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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A FRICTIONAL VALUE DATABASE AND CONTROL DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/011503
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a frictional value database in which information sent out by transmitting vehicles is received and stored in the database, wherein the information comprises at least frictional value data describing the determined frictional value potential of a road segment and location data describing the geographical location of this road segment, the data stored in the database is checked for plausibility, converted into plausibility-checked data and is stored, and the plausibility-checked data stored in the database can be retrieved by receiving vehicles, wherein the frictional value data is the information that a low frictional value is present, and wherein the information is sent out by the transmitting vehicles only when a low frictional value that is present is detected.

Inventors:
KLEWS MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/062132
Publication Date:
January 17, 2019
Filing Date:
May 09, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
G08G1/01; B60T8/172; B60W40/064; B60W40/068; B60W50/00; G01C21/36; G01S5/00; G07C5/00; G08G1/0967
Domestic Patent References:
WO2010019045A12010-02-18
Foreign References:
DE102016014547A12017-07-06
DE102006061249A12008-06-26
US20160133130A12016-05-12
DE102015216483A12016-08-04
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Betrieb einer Reibwertdatenbank (300), bei dem

von sendenden Fahrzeugen (100) ausgesandte Informationen empfangen und in der Datenbank (300) gespeichert werden, wobei die Informationen zumindest das ermittelte Reibwertpotential eines Straßensegments beschreibende Reibwertdaten sowie die geographische Lage dieses Straßensegments beschreibende Ortsdaten umfassen,

die in der Datenbank (300) gespeicherten Daten plausibilisiert und zu plausibilisierten Daten umgewandelt (301) und gespeichert werden und die in der Datenbank gespeicherten plausibilisierten Daten von empfangenden Fahrzeugen (200) abgerufen werden können,

dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Reibwertdaten um die Information handelt, dass ein Niedrigreibwert vorliegt, und dass die Informationen von den sendenden Fahrzeugen nur dann ausgesandt werden, wenn ein vorliegender Niedrigreibwert ermittelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein

Niedrigreibwert dann als vorliegend ermittelt wird, wenn beim sendenden Fahrzeug ein Eingriff eines Antiblockiersystems und/oder eines

Traktionskontrollsystems stattfindet (101, 204).

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorliegender Niedrigreibwert beim sendenden Fahrzeug anhand fahrdynamischer Größen, insbesondere einem Schräglaufwinkel, ermittelt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass vom empfangenden Fahrzeug das Vorliegen eines Niedrigreibwerts abgerufen wird, dessen Antiblockiersystem und/oder dessen Traktionskontrollsystem an das Vorliegen eines Niedrigreibwerts angepasst wird (203).

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass vom empfangenden Fahrzeug das Vorliegen eines Niedrigreibwerts abgerufen wird, eine Warninformation an dessen Fahrer abgegeben wird (203).

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Reibwertdatenbank (300) um eine Datenbank für den elektronischen Horizont des empfangenden Fahrzeugs handelt. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem

Fahrzeug um ein einspuriges Kraftfahrzeug, insbesondere ein Motorrad handelt.

8. Steuergerät in einem Kraftfahrzeug, sendend oder empfangend

Reibwertdaten und Ortsdaten zu oder von einer mit einem der

erfindungsgemäßen Verfahren betriebenen Reibwertdatenbank.

9. Reibwertdatenbank (300), in der

von sendenden Fahrzeugen (100) ausgesandte Informationen empfangen und in der Datenbank gespeichert werden, wobei die Informationen zumindest das ermittelte Reibwertpotential eines Straßensegments beschreibende Reibwertdaten sowie die geographische Lage dieses Straßensegments beschreibende Ortsdaten umfassen

die in der Datenbank (300) gespeicherten Daten plausibilisiert und zu plausibilisierten Daten umgewandelt (301) und gespeichert werden und die in der Datenbank gespeicherten plausibilisierten Daten von empfangenden Fahrzeugen (200) abgerufen werden können,

dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Reibwertdaten um die Information handelt, dass ein Niedrigreibwert vorliegt, und dass die Informationen von den sendenden Fahrzeugen nur dann ausgesandt werden, wenn ein vorliegender Niedrigreibwert ermittelt wird.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren zum Betrieb einer Reibwertdatenbank, Reibwertdatenbank und Steuergerät

Stand der Technik

Aus der DE 10 2015 216 483 AI ist ein Verfahren zum Betrieb einer

Reibwertdatenbank bekannt, bei dem

von sendenden Fahrzeugen ausgesandte Informationen empfangen und in der Datenbank gespeichert werden, wobei die Informationen zumindest das ermittelte Reibwertpotential eines Straßensegments beschreibende Reibwertdaten, die geometrische Lage dieses Straßensegments beschreibende Ortsdaten sowie den Ermittlungszeitpunkt der

Reibwertdaten beschreibende Zeitdaten umfassen und

die in der Datenbank gespeicherten Daten von empfangenden

Fahrzeugen abgerufen werden können.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Reibwertdatenbank, bei dem

von sendenden Fahrzeugen ausgesandte Informationen von der

Reibwertdatenbank empfangen und in der Reibwertdatenbank

gespeichert werden, wobei die Informationen zumindest das ermittelte Reibwertpotential eines Straßensegments beschreibende Reibwertdaten sowie die geographische Lage dieses Straßensegments beschreibende Ortsdaten umfassen, die in der Datenbank gespeicherten Daten bzw. Informationen

plausibilisiert und zu plausibilisierten Daten bzw. Informationen umgewandelt und gespeichert werden und

die in der Datenbank gespeicherten plausibilisierten Daten bzw.

plausibilisierten Informationen von empfangenden Fahrzeugen abgerufen werden können,

wobei es sich bei den Reibwertdaten um die Information handelt, dass ein Niedrigreibwert vorliegt, und dass die Informationen von den sendenden

Fahrzeugen nur dann ausgesandt werden, wenn ein vorliegender Niedrigreibwert ermittelt wird. Durch den Verzicht auf eine genaue Ermittlung des Reibwerts und die Beschränkung auf die binäre Größe„Niedrigreibwert" ergibt sich eine relativ einfache Möglichkeit, empfangende Fahrzeuge vor bevorstehenden

Niedrigreibwertstellen zu warnen. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Niedrigreibwert dann als vorliegend ermittelt wird, wenn beim sendenden Fahrzeug ein Eingriff eines Antiblockiersystems und/oder eines

Traktionskontrollsystems stattfindet. Diese Ausgestaltung zeichnet sich ebenfalls durch eine sehr einfache Implementierung aus.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein vorliegender Niedrigreibwert beim sendenden Fahrzeug anhand

fahrdynamischer Größen, insbesondere einem Schräglaufwinkel, ermittelt wird. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass vom empfangenden Fahrzeug das Vorliegen eines

Niedrigreibwerts abgerufen wird, dessen Antiblockiersystem und/oder ein Traktionskontrollsystem bzw. Antriebsschlupfregelungssystem an das Vorliegen eines Niedrigreibwerts angepasst wird. Dadurch wird die Fahrsicherheit erhöht.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass vom empfangenden Fahrzeug das Vorliegen eines

Niedrigreibwerts abgerufen wird, eine Warninformation an dessen Fahrer abgegeben wird. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Reibwertdatenbank um eine Datenbank für den elektronischen Horizont des empfangenden Fahrzeugs handelt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Fahrzeug um ein einspuriges Kraftfahrzeug, insbesondere ein Motorrad handelt.

Weiter umfasst die Erfindung ein Steuergerät in einem Kraftfahrzeug, sendend oder empfangend Reibwertdaten und Ortsdaten zu oder von einer mit einem der erfindungsgemäßen Verfahren betriebenen Reibwertdatenbank.

Weiter umfasst die Erfindung eine Reibwertdatenbank, bei der

von sendenden Fahrzeugen ausgesandte Informationen empfangen und in der Datenbank gespeichert werden, wobei die Informationen zumindest das ermittelte Reibwertpotential eines Straßensegments beschreibende Reibwertdaten sowie die geographische Lage dieses Straßensegments beschreibende Ortsdaten umfassen

die in der Datenbank gespeicherten Daten plausibilisiert und zu plausibilisierten Daten umgewandelt und gespeichert werden und die in der Datenbank gespeicherten plausibilisierten Daten von empfangenden Fahrzeugen abgerufen werden können,

wobei es sich bei den Reibwertdaten um die Information handelt, dass ein Niedrigreibwert vorliegt, und dass die Informationen von den sendenden

Fahrzeugen nur dann ausgesandt werden, wenn ein vorliegender Niedrigreibwert ermittelt wird.

Die Zeichnung umfasst Fig. 1

Fig. 1 zeigt die Struktur der vorliegenden Erfindung.

Eingriffe von Antiblockiersystemen oder Antriebsschlupfregelungssystemen sowie fahrdynamische Größen eines Zweirads wie z.B. aktuelle Schräglaufwinkel werden auf drahtlosem Wege an einen zentralen Server gesendet. Durch statistische Auswertung der Anzahl der Eingriffe von Antiblockiersystemen oder Antriebsschlupfregelungssystemen oder Analyse von fahrdynamischen Größen kann eine Klassifizierung von Streckenabschnitten bzgl. ihres Reibwerts erfolgen. Diese Klassifizierung fließt dynamisch in die Kartendaten des elektronischen Horizonts ein und steht damit zur Warnung vor geringen Reibwerten oder die Anpassung von z.B. Antiblockiersystemen oder

Antriebsschlupfregelungssystemen an die aktuellen Reibwerte zur Verfügung.

Diese Zweiräder beziehen ebenso von dem zentralen Server dort abgespeicherte Daten und erkennen daraus zum Beispiel, auf weichen Streckenabschnitten es aktuell besonders häufig zu Eingriffen von z.B. Antiblockiersystemen oder

Antriebsschlupfregelungssystemen kommt, was ein starkes Indiz für eine

Straßenoberfläche mit geringem Reibwert ist. Diese Information wird z.B. für Warnfunktionen oder zur Anpassung von z.B. Fahrdynamikregelsystemen verwendet.

Bei Regeleingriffen eines ABS-Systems oder eines Traktionskontrollsystems oder bei bestimmten Werten von fahrdynamischen Größen wie z.B.

Schräglaufwinkel, die auf einen geringen Reibwert hindeuten, senden die mit dem Server verbundenen Fahrzeuge diese Ereignisse inklusive der

Positionsdaten und ggf. der Zeitdaten an den Server. Auf dem Server wird statistisch ausgewertet, wo diese Ereignisse besonders häufig auftreten. Diese Informationen können relativ statisch bzw. langzeitig gültig sein, wie z.B. bei unbefestigten Wege oder bei Straßen mit Bitumenflickstellen. Ebenso kann es sich jedoch auch um dynamische bzw. nur kurzzeitig gültige Informationen bedingt durch z.B. Ölflecken, nasses Laub oder Glatteis handeln. Die bzgl. des

Reibwerts als kritisch ausgewerteten Straßenabschnitte werden in den dynamischen Landkarten des Servers verzeichnet und an die Navigationseinheit der mit dem Server verbundenen Fahrzeugs übertragen. Für das Fahrzeug steht somit die Information über glatte Streckenabschnitte zur Verfügung, so dass z.B. vor dem Passieren der glatten Strecke ein Warnsystem aktiviert werden kann oder beim Passieren der glatten Strecke die Parameter von

Fahrdynamikregelsystemen dementsprechend angepasst werden können.

Die Struktur der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 1 dargestellt. Die drei

Grundblöcke sind dabei mit 100, 200 und 300 bezeichnet. Block 100 kennzeichnet dabei Fremdfahrzeuge bzw. sendende Fahrzeuge, welche

Informationen an eine Datenbank bzw. einen Server für den elektronischen Horizont 200 senden. Block 300 kennzeichnet das eigene Fahrzeug bzw.

empfangende Fahrzeug, welches Informationen vom Server 200 erhält, aber auch Informationen an diesen Server sendet. Die Kommunikation zwischen den Blöcken 100, 200 und 300 erfolgt auf drahtlosem Wege.

Mit„elektronischer Horizont" wird dabei ein Cloud-basiertes Konzept bezeichnet, das im Kern auf dem Austausch von Positions- und Kartendaten aller

miteinander im System verbundener Fahrzeuge besteht. Zu den Kartendaten gehören auch dynamische Strecken attribute wie z.B. Streckensperrungen, Staus, Unfälle oder sonstige Hindernisse auf der Straße.

Im Folgenden werden nun die Blöcke 100, 200 und 300 genauer beschrieben. In Block 100 ermittelt die Einheit 101, ob ein Niedrigreibwert vorliegt. Liegt beispielsweise ein Eingriff eines Antiblockiersystems oder eines

Traktionskontrollsystems vor oder deuten fahrdynamische Größen auf einen vorliegenden Niedrigreibwert hin, dann wird dies zu Block 301 kommuniziert. In Block 300 findet im Modul 301 eine Plausibilisierung und Zusammenstellung der von den Blöcken 101 und 204 gelieferten Niedrigreibwertsignale statt. Dies kann z.B. durch eine statistische Auswertung erfolgen und es kann beispielsweise erst nach mehreren vorliegenden Niedrigreibwertmeldungen dieser in die Datenbank 302 übernommen werden. Die Datenbank 302 sendet ihre Reibwertdaten an die Navigationseinheit des empfangenden Fahrzeugs 200, welche den

Niedrigreibwert an das Fahrzeugbussystem 202 weiterleitet. In Block 203 erfolgt bei Erreichen oder Annähern an die Niedrigreibwertstelle z.B. eine Anpassung von Parametern eines Antiblockiersystems und/oder eines

Traktionskontrollsystems. Beispielsweise können deren Auslöseschwellen reduziert werden. Ergänzend oder alternativ kann in Block 203 auch eine

Fahrerwarnung erfolgen. Block 204 des empfangenden Fahrzeugs 200 entspricht Block 101 des sendenden Fahrzeugs 100. So ermittelt die Einheit 204, ob ein Niedrigreibwert vorliegt. Liegt beispielsweise ein Eingriff eines

Antiblockiersystems oder eines Traktionskontrollsystems vor oder deuten fahrdynamische Größen auf einen vorliegenden Niedrigreibwert hin, dann wird dies zu Block 301 kommuniziert.