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Title:
METHOD FOR OPERATING AN INTERNET-PROTOCOL-BASED FUNCTIONAL SYSTEM AND ASSOCIATED INTERNET-PROTOCOL-BASED FUNCTIONAL SYSTEM IN A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/083466
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for operating an Internet-Protocol-(IP)-based functional system in a vehicle (1) with at least two system units (4-9) which are connected to one another in a separable manner, in which a local IP address (20) is respectively allocated to a first system unit (5) and to a second system unit (6; 7; 8), and data are transmitted between the first system unit (5) and the second system unit (6; 7; 8) with a reproduction rule for the purpose of carrying out a first function, wherein one of the system units acts as a transmitting system unit and the other system unit acts as a receiving system unit. In the method, the data are also evaluated in the receiving system unit with the reproduction rule, the reproduction rule is used to refer to a memory location of a memory (23a-23f) associated with the execution program code for the first function, and the first function is carried out via the receiving system unit using the data in the reproduction rule. The present invention also relates to an associated functional system in a vehicle and preferably comprises at least one releasably connected mobile terminal (7; 8).

Inventors:
BECKMANN MARK (DE)
SCHOLZ LARS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/073921
Publication Date:
June 13, 2013
Filing Date:
November 29, 2012
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
H04L29/08; G06F17/30; H04L29/12; H04W4/44
Foreign References:
US20110106375A12011-05-05
Other References:
MICHAEL EICHHORN ET AL: "A SOA-based middleware concept for in-vehicle service discovery and device integration", INTELLIGENT VEHICLES SYMPOSIUM (IV), 2010 IEEE, IEEE, PISCATAWAY, NJ, USA, 21 June 2010 (2010-06-21), pages 663 - 669, XP031732138, ISBN: 978-1-4244-7866-8
MICHAEL EICHHORN ET AL: "A Flexible In-Vehicle HMI Architecture based on Web Technologies", PROCEEDINGS OF THE 2ND INTERNATIONAL WORKSHOP ON MULTIMODAL INTERFACES FOR AUTOMOTIVE APPLICATIONS (MIAA '10), 7 February 2010 (2010-02-07), NY, USA, pages 9 - 12, XP055053446, ISBN: 978-1-60-558997-8, DOI: 10.1145/2002368.2002374
See also references of EP 2789149A1
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Betreiben eines lnternetprotokoll-(IP)-basierten Funktionssystems in

einem Fahrzeug (1 ) mit wenigstens zwei trennbar miteinander verbundenen

Systemeinheiten (4 - 9), bei dem

- einer ersten Systemeinheit (5) und einer zweiten Systemeinheit (6; 7; 8) jeweils eine lokale IP-Adresse (20) zugewiesen werden,

- zwischen der ersten Systemeinheit (5) und der zweiten Systemeinheit (6; 7; 8) Daten mit einer Wiedergabevorschrift zur Ausführung einer ersten Funktion übertragen werden, wobei eine der Systemeinheiten als sendende Systemeinheit und die andere Systemeinheit als empfangende Systemeinheit agiert,

- die Daten mit der Wiedergabevorschrift in der empfangenden Systemeinheit

ausgewertet werden,

- mittels der Wiedergabevorschrift auf einen Speicherplatz eines Speichers (23a - 23f) verwiesen wird, welcher dem Ausführungsprogrammcode der ersten Funktion zugeordnet ist, und

- mittels der Daten der Wiedergabevorschrift die erste Funktion über die empfangende Systemeinheit ausgeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

- dass die erste Systemeinheit (5) über eine Fahrzeugschnittstelle (1 1 ) datentechnisch mit dem Fahrzeug (1 ) verbunden ist und

- die erste ausführbare Funktion auf im Fahrzeug (1 ) gespeicherte Daten (12) zugreift.

3. Verfahren nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

- in der ersten Systemeinheit (5, 22) ein Zugriffsprofil gespeichert ist, mittels welchem Zugriffskriterien für weitere Systemeinheiten (7; 8) bezüglich der im Fahrzeug (1 ) gespeicherten Daten (12) gespeichert sind, und

- die erste Systemeinheit (5, 22) prüft, ob eine der weiteren Systemeinheiten (7; 8) bezüglich bestimmter im Fahrzeug (1 ) gespeicherter Daten (12) zugriffsberechtigt ist.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die lokalen IP-Adressen mittels der ersten Systemeinheit (5, 21 ) zugewiesen werden.

5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Wiedergabevorschrift zur Ausführung der ersten Funktion gemäß einem standardisierten Format, vorzugsweise HTML oder HTML5, festgelegt ist.

6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

- der zu der ersten Funktion gehörige Ausführungsprogrammcode außerhalb des

Fahrzeugs (1 ) gespeichert ist und

- das Fahrzeugsystem über eine drahtlose Datenverbindung (13) auf das

Ausführungsprogramm zugreift.

7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

- im Fahrzeugsystem mehrere Funktionen gleichzeitig oder nacheinander ausgeführt werden,

- wobei die erste und die zweite Systemeinheit (4 - 9) ausgebildet sind, für die erste Funktion als sendende Systemeinheit und für die zweite Funktion als empfangende Systemeinheit zu agieren.

8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

- in dem Fahrzeugsystem wenigstens drei Systemeinheiten (4 - 9) trennbar

miteinander verbunden sind und

- eine der Systemeinheiten (6) IP-Datenpakete zwischen zwei anderen

Systemeinheiten (5, 9) weiterleitet.

9. lnternetprotokoll-(IP)-basiertes Funktionssystem in einem Fahrzeug (1 ), umfassend

- wenigstens eine erste Systemeinheit (5) und eine zweite Systemeinheit (4; 6 - 9), die trennbar miteinander verbundenen sind,

- einen Netzkonfigurationsserver (21 ), mittels dessen der ersten Systemeinheit (5) und der zweiten Systemeinheit (4; 6 - 9) jeweils eine lokale IP-Adresse (20) zuweisbar ist,

- wobei zwischen der ersten Systemeinheit (5) und der zweiten Systemeinheit (4; 6 - 9) Daten mit einer Wiedergabevorschrift zur Ausführung einer ersten Funktion übertragbar sind, wobei eine der Systemeinheiten als sendende Systemeinheit und die andere Systemeinheit als empfangende Systemeinheit agiert, und

- wobei die Daten mit der Wiedergabevorschrift in der empfangenden Systemeinheit auswertbar sind, mittels den Daten mit der Wiedergabevorschrift auf einen Speicherplatz eines Speichers (23a - 23f), welcher dem Ausführungsprogrammcode der ersten Funktion zugeordnet ist, verweisbar ist, und mittels den Daten mit der Wiedergabevorschrift die erste Funktion über die empfangende Systemeinheit ausführbar ist.

10. Funktionssystem nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Funktionssystem ein Infotainmentsystem mit einer fest im Fahrzeug (1 ) verbundenen Basiseinheit (5) und wenigstens einem lösbar verbundenen mobilen Endgerät (7; 8) ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Betreiben eines Internetprotokoll-basierten Funktionssystems und dazugehöriges Internetprotokoll-basiertes Funktionssystem in einem Fahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Funktionssystems und ein dazugehöriges Funktionssystem in einem Fahrzeug, insbesondere als sogenannte

Infotainmentsysteme bekannte Informations-, Kommunikations- und Entertainmentsysteme.

Die Anzahl der Funktionssysteme im Fahrzeug ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Bei Infotainmenteinrichtungen ist beispielsweise nicht nur die Funktionsvielfalt stark angestiegen, sondern es werden auch eine zunehmende Anzahl an Geräten in die Informationsarchitektur eingebunden. So können Anzeigeinhalte je nach Bedarf auf verschiedenen Displays angezeigt werden oder Hörinhalte über verschiedene Audiokanäle wiedergegeben werden.

Es ist ferner bekannt, tragbare bzw. mobile elektronische Geräte lösbar in einem Fahrzeug zu befestigen und mit anderen Einrichtungen des Fahrzeugs zu koppeln. Beispielsweise sind Freisprecheinrichtungen für Mobiltelefone bekannt, bei denen das Mobiltelefon von einer mechanischen Halterung aufgenommen wird und mittels eines Steckers so mit dem Fahrzeug verbunden wird, dass beim Telefonieren ein im Innenraum des Fahrzeugs untergebrachtes Mikrofon sowie die Lautsprecher des Fahrzeugs genutzt werden können. Ferner gibt es Konzepte für lösbare Navigationsgeräte im Fahrzeug, mithilfe derer Navigationsfunktionen flexibel nachgerüstet werden können.

Die Kopplung von mitgebrachten Geräten im Fahrzeug ist jedoch nicht auf

Kommunikationslösungen und Fahrerassistenzsysteme beschränkt. Es wurden des Weiteren verschiedene Lösungen angegeben, auch Wiedergabegeräte der Unterhaltungselektronik mit den Fahrzeugeinrichtungen zu koppeln.

Bei der Vernetzung der einzelnen Geräte untereinander muss einerseits ein hoher

Integrationsaufwand über proprietäre Schnittstellen erfolgen, andererseits ist die Entwicklung der betreffenden Hardware- und Software-Komponenten an die Entwicklungszyklen der jeweiligen Fahrzeugentwicklung gekoppelt. Insbesondere kann nicht von den sehr kurzen Innovationszyklen der Informations- und Kommunikationsindustrie profitiert werden. Des Weiteren ist es nachteilig, dass mitgebrachte Fremdgeräte von dem Funktionalitätsumfang der steuernden Funktionseinheit im Fahrzeug abhängig sind und so in der Regel nur ein geringer Grad des Funktionsumfangs und der Funktionstiefe im Fahrzeugumfeld benutzbar sind.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines

Funktionssystems und ein dazugehöriges Funktionssystem in einem Fahrzeug anzugeben, welche eine flexible Vernetzung und Funktionsnutzung zwischen den einzelnen

Systemkomponenten ermöglichen und kostengünstig weiterentwickelbar ist.

Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Funktionssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Aus- und

Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Funktionssystems in einem Fahrzeug ist ein lnternetprotokoll-(IP)-basiertes Funktionssystem mit wenigstens zwei trennbar miteinander verbundenen Systemeinheiten. Bei dem Verfahren werden einer ersten

Systemeinheit und einer zweiten Systemeinheit jeweils eine lokale IP-Adresse zugewiesen. Zwischen der ersten Systemeinheit und der zweiten Systemeinheit werden Daten mit einer Wiedergabevorschrift zur Ausführung einer ersten Funktion übertragen, wobei eine der

Systemeinheiten als sendende Systemeinheit und die andere Systemeinheit als empfangende Systemeinheit agiert. Die Daten werden mit der Wiedergabevorschrift in der empfangenden Systemeinheit ausgewertet. Mittels der Wiedergabevorschrift wird auf einen Speicherplatz eines Speichers verwiesen, welcher dem Ausführungsprogrammcode der ersten Funktion zugeordnet ist, und mittels der Daten der Wiedergabevorschrift die erste Funktion über die empfangende Systemeinheit ausgeführt wird. Die Schnittstellendefinition durch das Internetprotokoll, insbesondere mit dem gesamten IP-Protokollstapel ermöglicht die flexible Einbindung beliebiger internetfähiger Kommunikations- und Informationsgeräte. Die Entwicklungszyklen betreffender Funktionssysteme müssen damit nicht mehr an die Entwicklungszyklen des Fahrzeugs gekoppelt sein. Das Fahrzeugfunktionssystem kann darüber hinaus mit Fremdgeräten ohne aufwändige Integration skalierbar erweitert werden.

Die trennbar miteinander verbundenen Systemeinheiten weisen eine Datenverbindung auf, die deaktivierbar und/oder physikalisch trennbar ist. Es handelt sich insbesondere um separat ausbaubare und nicht in einem Gerät integrierte Systemeinheiten. Die Systemeinheiten können fest im Fahrzeug angeordnet sein oder lösbar mit dem Fahrzeug verbunden sein. Ein besonderer Vorteil ergibt sich dann, wenn wenigstens eine der Systemeinheiten ein mobiles Endgerät ist. In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Systemeinheit über eine Fahrzeugschnittstelle datentechnisch mit dem Fahrzeug verbunden und es greift die erste ausführbare Funktion auf im Fahrzeug gespeicherte Daten zu. Die erste Systemeinheit übernimmt in diesem Fall die Rolle eines Gateways und kann somit die gesamte interne Datenwelt des Fahrzeugs für die weiteren Systemeinheiten extern verfügbar machen. Im Fahrzeug gespeicherte Daten sind im Sinne der Erfindung Daten, die durch das IP-basierte Fahrzeugfunktionssystem mit Ausnahme des Gateways in der ersten Systemeinheit nicht unmittelbar zugänglich sind, z.B. Daten zur Motorsteuerung. Änderungen innerhalb des Fahrzeugs können in der ersten Systemeinheit derart abgebildet werden, dass sie nach außen für andere Systemeinheiten nicht sichtbar sind bzw. dass die Interoperabilität weiterhin möglich ist. Die Entwicklung der anderen

Systemeinheiten kann somit von der Fahrzeugentwicklung unabhängig erfolgen.

Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass in der ersten

Systemeinheit ein Zugriffsprofil gespeichert ist, mittels welchem Zugriffskriterien für weitere Systemeinheiten bezüglich der im Fahrzeug gespeicherten Daten gespeichert sind, und die erste Systemeinheit prüft, ob eine der weiteren Systemeinheiten bezüglich bestimmter im Fahrzeug gespeicherter Daten zugriffsberechtigt ist. Hierdurch kann ein beschränkter Zugriff für mitgebrachte mobile Endgeräte bzw. lösbar im Fahrzeug verbundene Geräte auf interne Fahrzeugdaten kontrolliert werden.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die lokalen IP-Adressen mittels der ersten Systemeinheit zugewiesen. Die erste Systemeinheit agiert als Netzwerk-Daten-Server. Sie ist dann insbesondere als Basiseinheit des Funktionssystems ausgestaltet. Eine

Aggregation wichtiger IP-Netzwerkfunktionen in einem Basisgerät hat den Vorteil, dass diese Funktionen in den anderen, ggf. mobilen Endgeräten nicht notwendig sind. Dies hat

gegebenenfalls Kostenvorteile.

In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Wiedergabevorschrift zur Ausführung der ersten Funktion gemäß einem standardisierten Format, vorzugsweise Java Skript, HTML oder HTML5 oder ähnliche Formate, festgelegt. Hierdurch wird die Anbindung von internetfähigen

Standardgeräten erleichtert. Ein standardisiertes Format ist so spezifiziert, dass der

Funktionsumfang, der in den Daten der Wiedergabevorschrift übertragen wird, ohne vorherige Systemintegration bestimmungsgemäß ablaufen kann. HTML5 und GSS (Generic Security Services) wurden dabei für die Aufgabe optimiert, nicht die Daten zu einer Funktionsausführung selber, sondern nur deren Wiedergabevorschrift zu versenden.

In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der zu der ersten Funktion gehörige

Ausführungsprogrammcode außerhalb des Fahrzeugs gespeichert und das Fahrzeugsystem greift über eine drahtlose Datenverbindung auf das Ausführungsprogramm zu. Das Ausführungsprogramm ist insbesondere im Internet abgespeichert. Internetdienste können so über eine beliebige Systemeinheit wiedergegeben werden.

Alternativ ist das Ausführungsprogramm in einer der Systemeinheiten des Funktionssystems oder einem anderen Speicherplatz im Fahrzeug gespeichert.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen dass im Fahrzeugsystem mehrere Funktionen gleichzeitig oder nacheinander ausgeführt werden, wobei die erste und die zweite Systemeinheit ausgebildet sind, für die erste Funktion als sendende Systemeinheit und für die zweite Funktion als empfangende Systemeinheit zu agieren. Hiermit kann die Rolle von Server und Client vertauscht werden. Je nach gewünschter Funktionsausführung kann das

Wiedergabemedium flexibel für jede auszuführende Funktion neu festgelegt werden.

Beispielsweise kann die Funktionsausgabe einer auf einem mitgebrachten mobilen Computer installierten Funktion über ein im Fahrzeug fest angeordnetes Ausgabegerät erfolgen.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in dem Fahrzeugsystem wenigstens drei Systemeinheiten trennbar miteinander verbunden und eine der Systemeinheiten leitet IP- Datenpakete zwischen zwei anderen Systemeinheiten weiter. Diese Systemeinheit agiert dann als Router. Die Netzwerkarchitektur kann somit flexibilisiert werden. Die einzelnen

Systemeinheiten müssen nicht sternförmig mit einer Basiseinheit verbunden sein. Dies erlaubt eine Spezialisierung einzelner Systemeinheiten, wodurch das Fahrzeugsystem bei gleicher Funktionalität gegebenenfalls kostengünstiger wird.

Das erfindungsgemäße lnternetprotokoll-(IP)-basierte Funktionssystem in einem Fahrzeug umfasst wenigstens eine erste Systemeinheit und eine zweite Systemeinheit, die trennbar miteinander verbundenen sind, und einen Netzkonfigurationsserver, mittels dessen der ersten Systemeinheit und der zweiten Systemeinheit jeweils eine lokale IP-Adresse zuweisbar ist. Dabei sind zwischen der ersten Systemeinheit und der zweiten Systemeinheit Daten mit einer Wiedergabevorschrift zur Ausführung einer ersten Funktion übertragbar, wobei eine der Systemeinheiten als sendende Systemeinheit und die andere Systemeinheit als empfangende Systemeinheit agiert. Des Weiteren sind dabei die Daten mit der Wiedergabevorschrift in der empfangenden Systemeinheit auswertbar, mittels der Daten der Wiedergabevorschrift ist auf einen Speicherplatz eines Speichers, welcher dem Ausführungsprogrammcode der ersten Funktion zugeordnet ist, verweisbar, und mittels der Daten mit einer Wiedergabevorschrift ist die erste Funktion über die empfangende Systemeinheit ausführbar. Das erfindungsgemäße Funktionssystem ist insbesondere geeignet zum Ausführen des erfindungsgemäßen

Verfahrens. Es weist somit auch die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens auf. Das erfindungsgemäße Funktionssystem ist insbesondere ein Infotainmentsystem mit einer fest im Fahrzeug verbundenen Basiseinheit und wenigstens einem lösbar verbundenen mobilen Endgerät. Sofern das Funktionssystem Daten mit einer Wiedergabevorschrift über den IP- Protokollstapel versenden oder empfangen kann, sind auch Funktionssysteme mit anderem Funktionsumfang erfindungsgemäß umfasst, z.B. Komfortsysteme mit peripheren

Systemeinheiten und beispielsweise einer graphischen Bedienschnittstelle.

Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den Figuren näher erläutert.

Figur 1 zeigt die Ansicht des Cockpits eines Fahrzeugs mit einem Infotainmentsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung und

Figur 2 zeigt schematisch den Prinzipaufbau des in der Figur 1 gezeigten

Infotainmentsystems.

In der Figur 1 ist die Ansicht des Cockpits eines Fahrzeugs 1 (ohne die Darstellung des

Lenkrads) mit einem Infotainmentsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Das Infotainmentsystem nutzt die Kombianzeige 2 des Fahrzeugs 1 zur Ausgabe diverser Infotainmentinhalte. Diese können dabei auf einer freiprogrammierbaren Anzeigefläche 4 zwischen den Rundinstrumenten 3 angezeigt werden.

Das Infotainmentsystem umfasst eine Basiseinheit 5 sowie ein Zusatzmodul 6, welche fest im unteren Bereich der Mittelkonsole des Fahrzeugs eingebaut sind. Im oberen Bereich der Mittelkonsole ist ein Display 7 angeordnet oder anordenbar. Es kann sich wahlweise um ein fest eingebautes Multifunktionsdisplay handeln oder ein lösbar verbundenes Display sein, welches beispielsweise zu einem Flachbildschirmcomputer, einem sogenannten Tablet-PC gehört. Dazu kann in der Mittelkonsole eine für das mobile Display oder den mobilen

Flachbildschirmcomputer geeignete Gerätehalterung, eine sogenannte„Cradle", vorgesehen sein, in der das mobile Gerät mechanisch einrastbar ist. Das Infotainmentsystem umfasst eine weitere Gerätehaltung bzw. Kopplungsbox für ein Mobiltelefon 8 im unteren Bereich der Mittelkonsole.

Der schematische Prinzipaufbau des Infotainmentsystems ist in der Figur 2 dargestellt. Die Basiseinheit 5 ist mit diversen im Fahrzeug 1 fest eingebauten Bedienelementen 10 verbunden. Die Bedienelemente 10 sind z.B. an oder in der Nähe der Mittelkonsole angeordnete

Tastschalter und Drehdrücksteller zum Bedienen der Fahrzeugfunktionen. Die Basiseinheit 5 ist des Weiteren über den Fahrzeugbus 1 1 mit der Fahrzeugsteuerung 12 verbunden. Die

Basiseinheit 5 kann somit kontrolliert auf Fahrzeugdaten und Fahrzeugfunktionen zugreifen. Die Fahrzeugdaten umfassen beispielsweise Nutzerinformationen wie z.B. ein elektronisches Bordbuch, Daten zur Motorsteuerung und Bedieninformationen und dazugehörige

Steuerungsprogramme des Fahrzeugkomfortsystems.

Die Basiseinheit 5 ist mit verschiedenen weiteren Systemeinheiten des Infotainmentsystems verbunden. Die Basiseinheit 5 greift über eine im Armaturenbrett des Fahrzeugs 1 verlegte Leitung auf den freiprogrammierbaren Anzeigebereich 4 zu und kann dabei die Anzeigeinhalte auf dem Anzeigebereich 4 steuern. Die Basiseinheit 5 ist des Weiteren mit dem Zusatzmodul 6 verbunden. Das Zusatzmodul 6 umfasst einen Multimediaprozessor und stellt diverse

Multimediafunktionen zur Verfügung. Das Zusatzmodul 6 umfasst dabei verschiedene

Laufwerke und Schnittstellen zum Aufnehmen von Multimediadatenträgern, die über die Multimediafunktionen ausgegeben werden können. Insbesondere umfasst das Zusatzmodul 6 einen CD-Spieler sowie ein oder mehrere Anschlüsse zum Verbinden eines

Peripherieausgabegeräts 9.

Die Verbindungen zwischen der Basiseinheit 5 einerseits und dem Zusatzmodul 6, dem Tablet- PC mit dem dazugehörigen Display 7 und dem Mobiltelefon 8 andererseits können auf verschiedene Weise realisiert sein. Einerseits können in den betreffenden Halterungen

Kontakte oder Schnittstellen vorgesehen sein, über die das betreffende in der Halterung befestigte Gerät eine drahtgebundene Datenverbindung zur Basiseinheit 5 aufbauen kann. Andererseits können die Verbindungen auch drahtlos ausgestaltet sein. Das Zusatzmodul 6 und der Tablet-PC stellen z.B. über eine Schnittstelle nach dem Bluetooth- oder WLAN-Standard (WLAN = Wireless Local Area Network) eine Verbindung zur Basiseinheit 5 her. Das

Mobiltelefon 8 verbindet sich beim Einlegen in die dafür vorgesehene Kopplungsbox

automatisch über die NFC - Technologie (NFC = Near Field Communication) mit der

Kopplungsbox, die wiederum mit der Basiseinheit 5 verbunden ist.

Das Mobiltelefon 8 ist mit einer Standardmobilfunkschnittstelle 13 ausgerüstet, beispielsweise gemäß dem UMTS-Standard, und kann eine drahtlose Verbindung zu Internetservern 15 im Internet 14 aufbauen. Über das Mobiltelefon 8 kann somit auf Daten und

Ausführungsprogrammcode von Ausführungsprogrammen außerhalb des Fahrzeugs 1 zugegriffen werden.

Das Infotainmentsystem ist erfindungsgemäß IP-basiert, d.h. dass seine Systemeinheiten 4 - 9 über das Internetprotokoll IP miteinander Daten austauschen können. Dazu ist in jeder der Systemeinheiten 4 - 9 der IP-Protokollstapel 20 installiert, der auch in dem Internetserver 15 installiert ist. Der IP-Protokollstapel 20 sieht dabei vor, dass gemäß dem OSl-Referenzmodell der Telekommunikation die Vermittlungsschicht nach dem IP-Protokoll und die Transportschicht nach dem TCP- bzw. dem UDP-Protokoll arbeitet. Zum Darstellen von Anwendungsinhalten wird das Format HTML5 zur Verfügung gestellt, welches eine Wiedergabevorschrift zur Ausführung und Darstellung von Funktionen, beispielsweise zur Ausgabe von

Multimediainhalten, enthält.

Die Systemeinheiten 4 - 9 sowie der Internetserver 15 verfügen jeweils über Speicher 23a - 23f, welcher Speicherplatz bereitstellt, der dem Ausführungsprogrammcode diverser ausführbarer Funktionen zuordenbar ist.

In der Basiseinheit 5 ist dazu ein DHCP-Server 21 (DHCP = Dynamic Host Configuration Server) integriert, mithilfe dessen den anderen Systemeinheiten 4 und 6 - 9 und auch der Basiseinheit 5 selbst dynamisch lokale IP-Adressen zugewiesen werden können. Durch die zugewiesenen IP-Adressen sind die Systemeinheiten 4 - 9 untereinander adressierbar und können als sendende und/oder als empfangende Systemeinheit Wiedergabevorschriften gemäß HTML5 an eine andere Systemeinheit versenden oder empfangen. Im Infotainmentsystem gespeicherte Daten können dabei ein Fahrzeug-Intranet bilden.

Durch die wechselbaren Rollenverhältnisse kann eine Systemeinheit 4 - 9 somit prinzipiell einmal als Server, ein anderes Mal als Client agieren. Bei der gleichzeitigen Ausführung mehrerer Funktionen kann eine Systemeinheit 4 - 9 für die eine Funktion als Server, für die andere Funktion als Client agieren. Auf diese Weise können die Funktionen über dasjenige Gerät ausgegeben werden, welches dafür am geeignetsten ist. Dabei können auch

Peripherieausgabegeräte 9 über z.B. das Zusatzmodul 6 oder die Basiseinheit 5 IP-Daten mit einer HTML5-Wiedergabevorschrift empfangen, wobei das Zusatzmodul 6 oder die Basiseinheit 5 in diesem Falle als Router dient, wobei lediglich die IP-Daten weitergeleitet werden und die Informationen der höheren Protokollschichten, insbesondere die Wiedergabevorschrift gemäß HTML5, unbeachtet bleibt.

Um einen unkontrollierten Zugriff von den Systemeinheiten 4 - 9 oder sogar aus dem Internet 14 zu verhindern, ist in der Basiseinheit 5 ein Gateway 22 integriert. Im Gateway 22 ist ein Zugriffsprofil gespeichert ist, mittels welchem Zugriffskriterien für die weiteren Systemeinheiten, insbesondere die lösbar verbundenen mobilen Geräte 7 und 8, bezüglich der im Fahrzeug 1 gespeicherten Daten 12 gespeichert sind. Das Gateway 22 prüft, ob das jeweilige mobile Gerät 7 oder 8 bezüglich bestimmter im Fahrzeug 1 gespeicherter Daten 12 zugriffsberechtigt ist. Wenn eines der Systemeinheiten 4 - 9, insbesondere ein lösbar verbundenes Gerät 7 oder 8, für eine Funktion als Server agiert und für diese Funktion auf im Fahrzeug 1 gespeicherte Daten 12 zugreifen will, so werden diese Daten über das Gateway 22 beschafft. Die Daten werden dazu vom Gateway 22 über den Fahrzeugbus 1 1 angefordert und an innerhalb der Basiseinheit 5 im integrierten Speicher 23a gespeichert.

Die Wiedergabevorschrift zur Ausführung einer Funktion enthält einen Intranet- bzw.

Internetlink, der auf eine über das IP-Protokoll adressierbare Datenquelle verweist, die dem Ausführungsprogrammcode dieser Funktion zugeordnet ist. Diese Datenquelle liegt

beispielsweise in einem Speicherplatz eines der Speicher 23a - 23f. Die empfangende Systemeinheit wertet die Wiedergabevorschrift aus und gibt die Funktion gemäß der

Wiedergabevorschrift aus.

In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Infotainmentsystems ist die

Radiofunktionalität in der Basiseinheit 5 implementiert. Hier ist der Frequenztuner und die Audiotechnik, z.B. ein akustischer Verstärker und der Anschluss an die Lautsprecher vorgesehen. Das Display 7 des Tablet-PC dient für diese Anwendung als Anzeigegerät für visuell ausgebbare Teile der Radiofunktionalität, indem das Bedienmenü zum Einstellen des Radios sowie visuelle Informationen über das Radioprogramm auf dem Display 7 angezeigt werden. In diesem Fall übernimmt die Basiseinheit 5 die Rolle des Servers, das Display 7 die Rolle des Clients.

Die Basiseinheit 5 umfasst optional ein eigenes Display (nicht dargestellt) und greift auf Funktionen des Mobiltelefons 9 zu. Die Anzeigeinhalte werden nun über das Display der Basiseinheit 5 ausgegeben. In diesem Fall ist die Basiseinheit der Client und das Mobiltelefon der Server. Die aufgerufene Funktion kann dabei selber mit einer Datenquelle im Internet 14 verknüpft sein, z.B. eine Anwendung auf dem Internetserver 15.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind nicht auf die genannten Anwendungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise können Sitzungen für einen gesicherten Fernzugriff, auch als Virtual Private Networking (VCN) bekannt, über die Mobilfunkverbindung 13 im Fahrzeug 1 terminiert werden. Es ist dabei aus den vorgenannten Gründen unerheblich, welches der Systemeinheiten 4 - 9 dabei welche Rolle übernimmt, da diese prinzipiell austauschbar sind und nur von der speziellen Ausgestaltung der betreffenden Systemeinheit und der gegebenen Zweckmäßigkeit abhängen. Ferner können weitere standardisierte oder proprietäre Technologien zur Anbindung von Mobilgeräten im Fahrzeug optional mit verwendet werden, sofern sie mit dem IP- Protokollstapel 20 übertragbar sind. Ferner sind die Systemeinheiten nicht auf das Cockpit beschränkt. Das Infotainmentsystem umfasst beispielsweise in den Rückseiten der Vordersitze angeordnete Displays oder mobile Endgeräte, über die die Fahrgäste im Fond des Fahrzeugs 1 das Infotainmentsystem nutzen können. Bezugszeichenliste

Fahrzeug

Kombianzeige

Rundinstrumente

freiprogrammierbarer Anzeigebereich

Basiseinheit

Zusatzmodul

Display

Mobiltelefon

Peripherieausgabegerät

Bedienelemente

Fahrzeugbus

Fahrzeugsteuerung

Mobilfunkschnittstelle

Internet

Internetserver

IP-Protokollstapel

DHCP-Server

Gateway zum Fahrzeugsystem

a - f Speicher