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Title:
METHOD FOR OPERATING A MOTOR VEHICLE LOCKING SYSTEM FOR A MOTOR VEHICLE, AND CENTRAL SERVER DEVICE FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/104065
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a motor vehicle locking system (10) for a motor vehicle (12), wherein a central server device (20) receives an unlocking signal (22) containing an unlocking instruction (26) relating to unlocking of at least one locking apparatus (16) of the motor vehicle (12). The central server device (20) adds a conditional locking instruction (28) to the unlocking signal (22), which locking instruction comprises checking for a connection criterion after at least one predetermined time period T following unlocking of the at least one locking apparatus (16) of the motor vehicle (12), and re-locking the at least one locking apparatus (16) in the event of a connection criterion being infringed. The unlocking signal (22) containing the unlocking instruction (26) and the added conditional locking instruction (28) is transmitted via a communications link (24) to a motor vehicle-internal control apparatus (18) of the motor vehicle (12), which control apparatus executes the instructions contained in the unlocking signal (22) and in this way controls the at least one locking apparatus (16).

Inventors:
MILLER MARC (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/080205
Publication Date:
June 14, 2018
Filing Date:
November 23, 2017
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
G07C9/00; B60R25/24
Foreign References:
EP2945129A12015-11-18
DE102015205300A12016-09-29
DE102015104651A12015-10-01
DE102012002758A12013-08-14
US20150332531A12015-11-19
DE19802532C11999-08-12
EP2500873A22012-09-19
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugverriegelungssystems (10) für ein Kraftfahrzeug (12) umfassend die folgenden Schritte:

- Empfangen eines Entriegelungssignals (22), welches zumindest eine

Entriegelungsanweisung (26) für ein Entriegeln zumindest einer Schließvorrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (12) umfasst, durch eine zentrale Servereinrichtung (20) (Schritt S1 );

- Aufbauen einer Kommunikationsverbindung (24) zu einer kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung (18) des Kraftfahrzeugs (12) durch die zentrale Servereinrichtung (20) und Senden des Entriegelungssignals (22) über die Kommunikationsverbindung (24) an die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung (18) (Schritt S3); und

- Empfangen des Entriegelungssignals (22) und Ausführen der in dem

Entriegelungssignal (22) zumindest einen enthaltenen Entriegelungsanweisung (26) durch die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung (18) (Schritt S4),

durch folgenden weiteren Schritt gekennzeichnet:

- Hinzufügen einer bedingten Verriegelungsanweisung (28) zu dem empfangenen Entriegelungssignal (22) durch die zentrale Servereinrichtung (20), wobei die bedingte Verriegelungsanweisung (28) umfasst, nach Ablauf zumindest einer vorbestimmten Zeitdauer (T) nach dem Entriegeln der zumindest einen Schließvorrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (12) auf ein Verbindungskriterium zu prüfen, welches umfasst, dass die Kommunikationsverbindung (24) weiterhin aufgebaut ist, und falls das Verbindungskriterium verletzt ist, die zumindest eine Schließvorrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (12) zu verriegeln (Schritt S2).

Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die zentrale Servereinrichtung (20) einen Entriegelungssignalsender des empfangenen Entriegelungssignals (22) erkennt und in Abhängigkeit des erkannten Entriegelungssignalsenders die zumindest eine vorbestimmte Zeitdauer (T) ermittelt.

3. Verfahren nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die zentrale Servereinrichtung (20) einen Abstand zwischen dem Ent- riegelungssignalsender und dem Kraftfahrzeug (12) ermittelt und in Abhängigkeit von dem ermittelten Abstand die zumindest eine vorbestimmte Zeitdauer (T) ermittelt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Ablauf der zumindest einen vorbestimmten Zeitdauer (T) erst nach Erkennen zumindest einer vorbestimmten Nutzungshandlung im Kraftfahrzeug (12) erfolgt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die zumindest eine Schließvorrichtung (16) zumindest einer Kraftfahrzeugklappe (14) zugeordnet ist, wobei die Kraftfahrzeugklappe (14) in einen geöffneten und/oder einen geschlossenen Schließzustand bringbar ist, wobei die bedingte Verriegelungsanweisung (28) weiterhin um- fasst, dass bei verletztem Verbindungskriterium die zumindest eine Schließvorrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (12) erst dann verriegelt wird, wenn sich die zumindest eine Kraftfahrzeugklappe (14) in einem geschlossenen Schließzustand befindet.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die bedingte Verriegelungsanweisung (28) weiterhin umfasst, dass bei erfülltem Verbindungskriterium und während dabei die zumindest eine

Schließvorrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (12) entriegelt ist, die zumindest eine Schließvorrichtung (16) entriegelt bleibt und auf Empfang eines Verriegelungssignals wartet, wobei das Verriegelungssignal zumindest eine Verriegelungsanweisung über ein Verriegeln der zumin- dest einen Schließvorrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (12) umfasst.

7. Zentrale Servereinrichtung (20) für ein Kraftfahrzeug, welche dazu eingerichtet ist, ein Entriegelungssignal (22), welches zumindest eine Entriegelungsanweisung (26) über ein Entriegeln zumindest einer Schließvorrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (12) umfasst, zu empfangen, und welche weiterhin dazu eingerichtet ist, eine Kommunikationsverbindung (24) zu einer kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung (18) des Kraftfahrzeugs (12) aufzubauen und das Entriegelungssignal (22) über die Kommunikationsverbindung (24) an die kraftfahrzeugin- terne Steuerungsvorrichtung (18) zu senden;

dadurch gekennzeichnet, dass

die zentrale Servereinrichtung (20) dazu eingerichtet ist, eine bedingte Verriegelungsanweisung (28) zu dem empfangenen Entriegelungssig- nal (22) hinzuzufügen, wobei die bedingte Verriegelungsanweisung (28) umfasst, nach Ablauf zumindest einer vorbestimmten Zeitdauer (T) nach dem Entriegeln der zumindest einen Schließvorrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (12) auf ein Verbindungskriterium zu prüfen, welches umfasst, dass die Kommunikationsverbindung (24) weiterhin aufgebaut ist, und falls das Verbindungskriterium verletzt ist, die zumindest eine

Schließvorrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (12) zu verriegeln.

Description:
Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugverriegelungssystems für e Kraftfahrzeug sowie zentrale Servereinrichtung für ein Kraftfahrzeug

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugverriegelungssystems für ein Kraftfahrzeug. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine zentrale Servereinrichtung für ein Kraftfahrzeug. Aus dem Stand der Technik ist bekannt, eine Schließvorrichtung eines Kraftfahrzeugs über eine zentrale Servereinrichtung fernzusteuern. So ist aus der US 2015/0332531 A1 ein Verfahren bekannt, bei welchem einem Benutzer eines Kraftfahrzeugs ein temporärer Zugang zu einem verschlossenen Bereich des Kraftfahrzeugs gewährt wird. Hierzu ist das Kraftfahrzeug dazu ausgelegt, mit einem intermediären System zu kommunizieren. Das intermediäre System ist dazu ausgelegt, von einem Benutzergerät eine Anfrage zur Öffnung der fernsteuerbaren Schließvorrichtung zu erhalten und diese Anfrage an das Kraftfahrzeug weiterzuleiten. In der DE 198 02 532 C1 ist beschrieben, wie über einen Verriegelungsbefehl eine Schließanlage eines Fahrzeugs zum Verriegeln angesteuert wird. Anschließend wird erkannt, ob sich ein Transponder im Innenraum des Fahrzeugs befindet und in Abhängigkeit davon entschieden, ob die Schließanlage wieder entriegelt wird. In der EP 2 500 873 A2 wird ein System zur Fernbe- dienung von Tür- und Klappenschlösser eines Fahrzeuges offenbart. Nach einer Verriegelung des Fahrzeuges und einer anschließenden separaten Öffnung einer Kofferraumklappe des Fahrzeuges wird nach einem Schließen der Kofferraumklappe im Zuge darauf ein Betätigungselement, welches zum Verriegeln und Entriegeln der Kofferraum klappe ausgelegt ist, nach vorge- gebener Zeitverzögerung verriegelt.

Nachteilig bei einer durch eine zentrale Servereinrichtung fernsteuerbaren Schließvorrichtung ist, dass keine Kommunikationsverbindung zwischen dem Kraftfahrzeug und der zentralen Servereinrichtung gewährleistet werden kann, so dass ein gegebenenfalls entriegeltes Kraftfahrzeug nicht über die zentrale Servereinrichtung verriegelt werden kann. Ist ein Benutzer nicht dazu fähig, dass Kraftfahrzeug manuell oder über einen Funkschlüssel abzuschließen, bleibt das Kraftfahrzeug entriegelt. Dadurch sind das Kraftfahr- zeug selbst und sind sich im Kraftfahrzeug befindliche Gegenstände diebstahlgefährdet.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugverriegelungssystems für ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer fernsteuerbaren Schließvorrichtung zu schaffen, welches dem Kraftfahrzeug einen hohen Diebstahlschutz bietet.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche, die folgende Beschreibung und die Figuren offenbart.

Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass für einen hohen Diebstahlschutz ein ferngesteuertes Entriegeln des Kraftfahrzeugs mit einer Bedingung verknüpft werden sollte. Die Bedingung verbindet das fernge- steuerte Entriegeln zumindest einer Schließvorrichtung eines Kraftfahrzeugs mit einer anschließenden Überwachung einer Kommunikationsverbindung zwischen dem Kraftfahrzeug und einer zentralen Servereinrichtung. So wird erkennbar, falls es unmöglich ist, dass das Kraftfahrzeug wieder ferngesteuert verriegelt werden kann. Dazu muss jede Entriegelungsanweisung um diese Bedingung ergänzt werden.

So wird erfindungsgemäß bei dem Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugverriegelungssystems in einem ersten Verfahrensschritt ein Entriegelungssignal durch eine zentrale Servereinrichtung empfangen. Das Entriege- lungssignal umfasst zumindest eine Entriegelungsanweisung über ein Entriegeln der zumindest einen Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs. Das durch die zentrale Servereinrichtung empfangene Entriegelungssignal kann dabei in bekannter Weise von einem Gerät eines Benutzers des Kraftfahrzeugs und/oder eines Dienstleisters über eine Mobilfunk- und/oder eine In- ternetverbindung gesendet werden.

In einem zweiten Verfahrensschritt baut die zentrale Servereinrichtung eine Kommunikationsverbindung zu einer kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs auf. Diese Kommunikationsverbindung kann beispielsweise mittels einer Internetverbindung bereitgestellt werden. Die zentrale Servereinrichtung fügt dem Entriegelungssignal eine bedingte Verriegelungsanweisung hinzu. Die bedingte Verriegelungsanweisung umfasst, nach Ablauf zumindest einer vorbestimmten Zeitdauer nach dem Entriegeln der zumindest einen Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs auf ein Verbindungskriterium zu prüfen und falls das Verbindungskriterium verletzt ist, die zumindest eine Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs zu verriegeln. Das Verbindungskriterium ist die besagte Bedingung. Dabei umfasst das Verbindungskriterium, dass die Kommunikationsverbindung zwischen der zentralen Servereinrichtung und der kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung weiterhin aufgebaut ist.

Nach Hinzufügen der bedingten Verriegelungsanweisung zu dem empfangenen Entriegelungssignal sendet die zentrale Servereinrichtung das Entriege- lungssignal, welches nun die Entriegelungsanweisung und die bedingte Verriegelungsanweisung umfasst, an die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung. Die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung führt die in dem empfangenen Entriegelungssignal enthaltenen Anweisungen, die zumindest eine Entriegelungsanweisung und bei verletztem Verbindungskriterium die bedingte Verriegelungsanweisung, aus. So steuert die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung die zumindest eine Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs so an, dass gemäß der Entriegelungsanweisung die Schließvorrichtung entriegelt wird und überprüft anschließend gemäß der Verriegelungsanweisung ob die Kommunikationsverbindung zu der zentralen Serverein- richtung nach zumindest einer vorbestimmten Zeitdauer noch besteht. Der Ablauf dieser Zeitdauer kann beispielsweise über ein Zeitschaltgerät ermittelt werden. Ist das Verbindungskriterium verletzt, besteht also keine Kommunikationsverbindung zwischen der kraftfahrzeug internen Steuerungsvorrichtung und der zentralen Servereinrichtung, steuert die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung die zumindest eine Schließvorrichtung so an, dass diese verriegelt wird. Dabei kann die bedingte Verriegelungsanweisung umfassen, wiederholt, also nach Ablauf einer ersten und einer zweiten Zeitdauer und/oder mehrerer Zeitdauern, auf das Verbindungskriterium zu überprüfen. Dadurch kann ermöglicht sein, dass die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvor- richtung beispielsweise in periodischen Zeitabständen und/oder zu wenigstens einem vorgeben Zeitpunkt überprüft, ob das Verbindungskriterium erfüllt ist. Durch das Hinzufügen der bedingten Verriegelungsanweisung zu dem Entriegelungssignal wird sichergestellt, dass das Kraftfahrzeug nach einer vorbestimmten Zeitdauer nach dem Entriegeln wieder verriegelt wird und somit ein Diebstahlschutz des Kraftfahrzeugs gewährleistet ist. Für einen Benutzer des Kraftfahrzeugverriegelungssystems ergibt sich ein hoher Bedienkomfort, auch wenn die Kommunikationsverbindung zwischen der zentralen Servereinrichtung und der kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung abbricht, da einerseits der Benutzer sich keine Gedanken darüber machen muss, ob ein weiteres, von ihm ausgegebenes Verriegelungssignal an die zentrale Ser- vereinrichtung auch durch die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung empfangen wurde und ob somit das Kraftfahrzeug tatsächlich wieder verriegelt wurde. Andererseits muss der Benutzer auch bei Kenntnis einer abgebrochenen Kommunikationsverbindung sich nicht selbst in Reichweite des Kraftfahrzeugs begeben, um dieses dann mittels beispielsweise eines Funk- schlüsseis zu verriegeln. So wird insgesamt sichergestellt, dass das Kraftfahrzeug bei einer ferngesteuerten Entriegelung nur vorübergehender Weise entriegelt ist.

Die Erfindung umfasst auch optionale Weiterbildungen des erfindungsgemä- ßen Verfahrens, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.

In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erkennt die zentrale Servereinrichtung einen Entriegelungssignalsender, welcher das Entriegelungssignal an die zentrale Servereinrichtung sendet. Beispielsweise enthält das Entriegelungssignals eine Kennung, welche von der zentralen Servereinrichtung spezifisch zu einem bestimmten Gerät und/oder zu einem bestimmten Benutzer zugeordnet wird. Beispielsweise erkennt die zentrale Servereinrichtung dadurch, ob das Entriegelungssignal von einem Hauptsender, wie beispielsweise einem Besitzer des Kraftfahrzeugs, und/oder einer autorisierten Person für das Kraftfahrzeug und/oder einem Vermieter des Kraftfahrzeugs und/oder einer Person, welcher das Kraftfahrzeug lediglich kurzweilig zur Verfügung steht, gesendet wurde. Beispielsweise handelt es sich bei der letzteren Person um eine Person, welche im Rahmen einer Dienstleistung eine Lieferung und/oder ein Paket in das Kraftfahrzeug ablegt und somit nur einen vorübergehenden Zugang zu dem Kraftfahrzeug benötigt. In Abhängigkeit des Entriegelungssignalsenders ermittelt die zentrale Servereinrichtung die zumindest eine vorbestimmte Zeitdauer nach Ablauf welcher die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung auf eine bestehende Kommunikationsverbindung zu der zentralen Servereinrichtung prüfen soll. Dabei kann die vorbestimmte Zeitdauer für den jeweiligen Entriegelungssignalsender vorgebbar sein. Beispielsweise ist die vorbestimmte Zeitdauer länger, wenn die zentrale Servereinrichtung erkennt, dass es sich bei dem Entriegelungssignalsender um den Hauptsender handelt, als wenn es sich um die Person handelt, die die Dienstleistung ausführt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass bei einer fehlenden Kommunikationsverbindung zwischen der zentralen Servereinrichtung und der kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung die zumindest eine Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs schnell wieder verriegelt wird, wenn eine Entriegelung des Kraftfahrzeugs lediglich für eine Dienstleistung stattfand. So kann ein Besitzer des Kraftfahrzeugs bestimmen, wie lange eine bestimmte Person und/oder ein bestimmtes Dienstleistungsunternehmen, wie beispielsweise einem Paketzusteller, Zugang zu seinem Kraftfahrzeug verfügt. Bevorzugt ermittelt die zentrale Servereinrichtung einen Abstand zwischen dem Entriegelungssignalsender und dem Kraftfahrzeug. Die zumindest eine vorbestimmte Zeitdauer wird dann auch in Abhängigkeit des Abstands ermittelt. Anhand des ermittelten Abstands kann eine Zeitdauer bestimmt werden, die der Entriegelungssignalsender benötigen würde, um sein Kraftfahrzeug zu erreichen. Somit ist gewährleistet, dass das Kraftfahrzeug zumindest so lange entriegelt ist, bis der Entriegelungssignalsender das Kraftfahrzeug erreicht hat. Beispielsweise wird das Kraftfahrzeug von einem Mietautounternehmen an einen Mieter vermietet. Das Mietautounternehmen kann dann in Anwesenheit des Mieters das Kraftfahrzeug über die zentrale Serverein- richtung entriegeln. Das Kraftfahrzeug wird dann im Fall einer abgebrochenen Kommunikationsverbindung zu der zentralen Servereinrichtung zumindest so lange nicht verriegelt, bis der Mieter das Kraftfahrzeug erreicht.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt der Ablauf der zumindest einen vorbestimmten Zeitdauer erst nach Erkennen zumindest einer vorbestimmten Nutzungshandlung im Kraftfahrzeug. Beispielsweise wird durch die zentrale Servereinrichtung der bedingten Verriegelungsanweisung zugefügt, dass erst nach Erkennen der zumindest einen vorbestimmten Nutzungshandlung die Zeitschaltuhr beispielsweise aktiviert wird. Bei der Nutzungshandlung kann es sich beispielsweise ein Öffnen und/oder Schließen der zumindest einen vorbestimmten Schließvorrichtung handeln . Bei der Nutzungshandlung kann es sich aber beispielsweise auch um ein Ablegen eines Gegenstandes in einem vorbestimmten Bereich des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise einem Kofferraum, handeln. Hierzu kann das Kraftfahr- zeug mit entsprechenden Sensoren ausgestattet sein, welche die zumindest eine vorbestimmte Nutzungshandlung erkennen. Die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung kann dazu ausgelegt sein, bei Empfang eines Sensorsignals, welches die zumindest eine vorbestimmte Nutzungshandlung vermittelt, die Zeitschaltuhr einzuschalten. Anschließend wird dann nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer auf das Verbindungskriterium geprüft. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass gewährleistet wird, dass das Kraftfahrzeug nicht vorzeitig wieder verriegelt wird, bevor eine Nutzungshandlung im Kraftfahrzeug stattfinden konnte. So kann beispielsweise im Rahmen einer Paketzustellung das Kraftfahrzeug zumindest so lange entriegelt sein, bis ein entsprechender Sensor im Kraftfahrzeug erkennt, dass eine Kraftfahrzeugklappe geöffnet wird und/oder ein Gewicht im Kraftfahrzeug, wie beispielsweise in einem vorbestimmten Bereich des Kofferraums, abgelegt wird und/oder die Kraftfahrzeugklappe erneut geschlossen wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das erfindungsgemäße Verfahren, dass nach einer Prüfung auf das Verbindungskriterium und einer Feststellung einer Verletzung des Verbindungskriterium, die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung prüft, ob zumindest eine Kraft- fahrzeugklappe, welche zu der zumindest einen Schließvorrichtung zugeordnet ist, in einem geschlossenen Schließzustand ist. Erst wenn die Steuerungsvorrichtung erkennt, dass sich die Kraftfahrzeugklappe in dem geschlossenen Schließzustand befindet, wird die Verriegelung der zugeordneten Schließvorrichtung vorgenommen. Die von der zentralen Servereinrich- tung hinzugefügte bedingte Verriegelungsanweisung wird hierzu derart erweitert, dass diese eine entsprechende Anweisung umfasst. Somit wird sichergestellt, dass das Kraftfahrzeug im Falle einer angesteuerten Verriegelung auch tatsächlich verriegelt wird. Eine Verriegelung, welche durch eine abgebrochene Kommunikationsverbindung eingeleitet wird, kann dadurch während einer Nutzungshandlung im Kraftfahrzeug vermieden werden.

Bevorzugt umfasst die bedingte Verriegelungsanweisung weiterhin, dass falls das Verbindungskriterium erfüllt ist, und falls die zumindest eine Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs entriegelt ist, die zumindest eine Schließvorrichtung weiterhin entriegelt bleibt und auf Empfang eines Verriegelungssignals wartet. Dabei umfasst das Verriegelungssignal zumindest eine Verriegelungsanweisung über ein Verriegeln der zumindest einen Schließvorrichtung und kann auch über die zentrale Servereinrichtung und/oder einen Funkschlüssel und/oder durch eine manuelle Bedienhand- lung am Kraftfahrzeug gesendet werden. Somit wird sichergestellt, dass die Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs nach einer ferngesteuerten Entriegelung weiterhin auf eine Anweisung zu einem anschließenden Verriegeln wartet. Nur im Falle eines Abbruchs der Kommunikationsverbindung zu der zentralen Servereinrichtung wird das Kraftfahrzeug automatisch nach einer vorbestimmten Zeitdauer verriegelt.

Zu der Erfindung gehört auch eine zentrale Servereinrichtung für ein Kraftfahrzeug, welche dazu ausgelegt ist, ein Entriegelungssignal zu empfangen, wobei das Entriegelungssignal zumindest eine Entriegelungsanweisung über ein Entriegeln zumindest einer Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs um- fasst. Weiterhin ist die zentrale Servereinrichtung dazu ausgelegt, eine Kommunikationsverbindung zu einer kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung aufzubauen. Die zentrale Servereinrichtung ist dazu ausgelegt, das Entriegelungssignal über die Kommunikationsverbindung zu senden. Nach Empfang des Entriegelungssignals und bevor das Entriegelungssignal über die Kommunikationsverbindung gesendet wird ist die zentrale Servereinrichtung dazu ausgelegt, eine bedingte Verriegelungsanweisung zu dem empfangenen Entriegelungssignal hinzuzufügen. Die bedingte Verriegelungsan- Weisung umfasst, nach Ablauf zumindest einer vorbestimmten Zeitdauer nach dem Entriegeln der zumindest einen Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs auf ein Verbindungskriterium zu prüfen, welches umfasst, dass die Kommunikationsverbindung weiterhin aufgebaut ist. Weiterhin umfasst die bedingte Verriegelungsanweisung, dass falls das Verbindungskriterium nicht erfüllt ist, die zumindest eine Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs zu verriegeln. Die zentrale Servereinrichtung ist dazu ausgelegt, das Entriegelungssignal mit der Entriegelungsanweisung und der bedingten Verriegelungsanweisung über die Kommunikationsverbindung zu senden. Die zentrale Steuereinrichtung weist zudem eine Prozessoreinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen MikroController aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein. Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen der erfindungsgemäßen zentralen Servereinrichtung, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Kraftfahrzeugverriegelungssystems beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.

Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugverriegelungssystems mit einer zentralen Servereinrichtung und einem Kraftfahrzeug; und Fig. 2 ein Diagramm, welches die Verfahrensschritte für ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugverriegelungssystems für ein Kraftfahrzeug erläutert.

Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.

In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Be- zugszeichen versehen.

In Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeugverriegelungssystem 10 schematisch dargestellt. Ein hier dargestelltes Kraftfahrzeug 12 weist zumindest eine Kraftfahrzeugklappe 14 auf, beispielsweise ist die Kraftfahrzeugklappe 14 als eine Kofferraumklappe und/oder wenigstens eine Kraftfahrzeugtür ausgebildet. Die hier dargestellten Kraftfahrzeugklappen 14 weisen jeweils eine Schließvorrichtung 16 auf, mittels welcher die Kraftfahrzeugklappen 14 in einen verriegelten Schließzustand bringbar sind. Das Kraftfahrzeug 10 umfasst eine kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung 18, welche dazu ausgelegt ist, die Schließvorrichtungen 16 im Sinne eines Verriegelns oder eines Entriegeins zu steuern. Beispielsweise kann für jede der Schließvorrichtung 16 eine eigene Steuerungsvorrichtung 18 vorgesehen sein. Die Kraftfahrzeugklappen 14 können auf mehrere Arten entriegelt und/oder verriegelt werden, wie beispielsweise über eine manuellen Betätigung der Schließvorrichtungen 16 und/oder über eine Ansteuerung der Schließvorrichtungen 16 durch einen Funkschlüssel und/oder wie hier in Fig. 1 dargestellt über eine Fernsteuerung der kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung 18 durch eine zentrale Servereinrichtung 20. Die zentrale Servereinrichtung 20 sendet hierzu ein Entriegelungssignal 22 an die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung 18, um somit zumindest eine der Schließvorrichtungen 16 zu entriegeln. Hierzu ist die zentrale Servereinrichtung 20 dazu ausgelegt, eine Kommunikationsverbindung 24 zu der kraftfahrzeuginternen Steue- rungsvorrichtung 18 aufzubauen. Die Kommunikationsverbindung 24 kann über eine Internetverbindung aufgebaut werden.

In bekannter Weise ist die zentrale Servereinrichtung 20 dazu ausgelegt, zumindest ein Entriegelungssignal 22 von beispielsweise einem mobilen Gerät wie beispielsweise einem Smartphone und/oder einem Tabletcomputer zu empfangen. Beispielsweise möchte ein Benutzer des Kraftfahrzeugs 12 dieses ferngesteuert entriegeln ein Dienstleister, welcher über keine andere Zugangsmöglichkeit zu dem Kraftfahrzeug 12 verfügt, als über die zentrale Servereinrichtung 20, möchte eine Dienstleistung, wie einer Paketzustellung in den Kofferraum des Kraftfahrzeugs 12, erbringen. Das durch die zentrale Servereinrichtung 20 empfangene Entriegelungssignal 22 umfasst eine Entriegelungsanweisung 24, welche eine Auskunft darüber enthält, welche Schließvorrichtung 16 von welchem Kraftfahrzeug 12 entriegelt werden soll. Das empfangene Entriegelungssignal 22 kann zudem eine Kennung aufwei- sen, welches eine Auskunft über einen Entriegelungssignalsender, welcher das Entriegelungssignal sendet, der zentralen Servereinrichtung 20 erteilt.

In Zusammenschau mit der Fig. 2, welche die Verfahrensschritte zum Betreiben des Kraftfahrzeugverriegelungssystems 10 schematisch darstellt, wer- den die von der zentralen Servereinrichtung 20 und der kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung 18 ausgeführten Verfahrensschritte deutlich. In einem ersten Verfahrensschritt S1 empfängt die zentrale Servereinrichtung 20 ein Entriegelungssignal 22 mit einer Entriegelungsanweisung 26 einer Schließvorrichtung 16 eines Kraftfahrzeugs 12. In einem zweiten Verfahrensschritt S2 fügt die zentrale Servereinrichtung 20 dem Entriegelungssignal 22 eine bedingte Verriegelungsanweisung 28 hinzu. Die bedingte Verriegelungsanweisung 28 umfasst, dass nach Ablauf zumindest einer vorbestimmten Zeitdauer T nach dem Entriegeln der zumindest einen Schließvorrichtung 16 des Kraftfahrzeugs 12 auf ein Verbindungskriterium geprüft werden soll. Dabei kann die vorbestimmte Zeitdauer T je nach Kraftfahrzeug 12 und/oder Kraftfahrzeugklappe 14 und/oder Entriegelungssignalsender von der zentralen Servereinrichtung 20 ermittelt werden. Weiterhin umfasst die bedingte Verriegelungsanweisung 28, dass wenn das Verbindungskriterium verletzt ist, die zumindest eine Schließvorrichtung 16 des Kraftfahrzeugs 12 verriegelt werden soll. Dabei umfasst das Verbindungskriterium, dass die Kommunikationsverbindung 24 zwischen der zentralen Servereinrichtung 20 und der kraftfahrzeuginternen Steuerungsvorrichtung 18 besteht. Das Verbindungskriterium kann aber auch wenigstens ein weiteres Kriterium umfasst, bei- spielsweise der Bedingung, dass die Kraftfahrzeugklappen 14 in einem geschlossenen Schließzustand sein müssen, bevor das Kraftfahrzeug 12 verriegelt wird. Eine weitere Bedingung kann aber auch lauten, dass nach Ablauf der Zeitdauer T die Kraftfahrzeugklappen 14 so angesteuert werden, dass sie sich in einem geschlossenen Schließzustand befinden und somit verriegelt werden können.

In einem dritten Verfahrensschritt S3 baut die zentrale Servereinrichtung 20 eine Kommunikationsverbindung zu dem Kraftfahrzeug 12, zu welchem das Entriegelungssignal 22 zugeordnet ist, auf und sendet das Entriegelungssig- nal 22, welches nun eine Entriegelungsanweisung 26 und eine bedingte Verriegelungsanweisung 28 aufweist.

In einem vierten Verfahrensschritt S4 führt die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung 18 die in dem Entriegelungssignal 22 enthaltene Entriege- lungsanweisung 26 aus. Hierzu wird zumindest eine der Schließvorrichtungen 16 entriegelt. Die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung 18 ist dazu ausgelegt, eine Zeit beginnend mit dem Entriegeln der Schließvorrichtung 16 zu erfassen, beispielsweise mittels einer Zeitschaltuhr. Ist die in der bedingten Verriegelungsanweisung 28 angegebene vorbestimmte Zeitdauer T ver- gangen, prüft die kraftfahrzeuginterne Steuerungsvorrichtung 18 in einem fünften Verfahrensschritt S5, ob weiterhin die Kommunikationsverbindung 24 zu der zentralen Servereinrichtung 20 besteht. Besteht keine Kommunikationsverbindung 24 mehr, so verriegelt die kraftfahrzeuginterne Steuerungs- Vorrichtung 18 die zuvor entriegelte Schließvorrichtung 16 in einem sechsten Verfahrensschritt S6 gemäß der bedingten Verriegelungsanweisung 28.

Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung ein Kraftfahrzeugver- riegelungssystem erstellt wird, sodass im Falle eines ferngesteuerten Entriegeins zumindest einer Schließvorrichtung des Kraftfahrzeugs durch eine zentrale Servereinrichtung sichergestellt werden kann, dass das Kraftfahrzeug möglichst diebstahlgeschützt ist.