Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND OPERATING SYSTEM FOR SETTING UP A MACHINING DEVICE, MACHINING DEVICE, AND COMPUTER PROGRAM FOR SETTING UP A MACHINING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/239588
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for setting up a machining device (10), in particular a machining device (10) for machining workpieces (11) which are at least partly made of wood, wood materials, plastic, composite materials, or the like, having the steps of optically capturing at least some regions of the machining device (10) by means of an image capturing device (13), capturing an individual first gesture (21) of an operator of the machining device (10), said gesture being carried out in the optically captured region, by means of the image capturing device (13), and actuating at least one function of the machining device (10) on the basis of the detected individual first gesture (21). The invention also relates to an operating system (12) for setting up a machining device (10), a machining device (10), and a computer program for installing a machining device (10).

Inventors:
AMANN BERND (DE)
DÜPJOHANN WERNER (DE)
LEMKE BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/064121
Publication Date:
December 03, 2020
Filing Date:
May 20, 2020
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HOMAG BOHRSYSTEME GMBH (DE)
International Classes:
G06F3/01; G05B19/409
Domestic Patent References:
WO2014093822A12014-06-19
Foreign References:
US20180173200A12018-06-21
US20160303737A12016-10-20
DE102014204695A12015-09-17
Attorney, Agent or Firm:
HOFFMANN EITLE PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTMBB, ASSOCIATION NO. 151 (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Einrichten einer Bearbeitungseinrichtung (10), insbesondere eine Bearbeitungseinrichtung (10) zum Bearbeiten von Werkstücken (1 1), die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff, Verbundwerkstof- fen oder dergleichen ausgebildet sind, aufweisend die Schritte, dass

- die Bearbeitungseinrichtung (10) zumindest bereichsweise von einer Bilderfassungseinrichtung (13) optisch erfasst wird,

- eine im optisch erfassten Bereich ausgeführte individuelle erste Geste (21) eines Bedieners der Bearbeitungseinrichtung (10) von der Bilder- fassungseinrichtung (13) erfasst wird und

- in Abhängigkeit von der erfassten Geste (21) zumindest eine Funktion der Bearbeitungseinrichtung (10) angesteuert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Anzeigeeinrichtung (14) in Abhängigkeit von der erfassten individuellen ersten Geste (21) des Bedieners optische, akustische und/oder haptische In formationen (22) zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung (10) ausgibt.

3. Verfahren nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Anzeigeeinrichtung (14) die Informationen (22) in einen Bearbeitungsbe reich (18) der Bearbeitungseinrichtung (10) und/oder auf das im Bearbei tungsbereich (18) vorgesehene Werkstück (1 1) projiziert.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3

dadurch gekennzeichnet, dass eine definierte Information (22) durch wenigstens eine weitere Geste (21) des Bedieners angewählt wird, vorzugsweise durch eine Handbewegung, eine Zeigebewegung oder eine Berührung einer Oberfläche des Werkstücks (1 1 ) oder der Bearbeitungseinrichtung (10) im Bereich der anzuwählenden proji zierten Information (22), wobei die Informationen (22) jeweils mit zumindest einer den Bearbeitungsprozess des Werkstücks (1 1) betreffenden Funktion verknüpft sind.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

durch das Ausführen und Erfassen der individuellen ersten Geste (21) eine Eingabemaske (23) und/oder Tastatur (24) in den Bearbeitungsbereich (18) der Bearbeitungseinrichtung (10) und/oder auf das im Bearbeitungsbereich (18) vorgesehene Werkstück (1 1) projiziert wird, wobei über die Eingabemas ke (23) und/oder Tastatur (24) und das Ausführen und Erfassen der wenigs tens einen weiteren Geste (21) zumindest eine den Bearbeitungsprozess des Werkstücks (1 1) betreffende Funktion programmiert wird.

6. Bedienungssystem (12) zum Einrichten einer Bearbeitungseinrichtung (10), insbesondere einer Holzbearbeitungseinrichtung, mit einer Bilderfassungsein richtung (13), durch welche zumindest ein Teilbereich der Bearbeitungsein richtung (10) optisch erfassbar ist, sowie mit einer Anzeigeeinrichtung (14), durch welche optische, akustische und/oder haptische Informationen (22) zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung (10) in einem Bearbeitungsbe reich (18) der Bearbeitungseinrichtung (10) ausgebbar sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Einrichten der Bearbeitungseinrichtung (10) gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 vorgesehen ist.

7. Bearbeitungseinrichtung (10) zum Bearbeiten von Werkstücken (1 1), insbe sondere Werkstücke (1 1), die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff, Verbundwerkstoffen oder dergleichen ausgebildet sind, mit einer Bilderfassungseinrichtung (13), die zumindest einen Teilbereich der Bearbei- tungseinrichtung (10) optisch erfasst, sowie mit einer Anzeigeeinrichtung (14), durch welche optische, akustische und/oder haptische Informationen (22) zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung (10) in einem Bearbeitungsbe reich (18) der Bearbeitungseinrichtung (10) ausgebbar sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Einrichten der Bearbeitungseinrichtung (10) gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 vorgesehen ist.

8. Bearbeitungseinrichtung nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Bearbeitungseinrichtung (10) CNC-gesteuert ist oder als CNC-gesteuertes Bearbeitungszentrum ausgebildet ist oder ein Aggregat eines CNC- gesteuerten Bearbeitungszentrums ist.

9. Computerprogramm zum Einrichten einer Bearbeitungseinrichtung (10), ins besondere eine Bearbeitungseinrichtung (10) nach Anspruch 7 oder 8, wel ches in einer Steuerungseinrichtung (16) der Bearbeitungseinrichtung (10) gespeichert ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Verfahren gemäß einer der Ansprüche 1 bis 5 ansteuerbar ist.

Description:
Verfahren sowie Bedienungssystem zum Einrichten einer Bearbeitungseinrichtung, Bearbeitungseinrichtung und Computerprogramm zum Ein richten einer Bearbeitungseinrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einrichten einer Bearbeitungseinrichtung, ein Bedienungssystem zum Einrichten einer Bearbeitungseinrichtung, eine Bearbeitungs- einrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken sowie ein Computerprogramm zum Einrichten einer Bearbeitungseinrichtung.

Aus der DE 10 2014 204 695 A1 ist eine Bearbeitungseinrichtung zum Bearbeiten von plattenförmigen Werkstücken bekannt. Diese Bearbeitungseinrichtung weist eine Bil derfassungseinrichtung auf, welche die Bearbeitungseinrichtung, insbesondere Para- meter des Bearbeitungsprozesses, optisch überwacht. Anhand dieser Parameter er folgt eine automatisierte Steuerung und Regelung der Bearbeitungseinrichtung, so- dass der Bearbeitungsprozess ohne Eingreifen einer Bedienperson überwacht und ggf. entsprechend korrigiert und optimiert wird. Sofern eine automatische Korrektur oder Optimierung nicht möglich ist, werden einem Bediener über eine Anzeigeein- richtung automatisiert Handlungsanweisungen angezeigt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren vorzuschlagen, welches ein einfaches und intuitives Einrichten einer Bearbeitungseinrichtung durch einen Bedie ner ermöglicht. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung ein Bedienungssystem sowie ei ne Bearbeitungseinrichtung vorzuschlagen, durch welche ein solches einfaches und intuitives Einrichten durch einen Bediener ermöglicht ist. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung ein Computerprogramm vorzuschlagen, durch welches eine einfache und intuitive Handhabung erreicht ist. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Einrichten einer Bearbeitungseinrich tung, insbesondere eine Bearbeitungseinrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken, die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff, Verbundwerkstoffen oder dergleichen ausgebildet sind, gelöst, wobei die Bearbeitungseinrichtung zumin dest bereichsweise von einer Bilderfassungseinrichtung optisch erfasst wird, eine im optisch erfassten Bereich ausgeführte individuelle erste Geste eines Bedieners der Bearbeitungseinrichtung von der Bilderfassungseinrichtung erfasst wird und in Ab hängigkeit von der erfassten Geste zumindest eine Funktion der Bearbeitungseinrich tung angesteuert wird. Durch ein solches Verfahren kann eine Gestensteuerung aus gebildet sein, durch welche ein besonders einfaches und intuitives Einrichten der Be arbeitungseinrichtung ermöglicht sein kann. Indem der Bediener die individuelle Ges te im optisch erfassten Bereich ausführen kann, d.h. unmittelbar an der Bearbeitungs einrichtung, kann zudem eine örtliche Trennung von Arbeitsschritten zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung vermieden werden. Für den Bediener kann dadurch eine erhebliche Arbeitserleichterung zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung erreicht werden. Indem die Bilderfassungseinrichtung den Bearbeitungsbereich überwacht kann auch eine Fehlbedienung durch den Bediener verhindert werden, indem dessen Arbeitsschritte durch die Bilderfassungseinrichtung und/oder die Steuerungseinrich tung entsprechend kontrolliert werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass eine Anzeigeeinrichtung in Abhängigkeit von der erfassten individuellen ersten Geste des Bedieners optische, akustische und/oder haptische Informationen zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung ausgibt. Durch eine solche Wiedergabe der Informatio nen kann der Bediener ein unmittelbares Feedback zu der ausgeführten und erfassten Geste erhalten. Insbesondere durch das optische Darstellen der Informationen kann ein interaktives Einrichten der Bearbeitungseinrichtung durch den Bediener ermög licht sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens kann vorsehen, dass die Anzeigeein richtung die Informationen in einen Bearbeitungsbereich der Bearbeitungseinrichtung und/oder auf das im Bearbeitungsbereich vorgesehene Werkstück projiziert. Unter dem Bearbeitungsbereich ist dabei nicht nur der Bereich zum Bearbeiten des Werk- Stücks zu verstehen sondern auch der Bereich in welchem sich der Bediener zum Ein richten der Bearbeitungseinrichtung bewegt. Insbesondere wenn die Informationen auf das Werkstück projiziert werden, kann das Einrichten der Bearbeitungseinrichtung durch den Bediener unmittelbar in Interaktion mit dem Werkstück erfolgen. Auf diese Weise kann ein besonders einfaches und intuitives Einrichten der Bearbeitungsein- richtung erreicht sein.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens kann vorsehen, dass eine de finierte Information durch wenigstens eine weitere Geste des Bedieners angewählt wird, vorzugsweise durch eine Handbewegung, eine Zeigebewegung oder eine Be rührung einer Oberfläche des Werkstücks oder der Bearbeitungseinrichtung im Be- reich der anzuwählenden projizierten Information, wobei die Informationen jeweils mit zumindest einer den Bearbeitungsprozess des Werkstücks betreffenden Funktion verknüpft sind. Auf diese Weise ist ein interaktives Einrichten der Bearbeitungseinrich tung durch den Bediener ermöglicht, indem dieser durch das Ausführen einer ent sprechenden Geste erforderliche Informationen auswählen, ansteuern und/oder be- arbeiten kann, ohne weitere Hilfsmittel, wie beispielsweise eine Tastatur oder einen externen Bildschirm, bedienen zu müssen.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass durch das Ausführen und Erfassen der individuellen ersten Geste eine Eingabe maske und/oder Tastatur in den Bearbeitungsbereich der Bearbeitungseinrichtung und/oder auf das im Bearbeitungsbereich vorgesehene Werkstück projiziert werden, wobei über die Eingabemaske und/oder Tastatur und das Ausführen und Erfassen der wenigstens einen weiteren Geste zumindest eine den Bearbeitungsprozess des Werk- Stücks betreffende Funktion programmiert wird. Dies ermöglicht auch ein umfangrei ches oder komplexes Einrichten der Bearbeitungseinrichtung, wie dies beispielsweise bei einem mehrere Bearbeitungsschritte aufweisenden Bearbeitungsprozess oder auch bei einem Programmieren des Bearbeitungsprozesses erforderlich sein kann.

Die Aufgabe wird zudem durch ein Bedienungssystem zum Einrichten einer Bearbei tungseinrichtung, insbesondere einer Holzbearbeitungseinrichtung, mit einer Bilder fassungseinrichtung, durch welche zumindest ein Teilbereich der Bearbeitungsein richtung optisch erfassbar ist, sowie mit einer Anzeigeeinrichtung, durch welche opti sche, akustische und/oder haptische Informationen zum Einrichten der Bearbeitungs einrichtung in einem Bearbeitungsbereich der Bearbeitungseinrichtung ausgebbar sind, gelöst, wobei das Einrichten der Bearbeitungseinrichtung gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens vorgesehen ist. Ein solches Bedie nungssystem kann in einfacher Weise in einer Bearbeitungseinrichtung vorgesehen werden, beispielsweise auch nachgerüstet werden, sodass die Bearbeitungseinrich tung von einem Bediener durch eine intuitive Gestensteuerung eingerichtet werden kann.

Des Weiteren wird die Aufgabe durch eine Bearbeitungseinrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken, insbesondere Werkstücke, die zumindest teilweise aus Holz, Holz werkstoffen, Kunststoff, Verbundwerkstoffen oder dergleichen ausgebildet sind, mit einer Bilderfassungseinrichtung, die zumindest einen Teilbereich der Bearbeitungsein richtung optisch erfasst, sowie mit einer Anzeigeeinrichtung, durch welche optische, akustische und/oder haptische Informationen zum Einrichten der Bearbeitungsein richtung in einem Bearbeitungsbereich der Bearbeitungseinrichtung ausgebbar sind, gelöst, wobei das Einrichten der Bearbeitungseinrichtung nach einer der zuvor be schriebenen Ausführungsformen des Verfahrens vorgesehen ist. Mit einer solchen Bearbeitungseinrichtung kann es dem Bediener ermöglicht sein, diese unmittelbar im Bearbeitungsbereich einzurichten, wobei die Bilderfassungseinrichtung das Einrichten durch Erfassen von Gesten ermöglicht und durch die Anzeigeeinrichtung eine Interak tion zwischen dem Bediener und der Bearbeitungseinrichtung vorgesehen sein kann. Durch die Anzeigeeinrichtung können dem Bediener eine Vielzahl von Informationen unmittelbar im Bearbeitungsbereich dargestellt werden und diesem ein unmittelbares Feedback zur erfassten Geste dargestellt werden.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Bearbeitungseinrichtung kann vorgesehen sein, dass die Bearbeitungseinrichtung CNC-gesteuert ist oder als CNC-gesteuertes Bearbeitungszentrum ausgebildet ist oder ein Aggregat eines CNC-gesteuerten Bear beitungszentrums ist. Dadurch kann eine automatisierte Steuerung der Bearbeitungs einrichtung ermöglicht sein. Durch die CNC-Steuerung oder die Integration der Bear beitungseinrichtung in ein CNC-gesteuertes Bearbeitungszentrum kann eine teil- o- der vollautomatisierte Bearbeitung des Werkstücks vorgesehen sein. Die CNC- Steuerung ermöglicht zudem auch komplexe Werkstückgeometrien automatisiert zu bearbeiten.

Zudem wird die Aufgabe durch ein Computerprogramm zum Einrichten einer Bear beitungseinrichtung, insbesondere eine Bearbeitungseinrichtung gemäß eine der zu vor beschriebenen Ausführungsformen, welches in einer Steuerungseinrichtung der Bearbeitungseinrichtung gespeichert ist, gelöst, wobei durch das Computerpro gramm ein Verfahren gemäß einer der vorhergehend beschriebenen Ausgestaltungen ansteuerbar ist. Durch ein solches Computerprogramm kann eine intuitive Gesten steuerung zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung ausgebildet sein. Dabei kön nen durch das Computerprogramm eine Vielzahl unterschiedlicher Gesten mit ent sprechenden Funktionen der Bearbeitungseinrichtung verknüpft sein, sodass diese beim Ausführen einer entsprechenden Geste durch das Computerprogramm ange steuert und die Bearbeitungseinrichtung ausgeführt werden können. Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Figuren zu entneh menden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombina- tion erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Ansicht einer Bearbeitungseinrichtung mit einem

Bedienungssystem,

Figur 2 eine exemplarische Darstellung eines ersten Verfahrensschritt zum

Einrichten der Bearbeitungseinrichtung gemäß Figur 1,

Figur 3 eine schematische Darstellung eines auf den Verfahrensschritt gemäß

Figur 2 folgenden Verfahrensschritt zum Einrichten der Bearbeitungs einrichtung,

Figur 4 eine exemplarische Darstellung eines alternativen ersten Verfahrens schritt zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung und Figur 5 eine schematische Darstellung eines auf den Verfahrensschritt gemäß

Figur 4 folgenden Verfahrensschritt zum Einrichten der Bearbeitungs einrichtung.

Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Bearbeitungseinrichtung 10. Diese Be arbeitungseinrichtung 10 kann eine beliebige Einrichtung zum Bearbeiten von Werk- stücken 1 1, insbesondere von plattenförmigen Werkstücken 1 1 sein. Die Bearbei tungseinrichtung 10 kann insbesondere als eine CNC-gesteuerte Bearbeitungseinrich tung 10 ausgebildet sein oder ein Aggregat eines CNC-gesteuerten Bearbeitungs zentrums sein oder ein CNC-gesteuertes Bearbeitungszentrum bilden. Alternativ kann durch die Bearbeitungseinrichtung 10 auch das Bearbeiten von Werkstücken 1 1 im Durchlaufverfahren vorgesehen sein. Bei diesem wird das Werkstück relativ zur Bear beitungseinrichtung 10 bewegt. Unter Bearbeiten des Werkstücks 1 1 werden hierbei insbesondere das Zuschneiden, Sägen, Fräsen, Bohren, Beieimen, Beschichten, Bekan- ten oder vergleichbare Bearbeitungsvorgänge verstanden.

Vorzugsweise ist die Bearbeitungseinrichtung 10 zum Bearbeiten von Werkstücken 1 1 vorgesehen, die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff, Verbund werkstoffen oder dergleichen ausgebildet sind. Solche Werkstücke 1 1 kommen bei spielsweise im Bereich der Möbel- und Bauelementefertigung zum Einsatz. Dabei kann es sich um unterschiedlichste Werkstücke 1 1 handeln, beispielsweise Massiv holz- oder Spanplatten, Leichtbauplatten, Sandwichplatten, Fußbodenleisten, Profile zur Profilummantelung und ähnliche. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Werkstücke 1 1 beschränkt.

Die Bearbeitungseinrichtung 10 weist ein Bedienungssystem 12 zum Einrichten bzw. Bedienen der Bearbeitungseinrichtung 10 auf. Dabei wird unter Einrichten bzw. Be dienen der Bearbeitungseinrichtung 10 insbesondere eine Steuerung, Regelung und/oder Programmierung der Bearbeitungseinrichtung 10, insbesondere des Pro zesses zum Bearbeiten des Werkstücks 1 1, durch eine Bedienperson verstanden. Das Bediensystem 12 umfasst eine Bilderfassungseinrichtung 13 sowie eine Anzeigeein- richtung 14. Diese Bilderfassungseinrichtung 13 und Anzeigeeinrichtung 14 sind über eine Steuerungseinrichtung 16 mit der Bearbeitungseinrichtung 10 verbunden.

Die Bilderfassungseinrichtung 13 umfasst Kameras 17, welche die Bearbeitungsein richtung 10 zumindest bereichsweise optisch erfassen. Insbesondere erfasst die Bil derfassungseinrichtung 13 einen Bearbeitungsbereich 18 der Bearbeitungseinrich- tung 10. Dieser Bearbeitungsbereich 18 ist vorzugsweise eine Auflage, Konsole oder ein Bearbeitungstisch, auf welcher das Werkstück 1 1 durch den Bediener oder auto- matisiert aufgelegt und für den Bearbeitungsprozess vorbereitet und/oder anschlie ßend bearbeitet wird. Unter dem Bearbeitungsbereich 18 kann ebenso ein die Bear beitungseinrichtung 10 umgebener Bereich verstanden werden, in welchem sich der Bediener zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung 10 bewegt. Wie in Figur 1 dargestellt, kann die Bilderfassungseinrichtung 13 zwei Kameras 17 umfassen. Die Kameras 17 sind in einem Abstand zueinander angeordnet und sind beispielsweise oberhalb der Bearbeitungseinrichtung 10 vorgesehen. Ebenso können auch mehr als zwei Kameras 17 oder gegebenenfalls auch nur eine Kamera 17 vorge sehen sein. Insbesondere ist die Bilderfassungseinrichtung 13 bzw. die Kameras 17 auch dazu eingerichtet Bewegungen, die im optisch erfassten Bereich erfolgen zu erfassen. Durch die Steuerungseinrichtung 16 werden die erfassten Bewegungen, bei spielsweise Gesten des Bedieners, verarbeitet und die Bedienungseinrichtung 10 und oder die Anzeigeeinrichtung 14 entsprechend angesteuert.

Die Anzeigeeinrichtung 14 umfasst einen Projektor 19, beispielsweise ein Laser- Projektor, LED-Projektor oder eine vergleichbare Projektionsvorrichtung. Die Anzei geeinrichtung 14 ist bevorzugt oberhalb der Bearbeitungseinrichtung 10 angeordnet. Insbesondere ist die Anzeigeeinrichtung 14 in der Weise angeordnet, dass diese In formationen 22 im Bearbeitungsbereich 18 ausgeben, insbesondere darstellen bzw. projizieren kann. Ergänzend kann die Anzeigeeinrichtung 14 dazu vorgesehen sein, akustische und/oder haptische Informationen auszugeben. Akustische Informationen können beispielsweise Signale oder Töne sein, die dem Bediener bestimmte Informationen vermitteln. Haptische Informationen können dem Bediener beispielsweise durch ein Vibrieren zumindest von Teilen der Bearbeitungseinrichtung 10 vermittelt werden, insbesondere ein Vibrieren der Auflage, Konsole bzw. des Bearbeitungstisches oder einer Eingabeeinrichtung. Anhand der Figuren 2 bis 5 wird nachfolgend das Einrichten der Bearbeitungseinrich tung 10 mit dem Bediensystem 12 erläutert. Dabei ist festzuhalten, dass die Ausfüh rungen zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung 10 exemplarisch anhand zweier individueller Gesten 21 erfolgen, wobei jeder individuellen Geste 21 jeweils eine oder mehrere Funktionen zum Steuern und/oder Regeln der Bearbeitungseinrichtung 10 zugeordnet sind. Es können ebenso eine Vielzahl weiterer Gesten 21 vorgesehen sein, denen entsprechende Funktionen zum Steuern und/oder Regeln der Bearbeitungs einrichtung 10 zugeordnet sind.

Figur 2 zeigt schematisch das Ausfuhren einer individuellen Geste 21 durch den Be diener in einem von der Bilderfassungseinrichtung 13 optisch erfassten Bereich. In nerhalb des optisch erfassten Bereiches ist das Werkstück 1 1 angeordnet, wobei die Geste 21 in Bezug zum Werkstück 1 1 ausgeführt wird. Die Geste 21 kann beispiels weise in Form einer Zeigebewegung ausgeführt werden. Gemäß Figur 2 zeichnet der Bediener mit einem Finger einen imaginären Kreis an eine bestimmte Position am Werkstück 1 1. Die Bilderfassungseinrichtung 13 erfasst dabei die Art der ausgeführ ten Geste 21 und/oder die Position der Geste 21. Die Geste 21 ist in der Steuerungs einrichtung 16 mit einer definierten Funktion verknüpft, welche durch das Ausführen und Erfassen der Geste 21 angesteuert wird. Das Zeichnen des Kreises auf die Ober fläche des Werkstücks 1 1 kann beispielsweise mit der Funktion verknüpft sein, in dem Werkstück 1 1 an dieser Position eine Bohrung durch die Bearbeitungseinrichtung 10 vorzu sehen.

Zum Ausführen der Funktion kann es erforderlich sein, die Bearbeitungseinrichtung 10 mit weiteren definierten Parametern zu programmieren. Am Beispiel des Bohrlo ches können dies die exakte Position des Bohrloches, der Bohrlochdurchmesser, die Bohrlochtiefe, ein Senken des Bohrloches oder ähnliche Parameter sein. Um diese Parameter einzuprogrammieren, erfolgt in Abhängigkeit von der erfassten Geste 21 eine Ansteuerung der Anzeigeeinrichtung 14. Die Anzeigeeinrichtung 14 projiziert Informationen 22, die mit der erfassten Geste 21 verknüpft sind, auf eine Oberfläche des Werkstücks 1 1. Die Informationen 22 werden insbesondere flächig auf der Ober fläche des Werkstücks 1 1 dargestellt, vergleichbar eines virtuellen Fensters an einem Computerbildschirm. Dies ist in Figur 3 schematisch dargestellt. Die Informationen 22 können beispielsweise eine auf die Oberfläche des Werkstücks 1 1 projizierte Einga bemaske 23 und/oder eine projizierte Tastatur 24 zum Eingeben von Parametern sein.

Das Eingeben der Parameter erfolgt durch eine weitere Geste 21, insbesondere durch eine Zeigebewegung auf die Stelle der auszuwählenden oder einzugebenden proji zierten Information 22. Diese weitere Geste 21 wird ebenfalls durch die Bilderfas- sungseinrichtung 13 erfasst und eine mit der ausgewählten oder eingegebenen In formation 22 verknüpfte Funktion angesteuert. Gemäß Figur 3 kann der Bediener über die auf das Werkstück 1 1 projizierte Tastatur 24 individuelle Parameter bezüg lich der Position des Bohrloches in X1 und X2 Richtung, in Y1 und Y2 Richtung sowie die Tiefe des Bohrloches programmieren. Es versteht sich von selbst, dass die Infor- mationen 22 beliebige, den Bearbeitungsprozess des Werkstücks 1 1 betreffende Pa rameter umfassen können, beispielsweise auch„Shortcuts" für eine Schnellauswahl oder ergänzende Informationen zum Bearbeitungsprozess. Bei einer komplexeren Einrichtung der Bearbeitungseinrichtung 10 kann auch vorgesehen sein, dass der Be diener durch eine Art Menü geführt wird, d.h. nacheinander Informationen 22 auf das Werkstück 22 projiziert werden, und der Bediener eine entsprechende Programmie rung von Parametern durch das Ausführen von Gesten 21 vornimmt.

Abschließend kann durch eine weitere Geste 21, die von der Bilderfassungseinrich tung 13 erfasst wird, eine Bestätigung der programmierten Parameter erfolgen, so- dass der Bearbeitungsprozess des Werkstücks 1 1 durch die Bearbeitungseinrichtung 10 gestartet wird. Die Figuren 4 und 5 zeigen das Einrichten der Bearbeitungseinrichtung 10 anhand einer weiteren individuellen Geste 21, wobei das Verfahren prinzipiell auf gleiche Weise ausgeführt wird, wie dies zuvor bezüglich der Figuren 2 und 3 beschrieben ist. Gemäß Figur 4 wird die individuelle Geste 21 durch eine Zeigebewegung ausgeführt, bei welcher der Bediener seinen Finger entlang eines Seitenbereichs des Werkstücks 1 1 bewegt und auf diese Weise eine imaginäre Linie entlang des Seitenbereichs zeichnet. Die Bilderfassungseinrichtung 13 erfasst die Art der ausgeführten Geste 21 und/oder die Position der Geste 21, wodurch in der Steuerungseinrichtung 16 eine mit der Geste 21 verknüpft definierte Funktion angesteuert wird. Das zeichnen der Linie auf die Oberfläche des Werkstücks 1 1 kann beispielsweise mit der Funktion ver knüpft sein, an dem Werkstück 1 1 einen Sägeschnitt vorzusehen.

Um die Bearbeitungseinrichtung 10 mit den für den Sägeschnitt erforderlichen Para metern zu programmieren, erfolgt in Abhängigkeit von der erfassten Geste 21 eine Ansteuerung der Anzeigeeinrichtung 14, wobei diese die mit der erfassten Geste 21 verknüpften Informationen 22 auf die Oberfläche des Werkstücks 1 1 projiziert. Die Informationen 22 können wiederum eine auf die Oberfläche des Werkstücks 1 1 proji zierte Eingabemaske 23 und/oder eine projizierte Tastatur 24 zum Eingeben von den Sägeschnitt betreffenden Parametern sein, wie dies bereits bezüglich Figur 3 be schrieben ist. Nachfolgend sind beispielhaft einige weitere individuelle Gesten 21 aufgelistet, durch welche entsprechende Funktionen zum Einrichten der Bearbeitungseinrichtung 10 ansteuerbar sein können, wobei die Gesten 21 auf der Oberfläche des Werkstücks 1 1 ausgeführt werden und die Liste als nicht abschließend zu betrachten ist:

Geste: Zeichnen eines Rechtecks

Funktion: Bearbeiten einer Kontur des Werkstücks Geste: Tippen auf ein Bohrloch im Werkstück

Funktion: Leimen des Bohrloches

Geste: Zeichnen eines Rechtecks um eine Scharnierbohrung

Funktion: Setzen eines Scharniers Geste: Zeichnen einer Linie entlang einer Kante des Werkstücks

Funktion: Kantenmaterial an Kante vorsehen

Geste: Zeichnen eines Fragezeichens

Funktion: Hilfemenü wird geöffnet

Geste: Zeichnen einer Linie ausgehend von einer Kante des Werkstücks Funktion: Eingabemenü wird geöffnet

Geste: Doppeltes Tippen mit dem Finger auf das Werkstück

Funktion: Auswahl einer bestimmten Information

Geste: Zeichnen eines„C"

Funktion: Kopieren aller programmierten Funktionen für ein weiteres Werkstück Geste: Zeichnen einer bogenförmigen Linie

Funktion: Spiegeln von programmierten Funktionen auf eine gegenüberliegende

Werkstückseite

Geste: Zeichnen eines„X"

Funktion: Löschen einer programmierten Funktion Durch die Bilderfassungseinrichtung 13 und/oder die Anzeigeeinrichtung 14 können ergänzend auch weitere Informationen 22 ausgegeben oder Funktionen ausgeführt werden. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass der Bediener durch die projizierten Informationen 22 und/oder das Ausfuhren und Erfassen der Gesten 21 weitestgehend automatisiert durch das Einrichten des Bearbeitungsprozesses für das Werkstück 1 1 geführt wird.

Durch die Bilderfassungseinrichtung 13 können beispielsweise Spannmittel zum Auf nehmen des Werkstücks 1 1 erkannt werden, wobei in Abhängigkeit von der zum Auf nehmen des Werkstücks 1 1 erforderlichen Position der Spannmittel, fehlende und/oder falsch positionierte Spannmittel durch eine entsprechende Projizierung der Anzeigeeinrichtung 14 dem Bediener angezeigt werden können. Dabei kann vorge sehen sein, dass die Steuerungseinrichtung 16 automatisch eine folgende Funktion ansteuert, sobald alle Spannmittel durch den Bediener korrekt positioniert sind.

Ebenso kann vorgesehen sein, dass die Anzeigeeinrichtung 14 den Umriss des Werk- Stücks 1 1 in der erforderlichen Position in den Bearbeitungsbereich 18 der Bearbei tungseinrichtung 10 projiziert. Auf diese Weise kann ein einfaches und exaktes Positi onieren des Werkstücks 1 1 durch den Bediener erfolgen. Zudem können auch Bema ßungen in den Bearbeitungsbereich 18 der Bearbeitungseinrichtung 10 projiziert werden. Bei einer korrekten Positionierung des Werkstücks 1 1 kann der Bediener ein optisches, akustisches und/oder haptisches Feedback durch die Anzeigeeinrichtung 14 erhalten.

Durch die Anzeigeeinrichtung 14 können zudem Informationen 22 ausgegeben wer den, die weitere, den Bearbeitungsprozess betreffende Parameter umfassen. Bei spielsweise eine Restlaufzeit des Bearbeitungsprozesses, Sicherheitshinweise, Kontex- tinformation zum Maschinenzustand, Fehlermeldungen und ähnliche. ln einer alternativen Ausführungsform der Bearbeitungseinrichtung 10 kann zudem vorgesehen sein, dass die Gesten 21 nicht von dem zuvor beschriebenen Bedienungs system 12 erfasst werden, sondern der Bediener die Gesten 21 auf einer sensitiven Fläche, insbesondere einem Tablet oder Touchscreen, ausführt. Eine solche Ausfüh- rungsform kann auch in bestehende Bearbeitungseinrichtungen 10 einfach integriert oder ggf. auch nachgerüstet werden.

Bezugszeichenliste