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Title:
METHOD FOR OPERATING A MOTOR VEHICLE, AND MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/055135
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a motor vehicle (V) having a communication device, having a navigation system coupled to the communication device and having an analysis device, wherein the method comprises definition of a driving situation making demands on a driver of the motor vehicle (V) on the basis of a position (x1, x2, X3, X4) of the motor vehicle, specification, by the analysis device, of at least one position (P) at which a driving situation making demands on the driver of the motor vehicle (V) is expected, establishment of a distance (d) of the motor vehicle (V) from the specified position (P), and of whether the motor vehicle (V) is approaching and/or moving away from the specified position (P), by the analysis device, checking of whether the established distance (d) is shorter than a first predetermined distance (D1) if the motor vehicle (V) is approaching the specified position (P), and/or of whether the established distance (d) is shorter than a second predetermined distance (D2) if the motor vehicle (V) is moving away from the prescribed position (P), by the analysis device, and prevention of communication via the communication device by the communication device if the established distance (d) is shorter than the 1st or the 2nd distance (D1, D2), respectively, in order to increase safety when operating the motor vehicle (V).

Inventors:
KÖHLER LINDA (DE)
BOOS BARBARA (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/001791
Publication Date:
April 14, 2016
Filing Date:
September 05, 2015
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
H04M1/60; H04M1/72412; H04M1/72454; H04M1/72463; H04W4/02; H04W4/40
Foreign References:
US20120231773A12012-09-13
US20030134660A12003-07-17
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs (V) mit einer Kommunikationseinrichtung, mit einem mit der Kommunikationseinrichtung gekoppelten Navigationssystem sowie mit einer Analyseeinrichtung, mit den Schritten:

a) Definieren einer einen Fahrer des Kraftfahrzeugs (V) beanspruchenden Fahrsituation in Abhängigkeit einer Position (χ-ι , X2, X3, 4) des Kraftfahrzeugs (V);

b) Vorgeben zumindest einer Position (P), an welcher eine den Fahrer des Kraftfahrzeugs (V) beanspruchende Fahrsituation erwartet wird, durch die Analyseeinrichtung;

c) Feststellen einer Entfernung (d) des Kraftfahrzeugs (V) von der vorgegebenen Position (P), sowie ob ein Annähern und/oder ob ein Entfernen des Kraftfahrzeugs (V) von der vorgegebenen Position (P) erfolgt, durch die Analyseeinrichtung;

d) Überprüfen, ob die festgestellte Entfernung (d). kleiner ist als eine erste vorbestimmte Entfernung (D1 ), falls das Kraftfahrzeug (V) sich an die vorgegebene Position (P) annähert, und/oder ob die festgestellte Entfernung (d) kleiner ist als eine zweite vorbestimmte Entfernung (D2), falls das Kraftfahrzeug (V) sich von der vorgegebenen Position (P) entfernt, durch die Analyseeinrichtung; und

e) Unterbinden eines Kommunizierens über die Kommunikationseinrichtung durch die Kommunikationseinrichtung, falls die festgestellte Entfernung (d) jeweils kleiner als die erste oder die zweite Entfernung (D1 , D2) ist.

Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kommunikationseinrichtung über eine Datenübertragungsschnittstelle mit einem, insbesondere nicht fest im Kraftfahrzeug (V) eingebauten, Mobiltelefon gekoppelt ist und insbesondere eine Freisprecheinrichtung umfasst.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Kommunizieren zumindest eine der folgenden Aktivitäten umfasst: ein Telefonieren und/oder ein Empfangen einer Email und/oder ein Senden einer Email und/oder ein Empfangen einer sonstigen Nachricht und/oder ein Senden einer sonstigen Nachricht.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Definieren der den Fahrer des Kraftfahrzeugs (V) beanspruchenden Fahrsituation eine Fahrsituation umfasst, in welcher für ein unfallfreies Betreiben des Kraftfahrzeugs (V) von dem Fahrer eine im Vergleich zur durchschnittlich bei dem Betreiben des Kraftfahrzeugs (V) erforderlichen Aufmerksamkeit erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

als die zumindest eine vorgegebene Position (P) eine Position, welche mit einem Gefahrzeichen markiert sein kann, vorgegeben wird, insbe- sondere eine Kreuzung, insbesondere eine Haltelinie einer Kreuzung, und/oder eine Einmündung, insbesondere eine Haltelinie einer Einmündung, und/oder eine Abzweigung oder Ausfahrt, insbesondere ein Beginn einer Abzweigung oder Ausfahrt, und/oder eine statische Gefahrstelle, insbesondere eine Baustelle, dabei insbesondere ein Beginn einer Bau- stelle, und/oder eine Position zumindest eines Gegenstands auf der Fahrbahn und/oder eine Position eines Unfalles, und/oder ein Beginn eines Staus und/oder eine Position einer Witterungsänderung und/oder eine eine den Fahrer beanspruchende Fahrsituation charakterisierende dynamische Position, insbesondere die Position eines weiteren Kraftwa- gens.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die zumindest eine vorgegebene Position (P), insbesondere ausschließ- lieh, unter Rückgriff auf eine in dem Navigationssystem hinterlegte Karte vorgegeben wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die erste Entfernung (D1 ), innerhalb derer das Kommunizieren bei dem Annähern des Kraftfahrzeugs (V) an die vorgegebenen Position (P) unterbunden wird, größer ist als die zweite Entfernung (D2), innerhalb derer das Kommunizieren bei dem Entfernen des Kraftfahrzeugs (V) von der vorgegebenen Position (P) unterbunden wird, insbesondere die zweite Entfernung (D2) zwischen 5% und 15% der ersten Entfernung (D1 ) beträgt.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die beiden Entfernungen (D1 , D2) in einer Strecke bemessene Entfernungen sind, insbesondere die erste Entfernung (D1 ) zwischen 40m und 50m und die zweite Entfernung (D2) zwischen 2m und 7,5m beträgt. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

die beiden Entfernungen (Dt, D2) unter Berücksichtigung einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs (V) in einer Zeit bemessene Entfernungen sind, insbesondere die erste Entfernung (D1 ) zwischen 4,8s und 6,0s und die zweite Entfernung (D2) zwischen 0,2s und 0,9s beträgt.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die beiden Entfernungen (D1 , D2) an eine augenblickliche Geschwindig- keit des Kraftfahrzeugs (V) und/oder an eine Längsbeschleunigung und/oder an eine Querbeschleunigung und/oder an einen Lenkwinkel und/oder an sonstige Fahrdynamikdaten und/oder an Witterungsbedingungen und/oder an einen Zustand des Fahrers und/oder an von einem anderen Kraftfahrzeug (V) übermittelte verkehrsrelevante Meldungen und/oder an von einer Infrastruktur übermittelte verkehrsrelevante Meldungen angepasst werden.

11. Kraftfahrzeug (V) mit einer Kommunikationseinrichtung, mit einem mit der Kommunikationseinrichtung gekoppelten Navigationssystem und mit einer Analyseeinrichtung, wobei

- die Analyseeinrichtung ausgelegt ist,

a) zumindest eine Position (P) vorzugeben, an welcher eine gemäß einer vorgegebenen Definition den Fahrer des Kraftfahrzeugs (V) beanspruchende Fahrsituation erwartet wird;

b) eine Entfernung des Kraftfahrzeugs (V) von der vorgegebenen Position (P), sowie ob ein Annähern und/oder ob ein Entfernen des Kraftfahrzeugs (V) von der vorgegebenen Position (P) erfolgt, festzustellen; c) zu überprüfen, ob die festgestellte Entfernung (d) kleiner ist als eine erste vorbestimmte Entfernung (D1 ), falls das Kraftfahrzeug (V) sich an die vorgegebene Position (P) annähert, und/oder ob die festgestellte Entfernung (d) kleiner ist als eine zweite vorbestimmte Entfernung (D2), falls das Kraftfahrzeug (V) sich von der vorgegebenen Position (P) entfernt, sowie

- die Kommunikationseinrichtung ausgelegt ist, ein Kommunizieren über die Kommunikationseinrichtung zu unterbinden, falls die Entfernung (d) des Kraftfahrzeugs (V) von der vorgegebenen Position (P) kleiner als jeweils die erste oder die zweite Entfernung (D1 , D2) ist.

Description:
Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs und Kraftfahrzeug

BESCHREIBUNG: Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mit einer Kommunikationseinrichtung, mit einem mit der Kommunikationseinrichtung gekoppelten Navigationssystem sowie mit einer Analyseeinrichtung. Sie betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit einer Kommunikationseinrichtung, mit einem mit der Kommunikationseinrichtung gekoppelten Navigationssystem und mit einer Analyseeinrichtung.

In Kraftfahrzeugen von heute besteht die Möglichkeit, über eine dem Kraftfahrzeug eigene Kommunikationseinrichtung mobil zu kommunizieren. Bei der Kommunikationseinrichtung kann es sich hier um ein Autotelefon oder beispielsweise auch um eine Freisprechanlage handeln, mit welcher dann z.B. ein Mobiltelefon gekoppelt wird. Dem Fahrer ist es nun jederzeit möglich, auf die Kommunikationseinrichtung und/oder das gekoppelte Mobiltelefon zuzugreifen, und umgekehrt kann der Fahrer ebenso jederzeit über das Mobiltelefon und/oder die Kommunikationseinrichtung kontaktiert werden. Geht während einer Fahrt ein Anruf oder eine Nachricht ein, so werden diese umgehend an den Fahrer über die Kommunikationseinrichtung weitergeleitet. Dies äußert sich beispielsweise akustisch in Form eines Klingeltons und/oder visuell als Hinweis in einem Display des Kraftfahrzeugs. Die DE 199 34 105 A1 offenbart ein bedienbares Gerät, beispielsweise ein Autotelefon oder ein Radio, welches in gefährlichen Fahrsituationen durch eine Entscheidungsvorrichtung in seinem Funktionsumfang eingeschränkt wird. Die gefährlichen Fahrsituationen umfassen hier insbesondere Situationen, in denen das Kraftfahrzeug schneller als eine vorgegebene Geschwin- digkeit bewegt wird. Für ein Sperren von eingehenden sowie ausgehenden Anrufen können hier je unterschiedliche Geschwindigkeitsgrenzwerte vorgesehen sein. Die DE 102 26 425 A1 offenbart ein Verfahren zum Unterstützen eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs bei der Entgegennahme von Anrufen. Dort wird bei Eintreffen eines Anrufs in Abhängigkeit einer aktuellen Fahrerbeanspruchung beziehungsweise der Fahrsituation geprüft, ob der Fahrer zur Entgegennah- me von Anrufen in der Lage ist. Ist letzteres nicht der Fall, wird geprüft, ob die Entgegennahme innerhalb einer vorgegebenen Zeit erfolgen kann. Ist dies der Fall, wird eine entsprechende Mitteilung oder Pausenüberbrückung übertragen. Andernfalls erfolgt eine Durchschaltung zu einem Speicher beziehungsweise Anrufbeantworter.

Die DE 10 2010 056 177 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mit einer Kommunikationseinrichtung, bei dem eine Verfügbarkeit der Kommunikationseinrichtung in Abhängigkeit von zumindest einem Kriterium gesteuert wird, wobei der Fahrer mittels einer Schnittstelleneinrich- tung über ein Erfüllen des zumindest einen Kriteriums informiert wird, wenn die Kommunikationseinrichtung nicht verfügbar ist.

Es ergibt sich die Aufgabe, das Betreiben eines Kraftfahrzeugs, welches mit einer Kommunikationseinrichtung ausgestattet ist, sicherer zu gestalten.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Figur und der Figurenbeschreibung. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mit einer Kommunikationseinrichtung, mit einem mit der Kommunikationseinrichtung gekoppelten Navigationssystem sowie mit einer Analyseeinrichtung. Die Analyseeinrichtung kann dabei teilweise oder ganz Teil von Kommunikationseinrichtung und/oder Navigationssystem sein. Es können also Funktionen der Analyseeinrichtung entweder von der Kommunikationseinrichtung oder dem Navigationssystem übernommen werden. Zum Ziele einer erhöhten Sicherheit bei dem Betreiben des Kraftfahrzeugs umfasst das Verfahren eine Reihe von Schritten. Ein erster Schritt ist ein Definieren einer einen Fahrer des Kraftfahrzeugs beanspruchenden Fahrsituation, insbesondere auch mehrerer solcher Fahrsituationen, in Abhängigkeit einer Position des Kraftfahrzeugs. Unter einer den Fahrer beanspruchenden Fahrsituation ist hier insbesondere eine den Fahrer in besonderem Maße, das heißt, in einem über die durchschnittliche Beanspruchung hinausgehenden Maße, beanspruchende Fahrsituation zu verstehen. Diese Fahrsituation kann beispiels- weise ein Abbiegen und/oder ein Anhalten, z.B. an einer Kreuzung und/oder einen Spurwechsel, z.B. an einer Abzweigung, umfassen. Ein weiterer Schritt ist das Vorgeben zumindest einer Position, an welcher eine den Fahrer des Kraftfahrzeugs beanspruchende Fahrsituation erwartet wird, durch die Ana- lyseeinrichtung. Beispielsweise können im Navigationssystem Positionen von Straßenkreuzungen ausgewählt und vorgegeben werden. Ein nächster Schritt ist das Festellen einer Entfernung des Kraftfahrzeugs von der vorgegebenen Position sowie ob ein Annähern und/oder ob ein Entfernen des Kraftfahrzeugs von der vorgegebenen Position erfolgt, durch die Analyseein- richtung. Es folgt ein Überprüfen, ob die festgestellte Entfernung kleiner ist als eine erste vorbestimmte Entfernung, falls das Kraftfahrzeug sich an die vorgegebene Position annähert und/oder ob die festgestellte Entfernung kleiner ist als eine zweite vorbestimmte Entfernung, falls das Kraftfahrzeug sich von der vorgegebenen Position entfernt. Dieses Feststellen erfolgt durch die Analyseeinrichtung. Schließlich erfolgt ein Unterbinden eines Kommunizierens über die Kommunikationseinrichtung durch die Kommunikationseinrichtung, falls die Entfernung jeweils kleiner als die erste oder die zweite Entfernung ist. Sowohl die erste also auch die zweite Entfernung sind hier insbesondere größer als Null. Das Unterbinden kann insbesondere auch teil- weise erfolgen, sich also auf eine Teilfunktionalität der Kommunikationseinrichtung beziehen. Das hat den Vorteil, dass ein Ablenken des Fahrers bereits im Vorfeld einer beanspruchenden Fahrsituation unterbunden wird. Somit kann der Fahrer seine volle Aufmerksamkeit auf die beanspruchende Fahrsituation lenken, was in einer erhöhten Sicherheit bei dem Betreiben des Kraftfahrzeugs resultiert. Gerade auch das Unterbinden des Kommunizierens, auch bei dem Entfernen der Position, an welcher eine beanspruchende Fahrsituation erwartet wird, erhöht hier die Sicherheit, da sich gezeigt hat, dass die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit eines Fahrers auch nach einer beanspruchenden Fahrsituation nicht unmittelbar seine ursprüngliche oder gewöhnliche Höhe erreicht.

In einer vorteilhaften Ausführungsform bezieht sich das Verfahren auf eine Kommunikationseinrichtung, welche über eine Datenübertragungsschnittstelle mit einem, insbesondere nicht fest im Kraftfahrzeug eingebauten Mobilte- lefon gekoppelt ist und welche insbesondere eine Freisprecheinrichtung um- fasst. Das hat den Vorteil, dass die Sicherheit auch bei der Nutzung persönlicher, also nicht einem Kraftfahrzeug zuordenbarer Mobiltelefone, wie sie allgemein Verwendung finden, erhöht ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Kommunizieren zumindest eine der folgenden Aktivitäten umfasst, nämlich ein Telefonieren und/oder ein Empfangen einer E-Mail und/oder ein Senden einer E- Mail und/oder ein Empfangen einer sonstigen Nachricht und/oder ein Senden einer sonstigen Nachricht. Das Unterbinden kann hier im Falle eines Telefonierens durch das Verhindern eines Aufbaus einer Telefonverbindung erfolgen oder bei einer bestehenden Telefonverbindung durch ein Halten oder Beenden besagter Verbindung, beispielsweise in Kombination mit einem Hinweis an die Gesprächsteilnehmer. Das Empfangen einer E-Mail oder ei- ner sonstigen Nachricht kann unterbunden werden, in dem das Empfangen beispielsweise während des Unterbindens nicht angezeigt wird, sondern erst nach einem Beenden des Unterbindens. Ein Senden einer E-Mail oder einer sonstigen Nachricht, was hier auch ein Erstellen einer E-Mail oder einer sonstigen Nachricht umfasst, kann unterbunden werden, in dem ein Weiter- schreiben oder Bearbeiten der E-Mail oder sonstigen Nachricht unterbunden wird. Das hat den Vorteil, dass die nachgewiesenen negativen Auswirkungen von Telefonaten sowie von einem Empfangen und Senden beziehungsweise Lesen und Schreiben von Nachrichten während des Fahrens in beanspruchenden Fahrsituationen unterbunden werden und somit die Sicherheit deut- lieh erhöht wird.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Definieren der den Fahrer beanspruchenden Fahrsituation eine Fahrsituation umfasst, in welcher für ein unfallfreies Betreiben des Kraftfahrzeugs von dem Fahrer eine im Vergleich zum durchschnittlich bei dem Betreiben des Kraftfahrzeugs erforderlichen Aufmerksamkeit erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist. Das hat den Vorteil, dass die grundsätzlich begrenzte Aufmerksamkeit des Fahrers geschont wird und entsprechend eine Überforderung des Fahrers in der beanspruchenden Fahrsituation, beispielsweise durch ein Kommunizieren, welches zusätzliche Aufmerksamkeit erfordert, vermieden wird. Auch damit wird die Sicherheit bei dem Betrieb des Kraftfahrzeugs erhöht.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass als die zumindest eine vorgegebene Position eine Position, welche mit einem Gefahrzei- chen gemäß einer Straßenverkehrsordnung markiert sein kann, vorgegeben wird, insbesondere eine Kreuzung, dabei insbesondere eine Haltelinie einer Kreuzung, und/oder eine Einmündung, dabei insbesondere eine Haltelinie einer Einmündung, und/oder eine Abzweigung, dabei insbesondere ein Beginn einer Abzweigung, und/oder eine Baustelle, dabei insbesondere ein Be- ginn einer Baustelle, und/oder eine Position zumindest eines statischen Hindernisses und/oder zumindest einer statischen Gefahrenstelle, insbesondere eine Position eines Gegenstands auf der Fahrbahn und/oder eine Position eines Unfalles, und/oder ein Beginn eines Staus und/oder eine Position einer Witterungsänderung. Alternativ oder ergänzend zu der Position, welche mit einem Gefahrenzeichen gemäß einer Straßenverkehrsordnung markiert sein kann, kann die vorgegebene Position auch eine dynamische Position sein, welche eine den Fahrer beanspruchende Fahrsituation charakterisiert. Diese Fahrsituation kann z.B. ein Überholvorgang sein und als dynamische Positi- on z.B. die Position eines vorausfahrenden Kraftwagens vorgegeben werden. Bei dem Vorgeben dieser Positionen können auch von einem anderen Kraftfahrzeug und/oder von einer Infrastruktur übermittelte verkehrsrelevante Meldungen berücksichtigt werden. Das hat den Vorteil, dass durch die Analyseeinrichtung eine sehr einfache Auswahl der vorgegebenen Positionen erfolgen kann. Die aufgelisteten Typen stellen bekanntermaßen Positionen dar, in denen mit einer den Fahrer des Kraftfahrzeugs beanspruchenden Fahrsituation zu rechnen ist. Die Wahl dieser Positionen bringt also den Vorteil, dass die Sicherheit auf besonders einfache Weise erhöht werden kann. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zumindest eine vorgegebene Position, insbesondere ausschließlich, unter Rückgriff auf eine in dem Navigationssystem hinterlegte Karte, vorgegeben wird. Das hat den Vorteil, dass keine weiteren Fahrzeugdaten benötigt werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Außerdem kann die Sicherheit so auch erhöht werden, ohne dass das Kraftfahrzeug mit einer externen Kommunikationsquelle, also beispielsweise mit weiteren Kraftfahrzeugen oder einer Infrastruktur oder einem Internetserver kommuniziert.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die ers- te Entfernung, innerhalb derer das Kommunizieren bei dem Annähern des Kraftfahrzeugs an die vorgegebene Position unterbunden wird, größer ist als die zweite Entfernung, innerhalb derer das Kommunizieren bei dem Entfernen des Kraftfahrzeugs von der vorgegebenen Position unterbunden wird. Insbesondere beträgt hier die zweite Entfernung zwischen 5% und 15% der ersten Entfernung. Das hat den Vorteil, dass der Beanspruchung des Fahrers vor und nach der vorgegebenen Position Rechnung getragen wird und eine größtmögliche Sicherheit mit einer schnellstmöglichen Wiederherstellung einer Kommunikatikonsfähigkeit kombiniert wird. In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die beiden Entfernungen in einer Strecke bemessene Entfernungen sind. Insbesondere kann die erste Entfernung hier zwischen 40 und 50 Metern und die zweite Entfernung zwischen 2 und 7,5 Metern betragen. Das hat den Vorteil, dass die Ent- fernungen einfach, ohne zusätzliche Informationen aus der augenblicklichen Position des Kraftfahrzeugs und der vorgegebenen Position errechnet werden können. Zudem kann eine Sichtweite des Fahrers so einfach berücksichtigt werden. Die explizit genannten Entfernungen haben sich hier als besonders vorteilhaft erwiesen.

In einer zur im vorherigen Absatz beschriebenen Ausführungsform alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die beiden Entfernungen in einer Zeit bemessene Entfernungen sind. Um dies zu ermöglichen erfolgt ein Berücksichten einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs bei dem Feststellen der Entfernung der vorgegebenen Position von der augenblicklichen Position des Kraftfahrzeugs. Insbesondere kann die erste Entfernung hier zwischen 4,8 Sekunden und 6 Sekunden und die zweite Entfernung zwischen 0,2 Sekunden und 0,9 Sekunden betragen. Das hat den Vorteil, dass eine Reaktionszeit des Fahrers als kritisches Maß für die Wahl der Entfernungen be- rücksichtigt werden kann. Die spezifizierten Beträge haben sich hier als vorteilhaft erwiesen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die beiden Entfernungen jeweils an eine augenblickliche Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und/oder an eine Längsbeschleunigung und/oder an eine Querbeschleunigung und/oder an einen Lenkwinkel und/oder an sonstige Fahrdynamikdaten und/oder an Witterungsbedingungen und/oder an einen Zustand des Fahrers und/oder an von einem anderen Kraftfahrzeug übermittelte verkehrsrelevänte Meldungen und/oder an von einer Infrastruktur über- mittelte verkehrsrelevante Meldungen angepasst werden. Das hat den Vorteil, dass das Unterbinden der Kommunikation jeweils für jede vorgegebene Position an vorliegende Bedingungen von Umwelt und Fahrzeug sowie an einen Zustand eines Fahrer angepasst werden kann, also die dynamische Natur des Verkehrs und von Situationen berücksichtigt wird. Das hat zur Fol- ge, dass eine größtmögliche Sicherheit und gleichzeitig ein kürzestmogliches Unterbinden des Kommunizierens, also eine geringstmögliche Beeinträchtigung des Fahrerkomforts, erreicht wird. Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einer Kommunikationseinrichtung, mit einem mit der Kommunikationseinrichtung gekoppelten Navigationssystem und mit einer Analyseeinrichtung. Dabei ist die Analyseeinrichtung ausgelegt, zumindest eine Position vorzugeben, an welcher eine gemäß einer vorgegebenen Definition den Fahrer des Kraftfahrzeugs beanspruchende Fahrsituation erwartet wird. Ferner ist die Analyseeinrichtung ausgelegt, eine Entfernung des Kraftfahrzeugs von der vorgegebenen Position, sowie ob ein Annähern und/oder ob ein Entfernen des Kraftfahrzeugs von der vorgegebenen Position erfolgt, festzustellen. Schließlich ist die Analyse- einrichtung ausgelegt zu überprüfen, ob die festgestellte Entfernung kleiner ist als eine erste vorbestimmte Entfernung, falls das Kraftfahrzeug sich an die vorgegebene Position annähert und/oder ob die festgestellte Entfernung kleiner ist als eine zweite vorbestimmt Entfernung, falls das Kraftfahrzeug sich von der vorgegebenen Position entfernt. Die Kommunikationseinrichtung ist ausgelegt, ein Kommunizieren über die Kommunikationseinrichtung zu unterbinden, falls die festgestellte Entfernung des Kraftfahrzeugs von der vorgegebenen Position kleiner als die erste oder die zweite Entfernung ist. Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen entsprechen den Vorteilen und vorteilhaften Ausführungsformen des beschriebenen Verfahrens.

Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in der Figur nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Dabei illustriert die einzige Fig. die Funktionsweise einer beispielhafte Ausführungsform des Verfahrens anhand einer schematischen Darstellung einer vorgegebenen Position, an welcher eine den Fahrer des Kraftfahrzeugs beanspruchende Fahrsituation erwartet wird.

Die Fig. illustriert die Funktionsweise einer beispielhaften Ausführungsform des Verfahrens. Vorliegend umfasst das Definieren einer einen Fahrer eines Kraftfahrzeugs beanspruchenden Fahrsituation eine Fahrsituation, in welcher für ein unfallfreies Betreiben des Kraftfahrzeugs von dem Fahrer eine im Vergleich zur durchschnittlich, bei dem Betreiben des Kraftfahrzeugs erforderlichen Aufmerksamkeit, erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist. Im ge- zeigten Beispiel ist das ein Abbiegen, hier nach links, beispielsweise in eine Vorfahrtsstraße aus einer untergeordneten Straße. Als Position, an welcher diese den Fahrer beanspruchende Fahrsituation erwartet wird, wird vorliegend die Haltelinie der einmündenden Straße vorgegeben. Die Positionsinformationen können beispielsweise aus Streckendaten eines Navigationssys- tems des Kraftfahrzeugs V bezogen werden, welche von einer Analyseeinrichtung des Kraftfahrzeugs V analysiert werden. Es wird nun durch die Analyseeinrichtung eine Entfernung d des Kraftfahrzeugs V von der vorgegebenen Position P festgestellt. Gleichzeitig wird durch die Analyseeinrichtung festgestellt, ob ein Annähern oder ein Entfernen des Kraftfahrzeugs V von der vorgegebenen Position P erfolgt. Im gezeigten Beispiel befindet sich das Kraftfahrzeug V an einer ersten Position xi und nähert sich an die vorgegebene Position P, hier die Haltelinie an. In diesem Fall überprüft die Analyseeinrichtung, ob die festgestellte Entfernung d des Kraftfahrzeugs V von der vorgegebenen Position P kleiner ist als eine erste vorbestimmte Entfernung D1. Diese kann beispielsweise 45 Meter betragen. Dies ist in der Fig. dargestellten Situation für die erste Position xi nicht der Fall. Entsprechend wird hier ein Kommunizieren über die Kommunikationseinrichtung an der ersten Position Xi des Kraftfahrzeugs V nicht unterbunden. Der Fahrer kann also beispielsweise über ein mit der Kommunikationseinrichtung über eine Daten- Verbindung gekoppeltes Mobiltelefon telefonieren sowie Nachrichten senden und/oder empfangen.

Nähert sich das Kraftfahrzeug V nun der vorgegebenen Position P, so wird das Feststellen und Überprüfen der Entfernung des Kraftfahrzeugs V von der vorgegebenen Position P, welches insbesondere fortlaufend erfolgen kann, an einer zweiten Position x 2 des Kraftfahrzeugs V das Ergebnis liefern, dass die Entfernung d des Kraftfahrzeugs V von der vorgegebenen Position P kleiner ist, als die erste vorbestimmte Entfernung D1. Sobald dies festgestellt wird, erfolgt hier ein Unterbinden des Kommunizierens über die Kommunika- tionseinrichtung. Es können somit vorliegend keine neuen Telefonate, hier über das mit der Kommunikationseinrichtung gekoppelte Mobiltelefon, aufgebaut werden und auch bestehende Telefonate können mit einem Hinweis für die beteiligten Personen unterbrochen beziehungsweise gehalten werden. Ein Erstellen von Nachrichten, beispielsweise E-Mail oder SMS, wird mit Erreichen der zweiten Position X2 pausiert. Ein Empfangen ebensolcher Nachrichten wird nicht angezeigt beziehungsweise verzögert, so dass der Fahrer durch die Benachrichtigungen nicht abgelenkt wird. Schließlich erreicht das Kraftfahrzeug V die vorgegebene Position P und lässt diese, vorliegend durch ein Linksabbiegen des Kraftfahrzeugs V, hinter sich. So erreicht das Kraftfahrzeug V eine dritte Position X3, welche von der ersten Position xi und der zweiten Position X2 betrachtet hinter der vorgegebenen Position P liegt. Entsprechend ergibt das Feststellen der Entfernung d des Kraftfahrzeugs V, ob ein Annähern oder ein Entfernen des Kraftfahrzeugs V von der vorgegebenen Position P erfolgt, so dass das Kraftfahrzeug V sich von der vorgegebenen Position P entfernt. In Folge wird durch die Analyseeinrichtung überprüft, ob die an der dritten Position x 3 festgestellte Entfernung d kleiner ist als eine zweite vorbestimmt Entfernung D2. Diese kann beispielsweise 5 Meter betragen. Im gezeigten Beispiel ist dies der Fall, so dass auch an der dritten Position x 3 ein Kommunizieren über die Kommunikationseinrichtung durch die Kommunikationseinrichtung noch unterbunden wird. In Abhängigkeit von der Wahl des Betrags für die zweite Entfernung D2 und der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs V, wird jedoch das Feststellen der Entfernung beziehungsweise Überprüfen der Entfernung früher oder später ergeben, dass die festgestellte Entfernung d des Kraftfahrzeugs V von der vorgegebenen Position P größer ist, als die zweite vorbestimmt Entfernung D2. Wenn dies der Fall ist, wird das Unterbinden des Kommunizierens beendet. Dies ist beispielsweise an der vierten Position Χ4 der Fall. Dort wird das Kommunizieren nicht mehr unterbunden, so dass der Fahrer wieder uneingeschränkt die Funktionen des mit der Kommunikationseinrichtung gekoppelten Mobiltelefons nutzen kann. Es ist auch möglich, den Funktionsumfang des Mobiltelefons hier innerhalb der ersten und zweiten Entfernung D1 , D2 nur teilweise einzuschränken, beispielsweise ein Telefonieren zu unter- binden, jedoch ein Empfangen einer Nachricht zu erlauben oder aber beliebige andere Kombinationen unterschiedlicher Funktionalitäten zu erlauben beziehungsweise zu unterbinden. So ist es insbesondere auch möglich, innerhalb der betreffenden Entfernungen nur Anrufe einer vorbestimmten Anrufergruppe, sogenannter„Favoriten", durch die Kommunikationseinrich- tung zu dem Fahrer durchzustellen oder durchzulassen.

Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass die Sicherheit bei dem Betreiben des Kraftfahrzeugs V erhöht wird, in dem in einem vorbestimmten Streckenabschnitt B, welcher sich um eine vorbestimmte Position P er- streckt, das Kommunizieren unterbunden wird. Außerhalb dieses Streckenabschnitts B hingegen, in weiteren Streckenabschnitten A kann der Fahrer unbeeinträchtigt durch die Kommunikationseinrichtung kommunizieren. Dabei ist der Streckenabschnitt B entsprechend der ersten und zweiten Entfer- nung D1 , D2 unterteilt. Vorliegend erstreckt sich der Streckenabschnitt B vor allem in einen Bereich vor der vorgegebenen Position P, da die erste Entfernung D1 größer ist als die zweite Entfernung D2.