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Title:
METHOD FOR OPERATING A LIGHTING DEVICE COMPRISING A PLURALITY OF LAMPS, LIGHTING DEVICE, AND MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/052147
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a lighting device (2) comprising a plurality of lamps (1), in which method: a plurality of trigger conditions (5) are analyzed by a controller (3), the compliance with which conditions depends on input signals (4) of the controller (3); each of the trigger conditions (5) is assigned a step list (11) of lighting-step data records (12); the relevant step list (11) specifies the control signals (29) generated by the controller (3) for controlling the lamps (1) at least when exclusively the trigger condition (5) assigned to this step list (11) is met; the relevant lighting-step data record (12) specifies a selection mask (28) indicating which ones of the lamps (1) are controlled jointly by the controller (3) during processing of this lighting-step data record (12), in order to specify, on the basis of this lighting-step data record (12), a color (13) and/or brightness (14) of the lighting of all the lamps (1) that are jointly controlled.

Inventors:
BRINKERT DIRK (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/073486
Publication Date:
March 14, 2024
Filing Date:
August 28, 2023
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
B60Q3/00; H05B45/20; H05B47/17
Foreign References:
DE102019120602A12021-02-04
DE102016211737A12018-01-04
DE102014010909A12016-01-28
DE102016211737A12018-01-04
Attorney, Agent or Firm:
LINDNER BLAUMEIER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

1 . Verfahren zum Betrieb einer mehrere Leuchtmittel (1 ) umfassenden Beleuchtungseinrichtung (2), wobei durch eine Steuereinrichtung (3) mehrere Auslösebedingungen (5) ausgewertet werden, deren Erfüllung von Eingangssignalen (4) der Steuereinrichtung (3) abhängt, wobei den Auslösebedingungen (5) jeweils eine Schrittliste (11 ) von Beleuchtungsschrittdatensätzen (12) zugeordnet ist, wobei die jeweilige Schrittliste (11 ) zumindest dann, wenn ausschließlich die dieser Schrittliste (11 ) zugeordnete Auslösebedingung (5) erfüllt wird, die zur Steuerung der Leuchtmittel (1 ) durch die Steuereinrichtung (3) erzeugten Steuersignale (29) vorgibt, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz (12) eine Auswahlmaske (28) vorgibt, die angibt, welche der Leuchtmittel (1 ) im Rahmen der Verarbeitung dieses Beleuchtungsschrittdatensatzes (12) durch die Steuereinrichtung (3) gemeinsam angesteuert werden, um eine Leuchtfarbe (13) und/oder Leuchthelligkeit (14) aller gemeinsam angesteuerten Leuchtmittel (1 ) in Abhängigkeit dieses Beleuchtungsschrittdatensatzes (12) vorzugeben.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz (12) eine Auswahlinformation (15) umfasst, auf deren Basis die Steuereinrichtung (3) die Auswahlmaske (28) oder eine Basismaske (21 -26), in deren Abhängigkeit die Auswahlmaske (28) vorgegeben wir, aus einer vorgegebenen Maskenliste (20) wählt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz (12) zusätzlich eine Auswahlumkehrinformation (16) umfasst, in Abhängigkeit derer die Steuereinrichtung (3) entweder die gewählte Basismaske (21 -26) als Auswahlmaske (28) verwendet oder die invertierte gewählte Basismaske (21 -26) als Auswahlmaske (28) verwendet. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Auslösebedingung (5) eine Prioritätsinformation (9) zugeordnet ist, wobei die Leuchtmittel (1 ) oder zumindest einen Teil der Leuchtmittel (1 ) nur dann in Abhängigkeit der einer aktuell erfüllten der Auslösebedingungen (5) zugeordneten Schrittliste (11 ) gesteuert werden, wenn die Prioritätsinformation (9) keiner anderen Auslösebedingung (5), die zugleich mit der oder zeitlich vor der aktuell erfüllten Auslösebedingung (5) erfüllt wird und deren jeweilige Schrittliste (11 ) noch nicht vollständig ausgespielt ist, eine höhere Priorität angibt als die Prioritätsinformation (9) der aktuell erfüllten Auslösebedingung (5). Verfahren einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nur jener Teil der Leuchtmittel (1 ) in Abhängigkeit der der oder einer aktuell erfüllten der Auslösebedingungen (5) zugeordneten Schrittliste (11 ) gesteuert wird, für den eine Blockadebedingung nicht erfüllt ist. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Auslösebedingung (5) die oder eine Prioritätsinformation (9) zugeordnet ist, wobei die Blockadebedingung für ein jeweiliges Leuchtmittel (1 ) dann erfüllt wird, wenn wenigstens eine andere Auslösebedingung (5), die zugleich mit der oder zeitlich vor der aktuell erfüllten Auslösebedingung (5) erfüllt wird und deren jeweilige Schrittliste (11 ) noch nicht vollständig ausgespielt ist, eine Prioritätsinformation (9) aufweist, die eine höhere Priorität angibt als die Prioritätsinformation (9) der aktuell erfüllten Auslösebedingung (5) und zugleich einer Schrittliste (11 ) zugeordnet ist, die ein Blockade des jeweiligen Leuchtmittels (1 ) vorgibt.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (3) Boolesche Werte als Eingangssignale (4) verarbeitet, wobei für jede der Auslösebedingungen (5) eine logische Verknüpfung (6) der Eingangssignale (4) vorgegeben ist, wobei die jeweilige Auslösebedingung (5) erfüllt wird, wenn das Ergebnis der jeweiligen vorgegebenen logischen Verknüpfung (6) wahr ist.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz (12) eine Haltezeit (18) vorgibt, wobei zumindest dann, wenn ausschließlich die genau einer der Schrittlisten (11 ) zugeordnete Auslösebedingung (5) erfüllt wird, die Steuerung der Leuchtmittel (1 ) bei Erreichen des jeweiligen Beleuchtungsschrittdatensatzes (12) innerhalb dieser Schrittliste (11 ) für die Haltezeit (18) gemäß dieses Beleuchtungsschrittdatensatzes (12) erfolgt, bevor ein Wechsel zum gemäß dieser Schrittliste (11 ) nachfolgenden Beleuchtungsschrittdatensatz (12) erfolgt.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz (12) eine Übergangszeit (17) vorgibt, wobei zumindest dann, wenn ausschließlich die genau einer der Schrittlisten zugeordnete Auslösebedingung (5) erfüllt wird, beim Erreichen des jeweiligen Beleuchtungsschrittdatensatzes (12) innerhalb dieser Schrittliste (11 ) die Leuchtfarbe (13) und/oder Leuchthelligkeit (14) aller gemeinsam angesteuerten Leuchtmittel (1 ) über die Übergangszeit (17) kontinuierlich oder stufenweise in wenigstens drei Stufen von einer vor dem Erreichen des Beleuchtungsschrittdatensatzes (12) vorliegenden Leuchtfarbe (13) und/oder Leuchthelligkeit (14) zu einer durch den Beleuchtungsschrittdatensatz (12) vorgegebenen Leuchtfarbe (13) und/oder Leuchthelligkeit (14) verändert wird.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrittliste (11 ) eine vorgegebene Abfolge der Beleuchtungsschrittdatensätze (12) vorgibt, wobei der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz (12) eine Rücksprunginformation (19) umfasst, wobei nach Verarbeitung eines jeweiligen aktuell erreichten Beleuchtungsschrittdatensatzes (12) eine Rücksprungbedingung (30) geprüft wird, deren Erfüllung von der Rücksprunginformation (19) abhängt und zu einer Wiederholung der Schrittliste (11 ) ab einem in der Abfolge vor dem aktuell erreichten Beleuchtungsschrittdatensatz (12) liegenden Beleuchtungsschrittdatensatz (12) führt. Beleuchtungseinrichtung, insbesondere zur Beleuchtung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs (36), umfassend mehrere Leuchtmittel (1 ) und eine Steuereinrichtung (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (3) zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der vorangehenden Ansprüche eingerichtet ist. Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Beleuchtungseinrichtung (2) nach Anspruch 11 umfasst.

Description:
Verfahren zum Betrieb einer mehrere Leuchtmittel umfassenden Beleuchtungseinrichtung, Beleuchtungseinrichtung und Kraftfahrzeug

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer mehrere Leuchtmittel umfassenden Beleuchtungseinrichtung, wobei durch eine Steuereinrichtung mehrere Auslösebedingungen ausgewertet werden, deren Erfüllung von Eingangssignalen der Steuereinrichtung abhängt, wobei den Auslösebedingungen jeweils eine Schrittliste von Beleuchtungsschrittdatensätzen zugeordnet ist, wobei die jeweilige Schrittliste zumindest dann, wenn ausschließlich die dieser Schrittliste zugeordnete Auslösebedingung erfüllt wird, die zur Steuerung der Leuchtmittel durch die Steuereinrichtung erzeugten Steuersignale vorgibt.

Insbesondere in Kraftfahrzeugen, jedoch auch in anderen Anwendungsbereichen, beispielsweise im Bereich der Heimautomatisierung, werden zunehmend Beleuchtungseinrichtungen mit einer Vielzahl von einzelnen Leuchtmitteln genutzt, die bei Erfüllung bestimmter Bedingungen in bestimmten Mustern angesteuert werden sollen. Beispielsweise ist es aus der Druckschrift DE 10 2016 211 737 A1 bekannt, zur Steuerung mehrere Leuchtmittel bei einem Empfang einer Lichteffekt-Kennung ein dieser Kennung zugeordnetes Leuchtmuster auszuspielen, das für jedes der Leuchtmittel einen zeitlichen Verlauf der Helligkeit unter der Leuchtfarbe vorgibt.

Soll für eine hohe Anzahl von Leuchtmitteln jeweils ein solcher zeitlicher Verlauf vorgegeben werden, ist eine relativ hohe Datenmenge pro Leuchtmittel und Lichtmuster erforderlich. Hierdurch ist einerseits das Design beziehungsweise die Modifikation eines Leuchtmusters recht aufwändig und andererseits resultiert ein hoher Speicherbedarf.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, den Aufwand zur Implementierung bzw. Anpassung eine Leuchtmusterausgabe zu reduzieren, so dass insbesondere trotz begrenztem Speicher mehrere verschiedene Leuchtmustergruppen vorgehalten werden können, um beispielsweise im Kraftfahrzeug je nach genutztem Fahrmodus oder je nach Nutzervorlieben unterschiedliche Arten von Leuchtmustern in der gleichen Betriebssituation ausgeben zu können, bzw. sodass insbesondere eine Anpassung von Leuchtmustern mit geringem Aufwand möglich ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, wobei der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz eine Auswahlmaske vorgibt, die angibt, welche der Leuchtmittel im Rahmen der Verarbeitung dieses Beleuchtungsschrittdatensatzes durch die Steuereinrichtung gemeinsam angesteuert werden, um eine Leuchtfarbe und/oder Leuchthelligkeit aller gemeinsam angesteuerten Leuchtmittel in Abhängigkeit dieses Beleuchtungsschrittdatensatzes vorzugeben.

Im Rahmen der Erfindung wurde erkannt, dass bei einer Nutzung von Beleuchtungseinrichtungen mit mehreren Leuchtmitteln in einem Beleuchtungsschritt typischerweise die Lichtausgaben mehrerer Leuchtmittel gleichzeitig und auf gleiche Weise verändert wird. Die erfindungsgemäße Nutzung einer Auswahlmaske ermöglicht es in diesem Fall, dass nicht für jedes Leuchtmittel alle erforderlichen Informationen zur Steuerung des jeweiligen Leuchtmittels in diesem Beleuchtungsschritt vorgehalten werden müssen, sondern dass Informationen, wie beispielsweise die gewünschte Leuchtfarbenhelligkeit, für alle angesteuerten Leuchtmittel gleichzeitig vorgegeben werden können. Die jeweilige Auswahlmaske kann jeweils genau eines der Leuchtmittel oder jeweils mehrere der Leuchtmittel auswählen, wobei vorzugsweise wenigstens eine der genutzten Auswahlmasken mehrere Leuchtmittel auswählt. Hierdurch wird insbesondere bei der Vorgabe von komplexen Leuchtmustern für Beleuchtungseinrichtungen mit einer Vielzahl von Leuchtmitteln eine erhebliche Speicherersparnis erreicht.

Dies kann insbesondere dazu genutzt werden, im gleichen Speicher eine größere Anzahl verschiedener Schrittlisten für die Erfüllung der jeweiligen Auslösebedingung vorzuhalten, so dass beispielsweise Rücksicht auf Farbfehlsichtigkeiten oder eine Fotosensitivität von Insassen genommen werden kann, wodurch die Erfassbarkeit von ausgegeben Informationen für solche Insassen erheblich verbessert oder überhaupt erst möglich gemacht werden kann. Andererseits kann durch Auswahl einer geeigneten Gruppe von Schrittl isten für die Auslösebedingungen beispielsweise eine Zusatzinformation bezüglich des genutzten Fahrmodus oder Ähnliches ausgegeben werden. Zudem kann hierdurch beispielsweise das Fahrzeuginterieur oder ein nach außen abgestrahltes Leuchtmuster durch Wahl einer Gruppe von Schrittlisten, die bei Erfüllung einer jeweiligen Auslösebedingung ausgespielt werden, an Nutzervorlieben angepasst werden.

Insbesondere dann, wenn die Auswahlmasken durch eine separate Maskenliste bereitgestellt werden, wie später noch erläutert wird, kann eine entsprechende Schrittliste auch durch einen Designer oder, zumindest für nicht sicherheitsrelevante Auslösebedingungen bzw. Schrittlisten, durch einen Nutzer mit sehr geringem Aufwand sehr weitgehend angepasst werden. In einem einfachen Beispiel kann der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz beispielsweise nur eine Auswahlinformation zur Wahl der Auswahlmaske, einen Farbwert und einen Helligkeitswert umfassen, so dass durch Editieren einzelner oder einiger weniger Werte einzelne Beleuchtungsschritte oder ganze Animationen bezüglich ihrer Farbe und/oder Helligkeit angepasst werden können oder sogar die Auswahl den genutzten Leuchtmittel verändert werden kann.

Beispielweise kann es möglich sein, Schrittlisten für einzelne Auslösebedingungen oder Gruppen von Auslösebedingungen von einem Datenträger, beispielsweise einem USB-Stick oder einer SD-Karte, oder von einem mit der Beleuchtungseinrichtung bzw. einem diese umfassenden Kraftfahrzeug gekoppelten Mobiltelefon, zu laden bzw. Schrittlisten über eine Benutzerschnittstelle des Kraftfahrzeugs, eines mit dem Kraftfahrzeug gekoppelten Mobilgeräts und/oder über einen Backendserver des Fahrzeugherstellers oder Ähnliches zu editieren. Vorzugsweise haben die Beleuchtungsschrittdatensätze eine feste Länge. In diesem Fall können die Beleuchtungsschrittdatensätze einer jeweiligen Schrittliste in einem Speicher bzw. in einer Datenstruktur hintereinander liegen und beispielsweise sequentiell nacheinander abgearbeitet werden bzw., beispielsweise um später noch erläuterte Schleifen zu implementieren, dort anhand ihrer Nummer bzw. eines Offsets adressiert werden. Die Schrittlisten können ebenfalls in einen Speicher bzw. einer Datenstruktur hintereinander angeordnet sein, insbesondere mit dazwischen liegenden freien Speicherbereichen, um die Verlängerung einzelner Schrittlisten zu ermöglichen, und der jeweiligen Auslösebedingung kann eine Adressinformation zugeordnet sein, über die die jeweilige Schrittliste adressierbar ist.

Die Auswertung der Auslösebedingungen kann insbesondere wiederholt erfolgen. Speziell kann in zumindest einem Betriebsmodus des Leuchtmittels bzw. der das Leuchtmittel umfassenden Einrichtung, beispielsweise in einem Betriebsmodus eines Kraftfahrzeugs, eine periodische Auswertung der Auslösebedingungen erfolgen, wobei es auch möglich ist, dass verschiedene Auslösebedingungen verschieden häufig ausgewertet werden, so dass beispielsweise sicherheitsrelevante Auslösebedingungen häufiger ausgewertet werden können.

Werden mehrere Auslösebedingungen erfüllt, so kann beispielsweise eine Priorisierung erfolgen, die vorgibt, welche der den erfüllten Auslösebedingungen zugeordneten Schrittlisten ausgespielt wird, bzw. verschiedene Teile des Leuchtmittels können gemäß verschiedener Schrittlisten angesteuert werden. Dies wird später noch genauer erläutert werden.

Die Leuchtfarbe und Leuchthelligkeit können in den Beleuchtungsschrittdatensätzen vorzugsweise als separate Werte gespeichert sein. Beispielsweise kann in jedem Beleuchtungsschrittdatensatz ein Farbton, eine Farbsättigung und eine Helligkeit angegeben sein. Es ist jedoch auch eine Nutzung von Farbräumen möglich, in denen Helligkeit und Farbe gekoppelt sind, beispielsweise des RGB-Farbraums. Die Eingangssignale können physikalische Signale sein, aber auch informationstechnische Signale, die beispielsweise über eine Softwareschnittstelle bereitgestellt werden können. Als physikalische Eingangssignale können analoge oder bevorzugt digitale Signale genutzt werden.

Die Auswahlmaske kann beispielsweise als Bitmaske implementiert sein, bei der den einzelnen Leuchtmitteln oder auch vorgegebenen Gruppen von Leuchtmitteln jeweils ein Bit zugeordnet ist, das angibt, ob dieses Leuchtmittel bzw. diese Gruppe im aktuellen Schritt angesteuert wird. Wird beispielsweise eine 7 Byte-lange Auswahlmaske genutzt, können bis zu 56 separate Leuchtmittel bzw. Gruppen von Leuchtmitteln angesteuert werden.

Der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz kann eine Auswahlinformation umfassen, auf deren Basis die Steuereinrichtung die Auswahlmaske oder eine Basismaske, in deren Abhängigkeit die Auswahlmaske vorgegeben wird, aus einer vorgegebenen Masken liste wählt.

Die Separierung der Auswahlmasken in eine separate Liste hat mehrere Vorteile: Einerseits kann hierdurch der erforderliche Speicherverbrauch in vielen Anwendungsfällen weiter reduziert werden, insbesondere wenn viele Leuchtmittel bzw. Gruppen von Leuchtmitteln separat ansteuerbar sein sollen, da häufig für viele Leuchtmuster die gleichen Auswahlmasken relevant sind. Andererseits kann die Maskenliste eine Art Abstraktionsschicht bilden, so dass beispielsweise verschiedene Kraftfahrzeuge bzw. Ausstattungsvananten, in denen unterschiedliche Anzahlen bzw. Anordnungen der Leuchtmittel verbaut sind, durch die gleichen Schrittlisten ansteuerbar sind.

Der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz kann zusätzlich eine Auswahlumkehrinformation umfassen, in Abhängigkeit derer die Steuereinrichtung entweder die gewählte Basismaske als Auswahlmaske verwendet oder die invertierte gewählte Basismaske als Auswahlmaske verwendet. Bei Nutzung einer invertierten gewählten Basismaske werden genau jene Leuchtmittel nicht angesteuert, die bei Verwendung der gewählten Basismaske als Auswahlmaske angesteuert werden würden und umgekehrt. Durch Nutzung der Auswahlumkehrinformation kann ein Speicherbedarf weiter reduziert werden, da invertierte Masken nicht separat gespeichert werden müssen. Die Auswahlumkehrinformation kann ein einzelnes Bit sein. Beispielsweise kann die Auswahlinformation 7 oder 15 Bit umfassen und durch Nutzung der Auswahlumkehrinformation als höchstwertiges Bit kann diese auf ein bzw. zwei Byte ergänzt werden.

Jeder Auslösebedingung kann eine Prioritätsinformation zugeordnet sein, wobei die Leuchtmittel oder zumindest ein Teil der Leuchtmittel nur dann in Abhängigkeit der einer aktuell erfüllten der Auslösebedingungen zugeordneten Schrittliste gesteuert werden, wenn die Prioritätsinformation keiner anderen Auslösebedingung, die zugleich mit der oder zeitlich vor der aktuell erfüllten Auslösebedingung erfüllt wird und deren jeweilige Schrittliste noch nicht vollständig ausgespielt ist, eine höhere Priorität angibt, als die Prioritätsinformation der aktuell erfüllten Auslösebedingung.

Durch eine Priorisierung der Auslösebedingungen und somit letztlich auch der Leuchtmuster kann die gleiche Beleuchtungseinrichtung beispielsweise dazu genutzt werden, sicherheits- bzw. fahrtrelevante Informationen auszugeben und zu Zeiten, während denen eine solche Ausgabe nicht erfolgt, beispielsweise ein Ambientelicht oder Entertainmentinformationen bereitzustellen. Wie im Folgenden noch erläutert werden wird, ist es möglich, dass ausgespielte Leuchtmuster nur Teile der Leuchtmittel reservieren. Wird beispielsweise aktuell in einem Seitenbereich der Beleuchtungseinrichtung ein wischendes Blinkmuster ausgegeben, um einen aktiven Blinker zu signalisieren, kann dennoch im Mittenbereich des Beleuchtungsmittels bei Auslösen einer entsprechenden Auslösebedingung ein anderes Leuchtmuster ausgegeben werden, selbst wenn dessen Auslösebedingung eine geringere Priorität aufweist, als das Blinkmuster.

Es ist möglich, dass nur jener Teil der Leuchtmittel in Abhängigkeit der der oder einer aktuell erfüllten der Auslösebedingung zugeordneten Schrittliste gesteuert wird, für den eine Blockadebedingung nicht erfüllt ist. Dies ermöglicht es, wie obig erläutert, Leuchtmuster in Teilen der Beleuchtungseinrichtung weiterhin auszugeben, auch wenn andere Teile bzw. bestimmte Leuchtmittel durch Erfüllung einer Auslösebedingung mit höherer Priorität blockiert sind. Alternativ oder ergänzend kann ein Blockieren auch unabhängig von der Erfüllung der Auslösebedingung erfolgen, beispielsweise wenn Teile der Beleuchtungseinrichtung in einem bestimmten Betriebsmodus durch eine andere Steuereinrichtung angesteuert werden sollen, als jene Steuereinrichtung, die die Auslösebedingungen auswertet.

Insbesondere kann jeder Auslösebedingung die oder eine Prioritätsinformation zugeordnet sein, wobei die Blockadebedingung für ein jeweiliges Leuchtmittel dann erfüllt wird, wenn wenigstens eine andere Auslösebedingung, die zugleich mit der oder zeitlich vor der aktuell erfüllten Auslösebedingung erfüllt wird und deren jeweilige Schrittliste noch nicht vollständig ausgespielt ist, eine Prioritätsinformation aufweist, die eine höhere Priorität angibt, als die Prioritätsinformation der aktuell erfüllten Auslösebedingung und zugleich einer Schrittliste zugeordnet ist, die eine Blockade des jeweiligen Leuchtmittels vorgibt.

Blockaden von Leuchtmitteln können im Rahmen der Schrittliste insbesondere dadurch vorgegeben werden, dass in wenigstens einem Schritt der Schrittliste statt einem Beleuchtungsschrittdatensatz ein Blockadedatensatz verwendet wird, der insbesondere, abgesehen von einer Kennzeichnung als Blockadedatensatz, die gleiche Länge und Struktur wie ein Beleuchtungsschrittdatensatz aufweisen kann. So kann, beispielsweise durch Setzen eines bestimmten Bits, durch Vorgabe eines bestimmten Färb- und/oder Helligkeitswertes, durch Vorgabe einer Haltezeit von Null oder durch ähnliche Markierungen, ein Blockadedatensatz gekennzeichnet werden, wobei die dem Blockadedatensatz zugeordnete Auswahlmaske jene Leuchtmittel vorgibt, die nach Ausspielen des Blockadedatensatzes, beispielsweise bis zum Erreichen des Endes der jeweiligen Schrittliste oder bis innerhalb der gleichen Schrittliste ein weiterer Blockadedatensatz ausgespielt wird, blockiert sein sollen. Die Steuereinrichtung kann Boolesche Werte als Eingangssignale verarbeiten, wobei für jede der Auslösebedingungen eine logische Verknüpfung der Eingangssignale vorgegeben ist, wobei die jeweilige Auslösebedingung erfüllt wird, wenn das Ergebnis der jeweiligen vorgegebenen logischen Verknüpfung wahr ist. Dies ermöglicht es insbesondere Auslösebedingungen mit geringem Aufwand zu modifizieren bzw. zu ergänzen. Für jede Auslösebedingung kann beispielsweise durch ein Textfile, eine Bitmaske oder Ähnliches vorgegeben werden, welche Eingangssignale auf welche Weise verknüpft werden.

Der Verknüpfung bzw. der Auslösebedingung kann zusätzlich ein Zeiger oder ein anderweitiger Verweis auf eine der Schrittlisten zugeordnet werden, so dass bei Erfüllung der Auslösebedingung die zugeordnete Schrittliste ausgespielt werden kann. Hierdurch kann ermöglicht werden, dass mit geringem Aufwand, beispielsweise im Rahmen eines Softwareupdates oder sogar wunschgerecht durch einen Benutzer selbst, neue Betriebszustände der Beleuchtungseinrichtung bzw. einer diese umfassenden Einrichtung, z.B. eines Kraftfahrzeugs, definiert werden können, in denen bestimmte Lichtmuster ausgespielt werden sollen. Letztlich können somit beliebig vielen Betriebssituationen, die anhand der Eingangssignale erkennbar sind, flexibel Leuchtmuster zugeordnet werden, ohne dass ein Eingriff in die Programmierung der entsprechenden Steuereinrichtung erforderlich ist.

Beispielsweise kann eine Auslösebedingung auswerten, ob ein jeweiliger Blinker gesetzt ist, und bei Erfüllung der Auslösebedingung kann beispielsweise ein Wischmuster randseitig an der Beleuchtungseinrichtung ausgegeben werden. Ergänzend oder alternativ kann beispielsweise dann, wenn über entsprechende Sensoren erkannt wird, dass eine Tür geschlossen und ein zugeordneter Sitz belegt ist, eine Lichtanimation als Willkommensszenario ausgespielt werden. Ist hingegen ein Sitz belegt und eine Tür wird geöffnet, kann ein Verabschiedungsszenario ausgespielt werden. Beispielsweise kann ergänzend oder alternativ erkannt werden, wenn ein vorgegebener Abstand zum Vorfahrzeug unterschritten wird und keine Bremsbetätigung erfolgt und in diesem Fall kann ein Warnsignal, beispielsweise ein vollflächiges rotes Leuchten des Beleuchtungsmittels, ausgespielt werden. Ist die Warnblinkanlage aktiv, können beispielsweise wischende Animationen an beiden Seiten der Beleuchtungseinrichtung ausgespielt werden. Die genannten Szenarien, also Kombinationen von Auslösebedingungen und Schrittlisten, sind rein beispielhaft und können, wie obig erläutert, bedarfsgerecht ergänzt werden.

Der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz kann eine Haltezeit vorgeben, wobei zumindest dann, wenn ausschließlich die genau einer der Schrittlisten zugeordnete Auslösebedingung erfüllt wird, die Steuerung der Leuchtmittel bei Erreichen des jeweiligen Beleuchtungsschrittdatensatzes innerhalb dieser Schrittliste für die Haltezeit gemäß dieses Beleuchtungsschrittdatensatzes erfolgt, bevor ein Wechsel zum gemäß dieser Schrittliste nachfolgenden Beleuchtungsschrittdatensatz erfolgt. Durch die Nutzung einer Haltezeit pro Beleuchtungsschrittdatensatz können einzelne Beleuchtungsschrittdatensätze länger als andere Beleuchtungsschrittdatensätze ausgespielt werden. Ein ähnliches Ergebnis könnte prinzipiell zwar auch dadurch erreicht werden, dass der gleiche Beleuchtungsschrittdatensatz mehrfach ausgespielt wird, die Nutzung längerer Haltezeiten statt der mehrfachen Nutzung des gleichen Beleuchtungsschrittdatensatzes kann jedoch den Speicherbedarf zum Speichern bestimmter Leuchtmuster deutlich verringern, da auf die Wiederholung des gleichen Beleuchtungsschrittdatensatzes verzichtet werden kann. Hierdurch wird zudem die Erstellung bzw. Modifikation der Schrittlisten bzw. neuer Leuchtmuster erleichtert.

Der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz kann eine Übergangszeit vorgeben, wobei zumindest dann, wenn ausschließlich die genau einer der Schrittlisten zugeordnete Auslösebedingung erfüllt wird, beim Erreichen des jeweiligen Beleuchtungsschrittdatensatzes innerhalb dieser Schrittliste die Leuchtfarbe und/oder Leuchthelligkeit aller gemeinsam angesteuerten Leuchtmittel über die Übergangszeit kontinuierlich oder stufenweise in wenigstens drei Stufen von einer vor dem Erreichen des Beleuchtungsschrittdatensatzes vorliegenden Leuchtfarbe und/oder Leuchthelligkeit zu einer durch den Beleuchtungsschrittdatensatz vorgegebenen Leuchtfarbe und/oder Leuchthelligkeit verändert wird. Hierdurch kann eine Lichtanimation bereits durch einen einzelnen Beleuchtungsschrittdatensatz erreicht werden. Während es prinzipiell möglich wäre, beispielsweise eine kontinuierliche Helligkeitserhöhung durch eine Vielzahl aufeinander folgender Beleuchtungsschrittdatensätze abzubilden, wird durch ein solches Vorgehen einerseits der Speicherverbrauch der Schrittliste reduziert und andererseits das Erstellen bzw. Modifizieren von Leuchtmustern durch Designer bzw. Benutzer erleichtert.

Die Schrittliste kann eine vorgegebene Abfolge der Beleuchtungsschrittdatensätze vorgeben, wobei der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz eine Rücksprunginformation umfasst, wobei nach Verarbeitung eines jeweiligen aktuell erreichten Beleuchtungsschrittdatensatzes eine Rücksprungbedingung geprüft wird, deren Erfüllung von der Rücksprunginformation abhängig und zu einer Wiederholung der Schrittliste ab einem in der Abfolge vor dem aktuell erreichten Beleuchtungsschrittdatensatz liegenden Beleuchtungsschrittdatensatz führt. Insbesondere kann der Beleuchtungsschrittdatensatz, zu dem zurückgesprungen wird, von der Rücksprunginformation abhängen.

Die Rücksprunginformation kann eine Anzahl von Wiederholungen angeben, nach der beim Erreichen des die Rücksprunginformation enthaltenden Beleuchtungsschrittdatensatzes die Rücksprungbedingung nicht mehr erfüllt ist und somit die Schrittliste fortgesetzt wird. Durch das beschriebene Vorgehen können Schleifen innerhalb der Schrittliste implementiert werden, wodurch relativ komplexe Leuchtmuster durch relativ kurze Schrittlisten bzw. durch wenige Beleuchtungsschrittdatensätze abgebildet werden können. Hierdurch wird der Speicherverbrauch der Schrittlisten reduziert und eine Modifikation bzw. ein Design von Leuchtmustern erleichtert.

Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die Erfindung eine Beleuchtungseinrichtung, insbesondere zur Beleuchtung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs, umfassend mehrere Leuchtmittel und eine Steuereinrichtung, wobei die Steuereinrichtung zur Durchführung des erfindungsmäßen Verfahrens eingerichtet ist. Die Leuchtmittel können in der Beleuchtungseinrichtung insbesondere einzeilig oder zweizeilig bzw. allgemein als Array angeordnet sein. Eine jeweilige Zeile kann geradlinig verlaufen, jedoch auch gekrümmt, beispielsweise um einer Fahrzeugkontur zu folgen. Vorzugsweise umfasst die Beleuchtungseinrichtung zwischen 8 und 200 Leuchtmittel, insbesondere zwischen 30 und 150 Leuchtmittel. Im genannten Bereich ist die Nutzung des erläuterten Verfahrens besonders vorteilhaft, da bei einer allzu großen Anzahl von Leuchtmitteln, beispielsweise bei hochauflösenden OLED-Bildschirmen, Animationen eher nicht manuell erstellt werden und bei sehr kleinen Anzahlen von Leuchtmitteln die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens nur bedingt in Erscheinung treten.

Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug, das eine erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung umfasst. Bei der Nutzung der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung in einem Kraftfahrzeug kann die Steuereinrichtung der Beleuchtungseinrichtung auch dazu dienen, andere Fahrzeugfunktionen zum Implementieren bzw. sogar primär dazu dienen, andere Fahrzeugfunktionen zu Implementieren. Die Steuereinrichtung kann auch deutlich beab- standet von den Leuchtmitteln angeordnet sein und beispielsweise Teil einer fahrzeugseitigen Multimediaeinrichtung oder einer zentralen Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs sein. Die Leuchtmittel können sich insbesondere li- nien- bzw. zeilenartig entlang der Scheibenwurzel oder einer Cockpitkontur erstrecken, jedoch auch entlang einer Tür, dem Armaturenbrett oder Ähnlichem.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Ausführungsbeispielen sowie den zugehörigen Zeichnungen. Hierbei zeigen schematisch:

Fig. 1 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer mehrere Leuchtmittel umfassenden Beleuchtungseinrichtung, Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, das ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung umfasst, und

Fig. 3 eine beispielhafte Maskenliste zur Definition von Auswahl- bzw. Basismasken in dem mit Bezug zu Fig. 1 diskutierten Ausführungsbeispiel.

Fig. 1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb einer mehrere Leuchtmittel 1 umfassenden Beleuchtungseinrichtung 2, wie sie beispielhaft in Fig. 2 als Teil eines Kraftfahrzeugs 36 dargestellt ist. Aus Übersichtlichkeitsgründen wird in den diskutierten Beispielen eine Beleuchtungseinrichtung 2 mit nur acht Leuchtmitteln 1 genutzt. Das erläuterte Verfahren ist jedoch besonders vorteilhaft, wenn Beleuchtungseinrichtungen mit relativ vielen, beispielsweise mehr als fünfzig, Leuchtmitteln genutzt werden, wie bereits im allgemeinen Teil erläutert wurde.

Fig. 1 zeigt ein relativ komplexes Ausführungsbeispiel, so dass zum besseren Verständnis zunächst die allgemeine Struktur des Verfahrens erläutert werden soll. Durch die Steuereinrichtung 3 der Beleuchtungseinrichtung 2 bzw. des Kraftfahrzeugs 36 werden mehrere Auslösebedingungen 5 ausgewertet, deren Erfüllung jeweils von Eingangssignalen 4 der Steuereinrichtung 3 abhängt. Den Auslösebedingungen 5 ist jeweils eine Schrittliste 11 von Beleuchtungsschrittdatensätzen 12 zugeordnet. Zumindest dann, wenn nur eine der Auslösebedingungen 5 erfüllt ist, gibt die dieser Auslösebedingung 5 zugeordnete Schrittliste 11 die Steuersignale 29 vor, gemäß derer die Leuchtmittel 1 angesteuert werden.

Um einerseits einen geringen Speicherverbrauch für die Schrittlisten 11 und somit die Beleuchtungsmuster zu erreichen und andererseits das Design bzw. die Anpassung von Leuchtmustern zu vereinfachen, gibt der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz 12 eine Auswahlmaske 28 vor, die angibt, welche der Leuchtmittel 1 im Rahmen der Verarbeitung dieses Beleuchtungsschrittdatensatzes 12 durch die Steuereinrichtung 3 gemeinsam angesteuert werden, um eine Leuchtfarbe 13 bzw. Leuchthelligkeit 14 aller gemeinsam angesteuerten Leuchtmittel 1 in Abhängigkeit dieses Beleuchtungsschrittdatensatzes 12 vorzugeben.

In dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel für ein solches Verfahren werden in Schritt S1 zunächst Eingangssignale 4 verschiedener kraftfahrzeugseitiger Einrichtungen durch die Steuereinrichtung 3 erfasst. Entsprechende Eingangssignale 4 werden beispielsweise von einem Blinkersteuergerät 31 , einer Zündung 32, einem Sitzbelegungssensor 33, einem Türöffnungssensor 34 und einem Abstandssensor 35 bereitgestellt.

In Schritt S2 werden parallel mehrere Auslösebedingungen 5 ausgewertet. Sind die Eingangssignale 4 Boolesche Werte bzw. werden aus den Eingangssignalen Boolesche Werte ermittelt, kann die jeweilige Auslösebedingung 5 eine logische Verknüpfung 6 von zumindest Teilen der Eingangssignale 4 bzw. der Booleschen Werte definieren und die jeweilige Auslösebedingung 5 kann erfüllt sein, wenn das Ergebnis dieser Verknüpfung 6 wahr ist.

Wie bereits erläutert wurde, soll jeder der Auslösebedingungen 5 eine Schrittliste 11 von Beleuchtungsschrittdatensätzen 12 zugeordnet sein. Dies erfolgt im erläuterten Beispiel dadurch, dass in Schritt S3 eine Datenstruktur 10 vorgegeben wird, beispielsweise ein Array oder eine Liste, die die Schrittlisten 11 bzw. deren Beleuchtungsschrittdatensätze 12 speichert. Die Auslösebedingung 5 gibt jeweils eine Länge 7 und einen Offset bzw. eine Adresse 8 in dieser Datenstruktur 10 vor, also an welchem Punkt in der Datenstruktur 10 die Schrittliste 11 beginnt und wie viele Beleuchtungsschrittdatensätze 12 sie umfasst.

Um eine Priorisierung beispielsweise der Ausgabe von sicherheitsrelevanten Leuchtmustern, zu ermöglichen, ist den Auslösebedingungen 5 zudem jeweils eine Prioritätsinformation 9 zugeordnet. Im erläuterten Beispiel wird davon ausgegangen, dass jeweils nur das Leuchtmuster mit der höchsten Priorität ausgegeben werden soll. Wie bereits im allgemeinen Teil der Beschreibung detailliert erläutert wurde, ist es auch möglich, dass nur eine Untergruppe der Leuchtmittel als blockiert gekennzeichnet wird bzw. für diese eine Blockadebedingung erfüllt ist, während eine Schrittliste mit höherer Priorität ausgespielt wird. In diesem Fall kann die einer Auslösebedingung 5 mit geringerer Priorität zugeordnete Schrittliste 11 weiterhin genutzt werden, um Steuersignale 29 für jene der Leuchtmittel 1 vorzugeben, für die die Blockadebedingung nicht erfüllt ist.

Zum besseren Verständnis wird im Folgenden davon ausgegangen, dass nur eine der Auslösebedingungen 5 aktuell erfüllt wird. Die gleichen Schritte werden jedoch durchgeführt, wenn beispielsweise eine Auslösebedingung 5 mit geringerer Priorität ausschließlich genutzt werden soll, um Steuersignale 29 für jene der Leuchtmittel 1 vorzugeben, deren Blockadebedingung nicht erfüllt ist.

In Schritt S4 wird der jeweils auszuspielende Beleuchtungsschrittdatensatz 12 aus der Datenstruktur 10 eingelesen. Unmittelbar nach Erfüllung der Auslösebedingung 5 wird zunächst der durch die Adresse 8 adressierte Beleuchtungsschrittdatensatz 12 eingelesen. In späteren Wiederholungen können im Schritt S4 die jeweils unmittelbar nachfolgenden Beleuchtungsschrittdatensätze eingelesen werden bzw. es können, wie noch zu Schritt S8 erläutert werden wird, auch Rücksprünge zu vorangehenden Beleuchtungsschrittdatensätzen 12 erfolgen.

Der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz 12 beschreibt im Beispiel eine Leuchtfarbe 13 und eine Leuchthelligkeit 14 für die gemeinsam angesteuerten Leuchtmittel 1. Die Leuchtfarbe 13 kann auch durch separate Werte, beispielsweise durch Angabe eines Farbtons und einer Farbsättigung, beschrieben werden. Alternativ zur separaten Angabe von Leuchtfarbe 13 und Leuchthelligkeit 14 können diese Größen auch durch Ansteuerinformationen vorgegeben werden, die sowohl die Leuchtfarbe als auch die Leuchthelligkeit betreffen, beispielsweise durch RGB-Werte. Wie bereits obig erläutert, soll der Beleuchtungsschrittdatensatz 12 zudem eine Auswahlmaske 28 vorgeben. Prinzipiell wäre es möglich, die jeweilige Auswahlmaske 28 unmittelbar in dem Beleuchtungsschrittdatensatz 12 zu speichern. Insbesondere dann wenn relativ viele Leuchtmittel 1 angesteuert werden sollen, kann es jedoch zweckmäßig sein, die Auswahlmasken 28 mit Hilfe einer Masken liste 20 zu definieren, die beispielhaft und auszugsweise in Fig. 3 dargestellt ist. Im Beispiel speichert die Maskenliste 20 zudem nicht unmittelbar alle möglichen Auswahlmasken 28, sondern nur Basismasken 21 bis 26, die potentiell invertiert werden können, um die Auswahlmaske 28 bereitzustellen. Daher umfasst der jeweilige Beleuchtungsschrittdatensatz 12 eine Auswahlinformation 15, auf deren Basis die Steuereinrichtung 3 eine der Basismasken 21 bis 26 in Schritt S5 aus der Maskenliste 20 wählt und in Schritt S6 wird in Abhängigkeit einer Auswahlumkehrinformation 16 entschieden, ob die jeweilige Basismaske 21 bis 26 unmittelbar als Auswahlmaske 28 verwendet wird oder ob die ausgewählte Basismaske 21 bis 26 zur Bereitstellung der Auswahlmaske 28 invertiert wird. Statt dessen wäre es auch möglich, unmittelbar verschiedene Auswahlmasken 28 in der Maskenliste 20 zu speichern und auf Basis der Auswahlinformation 15 auszuwählen.

Die Auswahlmasken 28 bzw. die Basismasken 21 bis 26 können insbesondere als Bitmasken vorgegeben sein. Beispielsweise können Bits, die gemeinsam anzusteuernden Leuchtmitteln zugeordnet sind, auf Eins gesetzt werden, was in Fig. 3 durch ein Kreuz symbolisiert ist, und die verbleibenden Bits können auf Null gesetzt werden, was in Fig. 3 durch einen leeren Kasten dargestellt ist. Wie erläutert, ist das beschriebene Vorgehen besonders vorteilhaft, wenn relativ viel Leuchtmittel angesteuert werden sollen. Beispielsweise kann eine vollständige Basismaske 21 bis 26 bzw. Auswahlmaske 28 zur Ansteuerung von bis zu 56 Leuchtmitteln 1 in nur 7 Byte gespeichert werden.

In Schritt S7 werden durch die Steuereinrichtung 3 Steuersignale 29 an die einzelnen Leuchtmittel 1 ausgegeben. Hierbei erfolgt die Ansteuerung der durch die Auswahlmaske 28 ausgewählten Leuchtmittel 1 derart, dass die durch den aktuellen Beleuchtungsschrittdatensatz 12 vorgegebene Leuchtfarbe 13 und Leuchthelligkeit 14 eingestellt wird. Um ein kontinuierliches Überblenden zu ermöglichen, kann der Beleuchtungsschrittdatensatz 12 hierbei eine Übergangszeit 17 vorgeben, über die die Leuchtfarbe 13 und/oder Leuchthelligkeit 14 kontinuierlich oder schrittweise in mehreren Schritten vom bisherigen Wert zum durch den aktuellen Beleuchtungsschrittdatensatz 12 vorgegebenen Wert überführt wird. Die Leuchtfarbe 13 und Leuchthelligkeit 14 der nicht durch die Auswahlmaske 28 ausgewählten Leuchtmittel 1 bleibt unverändert.

Nach dem Ausspielen der Steuersignale 29 kann zunächst durch eine durch den eingelesenen Beleuchtungsschrittdatensatz 12 vorgegebene Haltezeit 18 gewartet werden. Die Nutzung einer zusätzlichen Haltezeit 18 ermöglicht die Vorgabe komplexer Leuchtmuster mit geringem Speicheraufwand.

Es kann vorteilhaft sein, auch Schleifen innerhalb von Lichtmustern bzw. diese vorgegebenen Schrittlisten 11 zuzulassen. Daher wird in Schritt S8 im Beispiel eine Rücksprungbedingung 30 geprüft, deren Erfüllung von einer Rücksprunginformation 19 des eingelesenen Beleuchtungsschrittdatensatzes 12 abhängt. Beispielsweise kann die Rücksprunginformation 19 vorgeben, wie häufig ein solcher Rücksprung erfolgen soll, wobei beispielsweise mit jedem Durchlauf ein Zähler der Steuereinrichtung 3 erhöht wird und mit dem durch die Rücksprunginformation vorgegebenen Grenzwert verglichen wird, um zu prüfen, ob die Rücksprungbedingung 30 erfüllt ist. Vorzugsweise gibt die Rücksprunginformation 19 zudem an, wie weit bzw. bis zu welchem Beleuchtungsschrittdatensatz 12 der jeweiligen Schrittliste 11 zurückgesprungen werden soll.

In Schritt S9 wird überprüft, ob bereits alle Beleuchtungsschrittdatensätze 12 der jeweiligen Schrittliste 11 bearbeitet wurden. Ist dies nicht der Fall, so wird zu Schritt S4 zurückgesprungen und dort der folgende Beleuchtungsschrittdatensatz 12 der jeweiligen Schrittliste 11 eingelesen. Anderenfalls kann das Verfahren ab Schritt S1 wiederholt werden. Im Folgenden werden einige Beispiele für mögliche Auslösebedingungen unter hieraus resultierende Leuchtmuster gegeben. Wird beispielsweise anhand eines Eingangssignals 4, das durch den Blinker bereitgestellt wird, erkannt, dass ein linker Blinker des Kraftfahrzeugs 36 gesetzt ist, können sequentiell nacheinander ausgehend von einem mittig oder links der Mitte des Kraftfahrzeugs liegenden Leuchtmittel 1 jeweils die links benachbarten Leuchtmittel nacheinander aktiviert werden. Hierzu kann jeweils eine Auswahlmaske genutzt werden, die genau eines der Leuchtmittel 1 auswählt, wie dies für die Basismasken 21 , 22 in Fig. 3 gezeigt ist. Durch eine entsprechende Auswahlmaske wird somit das jeweils zu aktivierende Leuchtmittel ausgewählt und zum Leuchten angesteuert, so dass sich eine wischend nach links aufbauende Lichtleiste ergibt. Am Ende eines Blinkertaktes können durch eine nicht dargestellte Auswahlmaske alle bzw. nur die im Rahmen der Ausgabe des Leuchtmusters genutzten Leuchtmittel dunkel geschaltet werden. Die Ausgabe dieses Leuchtmusters kann für jeden Blinkertakt wiederholt werden.

Zur Ausgabe eines Warnblinksignals oder auch eines Willkommens- bzw. Verabschiedungsszenarios, das beispielsweise in Abhängigkeit von Eingangssignalen 4 der Steuereinrichtung 3 getriggert werden kann, die durch den Türöffnungssensor 34, den Sitzbelegungssensor 33 und/oder die Zündung 32 bereitgestellt werden, können symmetrische Auswahlmasken genutzt werden, wie dies für die Basismasken 23, 24 in Fig. 3 gezeigt ist. Hierdurch kann beispielsweise das obig erläuterte Blinkmuster bei einem Warnblinken symmetrisch auf beiden Seiten des Kraftfahrzeugs 36 ausgegeben werden bzw. es können beispielsweise farbige Balken ausgegeben werden, die sich von der Mitte oder von den Seiten her aufbauen.

Soll beispielsweise ein Laden des Kraftfahrzeugs oder ein anderer zeitaufwändiger Prozess visualisiert werden, können die in Fig. 3 gezeigten Basismasken 25, 26 genutzt werden. Beispielsweise können zunächst durch Nutzung der Basismaske 25 als Auswahlmaske 28 die gezeigten Leuchtmittel aktiviert und anschließend deaktiviert werden. Anschließend können durch Nutzung der Basismaske 26 als Auswahlmaske die dort gezeigten Leuchtmittel aktiviert und dann deaktiviert werden, anschließend die invertierte Auswahlmaske 25 genutzt werden und dann die invertierte Basismaske 26 als Auswahlmaske 28 genutzt werden. Hierdurch entsteht insgesamt der Eindruck eines in Fig. 3 nach rechts laufenden Lichtblocks.

Soll zugleich ein Fortschritt visualisiert werden, kann beispielsweise durch eine Auslösebedingung mit höherer Priorität ein linker Abschnitt der Beleuchtungseinrichtung 2 reserviert werden und dauerhaft hell erleuchtete Leuchtmittel 1 zeigen, wobei die Länge des reservierten Abschnitts beispielsweise den Ladezustand des Kraftfahrzeugs beschreiben kann. Da für die reservierten Leuchtmittel 1 in diesem Fall die bereits obig erläuterte Blockadebedingung erfüllt ist, wird der erläuterte, nach rechts laufende Balken gemäß der Basismasken 25, 26 nur in dem verbleibenden Abschnitt der Beleuchtungseinrichtung 2 dargestellt.

Die Beleuchtungseinrichtung 2 bzw. deren Leuchtmittel 1 können sich insbesondere linienartig entlang der Scheibenwurzel oder einer anderen Fahrzeugkontur erstrecken. Im Beispiel ist die Beleuchtungseinrichtung einzeilig, es können jedoch auch mehrzeilige Beleuchtungseinrichtungen verwendet werden.