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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A REACTOR FACILITY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/201643
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a reactor facility (2) in which equilibrium-limited reactions are implemented, comprising the following steps: - converting starting materials (4) to a product (6) in a reaction chamber (8) under a pressure p1, wherein an absorbent (10) is loaded with the product (6) and also absorbs starting materials (4) in the process; (a) discharging the loaded absorbent (10') from the reaction chamber (8); (b) lowering the pressure of the absorbent (10) to a pressure p2, wherein the pressure p2 is lower than the pressure p1 and the product (6) and starting materials (4) are discharged in the gaseous state from the liquid absorbent (10); (c) separating the gaseous products (6) by condensation from the gaseous starting materials (4) at the same time as (d) a pressure p3 is applied to the liquid absorbent, the pressure p3 being higher than the pressure p1; (de conducting the liquid absorbent (10) under the pressure p3 into a liquid jet gas compressor (12) in which the gaseous starting materials (4) separated from the products (6) are aspirated and dissolved in the liquid absorbent (10); and then (f) introduced under the pressure p4, which is lower than the pressure p3, into the reaction chamber (8).

Inventors:
BALDAUF MANFRED (DE)
GLÖSER LUKAS (DE)
MELTZER KATHARINA (DE)
TREMEL ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/058797
Publication Date:
October 24, 2019
Filing Date:
April 08, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B01D53/14; B01J4/00; B01J12/00; B01J19/26; C07C29/151; C07C29/86; C07C31/04
Domestic Patent References:
WO2016128188A12016-08-18
WO1995027690A11995-10-19
WO2017162512A12017-09-28
WO2017212016A12017-12-14
Foreign References:
DE102015202680A12016-08-18
EP0430699A21991-06-05
DE102015215662A12017-02-23
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Reaktoranlage (2) zur Umset zung gleichgewichtslimitierter Reaktionen, umfassend folgende Schritte :

- Umsetzen von Edukten (4) zu einem Produkt (6) in einer Re aktorkammer (8) bei einem Druck pl, wobei ein Absorptionsmit tel (10) mit dem Produkt (6) beladen wird und dabei ebenfalls Edukte (4) aufnimmt,

a) Ausleiten des beladenen Absorptionsmittel (10') aus der Reaktorkammer (8), und

b) Absenken des Drucks des Absorptionsmittels (10) auf einen Druck p2, wobei der Druck p2 kleiner als der Druck pl ist, und wobei das Produkt (6) und Edukte (4) in Gasform von dem flüssigen Absorptionsmittel (10) entladen werden und

c) die gasförmigen Produkte (6) durch Kondensation von den gasförmigen Edukten (4) getrennt werden,

d) während das flüssige Absorptionsmittel (10) mit einen Druck p3 beaufschlagt wird, wobei der Druck p3 größer ist als der Druck pl und

e) das flüssige Absorptionsmittel (10) mit dem Druck p3 in einen Flüssigkeitsstrahl-Gaskompressor (12) geleitet wird, in dem die von den Produkten (6) getrennten, gasförmigen Edukte (4) angesaugt werden und in dem flüssigen Absorptionsmittel (10) gelöst werden und

f) anschließend mit dem Druck p4, der kleiner als der Druck p3 ist, in die Reaktorkammer (8) eingeführt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck des Absorptionsmittels (10) von dem Druck pl auf den Druck p2 über eine Druckstufe pll abgesenkt wird und die Verfahrensschritte c) , und e) analog auch für den Druck pll durchgeführt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck pl zwischen 20 bar und 250 bar liegt.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck p2 zwischen 1 bar und 50 bar liegt . 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass der Druck pll zwischen 3 bar und 10 bar kleiner ist als der Druck pl .

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Betreiben einer Reaktoranlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Re aktoranlage nach Patentanspruch 1.

Fossile Energieträger verursachen Kohlendioxidemissionen, die die Einhaltung globaler Klimaschutzziele erschweren. Aus die sem Grund wird der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrie ben. Allerdings ist die Erzeugung regenerativen Stroms deut lich regionalen sowie zeitlichen Schwankungen unterworfen.

Beispielsweise wird bei sonnigen oder windigen Tagen durch Photovoltaik bzw. Windkraftanlagen Strom kostengünstig produ ziert. Derzeit wird nach wirtschaftlichen Ansätzen gesucht, diesen Strom über den Elektrizitätssektor hinaus sinnvoll zu nutzen und beispielsweise hieraus chemische Wertprodukte zu erzeugen. Eine Möglichkeit ist dabei die elektrochemische Um wandlung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Der er zeugte Wasserstoff kann dann mit dem klimaschädlichen Kohlen dioxid als Startmolekül bzw. Edukt reagieren, wodurch gleich zeitig Kohlendioxidemission verringert werden würde. Das re lativ einfach verfügbare Kohlendioxid kann damit als kosten günstige Kohlenstoffquelle beispielsweise bei der Herstellung von Methanol als ein mögliches Produkt einer einstufigen Syn these von Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff nach der Reakti onsgleichung

C0 2 + 3H 2 -> CH 3 0H + H 2 0 reagieren. Nachteilig an der Synthese von Methanol aus Koh lendioxid und Wasserstoff sind die niedrigen Gleichgewichts umsätze, die in etwa nur 20 % bei 50 bar und 250°C betragen. Daher wird in herkömmlichen Syntheseanlagen ein großer Teil der gasförmigen Edukte im Kreis geführt, was zu erheblichen Druckverlusten im Reaktor und in Rohrleitungen führt und wo durch ein erheblicher Energieeintrag in Form von Kompressi- onsleistung und Wärmeleistung erfolgen muss. Desweiteren ist ein Gasrecycling wenig geeignet für einen dynamischen Betrieb einer Reaktionsanlage und kann deshalb auch schlecht an unre gelmäßig auftretende elektrische Energiemengen angepasst wer den, wie sie durch die fluktuierende Erzeugung auf Basis von Wind und Photovoltaik vorherrschen.

Ein Ansatz zur Umsetzung von gleichgewichtslimitierten Reak tionen wird bereits in der WO 2017212016 Al beschrieben.

Hierbei kommt ein Rührkesselreaktor zum Einsetz, in dem ein Absorptionsmittel in einem unteren Bereich des Reaktors vor liegt und Eduktgase durch eine Katalysatoranordnung geleitet werden, wobei Produkte von dem Katalysator weit getrennt vor liegenden Absorptionsmittel aufgenommen werden. Eine derarti ge Anlage ist durchaus zweckdienlich, sie ist aber durch die Rühranordnung technisch aufwendig und weist Einschränkungen in der dynamischen Abfuhr des Produktes und der dynamischen Zufuhr von elektrischer Energie auf.

Bei der Prozessführung von Reaktoren zur Umsetzung gleichge- wichtslimitierter Reaktionen der beschriebenen Art ist es häufig prozesstechnisch nicht vermeidbar, dass Edukte bis zum bestimmten Sättigungsgrad ebenfalls von dem Absorptionsmittel absorbiert werden. Es handelt sich dabei zwar nur um einen geringen Prozentsatz des Gesamteintrages der Edukte, der un ter 10 %, in der Regel unter 5 % liegt, dennoch gehen diese Edukte bei der Entladung des Absorptionsmittels und bei der Trennung von den Produkten verloren. Hierdurch wird die Wirt schaftlichkeit des Gesamtprozesses beeinträchtigt.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Betreiben einer Reaktoranlage zur Umsetzung gleichgewichtsli mitierter Reaktionen bereitzustellen, dass gegenüber dem Ver fahren aus dem Stand der Technik eine gesteigerte Wirtschaft lichkeit aufweist.

Die Lösung der Aufgabe liegt in einem Verfahren zum Betreiben einer Reaktoranlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Reaktoran lage zur Umsetzung gleichgewichtslimitierter Reaktionen um fasst dabei folgende Schritte:

Zunächst werden Edukte (oder ein Edukt) zu einem (oder mehre ren) Produkte in einer Reaktionskammer umgesetzt. Dabei herrscht im System ein Druck pl vor. Da die Reaktion gleich- gewichtslimitiert ist, was bedeutet, dass das Gleichgewicht nicht vollständig auf der Seite der Produkte liegt, wird ein Absorptionsmittel zum Einsatz gebracht, dass die Produkte, die bereits entstanden sind, aufnimmt beziehungsweise mit diesen beladen wird und aus der Reaktionskammer ausgeleitet wird. Beim Beladen des Absorptionsmittels mit den Produkten werden in unerwünschter Weise ebenfalls Edukte vom Absorpti onsmittel mit aufgenommen. In einem zweiten Schritt wird das Absorptionsmittel, das im Wesentlichen die Produkte enthält aber auch mit einem geringen Anteil von Edukten beladen ist, aus der Reaktionskammer abgeführt. In einem weiteren Verfah rensschritt wird der Druck des Absorptionsmittels ausgehend vom Druck pl auf einen Druck p2 abgesenkt. Der Druck p2 ist also kleiner als der Druck pl . Bei einem Absenken des Druckes wird das Absorptionsmittel von den Produkten und von den Edukten, die dann beide in Gasform vorliegen, befreit. Das Absorptionsmittel bleibt weiterhin in flüssiger Form vorlie gend. In einem Teilschritt werden die gasförmigen Produkte durch Kondensation von gasförmigen Edukten getrennt. Sowohl die Produkte als auch die Edukte können dabei jeweils nur aus einer chemischen Komponente oder aus mehreren chemischen Kom ponenten bestehen. Dies ist abhängig von der gewählten Pro zessführung und von der Reaktion an sich.

In einem anderen Teilschritt des Verfahrens wird das flüssige Absorptionsmittel mit einem Druck p3 beaufschlagt, wobei der Druck p3 größer ist als der Druck pl, der in der Reaktions kammer vorherrscht. Das flüssige Absorptionsmittel, das mit dem Druck p3 beaufschlagt ist, wird in einen Flüssigkeits strahlgaskompressor geleitet, in dem ebenfalls die Edukte, die bereits von den Produkten getrennt sind und in Gasform vorliegen, eingesaugt werden und in dem flüssigen Absorpti onsmittel gelöst werden. Anschließend wird das flüssige Ab sorptionsmittel, das wiederum mit Edukten beladen ist, in die Reaktionskammer eingeführt.

Dadurch, dass in die Reaktionskammer ein Absorptionsmittel eingeleitet wird, das bereits mit den Edukten beladen wird, herrscht ein gewisser Sättigungsgrad des Absorptionsmittels für die Aufnahme von Edukten vor. Dies bedeutet wiederum, dass bei idealer Prozessführung keine weiteren Edukte während der Reaktion in das Absorptionsmittel gelangen können. Dabei wäre es grundsätzlich auch möglich, die Edukte, die von den Produkten getrennt und in Gasform vorliegen, zu komprimieren und wieder unter den notwendigen Reaktionsdruck pl in die Reaktionskammer einzuleiten. Es ist jedoch energetisch güns tiger und prozesstechnisch weniger aufwändig, das Absorpti onsmittel, das ohnehin auf diesen Druck pl angehoben werden muss, auf die Ebene eines Druckes p3 zu führen, der etwas hö her liegt, als der Druck pl und mit dem Druck p3 die gasför migen Edukte mit einzusaugen und somit in der Absorptions flüssigkeit zu lösen. Dies rührt daher, dass für die Beauf schlagung eine Flüssigkeit mit Druck weniger Energie aufge bracht werden muss, als dies für die Druckbeaufschlagung von Gasen notwendig ist, da Gase hoch kompressibel sind, was bei Flüssigkeiten nicht der Fall ist.

Der Druck p4, den das flüssige Absorptionsmittel mit dem da rin gelösten Edukten aufweist, ist kleiner als der Druck p3, bevorzugt aber größer oder gleich dem Druck pl, sodass ohne weiterer Druckbeaufschlagung oder ohne weitere technische Maßnahmen das Absorptionsmittel wieder in die Reaktionskammer eingeleitet werden kann.

Der Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, mit einem relativ geringen Energieaufwand die Edukte wieder in das Absorptionsmittel einzubringen, dieses mit den Edukten zu beladen, sodass eine Sättigung vorliegt und keine weiteren Edukte während des darauffolgenden Prozesses mehr aufnehmen kann, und somit keine weiteren Edukte dem Prozess verloren gehen. Die Edukte, die bereits in dem Absorptionsmittel gela den sind, liegen dort bevorzugt in einer gesättigten Form vor und sie werden in einem energiegünstigen Prozessschritt nach dem Entladen dem Absorptionsmittel wieder bis zu einem Sätti gungsgrad zugeführt.

In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung wird der Druck des Absorptionsmittels nach Austreten aus der Reaktor kammer vom Druck pl auf den Druck p2 in der Art abgesenkt, dass zwischen den Drücken pl und p2 eine weitere Druckstufe vorliegt, die als pll bezeichnet wird. Dabei wird sowohl für die Druckstufe pll, als auch für das Absorptionsmittel mit dem Druck p2 die Verfahrensschritte C, D und E gemäß Patent anspruch 1 ebenfalls durchgeführt. Das heißt auch bei der Zwischendruckstufe pll wird zunächst der Teil der Produkte, die sich durch die Druckreduktion aus dem Absorptionsmittel entladen, durch Kondensation von den gasförmigen Edukten ge trennt. Die analoge Durchführung des Verfahrensschrittes E des Patentanspruches 1 bedeutet dabei, dass das Absorptions mittel, einen Druck aufweist, der höher als pll ist, aber nicht notwendigerweise größer als pl sein muss.

Grundsätzlich ist es natürlich zweckmäßig, neben der Druck stufe pll auch noch weitere, kaskadenförmige Druckstufen zwi schen der Druckstufe pl und p2 einzufügen. Das hat den Vor teil, dass ausgehend von p2 der Druck des Absorptionsmittels sukzessive auf den Druck p4 wieder angehoben werden kann, al so in mehreren Prozessschritten, was dazu führt, dass die Druckdifferenz, die der jeweilige Flüssigkeitsstrahlgaskom pressor überbrücken muss, geringer ist, als wenn eine nur einstufige Erhöhung zwischen p2 und p4 erfolgen würde. Dies wiederum bedeutet, dass der Flüssigkeitsstrahlgaskompressor konstruktiv weniger anspruchsvoll und somit auch weniger kos tenintensiv ausgelegt werden kann. Der Druck pl, der in der Reaktorkammer vorherrscht und mit dem das Absorptionsmittel die Reaktorkammer verlässt, liegt je nach umzusetzender Reaktion und gewünschter Ausbeute und möglichen Energieeintrag zwischen 20 bar und 250 bar. Für ei ne Methanolsynthese aus den Edukten Kohlendioxid und Wasser stoff sind beispielsweise Drücke zwischen 50 bar und 85 bar in der Reaktorkammer als Druck pl zweckmäßig. Dieser Druck pl wird bis zum Druck p2, gegebenenfalls kaskadenförmig abge senkt, wobei der Druck p2 zwischen 1 bar und 50 bar liegt, grundsätzlich erfolgte eine beste Entladung des Absorptions mittel von Produkten und auch unerwünschten Edukten bei Drü cken, die nahe am Atmosphärendruck, also zwischen 1 bar und 3 bar liegen.

Ferner ist es zweckmäßig, wenn der Druckunterschied zwischen den Drücken pl und pll und auch zwischen weiteren Zwischen stufen bis zum Druck p2 in einem Bereich liegt, der zwischen jeweils 3 bar und 10 bar aufweist, dies wiederum führt dazu, dass die Belastung des Flüssigkeitsstrahlgaskompressors ge ring gehalten werden kann. Auch die Pumpen, die das Absorpti onsmittel von einer Druckstufe zur nächsten komprimieren, können mit entsprechend geringerem technischem Aufwand ausge legt werden.

Weitere Ausgestaltungsformen und weitere Merkmale der Erfin dung werden anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Da bei handelt es sich um rein schematische und exemplarische Ausgestaltungsformen, die keine Einschränkung des Schutzbe reiches darstellen.

Dabei zeigen,

Figur 1 eine Reaktoranlage mit einer einstufigen Druckent lastung,

Figur 2 eine Reaktoranlage mit einer mehrstufigen Druckent lastung und Figur 3 Querschnitt durch einen Flüssigkeitsstrahlgaskom pressor .

In Figur 1 ist zunächst schematisch eine Reaktoranlage 2 dar gestellt, die beispielsweise auf der Basis eines Reaktorbün dels 14 betrieben werden kann. Es sei im Folgenden kurz auf eine mögliche Funktionsweise einer derartigen Reaktoranlage, insbesondere zur Umsetzung von gleichgewichtslimitierten Re aktionen eingegangen. Gleichgewichtslimitierter Reaktionen, beispielsweise die Umsetzung von Kohlendioxid und Wasserstoff zu Methanol nach der Gleichung

C0 2 + 3H 2 -> CH 3 OH + H 2 0 weisen systembedingt aufgrund der Energiebilanz die Eigen schaft auf, dass das chemische Gleichgewicht mehr auf der linken Seite als auf der rechten Seite der Reaktionsgleichung liegt. In der beschriebenen Gleichung liegt das Gleichgewicht etwa zu 20 % auf der rechten Seite und zu 80 % auf der linken Seite. Dies führt dazu, dass für eine erfolgreiche Umsetzung der beschriebenen Gleichung möglichst das entstandene Produkt beziehungsweise die Produkte Methanol und Wasser aus dem Gleichgewicht zwischen den Edukten und den Produkten abgezo gen werden sollten. Durch das Abziehen der Produkte wird das vorherrschende Gleichgewicht gestört, was zur Folge hat, dass das System bestrebt ist, wieder den Gleichgewichtszustand zu erreichen und hierzu Produkte gebildet werden.

Der Abtransport der Produkte geschieht zweckmäßigerweise durch ein Absorptionsmittel, beispielsweise durch eine ioni sche Flüssigkeit. Dieses Absorptionsmittel wird durch eine geeignete Prozessführung kontinuierlich im Durchfluss auch kontinuierlich mit den entstandenen Produkten beladen und aus der Reaktionszone herausgeführt. Das Absorptionsmittel 10 in der Reaktoranlage 2 weist dabei den vorherrschenden Prozess druck pl auf, wobei bei der beschriebenen Reaktion ein zweck mäßiger Prozessdruck pl bei ca. 80 bar liegt. Neben den be reits beschriebenen Produkten Methanol und Wasser lösen sich in dem Absorptionsmittel 10 in unerwünschter Weise jedoch auch Spuren von Edukten, also von Kohlendioxid und Wasser stoff. Beide sind in Reinform Wertstoffe. Auch wenn die Lö sung der Edukte im Absorptionsmittel je nach Prozessführung im kontinuierlichen Bereich lediglich zwischen 2 % und 5 % liegt, geht eben dieser Anteil der eingebrachten kosteninten siven Edukte verloren, wenn sie dem Prozess nicht wieder zu rückgeführt werden. Daher wird im weiterhin beschriebenen Verfahren eine Möglichkeit vorgestellt, diese unerwünscht im Absorptionsmittel 10 gelösten Edukte 4 mit einem verhältnis mäßig geringen Energieaufwand der Reaktoranlage wieder zuzu führen, und somit zu recyceln.

Das wie beschrieben beladene Absorptionsmittel 10 wird über ein Ventil 16 aus der Reaktorkammer 8 ausgeleitet. Sollte es sich, wie in Figur 1 dargestellt, um einen Reaktorbündel 14 handeln, so wird aus jeder einzelnen Reaktionskammer 8 des Reaktorbündels 14 das beladene Absorptionsmittel 10 über ein entsprechendes Ventil 16 ausgeleitet und gegebenenfalls über eine gemeinsame Leitung zu einer Druckkammer 18 geführt, wo bei auf diesem Weg noch weitere Ventile 16 angeordnet sein können. In der Druckkammer 18 wird der Druck pl des Absorpti onsmittel, das im beladenen Zustand mit dem Bezugszeichen 10' versehen ist, entspannt, das heißt der Druck pl wird auf ei nen Druck p2 abgesenkt. Je nach Beladungszustand und Prozess führung ist der Druck p2 deutlich geringer als der Druck pl . Liegt der Druck pl im Bereich von etwa 80 bar, so liegt der Druck p2 näher am Atmosphärenbereich zwischen 1 bar und 5 bar, in der Regel nicht mehr als 10 bar. Durch die Druckent spannung des Absorptionsmittels 10' verliert es die Aufnahme fähigkeit für Produkte und Edukte, die sich dabei aus dem Ab sorptionsmittel 10' lösen und in gasförmiger Form entweichen. Das so entladene Absorptionsmittel 10 wird gegebenenfalls in eine Wärmetauschvorrichtung beziehungsweise Kühlvorrichtung 22 abgekühlt und durch eine Pumpe 24 wieder mit Druck beauf schlagt. Dieser Druck wird als p3 bezeichnet, wobei p3 größer ist als p2 und wie noch erläutert werden wird in dieser Aus gestaltungsform größer als pl sein sollte. Für den Druck p3 ist gegebenenfalls einen Druck zu wählen, der im Bereich von 100 bar liegt.

In einem parallelen Prozessschritt wird das gasförmig entwi chene Produkt 6, das in Gasform noch gemischt mit dem eben falls aus dem Absorptionsmittel 10 entladene Edukt 4 vor liegt, in einer Kondensationsvorrichtung 20 abgekühlt, wobei die Stoffe Wasser und Methanol, die in diesem Fall die Pro dukte 6 darstellen, in der Kühlvorrichtung kondensieren. Die Edukte 4, also das Kohlendioxid und der Wasserstoff konden sieren bei üblichen Kondensationsvorrichtungen nicht und bleiben in der Gasphase erhalten. Dies ist eine geeignete Trennmethode für die Trennung der unerwünschten vorhandenen Edukte und der werthaltigen Produkte 6.

Ohne der Bestrebung, den Produktionsprozess möglichst kosten günstig zu gestalten, könnten die Edukte 4 nun in die Umge bung abgegeben werden, es wäre jedoch auch möglich, diese durch einen Kompressor soweit zu verdichten, dass sie mit dem Prozessdruck pl wieder der Reaktionskammer 8 zugeführt werden könnten. Da es sich bei den Edukten 4, die aus der Kondensa tionsvorrichtung 20 abgeschieden werden, jedoch um Gase han delt, müsste ein sehr hoher Energiebetrag eingebracht werden, um diese Gase wieder auf den Druck von ca. 80 bar, also den Druck pl zu verdichten. Der Energieaufwand, der hierfür nötig wäre, würde je nach Rohstoffpreislage in etwa dem Wert ent sprechen, den auch die Rohstoffe ohnehin bereits haben, so- dass auch ein freies Entlassen der Edukte 4 aus der Kondensa tionsvorrichtung 20 in die Umgebung ähnlich wirtschaftlich beziehungsweise unwirtschaftlich wäre.

Nun ist dabei im vorliegenden Verfahren vorgesehen, das Ab sorptionsmittel 10, das nun den Druck p3 aufweist, einen so genannten Flüssigkeitsstrahlgaskompressor 12 zuzuführen. Ein derartiger Flüssigkeitsstrahlgaskompressor funktioniert ähn lich wie eine Wasserstrahlpumpe in der Form, dass eine Flüs sigkeit mit einem hohen Druck durch eine Düse geleitet wird und dabei über eine weitere Zuleitung ein Gas ansaugt. Sehe- matisch ist ein Flüssigkeitsstrahlgaskompressor 12 in Figur 3 dargestellt. Dieser weist im Wesentlichen drei Öffnungen auf, eine der Öffnungen ist mit V F bezeichnet, was für einen Volu menstrom V des Absorptionsmittels 10 steht. Das Absorptions mittel 10 hat bei Eintritt in den Gaskompressor 12 einen Druck p3 und beim Austritt, der auf der rechten Seite darge stellt ist, einen Druck p4. Beim Austritt weist das Absorpti onsmittel 10, das Bezugszeichen 10'' auf, der Volumenstrom wird an dieser Stelle mit V bezeichnet. Der Druck p4 ist da bei geringer als der Druck p3. Dem Gaskompressor 12 wird durch eine dritte Öffnung Gas mit den Volumenstrom V G ( G für Gas) mit einem Druck pG eingeleitet wird. Dieses Gas enthält oder besteht im Wesentlichen aus den abgetrennten Edukte 4. Der Druck pG ist dabei nicht wesentlich größer als der Atmo sphärendruck, was dazu führt, dass der Druck p3 auf den Druck p4 reduziert wird, wenn das Gas in Form der Edukte 4 dem Ab sorptionsmittel 10 im Gaskompressor 12 zugemischt wird.

Der Druck p4 ist dann wie bereits erwähnt entsprechend gerin ger als der Druck p3, wobei die Anlage entsprechend so ausge legt ist, dass der Druck p4 in den Nähe des Drucks pl, sodass das mit den Edukten beladene Absorptionsmittel 10'' möglichst ohne aufwendige Druckkorrektur wieder mit dem Druck pl in die Reaktionskammer 8 eingespeist werden kann.

Der Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, dass das entladene Edukt 4 beziehungsweise die Edukte 4 in Gasform vorliegen, und mit dem Druck pG, der in der Nähe des Atmo sphärendruckes liegt, nicht wesentlich aufbereitet werden müssen und dem Absorptionsmittel 10 wieder beigemischt werden können. Es ist somit kein nennenswerter Energieeintrag für das Eduktgas 4 notwendig. Es ist lediglich ein Energieeintrag nötig, um das Absorptionsmittel 10 auf einen Druck p3 anzuhe ben, der etwas größer ist als der Prozessdruck pl . Der zu sätzliche Energieaufwand besteht somit lediglich dadrin, die Druckdifferenz Dr zwischen p3 und p4 (Dr = p3 - p4) aufzu bringen. Da es sich bei den Absorptionsmittel 10 um eine Flüssigkeit handelt, ist der Energieeintrag für eine Druck- differenz zwischen beispielsweise 80 bar und 90 bar bezie hungsweise 100 bar vergleichsweise gering. Der Energieeintrag in das Absorptionsmittel 10 zur Erzeugung von Dr ist zumin dest deutlich geringer, als der Energieeintrag, der notwendig wäre, um das Edukt 4 in Gasform von Atmosphärendruck auf den Druck pl anzuheben. Dieser eingesparte Energieaufwand ist letztendlich der Beitrag, der die Anlage gegenüber dem Stand der Technik wirtschaftlicher werden lässt.

Wenn die Druckdifferenz zwischen p3 und p4 im Flüssigkeits strahl-Gaskompressor 12 reduziert werden würde, könnte der Gaskompressor 12 in einfacherer Weise ausgestaltet werden, was ebenfalls eine Kostenersparnis bedeutet. Das heißt ein kleineres Dr führt zu einer günstigeren Ausgestaltungsform des Gaskompressors 12. Dies führt zu der Ausgestaltungsform, die gemäß Figur 2 vorgestellt wird. Diese besteht darin, dass der Druck pl des Absorptionsmittels 10 beziehungsweise 10' sukzessive, stufenweise über eine oder mehrere Kaskaden zum Druck p2 abgesenkt wird. Diese Zwischendrücke, die jeweils eine eigene Druckkammer 18 beziehungsweise 118, 218, 318 und 418 erfordern, liegen zwischen pl und p2 und diese Zwischen drücke werden mit pll, pl2, pl3 und pl4 bezeichnet. Der

Druckabfall zwischen den jeweiligen Druckkammern 18 bezie hungsweise 118 oder 218 usw. liegt in vorteilhafter Form bei etwa 5 bar, sodass in jeder Druckkammer 18, 118, 218 usw. ein Teil der Produkte 6 beziehungsweise auch der Edukte 4 aus dem Absorptionsmittel 10' entladen werden. Es erfolgt in keiner der genannten Druckkammern 18 eine vollständige Entladung des Absorptionsmittels 10', sondern lediglich eine Teilentladung. Erst in der letzten Druckkammer, nach dieser Diktion, 418 wird das Absorptionsmittel 10' auf den Enddruck und Entspan nungsdruck p2 abgesenkt und dort vollständig entladen.

Die bereits beschriebenen Prozessschritte des Kondensierens der Produkte 6 in einer Kondensationsvorrichtung 20 und das Einspeisen der nichtkondensierten Edukte 4 in den jeweiligen Flüssigkeitsstrahl-Gaskompressor erfolgt in analogerweise, wie bereits in Figur 1 beschrieben. Grundsätzlich werden bei dieser kaskadenförmigen Anordnung entsprechend mehr Einzel komponenten benötigt als in der Darstellung gemäß Figur 1, dafür kann der jeweilige Flüssigkeitsstrahl-Gaskompressor 12 und die jeweilige Pumpe 24 jedoch deutlich günstiger ausge- staltet werden, als der Gaskompressor 12 und die Pumpe 24 ge mäß Figur 1. Welche Methode letztendlich die Wirtschaftliche re ist, hängt sehr stark von der Prozessführung und von den einzelnen Kosten für die einzelnen Prozesskomponenten ab.

Bezugszeichenliste

2 Reaktoranlage

4 Edukte

6 Produkte

8 Reaktionskammer

10 Absorptionsmittel

10 ' beladenes Absorptionsmittel

10 ' ' Absorptionsmittel

12 Flüssigkeitsstrahl-Kompressor

14 Reaktorbündel

16 Ventile

18 Druckkammer

118, 218, 318, 418

20 Kondensationsmittel

22 Kühlvorrichtung

24 Pumpe

V F Volumenstrom Absorptionsmitteleinlass

V G Volumenstrom Gase

V Volumenstromgemisch

pl Druck

p2 Druck

p3 Druck

p4 Druck

Pli Druck