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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR N-METHYLATION OF PRIMARY AND SECONDARY AMINES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/151435
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process for producing an organic compound having a group of the formula IA or of the formula IB, wherein a compound that has a group of the general formula IIA or of the general formula IIB in which R1, R2 and R3 are independently selected from the group that consists of hydrogen, a substituted or unsubstituted C1-C12 alkyl group, a substituted or unsubstituted C1-C12 heteroalkyl group, a substituted or unsubstituted cycloalkyl group, a substituted or unsubstituted heterocycloalkyl group, a substituted or unsubstituted aryl group, a substituted or unsubstituted heteroaryl group, a substituted or unsubstituted alkylaryl group, a substituted or unsubstituted amino group, and a substituted or unsubstituted arylalkyl group; is reacted with a hydrogenation agent to the organic group that has a group of the formula IA or of the formula IB, and a hydridosilane.

Inventors:
KROKE EDWIN (DE)
HERBIG MARCUS (DE)
MERTENS FLORIAN (DE)
TIEBEL GEORG ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/100083
Publication Date:
August 05, 2021
Filing Date:
January 28, 2021
Export Citation:
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Assignee:
UNIV FREIBERG TECH BERGAKADEMIE (DE)
International Classes:
C07D295/03; C07C211/08
Other References:
FERNÁNDEZ-ALVAREZ FRANCISCO J. ET AL: "Homogeneous Catalytic Reduction of CO 2 with Silicon-Hydrides, State of the Art", CHEMCATCHEM, vol. 10, no. 21, 6 July 2018 (2018-07-06), DE, pages 4783 - 4796, XP055781434, ISSN: 1867-3880, Retrieved from the Internet DOI: 10.1002/cctc.201800699
GUZMÁN JEFFERSON ET AL: "Rhodium-catalyzed formation of silylcarbamates from the reaction of secondary amines with CO2 and hydrosilanes", JOURNAL OF ORGANOMETALLIC CHEMISTRY, ELSEVIER, AMSTERDAM, NL, vol. 897, 20 June 2019 (2019-06-20), pages 50 - 56, XP085748063, ISSN: 0022-328X, [retrieved on 20190620], DOI: 10.1016/J.JORGANCHEM.2019.06.010
SALVATORE R N ET AL: "Efficient Cs"2CO"3-promoted solution and solid phase synthesis of carbonates and carbamates in the presence of TBAI", TETRAHEDRON, ELSEVIER SIENCE PUBLISHERS, AMSTERDAM, NL, vol. 58, no. 17, 22 April 2002 (2002-04-22), pages 3329 - 3347, XP004349219, ISSN: 0040-4020, DOI: 10.1016/S0040-4020(02)00286-7
KNAUSZ D ET AL: "TRIMETHYLSILYLATED N-ALKYL-SUBSTITUTED CARBAMATES I. PREPARATION AND SOME REACTIONS", JOURNAL OF ORGANOMETALLIC CHEMISTRY, ELSEVIER, AMSTERDAM, NL, vol. 256, no. 1, 1 January 1983 (1983-01-01), pages 11 - 21, XP001041500, ISSN: 0022-328X, DOI: 10.1016/S0022-328X(00)99291-X
R. VALLAKATIJ. A. MAY: "Biomimetic Synthesis of the Antimalarial Flindersial Alkaloids", J. AM. CHEM. SOC., vol. 134, no. 16, 2012, pages 6936 - 6939
H.-H. HUO ET AL.: "A Formal Enantioselective Total Synthesis of FR901483", ORG. LETT., vol. 14, no. 18, 2012, pages 4834 - 4837
BREEDERVELD, H: "Recl. Trav. Chim. Pays-Bas", vol. 81, 1962, WILEY, article "The reaction of dialkylaminosilanes with carbon dioxide and with carbon disulphide", pages: 276 - 278
KRAUSHAAR, K.WILTZSCH, C.WAGLER, J.BÖHME, U.SCHWARZER, A.ROEWER, G.KROKE, E.: "Organometallics", vol. 31, 2012, article "From C0 to Polysiloxanes: Di(carbamoy-loxy)silanes Me Si[(OCO)NRR'] as Precursors for PDMS", pages: 4779 - 4785
E. J. SARNESKI, ANALYTICAL CHEM., vol. 47, no. 13, 1975, pages 2116 - 2124
Attorney, Agent or Firm:
RIECHELMANN & CARLSOHN PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer organischen Verbindung, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB

Formel IA Formel IB aufweist, wobei eine Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB

Formel IIA Formel IIB aufweist, in denen R1, R2 und R3 unabhängig voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Heteroalkylgruppe, einer substi tuierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsub stituierten Heterocycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten A- rylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer sub stituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe, einer substituierten oder unsub stituierten Aminogruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylal kylgruppe besteht; mit einem Hydrierungsmittel zu der organischen Verbindung, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB aufweist, umgesetzt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der or ganischen Verbindung, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB auf weist, eine Verbindung der allgemeinen Formel V

(Formel V) erhalten wird, worin R1, R2 und R3 die im Zusammenhang mit Formel IIA oder Formel IIB angegebenen Bedeutungen haben.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass R1, R2 und R3 unabhängig voneinander jeweils ein Wasserstoff atom, eine substitu ierte oder unsubstituierte Ci-Ci2-Alkylgruppe oder eine substituierte oder unsub stituierte Arylgruppe sind.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrierungsmittel ein Metallhydrid ist.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrierungsmittel Li[AlHi] ist.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Verbindung, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB aufweist, eine Verbindung der allgemeinen Formel IIIA, der allgemeinen For mel TTTB-1 oder der allgemeinen Formel IIIB-2

Formel IIIA Formel IIIB-1 Formel IIIB-2 ist, worin

R4 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsub stituierten Ci-C i2- Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten C1-C12- Heteroalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe, einer substitu ierten oder unsubstituierten Arylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylalkylgruppe besteht;

R5 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsub stituierten Ci-C 12- Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten C1-C12- Heteroalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe, einer substitu ierten oder unsubstituierten Arylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylalkylgruppe besteht; und

A gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen Ring mit drei bis 12 substitu ierten oder unsubstituierten Ringatomen bildet, wobei jedes Ringatom ein Koh lenstoffatom oder ein Heteroatom ist, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff besteht; und mit einem Hydrierungsmittel aus einer Verbindung der allgemeinen Formel IVA, der allgemeinen Formel IVB-1 oder der allgemeinen Formel IVB-2

Formel IVA Formel IVB-1 Formel IVB-2 worin

R1, R2 und R3 unabhängig voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Heteroalkylgruppe, einer substi tuierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsub stituierten Heterocycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten A- rylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer sub stituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Aminogruppe und einer substituierten oder unsubstituierten A- rylalkylgruppe besteht;

R4, R5 und A die in Zusammenhang mit den Formel IIIA, IIIB-1 und IIIB-2 angegebenen Bedeutungen haben; hergestellt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Ver bindung eine Verbindung der allgemeinen Formel IIIA ist, wobei R4 eine substi tuierte oder unsubstituierte CI-CÖ- Alkylgruppe ist.

8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Ver bindung eine Verbindung der allgemeinen Formel IIIA ist, wobei R4 eine substi tuierte oder unsubstituierte «-Propylgruppe ist.

9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Ver bindung eine Verbindung der allgemeinen Formel IIIB-1 ist, wobei A gemeinsam mit dem Stickstoffatom eine substituierte oder unsubstituierte Piperazingruppe bildet.

10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es in einem organischen aprotischen Lösungsmittel durchgeführt wird.

11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren bei Umgebungstemperatur und/oder dass das Verfahren bei Umgebungsdruck durchgeführt wird.

12. Verwendung einer Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB

Formel IIA Formel IIB aufweist, in denen

R1, R2 und R3 unabhängig voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Heteroalkylgruppe, einer substi tuierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsub stituierten Heterocycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten A- rylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer sub stituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe, einer substituierten oder unsub- stituierten Aminogruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylal kylgruppe besteht; zur Herstellung einer organischen Verbindung, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB

Formel IA Formel IB aufweist.

13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel T B aufweist, eine Verbindung der allgemeinen Formel IVA, der allgemeinen Formel IVB-1 oder der allgemeinen Formel IVB-2

Formel IVA Formel IVB-1 Formel IVB-2 ist, worin R1, R2 und R3 die im Zusammenhang mit Formel II A oder Formel IIB angegebenen Bedeutungen haben; und dass die organische Verbindung, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB aufweist, eine Verbindung der allge meinen Formel IIIA, der allgemeinen Formel IIIB-1 oder der allgemeinen Formel IIIB-2

„ H (JTN

R4-N — CFF NN-CH3 -CH3

R4 Formel IIIA Formel IIIB-1 Formel IIIB-2 ist, in denen

R4 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsub stituierten C1-C12- Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten C1-C12- Heteroalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe, einer substitu ierten oder unsubstituierten Arylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylalkylgruppe besteht;

R5 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsub stituierten Ci-C 12- Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten C1-C12- Heteroalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe, einer substitu ierten oder unsubstituierten Arylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylalkylgruppe besteht; und

A gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen Ring mit drei bis 12 substitu ierten oder unsubstituierten Ringatomen bildet, wobei jedes Ringatom ein Koh lenstoffatom oder ein Heteroatom ist, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff besteht. 14. Verwendung einer Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB

Formel IIA Formel IIB aufweist, in denen R1, R2 und R3 unabhängig voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Heteroalkylgruppe, einer substi tuierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsub stituierten Heterocycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten A- rylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer sub stituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe, einer substituierten oder unsub stituierten Aminogruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylal kylgruppe besteht; zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel V

(Formel V), worin R1, R2 und R3 die im Zusammenhang mit Formel IIA oder Formel IIB an gegebenen Bedeutungen haben.

15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel TTB aufweist, eine Verbindung der allgemeinen Formel IVA, der allgemeinen Formel IVB-1 oder der allgemeinen Formel IVB-2

Formel IVA Formel IVB-1 Formel IVB-2 ist, worin R1, R2 und R3 die im Zusammenhang mit Formel II A oder Formel IIB angegebenen Bedeutungen haben.

Description:
Beschreibung

VERFAHREN ZUR N-METHYLIERUNG VON PRIMÄREN UND SEKUNDÄREN AMINEN

[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aminen, insbesondere von sekundären und tertiären Aminen. Sie betrifft ferner eine Verwendung zur Herstel lung von Aminen, insbesondere von sekundären und tertiären Aminen. Sie betrifft fer ner eine Verwendung zur Herstellung von Hydridosilanen.

[0002] Methylamine sind wichtige Zwischenprodukte zur Erzeugung von Lösemitteln, Insektiziden, Pestiziden, Herbiziden, Pharmazeutika und Detergenzien.

[0003] Unter einer Methylierung wird die Einführung einer Methylgruppe in eine or ganische Verbindung verstanden. Beispielsweise bindet bei der Methylierung eines pri mären Amins eine Methylgruppe an die Amingruppe unter Substitution eines Wasser stoffatoms, wodurch ein sekundäres Amin erhalten wird. Bei der Methylierung eines sekundären Amins bindet eine Methylgruppe an die Amingruppe unter Substitution ei nes Wasserstoffatoms, wodurch ein tertiäres Amin erhalten wird.

[0004] Gegenwärtig verwendete Methylierungsverfahren mit Iodmethan, Dimethylsul- fat oder Methanol als Methylierungsreagenz haben den Nachteil der hohen Giftigkeit dieser Verbindungen. Außerdem kann ein primäres Amin nur schwer oder gar nicht gezielt einfach methyliert werden. Es tritt fast immer eine erschöpfende Methylierung auf, d. h. eine Reaktion zum tertiären Amin oder quartären Ammoniumsalz, weil se kundäre Amine in der Regel reaktiver als primäre sind. Auch bei der Eschweiler- Clarke-Methylierung mit giftigem Formaldehyd kann leicht erschöpfende Methylie rung eintreten. Ein alternativer Prozess ist die Reduktion von Organocarbamaten mit Lithiumaluminiumhydrid (R. Vallakati, J. A. May, Biomimetic Synthesis of the Anti- malarial Flindersial Alkaloids, J. Am. Chem. Soc. 2012, 134, 16, 6936-6939; H.-H. Huo et al., A Formal Enantioselective Total Synthesis of FR901483, Org. Lett. 2012, 14, 18, 4834-4837). Die erforderlichen Organocarbamate werden aber häufig über Iso- cyanate oder Chlorameisensäure-Ester synthetisiert, welche ebenfalls ein hohes Gefährdungspotenzial besitzen. Beide Ausgangsstoffe werden aus extrem giftigem und gefährlichem Phosgen hergestellt, wobei das Phosgen die Ci-Quelle bei der Methylie rung darstellt. [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von Aminen angegeben werden, das insbesondere die gezielte Herstellung sekundärer und tertiärer Amine er möglicht, und zwar unter Verwendung von Ausgangsstoffen, die ein geringes oder ein zumindest gut abschätzbares Gefährdungspotenzial aufweisen.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 12 und 14 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche. [0007] Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer organi schen Verbindung vorgesehen, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB

Formel IA Formel IB aufweist, wobei eine Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB

Formel IIA Formel IIB aufweist, in denen

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Alkylgruppe, einer sub stituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Heteroalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Hete- rocycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Arylgruppe, einer substi tuierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituier ten Alkylarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Aminogruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylalkylgruppe besteht; mit einem Hydrierungsmittel zu der organischen Verbindung, die eine Gruppe der For mel IA oder der Formel IB aufweist, umgesetzt wird. Zusätzlich kann ein Hydridosilan der allgemeinen Formel V, die nachstehend beispielsweise in Schema 2 gezeigt ist, her gestellt werden.

[0008] Eine organische Verbindung, die eine Gruppe der Formel IA aufweist, ist ein sekundäres Amin. Dabei weist die Amingruppe neben der Methylgruppe einen weiteren einwertigen organischen Substituenten und ein Wasserstoffatom auf. Eine organische Verbindung, die eine Gruppe der Formel IB aufweist, ist ein tertiäres Amin. Dabei weist die Amingruppe neben der Methylgruppe kein Wasserstoffatom, sondern zwei einwer tige organische Substituenten oder einen zweiwertigen organischen Substituenten auf. Weist das tertiäre Amin einen zweiwertigen organischen Substituenten auf, so handelt es sich um cyclisches Amin.

[0009] Organische Verbindungen, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB aufweisen, sind Methylaminderivate. Diese funktionellen Gruppen der Formel IA oder der Formel IB sind unter anderem Bestandteile von Feinchemikalien, Biomolekülen oder Wirkstoffen der Pharmaindustrie. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung solcher Feinchemikalien, Biomoleküle und Wirkstoffe. Das erfindungs gemäße Verfahren ermöglicht darüber hinaus die Herstellung von Verbindungen, die zumindest eine Si-H-Funktion aufweisen. Diese Verbindungen werden nachstehend im Zusammenhang mit Verbindungen der allgemeinen Formel V näher beschrieben.

[0010] Die Verbindungen, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allge meinen Formel IIB aufweisen, sind Carbamoyloxysilan-Derivate. Diese Derivate kön nen auch als O-silylierte Carbamate angesehen werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA aufweist, in eine organische Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IA aufweist, überführt. Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Schema 1 gezeigt. Eine Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIB aufweist, wird in eine organische Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IB aufweist, überführt. Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Schema 2 gezeigt.

Schema 2

In der Verbindung der allgemeinen Formel V haben R 1 , R 2 und R 3 die im Zusammen gang mit Formel IIA und Formel IIB angegebenen Bedeutungen. Die Verbindung der allgemeinen Formel V ist ein Silanderivat, das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wird. Die in den Schemen 1 und 2 verwendete Angabe „4 H“ bezeichnet von dem Hydrierungsmittel bereitgestellte Hydridionen (H). Die Schemen 1 und 2 lassen erkennen, dass das Hydrierungsmittel in einem stöchiometrischen Verhältnis zu der Verbindung der allgemeinen Formel IIA oder IIB vorliegen sollte, wobei für jede Si- 0-C(0)-N-Einheit vier Hydridionen bereitgestellt werden sollen. Eines der vier Hydri- dionen, das von dem Hydrierungsmittel stammt, bindet an das Silicium-Atom, wodurch die Verbindung der allgemeinen Formel V erhalten wird, die drei anderen Hydridionen bilden die Wasserstoffatome der Methylengruppe in der Gruppe der Formel IA bzw. IB. [0011] Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Herstellung einer organischen Ver bindung genutzt werden, die zumindest eine Gruppe der Formel IA und/oder eine Gruppe der Formel IB aufweist. Dazu wird eine Verbindung, die zumindest eine Gruppe der Formel II A und/oder eine Gruppe der Formel IIB aufweist, als Ausgangs stoff eingesetzt.

[0012] Carbamoyloxysilan-Derivate können aus Chlorsilanen, Aminen und Kohlen stoffdioxid synthetisiert werden. Chlorsilane sind wichtige Ausgangsmaterialien der Si liciumchemie, vor allem der Silikonchemie. Daher ist das Gefahrenpotenzial dieser Verbindungsklasse gut bekannt und verstanden. Die Gefährdung durch die Amine kann der Gefährdung gleichgesetzt werden, die mit den erfindungsgemäß hergestellten orga nischen Verbindungen, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IA oder IB aufweisen, verbunden ist. Das Gefährdungspotenzial durch Kohlenstoffdioxid ist ebenfalls be kannt. In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist im Vergleich mit den bekannten Ver fahren nicht Phosgen, sondern CO2 die Ci-Quelle.

[0013] Die Herstellung von Carbamoyloxysilan-Derivaten ist aus dem Stand der Tech nik bekannt. Sie wird beispielsweise in Breederveld, H. The reaction of dialkylamino- silanes with carbon dioxide and with carbon disulphide, Reel. Trav. Chim. Pays-Bas, Wiley, 1962, 57, 276-278, oder in Kraushaar, K.; Wiltzsch, C.; Wagler, I; Böhme, U.; Schwarzer, A.; Roewer, G. & Kroke, E., From CO2 to Polysiloxanes: Di(carbamoy- loxy)silanes Me2Si[(OCO)NRR']2 as Precursors for PDMS Organometallics, 2012, 31, 4779-4785] beschrieben. Wird zur Herstellung der Carbamoyloxysilan-Derivaten Koh lenstoffdioxid eingesetzt, so kann dieses Kohlenstoffdioxid, das in dem Carbamoyloxy- silan-Derivat gebunden vorliegt, mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens verbraucht werden.

[0014] Das erfmdungsgemäße Verfahren kann zur Synthese von Aminosilanen ver wendet werden, die sowohl Methylamin- als auch Si-H-Funktionen enthalten. Dazu kann die Hydrierung von cyclischen Carbamoyloxysilanen vorgesehen sein. [0015] Das Hydrierungsmittel ist vorzugsweise ein Metallhydrid. Das Hydrierungsmit tel bewirkt eine Reduktion des Carbamoyloxysilan-Derivats, wodurch eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB in eine Gruppe der allgemei nen Formel IA oder der allgemeinen Formel IIA überführt wird. Das Metallhydrid sollte eine ausreichend starke Reduktionskraft aufweisen. Bei dem Metallhydrid kann es sich um H-haltiges Alan oder ein H-haltiges Boran handeln, wobei ein H-haltiges Alan be vorzugt ist. Beispielsweise kann das Metallhydrid aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus Li[AlH 4 ], DIBAL-H, [AlH 3 (PPh 3 ) 2 ] und LifBHi] besteht. Ein besonders bevorzug tes Metallhydrid ist LifAlH*]. DIBAL-H bezeichnet Diisobutylaluminiumhydrid. [AlH 3 (PPh 3 ) 2 ] bezeichnet Bis(triphenylphosphino)alan.

[0016] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die organische Verbindung, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB aufweist, eine Verbindung der allge meinen Formel IIIA, der allgemeinen Formel IIIB-1 oder der allgemeinen Formel IIIB-2 R

Formel IIIA Formel IIIB-1 Formel IIIB-2 ist, worin

R 4 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituier ten Ci-Ci 2 -Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci 2 -Heteroal- kylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substitu ierten oder unsubstituierten Heterocy cloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubsti tuierten Arylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe und einer substituierten oder un substituierten Arylalkylgruppe besteht;

R 5 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituier ten Ci-Ci 2 -Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci 2 -Heteroal- kylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substitu ierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Arylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroa rylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Alkylarylgruppe und einer substi tuierten oder unsubstituierten Arylalkylgruppe besteht; und

A gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen Ring mit drei bis 12 substituierten oder unsubstituierten Ringatomen bildet, wobei jedes Ringatom ein Kohlenstoffatom oder ein Heteroatom ist, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Sauerstoff, Schwe fel und Stickstoff besteht, und mit einem Hydrierungsmittel aus einer Verbindung der allgemeinen Formel IVA, der allgemeinen Formel IVB-1 oder der allgemeinen Formel IVB-2

Formel IVA Formel IVB-1 Formel IVB-2 worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Alkylgruppe, einer sub stituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Heteroalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Hete- rocycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Arylgruppe, einer substi tuierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituier ten Alkylarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Aminogruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylalkylgruppe besteht; und

R 4 , R 5 und A die in Zusammenhang mit den Formeln IIIA, TTTB-1 und IIIB-2 angegebenen Bedeutungen haben; hergestellt wird.

[0017] Eine organische Verbindung der allgemeinen Formel IIIA ist eine organische Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IA aufweist. Eine organische Verbindung der allgemeinen Formel IIIB-1 ist eine organische Verbindung, die eine Gruppe der Formel IB aufweist. Eine organische Verbindung der allgemeinen Formel IIIB-2 ist eine organische Verbindung, die eine Gruppe der Formel IB aufweist. Eine Verbindung der allgemeinen Formel IVA ist eine Verbindung, die eine Gruppe der all gemeinen Formel II A aufweist. Eine Verbindung der allgemeinen Formel IVB-1 ist eine Verbindung, die eine Gruppe der Formel IIB aufweist. Eine Verbindung der allge meinen Formel IVB-2 ist eine Verbindung, die eine Gruppe der Formel IIB aufweist.

[0018] Erfindungsgemäß wird eine Verbindung der allgemeinen Formel IVA zu einer Verbindung der allgemeinen Formel IIIA umgesetzt. Dabei bleibt der Substituent R 4 unverändert. Eine Verbindung der allgemeinen Formel IVB-1 wird zu einer Verbin dung der allgemeinen Formel IIIB-1 umgesetzt. Dabei bleiben die Substituenten R 4 und R 5 unverändert. Eine Verbindung der allgemeinen Formel IVB-2 wird zu einer Verbin dung der allgemeinen Formel IIIB-2 umgesetzt. Dabei bleibt der Substituent A unver ändert.

[0019] Es kann vorgesehen sein, dass die organische Verbindung der allgemeinen For mel IIIA eine organische Verbindung der allgemeinen Formel IIIA ist, in der R 4 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituierten Ci-C ö -Alkyl- gruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe und einer substitu ierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe besteht. Die substituierte oder un substituierte C I -C Ö - Alkylgruppe kann verzweigt oder unverzweigt sein. Vorzugsweise ist R 4 eine substituierte oder unsubstituierte C I -C Ö - Alkylgruppe, besonders bevorzugt eine unsubstituierte C I -C Ö - Alkylgruppe. In einer Ausführungsform der Erfindung ist R 4 eine substituierte oder unsubstituierte n-Propylgruppe, vorzugsweise eine unsubstitu ierte n-Propylgruppe. Eine Verbindung, in der R 4 eine unsubstituierte n-Propylgruppe ist, ist Verbindung 5 in Beispiel 2, unten.

[0020] Es kann vorgesehen sein, dass die organische Verbindung der allgemeinen For mel IIIB-2 eine organische Verbindung der allgemeinen Formel IIIB-2 ist, in der der Ring aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, einer substituierten oder unsubsti tuierten Arylgruppe mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, einer substituierten oder unsub stituierten Heterocycloalkylgruppe mit 3 bis 10 Ringatomen, wobei ein oder zwei der Ringatome Heteroatome und der Rest Kohlenstoffatome sind, und einer substituierten oder unsubstituierten Arylgruppe mit 3 bis 10 Ringatomen, wobei ein oder zwei der Ringatome Heteroatome und der Rest Kohlenstoffatome sind, ausgewählt ist. In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Ring eine substituierte oder unsubstituierte Piperazingruppe. Ein Beispiel eines substituierten Ringes ist eine N-Methylpiperazin- gruppe. Eine Verbindung, in der der Ring eine N-Methylpiperazingruppe ist, ist Ver bindung 2 in Beispiel 1, unten.

[0021] Es kann vorgesehen sein, dass die organische Verbindung der allgemeinen For mel TTTB-1 eine organische Verbindung der allgemeinen Formel IIIB-1 ist, in der

R 4 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituier ten C I -C Ö - Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe besteht, wobei die substituierte oder unsubstituierte Ci-C 6 -Alkylgruppe verzweigt oder unverzweigt ist; und

R 5 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituier ten C I -C Ö - Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe besteht, wobei die substituierte oder unsubstituierte Ci-C 6 -Alkylgruppe verzweigt oder unverzweigt ist.

Vorzugsweise ist R 4 eine substituierte oder unsubstituierte C I -C Ö - Alkylgruppe, beson ders bevorzugt eine unsubstituierte Ci-CA-Alkylgruppe. Vorzugsweise ist R 5 eine sub stituierte oder unsubstituierte C I -C Ö - Alkylgruppe, besonders bevorzugt eine unsubsti tuierte Ci-Cö-Alkylgruppe. R 4 und R 5 können gleich oder verschieden sein.

[0022] Bei der Verbindung, die eine Gruppe der Formel IIA oder der Formel IIB auf weist, kann es sich um eine Verbindung handeln, in der R 1 , R 2 und R 3 unabhängig von einander jeweils eine substituierte oder unsubstituierte Ci-Ci2-Alkylgruppe oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe ist. Die substituierte oder unsubstituierte Ci-Ci2-Alkylgruppe kann eine verzweigte oder unverzweigte substituierte oder unsub stituierte Ci-Ci2-Alkylgruppe sein. Es kann vorgesehen sein, dass die Verbindung, die eine Gruppe der Formel IIA oder der Formel IIB aufweist, eine Verbindung ist, in der R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander jeweils eine substituierte oder unsubstituierte C I -C Ö - Alkylgruppe oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe ist. Die sub stituierte oder unsubstituierte C I -C Ö - Alkylgruppe kann eine verzweigte oder unver zweigte substituierte oder unsubstituierte Ci-C 12- Alkylgruppe sein.

[0023] Es kann vorgesehen sein, dass in der Verbindung der allgemeinen Formel IVA, der allgemeinen Formel IVB-1 oder der allgemeinen Formel IVB-2

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander jeweils eine substituierte oder unsubstitu ierte Ci-C 12- Alkylgruppe oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe ist, wobei die substituierte oder unsubstituierte Ci-Ci2-Alkylgruppe verzweigt oder unver zweigt ist;

R 4 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituier ten C I -C Ö - Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe besteht, wobei die substituierte oder unsubstituierte Ci-C 6 -Alkylgruppe verzweigt oder unverzweigt ist; und

R 5 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituier ten C I -C Ö - Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe besteht, wobei die substituierte oder unsubstituierte Ci-C 6 -Alkylgruppe verzweigt oder unverzweigt ist.

[0024] Es kann vorgesehen sein, dass in der Verbindung der allgemeinen Formel IVA, der allgemeinen Formel IVB-1 oder der allgemeinen Formel IVB-2

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander jeweils eine substituierte oder unsubstitu ierte C I -C Ö - Alkylgruppe oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe ist, wo bei die substituierte oder unsubstituierte C I -C Ö - Alkylgruppe verzweigt oder unver zweigt ist;

R 4 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituier ten C I -C Ö - Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe besteht, wobei die substituierte oder unsubstituierte Ci-C 6 -Alkylgruppe verzweigt oder unverzweigt ist; und

R 5 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus einer substituierten oder unsubstituierten C I -C Ö - Alkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe und ei ner substituierten oder unsubstituierten Heterocycloalkylgruppe besteht, wobei die sub stituierte oder unsubstituierte C I -C Ö - Alkylgruppe verzweigt oder unverzweigt ist.

[0025] Der Ausdruck „Alkyl“ bezieht sich, sofern nichts anderes angegeben ist, insbe sondere auf eine einwertige, gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoff-Gruppe mit ei ner verzweigten oder unverzweigten Kohlenstoffkette mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und besonders bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoff atomen. Beispiele von Alkylgruppen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Isobutyl, .svc-Butyl, tert- Butyl, Pentyl, n- Hexyl, Octyl, Dode- cyl und dergleichen. Die Alkylgruppe kann gegebenenfalls mit einem oder mehreren Substituenten substituiert sein, wobei jeder Substituent unabhängig Alkyl, Alkoxy, Amino, Monoalkylamino oder Dialkylamino ist, wenn nicht speziell anders angegeben.

[0026] Der Ausdruck „Alkoxy“ bezieht sich, sofern nichts anderes angegeben ist, ins besondere auf eine Gruppe der Formel -OR, worin R eine Alkylgruppe ist, wie hierin definiert. Beispiele von Alkoxykomponenten umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy und dergleichen. Die Alkoxy gruppe kann gegebenenfalls mit einem oder mehreren Substituenten substituiert sein, wobei jeder Substituent unab hängig Alkyl, Alkoxy, Amino, Monoalkylamino oder Dialkylamino ist, wenn nicht spe ziell anders angegeben. Die Alkoxygruppe darf nicht an das Siliciumatom einer Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB gebunden sein. Eine Al koxygruppe, die an das Siliciumatom einer Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB gebunden ist, verhindert die Ausführung des erfindungs gemäßen Verfahrens.

[0027] Es kann vorgesehen sein, dass eine Verbindung, die eine Gruppe der allgemei nen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB aufweist, kein Halogenatom als Sub stituent aufweist. [0028] Der Ausdruck „Cycloalkyl“ bezieht sich, sofern nichts anderes angegeben ist, insbesondere auf einwertige, gesättigte, carbocyclische Gruppen, die aus mono- oder bicyclischen Ringen bestehen und 3 bis 12 Ringatome aufweisen. Die Cycloal- kylgruppe kann gegebenenfalls mit einem oder mehreren Substituenten substituiert sein, wobei jeder Substituent unabhängig Alkyl, Alkoxy, Amino, Monoalkylamino o- der Dialkylamino ist, wenn nicht speziell anders angegeben. Beispiele von Cycloalkyl- komponenten umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyc- lopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl und dergleichen.

[0029] Der Ausdruck „Heteroalkyl“ bezieht sich, sofern nichts anderes angegeben ist, auf eine Alkylgruppe, wie hierin definiert, wobei ein, zwei oder drei Wasserstoffatome durch einen Substituenten, unabhängig ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus -OR a und -NR b R c , ersetzt wurden, unter der Voraussetzung, dass der Anlagerungspunkt des Heteroalkylrestes ein Kohlenstoffatom ist, wobei R a Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl o- der Cycloalkylalkyl ist; R b und R c unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Cyc loalkyl oder Cycloalkylalkyl sind. Repräsentative Beispiele umfassen, sind aber nicht beschränkt auf 2-Aminoethyl, 3-Aminopropyl und dergleichen. Es kann vorgesehen sein, dass eine Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der all gemeinen Formel IIB aufweist, keine S=0-Einheit als Substituent aufweist.

[0030] Der Ausdruck „Heterocy cloalkyl“ bezieht sich, sofern nichts anderes angegeben ist, auf einen gesättigten cyclischen Ring mit 5 bis 12 Ringatomen, wobei 1 bis 4 der Ringatome Heteroatome, die aus einem oder mehreren von N, O und S ausgewählt sind, und die verbliebenen Ringatome Kohlenstoffatome sind. Beispiele von Heterocycloal- kylgruppen umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Piperidinyl, Piperazinyl, Ho- mopiperazinyl, Azepinyl, Pyrrolidinyl, Pyrazolidinyl, Imidazolinyl, Imidazolidinyl, O- xazolidinyl, Isoxazolidinyl, Morpholinyl, Thiazolidinyl, Isothiazolidinyl, Chinuclidi- nyl, Tetrahydrofuryl, Tetrahydropyranyl, Thiomorpholinyl, Dihydrochinolinyl und 1,4- Diazepan. Die Cycloalkylgruppe kann gegebenenfalls mit einem oder mehreren Sub stituenten substituiert sein, wobei jeder Substituent unabhängig Alkyl, Alkoxy, Amino, Monoalkylamino oder Dialkylamino ist, wenn nicht speziell anders angegeben. Beispiele von Cycloalkylkomponenten umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Cyc- lopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl und dergleichen.

[0031] Der Ausdruck „Aryl“ bezieht sich, sofern nichts anderes angegeben ist, auf eine cyclische, aromatische Kohlenwasserstoffgruppe, die aus einem mono-, bi- oder tricyc- lischen aromatischen Ringsystem mit 5 bis 10 Ringatomen, bevorzugt 5 oder 6 Ringa tomen, besteht. Die Arylgruppe kann gegebenenfalls eine substituierte Arylgruppe sein. Beispiele von Arylgruppen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Phenyl, Naphthyl, Anthracenyl, Naphthalenyl, Phenanthryl, Fluor enyl, Indenyl, Pentalenyl, Azulenyl, Oxydiphenyl, Biphenyl, Methylendiphenyl, Aminodiphenyl, Diphenylsulfidyl, Diphe- nylisopropylidenyl, Benzodioxanyl, Benzofuranyl, Benzodioxylyl, Benzopyranyl, Benzoxazinyl, Benzoxazinonyl, Benzopiperadinyl, Benzopiperazinyl, Benzopyrrolidi- nyl, Benzomorpholinyl, Methyl endioxy phenyl, Ethylendioxy phenyl und dergleichen. Der Ausdruck „substituierte Arylgruppe“ bezieht sich insbesondere auf eine A- rylgruppe, die gegebenenfalls unabhängig mit ein bis vier Substituenten, bevorzugt ei nem oder zwei Substituenten, ausgewählt aus Alkyl, Cycloalkyl, Heteroalkyl, Alkoxy, Amino, Monoalkylamino und Dialkylamino. Die Arylgruppe kann, sofern nichts ande res angegeben ist, ein- oder mehrwertig, beispielsweise ein- oder zweiwertig sein.

[0032] Der Ausdruck „Heteroaryl“ bezieht sich, sofern nichts anderes angegeben ist, auf eine monocyclische, bicyclische oder tricyclische Gruppe mit 5 bis 12, vorzugs weise 5 bis 9 Ringatomen, noch stärker bevorzugt 5 bis 6 Ringatomen mit mindestens einem aromatischen Ring und ferner enthaltend ein, zwei, drei oder vier Ringhe teroatome, ausgewählt aus N, O oder S, wobei die verbleibenden Ringatome C sind. Das Heteroaryl kann gegebenenfalls mit einem, zwei, drei oder vier Substituenten sub stituiert sein, wobei jeder Substituent unabhängig Amino ist, oder für den nicht aroma tischen Teil des cyclischen Rings auch durch Oxo, sofern nicht speziell anders angege ben. Beispiele von Heteroarylgruppen umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf ge gebenenfalls substituiertes Imidazolyl, gegebenenfalls substituiertes Oxazolyl, gegebe nenfalls substituiertes Thiazolyl, gegebenenfalls substituiertes Pyrazinyl, gegebenen falls substituiertes Pyrrolyl, gegebenenfalls substituiertes Pyridinyl, gegebenenfalls substituiertes Pyrimidinyl, gegebenenfalls substituiertes Indonyl, gegebenenfalls substituiertes Isochinolinyl, gegebenenfalls substituiertes Carbazol-9-yl, gegebenen falls substituiertes Furanyl, gegebenenfalls substituiertes Benzofuranyl, gegebenenfalls substituiertes Benzo[l,2,3]thiadiazolyl, gegebenenfalls substituiertes Benzo[b]thiophe- nyl, gegebenenfalls substituiertes 9H-Thioxanthenyl und gegebenenfalls substituiertes Thieno[2,3-c]pyridinyl. Die Heteoarylgruppe kann, sofern nichts anderes angegeben ist, ein- oder mehrwertig, beispielsweise ein- oder zweiwertig sein.

[0033] Der Ausdruck „Alkylaryl“ bezieht sich, sofern nichts anderes angegeben ist, insbesondere auf eine Gruppe der Formel -R g R h , wobei R g eine Arylgruppe ist und R h eine Alkylgruppe ist, wie hierin definiert. Die Alkylarylgruppe kann gegebenenfalls eine substituierte Alkylarylgruppe sein. Beispiele von Alkylarylgruppen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf o-Tolyl, m-Tolyl p-Tolyl, o-/ /7-Butyl phenyl, m-tert- Butylphenyl, p-/tv7-Butyl phenyl und dergleichen.

[0034] Der Ausdruck „Arylalkyl“ bezieht sich, sofern nichts anderes angegeben ist, insbesondere auf eine Gruppe der Formel -R e R f , wobei R e eine Alkylengruppe ist und R f eine Arylgruppe ist, wie hierin definiert. Die Arylalkylgruppe kann gegebenenfalls eine substituierte Arylalkylgruppe sein. Beispiele von Arylalkylgruppen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Benzyl, Phenylethyl und dergleichen.

[0035] Der Ausdruck „Alkylen“ bezieht sich dabei insbesondere auf eine gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoff-Gruppe mit einer verzweigten oder unverzweigten Kohlenstoffkette mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoff atomen und besonders bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Beispiele von Alkylen gruppen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Methylen, Ethylen, Propylen, Buty- len und dergleichen. Die Alkylengruppe kann gegebenenfalls mit einem oder mehreren Substituenten substituiert sein, wobei jeder Substituent unabhängig Alkyl, Alkoxy, Amino, Monoalkylamino oder Dialkylamino ist, wenn nicht speziell anders angegeben.

[0036] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in einem organische apro- tischen Lösungsmittel durchgeführt. Ein bevorzugtes aprotisches Lösungsmittel ist Tet rahydrofuran. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem absolutierten Lösungsmittel durchgeführt. Es kann vorgesehen sein, dass die Verbin dung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder eine Gruppe der allgemeinen Formel IIB aufweist, in dem aprotischen Lösungsmittel bereitgestellt wird.

[0037] Das erfindungsgemäße Verfahren kann unter Normalbedingungen durchgeführt werden. Es kann vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße Verfahren bei Raumtem peratur durchgeführt wird. Es kann vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße Ver fahren bei Umgebungsdruck durchgeführt wird. Es kann vorgesehen sein, dass das er findungsgemäße Verfahren bei Raumtemperatur und/oder Umgebungsdruck durchge führt wird. Unter Raumtemperatur kann eine Temperatur zwischen 10 °C und 35 °C, vorzugsweise 15 bis 25 °C, besonders bevorzugt 20 °C verstanden werden. Unter Um gebungsdruck kann atmosphärischer Druck verstanden werden.

[0038] Das Hydrierungsmittel wird vorzugsweise in einem solchen molaren Verhältnis bereitgestellt, dass auf jede Si-0-C(0)-N-Einheit vier Hydridionen kommen. Dabei kann es vorteilhaft sein, dass das Hydrierungsmittel in einem molaren Verhältnis be reitgestellt wird, das leicht oberhalb des stöchiometrisch notwendigen Verhältnisses von einer Si-0-C(0)-N-Einheit zu vier Hydridionen liegt, so dass ein Überschuss an Hydridionen vorliegt. Es kann vorgesehen sein, dass die Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder eine Gruppe der allgemeinen Formel IIB aufweist, und das Hydrierungsmittel in einem molaren Verhältnis von 1 : 100 zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bereitgestellt werden. Bevorzugt werden die Ver bindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder eine Gruppe der allgemei nen Formel IIB aufweist, und das Hydrierungsmittel in einem molaren Verhältnis von 1 : 50, stärker bevorzugt 1 : 20, noch stärker bevorzugt 1 : 10, besonders bevorzugt 1 : 1 oder 1 : 1,1 bereitgestellt.

[0039] Nach Maßgabe der Erfindung ist ferner die Verwendung einer Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB

Formel IIA Formel IIB aufweist, in denen

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander jeweils aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus einer substituierten oder unsubstituierten Ci-C 12- Alkylgruppe, einer substituier- ten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Heteroalkylgruppe, einer substituierten oder unsubsti tuierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heterocycloal- kylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Arylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Al kylarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Aminogruppe und einer sub- stituierten oder unsubstituierten Arylalkylgruppe besteht, zur Herstellung einer organischen Verbindung vorgesehen, die eine Gruppe der Formel IA oder der Formel IB

Formel IA Formel IB aufweist. Einzelheiten zu dieser erfindungsgemäßen Verwendung sind im Zusammen- hang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben. Auf diese Einzelheiten wird verwiesen.

[0040] Nach Maßgabe der Erfindung ist außerdem die Verwendung einer Verbindung, die eine Gruppe der allgemeinen Formel IIA oder der allgemeinen Formel IIB

Formel IIA Formel IIB aufweist, in denen

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff, einer substituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Alkylgruppe, einer sub stituierten oder unsubstituierten Ci-Ci2-Heteroalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Cycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Hete- rocycloalkylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Arylgruppe, einer substi tuierten oder unsubstituierten Heteroarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituier ten Alkylarylgruppe, einer substituierten oder unsubstituierten Aminogruppe und einer substituierten oder unsubstituierten Arylalkylgruppe besteht; zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel V

(Formel V) vorgesehen, worin R 1 , R 2 und R 3 die im Zusammenhang mit Formel IIA oder Formel IIB angegebenen Bedeutungen haben.

[0041] Einzelheiten zu dieser erfindungsgemäßen Verwendung sind im Zusammen hang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben. Auf diese Einzelheiten wird verwiesen. Ein Beispiel einer Verbindung der allgemeinen Formel V ist Trimethylsilan (Verbindung 3), in der R 1 , R 2 und R 3 jeweils Methyl sind.

[0042] Die Verbindung der allgemeinen Formel V ist ein Silan, das keinen, einen, zwei oder drei organische Reste trägt. Sie kann als Hydridosilan bezeichnet werden. Die Ver bindung der allgemeinen Formel wird als Koppelprodukt gewonnen. Die Hydridosilane sind sehr nützliche Edukte für die Herstellung von funktionalisierten Silanen, welche über verschiedene Hydrosilylierungsreaktionen gewonnen werden. Daher können auch diese Hydridosilan-Koppelprodukte Anwendung in der Synthesechemie von Feinche mikalien oder Silikonformulierungen finden. [0043] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die die Er findung nicht einschränken sollen, näher erläutert.

Beispiel 1 Synthese von Dimethylpiperazin (Verbindung 2)

[0044] Schema Bl veranschaulicht die Herstellung von A f ,A f ‘-Di methylpi perazin 2 und Trimethylsilan 3 durch Hydrierung von A-Methyl-A f -carbamoyloxytrimethyl silan 1 unter Verwendung von LifAlHi] als Hydrierungsmittel.

1

Schema Bl

Bei der Reaktion wird das Hydrierungsmittel LifAlHi] in eine als „LiA10 2 “ bezeichnete Verbindung überführt. Bei dieser Verbindung handelt es sich um ein bisher nicht ge nauer definiertes Netzwerk aus [A10 4 ] 3 -Tetraedem und Lithium-Ionen als Gegenionen.

[0045] 0,55 g frisch synthetisiertes A f -Methy 1 -A f -carbam oy 1 oxy tri ethy 1 si 1 an wurden in ca. 20 ml absolutem Tetrahydrofuran (THF) vorgelegt und langsam 1 ml LifAlHi]- Lösung (4 M in Diethylether) bei Raumtemperatur zugetropft. Bei jedem Tropfen war eine Gasentwicklung, die auf die Bildung des sehr flüchtigen Trimethylsilans (Siede- punkt 6,7 °C) zurückzuführen ist, zu beobachten. Die Lösung trübte sich über mehrere Stunden leicht ein.

[0046] Ή-NMR (THF-d8, D 2 0-Insert, 400 MHz) d [ppm] = 0,14 (d, Me 3 Si), 1,19 (t, Et 2 0), 2,24 (s, N-CH3, 8 H), 2,38 (br, CH 2 , 6 H), 3,47 (q, Et 2 0); 13 C-NMR (THF-d8, D 2 0-Insert, 100 MHz, APT) d [ppm] = -4,6 (Me 3 SiH), 13,6 (Et 2 0), 23,l(qi, THF-d8),

44.4 (CH 3 ), 53,9 (CH 2 ), 65,7 (qu, THF-8d); 29 Si-NMR (THF-d8, D 2 0-Insert, 79,5 MHz, INEPT) d [ppm] = 7,1 ((Me 3 Si) 2 0), -16,3 (Me 3 SiH); 29 Si-NMR (THF-d8, D 2 0-Insert,

79.5 MHz, DEPT45) d [ppm] = -16,1 (Me 3 SiH).

[0047] Die 29 Si-NMR- Spektren der Reaktionslösung zeigten bei ca. -16 ppm ein Sig nal, welches im INEPT (3 Methylgruppen) und im DEPT45 (für SiH-Gruppen) ver stärkt wurde. Dieses beweist die Bildung von restlichem gelösten Me 3 SiH und erklärt gleichzeitig die Gasentwicklung. Die 13 C-NMR-Spektren zeigten kein Signal mehr für die Carbonylgruppe an. Es wurden nur zwei Signale für die Piperazin-Gruppe gefun den, laut APT-Spektren eines bei ca. 54 ppm (für C oder CH 2 -Gruppen) und eines bei ca. 44 ppm (CH- oder CH 3 -Gruppen). Im 1 H-NMR-Spektrum waren ebenfalls nur noch zwei Signale für den Piperazin-Rest mit einer Intensitätsverteilung von 3 (Singulett) zu 4 (breites Signal) zu finden. Daraus lässt sich schließen, dass ein symmetrisches N,N‘- Dimethylpiperazin gebildet wurde. Darüber hinaus entsprechen die NMR-Daten den Literaturwerten, die beispielsweise aus S. Ouk, Synthetic Commun., 2005 (35(23)), 3021-3026 bekannt sind. Der Ausruck „INEPT“ bezeichnet eine Magnetresonanzspekt roskopie-Experimentart (Insensitive nuclei enhanched by Polarisation transfer), der Ausdruck „DEPT45“ bezeichnet ein Magnetresonanzspektroskopie-Experiment (Dis- tortionless Enhancement by Polarization Transfer mit Pulswinkel von 45 °), der Aus druck „APT“ bezeichnet ein Magnetresonanzspektroskopie-Experiment (Attached Pro ton Test, ^-entkoppeltes 13 C-Spektrum).

Beispiel 1A

Synthese von Dimethyl piperazin (Verbindung 2]

[0048] Es wurde wie in Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, außer dass anstelle von Lithiumaluminiumhydrid Lithiumborhydrid (Lithium-Tetrahydridoboran) verwendet wurde. Nach 3 Tagen wurde ebenfalls im 29 Si-NMR das Signal des Trimethylsilans bei -16 ppm (gegenüber dem als internen Standard verwendeten Tetramethylsilan) erhal ten, wodurch die Umsetzung von Verbindung 1 zu den Verbindungen 2 und 3 nachge wiesen wurde. [0049] 29 Si-NMR (C 6 D 6 , 79,5 MHz, INEPT) d [ppm] = 23,2 und 22,0 (Edukt), 7,4 ((Me 3 Si) 2 0), -16,0 (Me 3 SiH).

Beispiel 2

Synthese von //-Propyl-N-methylamin (Verbindung 51

[0050] Schema B2 veranschaulicht die Herstellung von //-Propyl -A-methylamin 2 und Trimethylsilan 3 durch Hydrierung von O-trimethylsilyliertem A-Propylcarbamat 4 un ter Verwendung von LifAlHi] als Hydrierungsmittel.

Schema B2

Bei der Reaktion wird das Hydrierungsmittel LifAlHi] in eine als „LiAlCri“ bezeichnete Verbindung überführt. [0051] Etwa 0,2 g O-trimethylsilyliertes A-Propylcarbamat 4 wurden in ca. 2 ml abso lutem Benzen vorgelegt und ca. 0,5 ml Li[AH4]-Lösung bei Raumtemperatur zuge tropft. Es kam mit jedem Tropfen zu einer Gasentwicklung.

[0052] 'H-NMR (C 6 Ü 6 , 400 MHz): Aus dem Reaktionsgemisch ist keine exakte Zu- Ordnung durch vorhandenen Diethylether möglich; nach der wässrigen Aufarbeitung und Extraktion mit Diethylether: 2,47 (t, J = 7,2 Hz, 2H, N-CH 2 ) 2,35 (s, 3H, N-CH 3 ), 1,54 (H 2 0), 1,45 (m, CH 2 ), 0,85 (m, CH 3 ); 13 C-NMR (C 6 D 6 , 100 MHz, APT) d [ppm] = -2,0 (Me 3 SiH), 12,2 und 12,9 (CH 3 von Propyl), 15,9 (Et 2 0), 21,4 und 23,0 (OB OE), 35,0 und 40,4 (CH 3 -N), 53,2 und 58,7 (CH 2 -N), 66,6 (Et 2 0), 129 (C 6 D 6 ); 29 Si- NMR (C 6 D 6 , 79,5 MHz, INEPT) d [ppm] = 7,0 ((Me 3 Si) 2 0), 5,0 (Edukt), -16,6 (Me 3 SiH).

[0053] Die NMR-Spektren der Lösung zeigten das Signal des Me 3 SiH im 29 Si-NMR- Spektrum und die Signale für //-Propyl -N-methylamin 5 in den 13 C- und ^-Spektren. Diese Signale wurden mittels einer vorhergesagten chemischen Verschiebung von nmrdb.org zugeordnet. Die Signale im 13 C-NMR sind verdoppelt, was aufgrund der Deprotonierung des gebildeten sekundären Amins durch die starke Base LifAlHi] be gründet werden kann. Nach der Hydrolyse und Extraktion mit Diethylether kann im 3 H- NMR eindeutig das Singul ett der Methylgruppe bei 2,35 ppm (vorhergesagt bei 2,303 ppm) nachgewiesen werden. Dieses Signal ist nicht im Edukt enthalten und stammt weder von Benzen noch von Wasser oder Diethylether. Darüber hinaus entspre chen die 13 C-NMR-Daten den Literaturwerten, wie sie beispielsweise aus E. J. Sarneski, Analytical Chem., 1975 (47(13)), 2116-2124 bekannt sind. Die Domain nmrdb.org stellt eine Software zur Vorhersage von 13 C-NMR-Spektren bereit.

Beispiel 3

Synthese von Trimethylsilan (Verbindung 3)

[0054] Die in Beispiel 1 gezeigte Synthese führte zur Herstellung von Trimethylsilan 3.

Beispiel 3A

Synthese von Trimethylsilan (Verbindung 3]

[0055] Die in Beispiel 1A gezeigte Synthese führte zur Herstellung von Trimethyl silan 3.

Beispiel 4

Synthese von Trimethylsilan (Verbindung 3]

[0056] Die in Beispiel 2 gezeigte Synthese führte zur Herstellung von Trimethylsilan 3.