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Title:
METHOD FOR MAKING RECESSES IN A ROLLING ROLLER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/091086
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for making recesses in the surface of a rolling roller for a rolling press. The invention provides for a thermal treatment of a cylindrical roller surface, wherein the roller surface is heated in the region of the desired recesses until the material properties of the roller surface change permanently, i.e. even after cooling, with respect to the hardness of the roller material. By virtue of a first start-up, the desired profiling is formed spontaneously by the desired recesses. The thermal treatment represents a particularly simple and cost-effective method for profiling rolling rollers, and in particular rolling rollers which have already become worn can thereby be readily refurbished.

Inventors:
KOPP GÜNTHER (DE)
BRENDLER DIETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/076966
Publication Date:
June 25, 2015
Filing Date:
December 09, 2014
Export Citation:
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Assignee:
KHD HUMBOLDT WEDAG GMBH (DE)
International Classes:
B02C4/30
Foreign References:
EP0563564A21993-10-06
DE3915320A11990-11-15
DE102010061309B32012-05-24
Other References:
None
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Claims:
PA TENTANSPRÜCHE

Verfahren zur Einarbeitung von Vertiefungen in die Oberfläche einer Walzenrolle für eine Walzenpresse durch thermisches Behandeln einer zylindrischen Walzenoberfläche, wobei die Walzenoberfläche im Bereich der der erwünschten Vertiefungen so stark erwärmt wird bis sich die Materialeigenschaften der Walzenoberfläche in Bezug auf die Härte des Walzenmaterials dauerhaft, das heißt auch nach Abkühlung, verändern nach 102013021 764.4. gekennzeichnet durch aufbringen einer Auftragsschweißung im Bereich der erwünschten Vertiefung aus einem Material, das weicher ist als das Material der Oberfläche der Walzenrolle.

Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch

Schleißen der Walzenoberfläche durch abrasives Material, welches unter Hochdruckbehandlung auf der Walzenoberfläche zerkleinert wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch thermisches Behandeln durch Erwärmen mittels Laser, Schweißflamme, I nduktionserhitzung oder Reibung.

4. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf eine Walzenrolle für eine Hochdruck-Rollenpresse zur Zerkleinerung von sprödem Mahlgut, wobei die Walzenrolle unbehandelt und mit zylindrischer, glatter Oberfläche in die Hochdruck-Walzenpresse eingebaut wi rd und die nach thermischer Behandlung veränderten Materialschichten der Rollenwalze durch Erstingebrauchnahme verschlissen werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch thermisches Behandeln der Walzenrolle in Form von achsparallelen Streifen, in einem regel mäßigen Gitter angeordneten Polygonen oder Kreisen.

6. Verfahren zum Aufarbeiten einer verschlissenen Walzenrolle, deren Oberfläche nach den V erfahren nach Anspruch 1 bis 5 behandelt worden ist, gekennzeichnet durch thermisches Behandeln einer zyli ndrischen Walzenoberfläche, wobei die Walzenoberfläche im Bereich der erwünschten Vertiefungen so stark erwärmt wird bis sich die Materialeigenschaften der Walzenoberfläche in Bezug auf die Härte des Walzenmaterials dauerhaft, das heißt auch nach Abkühlung, verändern.

Description:
Verfahren zur Einarbeitung von Vertiefungen in eine Walzenrolle

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einarbeitung von Vertiefungen in die Oberfläche einer Walzenrolle für eine Walzenpresse.

Zur Zerkleinerung von körnigem und sprödem Mahlgut ist es bekannt, das Mahlgut statt - wie herkömmlich- durch scherende Beanspruchung durch alleinige Anwendung von hohem Druck in ei nem Walzenspalt energetisch wirtschaftlich zu zerklei nern. Diese Art der Zerkleinerung weist neben dem energetisch günstigen Einsatz auch noch den Vorteil einer erhöhten Standzeit der zur Erzeugung des Drucks im Walzenspalt ei ngesetzten Walzen auf.

Bei der Zerkleinerung von Gestein und sehr hartem und abrasivem Klinker ist der Standzeit einer Walze einer Rollenpresse jedoch ei ne vorbestimmte Grenze gesetzt, die bedingt ist durch den starken Abrieb durch das zu zerkleinernde Material. Bei der Zerkleinerung im Walzenspalt ist es daneben wichtig, dass das Mahlgut gleichmäßig und kontrolliert den Walzenspalt passiert. Für einen geringeren Abrieb und für einen verbesserten und gleichmäßigen Einzug des Mahlguts i n den Walzenspalt der Walzenpresse ist man daher dazu übergegangen, die gegenläufigen Walzen der Rollenpresse zu profilieren. I m einfachsten Fall handelt es sich um sich i n axialer Richtung erstreckende Längsnuten auf der Oberfläche der Walze, in denen sich verdichtetes Mahlgut zur Ausbildung einer autogenen Verschleißschutzschicht ansammelt und die zu einem vergleichsmä- ßigten Materialeinzug führt, selbst dann, wenn das Mahlgut ei ne breite oder im zeitlichen Mittel variierende Korngrößenverteilung aufweist.

Der Aufbau einer Walze für eine Rollenpresse besteht typischerweise aus einem Walzengrundkörper mit daran angeordneten Wellen. An den Grundkörper werden kei ne besonderen Anforderungen in Bezug auf Materialeigenschaften gestellt. Auf diesen Grundkörper wird sodann ei ne Bandage mit der eingangs erwähnten Beschaffenheit der Oberfläche aufgeschrumpft oder mit sonstigen, dem Fachmann bekannten Mitteln befestigt. Diese Bandage ist ein i m Wesentlichen zylindrischer Hohlkörper, der auf seiner I nnenseite größenkompatibel mit dem Walzengrundkörper ist und auf seiner Außenseite trägt die Bandage eine meist nachträglich aufgebrachte Profilierung. Die Profilierung wird in der Regel entweder durch spanende Bearbeitung eingebracht oder durch Auftragsschwei- ßungen werden Schwei ßraupen auf die Oberfläche eingebracht, durch welche zwischen den Schweißraupen die das Profil der Bandage erzeugenden Nuten entstehen. Die Wahl der Bearbeitung zur Profilierung hängt i m Wesentlichen von den Materialeigenschaften der Oberfläche der Walzenrolle oder der Bandage für die Walzenrolle ab. Besonders harte Materialien, wie kohlenstoffhaltige Stähle sind in der Regel temperaturempfindlich. Gussstahl, wie ADI (Austempered Duc- tile I ron), welches erst mit starker Beanspruchung sein Gefüge ändert und dadurch erst sehr hart wird, kann sich schon bei Temperaturen um die 400°C in eine Phase umwandeln, die nicht mehr die gewünschten Materialeigenschaften aufweist und daher in der Regel sehr weich und verschleißanfällig wi rd. Des Weiteren si nd Gussstähle schwer zu schweißen, so dass eine Schweißraupe nicht oder nur mit sehr viel Erfahrung auf die Oberfläche eingebracht werden kann. Bei der spanenden Bearbeitung kann je nach Materialeigenschaften das Material an der Oberfläche ausreißen, ausbrechen oder beim Zerspanen kann sich das Material in den nicht abzutragenden Regionen unerwünscht erwärmen, so dass das Material dort, wo es nicht abgetragen werden soll, im Gebrauch stark abnutzt.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zur Einarbeitung von Vertiefungen in eine Walzenrolle vorzuschlagen, welches einfach durchgeführt werden kann.

Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird gelöst durch thermisches Behandel n einer zylindrischen Walzenoberfläche, wobei die Walzenoberfläche im Bereich der erwünschten Vertiefungen so stark erwärmt wird bis sich die Materialeigenschaften der Walzenoberfläche in Bezug auf die Härte des Walzenmaterials dauerhaft, das heißt auch nach Abkühlung, verändern. Statt das Oberflächenmaterial zur Einarbeitung einer Profilierung abzutragen, Schweißraupen aufzubringen oder anders formgebend zu bearbeiten, wird nach dem Geist der Erfindung vorgeschlagen, die Oberfläche der zu bearbeitenden Walzenrolle thermisch zu behandeln, und zwar an den Stellen, an denen das Material später fehlen soll . Das Material der Oberfläche wird nicht abgetragen, sondern es verbleibt an Ort und Stelle, so dass dieser erste Verarbeitungsschritt die Walzenrolle noch nicht in einen arbeitsfähigen Zustand bringt. Erst eine initiale Nutzung der Walzenrolle in einer Hochdruck-Walzenpresse unter Einsatz von hohem Druck und abrasivem Material führt dazu, dass an den Stellen, an denen Vertiefungen in der Oberfläche der Walzenrolle vorhanden sein sollen, das Material überraschend gleichmäßig ausbricht oder verschleißt. Es ist also vorgesehen, dass die thermische Behandlung des Oberflächenmaterials der Walzenrolle das Gefüge ändert und dabei dem Material der Oberfläche die sonst erwünschte Härte und Abrasionsfestigkeit nimmt. Bei Gussstählen reicht zur thermischen Behandlung eine Temperatur von deutlich unter 1 .000°C, so dass eine vorbeiziehende Schwei ßflamme, die das Material streifenförmig erhitzt, eine Gefügeänderung bis in ei ne Tiefe von bis zu 1 0 mm in das Material einbringt.

Bei einer ersten I nbetriebnahme der Walzenrolle, die zur Verbesserung des Einzugsverhaltens und zur Ausbildung ei ner autogenen Verschleißschicht eine Profilierung aufweisen soll, ist es notwendig, die Walzenrolle mit dem schlechteren Einzugsverhalten in Betrieb zu nehmen. Dabei sollte die Materialaufgabe kontrolliert werden, so dass sich keine Schüttung von Frischgut auf dem Walzenspalt der Hochdruck-Walzenpresse ausbildet, unter dem die Walzenrollen unter her rotieren und kein Material einziehen.

Um die thermische Behandlung durchzuführen, kann es nach der Erfindung vorgesehen sein, einen Laser, eine Schweißflamme, ei ne I nduktionserhitzung oder Reibung einzusetzen. Bei allen Arten erwärmt sich das Oberflächenmaterial so stark, dass das harte oder durch Beanspruchung hart werdende Gefüge weich und abrasionsempfindlich wird.

Zur Durchführung des Verfahrens kann es vorgesehen sein, dass die Walzenrolle unbehandelt und mit zylindrischer, glatter Oberfläche in die Hochdruck- Walzenpresse ei ngebaut wird und die nach thermischer Behandlung veränderten Materialschichten der Rollenwalze durch Erstingebrauchnahme verschlissen werden. Es ist also vorgesehen, die unbehandelte Walzenrolle in der Hochdruck- Walzenpresse thermisch zu behandeln und der nach thermischer Behandlung äußerlich nahezu unverändert aussehenden Walzenrolle bei erster I nbetriebnahme durch gezielten Verschleiß eine erwünschte Profilierung zu verleihen.

Für eine vorteil hafte Wi rkung sollten Profile mit Vertiefungen quer zur Rotationsrichtung, also im Wesentlichen achsparallel eingebracht werden. Das thermische Behandel n der Walzenrolle geschieht in Form der Erwärmung von achsparallelen Streifen, i n einem regelmäßigen Gitter angeordneten Polygonen oder Kreisen. Um Streifen zu erwärmen, ist es nicht notwendig, den gesamten Streifen gleichmäßig zu erhitzen, sondern es kann auch vorgesehen sein, eine punktförmige Wärmequelle, wie Schweißflamme, Laser oder I nduktionserhitzer, durch Vorbeiführen langsam einen Streifen auf der Oberfläche ausführen zu lassen. Bei der erwünschten Ausbildung von Polygonen oder kreisförmigen Flächen kann die Fläche ähnlich wie beim Zeichnen mit einem Stift durch die Wärmequelle ausgefüllt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat besondere Vorteile für die Wiederaufarbeitung von bereits verschlissenen Walzenrollen für eine Hochdruck-Rollenpresse zur Zerkleinerung von sprödem Mahlgut und beim Einsatz von besonders schwierigen Oberflächenmaterialien als Material für eine Walzenrolle, die sich nur unter hohem apparativen oder kenntnisintensiven Aufwand mit Auftrags- schweißungen versehen lassen. Verschlissene Walzen mit einer ungleichmäßigen oder nicht perfekt zylindrischen Oberfläche müssen für die Nachbehandlung nicht erst abgetragen werden, sondern die ungleichmäßige, gegebenenfalls sogar leicht hügelige Oberfläche kann direkt behandelt werden, wobei die Wärmequelle, Schweißbrenner, Laserstrahl oder I nduktionserwärmer, nur in die Nähe der Oberfläche gebracht, nicht aber wie ei n zerspanendes Werkzeug, direkt auf die Oberfläche aufgesetzt werden muss.

I n einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird die thermische Behandlung der Oberfläche durch eine Auftragsschwei ßung erreicht, wobei die Auf- tragsschwei ßung, anders als bekannte Auftragsschwei ßungen mit sehr hartem

Material, aus einem Material besteht, das deutlich weicher ist als die Oberfläche der zu behandelnden Walzenrolle. Erst im Anfangsbetrieb würde sich das weiche

Material schnell abtragen und die unter der Auftragsschwei ßung veränderte

Oberfläche der Walzenrolle würde ebenfalls sehr bald Vertiefungen ausbilden.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass bei dieser Art der thermischen Behandlung eine Rissbildung in den Ufern der Vertiefungen ausbleiben.