, da mögliche Fehlbeladungen oder Fehlanschlüsse durch den Patienten aufgrund der Plausibilitätsprüfung erkannt werden können und das vorgeschlagene Verfahren in einer Ausführungsform gleichzeitig auch eine Anwenderführung umfasst.

In einer Ausführungsform wird das Behältnis vor oder bei dessen Anschluss gewogen. Bei der geprüften Eigenschaft des Behältnisses handelt es sich in dieser Ausführungsform also um das Gewicht des Behältnisses, das mit wenigstens einem im Gerät hinterlegten Sollwert für das Gewicht verglichen wird.

In einer Ausführungsform wird am Benutzerinterface angezeigt, ob der Messwert in dem Sollwertbereich liegt oder innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen liegt.

Alternativ kann dies auch über einen anderen Indikator als das Gewicht erfolgen, wie beispielsweise über das Volumen oder auch über die Lösungsart etc.

In einer Ausführungsform werden ein Anschluss des Behältnisses und/oder nachfolgende Schritte von der Gerätesteuerung gesperrt, wenn der Messwert nicht in dem Sollwertbereich liegt oder innerhalb vorgegebener Toleranzgrenzen liegt. Alternativ oder zusätzlich kann ein entsprechender Hinweis an den Anwender ausgegeben werden.

In einer Ausführungsform werden mehrere fluidgefüllte Behältnisse sequentiell an entsprechende Schnittstellen des Geräts angeschlossen und für alle Behältnisse vor oder bei deren Anschluss eine und vorzugsweise dieselbe Eigenschaft geprüft und die Messwerte jeweils mit wenigstens einem in der Gerätesteuerung hinterlegten Sollwertbereich verglichen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass mehrere Behältnisse nacheinander auf dieselbe Waage gelegt werden und bei Hinzufügen eines neuen Behältnisses jeweils die Gewichtsdifferenz gemessen wird.

Anstelle von mehreren Behältnissen können aber auch Lösungsvolumina verschrieben werden, welche mit einer Beutelkombination erfüllt werden müssen. Sind z.B. für eine Therapie z.B. 10.000 ml verschrieben, so können beispielweise 2 x 5.000 ml oder 2 x 6.000 ml verwendet werden, um die Verschreibung zu erreichen. Dies ist insbesondere für den Fall relevant, dass eine Lösungsart in verschiedenen Verpackungsgrößen vorliegt.

Bei den Behältnissen kann es sich beispielsweise um Beutel handeln.

In einer Ausführungsform wird der Sollwertbereich von der Gerätesteuerung aufgrund gespeicherter Werte für jeweilige Eigenschaften bekannter Behältnisse und/oder aufgrund einer gespeicherten ärztlichen Verschreibung festgelegt.

In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Behältnisse an ihrem Messplatz angeschlossen werden. Beispielsweise wird die Messung an einer Heiz- und Wägeschale des Dialysegerätes durchgeführt, in der die angeschlossenen Behältnisse sich auch während einer nachfolgenden Behandlung befinden.

Alternativ kann als Messplatz auch die Drainschale vorgesehen sein, da ebenfalls das Gewicht der Drainschale erfasst wird. Wird hierbei ein zu hohes Gewicht erkannt, so kann ein Hinweis erfolgen, dass der Drainbag oder -Container voll ist und/oder geleert werden soll.

Weiterhin kann mit dem vorgeschlagenen Verfahren ein Funktionstest (z.B. Kalibrierung) des Wägesystems durchgeführt werden und/oder eine mögliche Fehlfunktion erkannt werden.

Vor dem eingangs genannten Hintergrund betrifft die Erfindung ferner ein medizinisches Gerät, insbesondere ein Dialysegerät und vorzugsweise ein Peritonealdialysegerät mit einer Gerätesteuerung, einem Benutzerinterface und einer Schnittstelle zum Anschluss wenigstens eines oder mehrerer fluidgefüllter Behältnisse, wobei das Gerät eine Messeinrichtung zur Überprüfung wenigstens einer Eigenschaft des Behältnisses aufweist und wobei die Gerätesteuerung ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.

In einer Ausführungsform handelt es sich bei der Messeinrichtung um eine Waage.

In einer Ausführungsform ist eine gemeinsame Messeinrichtung für alle Behältnisse vorhanden. Der Messplatz kann dem finalen Anschlussplatz der Behältnisse entsprechen.

Bei der Messeinrichtung kann es sich beispielsweise um eine Heiz-, Drain- und Wägeschale des Dialysegeräts handeln.

In einer Ausführungsform ist die Gerätesteuerung ferner ausgebildet, eine Eigenschaft eines weiteren Behältnisses, das während oder am Ende einer Behandlung an das Gerät angeschlossen wird, vor oder bei dessen Anschluss zu prüfen und den Messwert mit wenigstens einem in der Gerätesteuerung hinterlegten Sollwert zu vergleichen. Das erfinderische Prinzip kann in dieser Ausführungsform also nicht nur in der Vorbereitungsphase Anwendung finden, sondern zusätzlich auch dann, wenn während oder am Ende einer Behandlung der Anschluss eines weiteren Behältnisses notwendig ist.

Die Erfindung betrifft in einer Ausführungsform also das sequentielle Beladen der Heiz- und/oder Wägeschale eines Dialysegerätes, insbesondere eines Peritonealdialysegerätes mit Dialysefluid gefüllten Behältnissen und eine Plausibilitätsprüfung der aufgelegten Behältnisse.

In einer weiteren Ausführungsform kann die Heizung auch unabhängig vom Gerät angeordnet sein.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel und aus den Figuren. In den Figuren zeigen:

Figur 1 : eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen

Verfahrensablaufs; und

Figur 2: eine schematische Darstellung des Verlaufs der Messwerte für das

Gewicht der angeschlossenen Beutel.

Ein erfindungsgemäßes Dialysegerät gemäß Ausführungsbeispiel ist mit einer Heiz- und/oder Wägeschale ausgestattet und verfügt über eine Benutzerführung, die den Anwender/Patienten durch den Vorbereitungsprozess seiner Behandlung führt und in einem internen Prozess die aufgelegten Behältnisse auf ihre Plausibilität für die vorgesehene Behandlung überprüft werden können.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines möglichen Verfahrens zur Beladung eines Dialysegeräts gemäß Ausführungsbeispiel.

Dabei wird der Anwender in einem ersten Schritt 100 durch das Benutzerinterface aufgefordert, zu prüfen, dass sich keine Gegenstände, insbesondere Behältnisse auf der Heiz-und/oder Wägeschale und der Drainschale befinden. Den Zustand der unbeladenen Heiz-und/oder Wägeschale und der Drainschale legt das Wägesystem als Nullpunkt fest. Dabei kann für den Nullpunkt ein Toleranzband im Bereich zwischen +/-500 bis +/-20 g, vorzugsweise im Bereich von +/-300 bis +/- 100 g und besonders bevorzugt von +/-200 bis +/-150 g vorgesehen sein.

Im Anschluss daran wird der Anwender bzw. Patient über das Benutzerinterface in einem weiteren Schritt 200 aufgefordert, das erste Behältnis auf die Heiz-und/oder Wägeschale aufzulegen. Als Behältnisse werden vorzugsweise Folienbeutel verwendet.

Das Gerät erkennt das Gewicht des Beutels und gleicht dieses gegen eine im Gerät hinterlegte Liste möglicher Beutelvolumina ab. Eine Stabilisierungsphase, die beispielsweise 2 Sekunden ab Beutelauflage dauern kann, verbessert die Messgenauigkeit. Da das Material des Behältnisses sowie eine produktionsbedingte Überfüllung mit Dialysefluid in die Gewichtsmessung miteingehen kann, ist auch hier ein Toleranzbereich in Anhängigkeit von den vorgesehen Beutelvolumina vorgesehen. Beispiele für geeignete beutelgrößenabhängige Toleranzgrenzen werden in der nachfolgenden Tabelle 1 genannt.

Tabelle 1

Gleichzeitig prüft das Gerät, ob das erkannte Beutelvolumen auch mit der entsprechenden Therapieverschreibung des Patienten korrespondiert. Erkennt das Gerät beide Kriterien (Behältnis mit korrektem Füllvolumen wurde aufgelegt und stimmt mit Verschreibung überein) als erfüllt an, so wird der Patient bzw. Anwender aufgefordert, das nächste Behältnis aufzulegen. Die Plausibilitätsprüfung für den zweiten und für weitere Beutel wird ebenfalls wie oben beschrieben durchgeführt.

Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung der Entwicklung des Gewichtssignals bei einer Auflage mehrerer Beutel. Der Nullpunkt ist mit dem Bezugszeichen 1 markiert. Sodann wird der erste Beutel aufgelegt. Nach einem schwankenden Messsignal in einer Stabilisierungsphase 2 wird während einer Messphase 3 ein Gewicht von 5.300 g erkannt. Dieses Gewicht wird einem Beutelvolumen von 5.000 ml zugeordnet und mit Bezug auf die gespeicherte Therapieverordnung als plausibel eingestuft. Sodann wird 5.300 g als neuer Referenzpunkt angenommen und es wird ein zweiter Beutel aufgelegt. Nach einem schwankenden Messsignal in einer zweiten Stabilisierungsphase 4 wird während einer zweiten Messphase 5 ein Gewicht von 5.500 g erkannt. Auch dieses Gewicht wird einem Beutelvolumen von 5.000 ml zugeordnet und als mit Bezug auf die gespeicherte Therapieverordnung stimmig eingestuft. Nun wird das bisherige Gesamtgewicht von 10.800 g als neuer Referenzpunkt angenommen und es wird ein dritter Beutel aufgelegt. Nach einem schwankenden Messsignal in einer dritten Stabilisierungsphase 6 wird während einer dritten Messphase 7 ein Gewicht von 2.800 g erkannt. Dieses Gewicht kann zu einem Beutelvolumen von 2.000 ml oder 2.500 ml korrespondieren, wobei eines der beiden Volumina mit der gespeicherten Therapieverordnung übereinstimmt und daher als insgesamt stimmig erkannt wird.

Sind für eine Verschreibung z.B. nur zwei Beutel vorgesehen, ist nach dem Laden des zweiten Beutels das Gesamtgewicht erreicht und die Sequenz wird automatisch beendet. Der Anwender wird dann nicht aufgefordert, einen weiteren Beutel aufzulegen.

Gemäß einem weiteren Schritt 300 kann ein Plausibilitätscheck erfolgen, in dem abgefragt wird, ob eine Dialyselösung existiert, die zu der verwendeten Beutelkombination korrespondiert. Ferner kann abgefragt werden, ob ein Maximalvolumen von insgesamt 14.500 ml nicht überschritten wird und/oder ob eine Maximalanzahl an unterschiedlichen Beuteln von 3 nicht überschritten wird. Beispielsweise kann eine Lösungsart mit nur einer bestimmten Konzentration verschrieben werden, die nur in einer für die Lösungsart korrespondierenden Beutelgröße verfügbar ist. Wird eine andere Beutelgröße oder -volumen aufgelegt, kann daraus erkannt werden, dass nicht die korrekte Lösungsart oder der korrekte Lösungsbeutel aufgelegt wurde. Für eine Verschreibung können auch weniger als die vorhandenen Behandlungsplätze verwendet werden.

Misst das Gerät ein Gewicht, das keinem plausiblen vorgegebenen Beutelvolumen entspricht bzw. nicht mit der Therapieverschreibung im Einklang ist, wird in einem Schritt 400 eine Fehlermeldung ausgegeben, die den Anwender bzw. Patienten auffordert, das korrekte Behältnis aufzulegen. Erst nach der automatischen Überprüfung der Fehlerbehebung kann mit dem Aufrüsten des Gerätes fortgefahren werden.

Bei erfolgreicher Beladung wird in einem Schritt 500 die Therapie freigegeben.

Optional kann in der Therapieverschreibung am Ende der Behandlung eine letzte Befüllung des Patienten mit Dialysat vorgesehen sein. Hierfür sieht die Verschreibung als weiteren Schritt die Auflage eines letzten Beutels vor. Auch hier erkennt das Gerät, ob der Anwender bzw. Patient gemäß der Verschreibung diesen letzten Beutel aufgelegt hat. In diesem Fall wird der Ablauf - ggf. auf einer graphischen Nutzeroberfläche - verändert und eine weitere Klemme zugeschaltet.

Entsprechend erkennt das Gerät ebenfalls wenn ein zusätzlicher Beutel aufgelegt wurde, der laut Verschreibung nicht vorgesehen ist und fordert den Anwender bzw. Patienten auf, diesen von der Heiz- und/oder Wägeschale zu entfernen.

Sofern bei einem Fehleralarm durch den Anwender bzw. Patienten sichergestellt werden kann, dass alle Beutel korrekt aufgelegt wurden und auch mit der Verschreibung übereinstimmen, der Fehleralarm aber immer noch angezeigt wird, liefert dies einen Hinweis, dass es sich um einen Defekt am Wägesystem handeln kann.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass mit diesem Verfahren alle für die Behandlung verwendeten Dialysatbeutel auf ihre Plausibilität hinsichtlich der aufgelegten Beutelvolumina und der Verschreibung geprüft werden können und somit eine erhöhte Therapiesicherheit bieten.

Des Weiteren erlaubt das Verfahren eine Anwenderführung, die den Anwender bzw. Patienten Schritt für Schritt durch den Aufrüstungsprozess leitet und so einen wesentlichen Beitrag zur Patientensicherheit darstellt.

Da sowohl an der Heiz- und/oder Wägeschale als auch an der Drainschale Halteelemente in Form von Haltebügeln und/oder aufsteckbaren Seitenwänden angebracht werden müssen, um ein Abrutschen der Behältnisse zu vermeiden, kann über das ermittelte Gewicht in einer Ausgestaltung der Erfindung auch kontrolliert werden, ob diese sicherheitsrelevanten Teile montiert sind. Dies setzt voraus, dass die Gewichte für die fertig montierte Heiz- und Drainschale im Gerät hinterlegt sind.

In einer Ausführungsform ist es auch möglich, mittels einer gesteuerten Überfüllung der Dialysatbeutel auf einfache Art eine Identifizierung des Lösungstyps vorzunehmen. Hierzu kann für jeden einzelnen Lösungstyp eine produktionsbedingte Überfüllung über das Nominalvolumen der Beutel festgelegt werden. Das so für jeden Lösungstyp spezifische Gewicht kann ebenfalls in einer Tabelle für den Plausibilitätsabgleich hinterlegt werden. Ebenso kann auch hier ein Toleranzband für jeden Lösungstyp vorgesehen sein.

Gleichzeitig kann das Überfüllungsvolumen mittels des Wägesystems erfasst werden und als Therapievolumen bei der Behandlung mitverwendet werden. Dies bringt deutliche Vorteile, da das komplette Volumen in den Beuteln einschließlich des Überfüllungsvolumens für die Therapie genutzt werden kann. Darüber hinaus kann das produktionsbedingte Füllgewicht für jeden einzelnen Lösungstyp im Gerät hinterlegt sein und beispielsweise mit einem Produktionsdatum, Chargen- oder Batch-Nr. verknüpft werden, welches zur näheren Spezifizierung des Dialysefluids herangezogen werden kann. Denkbar ist auch, dass lösungs- oder produktionsspezifische Angaben händisch eingegeben werden oder mittels Smartphone z.B. durch Auslesen eines QR-Codes oder Barcodes oder durch Nahfeldkommunikation oder per Cloud an das Gerät übermittelt werden können.

Damit können auch fehlerhafte Beutel erkannt werden. Beispielsweise Beutel, die aufgrund des Produktionsdatums als verfallen erkannt werden oder Beutel, die nicht dem spezifizierten Füllgewicht entsprechen, da sie beispielsweise bei zu hoher Temperatur gelagert wurden und somit ein zu geringes Gewicht aufweisen.