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Title:
METHOD FOR OBTAINING COBALT AND NICKEL FROM ORES AND ORE CONCENTRATES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/025234
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for obtaining metals from a cobalt and/or nickel arsenic sulfide ore or ore concentrate and/or a cobalt and/or nickel sulfide ore or ore concentrate, according to which the cobalt and/or nickel arsenic sulfide ore or ore concentrate and/or the cobalt and/or nickel sulfide ore or ore concentrate is reacted with sulfur or sulfur arsenic compounds to a reaction product, and dissolving and removing soluble metals and rare-earth metals.

Inventors:
BECKMANN ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/DE2002/003394
Publication Date:
March 27, 2003
Filing Date:
September 14, 2002
Export Citation:
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Assignee:
BECKMANN ALEXANDER (DE)
International Classes:
C22B23/00; C22B1/00; C22B1/06; C22B3/04; C22B3/18; C22B3/44; C22B11/00; C22B19/00; C22B19/20; (IPC1-7): C22B1/00
Foreign References:
DE4329417C11994-08-18
US4585477A1986-04-29
US5626648A1997-05-06
EP0041841A11981-12-16
US4328192A1982-05-04
US3451804A1969-06-24
US4888207A1989-12-19
US4110106A1978-08-29
Other References:
DATABASE WPI Section Ch, Week 199701 Derwent Publications Ltd., London, GB; Class M25, AN 1997-000006 XP002201989 & AU 17751 95 A (COMMONWEALTH SCI & IND RES ORG), 7. November 1996 (1996-11-07)
Attorney, Agent or Firm:
Von, Kreisler Selting Werner (P.O. Box 10 22 41, Köln, DE)
Schreiber, Christoph (Köln, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Gewinnung von Metallen aus einem arsenosulfidischen und/oder sulfidischen Cobaltund/oder Nickeler odererzkonzentrat, bei dem das arsenosulfische und/oder sulfidische Cobaltund/oder Nickeler odererzkonzentrat mit Schwefel oder schwefelhaltigen Arsenverbin dungen zu einem Reaktionsprodukt umgesetzt wird, und lösliche Metalle und seltene Erden aus dem Reaktionsprodukt gelöst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Arsen aus dem Reaktionsprodukt gelöst wird und die am Reaktionsprodukt angelagerten Metalle und seltene Erden, insbesondere Gold, Silber, Platin, PME, Nickel, Cobalt und Zink abgetrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Metalle mit einem BioleachingVerfahren aus dem Reaktionsprodukt herausgelöst werden.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in inerter Atmosphäre durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei einer Temperatur zwischen 50°C und 550°C, insbesondere zwischen 350°C und 450°C erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung durch Mikrowellenbestrahlung unterstützt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung während einer Dauer von 0,5 bis 10 h, insbesondere von 2 h bis 5 h erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwefel zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwefel in festem Zustand zugeführt wird und die Umsetzung bei einem Druck von 1 bis 10 bar durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in einer mit Schwefeldampf gesättigten Atmosphäre abläuft.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Schwefel in gasförmigen Zustand zugeführt wird und die Umsetzung bei einem Unterdruck erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung mit einem Schwefelplasma erfolgt.
Description:
Verfahren zur Gewinnung von Cobalt und Nickel aus Erzen und Erzkonzentraten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Cobalt und Nickel aus arsenosulfidischen oder sulfidischen Erzen oder Erzkonzentraten.

Der weitaus größte Teil der weltweiten Nickel-und Cobaltproduktion wird aus arsenosulfidischen oder sulfidischen Mineralen gewonnen. Dabei treten Cobalt und Nickel häufig zusammen sowie vergesellschaftet mit weiteren Metallerzen auf.

Unter den cobalthaltigen Arsenosulfiden sind vor allem zu nennen Safflorit (CoAs2), Skutterudit (CoAs3), Arsenopyrit ((Fe, Co, Ni) AsS), und Cobaltin (CoAsS). Bei den Sulfiden ist vor allem Linneit (Co3S4) zu nennen.

Unter den Arsenosulfiden sind vor allem zu nennen Rammelsbergit NiAs2, Arsenopyrit (FeAsS), Gersdorffit (NiAsS) und Nickelin (NiAs). Bei den Sulfiden ist vor allem Pentlandit (Fe, Ni) gS8, Millerit (NiS) und Bravoit (Ni, Fe) S2 zu nennen, Der Cobaltin ist unter den Cobaltmineralen, der Pentlandit unter den Nickelmineralen das am stärksten verbreitete Mineral. Diese besitzen daher die größte wissenschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung bei der Entwicklung neuer Gewinnungsverfahren.

Beide Mineralien zeichnen sich außerdem dadurch aus, dass in ihnen regelmäßig ein Gehalt an Gold, Platinmetalle. n und anderen seltenen Metallen sowie seltenen Erden angelagert oder gelöst ist.

Die arsenosulfidischen und/oder sulfidischen Cobaltminerale werden aus Erzgenesen gewonnen, die in der Regel gemahlen und im Flotationsverfahren zu einem Erzkonzentrat aufkonzentriert werden, wobei insbesondere ein wesentlicher Teil der im Mahlgut enthaltenen Silikate abgetrennt werden.

Die Aufarbeitung der Erze oder Erzkonzentrate erfolgt klassischerweise durch Rösten der Erze, wobei das Sulfid bei hohen Temperaturen zu SO2 oxidiert wird und Metalloxide zurückbleiben. Die so erhaltenen Erze können dann durch Zugabe von Kohlenstoff reduziert werden und die einzelnen Metalle werden durch spezielle Verfahren gegebenenfalls weiter aufgereinigt.

Mittlerweile gibt es neben den bekannten pyrometallurgischen und hydrometallurgischen Verfahren verschiedene Ansätze, Cobalt, Nickel und andere in den arsenosulfidischen und/oder sulfidischen Cobaltmineralen zu lösen.

Der Begriff"Laugung"umfasst sowohl chemische Laugung durch Fe... als auch die biologische Laugung (Bio-Leaching) durch Mikroorganismen, die den Schwefel als Energiequelle nutzen können. Insbesondere bei der Verwendung von eisenhaltigen Kupfer-und Nickelerzen ist eine Laugung bisher nur unvollständig möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Gewinnung von Cobalt und Nickel und anderen Metallen aus arsenosulfidischen und/oder sulfidischen Erzen oder Erzkonzentration zur Verfügung zu stellen.

Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst, bei dem . das arsenosulfische und/oder sulfidische Cobalt-und/oder Nickeler oder- erzkonzentrat mit Schwefel oder schwefelhaltigen Arsenverbindungen zu einem Reaktionsprodukt umgesetzt wird, und lösliche Metalle'und seltene Erden aus dem Reaktionsprodukt gelöst werden.

Diese Umsetzung wird durch die Formel 4CoAsS + 4S o 4CoS + As-IS4 (1) (Fe, Ni) gS8 + 5S- 4NiS + 5 FeS2 (2) 4CoAs + 4 As2S3 # 4 CoS + 3 AS4S4 (3) dargestellt.

Es hat sich gezeigt, dass sich der Cobaltin bei geeigneter Prozessführung nahezu vollständig in CoS und Reaigar umsetzen lässt. Pentlandit lässt sich bei der Prozessführung hingegen nahezu vollständig in NiS und Pyrit umsetzen.

Bei dieser Umsetzung entsteht aus einem Cobaltinkorn des Mahlgutes ein Korn überwiegend mit einem Kern aus Realgar und einem Mantel aus CoS. Im Gegensatz zu Cobaltin lässt sich aus Cobaltsulfid Cobalt sowie übrige darin angereicherte Metalle problemlos mit herkömmlichen Oxidationsverfahren herauslösen. Im Falle des Nickels entsteht ebenfalls aus einem Pentianditkorn des Mahiguts ein Korn mit einem Kern aus Pyrit und einem Mantel aus NiS.

Dieses lässt sich problemlos durch herkömmliche Laugungsverfahren herauslösen. Besonders geeignet ist der Schwefel in einem flüssigen Aggregatzustand. Je nach Temperatur ist der Schwefel leichtflüssig gelb bis zähflüssig dunkelrot/braun. In der flüssigen Phase treten Umwandlungen zwischen x und-Schwefel ein. Die unterschiedlichen Formen führen zu einer Absenkung des Erstarrungspunktes. Flüssig ist Schwefel daher im Allgemeinen im Bereich von 111-444 °C, wobei der Siedepunkt abhängig ist vom Druck. Dieser Temperaturbereich wird daher bevorzugt verwendet, wobei weniger vorteilhaft der Bereich um 187 °C ist, da der Schwefel dort eine besonders hohe Viskosität hat, die bei höheren Temperaturen wieder abnimmt. Bevorzugt sind zum einen Temperaturbereiche von 111-159 °C, alternativ 350-444 °C. Niedrige Temperaturen sind selbstverständlich vom notwendigen Energieeintrag her günstiger, höhere Temperaturen beschleunigen die Reaktion.

Diese Reaktionen sind exotherm, so dass ein vergleichsweise geringer Energieaufwand für die Umsetzung nötig ist.

Ein mögliches Verfahren zur Gewinnung von Cobalt bzw. Nickel aus CoS bzw NiS wird mit den Formeln CoS + Fe2 (S04) 3- CoS04 + 2FeS04 + S (4) NiS + Fe2 (SO4) 3-. NiS04 + 2 FeS04+ S (5) beschrieben. Das erzeugte Cobalt-bzw. Nickelsulfat ist ebenso wie das Eisensulfat säurelöslich, Cobalt, Nickel und Eisen gehen somit nacheinander in Lösung und können bei geeigneter Prozessführung separiert und abgetrennt werden.

Übrig bleibt ein im Mahlgut enthaltenes Gemisch aus Edel-und sonstigen Metallen und seltenen Erden, insbesondere aus Gold, Silber, Platin, PME's und Zink, das sich als Residuum am Boden des Tanks, in dem der Lösungsprozess abläuft, absetzt.

Mit neuartigen Bioleaching-Verfahren kann das Cobalt oder Nickel besonders umweltfreundlich unter vergleichsweise geringer Erzeugung von Schwefelsäure herausgelöst werden. Dabei wird das Cobaltsulfid gemäß CoS + 02 C0S04 (6) bzw.

NiS + 02 NiSO4 (7) bei Anwesenheit spezieller Bakterien oxidiert und in wässriger Lösung abgetrennt und elektrolysiert.

Die Umsetzung der Erze oder Erzkonzentrate sollte bevorzugt in einer inerten Atmosphäre ablaufen, beispielsweise unter Stickstoff oder Argon.

Als bevorzugter Temperaturbereich für die Umsetzung hat sich der Bereich zwischen 50°C und 550°C-herausgestellt, insbesondere zwischen 350°C und 450°C kann die Umsetzung vergleichsweise schnell erfolgen. Die Dauer der Umsetzung hängt von der Größe der Mahikörner und der Temperatur ab und kann vom Fachmann durch einfache Versuche optimiert werden.

Der Umsetzungsprozess der Erze oder Erzkonzentrate kann durch eine Mikrowellenbestrahlung unterstützt werden. Da durch die Mikrowellen die einzelnen Körner des Mahlgutes gleichermaßen Innen wie Außen aufgeheizt werden, können hierdurch die bei der Umsetzung ablaufenden Diffusionsprozesse beschleunigt werden. Durch diese Verbesserung der Reaktionskinetik kann der Prozess beschleunigt werden.

Je nach Umsetzungstemperatur und gegebenenfalls Intensität der Mikrowellenbestrahlung kann die Umsetzung während einer Dauer von 0,5 h bis 10 h, insbesondere von 2 h bis 5 h erfolgen.

Der Schwefel sollte dem Cobaltin stöchiometrisch zugeführt werden. Dies bedeutet, dass im Regelfall vor der Umsetzung eine Analyse durchgeführt werden sollte, um festzustellen, welche Mengen an Schwefel benötigt werden, um in Abhängigkeit vom eingesetzten Erz zur Umsetzung gemäß Formel (1), (2), (3) oder vergleichbaren Umsetzungen zu gelangen. Ein Überschuss an Schwefel sollte vermieden werden, da dieser beim Abkühlen meist eine klebrige Masse ergibt. Stöchiometrisch bedeutet also in diesem Fall, dass bezogen auf den Metallgehalt der Erze oder Erzkonzentrat nach Ablauf der Reaktion praktisch kein freier Schwefel verbleiben sollte.

Dabei kann der Schwefel dem Mahlgut in festem Zustand zugeführt werden, wobei die Umsetzung des Erzes oder Erzkonzentrates bei Umgebungsdruck erfolgen sollte, jedoch auch mit einem Überdruck von bis zu 10 bar durchgeführt werden kann. Um zu vermeiden, dass bei den Temperaturen für die Umsetzung zu viel Schwefel verdampft, kann es von Vorteil sein, wenn die Umsetzung in einer Schwefeldampf gesättigten Atmosphäre abläuft.

Andererseits kann die Umsetzung auch ohne Zugabe festen Schwefels in einer gasförmigen Schwefel enthaltenden Atmosphäre bei Unterdruck erfolgen.

Auch ist die Umsetzung unter Zugabe eines Schwefelplasmas möglich.

Möglich ist auch die Umsetzung von flüssigem Schwefel mit entsprechend vorgewärmtem Erz oder Erzkonzentrat, da dies die Reaktion stark beschleunigt und die Bildung von Nebenprodukten verringert.

Das Verfahren kann z. B. in einem Dreikammer-Tunnelofen realisiert werden. Der Dreikammer-Tunnelofen weist eine erste und eine dritte Kammer auf, die als Schleusen für die zweite Kammer dienen. Die zweite Kammer des Ofens ist mit e ! ektrischen Heizwendeln versehen und weist einen Einlass für Stickstoff bzw. Argon auf, das als Spülgas verwendet wird. Darüber hinaus kann die zweite Kammer mit Quarzglasfenstern zum Einbringen von Mikrowellen versehen sein.

Versuche haben gezeigt, dass die Umsetzung insbesondere bei einer Bestrahlung des Gemisches aus Mahigut und Schwefel mit Mikrowellen mit einer auf die Menge des Mahlguts bezogenen spezifischen Energiedichte von 8- 35 kWh/t optimiert ist. Es können sowohl Mikrowellen mit 815 MHz als auch mit 2,45 GHz verwendet werden.

Auch kann die Umsetzung in einem Wirbelschichtreaktor erfolgen.

Überraschenderweise werden durch das erfindungsgemäße Verfahren rieselfähige Produkte erhalten, d. h. der zugesetzte Schwefel führt nicht zu einer Verklebung der Reaktionsprodukte, sondern wird für die Umsetzung benötigt. Eventuell vorhandene Verklebungen lassen sich leicht aufbrechen.

Das Produkt weist durch die entstandene Porosität, auch bedingt durch die exotherme Reaktion, eine mindestens 50-fache Oberflächenvergrößerung auf, bezogen auf das Ausgangsmaterial. Dies erlaubt einen erheblich besseren Angriff von biologischen und/oder chemischen Laugungsmitteln.